SOLO - A STAR WARS STORY
Im Gegensatz zum ersten A STAR WARS STORY Spin Off setzt SOLO nicht auf große Weltraumschlachten und der Kampf zwischen Rebellen und Imperium hat nur am Rand etwas mit dem Streifen zu tun. Der Film setzt seinen Fokus auf die Schattenseiten der Galaxies wo Schmuggler, Diebe und Verbrechersyndikate den Ton angeben. Corellia, die Heimat von Han, ist ein schäbiger Industrieplanet ohne Hoffnung für den einfachen Bewohner. Kein Wunder das Jedermann versucht sein Schicksal zum Besseren zu wenden und von der Freiheit träumt. Auch im weiteren Verlauf sieht man von der Galaxis eher die schmuddeligen Ecken, was sich auch in der tristen Bildsprache niederschlägt. Hinzu kommt ein gewisses Westernfeeling, auch wenn der Film am Ende weniger Elemente davon enthält als erwartet. Die neuen Welten die wir hier gezeigt bekommen sind aber in sich stimmig und passen. Einige Planeten sind bereits bekannt aus Erwähnung der OT wie Kessel, wo Solo seinen legendären Korsalflug absolviert. Die neuen Welten fügen sich sehr gut in den Stil der OT ein. Grundsätzlich zeigt sich in SOLO wieder wie sehr man bemüht ist den Ton der Original Trilogie zur Zeit von A NEW HOPE zu treffen. Es gibt eine Menge kleinerer und größer visueller Anlehnungen, sei es jetzt durch Displays, Aliens oder Droiden. Vieles wirkt sehr vertraut und wenn man nicht wüsste das Film aus dem Jahr 2018 stammt, könnte er mit Ausnahme auf die visuellen Effekte so auch in den 80ern entstanden sein. Der Kosmos wird darüberhinaus um viele Dinge erweitert, so sieht man die Fertigung von Sternenzerstörern oder den Krieg des Imperiums aus der Sicht des einfachen Infanteristen. In dieser Hinsicht hat Lucasfilm wieder alles richtig gemacht und erweitert den Star Wars Kosmos.
SOLO dreht sich um die Entwicklung von Han Solo zu dem Schmuggler den wir aus den Filmen kennen. Beginnt der Film noch während seiner Jugend auf Corellia, so zeigt sich nach einem Zeitsprung von mehreren Jahren wie er in das Syndikat Crimson Dawn aufsteigt und schließlich auf eigenen Beinen steht. Wer ist gut, wer ist böse und wem kann man vertrauen?
Dabei werden eine Vielzahl neuer Figuren eingeführt, von denen der zwielichtige Tobias Becket, gespielt von Woody Harrelson sicherlich eine der Interessantesten. Qi’Ra, die Jugendliebe von Han Solo, dient als Love Interest die einige interessante Wandlungen vollzieht und weniger eindimensional ist als erwartet. Am Meisten hat man aber sicherlich auf Lando Calrisian gewartet, der mit Donald Glover perfekt gecasted wurde. In meinen Augen nahezu die Idealbesetzung für die Rolle, die obendrein auch noch neue Aspekte hinzufügt. Mit L3 ist auch wieder ein Droide im Cast, der in gewisser Weise ähnlich wie der Droide in Rogue One auch wieder für den Humor zuständig ist, aber auch hier wieder auf eine neue und erfrischende Art und Weise. Insgesamt hat man doch wieder ein sehr gutes Händchen bei der Wahl der Darsteller bewiesen, auch mit Ehrenreich kommt man nach einiger Eingewöhnung gut klar, auch wenn er nicht wie Harrison Fors aussieht.
Wie muss man jetzt SOLO also einordnen? Er ist ohne Frage deutlich leichter und weniger episch als die Episoden-Filme und auch weniger actiongeladen als ROGUE ONE. Es gibt insgesamt verhätlnismäßig wenig Weltraum-Action und sicherlich sind viele Elemente der Handlung für den normalen Kinogänger wohl weniger interessant als für den Star Wars Fan. In gewisser Weise ist diese Origin Story also weniger massenkompatibel, was sich ja auch in den BO-Zahlen zeigt. Nichtsdestotrotz ist er gut gemacht, wobei es etwas an den wirklich einprägsamen Momenten fehlt, die diesen Film zu etwas Besonderen machen. 4/5
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Bild: Das Bild der Blu-Ray ist makellos, wie man es von Disney auch nicht anders gewohnt ist. 5/5
Ton: Auch akustisch brennt die Blu Ray ein schönes Feuerwerk ab, so wie sich das gehört. 5/5
Extras: Hier schwächelt die Blu ray etwas gegenüber den früheren Star Wars Blu Rays. Es gibt zwar insgesamt eine gute Palette an Extras mit einer Menge Featurettes die verschiedene Teile der Produktion und spezielle Locations beleuchten, aber es fehlt ein richtiges Making Of wie man es sonst immer bekam. Vor allem wird die komplette erste Phase des Films unter Miller & Lord ignoriert, ja regelrecht totgeschwiegen... kein Wort oder Bild zu dazu, das der Film quasi unter Ron Howard neu gedreht wurde. Das finde ich schon etwas seltsam, ich denke für die Fans wäre es sicherlich interessant gewesen zu erfahren was damals produziert wurde... aber offenbar scheint man nicht im Guten auseinander gegangen zu sein.
Das Beste an den Extras sind die gelöschten Szenen, da sind nämlich durchaus ein paar dabei die man hätte im Film belassen soll (Han auf der imperialen Akademie).
Leider wie Disney üblich wieder kein Wendecover.
Daher gibts von mir hier "nur" 3/5 Punkten
bewertet am 05.02.19 um 08:37