Blog von tantron

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Nachdem das letzte Serienprojekt "Battlestar Galactica" im Juni erfolgreich abgeschlossen wurde, konnte ich mich neuen Abenteuern zuwenden.
Einen Tipp, welcher Serie mich als nächstes beschäftigen wird, hatte ich bereits in bester Call-In-Sendung-Manier gegeben (L _ S T), und tatsächlich konnten viele fleissige Leser und Kommentatoren der äußerst kniffligen Andeutung folgen: ja, LOST ist das kommende Serienprojekt. :)
Dabei gilt wie bei BSG eine selbst-auferlegte Einschränkung: Ich will die Serie maximal genießen und die Anlage so richtig laut drehen - das geht aber nur, wenn Frau und Kind außer Haus sind. Doch die Gelegenheit sollte eher kommen als gedacht, die beiden waren eine Woche auf Schullandheim-Ausflug.
Grinsend zog ich die erste Staffel von Lost aus dem Regal, um an drei Tagen 25 Folgen à 40 Minuten zu konsumieren, das sind 1000 Minuten, über 16.6 Stunden Lost. Also dick mit den Backen gepufft und losgelegt. Wie sich die erste Staffel der Kultserie in HD behauptet, das klärt der folgende Review.



          Die erste Staffel kann einzeln gekauft werden, ...

          ... ist aber auch Teil der Gesamtbox ("Complete Collection") und der
          Sammlerbox ("Complete Collection (Premium Edition)").


Story:
Achtung, Spoiler: Die erste Staffel von Lost ist genau 20 Minuten lang logisch. Flugzeugabsturz? Kann ja mal passieren. Auf einer einsamen Südseeinsel? Prima, endlich Urlaub, weit weg von allen Verpflichtungen. 48 Überlebende, nur mit ein paar Kratzern? Puh, Glück gehabt. Soweit also alles erklärbar.
Dann, pünktlich zur Zeitmarkierung "20:00" ist's vorbei mit dem Rationalen: ETWAS tobt des nachts durch den Dschungel, entwurzelt Bäume, und seltsame klackende, schreiende Geräusche dringen aus dem Dickicht. Der Charakter von Charly sagt es treffend: "Terrific!" Willkommen bei Lost, der mythischen TV-Serie, die es verstand, über sechs Jahre hinweg Millionen von Zuschauern vor den Bildschirm zu bannen. Auch ich habe alle Folgen immer alsbald möglich konsumiert, so fesselnd und nervenaufreibend hielt mich die Serie in ihrem eisernen Griff. Nun, nach etwas zeitlichem Abstand, darf die Serie ein zweites Mal durchs Heimkino laufen, diesmal mit HD-Bild und -Ton.
Das Stilmittel des Flashbacks, also des Rückblicks auf ein früheres Ereignis, wird in der ersten Staffel sehr häufig genutzt, nutzt sich dabei aber nie ab. Der Zuschauer erfährt dadurch nachvollziehbar, warum ein Charakter GENAU SO GENAU JETZT agiert, basierend auf einer vergangenen Erzählung. Dies gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, mehr über die einzelnen Mitglieder der gestrandeten Truppe zu erfahren als sie selber voneinander wissen. Die Charaktere sind vielfältig und differenziert ausgearbeitet, hier haben die Macher ein sehr glückliches Händchen bewiesen, sowohl beim Casting der Schauspieler als auch bei der Ausarbeitung der einzelnen Hintergrundgeschichten. Die Schauspieler liefern eine saubere, natürliche Arbeit ab und wachsen dem Zuschauer schnell ans Herz.
Die Geschichte rund um die mysteriöse Insel entfaltet sich von Folge zu Folge mehr, und bietet so manche Überaschung. In der ersten Staffel wird so manche Frage aufgeworfen, von denen sich einige innerhalb weniger Episoden klären lassen, und manche erst in der finalen Staffel eine Antwort liefern. Kenner der Serie lassen die vielen Fragen relativ kalt, wissen sie doch schon um die Auflösung eines Großteils der Fragen, und können daher die Erzähltiefe und die Vielschichtigkeit der Ereignisse genießen. Premieren-Zuschauer dürfte allerdings die schiere Menge an unerklärbaren Ereignissen die Kopfhaut zum Rauchen bringen. Zum Trost sei euch gesagt: die Fragen werden beantwortet (größtenteils) und ein "paar" neue Fragen haben auch die weiteren Staffeln zu bieten (eine gelöst -> zwei neue stehen da). Also schön am Ball bleiben. ;)
Bis dahin muss diese erste Staffel natürlich noch eine Bewertung bekommen. Sie führt die Charaktere gekonnt ein, weiht uns in erstes Hintergrundwissen ein, macht Lust und Neugier auf mehr, un erzählt uns - rückblickend betrachtet - direkt in der ersten Folge am Beispiel des Brettspiels Backgammon, worum es in der Serie geht. Diese erste Staffel steckt den Claim ab für "things to come", sie hat nur einen kleinen Durchhänger, und fasziniert ansonsten von der ersten bis zur letzten Episode. Die volle Punktzahl ist das allemal wert.
Punkte: 5/5

Ton:
Der englische O-Ton ist in DTS-HD MA 5.1 auf die Scheiben gebannt, die deutsche Synchro schafft es, in DTS 5.1 dazu zu stoßen. Die englische Spur ist der Hammer, und gehört zu den besten Arbeiten, die ich bisher im TV-Serien-Umfeld erlebt habe. Speziell die oben genannte 20. Minute der ersten Episode, wenn das Monster durch den Dschungel wütet - wow, Gänsehaut. Glasklare Effekte aus allen Surround-Boxen, Dialoge ertönen verständlich aus dem Center, und der Subwoofer darf auch gezielt Akzente setzen, spätestens wenn zum Episodenende der Lost-Schriftzug ins Bild prallt - boooooom. Die musikalische Auswahl ist gut gelungen, und hält sich schön im Hintergrund. Nur selten drängt sich die Musik in den Vordergrund, ist dann aber nie lästig oder fehl am Platz. Als musikalisches Highlight der ersten Staffel empfehle ich in der zweiten Episode den Zeitindex "20.20", wenn ein Teil der Überlebenden in die Berge steigt, um ein Funksignal absetzen zu können. Die musikalische Begleitung ist... erhebend.
Die deutsche Tonspur hat es nicht ganz leicht, hier mitzuhalten. Die räumliche Aufteilung ist zwar auch gut gelungen, dennoch klingt der deutsche Ton im direkten Vergleich hörbar schwächer. Auch sind Dialoge häufiger lauter abgemischt als die Soundeffekte der Szenerie drum herum, hier wirkt der O-Ton harmonischer. Der englische Ton bekommt ohne wenn und aber die volle Punktzahl, der deutsche Ton landet bei sehr guten vier Punkten.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Von der ersten SEKUNDE an, wenn Jack sein Auge aufreisst, fesselt das HD-Bild den Zuschauer. Jederzeit sind viele feine Details zu erkennen, in Nahaufnahmen sind Hautstruktur und einzelne Härchen sichtbar, in Wideshots fasziniert der Detailreichtum des Dschungels. Die Farbgestaltung des Kamerabildes ist atemberaubend, nie zuvor sah Dschungel grüner und lebendiger aus. Krass im Gegenkontrast sind die Flashbacks gefilmt - mit kalten Farben, geraden Kanten und kaum Kamerabewegung.
Ein Filmkorn ist nur an wenigen Stellen wahrnehmbar, nur bei großen hellen Flächen (Himmel bei Tageslicht, weiße Zeltplane im Hintergrund) tritt es sichtbar in Erscheinung, aber nie störend. Dafür bietet das Bild auch knackigen Kontrast in den vielen Szenen, die während der Dunkelheit spielen. Ab und an ist ein Nachziehen zu beobachten, wenn Charaktere durchs hohe Gras oder zwischen dünnen Bäumchen hindurchrennen, aber das ist fast schon Meckern auf hohem Niveau.
Was dann schon eher ins Auge fällt sind die CGI-Effekte, die sich teilweise nicht wirklich gut ins Live-Material integrieren. Die CGI-Tiere (Eisbären, Eber, Bienen, etc.) sind als solche sofort zu erkennen. Auch retuschierte Elemente (Sicherungskabel, Haltekabel) fallen durch den Predator-Effekt ins Auge: dem Zuschauer ist, als "ob da was wär, aber so durchsichtig angedeutet". Allzu viele Szenen dieser Art hat die Staffel nicht, aber wenn doch, dann fällt's eher negativ ins Auge.
Trotzdem vergebe ich für das Bild, das über alle Episoden hinweg in formatfüllendem 16:9-Vollbild vorliegt, sehr gute vierkommafünf Punkte.
Punkte: 4,5/5

Extras:

Auf den Bonus-Fan warten Audiokommentare zu insgesamt fünf Episoden, die sich eher um den Anfang und das Ende der Staffel gruppieren. Auf der siebten Scheibe stehen mehrere Bonus-Features zur Verfügung, die in fast 3.5 Stunden einen Blick hinter die Kulissen werfen. Weniger interessant waren die Casting Tapes der Darsteller, umso interessanter waren die Berichte über die Filmarbeiten auf Oahu in Hawaii. Für drei Minuten gibt es noch entfernte Szenen, und ein Gag Reel läuft vier Minuten lang.
Ich fand Umfang und Qualität des Bonusmaterials durchaus interessant, aber noch mit Steigerungspotential nach oben.
Besonders erwähnen möchte ich noch das SeasonPlay-Feature. Es ermöglicht, die Wiedergabe jederzeit abzubrechen, um genau an dieser Stelle später weiter zu schauen. Nun mag mancher Serienfan einwerfen: "Die automatische Fortsetzung gibt's doch schon lange." oder "Na, das kann man doch erwarten!" SeasonPlay funktioniert sogar über die einzelnen BluRay-Scheiben hinweg, mit einer schicken Überleitung zwischen den Scheiben. Und darin liegt der Charme, in der Umsetzung. Man muss es gesehen und erlebt haben, um es Wert zu schätzen. ;)
Punkte: 4/5

Fazit:
Wow, was für ein Einstand! Diese erste Staffel leistet sich kaum Schwächen. Inhaltlich kann der Serienstart überzeugen, Ton und Bild sind auf sehr hohem Niveau, auch beim Bonusmaterial hat man (fast) alles richtig gemacht - bei 25 Episoden hätte es gerne noch ein wenig mehr sein dürfen.

Kaufpreis:
Die britische UK-Gesamtbox konnte ich zum Preis von 185 Euro über eBay erwerben. Der Tausch der Staffeln 4 und 6 (ohne deutsche Tonspur) gegen die deutschen Boxen hob den Gesamtpreis auf 209 Euro an. Bei sieben von 38 BluRays kommt die erste Staffel somit auf einen Preis von 38.50 Euro, was über meinem Budget von 30 Euro pro Staffelbox ist, durch die tolle Gesamtbox aber entschuldbar ist.


Lost-Fragenkatalog Staffel 1 (Spoiler-Alarm!):

Erklärung: An dieser Stelle will ich die offenen Fragen auflisten, mit denen mich die erste Staffel zurückgelassen hat. Dabei werden nur Fragen notiert, die erst weit gegen Ende der Serie beantwortet werden; oder Fragen, welche die Serie gar nicht beantwortet - hier will ich mich nach Staffel sechs selber an einer Interpretation versuchen. Außen vor bleiben daher auch Fragen, die in den kommenden ein bis zwei Staffeln beantwortet werden. So haben es zum Beispiel "Warum ist da eine Luke aus Stahl und Beton mitten im Dschungel?" und "Warum gibt es Eisbären auf der Insel?" aus diesem Grund nicht auf die Liste geschafft - diese Fragen werden in Staffel zwei geklärt. ;)
Offene Fragen aus Staffel Eins:
Was genau ist das Rauchmonster im Dschungel? Ein Sicherheitssystem?
Wieso ist Locke nach dem Absturz geheilt? Und warum kehrte seine Lähmung zeitweilig zurück?
Warum sieht Jack seinen toten Vater?
Wer sind "Adam und Eva"? Und was ist die Bedeutung des weißen und ein schwarzen Steins in ihrem Besitz?
Wohin führt das Kabel am Strand, weg von Rousseaus Unterschlupf?
Was passierte mit Rousseaus Team?
Was sind das für Stimmen, die im Dschungel flüstern?
Wer sind die Anderen, und woher kommen sie?
Warum wollen die Anderen die Kinder der Überlebenden?
Warum spielen die Kompasse auf der Insel verrückt?
Was bedeuten die Zahlen (4 8 15 16 23 42)? Bringen Sie wirklich Unglück? Und warum sind sie auf der Swan-Station angebracht?
Wie landete die Black Rock mitten im Dschungel?
Warum tötet das Monster manche der Überlebenden (Pilot) und verschont andere (Locke)?


Und zum Schluss...

Seit Anbeginn meiner Zeit hier auf der Seite schmückte der Cylon-Centurion mein Userprofil. Mit Abschluss des Projektes BSG, und Wechsel zum Projekt LOST muss der Blechkamerad leider weichen und dem DHARMA-Logo Platz machen. ;)








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Vor 11 Jahren, im Jahre 2002, erschien Die Schöne und das Biest zuletzt auf DVD. Damals sicherte ich mir die "Special Limited Deluxe Edition mit zwei Discs", ein Kauf um den ich bis heute sehr froh bin. In all den Jahren holte ich den Film immer mal wieder aus dem Regal, schließlich gehört er zu den Top 3 meiner Allzeit-Disney-Animations-Lieblings-Filme. Dennoch erwartete ich die Veröffentlichung auf BluRay mit Spannung. Ob der Überlegung, wie der Streifen wohl in HD wirken würde, wurde ich immer ganz hibbelig. ;)
Im Jahre 2010 war es soweit: Im Rahmen der "Diamond Editions" wurde auch "Die Schöne und das Biest" auf BluRay veröffentlicht. Die Edition wurde - natürlich - vorbestellt, und steht seither im schicken, geprägten Schuber im Regal. Nun endlich durften Belle und das Biest in HD ihre Geschichte erzählen. Wie gut der Transfer ins blaue Medium gelungen ist, das klärt der Review.



Der Film kann als 2D-Version, oder als 3D-Version erworben werden...

... und steht auch im Doppelpack mit Bambi in den Regalen.


Story:
In den letzten Monaten musste Disney einige Federn lassen, so waren einzelne BluRay-Veröffentlichungen nicht auf dem von den Fans gewohnten Niveau. Mit Argwohn schielte ich daher auf "Die Schöne und das Biest", als ich neulich die BluRay zum ersten Mal in den Player einlegte - war die Scheibe doch kurz vor den ersten "Aussetzern" im Jahre 2010 erschienen. Zu den Kapiteln Bild und Ton werde ich mich später (siehe unten) noch äußern, was sich aber seit dem Kinobesuch, der VHS meiner Eltern und meiner eigenen DVD von 2002  nicht geändert hat, ist der Film selber.
Aber halt, einige Änderungen gab es doch. :) Waren im Kino und auf VHS noch die als "Kinofassung" benannte Version präsent (85 Minuten), so gibt es seit der DVD von 2002 auch eine "Special Extended Edition" (92 Minuten). Beide Fassungen sind auf der BluRay präsent, und lassen sich über das Menü ansteuern. Die Hauptunterschied zwischen den beiden Versionen ist die Rück-Integration des Liedes "Human again", der für die Kinofassung gestrichen wurde, dann aber über Erfolge des Musicals seinen Weg zurück in den Film fand. Die Animation ist schlüssig, und die zusätzlichen Szenen fallen nicht aus dem Rahmen.
Ich denke, es ist die Animation im Allgemeinen, die mein Herz so an diesen Film gebunden hat. Die zarten, realistischen Bewegungen von Belle, die hühnenhafte, leicht fremd wirkende Art des Biestes und nicht zuletzt die drollige, fantasiereiche Animationen der Bediensteten wie Lumière und Von Unruh. Wenn Belle sich die Haare aus dem Gesicht streicht, oder beim Studium des Gemälde des Prinzen die Augen zusammenkneift, wenn das Biest mit einer gigantischen Körperspannung auf allen Vieren durch das Schloß springt, gegen Wölfe kämpft, oder gegen Ende das Menschliche in sich wieder findet und gemeinsam mit Belle die Treppe zum Ballsaal herunterschreitet, dann wirken die Charaktere lebensnah, greifbar. Der Zuschauer geht eine intensive Beziehung zu den Charakteren ein, freut sich mit ihnen, bangt mit ihnen, fürchtet und kämpft mit ihnen. Die Geschichte an sich ist zeitlos und wird in dieser animierten Erzählform noch Generationen von Kindern erfreuen. Die hohe Qualität des Films wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es neben "Oben" der einzige Animationsfilm überhaupt ist, der für einen Oscar als "Bester Film" nominiert wurde.
"Die Schöne und das Biest" schafft es, gleichermaßen Jung und Alt zu begeistern. Die Geschichte ist unterhaltsam, die Kleinen werden die Nettigkeiten, Flapsigkeiten und Witzeleien der Charaktere zusagen, wohingegen den Erwachsenen eine wohl durchdachte, fein dosierte Liebesgeschichte mit ordentlich Action-Anteil präsentiert bekommen. Geeignet für die gesamte Familie, 1991 im Kino, 2002 auf DVD, 2010 auf BluRay und in 100 Jahren noch, egal auf welchem Medium.
Punkte: 5/5

Ton:
Beim Ton packt Disney die Schwergewichte aus. Der O-Ton brilliert in DTS-HD MA 7.1, der deutsche Ton will in DTS-HD HR 7.1 genossen werden. Obwohl die Synchro in einem verlustbehafteten Format vorliegt, sind qualitativ keine Unterschiede zum Original festzustellen. Beide Tonspuren klingen vollmundig, mit gezielten Effekten aus allen Richtungen und einem satten Klang, das vor allem bei den musikalischen Einlagen. Als kleines Goodie liegt zudem noch ein Sing-Along-Track (zum Mitsingen der Lieder) bei, der bei Bedarf aktiviert werden kann. Dieser Track war bereits auf der DVD von 2002 vorhanden - schön, dass er auch seinen Weg auf die BluRay gefunden hat. Somit bleibt nichts weiter zu tun, als dem Ton den Stempel "Bestmarke" aufzudrücken.
Punkte: 5/5

Bild:
Zweiflern an der Qualität des BluRay-Bildes sei der Griff zur beiliegenden DVD empfohlen. Ein direkter Quervergleich offenbart Welten. Obwohl ich die Qualität der DVD in vielen Jahren nie als "schlecht" empfunden habe, hat der Film auf diesem Medium an vielen Stellen mit Kompressionsartefakten zu kämpfen. Bemerkbar macht sich dies an erster Stelle in der Vordergrundanimation, wenn die schwarzen Linien in die farbigen Flächen auswaschen. Die Artefakte führen zudem zum Qualitätsverlust bei den Animationen der Hintergrundcharaktere oder beim Hintergrund selbst. Bei der BluRay hingegen: nichts davon! Klare Linien und flächige Farbverteilung mit zarten Übergängen prägen das Bild der Animationen. Das Bild zeigt sich in allen Szenen extrem farbtreu, kontrastreich und mit vielen Details, vor allem in den Hintergrundbildern. Hier wurde ganze Arbeit geleistet, das BluRay-Bild ist schlicht perfekt.
Punkte: 5/5

Extras:
Der Diamond Edition liegen insgesamt drei Scheiben bei: eine DVD, eine BluRay mit dem Film und ein wenig Bonusmaterial sowie eine zweite Scheibe, die komplett mit Bonusmaterial gefüllt ist. Wollen wir mal einen Blick auf die zwei BluRays werfen.
Auf der Film-Scheibe erwarten den Bonusfan die bekannten Schätze der DVD-Veröffentlichung von 2002. Den Sing-Along-Track habe ich bereits erwähnt, auch der Audiokommentar der alten DVD ist auf der BluRay anspielbar. Beide Tracks können zur "Special Extended Edition" hinzu aktiviert werden. Die Kinofassung hat auch einen Bonustrack zu bieten, als Bild-in-Bild Fassung kann die Arbeitsfassung  des Animationsschauspiels gesichtet werden. Ferner gibt es einige Entfernte Szenen mit 28 Minuten Laufzeit, ein Feature mit 20 Minuten zur Musik, ein weiteres Video mit 13 Minuten zum Musical und zu guter Letzt ein Musikvideo mit knapp drei Minuten - und all dies liegt in HD vor, weil es sich um komplett neues Material handelt. Wow, schonmal ein guter Einstand. Und ab zur zweiten BluRay.
Diese wird von einem riesengroßen Feature dominiert, deren Bestandteile einzeln über einen Index angesprungen werden können, oder auch einfach komplett abgespielt werden kann. Dabei hat der Zuschauer immer mal wieder die Möglichkeit, aus dem Videofluss herauszubrechen, um ein Video zu einem besonderen Punkt zu studieren oder um Galerien mit zahlreichen Skizzen zum Film zu bewundern. Dieses Herausbrechen aus dem Bonus-Film ist dabei fließend und äußerst beeindruckend gemacht - eine technisch so perfekte Lösung ist mir bisher noch nie untergekommen, hurra für BluRay! Mit allen optionalen Filmchen aufaddiert summiert sich dieses Riesen-Feature auf ungefähr zwei Stunden.
HIer ist es auch passiert, mitten in der Sichtung dieses riesigen Bonusfilmchen, dass der Verdacht in mir aufkeimte: "Oh mein Gott, gibt das etwa einen runden Fünfer? Also eine Veröffentlichung, die in allen Kategorien das Maximum schafft?" Dass Story,  Bild und Ton die Topnote bekommen war zum Ende des Films klar. Doch bonustechnisch kann man sich da nie sicher sein, ob's hier auch zur Fünf reicht. Nach der ordentlichen Scheibe eins, mit vielem frischem Material in HD, nun dieses gigantische Feature, ebenfalls komplett in HD... aber wollen wir erstmal zu Ende schauen. Denn nicht nur viel Neues findet sich im Bonusmaterial, auch das ganze "klassische" Material der DVD-Auswertung hat es auf die zweite BluRay geschafft. Hier kann der Hardcore-Fan in zahlreichen älteren Filmchen schmöckern, die sich immerhin auf 65 Minuten addieren. Ein Spiel für die Kleinen rundet das Material schließlich ab.
Doch, meinen "Befürchtung" war korrekt. Das Material ist umfangreich, wahnsinnig spannend und informativ sowie technisch perfekt präsentiert. Topnote? Pah, mit Sternchen!
Punkte: 5/5

Fazit:

Puh, was für ein Ergebnis. Volle Punktzahl in allen Kategorien? Das haben bisher noch nicht so viele Filme geschafft. Die große Box zu "Batman Begins" war der Erste, dem das Kunststück gelang. Danach folgten "Wall·E" , der Ultimate Cut der "Watchmen" und die Vier-Disc-Edition von "Oben" . Die Extended Collector's Edition von "Avatar" war der letzte Film, dem diese Ehre zuteil wurde... und nun auch der Diamond Edition von "Die Schöne und das Biest".
Muss ich hier überhaupt eine Kaufempfehlung aussprechen? Ich denke nein - dieser Film MUSS in jedem Regal stehen, zeigt er doch überdeutlich, was technisch bei Bild und Ton machbar ist, und wie richtig gutes Bonusmaterial auszuschauen hat. Alles zusammengehalten von einer wunderbaren Geschichte - Danke Disney.

Kaufpreis:
25 Euro (neu) bei Amazon ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen war mir dieser Klassiker zum Veröffentlichungstag wert, dafür gibt's auch ein tolles 3-Disc-Set im Schuber





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The Raid stand schon lange auf meiner To-Do-Liste, hatte er doch viele positiven Stimmen auf sich gezogen und wurde generell als gelungenes Action-Kino beschrieben. Beim letzten Videothekenlauf wurde er prompt eingesteckt. Sind die Lorbeeren gerechtfertigt? Das klärt der Review.



Der Film ist als Amaray verfügbar, oder als eines...

... von zwei Steelbooks, sowie auch als Amazon-Exklusive "Ultimate Edition".


Story:
Der Film hat viele gute und interessante Seiten, teilweise sogar sehr überraschende Aspekte zu bieten. Die Kampfszenen sind sehr ordentlich choreografiert, und die Spezialeinheit, die das Hochhaus eines Verbrecherkönigs stürmen soll, kommt über Sturmgewehre und Pistolen schnell bei Messern, Schlagstöcken und schließlich bei den blanken Fäusten an. Dabei können die Kampfeinlagen immer überzeugen, auch wenn sie teilweise mit extra Gore und Spritz daherkommen. Auch die Hintergrundgeschichte entfaltet sich langsam aber beständig, ohne dass dem Zuschauer groß etwas erklärt werden muss. Sie ist jetzt nicht soooo dramatisch neu oder einfallsreich, genügt aber dem Action-Genre durchaus.
Was dann eher stört sind die Momente, wenn der Protagonist grad einen ganzen Flur voller Leute vermöbelt hat, währenddessen Schlagstock und Messer verloren hat, dann mit seinem verletzten Kollegen weitergeht OHNE seine Waffen wieder aufzusammeln. Face-Palm! Oder er über zig Macheten stolpert, ohne mal eine aufzuheben. Fremdschäm! HIer zeigt das Script eindeutig Defizite, indem unlogische Szenen eingebaut wurden um die Spannung künstlich hoch zu halten. Hat John McClane jemals ein Magazin oder ein Gewehr liegenlassen? Nö, also, geht auch besser.
Diesen Schuh muss sich "The Raid" anziehen. Die phänomenalen Kampfeinlagen retten den Streifen aber deutlich über die schwächeren Details des Scripts hinweg.
Punkte: 4/5

Ton:
Die deutsche Synchro liegt in DTS-HD MA 5.1 vor und klingt recht gut. Gezielt erklingen einige Effekte aus der Surround-Anlage, doch da hätte es gerne ein wenig mehr sein dürfen. Die Abmischung ist ordentlich, das Verhältnis von Dialogen und Actionszenen ist sehr ausgewogen umgesetzt. Die deutsche Synchro klingt durch die gute Übersetzung sehr natürlich.
Punkte: 4/5

Bild:
Das Bild zeigt deutliche Schwächen bei Schärfe und Details. HD-würdig ist die visuelle Darstellung allemal, aber das letzte Quäntchen an Qualität erreicht der Film nie. Bildfehler sind dennoch keine vorhanden, daher landen wir in Summe bei einem "guten" Bild.
Punkte: 3/5

Extras:
Als Extras steht ein Audiokommentar in Englisch bereit, zu dem allerdings keine Untertitel vorliegen. Von einer Handvoll Trailer abgesehen gibt es nur noch ein Filmchen der Claycats. In knapp drei Minuten wird die Story von "The Raid" durch Knetkätzchen nacherzählt - witzig, schonungslos, blutig. Alles in allem ist das Material dieser Edition mehr als dürftig.
Punkte: 1/5

Fazit:
Das Super-Highlight war "The Raid" jetzt nicht für mich. Bild und Ton gefallen, könnten aber beide noch eine Schippe zulegen. Das Bonusmaterial ist kurz vor lächerlich, wer hier Interesse an mehr hat, der sollte zu einem der beiden Steelbooks oder gleich zur Amazon-Exklusiven "Ultimat Edition" greifen, die alle deutlich mehr Material bieten. Der Film an sich zeichnet sich durch seine schnellen, präzisen Kampfszenen aus, die ihn wirklich besonders aus der Action-Masse hervorstehen lassen. Einmal gucken hat für mich gereicht - den muss ich mir nicht ins Regal stellen.

Kaufpreis:
nur ausgeliehen





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Die Hintergründe zum Kauf der Sammelbox Marvel Cinematic Universe: Phase One - Avengers Assembled (Limited Edition Collector's Set) habe ich bereits im Unboxing-Beitrag dargelegt. Vielmehr sind nun die folgenden Fragen interessant: Welche Version der Einzelfilme steckt nun tatsächlich in der Sammelbox? Gibt es Vor- oder Nachteile zu bisherigen Veröffentlichungen? Und was ist auf der zusätzlichen zehnten Disk vorhanden, die es nur in dieser Box gibt? Darauf liefert der folgende Review die Antworten.



Verpackung, und Koffer.


Inhalt, und Film-Hüllen.


Story:
Rein storytechnisch sind alle sechs Filme sehr gut aufgestellt. In den Einzel-Reviews haben alle Filme entweder vier oder fünf Punkte erhalten, liefern ordentliche bis spitzenmäßige Leistung, und reichen damit allesamt für mehr als nur einen Kinoabend.
Der Anfang der Serie wird von "Iron Man" gemacht, der Dank seines innovativen Konzepts, seiner Designsprache, des Hauptdarstellers, der Komik und nicht zuletzt aufgrund seiner spürbaren Ungezwungenheit die Topnote von 5 Punkten erringt. Der zweite Film, "Der unglaubliche Hulk" kann dieses Niveau leider nicht erreichen. Ihm fehlt das letzte Quäntchen an schick, reibungslos, atemberaubend - Filmszenen, die sich bei den Entfernten Szenen wiederfinden erwecken den Eindruck, dass zu viel herausgeschnitten wurde. Der grüne Wüterich schließt mit vier Punkten. Die Fortsetzung zum Erstling, der dritte Film des Marvel-Franchises "Iron Man 2", konnte nicht ganz an den Erfolg des Originals anschließen. Manche Dialoge wollten nicht zünden, und ab und an wirkte die Charakterdarstellung etwas flach. Dennoch bietet der Film superbe Momente, die Action ist hervorragend, der Bösewicht (Vanko) und die Helfer (War Machine) stimmig. Für sich eine gelungene Comic-Verfilmung, erreicht der Film vier Punkte. Im nächsten Film wird der Zuschauer mit dem mächtigen, dem göttlichen "Thor" konfrontiert. Im visuell beeindruckendsten Marvel-Film brillieren auch die Darsteller bis in die Nebenrollen mit einer realistischen und markanten Schauspielkunst. Zurück bleibt die Erinnerungen, einen sehr guten Film gesehen zu haben... aber eben keinen außergewöhnlichen. Vier Punkte durften es für Thor sein. Als letzen Einzelkämpfer begrüßen wir Steve Rogers in der Runde, in "Captain America - Der erste Rächer" spielt er den schmächtigen Enthusiasten, der durch ein Supersoldaten-Serum mit einer beeindruckenden Physis ausgestattet wird. Der Film fängt langsam an und nimmt sich viel Zeit zur Charakterdarstellung. Selbst zur Mitte setzt die Action noch nicht ein - Captain America ist ein Maskottchen im Kampf gegen die Nazis. Erst ab kurz nach der Mitte zeigt Steve Rogers, was in ihm steckt. Die Wandlung, die Action und ein grandioser Schurke beflügen den Cap auf die Topnote von 5 Punkten. Kommen wir zu der Truppe, deren Zusammenkunft mit dieser Box zelebriert wird. "The Avengers" ist schlicht und einfach der Höhepunkt der PHASE ONE des "Marvel Cinematic Universe" und lebt von den Helden und ihrer gegenseitigen/gemeinsamen Aktionen. Die Topnote ist - und da verweise ich auf den Einzel-Review - die logische Konsequenz.
Größere Ausreisser sind keine vorhanden, die Box läuft mit einem Gesamtschnitt von 4.5 Punkten vom Platz.
Punkte: 4,5/5

Ton:
Um es gleich vorneweg zu nehmen: bei allen sechs Filmen ist keine deutsche Tonspur vorhanden. Die ersten drei Filme (Iron Man, Hulk, Iron Man 2) liegen in verlustfreiem 5.1 vor (Iron Man: Dolby TrueHD 5.1; Hulk und Iron Man 2: DTS-HD MA 5.1), die zweiten drei Filme sogar in DTS-HD MA 7.1. Alle Tonspuren klangen überagend gut, mit räumlich sehr deutlich wahrnehmbaren Effekten. Somit schaffen alle Filme die Topnote von 5 Punkten, lediglich "Iron Man 2" ist als Ausreisser zu vermerken. Hier empfand ich die Tonspur als zu unausgewogen, mit vielen kleinen nervigen Macken an einigen Stellen. Vier Punkte gab es dann trotzdem.
Sehr löblich obendrein: bei "Iron Man 2", "Thor", "Captain America" und "The Avengers" ist sogar eine Audio-Deskription für blinde Zuschauer vorhanden.
Im Gesamtschnitt über alle Filme kommen wir so auf 4.8 Punkte.
Punkte: 4,75/5

Bild:
Auch im Kapitel Bild konnten alle Filme bereits bei der Einzelsichtung überzeugen. Großartige Schwächen leistet sich keiner der Kandidaten, und so fahren fast alle aufgrund ihrer präzischen Darstellung von feinen Details, der generellen HD-Qualität des Materials und den nicht-vorhandenen Filmfehlern die Topnote von fünf Punkten ein. Lediglich der Hulk konnte nicht das letzte Quäntchen überzeugen und landete bei 4.5 Punkten. Auf den Gesamtschnitt hat das nur marginale Auswirkungen, die sechs Filme landen bei 4.9 Punkten. Hier genehmige ich eine moderate Aufrundung. ;)
Zu erwähnen wäre noch, dass die Filme "Thor", "Captain America" und "The Avengers" zusätzlich in ihren 3D-Varianten beiliegen. Eine Bewertung mangels Equipment kann leider nicht stattfinden.
Punkte: 5/5

Extras:
Erst jetzt, im Bonus-Kapitel, sind die ersten wirklichen Abstriche dieser Gesamtbox auszumachen.
Bei "Iron Man" ist leider fast nichts vom ausgezeichneten Bonusmaterial der deutschen Veröffentlichung auszumachen. Die interaktive Rüstungskammer (Hall of Armor) ist noch recht interessant, ein Filmchen geht in 47 Minuten auf die Comicvorlage "The Invincible Iron Man" ein, und es können Entfernte/Erweiterte Szenen mit 24 Minuten aufgerufen werden. Mehr als zwei Punkte sind leider nicht drin.
Der "Hulk" hingegen überzeugt mit dem identischen Repertoirde der deutschen BluRay. Bild-in-Bild-Track, Audiokommentar, die sehr guten Entfernten Szenen und weiteres Material mit 90 Minuten Laufzeit lassen den Bonus-Fan glücklich zurück, wofür es 4.5 Punkte gibt.
Auch bei "Iron Man 2" wurde ein Großteil des Bonusmaterials der deutschen BluRay weg gelassen. Drei Bild-in-Bild-Tracks können aktiviert werden, die mal nebensächliche, mal interessante Informationen zu bieten haben. Sehr kurzweilig ist der Audiokommentar gelungen.  Bei drei Punkten landet diese Version von Iron Man 2.
"Thor" und "Captain America" liegen der Sammelbox in ihrer standartisierten, weltweit vereinheitlichten Form bei. So sind bei beiden Filmen die Extras der deutschen Veröffentlichungen anzutreffen, was jeweils einen Audiokommentar, einen Marvel-Kurzfilm, einige Features und einige Entfernte/Erweiterte Szenen (diese teilweise sogar mit Kommentar) umfasst. Inhaltlich wussten beide Filme zu begeistern, nur aufgrund der doch kurzen Laufzeit der Features erhielten beide Filme im Bonus-Kapitel 3.5 Punkte.
Auch "The Avengers" kann sich im Bonus-Kapitel nicht mit Ruhm bekleckern. Den Zuschauer erwartet das weltweite 36-Minuten-Norm-Päckchen, bestehend aus Marvel-Kurzfilm, Entfernten/Erweiterten Szenen, einem Gag-Reel und einem sechsminütigen (!) "richtigen" Bonus-Feature. Ein US-exklusiver Audiokommentar sorgt für den Lichtstreifen am Horizont, hinzu kommt noch ein weiteres 8minütiges "richtiges" Feature und ein Musikvideo. Bei 3.5 Punkten ist aber auch hier Schluss.
Insgesamt kommt die Box im Gesamtschnitt über alle Filme auf 3.33 Punkte. Doch - oha - da fehlt doch noch was! Genau, die zehnte Disk, voll mit Bonusmaterial, die so nur in dieser Box zu finden ist.
Diese letzte Disk bietet zu JEDEM der sechs Filme weiteres Bonusmaterial. Auf das Einlegen der Disk folgten bei mir die Emotionen "Erwartung" - "Ernüchterung" - "Erleichterung" (hey, das könnten Bücher von Stieg Larsson sein). Zuerst die Erwartung, richtig geniales Bonusmaterial anzutreffen. Dann die Ernüchterung, fast nur Bonusmaterial der zweiten Wahl, nämlich Entfernte Szenen, Animationstests und Pre-Visualization-Tests, vorzufinden. Und zuletzt die Erleichterung, dass das Material doch ganz nett ist, wenn auch nicht atemberaubend.
Jeder Film erhält eine kurze Einleitung von Agent Coulson. Zu "Iron Man" gibt es Entfernte Szenen, Animatics und Pre-Viz (insgesamt 51 Minuten), zu "Hulk" gibt's nur Pre-Viz mit 23 Minuten. Für "Iron Man 2" werden Entfernte/Erweiterte Szenen, Animatics und Pre-Viz gereicht (33 Minuten), zu "Thor" können Entfernte/Alternative Szenen und Animatics abgerufen werden (37 Minuten). "Captain America" hat nur Animatics im Programm (11 Minuten), und zu "The Avengers" gibt's Entfernte Szenen, Animatics und Pre-Viz (29 Minuten). Und da, da ist tatsächlich noch ein "richtiges" neues Feature: zur Entstehungsgeschichte des Shwarma-Nachspiels werden unglaubliche zwei Minuten an Speicherplatz benötigt! *uff*
Die Entfernten Szenen sind mal interessant, mal langatmig. Die Animationstests und Pre-Visualization-Tests liefern nette Informationen, wie bestimmte Szenen mal gedacht waren. Technisch wissen die Filmchen sehr zu gefallen, teilweise erreichen die Animatics die Qualität von Motion Comics - sehr eindrucksvoll. Insgesamt gibt es über drei Stunden (190 Minuten) an Material zu verschlingen. Das ist nicht von schlechten Eltern, und hebt den Schnitt im Bonus-Kapitel von 3.33 auf 4.25.
Punkte: 4,25/5

Fazit:
Wenn man nur die "inneren" Werte der Filmsammlung betrachtet, und die fantastische Box komplett außen vor lässt, so gibt es nicht viel zu meckern. Alle Filme sind "sehr gut" oder "ausgezeichnet", und sowohl Bild als auch Ton spielen auf höchstem technischen Niveau. Nur beim Bonusmaterial wurde auf breiter Linie gespart, und häufig sogar das bereits veröffentlichte Material weggelassen. Die zehnte Disk kann in diesem Kapitel ein wenig Ehrenrettung betreiben, noch schicker wäre z.B. das Vorhandensein des langen Bonusfilmchens der deutschten Steelbook-Veröffentlichung von "The Avengers" gewesen.
Die Filme kommen auf einen beachtlichen Gesamtschnitt von 4.6 Punkten über alle Kategorien hinweg. Fans des Marvel-Universums können den Import wagen, Fans von exklusiven Sondereditionen MÜSSEN hier zuschlagen. :)

Kaufpreis:
115 Euro (neu) bei Amazon US ; bei sechs Filmen und einer Obergrenze von 15 Dublonen… äh… Euro pro Film hätte diese Box maximal 90 Euro kosten dürfen - wir reden hier aber nicht von einer Amaray-Sammlung im Schuber, sondern von der ULTIMATIVEN Sammel-Box. Für weitere Rückfragen zur Sinnhaftigkeit dieser Box und zum Preis-Leistungs-Verhältnis verweise ich auf den Unboxing-Bericht (siehe folgenden Link). ;)


<<< [Zurück zum Unboxing der US-Gesamtbox der PHASE ONE]





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Als ich zum ersten Mal von Real Steel gehört habe, war klar, dass der Film in meine Sammlung wandern wird. Hey - per CGI animierte Boxroboter, die so richtig abgehen? Dazu Hugh Jackman? Noch Fragen?
Ob die Klopperei Spaß gemacht hat, und ob der Streifen mehr Familien- oder Actionfilm ist, das beleuchtet der folgende Review.



Story:
Schon das BluRay-Menü macht klar, was in den ersten paar Minuten des Films Gewissheit wird: "Real Steel" ist kein knallharter Actionfilm - es werden eher ruhigere Töne angeschlagen. Genausowenig ist der Film aber auch ein softer Familienfilm - die Boxszenen haben einen guten Punch, um ein jugendliches Publikum (und älter) zu unterhalten.
Der Film konzentriert sich in der Tat primär auf das Vater-Sohn-Verhältnis der Protagonisten. Man mag den Drehbuchautoren Ideenlosigkeit vorwerfen, hat man dieses Thema doch schon in zig Filmen in ähnlicher Weise gesehen. "Real Steel" wagt in diesem Abschnitt wenig Experimente, zeigt keine neuen Blickwinkel auf diese wichtige zwischenmenschliche Beziehung, sondern setzt stattdessen auf Bewährtes. Dennoch leisten die beiden Darsteller gute Arbeit und vermitteln die anfängliche Fremdheit ebenso überzeugend wie das spätere Zusammenkommen.
Die Boxroboter und die damit verbundenen Kämpfe sind immer nur Mittel zum Zweck und forcieren die Geschichte weiter. In diesem Abschnitt macht der Film vieles richtig: er liefert uns verschiedene Roboter, mit denen sich der Zuschauer mal mehr, mal weniger identifizieren kann. Besonderes Highlicht ist zweifelsfrei der Sparing-Bot Atom, der in seiner Animation und Präsentation fast schon Spuren von menschlichen Züge zeigt. Die CGI-Effekte sind sehr überzeugend und realistisch, und drängen sich nie in den Vordergrund. Sie stehen auf demselben Niveau wie die Realfilm-Sequenzen oder integrieren sich nahtlos in das normale Filmmaterial. Kein schreiender Special-Effect hetzt als Eyecatcher durch den Film - die Show gehört den Darstellern und ihrer Geschichte. Eine schwierige Gratwanderung, die bei "Real Steel" sehr überzeugend gelöst wurde.
Doch der Film muss sich auch Kritik gefallen lassen. So wird der GutWelt-Gedanke immer wieder mit der Brechstange ins Bild gerückt: Glaube an dich! Jeder Mensch kann sich ändern! Kämpfe an das, was du glaubst! Ich bin dein Vater! (Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen.) Kritikpunkt Nummer zwei ist der Boxsport an sich: Man muss ihn mögen, um den Film mehr als ein Mal genießen zu können. Ich selber bin jetzt kein wirklicher Fan dieser Sportart, fand den Film bei der ersten Sichtung aber fesselnd. Eine zweite Kurzsichtung war fast schon ernüchternd: die Boxroboter waren nach wie vor auf ihre eigene Art faszinierend, die menschlichen Schauspieler habe ich aber nur noch als brüllenden, tobenden Mob empfunden, was das Filmerlebnis eher gedämpft hat.
Im Grunde ein guter, solider Film mit überzeugenden Darstellern und tollen Effekten, muss er doch Federn lassen, so reicht es nur zu dreikommafünf Punkten.
Punkte: 3,5/5

Ton:
Tontechnisch lässt der Film die Muskeln spielen. Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 7.1 vor, der deutsche immerhin noch in DTS-HD HR 7.1. Der O-Ton überzeugt mit einem super Klangbild und einer tollen Abmischung über die gesamte Laufzeit, und durch die verschiedenen Stimmungen des Films. Die ruhigen Szenen werden entspannt mit leiser Musikbeilage genossen, und wenn's krachen soll, dann kracht's auch. Der deutsche Ton spielt auf ähnlich hohem Niveau, der einzige Unterschied liegt in einer schwächeren Abmischung, manchmal klangen Dialog zu Effekten zu Musik etwas unharmonisch, das kann die englische Spur immer besser. Der englische Ton erreicht die Topnote, beim deutschen reicht es nicht ganz. In der Summe kann aber ob der acht verfügbaren Kanäle pro Spur bedenkenlos aufgerundet werden.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild leistet sich nie wirklich irgendwelche Schwächen und ist über die ganze Laufzeit des Films unspektakulär gut. Wie bereits beschrieben besticht der Film durch seine hohe Qualität der CGI-Effekt-Integration, nur an einer Stelle hatte ich Zweifel, dass der Boxroboter wirklich durchgepasst wäre, wo er gerade durchgelaufen ist. ;) Filmfehler, ein Nachziehen oder irgendwelches Filmkorn ist zu keiner Zeit feststellbar. Die Abwesenheit des Filmkorns lässt sich einfach begründen: der Film wurde, wie im Bonus-Material erzählt wird, komplett digital gedreht. Insgesamt daher ein Top Bild, das immer HD-würdig ist.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Das Bonusmaterial gestaltet sich sehr übersichtlich. Ein Audiokommentar kann aktiviert werden, und mit einer Laufzeit von 18 Minuten liegen zwei Entfernte/Erweiterte Szenen zum Studium bereit. Eine Fake-Doku, die aus der Filmwelt heraus erzählt, läuft 14 Minuten, hätte mans ich aber sparen können, da der Mehrwert nicht soooo dramatisch hoch war. Drei weitere, klassische Making-Ofs laufen 26 Minuten und zeigen ein wenig von der Enstehung des Films, den Box-Vorbereitungen und den CGI-Special-Effects. Ein lustiger Blooper-Reel zeigt in knapp drei Minuten, dass alle viel Spaß am Set hatten.
Die Qualität stimmt, doch die Menge ist deutlich zu wenig. So landen wir bei 2.5 von 5 Punkten, aber nur, weil das komplette Material ohne Ausnahme in HD vorliegt.
Punkte: 2,5/5

Fazit:
Technisch einwandfrei in Bild und Ton konnte mich der Film leider nicht immer ansprechen. Die Boxszenen waren der Hammer, überzeugend, mit guter Choreographie. Die Vater-Sohn-Geschichte mitsamt ihrer Darsteller war nett, aber etwas zu einfallslos. Kritikpunkte konnte der Film dennoch anhäufen, und im Bonus-Kapitel wurde leider zu kurz gesprungen.
Vielleicht hätte mir der Film anderst herum besser gefallen? Anstatt Familienfilm mit Action-Einlagen eher Action-Film mit Familien-Szenen? Als FSK 16 anstatt FSK 12? Ob der Film in der Sammlung bleiben wird muss ich erst noch mit mir ausmachen. Bis dahin kann ich den Film bedenkenlos empfehlen: für einen tollen Filmabend reicht es allemal. :)

Kaufpreis:
12 Euro (neu) bei Amazon




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Endlich kommt meine Blogreihe "Prepare for The Avengers" zu einem (vorläufigen) Ende. Der titelgebende Film The Avengers (aufgrund Lizenzrechte in UK als Avengers Assemble tituliert) leitet das Ende der ersten Phase (PHASE ONE) des "Marvel Cinematic Universe" ein.


Bild © Marvel/Disney , gefunden bei http://www.filmjunkies.de

Der Film hat es gleich mehrfach in meine Sammlung geschafft, was unter anderem auf schlechte Organisation zurückzuführen ist. So wollte ich ganz schlau sein: die Steelbooks von "Thor" und "Captain America" waren in Deutschland und Großbritanien identisch. Um also Geld zu sparen, habe ich das UK-Steelbook bei HMV vorbestellt, in Erwartung einer baugleichen Fassung für UK und DE. Das Steelbook kam dann auch, ich war happy, hab's ausgepackt, und dann erst gesehen, dass es doch nicht baugleich war - kein deutscher Ton vorhanden. :(
Also musste noch eine deutsche Version her. Diesmal wollte ich mich nicht ins Boxhorn jagen lassen, und ich studierte die unterschiedlichen Versionen in unserer Datenbank ganz genau. So fand ich heraus, dass nur in der Top-Version, im Steelbook mit 3D-Version, eine zweite BluRay mitsamt Bonusmaterial enthalten ist. Bei den anderen Versionen fehlt sie einfach! Was für ein Sch... Nun gut, wanderte also das zweite Avengers-Steelbook in die Sammlung. Zu guter letzt fand auch die US-BluRay ihren Weg ins Filmregal, so dass die drei Editionen hier und jetzt zum großen Fakten-Check antreten: Wie war das mit dieser geschnittenen Szene, welche Version ist jetzt 150% Uncut? Welche Tonspuren und Tonformate liegen vor? Welches Bonusmaterial wurde beigepackt? Das klärt... dieser Monster-Review!


Für den Review wird das DE Steelbook und das UK Steelbook (Fotos siehe Ende des Beitrags) sowie
die US-Fassung (nicht im Bild) herangezogen.



Zu erwähnen ist, dass in jeder Region neben der 2D-Fassung auch eine 3D-Fassung erworben werden kann.
Deutschland:


UK:

US:



Story:
Balance. Wenn mich der Film eine Sache gelehrt haben sollte, so ist es… Balance. Balance ist essentiell wichtig, in so vielen Dingen. Ballance befriedigt, Ballance begeistert, Ballance brilliert.
Joss "Mr. Firefly" Whedon gelingt das Unglaubliche: er packt vier Superhelden (und ein paar Fast-Superhelden) in einen Film, und alles funktioniert. Warum? Wegen der Balance.
Whedon, der nicht nur als Drehbuchautor unterwegs war, sondern auch die Regie übernommen hatte, gelingt es fast schon mit beängstigender Leichtigkeit, seinen Film jederzeit in der Balance zu halten. Das fängt schon direkt zu Beginn an. Für Leute, welche die fünf Vorgängerfilme gesehen haben, ist der Einstieg ein Klacks, sind doch alle Charaktere bestens bekannt. Andere Zuschauer, welche nur ein paar, oder sogar gar keinen der Filme gesehen haben, werden aber nicht außen vor gelassen. Auch Ihnen gelingt der Einstieg in den Film ganz souverän, erhalten doch alle wichtigen Charaktere eine kurze, peppige Einleitung, die mal im Dialog oder auch durch Rückblenden vermittelt wird. Jeder der vier Haupthelden - Tony Stark als Iron Man, Bruce Banner als Hulk, Thor als himself, Steve Rogers als Captain America - bringt ein Riesen-Ego mit, hat er doch bereits einen eigenen abendfüllenden Film geschultert (na, OK, bis auf Tony Stark/Iron Man, der durfte schon zwei Mal ran, dafür ist sein Ego auch doppelt so groß). Whedon steht nun inmitten seiner Hauptcharaktere, doch anstatt sich von ihren Schatten erdrücken zu lassen zückt er die Zirkuspeitsche und lässt seine Protagonisten durch brennende Reifen hüpfen.
Die feinen Story-Fäden, die in den vorherigen Filmen sorgsam, absichtlich und manchmal auch geschickt versteckt platziert wurden, finden in "The Avengers" endlich zusammen. Aus vier/fünf Einzelgeschichten strickt sich Whedon einen feinen Zwirn, nimmt dieses hiervon, jenes aus dieser Geschichte, und lässt die Story-Fäden der Vorgängerfilme in seiner Haupthandlung weiterlaufen. Whedon schnappt sich den Tesseract aus "Captain America", den Schurken Loki aus "Thor", und endlich darf auch S.H.I.E.L.D. Muskeln zeigen, wenn Nick Fury (Iron Man 1 und 2), Agent Coulson (hat immer mal wieder vorbeigeschaut), Black Widow (Iron Man 2) und Hawkeye (Thor) stärker ins Rampenlicht gerückt werden. Meckern darf hier keiner der vier Helden: aus ihren fünf Vorgängerfilmen bedient sich Whedon schön gleichmäßig, schön... ausbalanciert.
Und dieses Gefühl setzt sich im Laufe der Zeit immer weiter fort. So beim sechsten oder siebten Mal anschauen stellt man fest: auch die Haupthelden bekommen gleichmäßig viel Screentime. Vorbei die Zeiten, in denen Shatner schmollend in der Ecke saß, weil so'n blöder, spitzohriger Vulkanier mehr Screentime bekam als sein klasse Weiberheld Kirk. Oh nein, so hier nicht. Jeder darf mal ran. Jeder der vier darf mal glänzen und "den Tag retten". Jeder der vier bekommt viel Zeit, in der geflogen, gezappt, gesmasht, gehauen, geschwungen, geblitzt, geworfen und gehüpft werden darf.
Dabei ist es ein Augenschmaus, den einzelnen Helden bei ihren Taten zusehen zu können. Vor allem der Endkampf hat hier für alle Protagonisten schöne Szenen parat, ohne Benachteiligung, ohne Bevorzugung, sehr geschickt (ja, hier kommt es wieder) ausbalanciert.
Geht's noch besser? Oh ja. Noch besser wird es, wenn sich die einzelnen Avengers zu Teams zusammen tun. Wenn Hawkeye an Iron Man Tips zur Gegnerbekämpfung funkt, wenn Captain America und Black Widow gemeinsam Alien-Soldaten ausschalten, wenn Thor und Hulk zusammen ein riesiges, fliegendes Alien plattmachen, dann sitzt der Comic-Fan vor seinem Fernseher und grinst vor Glück. Sogar in diesen kleinen, wechselnden Team-Konstellationen hat man nie den Eindruck, dass jemand verstärkt ran darf. Hier kämpfen alle zusammen gegen die bösen Invasoren. Was will man mehr?
Na da fällt mir doch was ein: Nicht miteinander, sondern gegeneinander. Wie bereits erwähnt: vier Helden, vier Egos. Riesige Egos! Dass hier nicht alle vom Start weg zusammenfinden, sich dolle lieb haben, und dann gemeinsam Fingerfarben-Bilder malen, war der Wunsch eines jeden Fanboys, als das Projekt angekündigt wurde. Denn was bewirkt einen sofortigen Nerdgasm? Wenn der Iron Man dem Thor einen auf die Plautze haut. Oder der Thor dem Hulk mit seinem Hammer eine geschwungene Rechte serviert. Oder Black Widow den gehirngespülten Hawkeye so richtig zusammenklopft. Kurzum, wenn es die Helden untereinander austragen (im Englischen so schön: "to slug it out"). Das ist der Charme eines wirklich guten Superhelden-Films: man reibt sich aneinander, hat Vorstellungen vom Gegenüber, hat Angst, Respekt, Trotz ob der Fähigkeiten des Anderen. Der Kamm schwillt, die Hand zuckt, die Worte fliegen ("Get your suit!"). So gehören die Szenen im Wald, wenn es Iron Man, Thor und der Cap so richtig krachen lassen, und die Szene im Carrier, wenn Thor und Hulk aufeinander treffen, zu den besten Fanboy-Momenten überhaupt. Und am Schluss... stehen alle noch. Weil sie als nahezu ebenbürtig dargestellt werden, trotz ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten, Kräfte oder Ausstattungen. In Balance.
Und so schafft es der Film, einen zufriedenen Zuschauer zurück zu lassen. Die Bösen besiegt, die Guten müde, aber erfolgreich. Der Film findet einen runden, befriedigenden Abschluss, und schafft es trotzdem, in einem kleinen Cliffhanger genug Vorfreude auf PHASE TWO des Marvel Cinematic Universe zu werfen. Mit jedem Anschauen macht der Streifen mehr Spaß, voll Vorfreude richtet man sich bei jedem Money Shot gerade im Fernsehsessel auf: wenn der Helicarrier aus dem Wasser aufsteigt, wenn der Hulk den Kampfjet zerlegt, wenn sich Tony Stark im Fallen zu Iron Man verwandelt... und so weiter. Aber nicht nur dass der Film immer mehr Spaß macht, er macht auch immer mehr Sinn. Man erkennt den versteckten Plan von Loki immer besser, der mit seinem Plan-innerhalb-eines-Plans fast schon die Dimensionen eines Jokers in "The Dark Knight" erreicht. Einfach formuliert bietet der Film eine konsistente, durchgeplante Story, mit herausragenden Schauspielern, tollen Superhelden mit einer fortschreitenden Entwicklung - und ja, der Hulk ist der heimliche Star des Films ("puny god") und Liebling der Herzen. Der richtige Schuss an Komödie verfeinert diesen Action-Streifen, ergänzt um genau die richtigen Drama-Momente. Fast meint man, Whedon hätte die Elemente des Films, ALLE Elemente im Verhältnis des goldenen Schnitts zueinander ausgerichtet. Für eine Balance, eine perfekte Balance.
Punkte: 5/5

Ton:
Das UK-Steelbook besitzt eine Tonspur in DTS-HD MA 7.1, welche absolut traumhaft klingt. Effekte lassen sich sehr präzise im Raum orten, eine überzeugende Abmischung gibt ein "mittendrin" Gefühl, Dialoge sind sehr gut verständlich. Doch dem nicht genug, sogar eine Audiodeskription, eine Filmbeschreibung für blinde Zuschauer, hat es auf die UK-Fassung geschafft. Dafür gibt es insgesamt die Topnote 5 von 5 Punkten.
---
Auf der DE-Fassung findet sich die Audiodeskription leider nicht, dafür ist aber eine deutsche Tonspur enthalten (der englische O-Ton liegt wie beim UK-Import in DTS-HD MA 7.1 vor). Zu einem verlustfreien Format hat es leider nicht gereicht, aber immerhin hat die deutsche Synchronisation das Format DTS-HD HR 7.1 zu bieten, was eine deutliche Steigerung zu den beiden direkten Vorgänger-Filmen "Thor" und "Captain America" bedeutet, bei denen der deutsche Ton nur in Dolby Digital 5.1 vorlag. Zwischen den beiden Tonformaten HD MA und HD HR ließ sich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten kein Unterschied feststellen, auch die deutsche Fassung klingt jederzeit überzeugend und kraftvoll. So bleibt mir nichts anderes übrig, wie auch der deutschen BluRay 5 von 5 Punkten zu vergeben.
---
Die US-Fassung ist im Ton-Sektor mit der UK-Version identisch. Tonspur und -format sind vollkommen gleich, auch die Audio-Deskription liegt vor. Daher gibt's auch für die US- Veröffentlichung die maximale Punktzahl von 5 Punkten.
Punkte UK-Steelbook: 5/5
Punkte DE-Steelbook: 5/5
Punkte US-Fassung: 5/5

Bild:
Das Bild ist in allen drei Varianten über alle Zweifel erhaben. Der Film läuft im 16:9 Vollbild und überzeugt mit vielen Details, kräftigen Farben und einem sehr guten Kontrast. Filmfehler waren selbstverständlich keine auszumachen, und auch ein Filmkorn fiel mir nie störend ins Auge. Die CGI-Effekte sind sensationell, integrieren sich sehr gut in das real gefilmte Material und wirken in HD zu keiner Zeit künstlich. Wenn einem bei der Sichtung der Extras der eine oder andere Rohmaterial-Filmschnipsel über den Weg läuft, und man erst dann bemerkt, welche Effekte man gar nicht als solche wahrgenommen hat (z.B. die Sehne von Hawkeyes Bogen in bestimmten Szenen, oder das Verschießen der Pfeile), dann erntet das anerkennendes Kopfnicken. Insgesamt ein tolles Bild, das sich, abseits der CGI-Animationsfilme, trotzdem die Topnote an die Brust heften darf.
An zwei kleinen Stellen weicht die US-Version von der UK- und der DE-Fassung ab. Als Loki Agent Coulson von hinten mit seinem Speer durchbohrt, tritt in der US-Fassung deutlich sichtbar die Klinge aus Coulsons Brust, dieser Effekt fehlt in den anderen Versionen. Insofern kann in diesem Vergleich nur bei der US-Version von einer "wirklichen" Uncut-Version gesprochen werden. Wer den genauen Vergleich sehen möchte, muss sich zu den Kollegen von schnittberichte.com begeben.
Punkte: 5/5

Extras:
Beim UK-Steelbook ist das Bonusmaterial sehr übersichtlich. So findet sich der amüsante Kurzfilm "Item 47" mit 11 Minuten Laufzeit ein, der die Reihe der "Marvel One-Shots" (bekannt von den Veröffentlichungen der vorherigen Filme) geschickt fortsetzt. Entfallene/erweiterte Szenen mit insgesamt 15 Minuten können studiert werden, die auch recht interessant sind. Ein witziger Gag-Reel mit vier Minuten sorgt für lockere Gemüter. Zu guter letzt gibt es ein "richtiges" Behind-The-Scenes-Feature... mit sechs Minuten Laufzeit. Sechs Minuten! Sechs! Und das war's! Mehr gibt es nicht! WFT? Zu solch einem genialen Streifen konnte sich niemand bereit erklären, ein paar tolle Bonus-Features aus dem Boden zu stampfen? Über eine Milliarde Dollar verdienen, und dann hier geizen? Leute, ich versteh's nicht... So nett die vorhandenen Features sind, und selbst wenn sie komplett in HD vorliegen, die Masse stimmte einfach nicht, das sind nur knappe 36 Minuten, das reicht nur zu 2 von 5 Punkten.
---
Gott sei Dank verfügt die deutsche Version über eine zweite BluRay... aber nur die 3D-Top-Version im Steelbook! Alle anderen erhalten nur das identische, magere 36-Minuten-Paket der UK-Fassung. Die zweite Scheibe macht hingegen richtig Freude. Hierauf befindet sich ein Making of über alle sechs Filme der PHASE ONE. Über jeden Film wird ca. 15 Minuten referiert, was zu einer Gesamtlaufzeit von 99 Minuten führt. Hier bekommt der Bonus-Fan genau was er will. Selbst wenn das Material zu den Avengers nur ne Viertelstunde beinhaltet, die vielen Fakten, Interviews und sonstigen Informationen, die für diese umfangreiche Doku zusammengestellt wurden, ist eine reine Freude. Die deutsche drei-Disk-Version im Steelbook erhält daher im Bonus-Kapitel stolze 4 von 5 Punkten. Zur Topnote fehlt leider ein Audiokommentar.
---
Den wiederum gibt's auf der US-BluRay... und zwar nur dort! Doch dazu später mehr, zuallererst die Gemeinsamkeiten mit den anderen beiden Veröffentlichungen: der One-Shot "Item 47", der Gag-Reel, die Entfernten und Erweiterten Szenen sowie das kleine 6minütige Feature "A Visual Journey" sind auch auf der US-BluRay vorhanden - das bekannte 36-Minuten-Paket also. Ein wenig mehr hat die US-BluRay dann doch zu bieten (auch wenn das Making-Of der deutschen Version nicht vorhanden ist), das wären der bereits erwähnte Audiokommentar von Joss Whedon, ein weiteres kleines Feature mit 8 Minuten sowie ein Musikvideo mit 5 Minuten. Dann gibt es da noch diese Second-Screen-App, um mehr Wissen parallel zum Film zu erhalten. Was für ein endloser Quatsch, wer hat sich sowas nur ausgedacht? Braucht kein Mensch. Somit erhält die US-Fassung 3.5 von 5 Punkten, weil sie leider auch nicht den ultimativen Bonus-Umfang enthält.
Punkte UK-Steelbook: 2/5
Punkte DE-Steelbook: 4/5
Punkte US-Fassung: 3.5/5


Fazit:
Der Film bietet einen wunderbaren Abschluss der PHASE ONE, indem er alle Helden versammelt und gemeinsam wirken lässt. Da hat es schon die Genialität eines Joss Whedon hinter dem Drehbuch und hinter der Kamera gebraucht, um dieses Mammut-Projekt zu stemmen. Bild und Ton finden eine würdige Umsetzung, nur über das Bonus-Material lässt sich vorzüglich streiten. Die vorherigen Filme haben hier deutlich bessere Noten eingefahren - wo bleibt das stundenlange Bonusmaterial zu diesem Kracher-Film? Wird es jemals eine "Collector's Edition mit nie zuvor gesehenem Bonus-Material" geben? Die beste Version wäre der Umfang der US-BluRay PLUS das Bonus-Filmchen der zweiten deutschen BluRay.
Bis dahin werde ich die deutsche und die US-Veröffentlichung behalten, das UK-Steelbook wird, da es im Vergleich zu den beiden anderen Editionen keinen Mehrwert bietet, seinen Weg zu eBay antreten.
Gesamt-Punkte UK-Steelbook: 4,25
Gesamt-Punkte DE-Steelbook: 4,75
Gesamt-Punkte US-Fassung: 4,63


Kaufpreis:
  • 27 Euro für das deutsche Steelbook bei Mediamarkt
  • 23.50 Euro für das Steelbook aus UK von HMV
  • 19 Euro für die US-Fassung bei Amazon.com
Weit mehr als 15 Euro… äh… Dublonen, habe ich für diese kleine Sammlung ausgegeben - aber das war es mir wert! Als netter kleiner internationaler Rundumschlag stehen die Avengers im Filmregal, und ich sitze grinsend davor. :D


Hinweis: Aufgrund der maximalen Zeichenanzahl musste ich den Blog-Beitrag splitten. Weitere wichtige und interessante Fakten findet ihr hier Ergänzung zum Review von "The Avengers":  Abschluss des Marvel Cinematic Univerve PHASE ONE .


<<< [Zurück zu "Captain America - Der erste Rächer"]
 

 
 
Danke für's Vorbeischauen. :)

Viele Grüße,
der Baschti



Vorder- und Rückseite (DE- und UK-Steelbook):

  

Innenansicht (DE-Steelbook):



Innenansicht (UK-Steelbook):



 





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Bei einem Wochenendausflug nach Innsbruck ist es passiert. Da denkt man an nichts Böses, will mal nur schnell durch den Saturn durchschlendern, und dann lacht einen so ein Steel-Minion an. Dem konnte ich nicht wiederstehen, und so wanderte Ich - Einfach unverbesserlich in den den Einkaufskorb.
Wie sich der kauzige Gru und seine Legion von Minions geschlagen haben, das zeigt der nun folgende Review.



          Der Film kann als Steelbook (siehe Fotos am Ende des Beitrags) und als Amaray erworben werden, ...

          ... auch als 3D-BluRay steht der Film in den Regalen.


Story:
Die Geschichte um den Bösewicht Gru, der gerne zum größten Schurken der Welt aufsteigen will, indem er den Mond stiehlt, ist durchweg nett erzählt. Der Film lockt mit vielen Details, netten Effekten, schönen Erzählsträngen und manch skuriler Idee ("Freeze-Gun!"). Doch so richtig wollte die Story bei mir nicht fruchten, zu unglaubwürdig und "einfach" die Wandlung des zu Beginn überzeugenden Stinkepeters Gru hin zum besten Daddy der Welt, zu stereotyp und klischeehaft die Charaktere der drei Mädchen. Die Nebencharaktere sind treffend gelungen, aber speziell bei den Hauptcharakteren und der allgemeinen Story steht sich der Film manchmal selbst im Weg. So verflacht auch die Coming-of-age-Erzählung von Gru und seiner Mutter, welche alleine für sich genommen eigentlich brilliant ist, und das Heranwachsen des liebevollen Grus zum Schurken begründet. Von daher hat mir "Ich - Einfach unverbesserlich" durchschnittlich gut gefallen, was zu 2.5 Punkten führt.
Wären da nicht Jerry, Dave, Tim, Bob, Mark, Phil, Stuart, Kevin und wie sie alle heißen: die Minions. Dieser kleine (?) Haufen an Grus verrückten Helferlein, eine Armee von Ergebenen, resistent gegen viele Unfälle des Labor-Alltags (Explosionen, Hammerschläge, Mobbing am Arbeitsplatz), schafft es doch tatsächlich, den Film mit ihrer lockeren, ungezwungenen Art, ihrer dehnbahren Mimik und ihres fast-nicht-verständlichen Gebrabbels zu rocken. Die Scherze, Mimik und Gestik der gelben Pillen-Männlein sind zum Kichern/Brüllen komisch, und spätestens wenn die Bee Gees zum Finale aufgelegt werden, geht die Bude ab. Den Minions alleine ist zu verdanken, dass der Film einen weiteren Punkt nach oben geschubst wird. Zu mehr reicht es aber leider nicht - oh poop!
Punkte: 3,5/5

Ton:
Der O-Ton kann in verlustfreiem DTS-HD MA 5.1 aufwarten, die deutsche Synchro liegt in DTS 5.1 bei. Die Soundeffekte wissen sehr zu gefallen, auch die räumliche Abmischung stimmt. Der deutsche Ton ist qualitativ auf demselben Niveau wie die englische Spur, ein Unterschied ist schier nicht auszumachen. Besonders zu erwähnen ist noch die sehr gute Qualität der Übersetzung, die sehr natürlich klingt. Der englische Ton bekommt die volle Punktzahl, der deutsche Ton schafft 4.5 Punkte. Zur Bestnote reicht es aber trotzdem, da noch eine Audiodeskription für blinde Zuschauer beiliegt, sehr löblich.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild liegt im 16:9 Vollbild vor, und schmeichelt dem Auge des Zuschauers. Wie bei einem Animationsfilm erwartet ist die Qualität superb, ohne erkennbare Schwächen oder Bildfehler. Da sollte doch eigentlich die Topnote drin sein, oder? Das möchte man meinen, doch auch "Ich - Einfach unverbesserlich" folgt dem Trend, von einem 3D-Effekt zum nächsten zu hetzten. Wenn mir bereits bei der Sichtung des 2D-Materials diverse Gegenstände entgegenschießen, will ich gar nicht erst wissen, wie es in der 3D-Version abgeht. Böse Zungen könnten vermuten, dass der Film von einem 3D-Effekt zum nächsten hetzt ("Aha, und auf einmal fahren sie an einem Freizeitpark mit HALSBRECHERISCHER ACHTERBAHN vorbei, und müssen da UNBEDINGT  mitfahren. War bestimmt ein toller Effekt - aber was hat das jetzt mit der Gesamterzählung zu tun?"), aber das wäre vielleicht auch übertrieben. ;) Nun denn, wie schon bei "Rio" muss ich einen halben Bewertungspunkt aufgrund nerviger, überflüssiger 3D-Popouts abziehen.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Die BluRay hat einen Audiokommentar zu bieten, zudem darf auch das Universal-typsiche U-Control… pardon… Gru-Control nicht fehlen. Dieses Mal kann man (GR)U-Control aber problemlos außen vor lassen, das interaktive Feature blendet während des Films Einspieler mit den Minions ein - naja, net so wichtig. Ganz interessant ist das restliche Bonusmaterial, das in 38 Minuten einen Blick hinter den kreativen Entstehungsprozess des Films wirft. Drei Kurfilme mit 12 Minuten werfen erheiternde Blicke auf die Welt von Gru und den Minions ("Banana"). Zu guter Letzt gibt es noch vier Spielchen für die Kleinen, und Plätzchen-Rezepte für den Chefkoch des Hauses zu entdecken.
Das Material ist doch sehr übersichtlich, die Spiele schwanken zwischen einfach und bockhart, und selbst da das Material komplett in HD vorliegt, hätten es insgesamt gerne mehr "klassische" Bonus-Features sein dürfen. So reicht es leider nur zu 2.5 Punkten.
Punkte: 2,5/5

Fazit:
Der Film bleibt mit einem zwiespältigen Ergebnis zurück. Auf der technischen Seite gibt es nichts zu meckern, Bild und Ton sind top, mit Schwächen beim Bonusmaterial. Storyseitig konnte mich der Film leider nicht so überzeugen, wobei die Minions den Film dennoch retten können.
Für Animationfans durchaus einen Blick wert, allen anderen sei vor dem Kauf eine Ausleihe nahe gelegt.
Ach ja, noch eine Ergänzung: ein zweiter Teil wurde für 2013 angekündigt.

Kaufpreis:
18 Euro (neu) bei Saturn
Wie geschrieben, bei dem Cover (siehe Bilder) konnte ich einfach nicht widerstehen, und so ließ ich mir das Steelbook mehr als 15 Dublonen... äh... Euro kosten ;)


 
Vorder- und Rückseite:

  

Kein Innendruck vorhanden
 





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Als alter Trekkie war für mich klar, dass auch der erste "moderne" Star Trek Film aus dem Jahre 2009 - oft auch als Star Trek XI bezeichnet - in meine Sammlung wandern wird. Bei einer "Drei für 33 Euro"- Aktion von Paramount fand (zusammen mit Transformers 2 und Tropic Thunder ) schließlich die Doppel-Amaray ihren Weg in meine Sammlung.
Doch damit nicht genug. Vor wenigen Tagen erst erschien ein niegelnagelneues Steelbook, das ob seines gelungenen Designs und Preises rasch den Weg in mein Regal fand.
Wird der Streifen dem strengen Auge des jahrelangen Fans standhalten können? Diese Frage klärt der folgende Review.



          Der Film wanderte als Doppel-Disc-Amaray und als Single-Steelbook-Neuauflage (Fotos hierzu am Ende
          des Beitrags) in meine Sammlung, ...

          ... ist aber auch als Single-Amaray und Steelbook-Erstauflage erhältlich.

          Sogar als "Limited Edition" mit Enterprise-Modell kann der Film erworben werden.


Story:
Nachdem das Star Trek Franchise mit "Nemesis" leider baden ging, und auch die TV-Serie "Enterprise" zum Ende der vierten Staffel abgesetzt wurde, war es jahrelang still in der Trekkie-Welt. Eine so wertvolle Lizenz aber ewig ruhen zu lassen, das wollte Paramount natürlich auch nicht. Und so wurde niemand geringerer als J.J. Abrams engagiert, um Star Trek ein zeitgemäßes Reboot  zu verpassen.
Und genau das machen Mr. Abrams und das kreative Team um ihn herum. Sie gehen zurück an den Anfang, zu Kirk, Spock und Pille - mit der Enterprise-Crew um den furchtlosen Captain, den präzisen Vulkanier und den fluchenden Chefarzt begann schließlich auch alles. Abrams wagt das Unglaubliche: durch eine unbeabsichtigte Zeitreise gelangt ein Raumschiff der Romulaner in die Vergangenheit, nur um dort den Lauf der Geschichte dramatisch zu verändern. Abrams macht das Undenkbare: durch diesen Erzählstart deklariert er die gesamte bisherige Trek-Erzählung, nicht weniger als vier TV-Serien, zehn Kinofilme, zahlreiche Bücher und Computerspiele, als obsolet. Oder genauer: wir befinden uns nun in einer alternativen Gegenwart, die bekannten Ereignisse zählen nicht mehr. Was für den jahrelangen Trekkie als Schock beginnt, entwickelt dann aber eine interessante Richtung, wenn zu beobachten ist, dass sich trotzdem die bekannte Crew - Kirk, Spock, McCoy, Sulu, Checkov, Scott und natürlich Uhura - zusammenfindet. Dieses Zusammenfinden ist mal extrem geschickt, und mal extrem plump umgesetzt. Womit wir auch beim größten Kritikpunkt sind: die Story.
Abrams und seine Kollegen stellen in "Star Trek XI" eine Geschichte auf die Beine, die an sich ganz ordentlich ist. Wer jedoch ob J.J. Abrams' berühmten Namen eine astreine Story ohne Logiklöcher erwartet, der wird leider enttäuscht. Beim direkten Konsumieren mag dem Zuschauer dies gar nicht so bewusst werden, beim zwangsläufigen Revidieren des Films fällt einem aber doch so manche Ungereimtheit auf, die dann umso mehr schmerzt. Storytechnisch kann dieser Star Trek leider nicht mit den "Klassikern" mithalten. So sind auch die Bösewichte, die Romulaner, äußerst schwach umgesetzt. Kahlköpfige, spitzohrige Schurken, die mit Tätowierungen zugeklatscht werden? Also bitte... das hätten auch x-beliebige Aliens sein können - da zeigten die TV-Serien in mancher Doppelfolge viel überzeugender, wie böse die Romulaner sein können.
Was der Streifen aber kann, ist optisch zu gefallen. Die Ausstattung ist atemberaubend, und ein mehr als gelungenes Update der alten Enterprise in allen Belangen, sei es das Exterior oder Interior des Raumschiffs, oder die Garderobe (kurze Röcke!) oder die Props. Auch die Special Effects wissen zu gefallen, und bei einigen Szenen bleibt dem Trekkie einfach nur der Mund offen stehen. Die Action-Szenen sind erste Sahne und lassen es richtig krachen.
Insgesamt ein unterhaltsamer Film, und auch einer der "besseren" Trek-Filme, schaffte es der Streifen aber nicht, zu den besten Klassikern aufzuschließen. Zu vier Punkten reichte es aber allemal, auch weil es Abrams gelingt, eine besondere Harmonie zwischen allen Crew-Migliedern aufzubauen, die auf den Zuschauer überspringt. ;)
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, der deutsche Ton leider nur im verlustbehafteten Dolby Digital 5.1. Der O-Ton kann auf ganzer Linie gefallen, mit starken Akzenten aus den Surround-Boxen, einem vollvolumigen Klangbild über das gesamte Spektrum hinweg. Die deutsche Synchro bietet in etwa das gleiche Klangbild, klingt aber im direkten Vergleich deutlich schwächer. Der englische Ton erhält die Bestnote von fünf Punkten, beim deutschen Ton reichte es immerhin noch zu vier Punkten. Anzumerken wäre noch, dass mit die deutsche Synchro sehr zugesagt hat, sie klang sehr natürlich und nicht gestellt, wobei trotzdem nahe am Original übersetzt wurde.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Das Bild ist von berauschender Qualität und gefällt auf der ganzen Linie. Details sind immer und zahlreich zu erkennen. Die Farbkompositionen sind gut gelungen, die Effekt-Shots integrieren sich sehr gut in das aufgezeichnete Material. Aus der Hüfte geschossen hätte der Film locker die Bestnote verdient, aber ich muss leider einen Abzug aufgrund Nervens erteilen. Andauernd, und ich meine wirklich ANDAUERND, wird der Zuschauer mit Lens Flares und Kameragewackel belästigt. Die Lens Flares wurden durch Handscheinwerfer erzeugt, die leicht offscreen direkt in die Kamera blenden. Super-nervig. Und dann noch dieses beständige Kameragewackel, selbst in astreinen Effekt-Shots steht die Kamera kaum ruhig. Und das Tollste: Gemäß Bonusmaterial hat Abrams diese Effekte, das Überstrahlen durch Lens Flares und die ständigen Vibrationen, absichtlich eingebaut. Ja, und er ist sogar noch stolz drauf! Die Effekte sollen wohl einen Hyper-Realismus verdeutlichen, sind aber meiner Meinung nach nur nervig und schmälern das Film-Erlebnis. Daher gibt's einen Abzug von einem Punkt, was zu immerin noch vier Punkten beim Bild reicht.
Punkte: 4/5

Extras:
Auf Disk eins ist neben dem Hauptfilm nur ein Audiokommentar enthalten - und schon schließt sich das Kapitel "Extras" für das Steelbook.
Die zweite Disk hingegen, die der Doppel-Amaray beiliegt, ist zum Bersten voll mit vielen, vielen Clips rund um die Entstehung des Films. So summiert sich das Filmmaterial auf beachtliche 195 Minuten, also mehr als drei Stunden. Weiter hinzu kommen noch 13 Minuten an Entfernten Szenen (mit wahlweisem Kommentar), ein Gag-Reel mit knapp 6 Minuten und ein Raumschiff-Simulator, mit dem interaktiv verschiedene Teile die Enterprise und der Narada (dem Schiff der Romulaner) betrachtet werden können.
Nicht nur die schiere Menge an Material verhelfen der BluRay hier zur maximalen Punktzahl, sondern auch die sehr gute inhaltliche Qualität und die durchgehende HD-Auflösung. Bravo!
Kleines Manko am Rande: nach JEDEM abgespielten Clip wird ein weiterer, 5sekündiger Copright-Hinweis eingeblendet, der nicht übersprungen werden kann. Grmpf... unnötig lästig!
Die Doppel-Amaray schneidet aufgrund der Bonus-Scheibe deutlich besser ab, beim Steelbook hebt nur der Audiokommentar das Ergebnis ein wenig an.
Punkte Doppel-Amaray: 5/5
Punkte Single-Steelbook: 1/5

Fazit:

Trotz Schwächen beim Drehbuch und den zweifelhaften Irrungen, die bezüglich des Bilds durchlaufen wurden, kann dieser elfte Star Trek Film jedem Trekkie empfohlen werden. Am Ton gibt es nichts zu meckern, und das Bonusmaterial (zumindest bei der zwei-Disk-Variante) ist ausgezeichnet. Die Doppel-Amaray schafft eine Gesamtnote von 4.3, das Single-Steelbook hat einen Schnitt von 3.3 Punkten.
Welche von den beiden, Doppel-Amaray oder Single-Disk-Steelbook, ich behalten werde? Ich werd's wohl so machen wie bei Watchmen , also die exzellente Bonus-Scheibe ins Steelbook umbetten, und den Rest bei eBay verkaufen. ;)

Kaufpreis:
11 Euro für die Doppel-Amaray, 14 Euro für das Single-Steelbook



Vorder- und Rückseite:
    

Innenansicht:

 


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Und Star Trek XII?
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Den hab ich mir mit dem Stefan, meinem Kollegen im Cinecitta (IMAX) in Nürnberg angeschaut, genau wie bei Tron Legacy vor zwei Jahren.
Erneut haben wir uns ein Auto genommen, sind ins Frankenland gefahren, haben den Film genossen, hinterher gut gegessen und sind wieder zurück nach Stuttgart geschippert.
Der Film: Technisch top, 3D-Effekt ausgeprägt und angenehm. Bildtechnisch leider wie bei Star Trek XI mit viel Lens Flares und Gewackel. Ton absolut in Ordnung.
Die Story: Naja, weder schlechter noch besser als Star Trek XI. Logiklöcher gibt's auch wieder gratis mit dazu. Gut war, wie die Ereignisse aus Star Trek XI auch in diesem Film nachwirken. Befremdlich wirkten die Uniformen der Sternenflotten-Offiziere (hatte fast schon "Starship Troopers" Niveau) und das Marschieren im Gleichschritt - das gab's so im Franchise noch nie.
Trek-Faktor: Benedict Cumberbatch bereichert den Film, ich fand's gut, dass bis Filmstart nie wirklich klar war, ob er tatsächlich den Khan darstellt oder nicht. Die Klingonen - eine Enttäuschung. Der erste Auftritt mit dem Helm sah klasse aus, dann Helm runter und gääääähn. Da war fast nichts Klingonen-typisches drunter, Chance verpasst. Der erneute Auftritt von Leonard Nimoy als alter Spock war schick.
Fazit: Na klar wird auch Star Trek XII in die Sammlung wandern. Die Phaser-Edition aus den USA hat es mir ja schon angetan, auf den ersten Blick extrem sammlungsfähig. Mehr zum Film und zur Technik dann im Review zur BluRay. :)

Live long and prosper.

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Das Horror-Genre ist normalerweise nicht mein Ding, trotzdem landete Wolfman auf meiner To-Do-Liste, was den klangvollen Namen "Benicio Del Toro" und "Anthony Hopkins" geschuldet ist. Als das Steelbook (mit Prägung) zu einem fairen Preis zu haben war, wanderte das Filmchen kurzum in die Sammlung. Neulich nun hat mich die Lust gepackt, und der Film lief im Heimkino.
Wie sich das Remake des klassischen Werwolf-Films "The Wolf Man" aus dem Jahre 1941 geschlagen hat, und ob der Film in der Sammlung verbleiben darf, das klärt der Review.



          Der Film kann im Steelbook (Fotos siehe Ende des Beitrags) oder als Amaray erworben werden.
          Auch als Neuauflage (100th Anniversary Edition) gibt es den Film sowohl in Stahl als auch in Plastik zu kaufen.

          Und zuletzt steht der Film noch im Doppelpack mit "American Werewolf" in den Regalen.


Story:
Im Jahre 1941 heulte sich eine Kreatur der Nacht in schwarz-weiß durch die Kinos: "The Wolf Man". Zur damaligen Zeit war das Grusel- und Horror-Genre im Hause Universal sehr angesagt, so feierten Wesen wie Dracula, Frankenstein, die Mumie und eben auch ein Werwolf in vielen Veröffentlichungen des Filmstudios große Erfolge. Spulen wir 70 Jahre in die Zukunft: es ist das Jahr 2010, und "Wolfman" kommt in die Kinos. Der Film ist Remake und Huldigung des Originals, wandelt die Geschichte aber an einigen Stellen so ab, dass er auch über genug Alleinstellungsmerkmale verfügt (so findet die Handlung nicht in der Gegenwart statt, sondern wird ins viktorianische England versetzt). Muss man nun den Streifen aus '41 gesehen haben, um das Remake besser zu verstehen? Nein, auf gar keinen Fall. Kennern des Originals werden bestimmt die Parallelen oder einige versteckte Andeutungen auffallen, ansonsten kann der Film in all seiner Eigenständigkeit genossen werden.
"Genuss?", so werden die Klassiker-Fans aufschreien, "Wie kann denn da von Genuss die Rede sein? Der Film will ja nur reisserisch den Namen des Klassikers ausbeuten, und dabei auf flache Charaktere, viel Action, schlechte CGI-Effekte und meterhohe Blutfontänen mit viel Gore-Effekt setzen!" Ooooookay, wir treten alle einen Schritt zurück, vertreiben die negativen Schwingungen und richten unser Feng-Shui wieder korrekt aus. Geben wir dem Film eine Chance, sehen wir ihn komplett unvoreingenommen an, bevor wir ihn vorverurteilen.
Wer die BluRay in den Player legt, wird als Erstes aufgefordert, eine Filmversion zu wählen. So liegt nicht nur die Kinofassung mit 102 Minuten vor, sondern auch der Extended Cut, der 17 Minuten mehr bietet uns somit insgesamt 119 Minuten läuft (zwischen den beiden Filmfassungen kann später jederzeit über das Menü gewechselt werden). Obwohl der Extended Cut auch sehr reisserisch als "Unrated Cut" bezeichnet wird, verfügt er NICHT über brutalere Szenen, sondern macht genau das, was man von einem Extended Cut erwartet: in zusätzlichen Szenen beleuchtet er die Charaktere und zeigt mehr Nebenhandlung (schnittberichte.com liefert zu den beiden Filmfassungen einen guten Schnittvergleich). Der Charme des Films, in beiden Fassungen, ist aber, dass er den zuvor genannten Vorurteilen eines schlechten Remakes eben NICHT gerecht wird. Der Film bietet ausgereifte Charaktere, die von den Schauspielern exzellent dargestellt werden. Die Story wird langsam erzählt, was den Schauspielern genug Gelegenheit bietet, auch in den ruhigen Minuten ihren Charakteren Tiefe mitzugeben. Wenn dann doch die Action kommt, kommt sie gewaltig, mit krachenden Soundeffekten, sehr gut choreografierten Kämpfen und überzeugenden Special Effects. Diese darf der Zuschauer zu Beginn nur "im Versteckten" genießen, erst gegen Ende wird die Verwandlung vom Mann zum Tier direkt gezeigt, was sehr realistisch gelungen ist. Was dem einen oder anderen Klassiker-Fan dennoch missfallen mag, sind die Gore-Effekte, die teilweise doch sehr dramatisch ausfallen. Ich bin mir sicher, der Film hätte auch ohne diese extremen Spitzen funktioniert, aber das ist wohl ein Eingeständnis an den aktuellen Kinomarkt.
Und genau als das darf "Wolfman" verstanden werden, als eine Interpretation eines Klassikers, mit viel Respekt vor dem Original, einer guten Geschichte, tollen Darstellern, aber eben zeitgemäß inszeniert, mit grandioser Aktion.
Zuletzt: Wer mehr über die klassischen Universal-Monster erfahren möchte, dem will ich die Blog-Reihe von "cpu lord" ans Herz legen. Er gibt uns dort einen wunderbaren Überblick über die ganze Reihe, mitsamt Reviews zu den einzelnen Filmen der  "Universal Monsters Collection", die erst vor wenigen Monaten auf BluRay erschienen ist. Dieser Blogbeitrag ist ein sehr guter Einstiegspunkt für alle Interessierten.
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, der deutsche immerhin in DTS 5.1; das gilt für beide Filmfassungen (Kino und Extended). Qualitativ sind die Unterschiede zwischen den beiden Tonspuren nur schwer auszumachen, verfügen beide über gute Surround-Effekte und einen ordentlichen Bass-Einsatz. Besonders in den Kampfszenen mit dem Wolfswesen machen die gezielten Effekte viel Spaß. Und wenn dann der Werwolf bei Vollmond durchs Heimkino heult, geht dem Zuschauer ein breites Grinsen übers Gesicht. Wahuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Der englische Ton bekommt die volle Punktzahl, beim deutschen Ton reicht es zu 4.5 Punkten. Was in Summe dann trotzdem die volle Punktzahl bringt, ist das Vorhandensein einer Audiodeskription, einer beschreibenden Tonspur für blinde Zuschauer. Sie liegt in englisch vor, und lupft die Gesamtpunktzahl auf 5 Punkte.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild ist nahezu makellos, nur selten ist ein Filmkorn auszumachen. Ansonsten begeistert der Film mit seinem Vollbild und seiner sehr guten Qualität. Vor allem in den vielen dunklen Szenen bleibt das Bild auf sehr hohem Niveau.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Über das Universal-typische U-Control-Feature werden dem Bonus-Fan zwei Bild-in-Bild-Tracks zur Verfügung gestellt (nur in der  Kinofassung abrufbar). Der Track "Take Control" bietet Kommentare der Crew, in denen gezielt bestimmte Szenen beleuchtet werden - der "Maximum Movie Mode" lässt grüßen! Der zweite Track "Legacy, Legend and Lore" liefert viel Hintergrundwissen rund um Werwölfe (per Texttafel), zieht aber auch immer wieder Parallelen zum "The Wolf Man" von '41 durch Einspielen der entsprechenden Szenen in einer zweiten Filmspur - sehr interessant!
Der Rest des Bonusmaterials ist dann eher übersichtlich. Zwei alternative Enden mit insgesamt 8 Minuten (das beste Ende befindet sich - Gott sei Dank - im Film selber) und Entfernte Szenen mit 11 Minuten können angespielt werden. Vier normale Features mit insgesamt 48 Minuten beleuchten die Enstehung des Films, und liegen komplett in HD vor.
Der Höhepunkt des Bonusmaterials ist der "Legacy, Legend and Lore"-Track, das restliche Material leider nur Durchschnitt. Hier hätte es gerne mehr sein dürfen, auch aufgrund eines fehlenden Audiokommentars reicht es nur zu 3 von 5 Punkten.
Punkte: 3/5

Fazit:
Nein, bleiben wird er nicht - Horror ist einfach nicht mein Genre. Mal gucken - gerne; behalten für erneuten Filmgenuss - eher nicht. Dennoch kann die BluRay auf der technischen Seite überzeugen, ein Top Bild und Ton liefern HD-Genüsse. Das Bonusmaterial ist übersichtlich, aber interessant.
Der Film ist eine Empfehlung für alle Thriller-, Schocker- und Action-Fans. Ein netter Heimkino-Abend ist sicher, ob der Film im eigenen Regal verbleiben darf, muss jeder selber entscheiden. ;)

Kaufpreis:
15 Euro (neu) bei Amazon



Vorder- und Rückansicht:

  

Innen-Ansicht:



 





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Für einen Animationsfilm sah Rio auf den ersten Blick nicht schlecht aus, so dass ich einen Blindkauf gewagt habe, als die "Single Edition" günstig bei Amazon zu haben war. Gestern Abend endlich lief das Filmchen im Heimkino. Wie sich der Streifen "von den Machern von Ice Age" geschlagen hat, zeigt der folgende Review.



          Der Film kann als Single Edition (nur BluRay) erworben werden, oder zusammen mit der DVD, ...


          ... oder in der 3D-Version mit 2D-BluRay und DVD. Auch im Steelbook mit 3D- und 2D-BluRay steht
          der Film in den Regalen.


Story:
Die Geschichte um den blauen Macaw-Papagei Blu ist schön erzählt, und wird die Kleinen definitiv begeistern. Auch Erwachsene haben großen Spaß, der Geschichte zu folgen, wenn auch viele Handlungswendungen erzwungen wirken - hier hätte das Drehbuch durchaus etwas mehr Feinschliff vertragen können. Die englischen Sprecher sind durch die Bank gut getroffen, wobei vor allem Jesse Eisenberg als Blu mit flotten Sprüchen begeistern kann. Trotz der guten Sprechleistung wirken viele der Nebencharaktere allerdings oberflächlich, eine richtige Beziehung zum Zuschauer baut sich nicht auf. Dies gilt leider auch für die Bösewichte der Geschichte, die zwar permanent bedrohlich wirken, aber an sich keine vielschichtigen Charaktere sind - auch das lässt sich auf kleinere Unausgegorenheiten im Drehbuch zurückführen.
Die Kameraführung ist atemberaubend schön, Rio de Janeiro wird in aller Pracht dargestellt, in all seinen vielen Facetten. Ein tolles Werbevideo sozusagen, aber da ist noch mehr: der Film vermittelt mit seiner Musik und seiner Designsprache eine Riesenportion südamerikanisches Lebensgefühl, das einfach Spaß macht, und dem Zuschauer den Samba in die Glieder fahren lässt.
Insgesamt schafft es Rio nicht, zum Klassenprimus Pixar aufzuschließen, auch das schnell abgespulte Happy End wirkt sehr konstruiert. Doch der Film bietet schöne Unterhaltung für Groß und Klein, und wird zukünftig bestimmt mal wieder im Heimkino laufen.
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, die deutsche Tonspur immerhin noch als DTS 5.1. Der O-Ton weiß sehr zu gefallen, klingt rund und vollmundig. Surround-Effekte sind vorhanden, werden aber nicht über das gewöhnliche Maß hinweg genutzt. Der deutsche Ton klingt im direkten Vergleich sehr gut, es muss nur mit minimalen Abstrichen gerechnet werden. Ein kleines Manko hat der Ton allerdings: die deutsche Synchro ist nicht sehr sprachnah umgesetzt, sie wirkt eher gekünstelt, manchmal zu wörtlich übersetzt. Schade, da gibt es in der Animations-Szene deutlich bessere Beispiele. Als besondere Ergänzung verfügt die BluRay über eine Audiodeskription, also eine Sprachspur für blinde Zuschauer - sehr löblich.
Eine Warnung noch: ab und an singen die Protagonisten auch Lieder, ganz wie zu den besten Disney-Zeiten. Manchmal kommen die musikalischen Einsätze relativ spontan und wirken etwas "erzwungen". Den Kleinen wird's gefallen, die Großen lehnen sich bei solchen Szenen zurück und gönnen sich eine kurze mentale Auszeit. ;)
Für die englische Tonspur gibt es 4.5 Punkte, die deutsche erhält die gleiche Punktzahl. Die Audiodeskription lupft den Wert auf die Bestnote.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild ist von fantastischer Qualität, in den Texturen sind viele Details erkennbar, vor allem auch das Federkleid der vielen Vögel weiß mit feinen Zeichnungen zu gefallen. Direkt in den ersten paar Minuten bietet der Film eine Farbenpracht, die durchaus mit der Luftballon-Szene aus "Oben" mithalten kann. Direkt mal einen Benchmark setzten - Ziel erreicht. ;) Auch im weiteren Verlauf des Films (der Karnival!) bleibt die Farbenpracht hoch, die Animationen flüssig. Da gibt es fast nichts zu meckern... oder doch?
Leider ja. Man merkt dem Film deutlich an, dass er als 3D-Film konzipiert wurde. Selbst in der 2D-Fassung fliegen dem Zuschauer andauernd irgendwelche Bälle, Vögel oder sonstigen Wurfgeschosse entgegen. Fans von Popouts werden schon an der 2D-Fassung ihren Spaß haben - ich fand's nur lästig. Eigentlich hätte "Rio" locker die Bestnote im Kapitel Bild erreicht, aber einen halben Strafpunkt Abzug aufgrund Nervens gibt's dann doch.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Das Bonusmaterial bietet eine gute Mischung an Material für die Großen, und Spielkram für die Kleinen.
An Film-Featurettes liegen eine Entfernte Szene (1.5 Minuten) und vier Making-Ofs (insgesamt 56 Minuten) bei, allesamt in HD-Qualität, und mit interessanten Informationen, wobei die musikalische Gestaltung des Films einen Schwerpunkt im vorhandenen Material einnimmt. Zudem können noch zwei Musikvideos angeschaut werden, und die "Jukebox", die einfach alle Musiktitel des Hauptfilms der Reihe nach abspielt.
Die Kleinen können in einer interaktiven Schnitzeljagd Rio de Janeiro erkundigen (Einblendung von Trivia-Texten, Fotos und kurzen Video-Clips), mit den tierischen Protagonisten unterschiedliche Samba-Schritte üben, oder aus Filmszenen Postkarten basteln. Auch diese ganzen Spielchen liegen in HD vor.
Das Material ist interessant, hätte aber gerne noch ein wenig umfangreicher sein können. Zur Bestnote fehlt ein Audiokommentar, so reicht es nur zu dreikommafünf Punkten.
Punkte: 3,5/5

Fazit:
Trotz Mängel beim Drehbuch, bei der deutschen Synchro und den nervigen 3D-Popouts, ist "Rio" ein netter Animationsfilm, der im Regal stehen bleiben darf. Die Geschichte ist schön erzählt, der Ton sehr guter Durchschnitt, die Bild- und Farbenpracht berauschend. Das Bonusmaterial überzeugt mit Übersichtlichkeit und Wissensgehalt. Für Animationsfans auf alle Fälle eine Überlegung wert.

Kaufpreis:
9 Euro (neu) bei Amazon





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