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[15 Dublonen] Spezial-Review (Teil 3): The Dark Knight
1. Januar 2013Eine einleitende Erklärung zum Spezial-Review sowie eine Beschreibung der anwesenden Personen und ihrer Themengebiete befindet sich im ersten Teil.
!! Achtung SPOILER !!
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen... es ist vielleicht sogar besser, den Film gesehen zu haben, damit dieser Review überhaupt einen Sinn ergibt.
Eine Bewertung des Films, ohne Spoiler, gibt es ganz am Ende der Blogfolgen unter "Spoilerfreie Zone".
[Fortsetzung des zweiten Teils]
Sascha: Hier wird grad richtig gut Spannung aufgebaut – das mit dem Konvoy geht bestimmt in die Hose.
Baschti: Die Straßen sind frei.
Patrick: War das gerade der Joker, in dem Truck, der an der Polizeiabsperrung gestanden hat? Damit wird er wohl demnächst zum Konvoy "hinzustoßen"…
Baschti: Böses Omen… genau wie der brennende Feuerwehr-Truck, der den Konvoy unter die Erde zwingt.
Sascha: Ach komm, da wäre doch noch Platz gewesen, sich vorbei zu quetschen und oben zu bleiben. Tssss, geschlampt!
Christian: Schön, wie die unterschwellige Musik sich hier ins Geschehen schleicht, und Spannung aufbaut, genau wie Sascha grad gesagt hat.
Baschti: Uns schon geht's ab. Dicker Mülllaster versus Cop-Auto, keine Chance für den PKW, der Truck gewinnt. Jetzt können der Joker und seine Schergen gemächlich einen nach dem anderen ausknipsen.
Sascha: *grummel* Dat wäre nicht passiert, wären sie oben geblieben. *grummel* Dumme, vorhersehbare Story-Entwicklung. *grummel*
Christian: Das rummst hier von allen Seiten, was für genialer Effekt-Sound. Und da kommt der Truck des Jokers quer geschossen und schubst den Mannschaftswagen in den Gotham River. Jetzt wird's eng, viel Hilfe ist nicht übrig.
Patrick: Der Fahrer von Dents Van sagt keinen Pieps, aber fahren kann er gut.
Christian: Und da ist auch der Joker, im Anhänger des gekaperten Trucks. Er schießt auf den Van, wow, der Sound zieht sich über die rechten Boxen fantastisch in den Rear-Bereich, geil.
Baschti: Das kleine Pistölchen wird nicht ausreichen, ah, er zieht schon das nächste Kaliber hervor. Das reicht auch nicht. Und jetzt kommt der Raketenwerfe! Oh-oh! Vorerst hat er nur das führende Polizeiauto erwischt, aber jetzt ist wirklich nur noch der gepanzerte Van übrig. Es wird eng für Harvey Dent!
Oli: Da kommt der Tumbler! Er schaltet erfolgreich den dicken Mülllaster aus – das schaut wie ein geschickt gemachter Miniatur-Effekt aus, nicht wie ein digitaler! Kehrtwende für den Tumbler, und zurück zum Van, der immer noch vom parallel fahrenden Truck bedroht wird. Oooooooh, das ist heftig. Um den Van zu retten, lenkt Batman den Tumbler in die Rakete des Jokers. Der Van kann entkommen, aber der Tumbler ist bestimmt hinüber.
Patrick: Jetzt wechselt der Joker ans Steuer des dicken Trucks.
Oli: Yep, der Tumbler sagt's selber, "Ich bin total fertich!".
Sascha: Hoffentlich hat Batman ne Monatskarte für die ÖPN, mit dem Schrotthaufen geht's nicht mehr weiter.
Oli: Ooooh!
Baschti: Nice!
Patrick: Schick!
Sascha: Was? Sind wir jetzt bei Transformers, oder wie? Kommt aus dem Tumbler ein abgespecktes Motorrad rausgeschnappt?
Oli: Also bitte, das ist der Batpod. Ich find's total schick, wie sich der Batpod aus den Überresten des Tumblers schält, die vorderen Reifen, der Querträger, die Bewaffnung, alles findet seinen Platz. Klasse! Und "goodbye".
Christian: Booooom, self destruct! Der Van mit Harvey hingegen findet endlich wieder an die Oberfläche, immer noch verfolgt vom Joker. Ein Helikopter eilt den Verfolgten zu Hilfe, und Batman arbeitet sich mit seinem heißen Ofen ebenfalls zurück an die Oberfläche. Schön, wie die Effekte im Surround knallen, unterstützt vom bekannten Musik-Motiv mit den tiefen Bläsern.
Baschti: Uuuuh, der Joker hat aber an alles gedacht. Er lässt Drahtseile quer über die Häuserschlucht spannen, als Abwehrmittel gegen den Helikopter. Das ist fast schon ZU vorausschauend.
Patrick: Und da kommt der Heli auch schon runter – deprimierend, dass die Polizei nichts gegen Jokers Wahnsinn aufzubieten hat.
Oli: Batman währenddessen – och, ich liebe es, wie sein Cape im Fahrtwind flattert, und der Sound des Batpod, geil! – ist immer noch bemüht, Anschluss an die Action zu finden. Jetzt hat er sie ausgemacht, und legt sich mit dem Truck des Jokers auf eine Runde "Schisshase" an. Wer wird zuerst ausweichen?
Baschti: Nicht der Joker!
Christian: Oh nein, bestimmt nicht!
Baschti: Aber hoppla! Batman schießt zwei Enterhaken in den Kühlergrill des Trucks, und wickelt per Slalomfahrt die angehängten Stahlseile um ein paar Straßenlaternen. Das sollte den Truck endgültig aufhalten.
Patrick: Boah!
Sascha: Geil, was für ein fetter Flip! Der Truck überschlägt sich in Fahrtrichtung – genialer Effekt. Schaut mir eher nach einem Realeffekt als einem CGI-Effekt aus!
Christian: Showdown! Der Van hält an, der Joker krabbelt aus den Resten seines Führerhauses, und Batman kommt im Eiltempo zurück zum Crash gefahren. Wer trifft jetzt aufeinander?
Baschti: Der Joker legt's drauf an. Er WILL, dass Batman seine Prinzipien über Bord wirft, er WILL sich überfahren lassen. Doch Batman knickt ein und rammt die Reste des Trucks.
Patrick: Und ist kurzzeitig ausgeknockt. Nicht gut! Der Joker hat ein Messer.
Oli: Und ne super Laune. Auweia! Doch halt, wer ist das? Wer drückt dem Joker eine geladene Pumpgun ins Genick? Es ist JIM GORDON! YES! Fake death! Er war der Fahrer des gepanzerten Vans!
Sascha: Ein abgekartetes Spiel, um Gordon aus der Gleichung zu nehmen, und so den Joker zu schnappen. Genial ausgeheckt von den Charakteren, gut erdacht von den Drehbuchautoren.
Patrick: Hinter Gitter sitzt er, der Joker. Und er hat nicht nur EIN Messer, sondern VIELE Messer in seinen Taschen.
Baschti: Der brütet doch was aus, so wie er dasitzt…
Oli: Der Bürgermeister schickt Gordon nach Hause, nicht aber ohne ihn – hah – zum Commissioner zu befördern! Jetzt stimmt mein Weltbild wieder. *grins* Seine Frau und sein Sohn sind happy, dass er wieder das ist.
Christian: Aber irgendwas stimmt nicht. Gordon erscheint wieder im Polizeirevier. Der Joker sitzt im Verhörraum, und gibt keinen Pieps von sich. Ahja, Harvey Dent ist verschwunden.
Patrick: Ist der nicht von dem einen, dickeren Cop weggefahren worden, nachdem die Sache mit dem Konvoy vorbei war? Wie war das noch, mit "die Polizei ist unterwandert"?
Baschti: Der Joker streitet alles ab, ja, reibt es Gordon sogar noch unter die Nase, dass er nicht die Kontrolle über seine Leute hat. Gordon geht, und – hossa – Batman übernimmt die Befragung.
Oli: Sehr schön, wie der Joker versucht, seinen Kontrahenten mental umzubiegen. Argumentation mit Haken und Ösen, darin ist er gut.
Patrick: Jetzt stimmt aber was nicht. Er hat im Plural gesprochen. Nicht nur Dent ist in seiner Gewalt, sondern jemand anders – es ist Rachel!
Sascha: Oooooh, böse!
Oli: Und Batman/Bruce geht total Bananas. Der Joker sagt's ihm aber dann doch freiwillig, wo die beiden stecken – Batman hätte es wohl auch nicht aus ihm herausprügeln können. Doch warum sagt er es ihm dann einfach? Da stimmt was nicht… das ist doch wieder nur ne Falle?!
Baschti: Batman versucht Rachel zu retten, die Polizei fährt zu Dents Aufenthaltsort. Und da sehen wir auch schon Dent, inmitten von Benzinfässern. Über Funk hören wir Rachel, die sich, yep, in genau der gleichen Lage befindet. Fünf Minuten sagt der Timer? Das wird knapp… oweia.
Christian: Oooh, das wird spannend, die dicke Musik setzt wieder zur Unterstützung ein.
Sascha: Jetzt entwickelt sich hier alles rapide weiter. Batman hetzt zu Rachel, der Joker reizt einen Cop der ihn bewachen soll, in der Zelle des Polizeireviers fällt einer der Insassen mit Bauchschmerzen um, und Rachel und Dent sprechen ihre wahrscheinlich letzten Worte zusammen.
Oli: Harvey Dent stößt seinen Stuhl um, und liegt mit seiner linken Gesichtshälfte in einer Benzinlache. Oh… das… das könnte es sein. Das könnte der Auslöser für seine Wandlung zu Two-Face sein!
Baschti: Der Joker spielt mit seinem Bewacher-Cop, er will ihn eindeutig zu was provozieren. Ooooch, Heath Ledger spielt einfach göttlich. Seine wahrscheinlich beste, weil subtilste Szene bisher im ganzen Film.
Patrick: Der dicke Kerl aus der Gefängniszelle hat ne – oh mann – ne dicke Narbe quer über den Bauch. Hat er ein Handy unter der Haut? Und der Joker hat den Bewacher-Cop überlistet, und stürmt zurück in den Zellenbereich. Er will… nur mal das Telefon benutzen?
Christian: Oh, ich ahne Schlimmes…
Baschti: Fuck!
Sascha: WOW, der Joker klingelt beim implantierten Handy durch, der Dicke explodiert, und mit ihm die halbe Polizeistation!
Christian: Am anderen Ende der Stadt kommen die Protagonisten auch zusammen. Batman ist als Erster da, jetzt wird er gleich Rachel ret… Harvey? Da liegt Harvey! Warum Harvey? Wo ist Rach… Oooooh, der Joker, der fiese Bastard! Er wusste, dass Batman zu Rachel… und dass nur er es schafft… und dass die Polizei nicht rechtzeitig… und dass Rachel dann… und dass… Fuck! Der Joker ist ein krankes Arschloch, er hat sie alle an der Nase herumgeführt.
Baschti: Harvey Dent lebt, Rachel Dawes stirbt, die Polizei kommt zu spät. Und Dents in Benzin getränkte Gesichts- und Körperhälfte fängt Feuer, als er und Batman sich aus dem Gebäude retten.
Oli: Yes baby, da ist Two-Face!
Patrick: Was macht der Joker mittlerweile? In der zerstörten Polizeistation? Er schnappt sich die Zellenschlüssel, und türmt MIT dem Asiaten im Schlepptau.
Baschti: Was für ein riesengroßer Brainfuck! Ein Plan, gepackt in einen Plan, umwickelt von einem Plan. Der Joker nimmt es mit Gotham PD und Batman auf, lässt sich schnappen, entführt parallel Dent und Rachel, provoziert dadurch ein Ablenkungsmanöver, zerbombt die Polizeistation, NUR UM DANN mit dem asiatischen Geldwäscher zu fliehen. Total freaky, was für ein Mastermind!
Oli: Und der Joker startet die Umwandlung von Dent zu Two-Face!
Baschti: Wollen wir mal nicht vorgreifen, ich glaube, damit hat der Joker nicht gerechnet. Aber er wird das noch zu seinem Vorteil nutzen wollen, da bin ich sicher.
Oli: Immerhin, Batman findet in den Überresten der Halle, in der Rachel starb, Harveys Münze. Durch die Explosion ist nun eine Seite zerkratzt, eine Seite unbehelligt. Das ist die Münze von Two-Face. Ich sag' euch, wir werden ihn noch zu sehen bekommen!
Baschti: Ach nee, das heben sie sich bestimmt für den nächsten Teil auf.
Oli: Wieso, der Film läuft noch ne Stunde, ich gehe davon aus, dass die Two-Face-Geschichte noch aufgelöst wird.
Sascha: Das wäre dann aber arg gehetzt – ob sich das in der verbleibenden Zeit abhandeln lässt? Ich denke, mit Two-Face alleine kannst du einen ganzen Film füllen.
Patrick: Hallo? Können wir mal wieder weiterschauen? Ihr flüchtet euch grad in theoretische Detailfragen, warten wir ab, der Film wird's uns schon zeigen.
Baschti: Jaha.
Oli: OK.
Sascha: Is ja gut.
Patrick: Danke!
Christian: Batman legt die Münze neben Harveys Krankenbett. Seine linke Gesichtshälfte ist bedeckt – wie schaut er darunter wohl aus?
Baschti: Nach einigen aufmunternden Worten von Alfred an Bruce sind wir wieder zurück im Krankenhaus bei Harvey. Gordon besucht ihn, um ihm zuzusprechen. Doch Harvey ist am Boden zerstört.
Oli: Ah-ha, "Two Face" war wohl Harveys Spitznamen als er noch bei Internal Affairs, also der Dienstaufsichtsbehörde, unterwegs war.
Baschti: Und gerade, als er den Kopf dreht, schneidet das Bild um auf Gordons erschrockenes Gesicht. Es muss Harvey echt bös erwischt haben. Ob wir ihn überhaupt zu sehen bekommen?
Sascha: Davon geh ich schon aus. Christopher Nolan will es nur so lange wie möglich herauszögern. *grins*
Baschti: Genau als Dent sich wieder wegdreht, ist er auch wieder im Bild zu sehen, nur mit seiner "guten" Gesichtshälfte.
Patrick: Ooooooh…
Oli: Da isser, da isser! Wir bekommen ihn doch zu sehen, da ist Two-Face.
Baschti: Das war schon böse. Nach dem ihr-seht-ihn-erstmal-nicht rechnet jeder Zuschauer mit ach-ich-seh-ihn-später-dann. Dass er jetzt, hier dann doch noch gezeigt wird – netter kleiner Schock-Effekt.
Sascha: Mann, das schaut echt heftig aus. Verbrannte Haut, dann Nase, Lider und Lippen weg, nur noch wenig Muskeln und Sehnen über dem blanken Knochen, da hat sich das FX-CGI-Team fett reingehängt.
Oli: Das ist eine interessante Interpretation von Two-Face. Normalerweise wird immer was auf sein Gesicht draufgepackt, ein vergrößertes Auge, ein breit grinsender Mund, Vernarbungen. Dass DERSELBE Effekt hier durch "Weglassen" erreicht wird – der blanke Augapfel, die sichtbare Zahnreihe – ist eine planerische Meisterleistung. So gab es Two-Face noch nie zu sehen, trotzdem ist es eine "klassische" Repräsentation.
Christian: Auf alle Fälle verrät er Gordon nicht die Namen der Polizisten, die ihn und Rachel entführt haben. Das riecht nach geplanter Selbstjustiz.
Baschti: Nichts mehr mit "weißer Ritter", als der Dent bezeichnet wurde. Wie war nochmal sein Spruch vom Anfang des Films? "You either die a hero, or live long enough to see yourself become the villain." Das Omen ist eingetreten!
Patrick: Wo sind wir jetzt? Auf einem Schiff? Der Joker trifft sich mit dem Russen. Da ist ein riesiger, wirklich riesiger Haufen Geld aufgestapelt. Und obendrauf sitzt der Asiate.
Sascha: Stimmt, der Joker wollte ja "half", also die Hälfte des gesamten Mob-Vermögens. Jetzt hat er alles… ooops, nein, er verbrennt alles, inklusive dem Asiaten. Es geht ihm nicht ums Geld, er will die Stadt übernehmen, in die Anarchie und das komplette Chaos führen, und dafür sendet er ein Signal.
Patrick: Parallel zu dem ganzen Geschehen sehen wir, wie der kleine Buchhalter von vorhin in einer Talkshow sitzt und gleich allen erzählen wird, wer Batman wirklich ist. Ihr wisst schon, der Buchhalter, der Lucius Fox erpressen wollte.
Baschti: Okay, der Kerl ist wirklich saublöd. Und er denkt, damit kommt er durch?
Patrick: Oha, Batman bekommt Schützenhilfe von unerwarteter Seite – der Joker will nicht, dass der Buchhalter plaudert, und alles verrät. Sofern er nicht in 60 Minuten tot ist, wird der Joker ein Krankenhaus in die Luft jagen!
Sascha: Jetzt nimmt die Story wieder an Fahrt auf, obwohl man an dieser Stelle fast schon hätte den Film enden lassen können. Jetzt geht's nochmal rund.
Christian: Bruce lässt den Bat-Anzug stecken und begibt sich "als normaler Bürger" auf die Straße, um einen Lynchmob an dem Buchhalter zu verhindern. Er ist mit seinem rattenscharfen Lamborghini unterwegs. Da, habt ihr's gesehen? Das Bild ist umgesprungen auf Vollbild. Die ganze Szene mit dem Lambo scheint wieder eine IMAX-Szene zu sein. Schaut echt heiß aus! Und der Sound erst. *schmacht*
Baschti: Jetzt spielen wieder zwei Handlungsstränge parallel. Bruce versucht den Buchhalter zu retten, und jagt dem kleinen Konvoy mit seinem Lambo hinterher. Währenddessen werden die Krankenhäuser evakuiert, auch das, in dem Harvey Dent liegt. In dem ganzen Chaos werden auch die bewachenden Polizisten eingespannt. Ob das gut für Harvey ausgeht?
Christian: Oooooh, jetzt setzt wieder die hammermäßige Musik ein, jetzt geht's eindeutig auf einen Höhepunkt zu. Ufff, die nette Krankenschwester in Harvey Dents Zimmer ist DER JOKER. Was hat er mit ihm vor?
Patrick: Parallel dazu warnt Bruce mit Hilfe von Alfred, dass auch Polizisten mit Familienangehörigen in Krankenhäusern ein Interesse daran haben, dass der Buchhalter stirbt.
[ Weiter geht es - aufgrund der maximalen
Zeichenbeschränkung - im vierten Teil. ]
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Alle Bilder © Warner Brothers
[15 Dublonen] Spezial-Review (Teil 4): The Dark Knight
2. Januar 2013Eine einleitende Erklärung zum Spezial-Review sowie eine Beschreibung der anwesenden Personen und ihrer Themengebiete befindet sich im ersten Teil.
!! Achtung SPOILER !!
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen... es ist vielleicht sogar besser, den Film gesehen zu haben, damit dieser Review überhaupt einen Sinn ergibt.
Eine Bewertung des Films, ohne Spoiler, gibt es ganz am Ende der Blogfolgen unter "Spoilerfreie Zone".
[Fortsetzung des dritten Teils]
Baschti: Und zurück zu Dent im Krankenbett. Dieser wacht auf und will natürlich dem Joker an den Kragen. Is nicht, weil am Bett festgebunden. Oh, wie geil, der Joker dreht ihn um. Er polt ihn darauf, dass "alle einen Plan haben", nur er, der Joker, lebt von der Anarchie. Er schickt Dent auf eine Rachemission: verbreite auch du ein wenig Anarchie! Räche dich an allen, die dir Unrecht getan haben! Unglaublich, er dreht den kreuzbraven Dent wirklich um. Was für eine Gehirnwäsche.
Oli: Aber nicht ohne den typischen Münzwurf, die gute Seite der Münze bedeutet Leben, die kaputte Seite bedeutet Tod.
Patrick: Na, da hat der Joker aber nochmal Glück gehabt, Harvey lässt von ihm ab.
Sascha: Also ich weiß ja nicht, wie's euch geht, aber so langsam finde ich es doch sehr anstrengend, der Geschichte zu folgen. Der Film läuft jetzt schon fast zwei Stunden, und nun diese neue Entwicklung? Zudem musst du die ganze Zeit aufpassen, wer jetzt mit wem Pläne ausheckt, oder wer wie in was verwickelt wird. Ich brauch noch ne Cola…
Baschti: Ein wenig zustimmen kann ich dir schon. Vierzig Minuten haben wir noch vor uns. Ich denke, wir werden eine Auflösung bekommen. Der Joker hat Harvey aufgezogen wie ein mechanisches Spielzeug, und jetzt lässt er ihn klappernd auf die bösen Jungs los.
Patrick: Und das mit der Bombe im Krankenhaus war nur ein Fake, um ungestört mit Harvey reden zu können? Oder um die Polizei großflächig abzulenken? Oder beides? Dent hat den Joker offenbar gehen lassen, hier desinfiziert er sich gerade kreuzbrav die Hände auf dem Gang des Krankenhauses.
Sascha: Wow, Bruce steuert seinen Lamborghini direkt in ein querkreuzendes Auto, das es auf den Streifenwagen mit dem Buchhalter darin abgesehen hat. Und im Auto konnte Gordon kurz zuvor knapp verhindern, dass ein Polizist mit Frau im Krankenhaus den Buchhalter erschießt. Gordon gratuliert Bruce zu seiner Tat, der spielt den Ahnungslosen, aber nicht ohne dass der Buchhalter sieht, wem er seine Rettung zu verdanken hat – dem Mann, den er zuerst erpressen und dann verraten wollte.
Patrick: Das ist nochmal gut gegangen. Zurück zum Joker, der immer noch im Krankenhaus ist, und einen Zünder in der Hand hält! Soviel zu meiner Theorie, dass es nur eine Fake-Bombe ist…
Christian: Und ab geht's! Holy shit! Da watschelt der Joker aus dem explodierenden Gebäude hinaus, und hinter ihm geht das Ding in Flammen auf! Alter Schwede, Heath Ledger hat mächtige cojones! Was für ein WUMMS, was für ein Bild! Astreine Qualität auf allen Kanälen. Hah, und wie der Joker kurz innehält, an seinem Zünder rumwackelt, nur damit es nochmal deutlich lauter weitergeht. Was für ein Riesen-BUMMS.
Baschti: Gordon ahnt, dass etwas schief gelaufen ist. Und tatsächlich, ein Bus mit 50 Leuten fehlt, inklusive Harvey Dent. Und dann taucht auch noch eine neue Ankündigung des Jokers auf. Er ist mit dem bisherigen "Einsatzwillen" der Bevölkerung nicht zufrieden. Nicht einmal den Buchhalter konnten sie töten! Er hat sich – aha! – etwas ganz Besonderes für die Bürger von Gotham ausgedacht. Der Joker übernimmt offiziell die Stadt, und jeder, der nicht bis zum Sonnenuntergang weg ist, muss nach seinen Regeln spielen. Ganz simpel: er schürt Panik unter der Bevölkerung. Brücken und Tunnel raus aus Gotham? Mit Sprengstoff vermint.
Patrick: Jetzt haut der Joker wirklich ordentlich auf die Massenpanik-Tasten. Das bekommt langsam Ausmaße, dass es sogar die Polizei nicht mehr kontrollieren kann.
Oli: Interessant: während der Joker "im großen Stil" für Panik und Chaos sorgt, macht Harvey Dent genau das, worauf ihn der Joker ausgerichtet hat – er sorgt für ein "klein wenig Anarchie" und räumt mit der Waffe in der Hand auf. Er erledigt die unanständigen Cops, die ihn und Rachel ausgeliefert haben, und auch der letzte verbleibende Mob-Boss beißt durch Harvey ins Gras. Jetzt ist's definitiv vorbei mit dem "weißen Ritter", hallo Schurke!
Christian: Wechsel zu Lucius Fox, ihm wird berichtet, dass in die Forschungsräume von Wayne Enterprises eingebrochen wurde. Als Lucius dort erscheint, steht mitten in einer großen Halle eine riesige Monitorwand, auf der es blau-schwarz-weiß schimmert. Bruce/Batman erklärt ihm, dass hier die … was? … die gesammelten Handy-Sprach-Informationen der halben Stadt zusammenlaufen. Nur so glaubt Bruce, den Joker ausfindig machen zu können.
Sascha: Das ist jetzt aber total an den Haaren herbei gezogen. Diese tolle Monitorwand ist nur Eye-Candy, ein netter MacGuffin, der alleine die Handlung vorantreiben soll, ohne wirklich selber wichtig zu sein.
Patrick: Und sowas heißt dann MacGuffin?
Christian: Ja, nebenbei erwähnt ist zum Beispiel auch der Koffer in "Pulp Fiction" ein Paradebeispiel für einen MacGuffin, ebenso wie das Mineral "Unobtainium" aus Avatar, oder der Koffer in "Ronin". Es ist ein Gegenstand, auf den selber nicht weiter eingegangen wird, der aber die Handlung entscheidend vorantreibt.
Patrick: Ach, danke.
Sascha: Schaut schick aus, ist technologisch Quatsch und führt hoffentlich den Film zu einem rechtzeitigen Ende. Wie lange denn noch? 35 Minuten? Uff, mir geht so langsam die Puste aus, ich hol mir noch nen Kaffee.
Baschti: So, nur Lucius kann das Ding bedienen. Es liefert Audio-Informationen, und fungiert aber gleichzeitig auch als Sonar, sprich als Umgebungswahrnehmer. So hoffen sie, den Joker und die verschwundenen 50 Personen aus dem Krankenhaus ausfindig machen zu können.
Oli: Lucius gefällt das gar nicht, diese totale Überwachung. Er macht nur mit unter der Zusage, dass das Gerät hinterher zerstört wird.
Patrick: Schnitt nach draußen, Menschenmassen versuchen aus Gotham zu fliehen, die Straßen sind verstopft. Der Bürgermeister und Gordon beraten sich, was zu tun ist. Gordon verweist auf die Fähren, mit denen sie viele Tausend Menschen gleichzeitig evakuieren können. Er besteht darauf, auch Häftlinge zu überführen – sie sollen nicht anwesend sein, wenn der Joker seinen Plan umsetzt.
Christian: Gesagt, getan. Ein Schiff wird mit Häftlingen besetzt, das zweite mit Zivilisten. Doch prompt kommt es zu Problemen, und beide Schiffe liegen bewegungslos im Wasser. Oh, was für ein klasse Bild, genau hier, die zwei beleuchteten Fähren vor den beleuchteten Hochhäusern der Stadt – atemberaubend.
Sascha: *grummel* Jetzt wird's aber lächerlich. Maschinenstörung bei beiden Booten, und als sie "mal" nachschauen, finden sie einen Maschinenraum voller Benzinfässer und explosivem Material. Hallo? Die Brücken und Tunnels werden auf Sprengstoff untersucht, aber kein Sepp hat vor dem Ablegen mal nen Blick auf die Schiffe riskiert? Das ist schlicht und einfach peinlich und schlecht geschrieben. Hier wird künstlich Spannung erzeugt, und der Plot in eine Richtung gelenkt. Das hat der Film eigentlich nicht nötig.
Christian: Kann ich verstehen, ich gehe da voll mit dir mit. Aber warten wir doch ab, wie sich die Handlung weiter entwickelt. Ich denke, wir sollten nicht zu vorschnell urteilen, auch wenn uns dieser Lapsus in der Handlung gerade lächerlich vorkommt.
Sascha: Na ok.
Baschti: Jetzt wird typisch Joker, total düster. Er hat die Zünder für die Bomben auf dem jeweils anderen Schiff deponiert. Seine Bedingungen: er wird um Mitternacht beide Schiffe zerstören, es sei denn, die Passagiere des einen Bootes erledigen das andere zuerst. Wer wird einknicken? Die Zivilisten, oder die Häftlinge? Das wird ein ziemliches Psycho-Spiel.
Oli: Damit will uns der Joker genau eines zeigen: Jeder Mensch kann korrumpiert werden, egal wie ehern seine Prinzipien sind. Der Joker wollte es an Batman beweisen, was ihm nicht gelungen ist. Er wollte es an Harvey Dent beweisen, der jetzt herumläuft und Leute erschießt, also voller Erfolg. Und nun, im letzten Stadium, will er es ganz Gotham zeigen. Der Kerl ist doch total bekloppt!
Baschti: Das Handy-Sonar funktioniert! Als der Joker auf den Fähren anruft um die Bedingungen zu übermitteln, kann er von Lucius Fox geortet werden, der die Position an Batman weitergibt. Der Joker befindet sich in einem Hochhaus, Batman informiert Gordon, sich auf dem gegenüberliegenden Hochhaus zu treffen.
Patrick: Über einen der dreckigen Cops lässt Two-Face die Ehefrau von Gordon mitsamt deren Kinder zu sich bringen. Die Münze wird geworfen, doch dieser Cop darf leben. Konsequent isser ja, der Harvey. Was uns hier aber noch drohen wird? Was will Harvey mit den Gordons?
Sascha: Doch wieder zurück zum Hochhaus. Die Leute aus dem Krankenhaus-Bus befinden sich im selben Hochhaus wie der Joker, auf einer anderen Etage. Ein Häuflein von Leuten wird von einer zweiten Gruppe mit Clownmasken und Waffen bewacht. Gordon weist das SWAT-Team an, schnell und präzise zuzuschlagen. Batman widerspricht ihm, das ist alles zu einfach, der Joker hat bestimmt noch einen Plan in Reserve.
Christian: Zur einsetzenden Musik schwingt sich Batman von der Balustrade, er will die Sache erst selber untersuchen, Gordon gibt ihm zwei Minuten.
Oli: Genial wie Batman von einem Hochhaus zum anderen gleitet, jetzt klappt er seinen Umhang ein und trifft einen der Clowns perfekt. WOW, das ist genial! Aus seiner Maske fahren keine weiße Monitore aus, die seine Augen bedecken, und ihm das Sonarbild des Gebäudes mit allen Informationen zu den Personen einspielen. Das ist insofern ein Meisterstreich, da Batman genau in dieser Form, schwarze Maske mit weißen Augen-Flächen, immer in JEDER Comic-Form gezeigt wird. Der Realfilm orientiert sich an der Comic-Vorlage – astrein!
Sascha: Oooooh, fetter Plot-Twist, die Clowns sind die Geiseln, und die Geiseln sind die Schurken. Das SWAT-Team wird die falschen Leute angreifen. Nun muss Batman aber ran – er muss zwei SWAT-Teams ausschalten, bevor sie die Falschen töten, und die Schurken ebenfalls außer Gefecht setzen, bevor diese… hmmm… alle anderen töten?
Christian: Egal, ready, go! Batman kämpft an drei Seiten gleichzeitig, und wieder setzt die tiefe Bläsermusik ein, oh Gott, das ist soooo geil! Er lokalisiert den Joker, mehrere Etagen über ihm, mit den drei Hunden des Russen. Haaaa, jetzt kommt auch noch das musikalische Chaos-Motiv des Jokers mit hinzu, was für eine Komposition.
Baschti: Wie effektiv er die SWAT-Teams ausschaltet – atemberaubend. Und dabei verliert er keinen falschen Clown. Das mag manchem lächerlich erscheinen, aber hey, DAS ist Superhelden-Kino par excellance.
Patrick: Mittlerweile spitzt sich die Lage auf den Fähren zu, die Häftlinge stehen kurz vor einer Revolte, und bei den Zivilisten wird abgestimmt. Noch fünf Minuten bis Mitternacht.
Baschti: Nachdem die Lage mit den SWAT-Teams, den Clowns und den falschen Geiseln geklärt ist, kann sich Batman endlich dem Joker widmen. Das SWAT-Team hat die richtige Zuordnung mittlerweile auch rausbekommen – d'oh – und so seilt sich Batman zum Stockwerk des Jokers hoch, der einen wunderbaren Ausblick auf die beiden Fähren hat. Der Joker hetzt ihm zuerst die Hunde auf den Hals, nur um ihn dann mit einer Eisenstange zu malträtieren – autsch.
Christian: Die Lage auf den Fähren wird immer angespannter, zwei Minuten vor Mitternacht. Bei den Zivilisten erklärt sich ein Mann bereit, das Mehrheitsvotum umzusetzen. Er ergreift den Zünder… doch legt ihn wieder zurück. Puh! Dramatischer hingegen auf der Häftlingsfähre, hier fordert ein Hühne die Herausgabe des Zünders, doch er wirft ihn dann zum Fenster hinaus. Gefahr gebannt – Gotham ist nicht so schlecht, wie der Joker alle glauben lassen wollte.
Oli: Und da ringen sie nun, die beiden Kontrahenten, am Rande eines Hochhaus-Stockwerks. Der Joker, fest davon überzeugt, dass es gleich ein Feuerwerk geben wird, wenn eine der Fähren hochgehen wird, zeigt zum ersten Mal einen Hauch von Unsicherheit, ja sogar Planlosigkeit, als gar nichts passiert. So sollte es nicht ausgehen! Tut's aber trotzdem, ha, ätsch, in your face! Und Batman reibt's ihm auch unter die Nase: er ist alleine, alle anderen sind nicht so schlecht wie er selber ist, wie er die Menschen gerne hätte. Doch der Joker fasst sich schnell wieder, er greift nach seinem Zünder, um beide Schiffe zur Explosion zu bringen, aber Batman kann ihn genau dann überwältigen.
[ Weiter geht es mit dem großen Finale
und dem Fazit mitsamt Bewertung im fünften Teil. ]
und dem Fazit mitsamt Bewertung im fünften Teil. ]
Alle Bilder © Warner Brothers
Eine einleitende Erklärung zum Spezial-Review sowie eine Beschreibung der anwesenden Personen und ihrer Themengebiete befindet sich im ersten Teil.
!! Achtung SPOILER !!
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen... es ist vielleicht sogar besser, den Film gesehen zu haben, damit dieser Review überhaupt einen Sinn ergibt.
Eine Bewertung des Films, ohne Spoiler, gibt es ganz am Ende der Blogfolgen unter "Spoilerfreie Zone".
[Fortsetzung des vierten Teils]
Patrick: Jetzt hat er den Joker aus dem Hochhaus geworfen…
Baschti: … und mit seiner Grapeling Gun wieder eingefangen. Batman tötet seine Gegner nicht…
Oli: … sehr zum – erneuten – Missfallen des Jokers. Doch er hat noch ein Ass im Ärmel.
Patrick: Harvey Dent.
Sascha: Yep, der war bisher bei allen vom Radar verschwunden. Gordon hat in dem ganzen Getümmel einen Anruf erhalten, dass sich seine Familie in Dents Gewalt befindet. Er hält seine Frau und seine Kinder in der Halle gefangen, in der Rachel ihr Leben ließ.
Patrick: Und der Joker hofft nun, dass wenn herauskommt, welche abscheulichen Taten der ehemals "weiße Ritter" vollbracht hat, dass Gotham dann komplett der Anarchie anheimfallen wird – und er dann trotzdem gewinnt.
Sascha: Eine tolle Performance von Heath Ledger, wie er hier, kopfüber, vor Batman baumelt, ihn reizt und verspottet, was für eine Gestik, was für eine Mimik. Klasse Leistung, definitiv die beste Rolle, die Heath Ledger je gespielt hat.
Baschti: Jetzt muss sich Batman aber sputen… da ist Gordon, er ist schon in der Halle. Er findet seine Familie, und konfrontiert Harvey, der aber komplett auf die andere Seite gewechselt hat. Sein Verlust - Rachel - macht ihn taub für Gordons Argumente.
Sascha: Naja, warum will er sich jetzt an Gordon rächen? An dem Mann, der wirklich alles Menschenmögliche versucht hat? Das ergibt keinen Sinn, nicht einmal für einen Superschurken wie Two-Face.
Christian: Nicht vergessen, er wurde vom Joker komplett umgepolt.
Sascha: Ach, trotzdem. *grummel* Das wirkt doch alles irgendwie aufgesetzt.
Oli: Have no fear, Batman is here! Auch wenn Harvey sehr deutlich macht, dass er keinen Ausweg mehr für sich sieht, so will er wohl Jim Gordon den gleichen Schmerz zuführen, den auch er erlebt hat. Es ist daher an Batman, ihn davon abzubringen.
Baschti: Geschickt argumentiert er Harvey weg von Gordons Sohn, hin zu den drei Personen, die das Ganze angestoßen haben: Dent – Batman – Gordon. So wirft Two-Face die Münze für Batman – der Tod fällt, er schießt auf Batman. Autsch! Batman geht nieder.
Patrick: Wer hätte gedacht, dass in dieser kleinen Situation nochmal so viel Spannung aufkommen kann? Dent wirft für sich selber – die gute Seite fällt. Zuletzt wirft er für Gordon, hah, doch noch während die Münze fällt, rammt ihn Batman aus der Etage, ins Freie hinaus.
Christian: Den Jungen bekommt er zu fassen, und klammert sich selber an einen Querträger, Harvey liegt Stockwerke tiefer auf dem Boden. Uff, Batman kann Gordon dessen Kind gerade noch nach oben reichen, bevor er selber den Halt verliert, und ebenfalls in die Tiefe stürzt. Was ist jetzt?
Sascha: Genau, die Gordons sind in Sicherheit, doch was ist mit den Zweien unten? Jim geht hinunter, um nachzuschauen. Harvey ist tot, doch Batman lebt noch. Was wir gerade schon in unserem erlauchten Kreis…
[alle nicken]
Sascha: … festgestellt haben, fasst Jim Gordon nochmal schön zusammen: Wenn die Bevölkerung sieht, was mit ihrem "edelsten Mann" geschehen ist, dann wird der Joker gewonnen haben. Darauf läuft es hinaus, es gibt keinen anderen Ausweg.
Baschti: Was hat Batman grad gesagt?
Oli: Nee jetzt, echt?
Christian: Wie, die Morde sollen ihm angelastet werden?
Sascha: Okay, das Schlupfloch hatten wir nicht bedacht. Auch wenn Batman selber sein eigenes Prinzip, niemanden zu töten, in dieser Nacht nicht verletzt hat, so gibt er lieber SICH SELBER dem Joker geschlagen, als dass er den Joker den Sieg über GANZ GOTHAM hinweg tragen lässt.
Oli: Aber das ist heftig, damit wird Batman vom "Rächer mit der Maske" zum gejagten Verbrecher.
Patrick: Aber hat das Alfred nicht zuvor gesagt? Batman ist der Einzige, der das alles auf sich nehmen kann, weil er immer der Außenseiter sein wird, und immer war.
Oli: Aber kann er sogar die Morde auf sich nehmen?
Baschti: Ich finde, er muss. Um Gotham zu retten, was seine ursprüngliche Absicht ist, muss er dieses Los auf sich nehmen. Nur so besteht weiter Hoffnung.
Christian: Wenn ich eure philosophischen Ausflüge nochmal unterbrechen darf, ich finde das abschließende, ruhige Setting zwischen Jim Gordon und Batman hier einfach nur klasse. Diese ruhige Stimmung, nach all der Action, holt den Zuschauer nochmal richtig runter und macht den Ernst der Lage bewusst.
Sascha: Da gebe ich dir Recht. Auch möchte ich nochmal auf die atemberaubend-schockierenden Special Effects hinweisen. Wenn Batman den Kopf von Harvey Dent zur Seite dreht, wie die zerstörte Gesichtshälfte gestaltet ist – wow.
Patrick: Wie vorhin schon bei Harvey Dent greift nun auch der Satz vom Anfang des Films: "You either die a hero, or live long enough to see yourself become the villain." Genauso sagt es Batman selber, nur diese Mal auf sich selber angewandt. Mit dieser Argumentation überzeugt er Gordon, ihn als den Mörder zu melden.
Baschti: Der Film schein auf sein Ende zuzugehen, tatsächlich, die letzten neun Minuten laufen gerade runter. Die Flucht von Batman vor der Polizei wird von einzelnen Segmenten unterbrochen, die offenbar einige Tage in der Zukunft spielen. Gordon hält eine Abschiedsrede für Dent …
Christian: … deren Inhalt sich aber auch auf Batman übertagen lässt: "Not the hero we deserved, but the hero we needed." Oh jaaaa, jetzt setzt wieder die Musik ein, das Streicherensemble, leise, aber beständig lauter werdend.
Baschti: Gordon wird gezeigt, wie er das Bat-Signal zerstören muss. Er fürchtet, dass man Batman ab sofort jagen wird. Doch Batman beruhigt ihn, dass er ihn warnen kann.
Oli: Und so bildet sich die Allianz zwischen Commissioner Gordon und dem dunklen Ritter.
Baschti: Zurück ins hier und jetzt, Batman flieht, körperlich angeschlagen, vor der heranrückenden Polizei. Gordon bestätigt seinem Sohn: das ist der Held, der Gotham braucht, nicht der, den es verdient. So schwingt sich Batman…
Christian: … in einem Crescendo hin zu Fortissimo…
Baschti: Häh?
Sascha: Lass ihn, die Abschlussmusik bläst ihn grad komplett weg. *grins*
Baschti: Na gut, also der dunkle Ritter kann sich gerade noch so auf sein Batpod werfen, um den Polizeihunden zu entkommen. Unter der stark anschwellenden Musik…
Christian: *sabber*
Baschti: … fährt unser Held, unter den begleitenden Worten von Jim Gordon, hinfort, über die erleuchteten Straßen von Gotham. "He's not a hero. He's a silent guardian, a watchful protector. A Dark Knight."
Oli: Aaaaaah!
Sascha: Gänsehaut!
Patrick: Tolles Ende, sehr stimmig.
[Licht geht an, alle lehnen sich zurück]
Baschti: Jetzt, da die Endcredits rollen, alle mal ne Runde verschnaufen? 145 Minuten sind rum, 8 Minuten läuft noch der Abspann.
Christian: Jaja, geht ihr euch nen Kaffee holen, ich genieße noch die Abschlussmusik. *fett grins*
[wenige Minuten später]
Baschti: Wollen wir mal noch einen Blick auf's Bonusmaterial werfen? Ein zusätzlicher Wissens-Track kann hier aktiviert werden, der an bestimmten Stellen des Films einen kurzen, ergänzenden, erklärenden Clip einspielt.
Oli: Wie viele davon gibt es? Ah, 18 Stück sind es insgesamt. Jeder läuft offenbar wenige Minuten, zusammen summieren sie sich auf 64 Minuten. Oh, sehr gut, sie sind über das Menü auch einzeln abspielbar.
Patrick: Was sind denn so grob die Themen der Clips? Aha, wir erfahren unter anderem Hintergrundwissen zum Prolog, zum Kostüm, zur Musik, den Stunts, den Special Effects und dem Bat-Pod.
Baschti: Das war's auch schon zur ersten Disk…
Christian: … abgesehen von der bereits erwähnten Audio-Deskription, also der beschreibenden Tonspur für blinde Zuschauer. Diese liegt zwar "nur" in Englisch vor, es ist trotzdem eine feine Sache, die nicht sehr häufig vorkommt. Das verdient Respekt.
Baschti: Stimmt, Christian, danke für die Ergänzung. Kommen wir zur zweiten Disk. Zwei dicke Bonus-Features finden sich hier, mit jeweils 46 Minuten Laufzeit. Der eine befasst sich mit der Technik von Batman, die andere mit der Psychologie des dunklen Ritters.
Sascha: Doch, ganz interessant, das Material. Wirft einen schönen Blick hinter die Kulissen des Films, aber auch des kompletten Batman-Mythos.
Baschti: Was gibt es sonst noch? Sechs Fake-News und Fake-Dokumentationen der "Gotham Tonight" Show können abgerufen werden. Naja, die 47 Minuten kannst du dir an den Hut stecken, so wahnsinnig sinnvoll oder informativ war das jetzt nicht…
Patrick: Och, interessant, noch ein paar Bilder-Gallerien und Trailer, das ist ganz nett.
---- ab hier Spoilerfreie Zone -----
Baschti: Also Gentlemen, wieder einmal erbitte ich eine Wertung von euch! Mein Fazit: Was für ein Hammerfilm! Wer hätte gedacht, dass aus dem soliden, gut gemachten "Batman Begins" so ein Superhelden-Juwel entstehen wird? Die englische Tonspur ist perfekt und hat mich als O-Ton-Verfechter absolut bestätigt. Auch fand ich sehr gut, dass sich diese Batman-Interpretation so gut an die bekannte Mythologie anlehnt, aber dazu will bestimmt Oli noch was sagen.
Oli: Genau. Die jahrzehntelange, etablierte Batman-Mythologie wird in diesem Streifen respektiert, ja, sogar weiter ausgebaut. Die zahlreichen Referenzen auf das bestehende Batman-Universum sind ein Schmankerl für die Fans.
Patrick: Auch im Bonusmaterial erfährt der Zuschauer hierzu viel. Ich denke, der Umfang ist mehr als ausreichend, liegt zudem komplett in HD vor, und bietet Erkenntnisse sowohl für den Batman-Experten, als auch für Einsteiger.
Sascha: Storytechnisch kann ich dem Baschti zustimmen. "Batman Begins" hat hier eine gute Basis vorbereitet. "The Dark Knight" ist zwar komplex geschrieben, man kann der Handlung aber bereits beim ersten Anschauen ganz gut folgen. Ich denke aber, dass sich jedes weitere Anschauen des Films immer wieder lohnt. Bei jedem erneuten Anschauen öffnet sich der Streifen dem Zuschauer ein wenig weiter. Man erkennt die Pläne und Absichten der einzelnen Protagonisten immer deutlicher, und weiß die Anstrengungen der Drehbuchautoren bei jedem Durchlauf besser zu schätzen. Hier und da sind zwar riesengroße, und vereinzelt auch super-dämliche Logiklöcher vorhanden, doch im Großen und Ganzen ist die Story solide und überzeugend.
Christian: Äh…
Sascha: Ja, Christian, du darfst gleich. *grins* Noch ein Wort zu den Special Effects: geniale Umsetzung, nicht immer zu 100% stimmig, aber so bei 98% Qualität liegen die Effekte. Speziell das Gesicht von Two-Face ist sehr gut gelungen. So, jetzt du.
Christian: Wirst du eigentlich nach Wörter bezahlt? *grins*
Sascha: Ach, hör doch auf. *schmoll* Sag uns lieber was zum Bild und Ton.
Christian: Aber klar. *grins* Der Film bietet ein wirklich sauberes Bild über die gesamte Laufzeit, selbst in kritischen Situationen säuft das Bild nicht ab. Der englische O-Ton ist sauber, klar, sehr gut ausbalanciert, klang- und druckvoll. Die musikalische Untermalung ist schlicht und einfach genial, auch wenn der Soundtrack nicht nur reine Orchestermusik, sondern auch eine gehörige Portion Effekte-Gewitter besitzt.
Baschti: Na dann her mit euren Punkten!
Sascha: Die Story bekommt von mir die volle Punktzahl: 5 von 5 Punkten. Eine Begründung habe ich gerade gegeben, dieser Film ist intelligent, geschachtelt, atemberaubend, mitreißend.
Oli: Ich stimme mit Christian überein, das Bild ist perfekt, daher ebenfalls 5 von 5 Punkten.
Christian: Den O-Ton habe ich bereits über den grünen Klee gelobt, die englische Spur bekommt direkt fünf Punkte. Der deutsche Ton bringt dieselben guten Dinge wie der O-Ton mit an den Tisch, aber man hört schon, dass es eine verlustbehaftete Dolby Digital Spur ist – vier Punkte gibt's dafür von mir. Macht in Summe viereinhalb Punkte, doch ich runde gnädigerweise auf, da der Film auch über eine Audiodeskription verfügt: im Kapitel Ton vergebe ich 5 von 5 Punkte.
Patrick: Dann bleibt für mich noch das Bonusmaterial übrig. Positiv sind die Focus Points und die zwei langen Dokus, da kommt gut Material zusammen, das zudem auch noch komplett in HD vorliegt. Zur Topnote fehlt mir allerdings ein Audiokommentar, daher im Kapitel Extras nur 4 von 5 Punkten.
Baschti: *streck* Okay Jungs, vielen Dank an alle, aber jetzt raus mit euch *gähn*, ich will in die Kiste.
Der Autor bedankt sich bei seinen Blog-Kollegen Sascha (Jason-X), Oli (Schnitzi76), Patrick (Biophemoc) und Christian (cpu lord), dass er ihre Namen für seinen Spezial-Review nutzen durfte. :)
Alle Bilder © Warner Brothers
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[15 Dublonen] Review: Metropolis (3-Disc-Edition), plus kleine Zusammenfassung zur Restauration
4. Januar 2013Im Februar 2010 brandete die Nachricht durch alle Radio-, TV- und Internet-Kanäle: Metropolis wird, restauriert, erneut aufgeführt. Ich hatte den Streifen noch nie gesehen, und konnte auch nicht die Live-Übertragung auf ARTE verfolgen. Dennoch setze ich den Film auf die To-Do-Liste - er zählt immerhin zu den Klassikern der Filmgeschichte, sowohl national als auch international.
Nun endlich habe ich die 3-Disc-BluRay-Edition aus der Videothek ausgeliehen. Was von dem restaurierten Klassiker zu erwarten ist, das erzählt der folgende Review.
Die Datenbank listet eine "Erstauflage" und eine "überarbeitete Version", mit jeweils gleichem Motiv.
Eine Erklärung hierzu findet sich weiter unten beim "Fazit".
Vorgeschichte und Restauration:
"Metropolis wird in neuer Restauration erneut aufgeführt." Diese Meldung beschäftigte die Film-Welt im Februar 2010.
Doch was war zuvor geschehen? Springen wir hierfür 83 Jahre zurück, in das Jahr 1927, dem Entstehungsjahr von Metropolis.
Fritz Lang, der Regisseur, lieferte nach monatelangen Dreharbeiten und Kosten von fünf Millionen Reichsmark den Film in einer Fassung mit 153 Minuten ab. In dieser Fassung lief er nur kurz - und wenig erfolgreich - in den Kinos. Noch im selben Jahr wurde er um 36 Minuten gekürzt, und erschien dann in neuer Schnittreihenfolge mit einer Laufzeit von 117 Minuten. Das geschnitte Material wurde wahrscheinlich vernichtet.
Im Jahre 2001 wurde schließlich der Versuch unternommen, eine möglichst komplette Schnittfassung zu erstellen. Da von Metropolis verschiedene Schnittfassungen (teilweise sogar mit unterschiedlichen/abweichenden Szenen und Takes) für verschiedene Kontinente gedreht wurden, versammelte man von allen weltweit vorhandenen Versionen das beste Material. Dieses wurde mit einer Auflösung von 2K (entspricht annähernd der BluRay-Auflösung) eingescannt, digital aufbereitet und veröffentlich. Diese Version von Metropolis läuft 118 Minuten, wobei abwesende Szenen, von denen man wusste dass sie existieren, durch Texteinblendungen und Standfotos ergänzt wurden. Trotz der bestmöglichen Schnittfassung fehlen bei dieser Version immer noch 35 Minuten an Bildmaterial. Mit dieser Veröffentlichung schien sich das Buch "Metropolis" für immer zu schließen.
Im Jahre 2008 wurde in einem Filmarchiv in Buenos Aires eine Version von Metropolis entdeckt, die annähernd zweieinhalb Stunden lief - was deutlich länger ist als jede existierende Version des Films. Es zeigte sich bald, dass der Fund authentisch war, und so begann der Versuch einer Vervollständigung von Neuem. Ein großes Manko war die schlechte Bildqualität. Eine Kopie des Films (35mm Nitro-Film) fand in den 20er Jahren ihren Weg nach Südamerika, wurde dort für den lokalen Markt angepasst (Schnittreihenfolge, Texttafeln) und wiederholt gezeigt. Das Negativ erhielt daher zahlreiche Kratzer und Verunreinigungen, zusätzlich sammelten sich Ölflecken auf dem Negativ, die beim Abspielen in einem hellen Flackern resultierten. Irgendwann wurde der Film auf ein 16mm Negativ umkopiert, INKLUSIVE aller Verunreinigungen. Das 35mm Original wurde vermutlich vernichtet. Zum Qualitätsverlust kam somit noch ein Bildverlust hinzu. Da die Bildfehler bereits im 35mm-Material vorhanden waren, waren mechanische Reinigungsversuche am 16mm-Material hinlänglich, nur digital konnte eine Reparatur versucht werden.
Das Ergebnis ist beachtlich, Metropolis wurde im Jahre 2010 mit einer Laufzeit von 145 Minuten veröffentlicht, womit nur noch 8 Minuten im Vergleich zur Urversion als verschollen gelten.
Diese Version wurde bei der Berlinale 2010 gezeigt, auch auf einer riesigen Leinwand am Brandenburger Tor, sowie parallel auf ARTE ausgestrahlt. So viel an dieser Stelle zur Restauration, weitere Ergänzungen und Fragen beantworte ich gerne in den Kommentaren. :) Für interessierte Leser möchte ich noch zwei Artikel bei Telepolis empfehlen, einen Artikel zur Aufführung im Jahre 2010, und einen Artikel aus dem Jahre 2011, der sich rückblickend zur erneuten Aufführung kritisch zum Thema "Stiftung und Restauration" äußert.
Story:
Vom ersten Bild des schwarz-weiß Films wird der Zuschauer direkt in die Erzählung hineingezogen. In einer futuristischen Zukunftswelt (futuristisch für 1927, für 2012 eher warnend-dystopisch) treffen ein Heer von fleissigen, einfachen Arbeitern, die in der "Unterwelt" leben, auf wenige hoch oben in Wolkenkratzern lebende, feiernde, betuchte Übermenschen. Aus diesem im dunklen lauernden Konflikt entspinnt sich mithilfe eines einzigen Geschöpfs, eines Maschinenmenschen, eine explosive Abfolge von Ereignissen, die das Ende des fein ausbalancierten Gleichgewichts zwischen den Welten bedeutet. Die Handlung des Films erfordert ein waches Auge, mehrere Geschichten werden parallel erzählt, und bereits die Tatsache, dass es sich um einen Stummfilm handelt, nötigt den ZuSCHAUer zur erhöhten Aufmerksamkeit während des Studiums des Bildmaterials. Und genau hier setzt Fritz Lang auch an: er peitscht ein visuelles Highlight nach dem anderen über den Schirm, diese mögen in der heutigen Zeit, angesichts von erträumten Welten oder transformierenden Robotern dem einen oder anderen lächerlich erscheinen, aber selbst dem erfahrenen CGI-Junkie wird der Streifen gelegentlich ein "Aaaah", "Oooooh" und sogar "Ufff" entlocken. Der Film ins in drei Abschnitte unterteilt, und zu jedem Ende zieht die Handlung ordentlich an - Szenenhighlights (aka "Cliffhanger") kannte man schon damals. Vom handwerklichen Geschick (Story, Bildgewalt) abgesehen bietet der Film auch heute noch Potential für Begeisterung: Er ist schlicht und einfach eine Perle aus den ersten Jahren des Films, er war seiner Zeit voraus, was zu seinem ultimativen Schicksal wurde. Verstümmelt und zu einer einfachen "Der verrückte Wissenschaftler und sein unheimles Monster" Geschichte reduziert, erblüht Metrolopis endlich - verdient - in seiner (fast) kompletten Ursprungsfassung. Dieser Film prägte bereits in seinem Entstehungsjahr weitere Filme, und tat dies auch noch Jahrzehnte später, doch dazu gleich mehr.
Jeder, der sich auch nur annähernd als Filmfan bezeichnet, sollte Metropolis gesehen haben. Er ist einer der Filme, der das Fundament des mordernen Kinos bildet. "Kenne deine Wurzeln" - Bestnote - BAAM!
Punkte: 5/5
Ton:
Wie wichtig kann die Tonspur in einem Stummfilm sein - mag man sich fragen. "Beiwerk", "Geklimmper" oder "vernachlässigbar" - mag man antworten. Weit gefehlt!
Die Original-Partitur von Metropolis des Komponisten Gottfried Huppertz, die in den 80er Jahren entdeckt wurde, half entscheidend, den ursprünglichen Filmablauf zu rekonstruieren, sowohl für die Restauration von 2001 als auch für die Version von 2010. Der komplette Ton wurde mit einem Orchester neu eingespielt, und liegt als verlustfreie Spur in DTS-HD MA 5.1 vor.
"Als reine Musik-Spur kann der Ton weder mit Dialog noch mit Effekten den Film bereichern." Hah, schon wieder falsch. Wie bei einer klassischen Oper ist jedem Charakter ein Leitmotiv zugeordnet, die sich in gemeinsamen Szenen verbinden oder bekämpfen, dadurch den Film stützen und Erzählungen verbinden. Ganz abgesehen von seiner tragenden und organisatorischen Funktion ist die Musikspur einfach nur schön, und gibt dem Film eine solide Basis. Zudem weiß der Ton auch qualitativ zu gefallen, die Musik erströmt von allen Seiten auf den Beobachter, mit einem breiten Klangspektrum inklusiver feinen Höhen und - bei Bedarf - wuchtigen Bässen. Ein ganz fantastischer Ton.
Punkte: 5/5
Bild:
Magst du "Blade Runner"? Oder "Das fünfte Element"? Oder den ersten "Batman" von Tim Burton? Glückwunsch, den alle diese Filme zitieren visuell aus "Metropolis". Seien es die Wolkenkratzer (Blade Runner), die Frau in der Röhre in einem Labor (Das fünfte Element) oder der Endkampf der Protagonisten (Batman). Ja, sogar "Futurama" bedient sich für eine Folge bei der Story von Metropolis. Der Film setzte seit seiner Entstehung visuelle Akzente, die andere Film-Schaffende inspieren. Fritz Lang präsentiert uns eine Bildgewalt ohne Gleichen.
Das kann von der Bildqualität leider nicht behauptet werden. Die 118 Minuten aus der Fassung von 2001 können ganz gut überzeugen. Die Qualität ist klar, mit leichten Unschärfen, aber die HD-Qualität ist auf alle Fälle vorhanden. Das Bild liegt im 4:3 Format vor, wobei hin und wieder auch an den Rändern dunkle Bereiche auftreten. Im Großen und Ganzen würde ich diesen Passagen 3 von 5 Punkten geben.
Und dann wäre da noch das Material aus Südamerika. Diese zusätzlich 27 Minuten sind in einem erbärmlichen Zustand. Schlieren/Streifen laufen permanent über das Bild, an Kanten (hell/dunkel) wirkt das Material unruhig und franst ein wenig aus. Aufgrund des Transfers von 35mm auf 16mm fehlen an allen vier Bildseiten unterschiedlich viel Material, das durch schwarze Maskierungen ersetzt wurde, um das verbliebene Bild in das korrekte Auflösungsverhältnis zu bringen.
Wer jedoch das Bonusmaterial studiert hat, der wird über die ursprüngliche Qualität des Materials entsetzt sein, und im selben Moment den Restaurateuren applaudieren. Sämtliche Beschädigungen wurden beseitigt, auch das sehr unruhige Flackern des Bildes (hervorgerufen durch die Ölflecken) konnte komplett entfernt werden. Lediglich die Streifen/Schlieren konnten nicht beseitigt, aber enorm reduziert werden. Für dieses Material vergebe ich noch 1.5 von 5 Punkten, die überaus gute Restauration verhindert an dieser Stelle null Punkte. In Summe komme ich somit auf ungefähr 2.5 Punkte.
Punkte: 2,5/5
Extras:
Auf Disc eins befindet sich lediglich der Film, keinerlei Bonusmaterial. Dem Bonus-Fan sei daher zur 3-Disc-Edition geraten, hier gibt es richtig viel zu erfahren.
Disc zwei widmet sich in drei Dokumentationen der Geschichte von Metropolis, und beschreibt in insgesamt 127 Minuten die Verstümmelung, Auffindung, Restauration und Wiederaufführung des Films.
Die dritte Disc reichert das bereits gesehene mit Beispielen an. So behandeln drei Features mit 60 Minuten Laufzeit unterschiedliche Aspekte der Restauration, inklusive Vorher-Nachher-Vergleich. Weitere Features mit 28 Minuten Laufzeit zeigen Auswirkungen von Metropolis und Querverbindungen zu anderen Filmen auf. Die digitalisierte Aufnahme einer alten Schellack-Platte bietet in 9 Minuten eine Passage von Fritz Lang sowie mehrere Stücke der Original-Filmmusik von 1927. Zuletzt ergänzen Bildergalerien den Bonusumfang.
Fast vier Stunden lang läuft das gesamte Bonusmaterial - wow! Leider erfährt man nur sehr wenig über den Film oder die Entstehung des Films, ein Großteil der Features konzentriert sich auf die Restauration. Dieses Kapitel wird perfekt von A bis Z besprochen, aber mehr Hintergrundinformationen zum Film selber wäre auch schön gewesen. Von daher reicht es leider nicht zur Bestnote.
Punkte: 4/5
Fazit:
Wow, was für ein Erlebnis! Den Film selber habe ich an einem Abend angeschaut, mit dem Bonusmaterial war ich noch drei weitere Abende beschäftigt. Der Film überzeugt auch 85 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung - Erzählung und visuelle Darstellung beeindrucken tief, die reproduzierte Musik ist erste Sahne. Mit Abstrichen beim Bild ist leider zu rechnen, doch das dafür einen vollständigen Film zu erhalten entschädigt hierfür gleich mehrfach. Das Bonusmaterial ist umfangreich und interessant.
Action-Kiddies, die keinen Film vor 2005 anschauen, können hiermit nichts anfangen. Aber jeder Film-Fan sollte Metropolis zumindest ein Mal gesehen haben, eine absolute Empfehlung meinerseits.
Kleiner Hinweis meinerseits noch: bei uns in der Datenbank wird eine "3-Disc-Version" sowie eine "3-Disc-Version (überarbeitet)" aufgelistet. Die erste Veröffentlichung zeichnete sich durch Ruckeln/Stottern im Bild aus, die zweite Veröffentlichung ("überarbeitet") hat diese Ruckler nicht mehr.
Kaufpreis:
nur ausgeliehen
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[15 Dublonen] Kleine Review-Sammlung #29
6. Januar 2013Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.
Da sich meine Anzahl an ungesehenen DVDs in letzter Zeit dramatisch reduziert hat, werden es wohl zukünftig größtenteils Leih-DVDs aus der Videothek sein.
Ansonsten, falls mich doch mal wieder die Lust packen sollte, einer meiner Lieblings-DVDs aus dem Schrank zu holen, werdet ihr an dieser Stelle davon erfahren.
Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich nämlich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.
Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!
I) Kung Fu Panda- Die Geheimnisse der furiosen Fünf (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Der "Hauptfilm" ist nur knapp 23 Minuten lang. Der Panda Po, bekannt aus Kung Fu Panda, erzählt einer Bande von Häschen-Kung-Fu-Neulingen aus den Anfangstagen der "Furiosen Fünf". Wie sind Tigress, Mantis, Crane, Monkey und Viper zu den Kriegern geworden, die sie heute sind?
Die Geschichte ist nett erzählt, die Rückblenden werden im Zeichen-Stil der Eröffnungsszene von Kung Fu Panda dargestellt, die Szenen dazwischen im normalen, bekannten Animationsstil. Diese Szenen sind aber leider nicht ganz so gut gelungen wie noch in Kung Fu Panda (vielleicht nur so 90-95%). Auch fehlen, bis auf Jack Black und Dustin Hoffmann, die anderen Originalstimmen. Und - natürlich - sind 23 Minuten einfach zu wenig für einen Preis zwischen 8 und 12 Euro. Die Bewertungen bei Amazon sprechen Bände: "hätte gern mehr gesehen", "war viel zu kurz", "fühle mich ein wenig abgezockt". Anders herum gesagt: das, was Dreamworks hier als eigenständige DVD vermarktet, hätte es bei Pixar einfach so dazu gegeben. ;)
Kaufen - nein. Mal zum Gucken ausleihen - geht in Ordnung.
3/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Ein Spiel für die Kleinen, drei kleine Real-Featurettes (chinesische Nudeln, Essen mit Stäbchen, der chinesiche Tierkreiskalender), Erklärung der Tier-Kampfstile mitsamt Quiz und Kung-Fu-Anleitung, der Panda-Tanz, Zeichenkurse und ein Feature zum Sounddesign. Klingt nach viel... war aber schon alles bei der DVD und der BluRay von Kung Fu Panda mit dabei. Wirklich neu sind nur eine Szene aus Kung Fu Panda in 12 verschiedenen Sprachen sowie zwei Musikvideo-Clips... also wenig.
In Summe für eine "kleine" DVD ok, aber es gibt einen Abzug für das Copy&Paste.
3/5 Punkte
Und BluRay?
Zur DVD gibt es kein BluRay-Pendant.
II) Die nackte Kanone Trilogie
Der Film:
Als langjähriger Fan der Nackte Kanone Filme wollte ich mir die Streifen schon lange zulegen, mangels BluRay (siehe unten) halt auf DVD. Als Amazon die Dreierbox für sagenhafte 6 Euro im Angebot hatte, hab ich zugeschlagen. Hauptmotivation: Endlich die Filme mal auf Englisch sehen. :)
Zudem bin ich fest davon überzeugt, dass - neben den Hot Shots Filmen - diese Film-Trilogie die beste Quatsch-Comedy ever made ist. Fäkalhumor taucht wenn dann nur am Rande auf, die Wortwitze sind sehr gut (wobei es im englischen Original erstaunlicherweise seriöser wirkt), es werden wunderbar andere Filme persifliert, und das Allerbeste sind sowieso die Gags, die im Hintergrund ablaufen.
Ich kenne die Filme durch zahlreiches "Abends-Rumzappen-Und-Hängen-Bleiben" fast auswendig, und doch habe ich mir bei dieser Runde DVD-Gucken wieder einen Wolf gelacht. Leslie Nielsen spielt den Lt. Frank Drebin einfach zeitlos ulkig - leider weilt er nicht mehr unter uns (siehe auch der Blog-Beitrag von Schnitzi). Die restliche Cast macht ihren Job wunderbar, die Requisiten sind der Brüller und die Eröffnungssequenzen mit dem Polizeiblaulicht sind oberkultig.
Endlich kann ich mir "Frank Drebin, Spezialeinheit!" anschauen, wann ich will - so wird der Feierabend nach einem besonders harten Arbeitstag ein Fest. :D
Berechtigterweise schaffen es die Nackte Kanone Filme problemlos, den TopTipp dieser Review-Sammlung einzuheimsen.
5/5 Punkte
Das Bild: 3/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Jeder Film bringt einen Auditokommentar mit, ansonsten nichts.
1.5/5 Punkte
Und BluRay?
Nur Teil 1 ist als US-Import auf BluRay verfügbar, Best-Buy-Exklusive. Für Deutschland ist aktuell keine Veröffentlichung geplant.
III) Harold & Kumar (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Im englischen Original lautet der Film treffenderweise Harold and Kumar Go To White Castle, was genau den Inhalt des Films wiederspiegelt. Die zwei Freunde Harold und Kumar bekommen nach einer Runde Marihuana die "Munchies", also ordentlich Appetit. Sie fahren in die Nacht hinaus, auf der Suche nach einem Lokal der Imbisskette "White Castle", und dabei passieren allerlei verrückte Dinge. Ein mit Eiterbeulen übersähter Hinterwäldler, ein Waschbär, zwei sexy Studentinnen und Neil Patrick Harris (!) sind nur einige der skurillen Charaktere, die ihnen in dieser Nacht über den Weg laufen.
Der Film geizt nicht mit Humor, der hin und wieder auch unter die Gürtellinie zielt. Seinen Charme erhält der Streifen aber eindeutig aus den Hauptdarstellern. John Cho ("FlashForward", "Star Trek") spielt den schüchternen, bedachten, ordentlichen Harold, der leider immer wieder aufgrund abenteuerlichen Aktionen seines Kumpels Kumar, dargestellt von Kal Penn ("Dr. House"), in Bedrängnis gerät. Die beiden harmonieren sehr gut vor der Kamera und sorgen dafür, dass man am Film dran bleibt. Ansonsten hat der Streifen nämlich nicht viel zu bieten. Klar, er ist eindeutig im "Kiffer-Film"-Comedy-Milieu angesiedelt, man muss also auf diese Art Filme stehen, um sie richtig gut zu finden. Ich fand ihn ganz unterhaltsam, und Neil Patrick Harris ist die Wucht. :D Einmal anschauen hat hier gereicht, es war "ganz nett".
Eine Ergänzung noch: die deutsche Tonspur ist die Hölle. Harold wird total amateurhaft-untalentiert von Oliver Pocher gesprochen, und Kumar erhält seine deutsche Stimme von Rick Kavanian ("Bully-Parade"), der seiner Synchro leider einen pseudo-indischen Akzent aufdrückt - was schier nicht auszuhalten ist. Warum sind manche Synchronstudios so bemüht, eine Übersetzung krampfhaft lustig zu machen? Wäre gar nicht notwendig... Für die schlechte deutsche Synchro gibt es einen Punkt Abzug, der englische O-Ton ist nämlich top.
3/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Ein "Behind the Scenes", ein paar Deleted und Extended Scenes, eine Handvoll Outtakes sowie Interviews. Insgesamt mittelmässig, mit einer Laufzeit von 20-25 Minuten.
2.5/5 Punkte
Und BluRay?
Nur als US-Import mit Region A und ohne deutschen Ton erhältlich.
IV) Schiller: Sehnsucht Live (Limited Super Deluxe Edition)
Die Verpackung:
Digibook mit zwei DVDs, im stabilen Karton-Schuber
Der Film:
Im gleichen Design wie schon das Studioalbum Sehnsucht (siehe Review hier) veröffentlicht Schiller auch das zugehörige Live-Album, beide sind 2008 erschienen. Die "Limited Super Deluxe Edition" von Sehnsucht Live präsentiert sich als längliches Digibook mit einem 34seitigen Büchlein in der Mitte (mit Kommentaren zu den Stücken des Konzerts), zusammengehalten von einem stabilen Karton. Das Digibook wiederum steckt hochkant in einem stabilen Kartonumschlag - ein sehr edles Design (siehe Bilder)!
Die Mischung des Konzerts stimmt. In 2:12 Stunden (Trackliste hier) spielen Christopher von Deylen und seine Bandmitglieder sowohl die neuen Stücke des Albums als auch viele der bekannten Lieder von früheren Alben. Der Ton liegt hierbei in Dolby Digital 5.1 vor.
Leider hat es Xavier Naidoo nicht zur Aufzeichnung geschafft, und so erklingt sein Stück "Sehnsucht" nur als Instrumentalversion. Auch Peter Heppner ist zum ersten Mal bei einer Live-Tour nicht anwesend. Dafür hat Schiller vier Mädels im Gepäck (Kim Sanders, Jette von Roth, Jael und September), die ihre Gesangspart auch sehr ordentlich durchziehen. Ben Becker spricht einige Monologe - eine prägnante männliche Gesangsstimme fehlt aber bei diesem Live-Auftritt im Repertoire, schade.
Ich hatte mir von Sehnsucht Live eigentlich mehr erhofft. Versteht mich nicht falsch, es ist kein schlechtes Konzert, sogar ein sehr gutes, aber im direkten Vergleich ist Schillers letztes Live-Konzert Live (Er)Leben (siehe Review hier) besser.
4/5 Punkte
Das Bild: 3/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Auf DVD eins gibt es, neben dem Konzert an sich, einen kurzen, 8minüten Einleitungsfilm. Alles weitere Bonusmaterial befindet sich auf der zweiten Scheibe. Diese enthält zahlreiche Behind-The-Scenes Clips, Videoclips, Deleted Scenes und Making-Of Features, mit einer Gesamtlaufzeit von 94 Minuten. In weiteren 32 Minuten werden vier TV- und Live-Auftritte (u.a. bei "The Dome") gezeigt. Das Material ist umfangreich und interessant, und gehört zur besten Bonus-Sammlung, die bisher auf einer Schiller-DVD veröffentlicht wurde.
5/5 Punkte
Und BluRay?
Das Konzert ist nicht auf BluRay erhältlich.
Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.
Gruß,
der Baschti
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Nach den ersten Bewertungen, die ich über World Invasion: Battle Los Angeles gelesen habe, klang der Titel nach einem typischen "mal-aus-der-Videothek-ausleihen" Streifen. Doch dann kamen im Dezember 2011 zwei Faktoren zusammen: ein Amazon-Geschenkgutschein und das Steelbook des Films im Amazon-Adventskalender zu einem äußerst guten Preis. Da habe ich direkt zugeschlagen. :)
Nun endlich hat der Film auch seinen Weg in den Player gefunden. Waren die mittelmäßigen Vorab-Bewertungen gerechtfertigt, und wie schlägt sich der Film im Vergleich zum ähnlichen Skyline, der erst neulich im Heimkino zu Gast war? Antworten auf diese Fragen gibt der folgende Review.
Der Film ist als Steelbook (siehe auch Fotos ganz am Ende des Beitrags) erhältlich, sowohl als Erst-
als auch als Neuauflage, und kann zudem noch als Amaray erworben werden.
Story:
Der Film hatte keinen leichten Start, bereits im Vorfeld wurde er in verschiedenen Reviews nahezu verrissen. Die Kritiker bescheinigen dem Streifen stereotype Charaktere und eine nur mittelmäßig spannende Geschichte. Diesem Urteil kann ich teilweise zustimmen. Nach kurzer Einführungsphase, welche die einzelnen Marines vorstellt, geht die Action direkt los. Jedoch ist die Einführung sehr kurz, die Charaktere haben kaum Zeit, dem Zuschauer "ans Herz zu wachsen". Aaron Eckhart trägt den Film, und macht seine Rolle sehr gut. Eine gewisse stereotype Auslegung ist durchaus vorhanden, aber wer bei einem Haufen von Marines einen Shakespear erwartet, hat eindeutig falsche Vorstellungen.
Bei der Story hingegen muss ich wiedersprechen, sie ist doch sehr spannend geraten. Vom ersten Moment der Alien-Invasion an folgt man der Gruppe an Marines von der vorderen Sofakante aus. Hin und wieder ist auch eine ruhigere Szene eingestreut, doch reihen sich prinzipiell Action-Szene an Action-Szene, der Streifen geht so richtig ab. Fans von Alien-Filmen, aber auch Anhänger von Kriegsfilmen werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Nach "Starship Troopers" ist "World Invasion: Battle Los Angeles" nach langer Zeit wieder einmal ein Film, der die kriegerischen Auseinandersetzungen aus Sicht der "grunts", also des einfachen Bodenkämpfers, zeigt. "World Invasion" bringt den Stoff natürlich-realistisch herüber, bereichert um das fantastische Element der außerirdischen Invasoren.
Die Special Effects sind gut geraten, und sehr gut in die Filmaufnahmen integriert. Zudem wirken die Aliens gut gestaltet, was zu manchem krassen Action- oder Schock-Moment führt.
Dass der Film mit massiver Unterstützung des DoD (Department of Defense) entstanden ist, lässt sich nicht leugnen. Er ist auch immer wieder ein kleiner Werbefilm für die Marines, wenn alle die netten Gadgets gezeigt werden. Zudem ist er stilistisch auch sehr an die Shooter-Reihen "Call of Duty" und "Modern Warfare" angelehnt, die optischen Ähnlichkeiten sind manchmal frapierend.
Der Streifen hat meiner Meinung nach die mittelmäßigen Bewertungen nicht verdient. Er unterhält gut über die komplette Laufzeit, und hat auch eine deutlich versöhnlichere Grundeinstellung als "Sykline". Eindeutig der bessere Hilfe-Hilfe-böse-Aliens-machen-Los-Angeles-kaputt Film zwischen den beiden. :)
Punkte: 4/5
Ton:
Am Ton gibt es ABSOLUT GAR NICHTS zu rütteln. Beide Tonspuren liegen in verlustfreiem DTS-HD MA 5.1 vor, und schenken sich in ihrer Qualität nichts. Die Surround-Abmischung ist ausgezeichnet und druckvoll. Speziell in den Action-Szenen (die einen Großteil des Films ausmachen) geht es so richtig ab, Soundeffekte pfeifen in alle Richtungen durchs Heimkino, der Bass wird fast schon permanent, aber pointiert eingesetzt.
Dieser Ton vermittelt allerhöchste Freude, und am Liebsten würde ich noch ein kleines Sternchen obendran hängen. Geht aber nicht - so bleibt es einfach bei der Topnote.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild zeigt sich permanent in sehr guter Qualität. Die Kameraeinstellungen sind hin und wieder experimentell, sei es auf- oder abwärts an einem Gewehrlauf entlang, oder die typische First-Person-Shooter Perspektive durch das Zielfernrohr. Diese Designelemente, sowie die generelle Kameraführung mit mehr Hand- als Stativkamera, verleihen dem Film einen leichten Dokumentarfilm-Stil, ohne aber ins "Found Footage" Genre abzudriften. Und trotz dem Doku-Stils ist das Bild jederzeit klar, ohne Fehler oder Artefakte. Ein fast perfektes Bild.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Das Bonusmaterial deckt einen schönen Umfang ab. So ist der Film mit dem movieIQ-Modus abspielbar, in dem parallel zum Film Informationen eingeblendet werden (hierfür muss der Player mit dem Internet verbunden sein). Zusätzlich kann das Feature "Command Control" aktiviert werden, das, über den gesamten Film verteilt, insgesamt 10 kleine Clips an passender Stelle als Bild-in-Bild abspielt. Die Clips mit einer Laufzeit von fast 23 Minuten sind aber auch einzeln über das Menü aufrufbar.
Mehrere klassische Featurettes decken mit einer Gesamtlaufzeit von 57 Minuten einen großen Teil des Entstehungsprozesses des Films ab, wobei der Fokus auf der Erschaffung der Aliens und auf dem militärischen Background gelegt wird. Qualitativ und quantitativ stimmt die Menge aber, nur ein Audiokommentar fehlt leider.
Punkte: 4/5
Fazit:
Bild und Ton sind bei diesem Film astrein, und machen über die komplette Laufzeit sehr viel Spaß. Doch auch die Story konnte mich sehr gut unterhalten, entgegen der vielen kritischen Stimmen kann ich den Streifen empfehlen. Das Bonusmaterial ist umfangreich, zur Topnote fehlt nur ein Audiokommentar.
Den direkten Quervergleich mit "Skyline" gewinnt "Battle" sofort. Der Film ist eine klare Empfehlung an alle Action-, Alien- und/oder Kriegsfilm-Fans, für kurzweile Unterhaltung auf alle Fälle, eventuell sogar für mehr als nur einen Abend. ;)
Kaufpreis:
17 Euro (neu) aus Amazon-Aktion ; das schicke Steelbook war mir auf Anhieb mehr als 15 Euro… äh… Dublonen wert :)
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[15 Dublonen] Review: Zombieland
10. Januar 2013Die guten Kritiken waren es, die mich bei Zombieland zum Kauf geführt haben. Witziger Zombie-Apokalypse-Streifen? Klang alles nicht schlecht, auch wenn das Zombie-Genre nicht mein Liebstes ist. Als die BluRay zu einem annehmbaren Preis vor Ort auslag, wanderte der Film in meine Sammlung. Wie sich der Streifen geschlagen (und getreten, gewürgt sowie gejagt) hat, das klärt der Review.
Der Film kann im Amaray oder im Steelbook erworben werden, wobei es bei Zweiterem eine
Erstauflauge (OOP) und eine Neuauflage gibt.
Story:
Die Charaktere des Films nennen uns ihre echten Namen nicht, stattdessen tragen sie nur Ortsnamen wie "Columbus" oder "Tallahassee". Der Grund? Die Zombie-Apokalypse ist eingetreten, und da sollte man sich nicht zu sehr an seine Mitreisenden gewöhnen, sie könnten zu schnell "die Seiten wechseln".
Lustigerweise versucht der Film, die Zombies mit einem denkbaren Hintergrund auszustatten. So sind es keine schlurfenden Untoten, auf welche die Protagonisten stoßen, sonden nach wie vor lebendige Menschen, die sich allerdings mit einer Variante des Rinderwahns infiziert haben. So wird das jagende, rasende, zerfleischende Verhalten der "Zombies" durch Gehirnschwellung, Entzündungen und schlicht und einfach Hunger erklärt. Dabei entwickeln die Infizierten ein Verhalten, das sich mit den Zombies aus "28 Days later" deckt, also eher die gefährlichere Art.
In den USA ist das öffentliche Leben zusammengebrochen, ein Großteil der Bevölkerung gehört nun den Zombies an, der Rest versucht einfach nur zu überleben. Wir treffen auf "Columbus", in der modernen Gesellschaft eher als Außenseiter angesiedelt, ist er noch Monate später unter den Lebenden, dank einer langen Liste an Regeln, an die er sich strikt hält. Immer wenn eine Regel zutrifft (z.B. "Rücksitz überprüfen" oder "Aufwärmen") wird diese per Computereffekt als Schriftzug in das Bild hineinmontiert - sehr schön gemacht. Auf seinem Roadtrip trifft Columbus auf drei weitere Überlebende, die sich gegenseitig das Leben mehr oder weniger schwer machen.
Unterhaltung ist garantiert, der Comedy-Anteil kommt wahrlich nicht zu kurz. Schöne Seitenhiebe auf die aktuelle Gesellschaft werden ausgeteilt. Auch der Zombie-Anteil kommt nicht zu kurz, wobei hier der Fokus eher auf Zombie-Splatter und Zombie-Comedy als auf Zombie-Horror gelegt wird. Ganz kurz blitzt sogar ein wenig Drama auf, wenn Tallahassee von seiner Vergangenheit erzählt. Diese Szene trifft den Zuschauer doch sehr unvorbereitet, und senkt sich wie ein eiskalter Dolch ins Herz - heftig.
Der Film weiß gut zu unterhalten, bietet nette Szenarios, sympathische Darsteller und eine durchdachte Story. Für Fans des Genres ein Garant für einen schönen Kinoabend, vielleicht sogar für mehrere.
Punkte: 4/5
Ton:
Auf den ersten Blick gibt es tontechnisch nichts zu meckern, beide Spuren liegen in DTS-HD MA 5.1 vor. Der englische O-Ton liefert tollen Bums, mit einer guten Surroundabmischung, das macht ordentlich Spaß. Die deutsche Tonspur, obwohl sie ebenfalls verlustfrei vorliegt, kann vom Volumen her aber nicht mithalten. Sie klingt beständig leiser als der O-Ton, fast so, als ob es nur eine Dolby Digital Spur wäre. Schade, wenn schon HD-Tonspur, dann hätte auch die Qualität stimmen können. Der englische Ton schafft die fünf Punkte, der deutsche kommt immerhin noch auf viereinhalb.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild ist auf hohem Niveau unspektakulär gut. Es bietet viele Details, und die digitalen Effekte sind sehr gut in die Aufnahmen integriert. Fehler oder ähnliche Unzulänglichkeiten sind mir keine aufgefallen. Auch ein Filmkorn ist nur sehr selten auszumachen, zumal es dann auch nicht störend wirkt. Ein sehr gutes HD-Bild.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Der Film kann mit movieIQ-Anbindung (Einblendung von Textinformation aus dem Internet) oder mit einer Bild-in-Bild Spur (PiP) genossen werden. Ich hab bei beidem kurz reingeschaut, movieIQ kannste in die Tonne kloppen, der PiP ist aber sehr interessant. Zusätzlich steht noch ein Audiokommentar mit Teilen von Cast und Crew zur Verfügung. Drei weitere Features laufen 30 Minuten, und eine Handvoll entfernter Szenen bieten knapp 6 Minuten Laufzeit.
Der Bringer ist der PiP, das restliche Material ist übersichtlich, aber interessant. Es hätte gerne noch ein wenig mehr "klassisches" Bonusmaterial sein können, so reicht es nur zu vier Punkten.
Punkte: 4/5
Fazit:
Bild und Ton können auf hohem Niveau überzeugen, wobei der O-Ton aber klar zu bevorzugen ist. Inhaltlich weiß der Film zu gefallen, mir persönlich hat jetzt einmal Anschauen gereicht. Das Bonusmaterial ergänzt den Film sehr gut, aber hier wäre mehr besser gewesen.
Für Zombie-Comedy-Fans, die z.B. auf "Shaun of the Dead" stehen, ist der Film ein klarer Pflichtkauf. Alle anderen können durchaus auch mal einen Blick riskieren.
Kaufpreis:
10 Euro (neu) bei Saturn
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[15 Dublonen] Kleine Review-Sammlung #30
12. Januar 2013Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.
Da sich meine Anzahl an ungesehenen DVDs in letzter Zeit dramatisch reduziert hat, werden es wohl zukünftig größtenteils Leih-DVDs aus der Videothek sein.
Ansonsten, falls mich doch mal wieder die Lust packen sollte, einer meiner Lieblings-DVDs aus dem Schrank zu holen, werdet ihr an dieser Stelle davon erfahren.
Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich nämlich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.
Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!
I) Die Sieben Samurai (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Nicht nur neuere Streifen waren im letzten Videotheken-Run mit dabei, ich muss ja auch meinen Klassiker-Stapel ein wenig reduzieren, und so beginnt die heutige Review-Sammlung mit einem Knaller: Die Sieben Samurai, aus dem Jahre 1954.
Das Bild liegt in schwarz-weiß vor, und strotzt nur so vor Bildfehler (Verschmutzungen, Streifenbildung) und Filmfehler (Unschärfen). Der Ton steht nur in Stereo zur Verfügung, immerhin ist die deutsche Synchronisation erstaunlich natürlich gelungen. Zudem bietet die Leih-DVD nur die US-Kinofassung mit knapp 154 Minuten, und nicht die Originalfassung mit 207 Minuten.
So, hab ich jetzt alle schlechten Punkte zusammengetragen? Ja? Gut! Denn weg mit dem negativen Karma, denn dieser Streifen ist ein Meisterwerk!
Warum der Film auf meine To-Do-Liste geraten ist? Er wird in zahlreichen "die besten Filme aller Zeiten" Listen in den Top Zehn geführt... an dem Streifen kommt offenbar kein Cineast vorbei. Also rauf auf die To-Do-Liste, und nun rein in den Player.
Als ich das Scheibchen eingelegt hatte, und die Laufzeit von 2:34 sah, dachte ich mir erst "Uff, das wird ne lange Nacht." Doch dieser Film kommt viel entspannter um die Ecke, als man denkt. Dieser Film ist cool, elegant, durchdacht, mitreißend. Regisseur Akira Kurosawa erzählt die Geschichte eines kleinen Dorfes, dass, um nicht im Herbst von Banditen geplündert zu werden, nach einer Handvoll Samurai schickt, die das Dorf verteidigen sollen. Sieben Samurai folgen dem Ruf, und zusammen mit den Dorfbewohnern beginnen sie, sich auf den Ansturm der vierzig Banditen vorzubereiten.
Mit dem hektischen, freaky, überdrehten Japan-TV, das der typische, durchschnittliche Europäer gewohnt ist, hat dieser Streifen nichts zu tun. Also erstmal alle Vorurteile ablegen! ;) Die Charaktere werden behutsam eingeführt, die Helden werden rekrutiert. Hierbei bleibt alles bodenständig, der Zuschauer folgt der bedächtigen Handlungsentwicklung entspannt, die Minuten fließen dahin. Mit vielen Komparsen ist die Ausbildung der Dorfbewohner und der Angriff der Banditen umgesetzt, ein großes Außenset, das teilweise auch den Flammen zum Opfer fällt, bildet den realistischen Rahmen, in dem die Schauspieler agieren.
Doch nun treten wir einen Schritt zurück, was haben wir gesehen? Prinzipiell einen spannenden, gut gemachten Actionstreifen, mit all den typischen Bestandteilen, etwas lang zwar, aber hey, dadurch werden auch die Charaktere entwickelt, was zu einem ordentlichen Drama-Anteil führt. Sogar eine kleine Liebesgeschichte hat noch ihren Platz in der Geschichte gefunden.
Und nun treten wir nochmal einen Schritt zurück. Denn wir schreiben das Jahr 1954. "Typische Bestandteile eines Actionstreifens" gibt es hier noch nicht - Die Sieben Samurai ist sozusagen der Wegbereiter, die Vorlage für hunderte von Filmen, die in den folgenden Jahrzehnten erscheinen werden. Dieser Film vereinigt zum ersten Mal (!) verschiedene bekannte Film-Elemente zu einem. Er ist einer der ersten Filme, die ausführlich die Rekrutierung einer Mannschaft zeigt, und wie diese zusammenwächst und zusammen arbeitet (siehe u.a. Ocean's Eleven). Auch die Überzeugung des zuerst widerwilligen Helden, die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Fremden und dem einheimischen Mädchen sowie die Verunsicherung der Bevölkerung sind Themen, die zuvor bereits einzeln existiert haben, aber erst in Die Sieben Samurai in einen Film verschmolzen wurden. Auch treffende One-Liner hat der Film zu bieten, sowie den "Comic Relief" in Form des siebten Samurai, der immer leicht über die Stränge schlägt, und dessen Figur für den einen oder anderen Lacher gut ist.
Dass der Streifen ein Remake im Western-Stil als Die glorreichen Sieben erfahren hat, dürfte dem Einen oder Anderen bekannt sein. Aber dass auch ein anderer meiner Lieblingsfilme eine direkte Inspirationsquelle in diesem Film hat, ist mir (isch schwör) erst während des Schauens aufgefallen: Das große Krabbeln ist eine dicke Homage an diesen Filmklassiker.
Wow, so viel habe ich bisher noch nie zu einem Film in der "Review-Sammlung" geschrieben. :D Die Eindrücke des Films sind noch rappelfrisch. Ja, er ist alt. Ja, er ist hässlich. Ja, er mag für viele ein langweiliger, alter Schinken sein. Aber tritt man nicht nur einen sondern zwei Schritte zurück, offenbart sich ein Meisterwerk, das seit seinem Entstehungsjahr einen fortlaufenden Einfluss auf die Entwicklung des modernen Kinofilms ausgeübt hat. Die ruhige, bedachte Art, die konsequente Erzählweise, der generelle Aufbau, die Charakterdarstellung, die filmischen Qualitäten, all das sind die Aspekte, welche diesen Film groß machen. Dieser Streifen ist ein Pflicht-Film für jeden Kino-Freund und Cineasten. Und damit auch, uneingeschränkt, der TopTipp dieser Review-Sammlung.
4/5 Punkte
Das Bild: 1.5/5 Punkte
Der Ton: 2.5/5 Punkte
Die Extras:
Nur Texttafeln und Bilder.
1/5 Punkte
Und BluRay?
Bisher ist der Film nur als "Criterion"-Collection in den USA erschienen. Was das bedeutet, weiß der Import-Experte: die Scheibe ist mit Region A gelockt. :-/ Immerhin liegt die Langfassung auf der BluRay vor.
Wer den Film daher auf deutscher DVD erwerben will, sollte sich genau umschauen, es gibt Versionen mit einer, drei, fünf DVDs, mit Kurz- und/oder Langfassung, in der normalen Verpackung oder als Digipack. Also, erst schlau machen, dann zuschlagen. ;)
II) Harold & Kumar - Flucht aus Guantanamo (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Auch den zweiten Streifen mit dem Chaos-Gespann Harold und Kumar wollte ich mir nicht entgehen lassen - ich hatte beide auf einmal ausgeliehen.
Die Fortsetzung schließt direkt an das Ende des letzten Films an. Die zwei Freunde begeben sich an Bord eines Flugzeugs, um nach Amsterdam zu fliegen, der "Kiffer-Hauptstadt der Welt". Doch Kumar kann es nicht lassen, er bringt einen Bong mit an Bord. Als er beim Kiffen entdeckt wird, kommt es zu sprachlichen Problemen (Bong klingt wie Bomb und umgekehrt), was die beiden als Terroristen brandmarkt, und auf direktem Weg nach Guantanamo Bay bringt. Wie werden die zwei aus diesem Schlamassel entkommen, zumal ihnen ein fanatischer und rassistischer Agent der Homeland Security beständig an den Fersen haftet?
Teil zwei ist deutlich wilder als Teil eins. Es gibt mehr Gags, derbere Gags, noch skurilere Situationen, mehr nackte Haut, mehr Flüche und auch mehr Laufzeit. Teil zwei läuft 20 Minuten länger, und schildert die absurde Flucht zurück in die USA, stets in der Hoffnung, dass sie ihren Namen reinwaschen können (Harold) bzw. stets auf der Suche nach dem nächsten Joint oder Mädel (Kumar). Dass sich die beiden Freunde dabei auch ins Gehege kommen, während sie von einer wilden Geschichte in die nächste stolpern, ist klar. So nehmen sie es mit dem Ku Klux Klan auf, treffen auf eine Redneck-Familie, stolpern in eine Unten-Ohne-Party, und wollen eine Hochzeit verhindern. Ein Fallschirmsprung aus einem Militärflugzeug bringt sie ins Wohnzimmer von George W. Bush, und was der Präsident von Kiffern hält, die aus Guantanamo Bay geflohen sind, bekommen sie direkt zu spüren...
Die Szenen aus Guantanamo Bay hinterlassen gemischte Gefühle... kann man eine Komödie schreiben über ein Gefängnis, in dem Menschen (schuldig oder nicht) ohne Rechte und Freiheiten, teilweise unter menschenfeindlichen Bedingungen gefangen gehalten werden? Andererseits zeigt der Film gerade in Person des fanatischen Homeland Security Agenten Ron Fox genau den Typus "dummer, arroganter, engstirniger Amerikaner" auf, und kommt damit subtil von hinten mit einer politischen Botschaft herangeschlichen. Wer fein die Öhrchen spitzt, bekommt viele dieser versteckten Untertöne mit, die einfach zu mehr Toleranz und Verständnis in der Welt auffordern. Und das ist für eine Komödie überaschend.
Ansonsten sind die Gags fast ein wenig besser wie im ersten Teil, auch wenn der Fäkalhumor wieder stark ausschwingt. Die Geschichten sind abstruser, und der erneute Gastauftritt von Neil Patrick Harris macht sehr viel Laune (Hinweis: unbedingt bis ganz zum Schluss, bis nach den Credits anschauen!). Auch die deutsche Synchro stimmt jetzt im Vergleich zum ersten Teil - es wurden professionelle Synchronsprecher engagiert.
3.5/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Zwei Audiokommentare, langes Making-Of und jede Menge nicht verwendeter Szenen, das nenn ich ordentliches Bonus-Material.
4/5 Punkte
Und BluRay?
Nur als UK-Import oder als US-Import (Region A) erhältlich, in beiden Fällen ohne deutsche Tonspur.
III) Sting - A Winter's Night ... Live from Durham Cathedral
Der Film:
Lange hatte ich diese Doppel-DVD auf meinem Wunschzettel, doch 20 Euro waren mir einfach zu viel. Im letzten Juli fiel der Preis im Rahmen einer Amazon-Aktion auf 11 Euro - da habe ich sofort zugeschlagen.
Sting wurde gebeten, ein Weihnachtsalbum zu machen. Er hat den Begriff erweitert, und ein Winteralbum daraus gemacht. Hierfür scharrte er begabte Künstler um sich: Musiker der Klassik, der Folklore und der Moderne sowie Sänger, von rund um die Welt, von Frankreich bis New York, von Brasilien bis Australien.
Die Stücke werden unplugged in der malerischen Kulisse von Durham Catheral vorgespielt, begleitet von drei Percussions-Künstlern, einer kleinen Konzertgruppe (Streicher und Bläser) und natürlich spielt Sting selber auch ab und an ein Instrument. Hauptsächlich singt er aber, sachte begleitet von vier Background-SängerInnen, manchmal auch alleine, dann zeigt er eine enorme Stimmbreite, die man ihm so gar nicht zutraut.
Manchmal singt Sting auch gar nicht, und lässt nur die Instrumente sprechen. Denn das ist der Clou des Konzerts: bis auf zwei Stücke spielt er nichts Eigenes! Die einzelnen Lieder sind folkloristische Stücke, Gedichte, Bibelstellen, teilweise bis zurück ins 16. Jahrhundert, die sich alle irgendwie mit dem Winter oder Weihnachten befassen. Die Stücke werden entweder so wiedergegeben, wie sie geschrieben wurden (zum Beispiel eine Gesangsstimme plus Gitarre) oder von Sting uminterpretiert, um arabische Rhythmen ergänzt, oder mit einem gälischen Arbeitslied verbunden. Jedes Stück klingt aufgrund seines Hintergrund- und Entstehungsgeschichte, der genutzten Instrumente, des Gesangs, ja sogar der individuellen Ausleuchtung von Durham Catheral komplett unterschiedlich, doch der einheitliche Grundtenor, "der Winter", ist bei allen vorhanden und zieht sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, die im September 2009 an zwei Abenden aufgezeichnet wurde.
Kurzum: die gewöhnliche Sting-Kost gibt es hier (fast) nicht. Zuschauer sollten sich stattdessen auf einen ruhigen, besinnlichen aber auch unterhaltsamen Abend einstellen, für Erzählungen, Geschichten, Musik, Dichtungen.
Uns hat diese interessante Vorführung sehr viel Freude bereitet - man muss aber in der richtigen (Winter-)Stimmung sein. Bei den aktuellen frischen Temperaturen ist dieses Konzert wunderbar geeignet, sich unter einer Decke vor dem Fernseher einzuigeln. Im Hochsommer macht dieses Konzert keinen Sinn. ;)
4/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 4.5/5 Punkte
Die Extras:
Auf DVD eins ist nur das Konzert vorhanden. DVD zwei bietet eine 52minütige Doku zur Entstehung des Albums und des Konzerts, sowie stille Momente mit Sting, während er sich in seinem Geburtsort an seine Kindheit zurück erinnert.
Schön gemacht, interessant, aber mehr wäre schöner gewesen.
2.5/5 Punkte
Und BluRay?
Das Konzert ist nicht auf BluRay erschienen.
IV) Armin van Buuren: Armin Only - Mirage (ausgeliehen)
Der Film:
Armin van Buuren gehört zu den besten DJs der Welt, mehrfach belegte er in der Vergangenheit bereits Platz 1 der "Top 100 DJs". Er ist bekannt für die Qualität seiner Live-Sets, und ich höre auch regelmäßig in seine Radio-Show "A State Of Trance" rein (wird in Deutschland von Sunshine Live ausgestrahlt, Freitags von 22 bis 0 Uhr). So hat es mich sehr gefreut, dass ich bei einem Kollegen einen Blick auf seinen Live-Auftritt aus dem Jahre 2010 werfen konnte, als Armin vor Tausenden von Leuten ein Set in Utrecht, Niederlande, spielte.
Vor einigen Wochen habe ich die BluRay zu einem Auftritt von Tiesto gesehen (Review hier), und der Vergleich zu diesem Mitschnitt drängt sich geradezu auf. So ist die Show von Armin van Buuren auch sehr vom Multimedia-Einsatz geprägt, aber mit weitaus weniger Echt-Effekte wie Pyrotechnik als bei Tiesto. Stattdessen setzt Buuren verstärkt auf Personal auf seiner Bühne, so fährt schonmal ein Streicher-Ensemble aus der Bühne heraus, oder mehrere junge, kostümierte Mädels vollführen eine Hintergrund-Choreografie zum gespielten Track. Die Bühne wirkt dadurch lebendiger, und nicht so steril wie bei Tiesto, der nur wenige Gastsänger empfängt.
Ähnlich wie bei Tiesto waren mir auch bei Buuren viele gespielten Stücke unbekannt. Wo hingegen bei Tiesto der Funken nicht so überspringen wollte, fühlte ich mich bei Buuren sofort wohl. Er baut durch sein Set eine gute Stimmung auf, die Beats passen, das Publikum geht mit. Wer von Buuren Sets von sieben oder neun Stunden Laufzeit gewohnt ist, wird angesichts der knapp zweieinhalb Stunden verächtlich das Gesicht verziehen. Doch ich sage: es passt. Über die komplette Laufzeit wird der geneigte Dance-/Trance-Fan gut unterhalten - eine tolle Show.
5/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
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Gruß,
der Baschti
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[15 Dublonen] Review: Predator - Ultimate Hunter Edition
15. Januar 2013Im Mai 2010 erreichte eine glückseelige Nachricht alle 80er-Jahre-Film-Fans: nach fast 22 Jahren auf dem Index wurde Predator von demselbigen gestrichen (yeah!), die komplett ungeschnitte Fassung wurde mit FSK 16 erneut freigegeben (öh… was?). Viele Fans des Film fühlten sich verhätschelt, und forderten prompt eine Freigabe als FSK 18... verkehrte Welt. :D
Nun gut, der Baschti rannte prompt am Veröffentlichungstag der "Ultimate Hunter Edition" zum Müller, um dort das Scheibchen abzugreifen. Hätte er ein wenig länger gewartet, hätte er die BluRay für die Hälfte bekommen... Aaaaaaaaach, egal! Endlich fand der Film seinen Weg in den Player. Die entscheidende Frage ist: Kann die BluRay überzeugen, vor allem im Vergleich zur Doppel-DVD, die ebenfalls im Regal steht? Das klärt natürlich der Review.
Der Film ist als Amaray und als Steelbook erhältlich, ...
... sowie in der Limited Cinedition und als Teil von zahlreichen "Predator"-Komplettboxen.
Story:
Muss man zu diesem Film überhaupt noch Worte verlieren? JA! :) "Predator" ist einer der Filme aus den späten 80er Jahren, die mir persönlich sehr am Herzen liegen. Hierfür gibt es einige Gründe: immer mal wieder lief im TV eine arg verstümmelte Fassung, um endlich mal die komplette Version zu besitzen, verschaffte ich mir die ungekürzte, indizierte Doppel-DVD. Was für ein Schatz! Endlich konnte ich Predator so oft genießen, wie ich wollte. :) Weitere Wohlfühl-Faktoren sind die markige Action, die auf den ersten Blick simple, auf den zweiten Blick aber tiefer reichende Story, die derben Sprüche, und das sowohl in der englischen Original- als auch in der deutschen Synchron-Version. Dieser Streifen ist einer der Besten in der kleinen Nische der Kriegs- plus Horror- plus SciFi-Filme. Er fängt "harmlos" als typischer Kriegsfilm an ("Wir müssen die Geiseln befreien.") und entwickelt sich dann aber zum Albtraum in der grünen Dschungel-Hölle, als der Trupp Soldaten auf den außerirdischen Jäger stößt, der aus Menschen Beute macht.
Auch beim erneuten Anschauen im Jahre 2012, das sind 25 Jahre nach Erscheinen des Films, ist die Spannung da, der Nervenkitzel. Man fiebert mit den Akteuren mit, während der Predator schon fast Slasher-Tendenzen an den Tag legt. Ein super Film, dem ich die Top-Note leider verweigern muss - zu flach ist dieses typische Kind der 80er Jahre an manchen Stellen. Würde ich ihn trotzdem auf eine einsame Insel mitnehmen? JA! :)
Punkte: 4,5/5
Ton:
Die deutsche Tonspur liegt in DTS 5.1 vor, und ist bereits von der DVD bekannt. Der englische Ton erhielt eine Komplettüberarbeitung und erstrahlt in verlustfreiem DTS-HD MA 5.1. Wer den Film im englischen O-Ton genießt, wird begeistert sein. Die Abmischung ist gut gelungen, der Bass bekommt stellenweise richtig viel zu tun (Rotorblätter der Hubschrauber!), die Klangbreite ist sehr voluminös. Volle Punktzahl für den englischen Ton.
Wer dann, hin und wieder, zum deutschen DTS hinüberschaltet, wird erstmal enttäuscht das Gesicht verziehen: das Volumen geht noch in Ordnung, der Druck fehlt aber, und die Abmischung wirkt etwas frontlastiger. Doch halt, im Quervergleich zu dem sehr guten englischen Ton kann die deutsche Spur nur verlieren. Wer also den Film direkt in Deutsch startet, und etwas lauter dreht, der wird mit einem sehr guten deutschen Ton belohnt werden. Die Abmischung wirkt gut, das Volumen auch, und - wie oben schon erwähnt - die markige deutsche Synchronisation ist natürlich wunderbar. Was effektiv "noch mehr" drin ist erlebt man wiederum, wenn man schnell auf den O-Ton schaltet, der einfach um zwei Stufen besser klingt.
Im direkten Quervergleich bekommt die deutsche Synchro nur 4 Punkte, da die Tonspur alleine für sich aber sehr gut funktioniert, und die Synchro jeden 80er-Film-Fan erfreut, hebe ich die Bewertung für die deutsche Spur auf 4.5 von 5 Punkten an. Macht im Schnitt 4.75 Punkte - wollen wir mal aufrunden. ;)
Punkte: 5/5
Bild:
Auf den ersten Blick hinterlässt das Bild einen soliden Eindruck, mit leichten Abstrichen. Zuerst die gute Seite: Das 16:9 Vollbild macht so richtig Spaß. Filmfehler (Verschmutzungen, etc.) sind keine zu auszumachen, nur bei sehr schnellen Bewegungen ist ein Halo-Effekt wahrnehmbar. Details sind gut erkennbar, was vor allem in den Dschungel-Szenen auffällt. Nun zu den Abstrichen: feinste Details wie Poren sind nie zu erkennen, Haare und Schweißperlen schon eher. Oft wirkt das Bild zu weichgezeichnet, Gesichter erscheinen wie gemalt, vor allem gut zu erkennen zwischen der fünften und sechsten Minute. Spontan hätte ich dem Bild vier von fünf Punkten erteilt - "guter HD-Transfer, mit Einschränkungen".
Dann aber habe ich die DVD in den Player geworfen, und mir die gleiche Szene (5./6. Minute) erneut angeschaut. Und ich sage euch: da liegen Welten dazwischen! Generell besitzt die DVD ein starkes Rauschen/Filmkorn, was so auf der BluRay gar nicht mehr auszumachen ist. Kann man negativ sehen, ich finde in diesem Fall angenehmer. Und so erklären sich auch die gemalten Gesichter: der genutzte Weichzeichner merzt nicht nur das Rauschen aus, sondern auch die feinen Gesichtszüge (Poren), die auf der DVD mit zusammengekniffenen Augen grad noch so wahrgenommen werden können. Da man eh grad dabei ist, das DVD-Bild so genau zu studieren, fallen einem prompt die vielen Verunreinigungen auf die auf der DVD haufenweise vorhanden sind, auf der BluRay aber komplett fehlen.
Somit vergebe ich aufgerundete 4.5 von 5 Punkten, für ein sehr gutes HD-Bild, das offensichtlich unter großem Aufwand von Verunreinigungen befreit wurde, durch erhöhten Einsatz eines Weichzeichners das störende Rauschen, aber leider auch die feinsten Details, verloren hat.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Alle Extras der Doppel-DVD wurden übernommen. Hierzu zählen ein Audiokommentar des Regisseurs, sowie ein weiterer Text-Kommentar, der parallel zum Film eingeblendet werden kann. Das weitere Bonusmaterial kommt von der bekannten Bonus-DVD, und liegt komplett in SD vor: ein Making-Of (29 Minuten), mehrere informative Clips, welche einzelne Schwerpunktthemen behandeln (insgesamt 45 Minuten) und einige Deleted Scenes mit knapp 6 Minuten Laufzeit. Ein Feature ist komplett neu: in 11 Minuten wird ein Blick zurück und in die Zukunft (auf den Film "Predators") geworfen, und das sogar in HD.
In der Summe wirft das Bonusmaterial einen interessanten Blick hinter die Kulissen, wobei die sehr kurzen, unkommentierten Filmchen zu den Special Effects und auch die Entfernten Szenen etwas mau sind. Auch wäre neues Material in HD schick gewesen, so reicht es leider nur zu 3.5 von 5 Punkten.
Punkte: 3,5/5
Fazit:
Adieu DVD, hallo blaue Schönheit. Diese Umsetzung des - ja, ich sprech es aus - "Klassikers" gefällt mir richtig gut. Das Bild zeigt deutliche Verbesserungen im Vergleich zur DVD, und auch beim Ton hat sich viel getan. Der Film ansich ist zeitlos-krachend. Nur das Bonusmaterial hätte mehr aufpoliert werden können. Wer den Film bisher noch nicht ungeschnitten im Regal stehen hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Kaufpreis:
15 Euro (neu) bei Müller
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[15 Dublonen] TV-Serien vorgestellt #24 - Life
17. Januar 2013Story:
Auch guten Menschen passieren böse Dinge. So wurde der anständige Cop Charles "Charlie" Crews fälschlicherweise aufgrund eines Dreifachmordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Verschiedene Bemühungen, seine Unschuld zu beweisen werden von hochrangigen Stellen sabotiert - da steckt wohl eine Verschwörung dahinter, und Charlie Crews ist der Sündenbock.
Die Zeit im Gefängnis ist für Crews, einen Ex-Cop, die Hölle. Die anderen Insassen bedrohen, schikanieren und verprügeln ihn regelmäßig. Seine "Freizeit" verbringt Crews mit Lesen, Warten und... dem Zen-Studium. Nach zwölf Jahren kommt er aufgrund eines DNA-Abgleichs frei - er war nicht der Täter. Crews hat alles verloren, seinen Job, seine Frau, seine Freunde, seinen Anschluss an die Welt. Er kann jedoch die Stadt Los Angeles erfolgreich verklagen und erhält 50 Millionen Dollar Entschädigung. Damit lässt sich Einiges anfangen...
Doch Crews bleibt bescheiden, er kommt nicht als tobender Racheengel aus dem harten Gefängnisalltag zurück, sondern als geläuterter, ruhiger Anhänger des Zen. Crews steigt als Detective wieder in das LAPD ein, sehr zum Unwohl seines neuen Partners, Detective Dani Reese, die von Beginn an ihre Zweifel an Crews hat. Doch er schafft es, mit seiner ruhigen, besonnenen Art manchen verzwickten Kriminalfall zu lösen. Im stillen Kämmerlein jedoch trägt er Beweise zusammen, um die Hintermänner der Verschwörung zu fassen, die ihn ins Gefängnis brachte.
Staffel eins arbeitet viel mit Einschüben im Stile einer Dokumentation, in denen verschiedene Beteiligte - Crews' ehemaliger Partner, seine Ex-Frau, seine Anwältin - ihre Meinung zu Fragen eines Reporters kundtun. So erhält der Zuschauer auch einen indirekten Rückblick auf vergangene Ereignisse. Staffel zwei fokussiert sich eher auf das hier und jetzt.
Die Serie folgt einem übergeordneten Spannungsbogen - der Auflösung der Verschwörung - , wobei aber jede Episode einen Kriminalfall behandelt. Peu à peu werden weitere Details bekannt, die Crews an seiner "Conspiracy Wall" anbringt.
Zum Ende von Staffel zwei wird es richtig wild. Die Macher schaffen es zwar, den Handlungsstrang der letzten Staffel mehr oder weniger geordnet zu Ende zu führen, jedoch wird weder die große Verschwörung aus Staffel eins entwirrt, noch auf die weitere Beziehung zwischen Crews und Reese eingegangen. Somit bleibt die Serie mit einem halb-offenen Finale bestehen, was leider schade ist.
Hintergrund-Informationen:
- Der Titel der Serie ist gleich doppeldeutig: Crews wurde zu lebenslanger Haft ("for life") verurteilt, erhält aber dann sein Leben ("Life") wieder zurück.
- Der Darsteller des Charlie Crews, Damian Lewis, ist dem Einen oder Anderen vielleicht aus "Band of Brothers" bekannt. Aktuell hat er ziemlich viel Erfolg mit seiner neuen Serie "Homeland", in der er die Hauptrolle spielt.
- Ursprünglich bestellte NBC sogar eine komplette erste Staffel mit 22 Episoden, jedoch machte der Streik der Autorengewerkschaft dem einen Strich durch die Rechnung, und nur 11 Episoden wurden produziert.
Fakten:
- Staffeln: 2
- Episoden: 32 (11+21)
- Dauer pro Episode: ca. 45 Minuten
- Beide Staffeln sind in Deutschland auf DVD erschienen, als "Staffel 1", "Staffel 2.1" und "Staffel 2.2". Auch eine Gesamtbox der gesamten Serie (mit 9 DVDs) ist bei Amazon gelistet.
- Auf BluRay ist die Serie nicht erhältlich, auch nicht als Import. Sie wurde aber wohl im HD-Format im Fernsehen ausgestrahlt.
- Status: abgesetzt, mit halb-offenem Ende
Wie war's?
Persönlich fand ich die Serie sehr unterhaltsam, die gesamte Hintergrundgeschichte führt zu einem interessanten Hauptcharakter, der von Damian Lewis auch wunderbar darstellt wird. Die Nebencharaktere wirken anfänglich etwas blass, können aber im Laufe der zwei Staffeln aufholen. Besonders hervorzuheben ist seine Partnerin, Dani Reese (gespielt von Sarah Shahi), mit der sich Crews grandiose Wortduelle liefert. Als ehemaliger Undercover-Cop hat sie immer noch mit einer überstandenen Drogen- und einer bestehenden Alkohol-Sucht zu kämpfen. Der zweite wichtige Nebencharakter ist Ted Early (dargestellt von Adam Arkin), ein früherer Zellengenossen, der als ehemaliger CEO einer großen Firma aufgrund Insiderhandels ins Gefängnis musste. Dort lernte er Charlie kennen, der ihn auch beschützte. Nun, nachdem Ted auch wieder in Freiheit ist, wohnt er mit Crews zusammen in einem riesigen, karg möblierten Haus, und verwaltet und investiert Crews' Vermögen.
Besonders hervorzuheben sind die vielen kleinen Macken, welche die Drehbuchautoren dem Crews-Charakter mitgegeben haben. Die Zitierung seines Zen-Philosophie führt immer mal wieder zu einem Schmunzeln, ebenso seine Leidenschaft für frische Früchte, aber auch sein (gespieltes?) Unverständnis für "moderne" Technologien wie Computer und Handys. Auch nett: Crews verehrt die Autos, die er besitzt (u.a. einen Bentley, später einen Maserati), weint ihnen aber keine Träne nach, wenn sie zerstört oder beschossen werden - der Zen erlaubt es nicht, materielle Dinge zu begehren.
Nur an den Drehbüchern gibt es hier und da etwas auszusetzen. Die einzelnen Fälle sind soweit OK und spannend, doch hin und wieder machen die Charaktere auch einfach "dumme" Sachen. Ich bin mir sicher, hätte man der Serie mehr Zeit gegeben, hätte sich das von alleine gelegt. Schade, dass die Serie "zu früh" abgesetzt wurde.
Warum geschaut?
Ich hatte die erste Episode auf VOX im TV gesehen, und dachte mir "das wär' doch was". Die Serie selber habe ich mir dann auf DVD angeschaut, nicht im Fernsehen.
Haifaktor? (siehe Link )
Haiflosse ganz weit weg zu erkennen - unter einer Handvoll fähiger Drehbuchautoren hätte noch was aus der Serie werden können.Haifaktor = 1 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)
Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: Die Folgen fliegen nur so dahin, ein besonderes Suchtverhalten ist der Serie aber nicht nachzuweisen.
Suchtfaktor = 3 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)
Alle Bilder © NBC
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