"Nightmare on Elmstreet – Mörderische Träume" Blu-ray Review

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23. Juli 2010
 Nightmare on Elmstreet – Mörderische Träume

Schauspieler: Amanda Wyss, Charles Fleischer, Heather Langenkamp, Joe Unger, John Saxon, Johnny Depp, Joseph Whipp, Jsu Garcia, Lin Shaye, Mimi Craven, Robert Englund

Regisseur:
Wes Craven


Produktion:
USA / 1984 / Veröffentlichung: 07.05.2010

Einleitung:

Es gibt verschiedene Kultfiguren des Horrors. In den Anfängen der Filmgeschichte waren dies Dracula bzw. Nosferatu, Frankenstein, der Wolfmann, oder die Mumie. In der Moderne passten sich die Charaktere der Neuzeit an. Es waren Menschen wie du und ich, lediglich ein wenig, ähem… ‚anders’. Neben Jason Voorhees (meinem Favoriten), Michael Myers, Leatherface oder Pinhead gehört zweifelsohne auch Freddy Krüger mit zu dieser Riege, zusammen mit dem Jingle „ein, zwei, Freddie kommt vorbei...".

Die Story:
Stil: Fantasy, Horror, Splatter Altersfreigabe: FSK: Freigegeben ab 16 Jahren Spieldauer: 91 Minuten


Nacht für Nacht werden die Jugendlichen in der Elmstreet von schrecklichen Albträumen heimgesucht. Tina und Nancy stellen tags darauf fest, dass beide dabei das Selbe geträumt haben, was das Ganze noch unheimlicher werden lässt. Als dann Tina nachts darauf plötzlich im Schlaf grausam ermordet wird, geht jeder davon aus, dass deren Freund Nick sie mit einem Rasiermesser ermodert hat. Allerdings werden alle sehr schnell feststellen, dass kein Mensch für die noch bevorstehenden Morde verantwortlich ist…

Meine Meinung:
Regisseur Wes Craven hat mit „Nightmare on Elmstreet – Mörderische Träume“ erneut nach „The last House on the Left“ und „The Hills have Eyes“ bewiesen, dass er ein Händchen für fantastische und originelle Horrorfilme hat- Mit seiner Figur Freddy Krüger hat er sich dabei endgültig den Platz in der Horror Hall of Fame gesichert und auch für den Schauspieler Robert Englund den Karriere Weg geebnet.
Sind wir aber mal ehrlich: Manche Dialoge des Streifens sind schon etwas sinnfrei. Ein Beispiel gefällig: Nachdem Tina in der Eröffnungsszene aus dem Alptraum mit Freddy aufgewacht ist, stürmt ihre Mutter herein und meint zu ihr, nachdem sie die Schnittspuren auf dem Shirt sieht: „Entweder du schneidest dir die Fingernägel oder du hörst auf so einen Unsinn zu träumen, verstanden?“
Der ein oder andere mag nun denken, dass die deutsche Synchro hier mal wieder miserabel und eigenmächtig übersetzt haben mag, aber im Original verzapfen die den gleichen Stuss.
Oder wenn postpubertäre Teenies Zusammenhänge zwischen Erdbeben und Alpträume sehen, kann man schon daraus ableiten, dass man hier kein hochanspruchsvolles Niveau erwarten darf. Aber: mal davon abgesehen ist die Story für die damalige Zeit nicht nur ausgesprochen fantastisch sondern auch sehr originell und herausragend, denn einen Killer, der seine Opfer im Traum tötet, gab’s zuvor noch nie. Ein weiteres kleines Manko stellt allerdings an sich dennoch die deutsche Synchro da, denn auch wenn man sich strikt an den O-Ton gehalten hat, die deutschen Stimmen klingen nicht wirklich sehr überzeugend und authentisch, sondern oft emotionslos, weswegen ich hier unbedingt die englische Original Spur empfehlen würde.
Hervorheben muss man allerdings die hervorragende Leistung von Freddy-Darsteller Robert Englund, der hier nicht nur die Rolle seines Lebens gefunden hat, sondern sehr überzeugend das Grusel-Sandmännchen mimt. Aber auch Johnny Depp, der hier seine erste Kinorolle innehat, beweist schon früh, was für ein Charactermime mal aus ihm werden sollte.
Im Übrigen half hier Regisseur Sean S. Cunningham zum Schluss seinem Kumpel Wes Craven aus, als das Budget knapp wurde und er kurzerhand bei den letzten Verfolgungsszenen als Regisseur des zweiten Drehteams aushalf. Vielen dürfte auch nicht bekannt sein, dass Wes Craven insgesamt 3 verschiedene Fassungen des Endes drehte und ein handverlesenes Publikum letztendlich entschied, welches davon in der Original Kinofassung gezeigt wurde. Diese sind übrigens auch bei den Special Features mit enthalten. 

Das Bild:
HD-Widescreen 16:9, 1.85:1


Als Besitzer eines 16:9 Fernsehers begrüße ich grundsätzlich alle Filme, die ihn 1,78:1 oder, wie auch hier, in 1,85:1 wiedergegeben werden. Das Bild wurde fast durchgehend sehr gut vom Schmutz befreit. Nur noch gelegentlich blinkt mal ein kleines Staubkorn oder ein kleiner Fleck durch, wobei man hierbei sich schon darauf konzentrieren muss. Abgesehen vom altersbedingten Graining ist das Bild zudem auch recht scharf, wobei lediglich in den dunkleren Szenen, etwas Unschärfe entsteht und die Farben ein wenig Verschwimmen, was sich auch beim nicht ganz optimalen Schwarzwert bemerkbar macht. Ansonsten ist der Kontrast eigentlich ganz ordentlich, zumindest in helleren Szenen. Stellenweise finde ich die Farben ein wenig überzeichnet, könnte allerdings auch ein Stilmittel sein, da dies vornehmlich bei den dunklen Albtraumszenen der Fall ist und gerade dies evtl. den Traumzustand besser darstellen soll, wer weiß
?

Der Ton:
Tonspuren: Deutsch DD 1.0, Englisch DTS-HD MA 7.1, Englisch DD 1.0, Französisch DD 1.0, Italienisch DD 1.0
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch, Chinesisch, Griechisch


Wie schon bei vielen Filmen aus dieser Zeit wird hier der deutsche Ton lediglich auf einer Mono-Spur wiedergegeben, was schon ein wenig enttäuschend ist. Aufgrund der schwächeren deutschen Synchronisation würde ich allerdings eh empfehlen, auf die englische Originalspur auszuweichen, welche schließlich auch in DTS-HD MA 7.1 vorliegt. Die 7 Kanäle kann ich bei mir zwar nicht komplett wiedergeben (habe nur 5.1), aber auch nach dem Downmix wird hier ein sehr dynamischer und kraftvoller Klang geboten. Auch die Surroundkanäle wurden effektvoll in Szene gesetzt, wobei sie dennoch keine tragende Rolle übernehmen. Zur Unterstreichung besonders düsterer Momente langt es aber allemal.
Nur kurz zur deutschen Mono-Spur. Dem klang mangelt es leider an Dynamik und klingt sehr schwachbrünstig. Doch immerhin sind die Dialoge dadurch deutlich zu verstehen.


Bonusmaterial

  • 3 Alternative Enden (5min.)
  • 2 Audiokommentare
  • Dokumentation „Night Terrors – Die Entstehung von Wes Cravens Nightmare“ (16min.)
  • Making Of „Schlafe niemals wieder“ (50min.)
  • Interaktiver Media-Track 

Immerhin wurde hier nicht an Special Feature gespart und so findet der geneigte Fan einiges an zusätzlichen Informationen wieder. Das Making of ist mit 50 Minuten hierbei schon recht lange, aber dennoch interessant ausgefallen. In der Dokumentation findet man hingegen Details zur Entstehung des Films. Wie bereits vorhin angesprochen sind hier auch die 3 von Wes Craven inszenierten verschiedenen Endszenen enthalten, bei denen man merkt, dass letztendlich 2 Schlussszenen mit einer für die endgültige Version kombiniert wurden. Wem das noch nicht genügen sollte bekommt mit dem interaktiven Media Track massig weitere Informationen geboten. Hierbei handelt es sich um Pop-Up Texttafeln mit zusätzlichen Infos über den Film, die Darsteller, die Crew und noch einiges mehr. Dazu gesellen sich zum Schluss noch 2 Audiokommentare, bei denen meiner Meinung nach, aber jeweils zu viele Leute beteiligt sind. Unterm Strich kann man sich aber an der Masse von Special Features nicht wirklich beklagen.

Resumee:
Auch wenn der Ton in der deutschen Synchronisation nicht wirklich überzeugen konnte, überwiegt dennoch der positive Eindruck der Blu-ray Disc. Das Bild ist erstaunlich gut für sein Alter, auch wenn man einige Abstriche machen muss. Zwar ist die Story aus heutiger Sicht relativ harmlos, doch 1984 waren das wirklich brutale und harte Szenen, die man hier geboten bekommt; so hart, dass der Filme sogar insgesamt 2 mal auf dem Index stand (er wurde zwar 1989 vorübergehend gestrichen, aber gleich 1990 erneut indiziert) und erst wieder 2007 erneut geprüft und dann von der FSK ab 16 Jahre freigegeben wurde. Die Story ist auch nach 26 Jahren immer noch sehr unterhaltsam und kann auch locker mit dem aktuellen Remake mithalten, ohne dabei alt auszusehen. Wahre Horrorfans müssen diesen Film einfach gesehen haben.

Wertung:
Story:
4/5 Bild: 3,5/5 Ton 2/5 Extras 4/5

P.S. In meiner Wertung beziehe ich mich auf den deutsche Ton

Hier geht es zum 80er Jahre Filmspecial:
1980 - 1981 - 1982
- 1983 - 1984 - 1985 - 1986 -1987 -1988 -1989

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