Ist Geiz wirklich geil? Oder Hat Qualität nicht mehr seinen Preis?
Hallo liebe Leserinnen und Leser
Geiz ist geil preiste einst eine große Einzelhandelskette dem Kunden entgegen und das ist nicht nur bei Elektronik und Unterhaltungselektronik so, sondern mittlerweile in allen Segmenten wieder zu finden.
Wenn man schaut, dass manche Leute wegen 1,- nen Mückenschiss Aufwand betreiben oder sich Artikel nicht kaufen, weil die nicht weniger als Betrag X kosten, muss man sich manchmal fragen, was euch gute Qualität wirklich wert ist.
Das Thema Blu-ray Preise will ich jetzt nicht mal groß ansprechen, das haben andere (und ich selbst) bereits oft vor mir getan, oft auch viel besser.
Aber wenn man mal überlegt: Man verlangt die Premium Variante eines Artikels und will aber nur den Discount Preis dafür bezahlen... eigentlich echt ekelhaft.
Da regen sich die Leite auf wegen Gammelfleisch, Arznei Mittelrückständen in Tierfleisch, DioxinSkandal, Schlechte Tierhaltung, etc... sind aber nicht bereit dafür einen anständigen Preis für die entsprechende Qualität zu zahlen.
Wenn man den Leuten Glauben schenken darf ist Deutschland scheinbar was die niedrigen Lebensmittelpreise anbelangt eine Ausnahmestellung.
In der Schweiz, Norwegen, Großbritannien und Frankreich kann ich zumindest aus eigener Erfahrung sprechen, dass die meilenweit von derartigen Angeboten entfernt sind.
Es gilt noch immer der Spruch: Qualität hat seinen Preis und da muss man doch mal in der Lage sein, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und das auch entsprechend zu entlohnen.
Man will ja schließlich selbst auch nicht, dass man von seinem Chef gesagt bekommt, du, die (vielleicht unqualifizierte) Hilfarbeitskraft ist billiger, ich entlasse dich, du bist mir zu teuer.
Das Leben ist kein Ponyhof, wie Happyness Kollege Flowsen sagen würde ;) und auch die Lebensmittelhändler wollen ihr Geld verdienen, müssen aber zu minderwertigen Mitteln greifen, um die Preisvorstellungen der Endverbraucher zufriedenzustellen.
Ist das wirklich der Sinn der Sache? Betrachtet das ruhig mal langfristig, was dies für (gesundheitliche) Auswirkungen haben kann. So Schwarzmalereien wie Unfruchbarkeit (da wird nur noch mit Platzpatronen geschossen), Krebs (nicht den zum Essen...) oder Depressionen will ich mal ausklammern...
Da kriegen unsere Haustiere stellenweise besseres Fressen hingestellt ;)
In dem Sinne: Genug gemeckert für heute ;)
Liebe Grüße
Euer Sascha
P.S. Genießt den Tag! :)
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Kommentare
Die Maxime, wer billigt kauft, kauft zweimal, habe ich auch verinnerlicht. Wobei ich hier dem allgemeinen Trend folge, gewisse Sachen hochpreisig zu kaufen und andere, ich nenn sie mal Einwegartikel oder selten genutzes, auch am unteren Preisende zu erwerben.
Für den oft genutzen TV gebe ich gerne etwas mehr aus und erfreue mich an bester Bildqualität, während ich für den einmal im Jahr genutzen elektrischen Dosenöffner eigentlich am liebsten gar nichts ausgebe.
Das Essen ist das eine Thema, wobei ich industriell produzierte Nahrung aus gesundheitlichen Gründen bevorzuge. Bio ist nicht besser als konventionell, hat aber mehr Risiken.
Das andere Thema ist Bekleidung. Ich habe und werde auch nie bei KIK einkaufen. Wer meint, daß er 3 T-Shirts für 5 EUR kaufen kann, ohne das Kinderarbeit im Spiel ist, irrt. Deswegen fallen diese Billigketten wie KIK und Takko bei mir komplett weg. Ich verstehe bis heute nicht, warum eine Verona Feldbusch, ihres Zeichens SOS-Kinderdorf-Botschafterin, Werbung für einen Laden macht, der davon lebt, daß er Kinder ausbeutet...
Und eines noch:
Hightower: Kapitalismus ist keinesfalls die Krise. Im Kapitalismus ist die Versorgungslage der Bevölkerung um Längen besser als in jeder anderen Gesellschaftsform. Zumindest mußte man im Kapitalismus nie wegen Bananen oder Vanilleeis anstehen. Von Lebenserwartung- und Lebensstandard gar nicht zu reden.
Kleiner Tipp: Plaste ist nicht zwingend schlechter als Mehrweg. Mehrweg muß nämlich oft über weite Strecken transportiert und anschließend intensiv gereinigt werden.
Tja, der "Schnäppchen-Virus" ist allgegenwärtig - man selbst hat zu tun, sich dem zu entziehen.
Zweifellos ist niemand einem Schnäppchen abgeneigt, mich eingeschlossen.
Allerdings bin ich generell durchaus zur Mehrausgabe bereit, um hierdurch auch ein "Mehr" an Qualität zu erhalten - was übrigens für alle Bereiche gilt.
Meine Opa hat stets nach der Divise gelebt: "Wer billig kauft, kauft zweimal!", was sich auf die zumeist kürze Haltbarkeit der "Billigvarianten" bezog - und Opas Lebensmaximen übernimmt man doch gern :-) - deshalb neige ich eben dazu, lieber Höherwertiges zu eben auch höheren Preisen zu erwerben, in der Annahme hiermit auch ein Mehr an Qualität "mitzuerwerben" - allerdings gehöre ich da wohl einer aussterbenden Art an, denn die wenigsten werden doch nach "Opas Maxime" leben :-)...
Kapitalismus ist die Krise. Ich will mich jetzt nicht in einen Wahn schreiben, dazu habe ich mich zur Zeit zuviel mit solchen Sachen beschäftigt. Ich bin der Meinung, dass jedes was ändern kann, auch mit kleinen Beiträgen. So gehen auch wir nur noch frische Wurst und frisches Fleisch beim Metzger holen. Obst und Gemüse kaufen wir, wenn es möglich ist, regional. Natürlich ist da nicht alles möglich (Bananen z.B., auf die mussten wir ja lange verzichten ;-) Auch eine neue Marotte von uns ist, dass wir möglichst viel auf Plaste verzichten und auf Mehrwegprodukte zurückgreifen (bei Getränken ist das gut möglich). Naja, kann man sicher ewig schreiben, was möglich ist. Aber ich bin der Meinung, dass jeder was tun kann, egal wie klein der Beitrag ist.
Stimme Dir voll und ganz zu. Meine Eltern leben in Österreich, da kosten die Lebensmittel ungleich mehr, aber dafür schmecken sie auch ganz anders. Sollte man mal überlegen...
Kann man im Großen und Ganzen so stehen lassen. Der Mensch ist nun einmal ambivalent. Die Doppelmoral gehört doch zu uns, wie der Tag - und Nachtwechsel. Das hat aber auch seinen Grund:
Natürlich tun einem die Frondienstler bei den einschlägig bekannten Zustellern leid, die zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben haben - so liest man es tagsüber in der Zeitung. Abends dann sieht und hört der gemeine Bürger in der Glotze, dass sich Konzerne aller Art (Filmstudios, Online-Händler, Dienstleister, usw.) von einem Rekordergebnis zum nächsten feiern, und dabei Milliarden scheffeln. Und jedem von uns ist klar, dass der fette Braten in die Bäuche einiger Weniger wandert, und der große Rest zu Magerkost verdonnert wird.
Deshalb ist es gar nicht so einfach, von Scheinheiligkeit zu sprechen, wie es im ersten Moment scheint, denn immerhin steht dem PDP - Fahrer (Name wurde aus Feigheit geändert) eben der Bonze gegenüber, der fetter und fetter wird. Es ist der ausufernde Radikalkapitalismus, der die Menschen immer selbstsüchtiger macht. Es werden demnach Otto und Lieschen Müller nicht wirklich nachvollziehen können, warum für gewisse Produkte mehr bezahlt werden soll, als unbedingt nötig.
Für mich persönlich gilt: Wenn ich hochwertige Ware erhalte, bin ich auch bereit, dafür entsprechend zu zahlen. Nur enthält die Verpackung leider nicht immer das, was draufsteht.
Zur Einführung der Blu-ray Disc bspw. wurde uns vollmundig "Bild und Ton in Perfektion" versprochen. Sieht man sich jedoch einen nicht unerheblichen Teil von Veröffentlichungen an (insbesondere Katalogtitel), merkt selbst Horst Dummhans was die Stunde geschlagen hat. Mittlerweile ist es gar so weit, dass der geneigte Kunde bei BD-Releases mit minderwertigerem Sound als auf der entsprechenden DVD abgespeist wird - von "Ton in Perfektion" gar nicht zu sprechen. Es kann also kaum verwundern, dass die Mehrheit nicht bereit ist Premium-Preise für unteres Mittelmaß zu bezahlen. Warum auch? Vielleicht muss manch Einer im gehobenen Management noch lernen, dass der Pöbel doch nicht ganz so blöd ist, wie er eigentlich sein sollte...
Wenn also die "Geiz ist geil"-Mentalität angeprangert wird, dann bitte auf beiden Seiten.
Ich kenne Leute, die regen sich ernsthaft maßlos darüber auf, wenn sie bei einem Internet-Einkauf Versandkosten bezahlen müssen. Auf der anderen Seite beklagen sie die himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass die Post viele ihre Subunternehmer für unwürdige Hungerlöhne schuften lässt.
Schuld sind vor allem die Anderen, am liebsten die bösen Bonzen oder Politiker. Auf sich selbst sieht man eher ungern. Der Markt, der angeblich diese Ausbeutung fordert, das sind in großen Teilen wir als Endkunden. Und manchmal ist es auch nicht so leicht, nicht Teil des Systems zu sein.