bewertet am 19.03.2017 um 08:19
#4
Player:
Panasonic DMP-BDT310
Darstellung:
Panasonic TX-P65VT20E (Plasma 65")
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Man sieht an den häufigen Anführungsstrichen, dass es in "Ruf der Macht" gehäuft zu allerlei Zufällen kommt, die dem Zuschauer bereits zu Beginn erfolglos vorgaukeln sollen dass dem Plot besagter perfider Plan zugrunde liegt und die Puzzlestückchen am Ende alle zusammen passen. Nein, tun sie nicht: die Stücke scheinen alle von verschiedenen Puzzles zu stammen, und wenn sie denn für den einen oder anderen zusammen passen ergeben sie höchstens eine Nachbildung eines Bildes von Jackson Pollock, wo es egal ist welches Stück wo eingepasst wird. Die Story von "Ruf der Macht" ist sowas von hanebüchen, dass so manche Comic-Verfilmung oder sogar "Independence Day" sinnhaft und logisch wirkt. Völlig überflüssig ist die Einwebung eines geheimnisvollen, totkranken Killers (der südkoreanische Superstar Byung-Hun Lee hat sich ganz schön verheizen lassen), der dem Plot rein gar nichts hinzu fügt außer weiteren Fragezeichen. Die ganzen logischen Mängel aufzuzeigen hieße zwangsweise zu spoilern, also seht selbst (ärgert Euch, oder: amüsiert Euch drüber).
Josh Duhamel und Alive Eve machen im Rahmen ihrer Fähigkeiten das beste aus ihren Rollen; wenigstens bei Anthony Hopkins als Altstar erkennt man ein wenig Bemühung; Al Pacino jedoch ist wie Robert de Niro in den meisten seiner letzten Rolen einfach nur er selbst: nicht mal die Frisur wird hier noch für eine Rolle verändert.
Wie dieser Regisseur diesen Cast erwirken konnte bleibt ein Rätsel, und ich hoffe die Filmwelt wird von weiteren zweifelhaften Werken dieses Filmschaffenden verschont.
Das Bild wird gehobenen HD-Ansprüchen durchaus gerecht, erzielt aber nicht die Bestwerte. In manchen dunklen Szenen rauscht es minimal, und der etwas zu starke Schwarzwert in Verbindung mit dem nicht komplett ausgewogenen Kontrast lässt manche Details verschwinden. Schärfe und Tiefenschärfe sind hoch.
Der Scheibe wurde ein DTS HD MA 5.1-Track verpasst, was nicht nötig gewesen wäre. Der Film ist fast ausschließlich dialoglastig und mit wenig Action versehen, und demzufolge kommt lediglich bei den wenigen Schüssen Dynamik auf, und nur beim Geräusch des Motorrades ein wenig Bass. die Surroundkulisse ist stets gegeben wenn auch unaufdringlich, und direktionale Effekte sind Mangelware. Das ergibt gerade so vier Balken.
Extras habe ich nicht angesehen und werde ich auch nicht. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: tja, manchmal sollte man doch auf andere Kritiken und Bewertungen hören (obwohl: manchmal war ich bisher eben doch anderer Meinung). Im Falle von "Ruf der Macht" allerdings stimme ich allen Negativ-Bewertern zu: der Film ist ein unlogisches Gemenge von allerlei unglaubwürdigen Grundvoraussetzungen, unlogischen Entwicklungen und kreuzdämlichen "Zufällen". Ich warne ausdrücklich vor diesem Stuss.