bewertet am 08.04.2017 um 06:59
#7
Player:
Panasonic DMP-BDT310
Darstellung:
Panasonic TX-P65VT20E (Plasma 65")
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Halt, falscher Film! Aber so ähnlich, also nochmal von vorn:
Irgendwann, in der Zukunft: durch die angeordnete Einnahme eines Medikamentes werden Gefühle allesamt unterdrückt, die nach Einschätzung der Führungselite Ursache für sämtliches Leid der Menschheit wie Kriege und Verbrechen sind. Alles ist gleichgeschaltet: Leben, Erziehung, Beruf, "Wohneinheiten", Tagesablauf und Werdegang, sogar der Erhalt der Rasse. Ein kollektives Gedächtnis gibt es nicht mehr, die Erinnerung an Vergangenes wird durch eine einzige Person bewahrt: den Hüter der Erinnerung, der im Alter sein Gedächtnis an einen "Auserwählten" weitervererbt. Dieser Auserwählte, der Teenager Jonas, findet die Erinnerungen und Emotionen aber toll und rebelliert...
Oh je, was für ein Quatsch. Nach der Sichtung des Streifens hab´ ich diverse Kritiken auf Filmstarts, MoviePilot und Rotten Tomatoes gelesen und kann bei jeder Silbe nachvollziehen, warum diese Kinderbuchverfilmung teils so derb verrissen wurde. "The Giver" ist ein halbgarer und sehr müder "Equlibrium"-Abklatsch mit ein paar trendigen "Tribute von Panem"-, "Divergent/ Insurgent/ Allegiant"- und "Maze Runner"-Anleihen, wobei bei den Anleihen nicht gerade auf die Action zurück gegriffen wurde. Nicht dass das den Streifen besser gemacht hätte, aber dann vielleicht wenigstens abwechslungsreicher.
Mehr als alle Vorgenannten ist "The Giver" ein Film für Pubertierende kurz vor dem ersten Hormonschub (oder mittendrin), und die Liebe (oder was dafür gehalten wird) ist deshalb bestimmendes Element. Ich bewerte wohlweislich quasi nur die erste Stunde des Filmes, nach der ich aufgrund von Desinteresse und Genervtheit mit dem Smartphone im Internet surfte.
Spannung? Null. Interessante Schauwerte? Nur wenn man keinen anderen "Science Fiction"-Film kennt. Logiklöcher? Schon deutlich mehr (warum zum Beispiel sitzen Drohnenpiloten IN der Drohne?! Da wurde wohl Sinn und Zweck einer Drohne, nämlich der UNBEMANNTE Einsatz, nicht verstanden.). Ein völlig überflüssiges Machwerk, das im Fahrwasser von den eine Weile äußerst trendigen Jugendbuchverfilmungen versucht, Geld zu machen. Und manch einer lobt da noch die "innovative" Inszenierung, weil die Schwarzweiß-Bilder durch den Einfluss der Erinnerungen farbig werden. Das gab es 1998 schon in "Pleasantville", um nur einen Film zu nennen. Wenn man sich fragt, wo das vergleichsweise hohe Budget hingekommen sein mag, denn in Kulissen, Fahrzeuge und Kostüme floss es sicherlich nicht: irgendwie musste man Meryl Streep und Jeff Bridges ja dazu bewegen, hier mit zu machen.
Bild und Ton sind vom Feinsten.
Das Bild weist keinen Fehler auf, alle Parameter sind hervorragend. Da bleibt nur die Höchstwertung, das ist sehr nahe am Referenzstatus.
Auch der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track lässt kaum Wünsche offen. Nur der Bass kommt etwas zu kurz, eben weil es kaum Actionszenen gibt. Die Surroundkulisse ist stets gegeben; wenn auch verhalten; und die Dialoge sind auch noch gut verständlich, wenn`s mal kurz "heiß" (wohl eher lauwarm) her geht.
Die Extras habe ich wohlweislich gemieden, die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein peinlicher Stuß. Ich warne ausdrücklich.