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Filmbewertungen von plo
Lizzie hat das Schicksal ganz schön gebeutelt: die Frau hat bei einem Krankenhausbrand ihre Tochter verloren. Dieser Verlust hat sie völlig aus der Bahn geworfen; ihre Ehe zerbrach, auf der Arbeit hat sie nur Probleme mit ihrer Chefin und letztendlich wurde sie in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen; geblieben ist ihr nur ihr Sohn. Aber auch dieser letzte Anker soll ihr nun genommen werden: ihr Ex-Mann strebt das alleinige Sorgerecht an, da Lizzies psychischer Zustand einen schlechten Einfluss auf den Jungen darstellt. Doch nun erfährt ihr Leben eine dramatische Wendung: Lizzie sieht auf einem Kindergeburtstag eins kleines Mädchen und ist sich sicher, dass dieses ihre tot geglaubte Tochter ist. Und Lizzie beginnt, das kleine Mädchen regelrecht zu stalken...
In meiner Inhaltsbeschreibung ist ein minimaler Spoiler enthalten, man möge es mir verzeihen: erst nach einer Weile erfährt der Zuschauer, dass und wie Lizzies Tochter ums Leben gekommen ist.
„Angel of Mine“ beginnt relativ verhalten; der Zuschauer nimmt zu Beginn zunächst erst einmal teil an Lizzies Leben. Die Frau macht sich für die Arbeit zurecht; nicht ohne hierfür Psychopharmaka einzunehmen, und kurz darauf erhält man erste Einblicke in ihr zerrüttetes Privatleben. Ihr Mann eröffnet ihr, dass er das alleinige Sorgerecht anstrebt, und kurz darauf „erkennt“ Lizzie das kleine Mädchen als seine seit sieben Jahren verstorbene Tochter. Ab dann wandelt sich „Angel of Mine“ beinahe schon zum Thriller, der zwischendurch verstärkt wird durch die Treffen Lizzies mit ihren Eltern oder ihrem Psychiater. Lizzie drängt sich immer mehr in das Leben der Familie des Mädchens, bis deren Mutter die Gefahr erkennt und reagiert. Bis dahin und bis kurz vor dem eigentlichen Finale ist „Angel of Mine“ ein Stalking-Thriller, der in die Richtung von „Die Hand an der Wiege“ geht oder „Eine verhängnisvolle Affäre“. Am Ende des Films jedoch nimmt der Film einen für mich völlig unerwarteten Twist, der verblüfft und den Unterschied zu den Genannten bildet. Der Film ist ziemlich spannend, und permanent wartet man darauf, dass irgendetwas schreckliches passiert. Passiert etwas schreckliches? Das müsst Ihr selbst herausfinden..
„Angel of Mine“ wird spielend getragen durch die Ausnahmeschauspielerin Noomi Rapace „Die Millenium Trilogie“. Zu jeder Sekunde ist dem Gesichtsausdruck und den Blicken der Schwedin anzusehen, dass sich ihr Charakter in einem seelischen Ausnahmezustand befindet. Grandioses Schauspiel.
Das Bild von „Angel of Mine“ ist hervorragend, ohne auffällig oder spektakulär zu sein. Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films in allen Bildebenen. Die Farbgebung ist etwas reduziert, dadurch wird die allgemein eher pessimistisch-bedrohliche Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in einer Actionszene. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras vergebe ich zunächst einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei „Angel of Mine“ ist man sich zunächst nicht sicher, ob der Film nun Charakterstudie einer emotional extrem belasteten Frau oder Stalking-Thriller sein will. So genau lässt sich das auch nicht auseinander halten; in „Angel of Mine“ wird das auch ziemlich gekonnt vermischt. „Angel of Mine“ ist definitiv nicht reißerisch, aber dennoch spannend und extrem kurzweilig. Eine uneingeschränkte Sehempfehlung gibt’s dafür von mir.
In meiner Inhaltsbeschreibung ist ein minimaler Spoiler enthalten, man möge es mir verzeihen: erst nach einer Weile erfährt der Zuschauer, dass und wie Lizzies Tochter ums Leben gekommen ist.
„Angel of Mine“ beginnt relativ verhalten; der Zuschauer nimmt zu Beginn zunächst erst einmal teil an Lizzies Leben. Die Frau macht sich für die Arbeit zurecht; nicht ohne hierfür Psychopharmaka einzunehmen, und kurz darauf erhält man erste Einblicke in ihr zerrüttetes Privatleben. Ihr Mann eröffnet ihr, dass er das alleinige Sorgerecht anstrebt, und kurz darauf „erkennt“ Lizzie das kleine Mädchen als seine seit sieben Jahren verstorbene Tochter. Ab dann wandelt sich „Angel of Mine“ beinahe schon zum Thriller, der zwischendurch verstärkt wird durch die Treffen Lizzies mit ihren Eltern oder ihrem Psychiater. Lizzie drängt sich immer mehr in das Leben der Familie des Mädchens, bis deren Mutter die Gefahr erkennt und reagiert. Bis dahin und bis kurz vor dem eigentlichen Finale ist „Angel of Mine“ ein Stalking-Thriller, der in die Richtung von „Die Hand an der Wiege“ geht oder „Eine verhängnisvolle Affäre“. Am Ende des Films jedoch nimmt der Film einen für mich völlig unerwarteten Twist, der verblüfft und den Unterschied zu den Genannten bildet. Der Film ist ziemlich spannend, und permanent wartet man darauf, dass irgendetwas schreckliches passiert. Passiert etwas schreckliches? Das müsst Ihr selbst herausfinden..
„Angel of Mine“ wird spielend getragen durch die Ausnahmeschauspielerin Noomi Rapace „Die Millenium Trilogie“. Zu jeder Sekunde ist dem Gesichtsausdruck und den Blicken der Schwedin anzusehen, dass sich ihr Charakter in einem seelischen Ausnahmezustand befindet. Grandioses Schauspiel.
Das Bild von „Angel of Mine“ ist hervorragend, ohne auffällig oder spektakulär zu sein. Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films in allen Bildebenen. Die Farbgebung ist etwas reduziert, dadurch wird die allgemein eher pessimistisch-bedrohliche Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in einer Actionszene. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras vergebe ich zunächst einen Mittelwert, da nicht gesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Bei „Angel of Mine“ ist man sich zunächst nicht sicher, ob der Film nun Charakterstudie einer emotional extrem belasteten Frau oder Stalking-Thriller sein will. So genau lässt sich das auch nicht auseinander halten; in „Angel of Mine“ wird das auch ziemlich gekonnt vermischt. „Angel of Mine“ ist definitiv nicht reißerisch, aber dennoch spannend und extrem kurzweilig. Eine uneingeschränkte Sehempfehlung gibt’s dafür von mir.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 15.12.19 um 11:38
Wir erinnern uns: vor ein paar Jahren hat Godzilla den Planeten vor den M. U. T. O.s gerettet, seitdem ist der Beschützer der Erde verschwunden. Die geheime Organisation „Monarch“, schon damals verantwortlich für einige der größten Fehlentscheidungen der Menschheit, die zur nahezu vollständigen Zerstörung San Franciscos führten ist immer noch hauptverantwortlich für Aufzucht und Pflege (und „Überwachung“.. Gelächter.) der Titanen, von denen es insgesamt 17 gibt, die überall auf der Welt in geheimen Forschungsstationen versteckt sind.
Dr. Emma Russell, mittlerweile der Meinung, dass die Titanen das Gleichgewicht der Kräfte auf der Erde wieder herstellen könnten und sollten (dass dabei ein paar Milliarden Menschen über die Wupper gehen wird als notwendiges Opfer angesehen), erweckt erst mal Mothra und tut sich später (teils wider Willen) mit dem Öko-Terroristen Tywin Lannister zusammen, befreit King Gidhora (der verdächtig nach Daenerys Targaryens drei Drachen in einem Körper gefangen aussieht), und schon scheint ihr Plan auf zu gehen..
„Godzilla“ war 2014 ein ziemlicher gelungener Monster-Film, in dem nicht nur das Vieh ausreichend Screentime bekam, sondern auch die Charaktere eine recht tiefgreifende Darstellung erfuhren. „Godzilla II- King of the Monster“ ist leider eine sinnbefreite Monsterklopperei, in der nutzlose Charaktere dummes Zeug von sich geben, um die Pausen bis zur nächsten Actionsequenz zu befüllen (die Pausen sind Gott sei´s gedankt sehr kurz). Die Dialoge sind zum Davonlaufen: das erste Auftreten von Godzilla wird erstmal als Gefahr empfunden; plötzlich bemerkt einer „Das gilt nicht uns.“ (wem es sonst gilt bleibt Geheimnis der Filmemacher). „Lasst die Schilder herunter!“ Gesagt, getan; jedoch nicht ohne den Einwurf „Wollen Sie ihn noch auf ein Bier einladen?!“ Ausgerechnet Ken Watanabe, den ich seit „Last Samurai“ sehr schätze, hat mit permanent tränenfeuchten Augen eine Rolle, die nur als Karikatur angelegt worden sein kann.
Logiklöcher gibt es zuhauf: die Osprey scheint ein wirklich leises Fluggerät zu sein (zumindest im Inneren), man kann sich problemlos ohne Bordfunk unterhalten. Mitten im größten Gewühl, in mitten von Trümmern, Bränden, Getöse und kämpfenden Riesenviechern schreit der Vater den Namen der Tochter und Soldaten finden ein verloren gegangenes, kleines technisches Gerät…
Dramatik ist nicht erkennbar, da es nach wenigen Minuten von 0 auf 180 geht und man während des Rests des Films auf 180 bleibt. Spannung ist ebenfalls nicht vorhanden, da man ohnehin weiß wie die Chose ausgeht. „Godzilla II“ ist definitiv nur etwas für Fans von Filmen wie „Kong : Skull Island“, also für Menschen, denen Handlung egal ist, wenn es nur ordentlich scheppert.
„Godzilla II“ hat eine nahezu tadellose visuelle Umsetzung erfahren. Das ist bei einem Film, der hauptsächlich vor der Blue- und Greenscreen entstanden ist auch kein Wunder. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind mehr als ordentlich. Wie schon bei „Godzilla“ von 2014 spielt vieles nachts und im Nebel, da ist per se die Höchstwertung schwierig zu vergeben. In den Forschungseinrichtungen beispielsweise, bei normalen Lichtverhältnissen, ist das Bild hervorragend
Der in Dolby TrueHD vorliegende Core des Atmos-Tracks ist ebenfalls hervorragend, wobei der Bass besonders zu Beginn beinahe schon too much ist. Bereits bei moderaten Abhörlautstärken ist der Bass abgrundtief; die Wellen lassen die Hosenbeine ganz schön flattern. Eine Surroundkulisse ist permanent gegeben; jedoch im Verhältnis zum Bassmanagement etwas unterrepräsentiert. Auch die direktionalen Effekte könnten deutlicher abgemischt sein. Das ist alles jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau:
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Godzilla“ ist nach wie vor eine beeindruckende Figur und wird auch in „Godzilla II“ gut in Szene gesetzt. Leider merkt man dem Film an, dass er von einem unerfahrenen Regisseur und schlechten Geschichtenerzähler inszeniert wurde. „Godzilla II“ ist eine beinahe schon öde Abfolge von Monster-Kloppereien; die Pausen dazwischen sind oft regelrecht peinlich.
Aber: es gab ja auch Leute, die „Kong : Skull Island“ gut fanden. Die dürften auch „Godzilla 2 – King of the Monsters“ gut finden..
Dr. Emma Russell, mittlerweile der Meinung, dass die Titanen das Gleichgewicht der Kräfte auf der Erde wieder herstellen könnten und sollten (dass dabei ein paar Milliarden Menschen über die Wupper gehen wird als notwendiges Opfer angesehen), erweckt erst mal Mothra und tut sich später (teils wider Willen) mit dem Öko-Terroristen Tywin Lannister zusammen, befreit King Gidhora (der verdächtig nach Daenerys Targaryens drei Drachen in einem Körper gefangen aussieht), und schon scheint ihr Plan auf zu gehen..
„Godzilla“ war 2014 ein ziemlicher gelungener Monster-Film, in dem nicht nur das Vieh ausreichend Screentime bekam, sondern auch die Charaktere eine recht tiefgreifende Darstellung erfuhren. „Godzilla II- King of the Monster“ ist leider eine sinnbefreite Monsterklopperei, in der nutzlose Charaktere dummes Zeug von sich geben, um die Pausen bis zur nächsten Actionsequenz zu befüllen (die Pausen sind Gott sei´s gedankt sehr kurz). Die Dialoge sind zum Davonlaufen: das erste Auftreten von Godzilla wird erstmal als Gefahr empfunden; plötzlich bemerkt einer „Das gilt nicht uns.“ (wem es sonst gilt bleibt Geheimnis der Filmemacher). „Lasst die Schilder herunter!“ Gesagt, getan; jedoch nicht ohne den Einwurf „Wollen Sie ihn noch auf ein Bier einladen?!“ Ausgerechnet Ken Watanabe, den ich seit „Last Samurai“ sehr schätze, hat mit permanent tränenfeuchten Augen eine Rolle, die nur als Karikatur angelegt worden sein kann.
Logiklöcher gibt es zuhauf: die Osprey scheint ein wirklich leises Fluggerät zu sein (zumindest im Inneren), man kann sich problemlos ohne Bordfunk unterhalten. Mitten im größten Gewühl, in mitten von Trümmern, Bränden, Getöse und kämpfenden Riesenviechern schreit der Vater den Namen der Tochter und Soldaten finden ein verloren gegangenes, kleines technisches Gerät…
Dramatik ist nicht erkennbar, da es nach wenigen Minuten von 0 auf 180 geht und man während des Rests des Films auf 180 bleibt. Spannung ist ebenfalls nicht vorhanden, da man ohnehin weiß wie die Chose ausgeht. „Godzilla II“ ist definitiv nur etwas für Fans von Filmen wie „Kong : Skull Island“, also für Menschen, denen Handlung egal ist, wenn es nur ordentlich scheppert.
„Godzilla II“ hat eine nahezu tadellose visuelle Umsetzung erfahren. Das ist bei einem Film, der hauptsächlich vor der Blue- und Greenscreen entstanden ist auch kein Wunder. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind mehr als ordentlich. Wie schon bei „Godzilla“ von 2014 spielt vieles nachts und im Nebel, da ist per se die Höchstwertung schwierig zu vergeben. In den Forschungseinrichtungen beispielsweise, bei normalen Lichtverhältnissen, ist das Bild hervorragend
Der in Dolby TrueHD vorliegende Core des Atmos-Tracks ist ebenfalls hervorragend, wobei der Bass besonders zu Beginn beinahe schon too much ist. Bereits bei moderaten Abhörlautstärken ist der Bass abgrundtief; die Wellen lassen die Hosenbeine ganz schön flattern. Eine Surroundkulisse ist permanent gegeben; jedoch im Verhältnis zum Bassmanagement etwas unterrepräsentiert. Auch die direktionalen Effekte könnten deutlicher abgemischt sein. Das ist alles jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau:
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Godzilla“ ist nach wie vor eine beeindruckende Figur und wird auch in „Godzilla II“ gut in Szene gesetzt. Leider merkt man dem Film an, dass er von einem unerfahrenen Regisseur und schlechten Geschichtenerzähler inszeniert wurde. „Godzilla II“ ist eine beinahe schon öde Abfolge von Monster-Kloppereien; die Pausen dazwischen sind oft regelrecht peinlich.
Aber: es gab ja auch Leute, die „Kong : Skull Island“ gut fanden. Die dürften auch „Godzilla 2 – King of the Monsters“ gut finden..
mit 2
mit 4
mit 5
mit 3
bewertet am 09.12.19 um 07:35
Das Sonderdezernat Q droht auseinander zu brechen: Assad hat sich beim Dezernat Betrug beworben, weil sich ihm da eine Aufstiegsmöglichkeit bietet. Assad hat noch 7 Tage bei Q, als Bauarbeiter in Kopenhagen bei der Renovierung einer Wohnung eine (Schein-) Wand entdecken, durchbrechen und drei mumifizierte Leichen vorfinden, die regelrecht arrangiert wurden. Carl Mørck, Assad und Rose finden schnell heraus, dass die Toten alle eine Verbindung miteinander aufweisen: alle waren entweder als Insasse oder als Pflegepersonal in einer Einrichtung für junge Frauen auf der Insel Sprogø. In diese Einrichtung kamen junge Frauen, die entweder in gewisser Weise „auffällig“ oder besonders triebhaft waren. Es ist Assad, der anhand einer Bekannten herausfindet, dass ein Arzt einer Spezialklinik ebenfalls auf Sprogø tätig war. In dieser Einrichtung ging damals Ungeheuerliches vor, und obwohl die Einrichtung mittlerweile aufgelöst wurde hat das Ungeheuerliche nicht aufgehört..
Da ist sie nun, die vierte Verfilmung der auf 10 Teile angelegten Romanreihe Jussi Adler Olsens um das so grundverschiedene Ermittlerduo Carl Mørck und Assad. Bei dieser vierten Verfilmung nahm erneut ein anderer Regisseur als in den ersten drei Filmen auf dem Regiestuhl Platz, und das ist dem Film erneut sehr deutlich anzumerken.
„Bist Du dumm? Oder triebhaft..“ wird die junge Nete auf der Insel von ihrer Stubennachbarin gefragt, denn in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts wurden in Dänemark 11.000 junge Frauen eingepfercht und zum Teil aus diesen Gründen zwangssterilisiert, wie am Ende des Films mit Texttafeln augezeigt wird. Daraus wob Jussi Adler Olsen einen packenden und bestürzenden Roman, der diesem Film zugrunde liegt. Im Gegensatz zu den Vorgänger-Filmen gibt es deutlich weniger Tote und Brutalität insgesamt, dennoch schockiert die Brutalität Frauen gegenüber nachhaltig.Zum Ende hin wird „Verachtung“ wirklich sauspannend; in der Inszenierung von packenden Thrillern sind die Skandinavier nach wie vor schier unschlagbar. Zudem sind noch ein paar Twists, Finten und Wendungen eingebaut, die man als Zuschauer so nicht vorher sieht. Leider sind im Gegensatz dazu auch ein paar Sachverhalte ungeschickt erzählt, so dass man den Grundplot recht früh erahnt.
Die so gerne gesehenen Kabbeleien zwischen Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares, die die besondere Würze von "Erbarmen" und "Schändung" ausmachten und in „Erlösung“ etwas untergingen stehen in „Verachtung“ wieder mehr im Vordergrund. Nikolai Lie Kaas´ Charakter Carl Mørck, ewig miesepetrig, unfassbar direkt und über Gebühr ehrlich und derb ist eigentlich empathisch, kann es nur nicht zeigen. Genau darunter leidet sein feinsinniger Partner Assad, und dies bildet die besondere Würze der Sonderdezernat Q-Filme. "Verachtung" erzeugt über die gesamte Laufzeit eine bedrückend-bedrohliche Atmosphäre, die jedoch nie an die Stimmung besonders der ersten beiden Vorgängern erreicht. Trotz aller Kritik ist „Verachtung“ wieder ein recht guter, meist packender und spannender Thriller aus dem hohen Norden.
Das Bild von "Erlösung" ist qualitativ so ausgefallen wie bei den ersten drei Filmen, eher sogar noch ein Quäntchen besser: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films. Die Farbgebung ist reduziert bzw. teils deutlich gefiltert; dadurch wird die pessimistische Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in den eher rar gesäten Actionszenen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras vergebe ich erstmal den Mittelwert, da nicht gesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auch "Verachtung" ist ein sehr gelungener Thriller unseres nördlichen Nachbarn. Der Film ist trotz aller marginaler Kritik sehr spannend und unterhaltsam, nur für mein Empfinden erzählerisch etwas weniger gelungen als "Erbarmen" und "Schändung". Dennoch ist „Verachtung“ eine Sehempfehlung wert für alle Thriller-Fans, und ganz besonders für Fans von skandinavischen Thrillern. 7 Balken vergäbe ich in einem Review, so runde ich auf.
Da ist sie nun, die vierte Verfilmung der auf 10 Teile angelegten Romanreihe Jussi Adler Olsens um das so grundverschiedene Ermittlerduo Carl Mørck und Assad. Bei dieser vierten Verfilmung nahm erneut ein anderer Regisseur als in den ersten drei Filmen auf dem Regiestuhl Platz, und das ist dem Film erneut sehr deutlich anzumerken.
„Bist Du dumm? Oder triebhaft..“ wird die junge Nete auf der Insel von ihrer Stubennachbarin gefragt, denn in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts wurden in Dänemark 11.000 junge Frauen eingepfercht und zum Teil aus diesen Gründen zwangssterilisiert, wie am Ende des Films mit Texttafeln augezeigt wird. Daraus wob Jussi Adler Olsen einen packenden und bestürzenden Roman, der diesem Film zugrunde liegt. Im Gegensatz zu den Vorgänger-Filmen gibt es deutlich weniger Tote und Brutalität insgesamt, dennoch schockiert die Brutalität Frauen gegenüber nachhaltig.Zum Ende hin wird „Verachtung“ wirklich sauspannend; in der Inszenierung von packenden Thrillern sind die Skandinavier nach wie vor schier unschlagbar. Zudem sind noch ein paar Twists, Finten und Wendungen eingebaut, die man als Zuschauer so nicht vorher sieht. Leider sind im Gegensatz dazu auch ein paar Sachverhalte ungeschickt erzählt, so dass man den Grundplot recht früh erahnt.
Die so gerne gesehenen Kabbeleien zwischen Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares, die die besondere Würze von "Erbarmen" und "Schändung" ausmachten und in „Erlösung“ etwas untergingen stehen in „Verachtung“ wieder mehr im Vordergrund. Nikolai Lie Kaas´ Charakter Carl Mørck, ewig miesepetrig, unfassbar direkt und über Gebühr ehrlich und derb ist eigentlich empathisch, kann es nur nicht zeigen. Genau darunter leidet sein feinsinniger Partner Assad, und dies bildet die besondere Würze der Sonderdezernat Q-Filme. "Verachtung" erzeugt über die gesamte Laufzeit eine bedrückend-bedrohliche Atmosphäre, die jedoch nie an die Stimmung besonders der ersten beiden Vorgängern erreicht. Trotz aller Kritik ist „Verachtung“ wieder ein recht guter, meist packender und spannender Thriller aus dem hohen Norden.
Das Bild von "Erlösung" ist qualitativ so ausgefallen wie bei den ersten drei Filmen, eher sogar noch ein Quäntchen besser: Die Schärfe und die Tiefenschärfe sind hoch und bleiben es auch während der gesamten Laufzeit des Films. Die Farbgebung ist reduziert bzw. teils deutlich gefiltert; dadurch wird die pessimistische Atmosphäre nachdrücklich gefördert. Kontrast und Schwarzwert sind top; die Plastizität geht in Ordnung.
Der Sound liegt in DTS HD MA vor und ist ebenfalls so ausgefallen, wie man es von einer modernen Produktion erwarten kann. Die Surroundkulisse ist stets gegeben und kann ab und an mit gut ortbaren direktionalen Effekten überzeugen. Zu Basseinsatz und einigen Dynamikspitzen kommt es lediglich in den eher rar gesäten Actionszenen. Die Dialoge sind stets gut verständlich, und am voluminösesten tönt noch der Score aus den Speakern.
Bei den Extras vergebe ich erstmal den Mittelwert, da nicht gesehen. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: auch "Verachtung" ist ein sehr gelungener Thriller unseres nördlichen Nachbarn. Der Film ist trotz aller marginaler Kritik sehr spannend und unterhaltsam, nur für mein Empfinden erzählerisch etwas weniger gelungen als "Erbarmen" und "Schändung". Dennoch ist „Verachtung“ eine Sehempfehlung wert für alle Thriller-Fans, und ganz besonders für Fans von skandinavischen Thrillern. 7 Balken vergäbe ich in einem Review, so runde ich auf.
mit 4
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 07.12.19 um 12:53
Ende der Dreißiger des letzten Jahrhunderts ist das Komiker-Duo Laurel und Hardy auf dem Zenit seiner Karriere. Die beiden hatten mehrere, sehr erfolgreiche Filme gedreht, tourten ausgiebig um die Welt und traten in ausverkauften Hallen vor johlendem Publikum auf. Während Stan Laurel als Kopf und Gagschreiber des Duos vor allem finanziell etwas unzufrieden ist, arrangiert sich Oliver Hardy als eher ängstlicher Typ mit den aufdiktierten Gegebenheiten. In den Fünfzigern ist der Ruhm jedoch ziemlich verblasst, und die beiden versuchen, ihre Karriere mit einer (anfangs mäßig besuchten) Tour in England wieder anzuschieben. Eigentliches Ziel der Reise ist es jedoch, bei einem Treffen mit einem Produzenten einen neuen Film klar zu machen..
„Stan & Ollie“ zeigt das legendäre Komiker-Duo nur kurz auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als Stan sich mit seinem Produzenten überwirft. Der Schwerpunkt des Films liegt dann aber auf der Schilderung der Tour durch England, wo sich das Treffen mit dem Filmproduzenten immer wieder verschiebt. Stan ahnt zwar die bittere Konsequenz, bringt es aber nicht übers Herz Ollie einzuweihen. Und so tingeln die beiden durch England, anfangs mit übersichtlichen Zuschauerzahlen, später vor vollen Häusern und hoffen auf das Gespräch mit dem Produzenten. Der Film ist also eine Abfolge von Reisen, Auftritten und Interaktionen mit Ehefrauen, und das alles ist leider recht lahm und unspektakulär inszeniert.
Der Film zeigt vor allem eine tiefe, alle Widrigkeiten überstehende Männerfreundschaft, die zum Teil nicht mal die Ehefrauen nachvollziehen können. Stan Laurel und Oliver Hardy werden als Persönlichkeiten gezeigt, die selbst in ihrem Privatleben nicht ohne Slapstick auskommen.
Die Darsteller hätten kaum besser gewählt werden können: John C. Reilly und Steve Coogan imitieren die Gestik und Mimik der beiden Komiker auf beinahe schon irritierend ähnliche Weise; den Rest der Illusion bewirkt das außergewöhnlich gelungene Make Up. Neben dem Make Up sind noch Kulissen und Kostüme hervorragend authentisch gelungen.
Audiovisuell ist die Scheibe 1A.
Das Bild ist hervorragend: es ist bis in die hintersten Bildebenen sehr scharf, perfekt kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen. Jedes Detail bleibt in jeder Ebene und in jeder Einstellung perfekt erhalten. Ein super Transfer.
Der Sound ist ebenfalls sehr gut; kann jedoch nur bei den Auftrittsszenen zeigen, was er kann. Nur dann ist der Track wirklich räumlich; und die Geräusche kommen aus allen Richtungen. In den meisten Szenen wirkt der Sound eher zurückhaltend. Ich vergebe die Höchstwertung, aber das ist schon ein wenig wohlwollend.
Extras: nicht gesehen, deshalb schließe ich mich dem Reviewer an. Die Scheibe kommt in einer bronzefarbenen Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: einfach nicht mein Film. Wer auf unaufgeregte und unspektakuläre (Teil-) Biopics steht ist mit „Stan & Ollie“ gut beraten. Wer leicht melancholische Schilderungen von tiefen Männerfreundschaften mag, wird an dem Film Gefallen finden.
„Stan & Ollie“ zeigt das legendäre Komiker-Duo nur kurz auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als Stan sich mit seinem Produzenten überwirft. Der Schwerpunkt des Films liegt dann aber auf der Schilderung der Tour durch England, wo sich das Treffen mit dem Filmproduzenten immer wieder verschiebt. Stan ahnt zwar die bittere Konsequenz, bringt es aber nicht übers Herz Ollie einzuweihen. Und so tingeln die beiden durch England, anfangs mit übersichtlichen Zuschauerzahlen, später vor vollen Häusern und hoffen auf das Gespräch mit dem Produzenten. Der Film ist also eine Abfolge von Reisen, Auftritten und Interaktionen mit Ehefrauen, und das alles ist leider recht lahm und unspektakulär inszeniert.
Der Film zeigt vor allem eine tiefe, alle Widrigkeiten überstehende Männerfreundschaft, die zum Teil nicht mal die Ehefrauen nachvollziehen können. Stan Laurel und Oliver Hardy werden als Persönlichkeiten gezeigt, die selbst in ihrem Privatleben nicht ohne Slapstick auskommen.
Die Darsteller hätten kaum besser gewählt werden können: John C. Reilly und Steve Coogan imitieren die Gestik und Mimik der beiden Komiker auf beinahe schon irritierend ähnliche Weise; den Rest der Illusion bewirkt das außergewöhnlich gelungene Make Up. Neben dem Make Up sind noch Kulissen und Kostüme hervorragend authentisch gelungen.
Audiovisuell ist die Scheibe 1A.
Das Bild ist hervorragend: es ist bis in die hintersten Bildebenen sehr scharf, perfekt kontrastiert und mit sattem Schwarzwert versehen. Jedes Detail bleibt in jeder Ebene und in jeder Einstellung perfekt erhalten. Ein super Transfer.
Der Sound ist ebenfalls sehr gut; kann jedoch nur bei den Auftrittsszenen zeigen, was er kann. Nur dann ist der Track wirklich räumlich; und die Geräusche kommen aus allen Richtungen. In den meisten Szenen wirkt der Sound eher zurückhaltend. Ich vergebe die Höchstwertung, aber das ist schon ein wenig wohlwollend.
Extras: nicht gesehen, deshalb schließe ich mich dem Reviewer an. Die Scheibe kommt in einer bronzefarbenen Amaray mit Wendecover.
Mein persönliches Fazit: einfach nicht mein Film. Wer auf unaufgeregte und unspektakuläre (Teil-) Biopics steht ist mit „Stan & Ollie“ gut beraten. Wer leicht melancholische Schilderungen von tiefen Männerfreundschaften mag, wird an dem Film Gefallen finden.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 4
bewertet am 05.12.19 um 09:44
Nordamerika, Südtexas, so um 1849 herum und etwa 65 Jahre später: Eli McCullough, später „First Son“ genannt, hat sich das Land der mexikanischen Nachbarsfamilie Garcia einverleibt, und das nicht gerade mit legalen Mitteln. Die Familie wurde bis auf Maria Garcia quasi ausgerottet, und den Rest erledigt Eli mit Mord, Erpressung, Bestechung und Urkundenfälschung. Warum Eli das getan hat? Nun, die Ära der Viehbarone vergeht gerade, und leider liegen auf allen Ländereien seiner Nachbarn Erdölfelder, nur eben nicht auf seinen. Eli ist nichts wichtiger als die Sicherung seines Vermächtnisses und seiner Besitztümer als Erbe für seine Familie; und dafür tut er, was seiner Meinung nach getan werden muss. Nun tritt jedoch ein weit mächtigerer Wettstreiter um das Öl auf den Plan als die Garcias: ein Magnat aus dem fernen Philadelphia schickt seine Schergen nach Südtexas, um mit Maria Garcia deren Recht einzufordern (natürlich nicht nur aus reiner Nächstenliebe..). Und diese Schergen gehen mindestens ähnlich unsportlich vor wie Eli McCullough. Aber Eli hat nicht nur diesen Feind: auch ehemalige Freunde und sogar Familienmitglieder sind nicht so ganz einverstanden mit seiner Vorgehensweise..
Die zweite Staffel der Neo-Westernseerie „The Son“ wird ebenso in zwei Zeitlinien erzählt wie die erste: ein Erzählstrang begleitet den jungen Eli während seiner Zeit bei den Comanchen; der zweite schildert wie der greise Eli McCullough mit allen Mitteln die Zukunft seiner Familie sichern will, und das durchaus nicht auf die feine englische Art (eher ganz im Gegenteil) und gegen den Willen seines Lieblingssohnes. Mitunter wird sogar noch eine dritte Erzählebene eingewobenen, etwa wenn die betagte Ginny mit einem weiteren Nachfolger der McCulloughs interagiert.
Pierce Brosnan zeigt hier eine ganz andere Seite als in seinen bekanntesten Rollen als James Bond und als Remington Steele: Eli McCullough mordet skrupellos ganze Familien, skalpiert auch gerne mal einen Gegner, lügt, betrügt, schüchtert ein und besticht nach Herzenslust, dass es (k)eine wahre Freude ist. Und trotzdem: irgendwie schafft es Brosnan, dass man etwas an dem Charakter gut findet. Die zweite Staffel von „The Son“ war für mich persönlich sehr gut und eher noch besser als die 1.; spannend, dramatisch und teils saubrutal.
Das Bild ist zwar gut bis hervorragend, aber leider auch etwas wechselhaft. Das Intro der Folgen sieht nach wie vor schon fast nach 4K aus, das aber wird auch in diesem Falle durch extremen Kontrast erkauft. Die Masse der Bilder der Folgen selbst sind toll: sie sind schön scharf, mit kräftigen, natürlichen Farben versehen und teils unglaublich plastisch. Auch und besonders bei Nacht ist das Bild teils wirklich beeindruckend. Dann wieder schleichen sich unverständlicher- und ärgerlicherweise immer wieder auffällige Unschärfen ein. Dennoch vergebe ich hier etwas wohlwollend die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Sound ist auch sehr gut, aber nicht perfekt. Die Surroundkulisse wirkt ab und an ein wenig unausgewogen: manchmal hört man wenig von hinten; dann wieder wird man durch perfekt lokalisierbare direktionale Effekte überrascht. In den durchaus häufig vorkommenden Schusswechseln und großen Ballereien kracht es durchaus dynamisch und bassstark von allen Seiten.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Amaray hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich fand „The Son“ toll. Als Western steht die Serie den Hochkarätern wie „Deadwood“ oder „Hell on Wheels“ in Nichts nach. Ich habe die erste Staffel in drei Happen aufgesogen, die zweite sogar in 2 (die Folgen haben alle so etwa 45 Minuten). Leider scheint die Serie nicht fortgesetzt zu werden. Für Fans der genannten Genre-Vertreter ist „The Son“ definitiv eine Empfehlung wert.
Die zweite Staffel der Neo-Westernseerie „The Son“ wird ebenso in zwei Zeitlinien erzählt wie die erste: ein Erzählstrang begleitet den jungen Eli während seiner Zeit bei den Comanchen; der zweite schildert wie der greise Eli McCullough mit allen Mitteln die Zukunft seiner Familie sichern will, und das durchaus nicht auf die feine englische Art (eher ganz im Gegenteil) und gegen den Willen seines Lieblingssohnes. Mitunter wird sogar noch eine dritte Erzählebene eingewobenen, etwa wenn die betagte Ginny mit einem weiteren Nachfolger der McCulloughs interagiert.
Pierce Brosnan zeigt hier eine ganz andere Seite als in seinen bekanntesten Rollen als James Bond und als Remington Steele: Eli McCullough mordet skrupellos ganze Familien, skalpiert auch gerne mal einen Gegner, lügt, betrügt, schüchtert ein und besticht nach Herzenslust, dass es (k)eine wahre Freude ist. Und trotzdem: irgendwie schafft es Brosnan, dass man etwas an dem Charakter gut findet. Die zweite Staffel von „The Son“ war für mich persönlich sehr gut und eher noch besser als die 1.; spannend, dramatisch und teils saubrutal.
Das Bild ist zwar gut bis hervorragend, aber leider auch etwas wechselhaft. Das Intro der Folgen sieht nach wie vor schon fast nach 4K aus, das aber wird auch in diesem Falle durch extremen Kontrast erkauft. Die Masse der Bilder der Folgen selbst sind toll: sie sind schön scharf, mit kräftigen, natürlichen Farben versehen und teils unglaublich plastisch. Auch und besonders bei Nacht ist das Bild teils wirklich beeindruckend. Dann wieder schleichen sich unverständlicher- und ärgerlicherweise immer wieder auffällige Unschärfen ein. Dennoch vergebe ich hier etwas wohlwollend die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Sound ist auch sehr gut, aber nicht perfekt. Die Surroundkulisse wirkt ab und an ein wenig unausgewogen: manchmal hört man wenig von hinten; dann wieder wird man durch perfekt lokalisierbare direktionale Effekte überrascht. In den durchaus häufig vorkommenden Schusswechseln und großen Ballereien kracht es durchaus dynamisch und bassstark von allen Seiten.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Amaray hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich fand „The Son“ toll. Als Western steht die Serie den Hochkarätern wie „Deadwood“ oder „Hell on Wheels“ in Nichts nach. Ich habe die erste Staffel in drei Happen aufgesogen, die zweite sogar in 2 (die Folgen haben alle so etwa 45 Minuten). Leider scheint die Serie nicht fortgesetzt zu werden. Für Fans der genannten Genre-Vertreter ist „The Son“ definitiv eine Empfehlung wert.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 04.12.19 um 12:29
Kattegat, Island und England, so etwa 900 ungerade: wie der aufmerksame Beobachter aus der vorherigen Staffel weiß haben sich Ragnar Lothbroks Söhne entzweit, und das nicht gerade friedlich. Ivar und Hvitserk sind nach Kattegat zurückgekehrt und haben Lagertha, Bischof Heamund, Björn Eisenseite und Ybbe besiegt. Während Ivar, der ohnehin nicht alle Latten am Zaun hat nun vollends überschnappt, eine Schreckensherrschaft errichtet und sich zum Gott erklärt, entfernt sich Hvitserk zunehmend von seinem verkrüppelten Bruder. Auch Flokis skandinavische Version von „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ auf Island läuft nicht so ganz rund, denn: haben Wikinger keine Feinde zum Umbringen, müssen halt die eigenen Sippen notgedrungen herhalten. In England indes geraten Lagertha, Heahmund, Björn und Ybbe mit Thorvie in die Hände von Æthelstans Sohn Alfred, mittlerweile König von Essex. Alfred, eher auf friedliche Koexistenz aus, sichert den Wikingern die von König Egbert versprochenen Ländereien zu, wenn sie Alfred die Treue im Kampf schwören. Aber natürlich kommt alles wieder mal ganz anders, und die Brüder sollen wieder zusammen treffen..
Was soll man zu „Vikings“ noch groß sagen? Jeder, der die Serie nicht kennt hat was verpasst (ein gewisses Faible für das Genre vorausgesetzt). Auch ohne die damals tragende Figur Ragnar Lothbrok ist die Serie überaus interessant, spannend und besonders in dieser Season mit allerlei verblüffenden Wendungen versehen.
Schlachten gibt es mehrere, die Im Vergleich zum Vorgänger deutlich dramatischer, aber auch kleiner ausfallen ausfallen. Dabei hält Alfred nach seiner ersten eine denkwürdige Rede. Seiner Mutter, der man am Blick schon ansieht dass sie einen ordentlichen Riss im Plätzchen hat, kommt eine besondere Rolle zu.
Ivar, dem bereits in der Vorgängerstaffel besonderes Augenmerk zuteil wurde, verfällt zunehmend dem Größenwahn. Er ist nach wie vor der schillerndste Charakter in der Serie, sein Darsteller Alex Høgh muss allerdings langsam darauf achten, dass er´s nicht übertreibt.
Mit Ivars Frau Freydis und der Schildmaid Gunnhild sind noch weitere interessante und manipulative Charaktere hinzugekommen.
Das Bild dieser Staffel von „Vikings“ ist unfassbar gut. Auch die früheren Staffeln waren visuell hervorragend; bei Staffel 5.2 ist keinerlei Bildfehler mehr erkennbar. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst eher mit Erdtönen versehen, ist absolut authentisch.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragendDie Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In den Kampf- und Schlachtszenen wird der Zuschauer von Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten regelrecht eingehüllt.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel kommt in einem zu den anderen Seasons passenden DigiPak.
Mein persönliches Fazit: „Vikings“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien. Das Verblüffende daran ist, dass fast alle gezeigten Figuren historisch tatsächlich belegt sind. Manche von ihnen wie Ragnar Lothbrok (und dann dadurch bedingt natürlich Björn, Ubbe, Ivar und Hvitserk als seine Söhne nicht, dafür aber in anderen Zusammenhängen) zwar nicht zweifelsfrei, viele von ihnen aber wie Lagertha, König Egbert, König Ælle, König Æthelwulf oder König Alfred und wie sie alle heißen sehr wohl. Auch die Einnahme der Stadt York durch die Wikinger ist historisch belegt. Dadurch bekommt „Vikings“ für mich nochmal einen ganz besonderen Touch. Für mich Serienunterhaltung at it´s best. Und eine sechste Staffel kommt noch, das soll aber die letzte sein.
Was soll man zu „Vikings“ noch groß sagen? Jeder, der die Serie nicht kennt hat was verpasst (ein gewisses Faible für das Genre vorausgesetzt). Auch ohne die damals tragende Figur Ragnar Lothbrok ist die Serie überaus interessant, spannend und besonders in dieser Season mit allerlei verblüffenden Wendungen versehen.
Schlachten gibt es mehrere, die Im Vergleich zum Vorgänger deutlich dramatischer, aber auch kleiner ausfallen ausfallen. Dabei hält Alfred nach seiner ersten eine denkwürdige Rede. Seiner Mutter, der man am Blick schon ansieht dass sie einen ordentlichen Riss im Plätzchen hat, kommt eine besondere Rolle zu.
Ivar, dem bereits in der Vorgängerstaffel besonderes Augenmerk zuteil wurde, verfällt zunehmend dem Größenwahn. Er ist nach wie vor der schillerndste Charakter in der Serie, sein Darsteller Alex Høgh muss allerdings langsam darauf achten, dass er´s nicht übertreibt.
Mit Ivars Frau Freydis und der Schildmaid Gunnhild sind noch weitere interessante und manipulative Charaktere hinzugekommen.
Das Bild dieser Staffel von „Vikings“ ist unfassbar gut. Auch die früheren Staffeln waren visuell hervorragend; bei Staffel 5.2 ist keinerlei Bildfehler mehr erkennbar. Das Bild ist in allen Ebenen und auch in den entferntesten Hintergründen perfekt scharf und wirkt gleichzeitig völlig natürlich. Der Kontrast und der Schwarzwert: perfekt. Die Farbgebung, dem Thema angepasst eher mit Erdtönen versehen, ist absolut authentisch.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragendDie Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In den Kampf- und Schlachtszenen wird der Zuschauer von Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten regelrecht eingehüllt.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Staffel kommt in einem zu den anderen Seasons passenden DigiPak.
Mein persönliches Fazit: „Vikings“ ist nach wie vor eine meiner Lieblingsserien. Das Verblüffende daran ist, dass fast alle gezeigten Figuren historisch tatsächlich belegt sind. Manche von ihnen wie Ragnar Lothbrok (und dann dadurch bedingt natürlich Björn, Ubbe, Ivar und Hvitserk als seine Söhne nicht, dafür aber in anderen Zusammenhängen) zwar nicht zweifelsfrei, viele von ihnen aber wie Lagertha, König Egbert, König Ælle, König Æthelwulf oder König Alfred und wie sie alle heißen sehr wohl. Auch die Einnahme der Stadt York durch die Wikinger ist historisch belegt. Dadurch bekommt „Vikings“ für mich nochmal einen ganz besonderen Touch. Für mich Serienunterhaltung at it´s best. Und eine sechste Staffel kommt noch, das soll aber die letzte sein.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 20.11.19 um 10:44
Detroit Michigan, in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts: der Teenager Richard Wershe Jr. gerät nicht auf die schiefe Bahn, er ist auf der schiefen Bahn geboren worden. Sein Vater, der von der Eröffnung einer Videotheken-Kette träumt, verdient seine Brötchen mit eher so semi-legalen, halbseidenen Waffenverkäufen, darunter gerne auch automatische Gewehre mit selbst gebastelten Schalldämpfern. Der Verkauf von zwei AK 47 an eine Drogengang öffnet dem später „White Boy Rick“ genannten Teenie nicht nur Tür und Tor in eine von Schwarzen dominierte verbotene Gesellschaft voller Sex, Drugs & HipHop, sondern auch zu einer „Karriere“ als Informant des FBI. Informanten sind bei Dealern eher nicht so gerne gesehen, und so bringt das eine Karrierestandbein Rick einen Haufen Geld und Mädchen ein, das andere auch schon mal eine Kugel..
Rick „White Boy Rick“ Wershe Jr. war bereits mit 14 als Dealer polizeibekannt und galt mit 17 Jahren als einer der größten und mächtigsten Drogenbosse in den USA. Der Junge wurde, wie im Film angesprochen, mit 8 Kilo Koks im Auto bei einer Kontrolle festgenommen, und da der Bundesstaat Michigan bei einer nachgewiesenen Menge von mehr als 650 Gramm kurzen Prozess macht sitzt Mershe immer noch im Knast; seine Entlassung soll 2020 stattfinden.
Der Film zeigt die Anfänge von „White Boy Rick“, der unter dem unseligen Einfluss seines mindestens halb kriminellen Vaters ohne Umwege Richtung schiefe Bahn gedrängt wurde, weil er die Welt gar nicht erst anders kennengelernt hat. Bereits früh verzichtet Rick auf den Schulbesuch und macht lieber auf der Straße Geld mit Crack. Später dann, im Dunstkreis der organisierten schwarzen Drogenkriminalität, erliegt Rick den süßen Versuchungen des Milieus und genießt die Partys und die attraktiven Frauen, während er parallel das FBI mit Informationen versorgt.
Yann Demange gelingt mit „White Boy Rick“ einerseits ein erschütterndes Gesellschaftsbild der sozialen Unterschicht Detroits: jeder scheint hier bewaffnet zu sein, jeder zweite drogensüchtig und alle miteinander (außer den Dealern) leben am Existenzminimum. Die Tragik um die Crack-Sucht, die die amerikanische Unterschicht im ausgehenden 20. Jahrhundert heimgesucht hat, wird mit Ricks süchtiger Schwester symbolisiert. Andererseits zeigt der Regisseur auch, dass den Ermittlern des FBI das Schicksal eines einzelnen Jugendlichen völlig gleichgültig war, wenn sie sich dafür Verurteilungen auf die Fahne schreiben konnten. Demange zeigt gut und überzeugend, welchen Verlockungen ein Junge im Milieu erliegen, aber auch welchen Gefahren ein Informant erliegen kann. Dabei wirkt der Darsteller von White Boy Rick vielleicht ein wenig sehr nervenstark, aber das musste der Junge wohl wirklich sein. Weder in der Mangel der Polizei noch unter massiver Bedrohung durch seine schwarzen Kumpel zeigte Rick irgendwelche Anzeichen von Angst.
Matthew McConaughey ist als zwar bemühter, aber stets alles falsch machender Loser-Vater wie gewohnt stark.
„White Boy Rick“ ist etwas verlangsamt erzählt, nimmt sich aber dafür Zeit für die Charakterstudie seiner Hauptfiguren. Trotz dieser manchmal gemächlichen Erzählweise ist der Film nie langweilig. Insgesamt scheint der Film jedoch die Tatsachen etwas zu verfälschen: verschiedenen Quellen zufolge war Ricks Vater bei der Bundespolizei und missbrauchte Rick, indem er ihn quasi als Lockvogel beim Drogenhandel und als Informant einsetzte.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität durchschnittlich. Der Look wirkt authentisch und sieht in Verbindung mit Frisuren, Klamotten und Autos sehr schön nach Achtzigern aus.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. In den Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und Pistolen- und Gewehrschüsse klingen authentisch. Am Besten klingt der Track bei den Szenen in den Clubs, in denen viele altbekannte HipHop, R & B und Raptracks erklingen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: war recht gut, der Film; aber nicht sehr gut. „White Boy Rick“ ist gleichzeitig Charakter- und Milieustudie; und erschütternd ist, dass das FBI den Jungen jahrelang für Informationen nicht nur gedeckt und geschützt, sondern ihn quasi beim Aufstieg innerhalb der Gang gefördert hat. Das lässt tief in die Grundeinstellung amerikanischer FBI-Beamter blicken. 7,5 von 10, aufgerundet auf 8 (also vier Balken) vergebe ich.
Rick „White Boy Rick“ Wershe Jr. war bereits mit 14 als Dealer polizeibekannt und galt mit 17 Jahren als einer der größten und mächtigsten Drogenbosse in den USA. Der Junge wurde, wie im Film angesprochen, mit 8 Kilo Koks im Auto bei einer Kontrolle festgenommen, und da der Bundesstaat Michigan bei einer nachgewiesenen Menge von mehr als 650 Gramm kurzen Prozess macht sitzt Mershe immer noch im Knast; seine Entlassung soll 2020 stattfinden.
Der Film zeigt die Anfänge von „White Boy Rick“, der unter dem unseligen Einfluss seines mindestens halb kriminellen Vaters ohne Umwege Richtung schiefe Bahn gedrängt wurde, weil er die Welt gar nicht erst anders kennengelernt hat. Bereits früh verzichtet Rick auf den Schulbesuch und macht lieber auf der Straße Geld mit Crack. Später dann, im Dunstkreis der organisierten schwarzen Drogenkriminalität, erliegt Rick den süßen Versuchungen des Milieus und genießt die Partys und die attraktiven Frauen, während er parallel das FBI mit Informationen versorgt.
Yann Demange gelingt mit „White Boy Rick“ einerseits ein erschütterndes Gesellschaftsbild der sozialen Unterschicht Detroits: jeder scheint hier bewaffnet zu sein, jeder zweite drogensüchtig und alle miteinander (außer den Dealern) leben am Existenzminimum. Die Tragik um die Crack-Sucht, die die amerikanische Unterschicht im ausgehenden 20. Jahrhundert heimgesucht hat, wird mit Ricks süchtiger Schwester symbolisiert. Andererseits zeigt der Regisseur auch, dass den Ermittlern des FBI das Schicksal eines einzelnen Jugendlichen völlig gleichgültig war, wenn sie sich dafür Verurteilungen auf die Fahne schreiben konnten. Demange zeigt gut und überzeugend, welchen Verlockungen ein Junge im Milieu erliegen, aber auch welchen Gefahren ein Informant erliegen kann. Dabei wirkt der Darsteller von White Boy Rick vielleicht ein wenig sehr nervenstark, aber das musste der Junge wohl wirklich sein. Weder in der Mangel der Polizei noch unter massiver Bedrohung durch seine schwarzen Kumpel zeigte Rick irgendwelche Anzeichen von Angst.
Matthew McConaughey ist als zwar bemühter, aber stets alles falsch machender Loser-Vater wie gewohnt stark.
„White Boy Rick“ ist etwas verlangsamt erzählt, nimmt sich aber dafür Zeit für die Charakterstudie seiner Hauptfiguren. Trotz dieser manchmal gemächlichen Erzählweise ist der Film nie langweilig. Insgesamt scheint der Film jedoch die Tatsachen etwas zu verfälschen: verschiedenen Quellen zufolge war Ricks Vater bei der Bundespolizei und missbrauchte Rick, indem er ihn quasi als Lockvogel beim Drogenhandel und als Informant einsetzte.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität durchschnittlich. Der Look wirkt authentisch und sieht in Verbindung mit Frisuren, Klamotten und Autos sehr schön nach Achtzigern aus.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. In den Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und Pistolen- und Gewehrschüsse klingen authentisch. Am Besten klingt der Track bei den Szenen in den Clubs, in denen viele altbekannte HipHop, R & B und Raptracks erklingen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung. Die Scheibe hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: war recht gut, der Film; aber nicht sehr gut. „White Boy Rick“ ist gleichzeitig Charakter- und Milieustudie; und erschütternd ist, dass das FBI den Jungen jahrelang für Informationen nicht nur gedeckt und geschützt, sondern ihn quasi beim Aufstieg innerhalb der Gang gefördert hat. Das lässt tief in die Grundeinstellung amerikanischer FBI-Beamter blicken. 7,5 von 10, aufgerundet auf 8 (also vier Balken) vergebe ich.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 16.11.19 um 11:53
England, 1948 und Schottland, 1746: Das Ehepaar Jamie und Claire Fraser versucht mittlerweile in Frankreich, den drohenden Untergang der schottischen Highlander-Kultur zu vermeiden, indem sie eine Schlacht verhindern wollen bevor sie sich überhaupt ankündigt. Dazu manipulieren sie den im Exil lebenden Prinzen Charles Edward Stuart, damit der den Jakobitenaufstand eben nicht zustande kriegt und dadurch die für die Schotten in eine vernichtende Niederlage mündende Schlacht bei Culloden gar nicht erst stattfindet. Der Prinz leidet offensichtlich unter einem Gen-Defekt: in seiner DNA fehlen die verantwortlichen Bestandteile für Bescheidenheit, Menschenverstand, normale Sprache und schöne Kleidung. Tja, das kommt dabei heraus, wenn die Blutlinie die Erbfolge bestimmt, dann muss man halt auch mal verhaltensauffällige Regenten tolerieren. Aber Jamie und Claire müssen erkennen, dass sich die Geschichte nicht so ohne weiteres ändern lässt (nicht ohne Riss im Raum-Zeitkontinuum jedenfalls), und permanent fährt den beiden auch noch Black Jack Randall irgendwie in die Parade. Dummerweise kann Jamie Randall immer noch nicht umbringen, sonst wird dessen Nachfahre (Claires Ehemann 200 Jahre später) nie geboren (auch wieder so ´ne Sache mit dem Raum-Zeit-Kontinuum)…
So, nu isse durch, die zweite Staffel der Erfolgsserie, die auf Romanen der US-Amerikanerin Diana Gabaldon basiert. Die Bücher scheinen sich wohl wie geschnitten Brot verkauft zu haben (sind immer noch komplett an mir vorübergegangen), und nach dem Betrachten der zweiten Staffel kann ich nach wie vor behaupten: die Vorlage und auch die Serie sind von einer Frau hauptsächlich für Frauen gemacht. Das Übermaß der romantischen Folgen hat im Vergleich zur ersten Staffel deutlich abgenommen, dafür kam ein gerüttelt Maß an „Game of Thrones“-mäßigen Intrigen hinzu. Mittlerweile kann kaum noch jemand dem Nächsten vertrauen und fast jeder wird irgendwie hintergangen. Claire entwickelt sich neben ihrer Rolle als Manipulatorin der schottischen politischen Geschicke zur Heiratsvermittlerin sowie zur gewieften Giftmörderin (und wird fast Opfer eines Gift-Mordversuchs) und praktiziert so ganz nebenbei Euthanasie. Gleichzeitig ist sie deutlich weniger freizügig als in der ersten Staffel, warum auch immer. In der letzten Folge kommt noch ein wenig „Zurück in die Zukunft“-Flair auf Mittelalter-Schottisch auf, so ganz ohne DeLorean.
Logiklöcher gibt es nach wie vor zuhauf, da muss man als Zuschauer schon ziemlich leidensfähig sein.
Ansonsten ist auch die zweite Staffel äußerst hochwertig gemacht und besticht durch authentische Kostüme und tolle Kulissen. Da haben sich die Produzenten nicht lumpen lassen.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „Outlander“ auf einem 37 Zoll Full-HD TV genossen. Auf dieser Diagonale präsentiert sich das Bild nahezu mängelfrei, in allen Bildebenen gestochen scharf, ausgewogen kontrastiert und mit perfektem, sattem Schwarzwert versehen. Die Höchstwertung scheint das Bild der Serie auch auf großen Diagonalen spielend zu erreichen.
Aus den TV-Lautsprechern sind die Dialoge gut verständlich, alles Weitere kann verständlicherweise schlecht bewertet werden. Ich schließe mich der Punktevergabe in den beiden ersten Bewertungen an, das wird eventuell nach einer Kostprobe auf der Surroundanlage angepasst (wenn ich mir das tatsächlich nochmal antue).
Extras: wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich ebenfalls den Vorbewertern an. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die erste Staffel ging noch so, die zweite ist schon ziemlich abgefahren. Wie in meiner Beschreibung ersichtlich, halte ich „Outlander“ mittlerweile für ziemlichen Schrott, habe aber noch zwei Staffeln vor mir, die meine Frau mit ziemlicher Sicherheit sehen will. Obwohl sogar sie mich mittlerweile auf Logiklöcher aufmerksam macht, die ich nicht erkannt hätte. Wahrscheinlich weil ich gerade aus Desinteresse ob der häufigen Logikfehler im Internet gesurft habe..
So, nu isse durch, die zweite Staffel der Erfolgsserie, die auf Romanen der US-Amerikanerin Diana Gabaldon basiert. Die Bücher scheinen sich wohl wie geschnitten Brot verkauft zu haben (sind immer noch komplett an mir vorübergegangen), und nach dem Betrachten der zweiten Staffel kann ich nach wie vor behaupten: die Vorlage und auch die Serie sind von einer Frau hauptsächlich für Frauen gemacht. Das Übermaß der romantischen Folgen hat im Vergleich zur ersten Staffel deutlich abgenommen, dafür kam ein gerüttelt Maß an „Game of Thrones“-mäßigen Intrigen hinzu. Mittlerweile kann kaum noch jemand dem Nächsten vertrauen und fast jeder wird irgendwie hintergangen. Claire entwickelt sich neben ihrer Rolle als Manipulatorin der schottischen politischen Geschicke zur Heiratsvermittlerin sowie zur gewieften Giftmörderin (und wird fast Opfer eines Gift-Mordversuchs) und praktiziert so ganz nebenbei Euthanasie. Gleichzeitig ist sie deutlich weniger freizügig als in der ersten Staffel, warum auch immer. In der letzten Folge kommt noch ein wenig „Zurück in die Zukunft“-Flair auf Mittelalter-Schottisch auf, so ganz ohne DeLorean.
Logiklöcher gibt es nach wie vor zuhauf, da muss man als Zuschauer schon ziemlich leidensfähig sein.
Ansonsten ist auch die zweite Staffel äußerst hochwertig gemacht und besticht durch authentische Kostüme und tolle Kulissen. Da haben sich die Produzenten nicht lumpen lassen.
Entgegen meiner üblichen Sehgewohnheiten wurde „Outlander“ auf einem 37 Zoll Full-HD TV genossen. Auf dieser Diagonale präsentiert sich das Bild nahezu mängelfrei, in allen Bildebenen gestochen scharf, ausgewogen kontrastiert und mit perfektem, sattem Schwarzwert versehen. Die Höchstwertung scheint das Bild der Serie auch auf großen Diagonalen spielend zu erreichen.
Aus den TV-Lautsprechern sind die Dialoge gut verständlich, alles Weitere kann verständlicherweise schlecht bewertet werden. Ich schließe mich der Punktevergabe in den beiden ersten Bewertungen an, das wird eventuell nach einer Kostprobe auf der Surroundanlage angepasst (wenn ich mir das tatsächlich nochmal antue).
Extras: wie üblich nicht angesehen, ich schließe mich ebenfalls den Vorbewertern an. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: die erste Staffel ging noch so, die zweite ist schon ziemlich abgefahren. Wie in meiner Beschreibung ersichtlich, halte ich „Outlander“ mittlerweile für ziemlichen Schrott, habe aber noch zwei Staffeln vor mir, die meine Frau mit ziemlicher Sicherheit sehen will. Obwohl sogar sie mich mittlerweile auf Logiklöcher aufmerksam macht, die ich nicht erkannt hätte. Wahrscheinlich weil ich gerade aus Desinteresse ob der häufigen Logikfehler im Internet gesurft habe..
mit 3
mit 5
mit 5
mit 5
bewertet am 15.11.19 um 10:12
In den letzten Monaten des 2. Weltkrieges gerät der deutsche Fallschirmjäger Bernd Trautmann in britische Kriegsgefangenschaft. In einem Lager in England nahe Manchester entdeckt der Trainer des ortsansässigen Vereins eher zufällig das ungeheure Talent Trautmanns im Fußballtor und ersetzt kurzerhand seinen bisherigen Stammtorhüter (nicht nur eine Pfeife, sondern auch noch wenig ehrgeizig), nachdem er erst mal den Chef des Lagers geschmiert hat. Dadurch hat Trautmann das Privileg, öfter mal das Gefangenenlager verlassen zu können.
Als die Kriegsgefangenen entlassen werden und zurück nach Deutschland dürfen muss sich Trautmann entscheiden: kehrt er zurück in seine alte Heimat oder verbleibt er in der neuen, wo ihm eine Karriere als Torwart bei Manchester City winkt, und seine heimliche Liebe zur Tochter seines Trainers scheint da das Zünglein an der Waage zu werden. Doch so ganz ruckfrei gerät seine „Integration“ nicht: die Engländer haben den Krieg weder vergessen noch verziehen und Trautmann schlagen bei seinen ersten Spielen Wellen des Protestes entgegen, denn auch seine eigene Vergangenheit in der Wehrmacht ist nicht ohne dunkle Flecken...
So steht es in den (Fußball-) Geschichtsbüchern: Bernhard Trautmann aka „Bert“ (die Engländer tun sich schwer, Bernd auszusprechen) kam als Kriegsgefangener, blieb als Freigelassener und wurde 15 Jahre lang Stammtorhüter bei ManCity, heiratete die Tochter seines ersten englischen Trainers und bekam drei Söhne. Unglaublich ist, dass Trautmann in einem Endspiel mit gebrochenen Genick noch 20 Minuten weiterspielte, seiner Mannschaft den Sieg sicherte und erst danach zusammenbrach.
Marcus H. Rosenmüller ist ein deutscher Regisseur, dessen frühere Filme „Wer früher stirbt, ist länger tot“, „Sommer in Orange“ und „Wer´s glaubt wird selig“ mir recht gut gefielen. Mit „Trautmann“ verfilmte Rosenmüller die reale Geschichte um den ehemaligen Soldaten Trautmann, der später durch England und Deutschland für seine Bemühungen um die Aussöhnung beider Länder ausgezeichnet wurde.
Leider verpasst es Rosenmüller, der Figur ihre tatsächliche Ambivalenz zu verleihen; stattdessen wird Trautmann zwar nicht als Nazigegner und Widerstandskämpfer gezeigt aber eben auch nicht als überzeugter Deutscher und Soldat, der an vielen Fronten gekämpft hatte und mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Film wird übrigens gezeigt, dass die Lagerinsassen in drei verschiedene Kategorien eingeteilt wurden. Trautmann wurde „Schwarz“ eingestuft, was im Film nicht gezeigt wird: das war die Farbe für die überzeugten Nationalsozialisten.
Stattdessen schippert Rosenmüller des Öfteren hart an der Grenze zum Kitsch entlang, überschreitet diese Grenze aber selten und macht aus einer eigentlich zum Teil recht tragischen Geschichte ein meist recht leichtfüßiges Feelgood-/ RomCom-Movie. Das lässt sich zwar recht gut ansehen, trägt aber der Figur Trautmanns nur bedingt Rechnung.
Das Bild hat eine sagenhafte Qualität. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind hervorragend. Der Kontrast ist perfekt. Die Höchstwertung verdient sich das Bild locker, das Bild ist ganz weit vorne mit dabei.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls hervorragend, hier bestechen vor allem die Surroundkulisse und die immer wieder beeindruckenden direktionalen Effekte. Bei einem kurzen Bombardement durch die deutsche Luftwaffe zu Beginn des Films rumort der Bass ordentlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: so als Film ist „Trautmann“ durchaus mehr als ansehnlich. Man darf jedoch nicht vergessen, dass Trautmann bereits als Jugendlicher in die Hitlerjugend eintrat und lange Jahre in der Wehrmacht diente. Auch dass er bei der Führung des Gefangenenlagers, in dem er einsaß, als überzeugter Nazi galt wird im Film komplett ausgespart. So wurde aus Trautmanns Biopic ein ziemlich verklärtes Denkmal, das der Realität nur bedingt Rechnung trägt. Und dennoch: hat was, der Film. 7 - 7,5 Balken hätte ich auf einer feineren Skala gegeben, so runde ich auf.
Als die Kriegsgefangenen entlassen werden und zurück nach Deutschland dürfen muss sich Trautmann entscheiden: kehrt er zurück in seine alte Heimat oder verbleibt er in der neuen, wo ihm eine Karriere als Torwart bei Manchester City winkt, und seine heimliche Liebe zur Tochter seines Trainers scheint da das Zünglein an der Waage zu werden. Doch so ganz ruckfrei gerät seine „Integration“ nicht: die Engländer haben den Krieg weder vergessen noch verziehen und Trautmann schlagen bei seinen ersten Spielen Wellen des Protestes entgegen, denn auch seine eigene Vergangenheit in der Wehrmacht ist nicht ohne dunkle Flecken...
So steht es in den (Fußball-) Geschichtsbüchern: Bernhard Trautmann aka „Bert“ (die Engländer tun sich schwer, Bernd auszusprechen) kam als Kriegsgefangener, blieb als Freigelassener und wurde 15 Jahre lang Stammtorhüter bei ManCity, heiratete die Tochter seines ersten englischen Trainers und bekam drei Söhne. Unglaublich ist, dass Trautmann in einem Endspiel mit gebrochenen Genick noch 20 Minuten weiterspielte, seiner Mannschaft den Sieg sicherte und erst danach zusammenbrach.
Marcus H. Rosenmüller ist ein deutscher Regisseur, dessen frühere Filme „Wer früher stirbt, ist länger tot“, „Sommer in Orange“ und „Wer´s glaubt wird selig“ mir recht gut gefielen. Mit „Trautmann“ verfilmte Rosenmüller die reale Geschichte um den ehemaligen Soldaten Trautmann, der später durch England und Deutschland für seine Bemühungen um die Aussöhnung beider Länder ausgezeichnet wurde.
Leider verpasst es Rosenmüller, der Figur ihre tatsächliche Ambivalenz zu verleihen; stattdessen wird Trautmann zwar nicht als Nazigegner und Widerstandskämpfer gezeigt aber eben auch nicht als überzeugter Deutscher und Soldat, der an vielen Fronten gekämpft hatte und mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Film wird übrigens gezeigt, dass die Lagerinsassen in drei verschiedene Kategorien eingeteilt wurden. Trautmann wurde „Schwarz“ eingestuft, was im Film nicht gezeigt wird: das war die Farbe für die überzeugten Nationalsozialisten.
Stattdessen schippert Rosenmüller des Öfteren hart an der Grenze zum Kitsch entlang, überschreitet diese Grenze aber selten und macht aus einer eigentlich zum Teil recht tragischen Geschichte ein meist recht leichtfüßiges Feelgood-/ RomCom-Movie. Das lässt sich zwar recht gut ansehen, trägt aber der Figur Trautmanns nur bedingt Rechnung.
Das Bild hat eine sagenhafte Qualität. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind hervorragend. Der Kontrast ist perfekt. Die Höchstwertung verdient sich das Bild locker, das Bild ist ganz weit vorne mit dabei.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende Track ist ebenfalls hervorragend, hier bestechen vor allem die Surroundkulisse und die immer wieder beeindruckenden direktionalen Effekte. Bei einem kurzen Bombardement durch die deutsche Luftwaffe zu Beginn des Films rumort der Bass ordentlich.
Extras: nicht angesehen, ich vergebe die Wertung des Reviews. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: so als Film ist „Trautmann“ durchaus mehr als ansehnlich. Man darf jedoch nicht vergessen, dass Trautmann bereits als Jugendlicher in die Hitlerjugend eintrat und lange Jahre in der Wehrmacht diente. Auch dass er bei der Führung des Gefangenenlagers, in dem er einsaß, als überzeugter Nazi galt wird im Film komplett ausgespart. So wurde aus Trautmanns Biopic ein ziemlich verklärtes Denkmal, das der Realität nur bedingt Rechnung trägt. Und dennoch: hat was, der Film. 7 - 7,5 Balken hätte ich auf einer feineren Skala gegeben, so runde ich auf.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 14.11.19 um 10:13
Irgendwo in England: der eher mäßig erfolgreiche Sänger und Songwriter Jack Malik erkennt nach einem nur wenige Sekunden andauernden mysteriösen, weltweiten Stromausfall, dass nicht nur Coca Cola und McDonalds, sondern auch die Beatles und ihre Musik vollständig aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit gelöscht wurden. Nach einer Weile keimt in Jack eine Idee: warum nicht die grandiosen Songs der legendären Band als seine ausgeben und erfolgreich werden? Doch auch dann stellt sich der Erfolg erst ein, als sich eine profitgeile amerikanische Producerin Jack annimmt und: als Superstar Ed Sheeran auf Jack aufmerksam wird..
„Yesterday“ ist der neueste Streich des Ausnahmeregisseurs Danny Boyle, der der Kinowelt unter anderem Neo-Klassiker wie „Trainspotting“ bescherte, aber auch die mehrfach oscar-prämierten „127 Hours“ und „Slumdog Millionaire“.
Boyle stellt mit seinem Drehbuchautor die interessante These auf, was denn wäre, wenn die Beatles in der kollektiven Wahrnehmung der Welt nie existiert hätten. Was wäre, wenn ein vermeintlich einziger Musiker sich an die Lieder erinnern, sie niederschreiben und veröffentlichen würde? Wären die Songs und der Musiker dann genauso erfolgreich?
Im Grunde ist „Yesterday“ jedoch eine Romantic Comedy im besten Sinne, denn parallel zu dieser What if-Frage spinnt Boyle eine Story um den Sänger und seine langjährige beste Freundin, die durch die Umstände voneinander getrennt werden und schließlich doch zueinander finden, soviel darf verraten werden. Insgesamt betrachtet ist „Yesterday“ ein schönes Feelgood-Movie ohne Längen, das über die gesamte Lauflänge zu unterhalten weiß, aber die erzählerische Qualität und Dichte früherer Boyle-Filme nicht erreicht.
Newcomer Himesh Patel ist als unbeholfener und schüchterner Loser eine Offenbarung und spontan sympathisch, Ed Sheeran nimmt sein Image als Superstar und Hitmaschine gekonnt selbstironisch auf die Schippe; und heimlicher Star ist für mich die Darstellerin der skrupellosen und profitgeilen Managerin, die ein paar denkwürdige Sprüche hinaus haut.
Danny Boyle wäre nicht Danny Boyle, wenn nicht ab und an seine Handschrift in Form von exzentrischer Kameraführung aufblitzen würde. Diese bleibt jedoch im Vergleich zu seinen früheren Werken selten erkennbar.
Das Bild ist hervorragend. Die Bildfehler sind, wenn überhaupt vorhanden; minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein. Meistens ist die Schärfe jedoch hervorragend. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität überdurchschnittlich.
Der deutsche Track liegt auf der Scheibe in Atmos vor, der Core wird durch Dolby TrueHD abgebildet. Der Track ist hervorragend: Surroundkulisse, direktionale Effekte; dazu noch ein klanglich tolles Volumen bei den Auftritten: klasse. Dazu kommt noch ein fetter Bass, der jedoch nie aufdringlich wirkt.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung. Die Scheibe kommt in einer gelben Amaray
Mein persönliches Fazit: Hat mir zwar gut gefallen, der Film; aber die meisten früheren Filme von Boyle fand ich besser. Ich mag alle seine Filme und besonders „Trainspotting“, „Sunshine“ und „Trance“; die stehen auch noch in der Sammlung und landen immer wieder mal im Player. „Yesterday“ fand ich wie gesagt auch gut, aber ob ich den noch mal sehen will muss sich zeigen.
„Yesterday“ ist der neueste Streich des Ausnahmeregisseurs Danny Boyle, der der Kinowelt unter anderem Neo-Klassiker wie „Trainspotting“ bescherte, aber auch die mehrfach oscar-prämierten „127 Hours“ und „Slumdog Millionaire“.
Boyle stellt mit seinem Drehbuchautor die interessante These auf, was denn wäre, wenn die Beatles in der kollektiven Wahrnehmung der Welt nie existiert hätten. Was wäre, wenn ein vermeintlich einziger Musiker sich an die Lieder erinnern, sie niederschreiben und veröffentlichen würde? Wären die Songs und der Musiker dann genauso erfolgreich?
Im Grunde ist „Yesterday“ jedoch eine Romantic Comedy im besten Sinne, denn parallel zu dieser What if-Frage spinnt Boyle eine Story um den Sänger und seine langjährige beste Freundin, die durch die Umstände voneinander getrennt werden und schließlich doch zueinander finden, soviel darf verraten werden. Insgesamt betrachtet ist „Yesterday“ ein schönes Feelgood-Movie ohne Längen, das über die gesamte Lauflänge zu unterhalten weiß, aber die erzählerische Qualität und Dichte früherer Boyle-Filme nicht erreicht.
Newcomer Himesh Patel ist als unbeholfener und schüchterner Loser eine Offenbarung und spontan sympathisch, Ed Sheeran nimmt sein Image als Superstar und Hitmaschine gekonnt selbstironisch auf die Schippe; und heimlicher Star ist für mich die Darstellerin der skrupellosen und profitgeilen Managerin, die ein paar denkwürdige Sprüche hinaus haut.
Danny Boyle wäre nicht Danny Boyle, wenn nicht ab und an seine Handschrift in Form von exzentrischer Kameraführung aufblitzen würde. Diese bleibt jedoch im Vergleich zu seinen früheren Werken selten erkennbar.
Das Bild ist hervorragend. Die Bildfehler sind, wenn überhaupt vorhanden; minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein. Meistens ist die Schärfe jedoch hervorragend. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität überdurchschnittlich.
Der deutsche Track liegt auf der Scheibe in Atmos vor, der Core wird durch Dolby TrueHD abgebildet. Der Track ist hervorragend: Surroundkulisse, direktionale Effekte; dazu noch ein klanglich tolles Volumen bei den Auftritten: klasse. Dazu kommt noch ein fetter Bass, der jedoch nie aufdringlich wirkt.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung. Die Scheibe kommt in einer gelben Amaray
Mein persönliches Fazit: Hat mir zwar gut gefallen, der Film; aber die meisten früheren Filme von Boyle fand ich besser. Ich mag alle seine Filme und besonders „Trainspotting“, „Sunshine“ und „Trance“; die stehen auch noch in der Sammlung und landen immer wieder mal im Player. „Yesterday“ fand ich wie gesagt auch gut, aber ob ich den noch mal sehen will muss sich zeigen.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 10.11.19 um 13:21
Nordamerika 1849, im wildesten Teil des Wilden Westens: der junge Eli McCullough muss erst mit ansehen, wie seine Familie durch Comanchen getötet wird und wird dann gekidnappt. Zunächst als Sklave gehalten wächst Eli aka Thieti (oder so ähnlich; heißt „Jämmerlicher weißer Junge“) nach einiger Zeit in das Stammesgefüge hinein, verliebt sich in die junge Indianerin Prärieblume und wird in den Stamm aufgenommen.
Sehr viel später, im Jahr 1915, ist Eli McCullough Großgrundbesitzer in Texas und versucht, auf der Höhe der Zeit zu bleiben: die Ära der Viehbarone ist vorbei, und es herrscht Aufbruchstimmung Richtung Ölindustrie. Dummerweise scheinen sich auf seinem Grund und Boden keinerlei Ölvorkommen zu befinden, aber Eli ist noch Comanche genug, um über die Vorkommen auf dem Land seines mexikanischen Nachbarn nach zu denken..
„The Son“ ist einerseits klassischer Western, andererseits wird der klassische Western in die Neuzeit transferiert. Der Western bleibt jedoch stets deutlich erkennbar. Im Jahr 1915 fahren bereits einige Automobile auf den Straßen von Südtexas, aber dennoch bleibt das Pferd des Texaners liebstes Transportmittel. Die Serie wird in zwei Zeitlinien erzählt: ein Erzählstrang begleitet den jungen Eli auf seinem Werdegang zu einem waschechten Comanchen; der zweite schildert wie der greise Eli McCullough mit allen Mitteln die Zukunft seiner Familie sichern will, und das durchaus mit allerlei unsportlichen Mitteln und gegen den Willen einzelner Familienmitglieder.
„The Son“ ist jedoch nicht nur Western, sondern setzt sich durchaus kritisch mit der Vorgehensweise der Weißen im Umgang mit Mexikanern und Indianern auseinander und lässt die weißen Zuwanderer nicht im besten Lichte erscheinen. Besonders die Figur des Eli McCullough, kongenial verkörpert durch Pierce Brosnan, stellt den skrupellosen, hauptsächlich auf den eigenen Vorteil fixierten Weißen so dar, wie viele der späteren Amerikaner wohl tatsächlich waren: man hat Mexikanern und Indianern schlicht und ergreifend ihr Land weggenommen.
Die erste Staffel von „The Son“ war für mich persönlich eine sehr gute Serie; spannend, dramatisch und teils saubrutal. Der junge Eli sieht 1849 mindestens wie 14, eher wie 16 oder gar älter aus; daher fand ich Eli McCulloughs Aussehen im Alter zu jung und seine physische Erscheinung zu rüstig. Er war rechnerisch im Jahre 1915 wenigstens 80 Jahre, da störte die Optik anfangs ein wenig.
Das Bild ist zwar gut bis hervorragend, aber leider auch etwas wechselhaft. Das Intro der Folgen sieht schon fast nach 4K aus, das aber wird in diesem Falle durch extremen Kontrast erkauft. Die Masse der Bilder der Folgen selbst sind toll: sie sind schön scharf, mit kräftigen, natürlichen Farben versehen und teils unglaublich plastisch. Auch und besonders bei Nacht ist das Bild teils wirklich beeindruckend. Dann wieder schleichen sich unverständlicher- und ärgerlicherweise immer wieder auffällige Unschärfen ein. Dennoch vergebe ich hier etwas wohlwollend die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Sound ist auch sehr gut, aber nicht perfekt. Die Surroundkulisse wirkt ab und an ein wenig unausgewogen: manchmal hört man wenig von hinten; dann wieder wird man durch perfekt lokalisierbare direktionale Effekte überrascht. In den durchaus häufig vorkommenden Schusswechseln und großen Ballereien kracht es durchaus dynamisch und bassstark von allen Seiten.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Amaray hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich fand „The Son“ toll. Als Western steht die Serie den Hochkarätern wie „Deadwood“ oder „Hell on Wheels“ in Nichts nach. Ich habe die erste Staffel in drei Happen aufgesogen und freue mich jetzt auf die zweite.
Sehr viel später, im Jahr 1915, ist Eli McCullough Großgrundbesitzer in Texas und versucht, auf der Höhe der Zeit zu bleiben: die Ära der Viehbarone ist vorbei, und es herrscht Aufbruchstimmung Richtung Ölindustrie. Dummerweise scheinen sich auf seinem Grund und Boden keinerlei Ölvorkommen zu befinden, aber Eli ist noch Comanche genug, um über die Vorkommen auf dem Land seines mexikanischen Nachbarn nach zu denken..
„The Son“ ist einerseits klassischer Western, andererseits wird der klassische Western in die Neuzeit transferiert. Der Western bleibt jedoch stets deutlich erkennbar. Im Jahr 1915 fahren bereits einige Automobile auf den Straßen von Südtexas, aber dennoch bleibt das Pferd des Texaners liebstes Transportmittel. Die Serie wird in zwei Zeitlinien erzählt: ein Erzählstrang begleitet den jungen Eli auf seinem Werdegang zu einem waschechten Comanchen; der zweite schildert wie der greise Eli McCullough mit allen Mitteln die Zukunft seiner Familie sichern will, und das durchaus mit allerlei unsportlichen Mitteln und gegen den Willen einzelner Familienmitglieder.
„The Son“ ist jedoch nicht nur Western, sondern setzt sich durchaus kritisch mit der Vorgehensweise der Weißen im Umgang mit Mexikanern und Indianern auseinander und lässt die weißen Zuwanderer nicht im besten Lichte erscheinen. Besonders die Figur des Eli McCullough, kongenial verkörpert durch Pierce Brosnan, stellt den skrupellosen, hauptsächlich auf den eigenen Vorteil fixierten Weißen so dar, wie viele der späteren Amerikaner wohl tatsächlich waren: man hat Mexikanern und Indianern schlicht und ergreifend ihr Land weggenommen.
Die erste Staffel von „The Son“ war für mich persönlich eine sehr gute Serie; spannend, dramatisch und teils saubrutal. Der junge Eli sieht 1849 mindestens wie 14, eher wie 16 oder gar älter aus; daher fand ich Eli McCulloughs Aussehen im Alter zu jung und seine physische Erscheinung zu rüstig. Er war rechnerisch im Jahre 1915 wenigstens 80 Jahre, da störte die Optik anfangs ein wenig.
Das Bild ist zwar gut bis hervorragend, aber leider auch etwas wechselhaft. Das Intro der Folgen sieht schon fast nach 4K aus, das aber wird in diesem Falle durch extremen Kontrast erkauft. Die Masse der Bilder der Folgen selbst sind toll: sie sind schön scharf, mit kräftigen, natürlichen Farben versehen und teils unglaublich plastisch. Auch und besonders bei Nacht ist das Bild teils wirklich beeindruckend. Dann wieder schleichen sich unverständlicher- und ärgerlicherweise immer wieder auffällige Unschärfen ein. Dennoch vergebe ich hier etwas wohlwollend die Höchstwertung.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Sound ist auch sehr gut, aber nicht perfekt. Die Surroundkulisse wirkt ab und an ein wenig unausgewogen: manchmal hört man wenig von hinten; dann wieder wird man durch perfekt lokalisierbare direktionale Effekte überrascht. In den durchaus häufig vorkommenden Schusswechseln und großen Ballereien kracht es durchaus dynamisch und bassstark von allen Seiten.
Extras: nicht angesehen; ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Amaray hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ich fand „The Son“ toll. Als Western steht die Serie den Hochkarätern wie „Deadwood“ oder „Hell on Wheels“ in Nichts nach. Ich habe die erste Staffel in drei Happen aufgesogen und freue mich jetzt auf die zweite.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 06.11.19 um 16:08
Indien, 2008: am 26. November erreichen zehn junge Männer, allesamt kaum dem Teenageralter entwachsen, die indische Hauptstadt, nachdem sie über das Meer absolut anonym mit ihrer Ausrüstung einreisen konnten. In Mumbai angekommen, trennen sie sich in kleinere Gruppierungen auf und beginnen eine konzertierte Anschlagsserie, die letztendlich 178 Menschen das Leben kosten soll und die Aberhunderte Verletzte fordert..
Nach schweren Anschlägen in früheren Jahren in Indien war man zunächst der Meinung, dass die pakistanische Terror-Organisation Lashkar e-Taib die furchtbaren Anschläge verübt habe, jedoch bekannte sich bis dahin unbekannte Organisation Deccan Mujahideen zu den Taten. Die Täter, allesamt pakistanische Staatsbürger, teilten sich in Kleingruppen zu zwei Mann auf und begannen beispielsweise an einem Bahnhof, wahllos in die Menge zu schießen (im Film gezeigt). Alleine bei diesem Teil der Anschläge starben 58 Menschen. Im Fokus des Films steht jedoch ein anderer Schauplatz: nämlich das Luxus-Hotel Taj Mahal Palace and Tower, in dem auch viele ausländische Touristen abstiegen. Eigentlich war Ziel der Attentäter, sich für die Zerstörung einer Moschee zu rächen, jedoch war es auch erklärtes Ziel der eiskalten und skrupellosen Mörder, möglichst viele Briten und Amerikaner, also Ungläubige, zu töten. Dennoch waren die meisten der Getöteten indische Staatsbürger.
Den Opfern verleihen Armie Hammer, Jason Isaacs, Nazain Boniadi und Dev Patel ein Gesicht, und diese Schauspieler lassen den Zuschauer hautnah die Angst während der Geschehnisse miterleben. Die Attentäter töten gnadenlos Frauen, Männer, alt und jung; und auch Kinder werden bei den beinahe schon achtlos ausgeführten Exekutionen nicht verschont.
„Hotel Mumbai“ führt nicht in die Thematik ein. Das ist einerseits für Interessierte wie mich etwas schade; versuche ich doch ein wenig hinter die Geschehnisse zu sehen und Begründungen oder (wenn auch völlig unverständliche) Motivationen für diese Taten zu erkennen. Andererseits gibt es da wohl auch nicht viel zu verstehen, denn die Täter und die Köpfe dahinter wollen nur eins: Angst und Schrecken durch Terror auslösen.
„Hotel Mumbai“ ergreift Partei, und etwas anderes ist auch nicht möglich. Auch christliche Nationen haben im Namen des Kreuzes Fürchterliches verübt, doch das ist über 600 Jahre her. Der Islam hingegen scheint ein Zeitalter der Aufklärung nicht mehr zu erreichen, und seine Auslegung durch seine Gläubigen wird immer reaktionärer. Ist der Islam an sich bösartig? Sicher nicht, aber immer mehr seiner Anhänger sind und werden es.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität durchschnittlich.
Der deutsche Track von „Hotel Mumbai“ liegt in DTS HD MA 5.1 vor. In den Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: „Hotel Mumbai“ ist nach kurzem Einstieg ein 100-minütiger Par Force-Ritt durch Wellen der Angst. Wer den Film ansieht, wird nicht mehr unbekümmert in Länder mit hohem Anteil an Moslems reisen, in dem bereits Anschläge stattgefunden haben. Unfassbar spannend, über alle Maßen bestürzend, erschreckend und schockierend; und das Schlimmste ist: so hat es sich zugetragen...
Nach schweren Anschlägen in früheren Jahren in Indien war man zunächst der Meinung, dass die pakistanische Terror-Organisation Lashkar e-Taib die furchtbaren Anschläge verübt habe, jedoch bekannte sich bis dahin unbekannte Organisation Deccan Mujahideen zu den Taten. Die Täter, allesamt pakistanische Staatsbürger, teilten sich in Kleingruppen zu zwei Mann auf und begannen beispielsweise an einem Bahnhof, wahllos in die Menge zu schießen (im Film gezeigt). Alleine bei diesem Teil der Anschläge starben 58 Menschen. Im Fokus des Films steht jedoch ein anderer Schauplatz: nämlich das Luxus-Hotel Taj Mahal Palace and Tower, in dem auch viele ausländische Touristen abstiegen. Eigentlich war Ziel der Attentäter, sich für die Zerstörung einer Moschee zu rächen, jedoch war es auch erklärtes Ziel der eiskalten und skrupellosen Mörder, möglichst viele Briten und Amerikaner, also Ungläubige, zu töten. Dennoch waren die meisten der Getöteten indische Staatsbürger.
Den Opfern verleihen Armie Hammer, Jason Isaacs, Nazain Boniadi und Dev Patel ein Gesicht, und diese Schauspieler lassen den Zuschauer hautnah die Angst während der Geschehnisse miterleben. Die Attentäter töten gnadenlos Frauen, Männer, alt und jung; und auch Kinder werden bei den beinahe schon achtlos ausgeführten Exekutionen nicht verschont.
„Hotel Mumbai“ führt nicht in die Thematik ein. Das ist einerseits für Interessierte wie mich etwas schade; versuche ich doch ein wenig hinter die Geschehnisse zu sehen und Begründungen oder (wenn auch völlig unverständliche) Motivationen für diese Taten zu erkennen. Andererseits gibt es da wohl auch nicht viel zu verstehen, denn die Täter und die Köpfe dahinter wollen nur eins: Angst und Schrecken durch Terror auslösen.
„Hotel Mumbai“ ergreift Partei, und etwas anderes ist auch nicht möglich. Auch christliche Nationen haben im Namen des Kreuzes Fürchterliches verübt, doch das ist über 600 Jahre her. Der Islam hingegen scheint ein Zeitalter der Aufklärung nicht mehr zu erreichen, und seine Auslegung durch seine Gläubigen wird immer reaktionärer. Ist der Islam an sich bösartig? Sicher nicht, aber immer mehr seiner Anhänger sind und werden es.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist natürlich; die Plastizität durchschnittlich.
Der deutsche Track von „Hotel Mumbai“ liegt in DTS HD MA 5.1 vor. In den Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: „Hotel Mumbai“ ist nach kurzem Einstieg ein 100-minütiger Par Force-Ritt durch Wellen der Angst. Wer den Film ansieht, wird nicht mehr unbekümmert in Länder mit hohem Anteil an Moslems reisen, in dem bereits Anschläge stattgefunden haben. Unfassbar spannend, über alle Maßen bestürzend, erschreckend und schockierend; und das Schlimmste ist: so hat es sich zugetragen...
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 01.11.19 um 14:49
26. April 1986: in der Ukraine, nahe der Grenze zu Weißrussland explodiert der Reaktor 4 des Kernkraftwerkes „Tschernobyler Atomkraftwerk namens W. I. Lenin“. Während eines Sicherheitstests (welche Ironie des Schicksals..) kommt es zur Katastrophe, und der freigelegte und brennende Kern pustet Trillionen Becquerels an radioaktiven Nukliden in die Atmosphäre. Diese treten ihren Siegeszug um einen ordentlichen Teil des Erdballs an, werden sogar noch in Norditalien und der Türkei nachgewiesen, und trotzdem versuchen die Betreiber vor Ort erst mal, den Vorfall herunter zu spielen. Während die rasch am Unglücksort eingesetzten Kraftwerksarbeiter und Feuerwehrleute die Auswirkungen der mit mehr als 16 Sievert unfassbar starken Strahlung fast sofort am eigenen Leib verspüren, lässt man den Kreml ein paar Tage im Glauben, dass alles halb so wild sei. Erst der Chemiker Waleri Legassow, der anfangs unbeeindruckte Politiker Boris Shcherbina und die später dazu stoßende Nuklearphysikerin Ulana Komyuk erkennen das wahre Ausmaß der Katastrophe, machen es auf höchster politischer Ebene bekannt und versuchen zu retten, was noch zu retten ist..
Die preisgekrönte Serie „Chernobyl“ zeigt besonders in den ersten Folgen minutiös die schockierenden Abläufe während des Reaktorunfalls auf, die letzten Endes neben gravierenden technischen Mängeln ausschließlich auf die Ignoranz eines einzigen Mannes zurück zu führen sind. Zunächst ist der Zuschauer ebenso ahnungslos wie die Betreiber des Kraftwerks und die Bewohner der nahen Stadt Pripjat und erlebt die ersten schockierenden Fälle akuter Strahlenkrankheit live und in Farbe mit. Erst in der fünften und letzten Folge, als die wahren Gründe für den „Unfall“ während des Prozesses offenbart werden, versteht auch der Zuschauer durch die anschauliche Darstellung der physikalischen Vorgänge zur Gänze. Davor herrschen wie bei den Betroffenen Ahnungslosigkeit und Angst. Überdeutlich wird geschildert, dass die Apparatschicks anfangs alles daransetzten, den Vorfall zu verharmlosen um ihre Karriere nicht zu gefährden. Erst nach und nach wurde auch das Zentralkomitee informiert, und bereits zu spät werden Maßnahmen ergriffen, um das Ausmaß der Schäden nicht noch zu vergrößern.
Unfassbar, dass trotz aller Warnungen und auch systembedingter Warnhinweise des Kernkraftwerkes selbst ein einzelner Mann sämtliche Hinweise, Vorschriften und den klaren Menschenverstand ignorierte, um einen mehrfach schiefgegangenen Test auf Biegen und Brechen durchzuführen. Unfassbar, dass das totalitäre sowjetische System noch lange Zeit versuchte, die Tatsachen zu vertuschen und die katastrophalen Folgen herunter zu spielen. Unfassbar, dass die Sowjetunion und jetzt Russland noch immer von insgesamt 32 Toten sprach und spricht, während der Rest der Welt 4.000 bis 93.000 Toten berechnet hat. Absehbar war, aber dennoch unfassbar ist, dass über 30 Jahre später Pilze und Wild im Bayerischen Wald noch immer hoch strahlenbelastet sind und der Mensch vor dem Verzehr ausdrücklich gewarnt wird.
Optisch besticht die Serie durch absolut authentische Kulissen, Kostüme, Frisuren und Fahrzeuge. Die Trostlosigkeit des damaligen Ostblocks lugt aus jeder Plattenbau-Fassade und aus jeder schmucklosen Wohnung hervor; und der Argwohn der Bürger gegenüber dem totalitären System lässt sich jedem Gesicht und fast jedem gesprochenen Wort entnehmen. Maßgeblich zur stets bedrohlichen Atmosphäre trägt der verstörende Soundtrack bei.
„Chernobyl“ ist wohl eine HBO/ Sky-Kooperation. Wie von HBO gewohnt hat das Bild eine hohe Qualität. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind hervorragend. Der Kontrast ist nicht optimal, was jedoch zusammen mit der reduzierten und erdig-bräunlichen Farbgebung einem angenehm „antiken“ Look führt. Die Höchstwertung verdient sich das Bild locker.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend, aber auch etwas zurückhaltend. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In der ersten Folge und in der letzten Folge, wenn der Reaktor explodiert, rumst es sehr dynamisch und bassstark von allen Seiten. Auch in den anderen Folgen kommt es immer wieder zu Basseinsätzen und hochdynamischen Abschnitten, wenn z. B. mal ein Schuss bricht.
Leider befinden sich außer ein paar (Serien-) Trailern keinerlei Extras auf den Scheiben, sehr schade. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: als die Bundeskanzlerin nach Fukushima den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie propagierte, hielt ich das damals noch für übereilt. Da die Energieversorgung bis zum Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Verfeuerung von Stein- und Braunkohle sichergestellt werden sollte war ich der Meinung, dass hier der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wurde; ist doch die Kernkraft (wenn kein Reaktorunfall passiert..) eine vergleichsweise umweltschonende Form der Energiegewinnung. Auch wenn ein Unfall wie in Tschernobyl in westlichen AKWs nicht vorkommen kann, weil hier der Moderator nicht gleichzeitig das Kühlmittel ist wie das Graphit in russischen AKWs: dafür passieren dann andere. Letztendlich nützt Deutschland der Atomausstieg nur wenig, wenn an den Landesgrenzen, nur wenige Kilometer von deutschem Boden entfernt, marode Reaktoren stehen, die eine latente Gefahr darstellen.
„Chernobyl“ hat mich insgesamt umdenken lassen: wenn man sich nach dem Ansehen der Serie auch noch ein wenig einliest, erkennt man mit zunehmendem Grauen erst so richtig, was alles passiert ist und was noch passieren hätte können. Die Bilder der in unfassbarer Geschwindigkeit an der Strahlenkrankheit dahinsiechenden Totkranken brennen sich tief in das Gedächtnis hinein. „Chernobyl“ sollte jeder gesehen haben, und ganz besonders die Kernkraft-Befürworter.
Die preisgekrönte Serie „Chernobyl“ zeigt besonders in den ersten Folgen minutiös die schockierenden Abläufe während des Reaktorunfalls auf, die letzten Endes neben gravierenden technischen Mängeln ausschließlich auf die Ignoranz eines einzigen Mannes zurück zu führen sind. Zunächst ist der Zuschauer ebenso ahnungslos wie die Betreiber des Kraftwerks und die Bewohner der nahen Stadt Pripjat und erlebt die ersten schockierenden Fälle akuter Strahlenkrankheit live und in Farbe mit. Erst in der fünften und letzten Folge, als die wahren Gründe für den „Unfall“ während des Prozesses offenbart werden, versteht auch der Zuschauer durch die anschauliche Darstellung der physikalischen Vorgänge zur Gänze. Davor herrschen wie bei den Betroffenen Ahnungslosigkeit und Angst. Überdeutlich wird geschildert, dass die Apparatschicks anfangs alles daransetzten, den Vorfall zu verharmlosen um ihre Karriere nicht zu gefährden. Erst nach und nach wurde auch das Zentralkomitee informiert, und bereits zu spät werden Maßnahmen ergriffen, um das Ausmaß der Schäden nicht noch zu vergrößern.
Unfassbar, dass trotz aller Warnungen und auch systembedingter Warnhinweise des Kernkraftwerkes selbst ein einzelner Mann sämtliche Hinweise, Vorschriften und den klaren Menschenverstand ignorierte, um einen mehrfach schiefgegangenen Test auf Biegen und Brechen durchzuführen. Unfassbar, dass das totalitäre sowjetische System noch lange Zeit versuchte, die Tatsachen zu vertuschen und die katastrophalen Folgen herunter zu spielen. Unfassbar, dass die Sowjetunion und jetzt Russland noch immer von insgesamt 32 Toten sprach und spricht, während der Rest der Welt 4.000 bis 93.000 Toten berechnet hat. Absehbar war, aber dennoch unfassbar ist, dass über 30 Jahre später Pilze und Wild im Bayerischen Wald noch immer hoch strahlenbelastet sind und der Mensch vor dem Verzehr ausdrücklich gewarnt wird.
Optisch besticht die Serie durch absolut authentische Kulissen, Kostüme, Frisuren und Fahrzeuge. Die Trostlosigkeit des damaligen Ostblocks lugt aus jeder Plattenbau-Fassade und aus jeder schmucklosen Wohnung hervor; und der Argwohn der Bürger gegenüber dem totalitären System lässt sich jedem Gesicht und fast jedem gesprochenen Wort entnehmen. Maßgeblich zur stets bedrohlichen Atmosphäre trägt der verstörende Soundtrack bei.
„Chernobyl“ ist wohl eine HBO/ Sky-Kooperation. Wie von HBO gewohnt hat das Bild eine hohe Qualität. Die Schärfe, vor allem die Tiefenschärfe und der Schwarzwert sind hervorragend. Der Kontrast ist nicht optimal, was jedoch zusammen mit der reduzierten und erdig-bräunlichen Farbgebung einem angenehm „antiken“ Look führt. Die Höchstwertung verdient sich das Bild locker.
Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track ist ebenfalls hervorragend, aber auch etwas zurückhaltend. Die Dialoge dominieren in dieser Serie, und so spielt sich recht viel auf den Frontspeakern und dem Center ab. In der ersten Folge und in der letzten Folge, wenn der Reaktor explodiert, rumst es sehr dynamisch und bassstark von allen Seiten. Auch in den anderen Folgen kommt es immer wieder zu Basseinsätzen und hochdynamischen Abschnitten, wenn z. B. mal ein Schuss bricht.
Leider befinden sich außer ein paar (Serien-) Trailern keinerlei Extras auf den Scheiben, sehr schade. Die Amaray kommt in einem Hochglanz-Pappschuber.
Mein persönliches Fazit: als die Bundeskanzlerin nach Fukushima den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie propagierte, hielt ich das damals noch für übereilt. Da die Energieversorgung bis zum Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Verfeuerung von Stein- und Braunkohle sichergestellt werden sollte war ich der Meinung, dass hier der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wurde; ist doch die Kernkraft (wenn kein Reaktorunfall passiert..) eine vergleichsweise umweltschonende Form der Energiegewinnung. Auch wenn ein Unfall wie in Tschernobyl in westlichen AKWs nicht vorkommen kann, weil hier der Moderator nicht gleichzeitig das Kühlmittel ist wie das Graphit in russischen AKWs: dafür passieren dann andere. Letztendlich nützt Deutschland der Atomausstieg nur wenig, wenn an den Landesgrenzen, nur wenige Kilometer von deutschem Boden entfernt, marode Reaktoren stehen, die eine latente Gefahr darstellen.
„Chernobyl“ hat mich insgesamt umdenken lassen: wenn man sich nach dem Ansehen der Serie auch noch ein wenig einliest, erkennt man mit zunehmendem Grauen erst so richtig, was alles passiert ist und was noch passieren hätte können. Die Bilder der in unfassbarer Geschwindigkeit an der Strahlenkrankheit dahinsiechenden Totkranken brennen sich tief in das Gedächtnis hinein. „Chernobyl“ sollte jeder gesehen haben, und ganz besonders die Kernkraft-Befürworter.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 1
bewertet am 30.10.19 um 07:12
New Mexico, 1881: der junge Rio erschießt seinen brutalen Alkoholiker-Vater, der gerade eben die Mutter totgeprügelt hat. Als sein nicht minder brutaler Onkel Grant eintrifft und Rio schwer misshandelt, ergreift er in einem glücklichen Moment mit seiner Schwester die Flucht nach Santa Fé. Ihre Wege kreuzen sich mit denen des mehrfachen Mörders Billy the Kid und dessen Bande, die von dem verbissen-fanatischen Sheriff Pat Garrett erbarmungslos gejagt werden. In Santa Fé soll Billy gehängt werden, und dort werden die beiden von Grant geschnappt. Ergebnis und Siegerehrung: seine Schwester Sara wird von Grant in die Prostitution gezwungen, Rio wird erneut misshandelt und auf die Straße gesetzt. Nun schließt sich Rio Pat Garrett an, fällt aber auf den charismatischen Billy the Kid herein..
Die Geschichte um Billy the Kid und Pat Garrett ist nicht nur wahr, sondern Teil des US-amerikanischen Wild West-Mythos. Die Legende wurde mehrfach verfilmt; am Bekanntesten dürfte Sam Peckinpahs „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ sein. Billy The Kid wurden insgesamt zwischen 9 und 21 Morde nachgesagt, tatsächlich bestätigt sind wohl vier Tötungen.
Vincent D´Onofrio, eigentlich mehr vor der Kamera tätig und für einige seiner Darstellungen (u. a. Private Paula aus „Full Metal Jacket“) berühmt, hat mit „The Kid“ seine zweite Regiearbeit vorgelegt. Der Titel „The Kid“ ist gleichzeitig zutreffend und irreführend, suggeriert der Titel doch eine Handlung mit der Hauptfigur Billy the Kid. Hauptcharakter ist jedoch die tragische Figur des jungen Rio, der in Notwehr den eigenen Vater erschießen muss und sich mit der Schwester auf eine abenteuerliche und verzweifelte Flucht vor dem rachsüchtigen Onkel begeben muss. Dieser Junge fällt auf die auf die Machenschaften des durchtriebenen Gangsters herein, anstatt sich dem rechtschaffenen, aber auch emotionslosen und verhärteten Sheriff anzuvertrauen.
Dies alles zeigt Vincent D´Onofrio in klassischer Westernmanier, es gelingt ihm als Regisseur jedoch nur bedingt Spannung und Dramatik zu erzeugen. Ethan Hawke ist gewohnt eine Bank; am Überzeugendsten jedoch agieren Dane DeHaan und besonders Chris Pratt: auch wenn dieser in seinen wenigen Szenen eigentlich nur böse und starr aus der Wäsche blickt, hat er als verschlagener und durchtriebener, skrupelloser Krimineller in einer kurzen Szene im Saloon einen bemerkenswerten Auftritt.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist typisch Western: Erd- und Brauntöne dominieren. Die Plastizität ist durchschnittlich.
Der deutsche Track von „The Kid“ liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Man darf bei „The Kid“ kein Effektegewitter erwarten, der Film ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Western-Fan bin ich eigentlich gar nicht, und ganz besonders nicht von Genre-Vertretern aus der Hochzeit der Western, den 50ern, 60ern und 70ern des letzten Jahrhunderts. Viele der modernen Vertreter des Genres wie „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „3:10 to Yuma“ stehen jedoch noch immer in der Sammlung und landen ab und an mit größeren zeitlichen Abständen im Player. „The Kid“ wird wohl nie mehr in meinem Player landen, und genau genommen muss man den Film selbst als Western-Fan nicht gesehen haben.
Die Geschichte um Billy the Kid und Pat Garrett ist nicht nur wahr, sondern Teil des US-amerikanischen Wild West-Mythos. Die Legende wurde mehrfach verfilmt; am Bekanntesten dürfte Sam Peckinpahs „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ sein. Billy The Kid wurden insgesamt zwischen 9 und 21 Morde nachgesagt, tatsächlich bestätigt sind wohl vier Tötungen.
Vincent D´Onofrio, eigentlich mehr vor der Kamera tätig und für einige seiner Darstellungen (u. a. Private Paula aus „Full Metal Jacket“) berühmt, hat mit „The Kid“ seine zweite Regiearbeit vorgelegt. Der Titel „The Kid“ ist gleichzeitig zutreffend und irreführend, suggeriert der Titel doch eine Handlung mit der Hauptfigur Billy the Kid. Hauptcharakter ist jedoch die tragische Figur des jungen Rio, der in Notwehr den eigenen Vater erschießen muss und sich mit der Schwester auf eine abenteuerliche und verzweifelte Flucht vor dem rachsüchtigen Onkel begeben muss. Dieser Junge fällt auf die auf die Machenschaften des durchtriebenen Gangsters herein, anstatt sich dem rechtschaffenen, aber auch emotionslosen und verhärteten Sheriff anzuvertrauen.
Dies alles zeigt Vincent D´Onofrio in klassischer Westernmanier, es gelingt ihm als Regisseur jedoch nur bedingt Spannung und Dramatik zu erzeugen. Ethan Hawke ist gewohnt eine Bank; am Überzeugendsten jedoch agieren Dane DeHaan und besonders Chris Pratt: auch wenn dieser in seinen wenigen Szenen eigentlich nur böse und starr aus der Wäsche blickt, hat er als verschlagener und durchtriebener, skrupelloser Krimineller in einer kurzen Szene im Saloon einen bemerkenswerten Auftritt.
Das Bild ist sehr gut, aber nicht hervorragend. Die Bildfehler sind minimal: ganz selten schleichen sich dezente Unschärfen ein; und ab und an wirkt der Kontrast etwas zu schwach. Die Farbgebung ist typisch Western: Erd- und Brauntöne dominieren. Die Plastizität ist durchschnittlich.
Der deutsche Track von „The Kid“ liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Man darf bei „The Kid“ kein Effektegewitter erwarten, der Film ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund.
Extras habe ich nicht angesehen, hier vergebe ich die Durchschnittswertung.
Mein persönliches Fazit: Western-Fan bin ich eigentlich gar nicht, und ganz besonders nicht von Genre-Vertretern aus der Hochzeit der Western, den 50ern, 60ern und 70ern des letzten Jahrhunderts. Viele der modernen Vertreter des Genres wie „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „3:10 to Yuma“ stehen jedoch noch immer in der Sammlung und landen ab und an mit größeren zeitlichen Abständen im Player. „The Kid“ wird wohl nie mehr in meinem Player landen, und genau genommen muss man den Film selbst als Western-Fan nicht gesehen haben.
mit 3
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 26.10.19 um 11:35
Arkansas, 1980: der farbige Detective Hayes und sein Partner West werden zu einer Familie gerufen, deren Sohn und Tochter vom Spielen nicht nach hause gekommen sind. Die Kinder bleiben verschwunden, doch der im Vietnam-Krieg als Fernaufklärer und Tunnelratte eingesetzte Hayes findet nach einiger Zeit Spuren und schließlich den vermutlich rituell ermordeten Sohn, der regelrecht aufgebahrt wurde. Die Tochter bleibt jedoch verschwunden. Hayes und West verbeißen sich regelrecht in den Fall, und nach einem Feuergefecht mit einem Hauptverdächtigen scheint der Fall gelöst. 10 Jahre später rollt die Familie des vermeintlichen Täters den Fall jedoch wieder auf, und Hayes und West werden erneut als Ermittler eingesetzt. Und plötzlich scheinen alte Beweise und Spuren verschwunden und verwischt; dafür finden die beiden jedoch neue...
HBO als Garant für beste TV-Unterhaltung im Serienbereich hat nach langer Pause endlich eine dritte Staffel der preisgekrönten Erfolgsserie „True Detective“ heraus gebracht.
Mit "True Detective" konnte HBO seinerzeit im Crime-Serienbereich Maßstäbe setzen: die erste Staffel erzeugt eine wunderbar morbid-düstere Stimmung, die sich über die gesamte Laufzeit erstreckt. Wie in den beiden Vorgängerstaffeln auch wird besonderes Augenmerk auf die tiefgehende Charakterschilderung der beiden Protagonisten gelegt, und es wird sehr deutlich gemacht, dass der Fall besonders Hayes sein ganzes Leben lang nie losgelassen hat. Dadurch werden die Folgen dennoch kein Stück langweilig, und in den letzten Folgen wird gehörig an der Spannungsschraube gedreht bis zu einem etwas unerwartetem und zwar spannendem, aber auch (sehr) leicht enttäuschendem Finale, das zwar im Grunde genommen ebenso schockierend ist, aber aufgrund der suggerierten Thematik in den Folgen 1- 7 vielleicht etwas zu unspektakulär wirkt.
Wie besonders die erste Staffel der Serie springt die dritte Season nicht nur zwischen den Zeitebenen von 1980, 1990 und etwa 2015 hin- und her, sie vermischt sie sogar. Dadurch wird die fortschreitende Demenz (oder auch das Alzheimer) des ehemaligen Detective Hayes gut visualisiert. Schön war auch, den selten auf der Leinwand und der Mattscheibe auftauchenden Stephen Dorff (Deacon Frost aus „Blade“) mal wieder zu sehen.
Der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali mimt den verbissen-verzweifelten Detective in den drei unterschiedlichen Lebensphasen sehr beeindruckend, und besonders gut gelang dem Schauspieler die Darstellung des an Demenz oder Alzheimer leidenden Seniors mit all den physischen Zipperlein eines über 70-jährigen.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "True Detective" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das vorhandene Filmkorn wurde nicht entfernt und zeugt von der hohen Qualität des Ausgangsmaterials.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: nun, enttäuscht bin ich nicht gerade von der dritten Staffel der Ausnahmeserie; aber das Ende finde ich nicht restlos gelungen. Während manche Kritikerstimmen von der „alten Stärke der Serie wie in der ersten Staffel sprechen“ fand ich die zweite Season eigentlich besser (mit dieser Meinung dürfte ich allerdings ziemlich alleine dastehen). Das jedoch ist Kritik auf ziemlich hohem Niveau: bis auf die Auflösung ist auch die dritte Season tolle Serienunterhaltung.
HBO als Garant für beste TV-Unterhaltung im Serienbereich hat nach langer Pause endlich eine dritte Staffel der preisgekrönten Erfolgsserie „True Detective“ heraus gebracht.
Mit "True Detective" konnte HBO seinerzeit im Crime-Serienbereich Maßstäbe setzen: die erste Staffel erzeugt eine wunderbar morbid-düstere Stimmung, die sich über die gesamte Laufzeit erstreckt. Wie in den beiden Vorgängerstaffeln auch wird besonderes Augenmerk auf die tiefgehende Charakterschilderung der beiden Protagonisten gelegt, und es wird sehr deutlich gemacht, dass der Fall besonders Hayes sein ganzes Leben lang nie losgelassen hat. Dadurch werden die Folgen dennoch kein Stück langweilig, und in den letzten Folgen wird gehörig an der Spannungsschraube gedreht bis zu einem etwas unerwartetem und zwar spannendem, aber auch (sehr) leicht enttäuschendem Finale, das zwar im Grunde genommen ebenso schockierend ist, aber aufgrund der suggerierten Thematik in den Folgen 1- 7 vielleicht etwas zu unspektakulär wirkt.
Wie besonders die erste Staffel der Serie springt die dritte Season nicht nur zwischen den Zeitebenen von 1980, 1990 und etwa 2015 hin- und her, sie vermischt sie sogar. Dadurch wird die fortschreitende Demenz (oder auch das Alzheimer) des ehemaligen Detective Hayes gut visualisiert. Schön war auch, den selten auf der Leinwand und der Mattscheibe auftauchenden Stephen Dorff (Deacon Frost aus „Blade“) mal wieder zu sehen.
Der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali mimt den verbissen-verzweifelten Detective in den drei unterschiedlichen Lebensphasen sehr beeindruckend, und besonders gut gelang dem Schauspieler die Darstellung des an Demenz oder Alzheimer leidenden Seniors mit all den physischen Zipperlein eines über 70-jährigen.
Wie von HBO gewöhnt wird man bei "True Detective" mit höchster audiovisueller Qualität verwöhnt. Das Bild weist keinerlei Fehler auf und kann mit stets gleichbleibend hoher Schärfe punkten, die in allen Bildebenen hoch bleibt. Der Kontrast wurde perfekt gewählt, und die Farbgebung wurde nicht verfremdet. Das vorhandene Filmkorn wurde nicht entfernt und zeugt von der hohen Qualität des Ausgangsmaterials.
Der Serie wurde "nur" eine DTS 5.1-Tonspur verpasst, die allerdings ihre Sache durchaus ordentlich macht. Man darf bei "True Detective" kein Effektegewitter erwarten, die Serie ist ziemlich dialoglastig. In den wenigen Actionszenen spielt der Track durchaus dynamisch auf, und auch der Bass mischt ordentlich mit; aber im Gegensatz zu so manchem modernen Blockbuster bleibt alles im (natürlichen) Rahmen. Die Umgebungsgeräusche werden stets abgebildet, bleiben aber dezent im Hintergrund. Besonders volltönend erklingt der Anfangsscore.
Extras habe ich nicht angesehen, hier schließe ich mich der Durchschnittswertung an.
Mein persönliches Fazit: nun, enttäuscht bin ich nicht gerade von der dritten Staffel der Ausnahmeserie; aber das Ende finde ich nicht restlos gelungen. Während manche Kritikerstimmen von der „alten Stärke der Serie wie in der ersten Staffel sprechen“ fand ich die zweite Season eigentlich besser (mit dieser Meinung dürfte ich allerdings ziemlich alleine dastehen). Das jedoch ist Kritik auf ziemlich hohem Niveau: bis auf die Auflösung ist auch die dritte Season tolle Serienunterhaltung.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 21.10.19 um 14:12
Irgendwo in den USA (vermutlich Alaska, die Ecke oder woanders im Norden): eine junge Frau scheint ihrem Peiniger gerade so entkommen zu sein und ist es dann doch nicht. Zu fern ist jede Hilfe, und so ist ihr einziger Weg in die Erlösung der Freitod. Parallel dazu hat sich der ehemalige Richter Cooper nach einem schweren Schicksalsschlag auch gleich noch zum Ermittler und Henker bestimmt: er fängt mit Hilfe eines jungen, attraktiven Lockvogels Pädophile und sorgt mit drastischen Maßnahmen dafür, dass diese kaum noch Lust darauf verspüren, Minderjährige zu missbrauchen. Bei der Autopsie des eingangs erwähnten Opfers wird nicht nur festgestellt, dass das Hörvermögen der Frau schwer beschädigt wurde, sondern auch, dass sie nur an einem bestimmten Ort zu Tode gekommen sein kann. Ein Verdächtiger ist dann schnell gefasst: der grenzdebile Simon hat mehrere junge Frauen in seine Gewalt gebracht, missbraucht und getötet. Doch wie soll ein Mann mit seinen psychischen Auffälligkeiten derartiges vollbringen können, ohne jemals entdeckt zu werden und vor allem: wenn der Täter einsitzt, wieso gehen die Entführungen weiter?
„Nomis“ ist ein Thriller, der geradezu verzweifelt versucht, mehreren beinahe schon als Kult angesehenen Genre-Vertretern zu huldigen. In „Nomis“ finden sich Versatzstücke von „Sieben“ über „Prisoners“ und „Das Schweigen der Lämmer“ bis hin zu dem in Kommentaren und Review angesprochenen „Zwielicht“. Keinem der genannten gleicht „Nomis“ restlos, und was diese Klassiker des Genres auszeichnet macht „Nomis“ fast alles falsch. Es wirkt ein wenig, als hätte der Regisseur die seiner Meinung nach besten Teile der Filme adaptiert, aber falsch zusammengestückelt, und über allerlei Logiklöcher kann sich schon mal ärgern. Bestes Beispiel ist, wie die Ermittler aufgrund eines Usernamens auf einen Sprengstoff-Experten kommen.
Die Grundidee an sich ist gar nicht mal so schlecht: wie in „Zwielicht“ wird der Täter schnell gefasst, und alle Beweise sprechen gegen ihn. Jedoch scheint der Täter wie in „Zwielicht“ gar nicht zu einer derartigen Tat fähig. So weit, so gleich, denn ab da verfolgt „Nomis“ einen sich anders entwickelnden Grundplot. Parallel dazu wird mit Sir Ben Kingsleys Figur eine für den Plot relativ nutzlose Figur eingeführt und begleitet, die eigentlich nur den Lockvogel beisteuert, der dem Entführer schließlich zum Verhängnis wird.
Ansonsten widerspreche ich dem Review in der Hinsicht, dass der Film spannend sei. Ist er nicht bzw. kaum, sondern geschuldet der Tatsache, dass „Nomis“ entweder ungeschickt geschnitten oder eben schlicht und ergreifend holprig inszeniert ist kommt kaum Spannung auf. Das bisschen Spannung, das entsteht wird durch ungeschickt platzierte Schnipsel aus Cavills Familienleben zusätzlich unterbrochen.
Die Figur des Serienentführers Simon mit seinen psychischen Einschränkungen ist zwar gut gespielt, aber eben auch zu viel des Guten: auch ohne ein Diplom in Psychologie an der heimatlichen Hauswand kann man feststellen, dass dieser Charakter das ohne Hilfe nicht hinkriegt.
Das Bild fand ich auf meiner Technik sehr gut. Besonders beeindruckend geriet die Optik im Finale des Films, wo auf dem zugefrorenen See jedes einzelne Detail wunderbar scharf und plastisch herausgearbeitet wird. Trotz der Dunkelheit ist kein digitales Rauschen erkennbar, und Kontrast und Schwarzwert sind nahezu perfekt. Aber auch während der Laufzeit vor diesem Finale ist die Bildqualität sehr hoch. Wie es zu einem Thriller gehört, sind die Farben recht entsättigt.
Auch tonal kann die Scheibe überzeugen. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track überzeugt mit Bass, Dynamik und Surroundgeräuschen, wenn der Film ihm dazu Gelegenheit gibt.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Nomis“ hat viel gewollt, aber nur wenig gekonnt. Der Film ist holprig erzählt, klischeehaft, nicht recht zusammenhängend und relativ unspannend. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben. 3 Balken sind schon recht wohlwollend.
„Nomis“ ist ein Thriller, der geradezu verzweifelt versucht, mehreren beinahe schon als Kult angesehenen Genre-Vertretern zu huldigen. In „Nomis“ finden sich Versatzstücke von „Sieben“ über „Prisoners“ und „Das Schweigen der Lämmer“ bis hin zu dem in Kommentaren und Review angesprochenen „Zwielicht“. Keinem der genannten gleicht „Nomis“ restlos, und was diese Klassiker des Genres auszeichnet macht „Nomis“ fast alles falsch. Es wirkt ein wenig, als hätte der Regisseur die seiner Meinung nach besten Teile der Filme adaptiert, aber falsch zusammengestückelt, und über allerlei Logiklöcher kann sich schon mal ärgern. Bestes Beispiel ist, wie die Ermittler aufgrund eines Usernamens auf einen Sprengstoff-Experten kommen.
Die Grundidee an sich ist gar nicht mal so schlecht: wie in „Zwielicht“ wird der Täter schnell gefasst, und alle Beweise sprechen gegen ihn. Jedoch scheint der Täter wie in „Zwielicht“ gar nicht zu einer derartigen Tat fähig. So weit, so gleich, denn ab da verfolgt „Nomis“ einen sich anders entwickelnden Grundplot. Parallel dazu wird mit Sir Ben Kingsleys Figur eine für den Plot relativ nutzlose Figur eingeführt und begleitet, die eigentlich nur den Lockvogel beisteuert, der dem Entführer schließlich zum Verhängnis wird.
Ansonsten widerspreche ich dem Review in der Hinsicht, dass der Film spannend sei. Ist er nicht bzw. kaum, sondern geschuldet der Tatsache, dass „Nomis“ entweder ungeschickt geschnitten oder eben schlicht und ergreifend holprig inszeniert ist kommt kaum Spannung auf. Das bisschen Spannung, das entsteht wird durch ungeschickt platzierte Schnipsel aus Cavills Familienleben zusätzlich unterbrochen.
Die Figur des Serienentführers Simon mit seinen psychischen Einschränkungen ist zwar gut gespielt, aber eben auch zu viel des Guten: auch ohne ein Diplom in Psychologie an der heimatlichen Hauswand kann man feststellen, dass dieser Charakter das ohne Hilfe nicht hinkriegt.
Das Bild fand ich auf meiner Technik sehr gut. Besonders beeindruckend geriet die Optik im Finale des Films, wo auf dem zugefrorenen See jedes einzelne Detail wunderbar scharf und plastisch herausgearbeitet wird. Trotz der Dunkelheit ist kein digitales Rauschen erkennbar, und Kontrast und Schwarzwert sind nahezu perfekt. Aber auch während der Laufzeit vor diesem Finale ist die Bildqualität sehr hoch. Wie es zu einem Thriller gehört, sind die Farben recht entsättigt.
Auch tonal kann die Scheibe überzeugen. Der in DTS HD MA 5.1 vorliegende deutsche Track überzeugt mit Bass, Dynamik und Surroundgeräuschen, wenn der Film ihm dazu Gelegenheit gibt.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Nomis“ hat viel gewollt, aber nur wenig gekonnt. Der Film ist holprig erzählt, klischeehaft, nicht recht zusammenhängend und relativ unspannend. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben. 3 Balken sind schon recht wohlwollend.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 21.10.19 um 09:59
Irgendwo in Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: der ehemalige Sklave Rafael Padilla arbeitet bei einem kleinen Zirkus und mimt den Kannibalen, der die Besucher mit seinem archaischen Auftreten ordentlich ängstigt. Dabei wird der Clown Footit auf Padilla aufmerksam. Footit, früher sehr erfolgreich; mittlerweile jedoch nicht mehr ist auf der Suche nach neuen Ideen und überredet Rafael dazu, zusammen mit ihm das erste schwarz-weiße Clownspaar zu bilden. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten stellt sich der Erfolg ein, und ihr Ruf führt die beiden irgendwann nach Paris. Doch nicht nur Rafaels allgemein ausschweifender Lebenswandel, sondern besonders seine Spielsucht und der überall durchaus nicht immer nur subtil und versteckt an den Tag tretende Rassismus trübt die Karriere der beiden…
„Footit & Chocolat“ sind wohl reale Figuren, die seinerzeit am Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis etwa zum Beginn des 1. Weltkrieges mit ihrer Darstellung das Zirkuswesen und hier natürlich die Clownerie revolutionierten.
Roschdy Zem kannte ich bislang eigentlich nur als Schauspieler (hat in dem durchaus ansehnlichen Thriller „Point Blank“ mitgespielt); der Franzose hat mit „Monsieur Chocolat“ als Regisseur ein toll ausgestattetes Drama hingelegt, das mit tollen Kostümen und Kulissen aufwartet und in vielen Einstellungen vor allem farblich abgestimmt perfekt durchkomponiert ist. Die Optik ist aber bei einem Film nicht alles, und so muss man schon Fan von Biopics und Dramen haben, um sich bei diesem Biopic und Drama nicht zu langweilen.
Gleichwohl Omar Sy und James Thierée ihren beiden Figuren etwas Melancholisches und Gequältes einhauchen, kommt selten so etwas wie wirkliche Dramatik und schon gar nicht Spannung auf. Omar Sy lässt sein Leiden ob des alltäglichen, unterschwelligen Rassismus allzu subtil aufblitzen, und trotz der Tatsache, dass sich dieser Rassismus prinzipiell in der Manege und auf der Bühne in seiner Rolle als dummer und stets verprügelter August fortsetzt, genießt er Aufmerksamkeit und Ruhm. James Thierée hingegen zeigt in seinem Charakter, dass er trotz der Tatsache, dass er Entwickler und Ideengeber des Duos ist, den Erfolg Rafael zu verdanken hat.
Wie schon angemerkt atmet „Monsieur Chocolat“ ein tolles 1900-er Jahre-Flair, verfügt über tolle Kulissen und schöne Kostüme, konnte mich aber durch die Handlung und die Vorstellungen nicht wirklich abholen. Das rührt vor allem daher, dass sich die Auffassung von Humor in den letzten 110 Jahren sehr deutlich verändert hat.
Das Bild ist grandios und zählt zum Besten, was ich in der letzten Zeit genießen durfte. Die Schärfe ist zu jeder Zeit außerordentlich hoch und dennoch nicht künstlich überschärft. Kontrast, Schwarzwert: ebenfalls top. Besonders ins Auge sticht die außergewöhnliche Plastizität.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. So richtig aus dem Quark kommt der Track nur bei einigen Zirkus-Szenen (beileibe nicht bei allen). Dann gibt es Surroundgeräusche und relative Dynamik satt, während der Bass immer ein wenig zurückhaltend bleibt.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: so wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, macht auch der sympathische und charismatische Omar Sy noch lange keinen guten Film. So wie schon bei „Docteur Knock“ scheint Omar Sy ein wenig dem Rollenbild des charmanten Hallodris und Filous entrinnen zu wollen, in das er gerne gepresst wird. Das gelingt allerdings nicht so recht. Nur unterschwellig ist der Rassismus zu spüren, Dramatik will sich nicht so recht einstellen und so werden nur wenige Emotionen beim Zuschauer erzeugt. „Monsieur Chocolat“ ist definitiv eher was für Arthouse-Fans.
„Footit & Chocolat“ sind wohl reale Figuren, die seinerzeit am Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis etwa zum Beginn des 1. Weltkrieges mit ihrer Darstellung das Zirkuswesen und hier natürlich die Clownerie revolutionierten.
Roschdy Zem kannte ich bislang eigentlich nur als Schauspieler (hat in dem durchaus ansehnlichen Thriller „Point Blank“ mitgespielt); der Franzose hat mit „Monsieur Chocolat“ als Regisseur ein toll ausgestattetes Drama hingelegt, das mit tollen Kostümen und Kulissen aufwartet und in vielen Einstellungen vor allem farblich abgestimmt perfekt durchkomponiert ist. Die Optik ist aber bei einem Film nicht alles, und so muss man schon Fan von Biopics und Dramen haben, um sich bei diesem Biopic und Drama nicht zu langweilen.
Gleichwohl Omar Sy und James Thierée ihren beiden Figuren etwas Melancholisches und Gequältes einhauchen, kommt selten so etwas wie wirkliche Dramatik und schon gar nicht Spannung auf. Omar Sy lässt sein Leiden ob des alltäglichen, unterschwelligen Rassismus allzu subtil aufblitzen, und trotz der Tatsache, dass sich dieser Rassismus prinzipiell in der Manege und auf der Bühne in seiner Rolle als dummer und stets verprügelter August fortsetzt, genießt er Aufmerksamkeit und Ruhm. James Thierée hingegen zeigt in seinem Charakter, dass er trotz der Tatsache, dass er Entwickler und Ideengeber des Duos ist, den Erfolg Rafael zu verdanken hat.
Wie schon angemerkt atmet „Monsieur Chocolat“ ein tolles 1900-er Jahre-Flair, verfügt über tolle Kulissen und schöne Kostüme, konnte mich aber durch die Handlung und die Vorstellungen nicht wirklich abholen. Das rührt vor allem daher, dass sich die Auffassung von Humor in den letzten 110 Jahren sehr deutlich verändert hat.
Das Bild ist grandios und zählt zum Besten, was ich in der letzten Zeit genießen durfte. Die Schärfe ist zu jeder Zeit außerordentlich hoch und dennoch nicht künstlich überschärft. Kontrast, Schwarzwert: ebenfalls top. Besonders ins Auge sticht die außergewöhnliche Plastizität.
Der deutsche Track liegt in DTS HD MA 5.1 vor. So richtig aus dem Quark kommt der Track nur bei einigen Zirkus-Szenen (beileibe nicht bei allen). Dann gibt es Surroundgeräusche und relative Dynamik satt, während der Bass immer ein wenig zurückhaltend bleibt.
Extras: nicht angesehen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: so wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, macht auch der sympathische und charismatische Omar Sy noch lange keinen guten Film. So wie schon bei „Docteur Knock“ scheint Omar Sy ein wenig dem Rollenbild des charmanten Hallodris und Filous entrinnen zu wollen, in das er gerne gepresst wird. Das gelingt allerdings nicht so recht. Nur unterschwellig ist der Rassismus zu spüren, Dramatik will sich nicht so recht einstellen und so werden nur wenige Emotionen beim Zuschauer erzeugt. „Monsieur Chocolat“ ist definitiv eher was für Arthouse-Fans.
mit 3
mit 5
mit 4
mit 3
bewertet am 17.10.19 um 07:53
England, in den frühen Nachkriegsjahren nach dem 2. Weltkrieg: der Junge Reginald Kenneth Dwight wächst bei seinem im Krieg verhärtetem und an ihm desinteressierten Vater, seiner dadurch abgestumpften aber liebevollen Mutter und seiner Oma auf, und die Familie entdeckt früh seine außerordentliche Begabung für das Klavierspiel. Gott sei Dank (für die Musikwelt) wird diese Begabung auch gefördert, und Reggie gründet mit anderen zunächst eine Band, die tourende Blues-Musiker begleitet. Als er den Songtexter Bernie Taupin kennenlernt, ist der Weg bereitet: nach ein paar Songs in England erhält er den ersten Plattenvertrag, und nach den ersten Auftritten im „Troubadour“ in L. A. beginnt eine beispiellose Karriere..
So steht´s in den (Pop-) Geschichtsbüchern: der sich später Elton John nennende Künstler zählt mit über 900 Millionen verkauften Tonträgern zu den 5 erfolgreichsten Musikern überhaupt. „Rocketman“ widmet sich den frühen Jahren des späteren Weltstars, reflektiert viel auf die persönlichen Probleme Johns und begleitet den Künstler bis auf den Zenit seiner Karriere. Dazu kleidet er den Film in die Rahmenhandlung um eine Art Selbsthilfegruppe ähnlich den Anonymen Alkoholikern, in die Elton John in einem seiner skurrilsten Kostüme hineinplatzt und den Teilnehmern (und den Zuschauern) sein Innerstes offenlegt.
Elton John offenbart sich in dieser Selbsthilfegruppe und das wird visualisiert durch Rückblenden, in denen er sich als Kind und Erwachsener eigentlich zeitlebens, ganz besonders von seinem ihm gegenüber kaltherzigen Vater, nur nach Liebe sehnte und die er nie erhielt. Insgeheim war die Liebe seines Lebens anfangs wohl sein heterosexueller, kongenialer Texter Bernie Taupin, während alle anderen Partner ihn eher ausnutzten; bis er spät seinen jetzigen Lebensgefährten und Ehemann kennenlernte.
Sein kometenhafter Aufstieg bewirkte bei ihm eher die beschleunigte Vereinsamung bis hin zu der Erkenntnis, dass ihn sein Liebhaber und Partner nur benutzte, um alte, liebgewonnene Freunde auszubooten.
Aufgelockert wird die manchmal tragisch-traurige Lebensgeschichte durch die mitreißenden Bühnenauftritte Elton Johns in seinen legendären Bühnenoutfits und natürlich mit seinen abgefahrenen Brillen.
Auf dem Backcover der Blu-ray wird „Rocketman“ damit beworben, dass der Film all das aufweist, was „Bohemian Rhapsody“ missen ließ: Sex, Drugs und Glamour. Stimmt nicht ganz: Sex kommt nicht vor (außer einer homoerotischen Szene), und ab und zu sieht man Taron Edgerton eine Line Koks ziehen. Dafür gibt es bei den Auftritten ordentlich Glamour. Die tatsächlichen Sex- und Drogenexzesse werden eher marginalisiert (Elton John musste sich wegen seines Kokain-Konsums einer Kehlkopf-Op unterziehen), und die wechselnden Geschlechtspartner werden ausgespart. Dass Elton John ordentlich gesoffen und sich schon morgens zum Frühstück einen Screwdriver gemixt hat wird allerdings deutlich gemacht.
Wo „Bohemian Rhapsody“ die Homosexualität Freddie Mercurys zwar thematisierte, aber auch auch eher beiläufig-tarnend einwob geht Dexter Fletcher bei „Rocketman“ in die Vollen: nicht nur die nun wirklich tuntigen Klamotten Elton Johns (nicht falsch verstehen: ich habe nichts gegen Schwule, nur der Klamottenstil mancher wirkt auf mich sagen wir mal befremdlich..) werden gezeigt, sondern auch eine denkwürdige Erotikszene von Edgerton und Madden (an dessen Gesicht außerhalb von „Game of Thrones“ ich mich nicht so recht gewöhnen konnte). Edgerton nahm übrigens Gesangsunterricht, sang die Songs selber und wurde von Sir Elton John himself ordentlich gelobt.
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf und ausgewogen kontrastiert. Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind kaum Bildfehler erkennbar.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Mittlerweile sollte man per se höherwertige Tonspuren erwarten können (haha!), aber objektiv betrachtet geht der deutsche Track in Ordnung. Umschalten darf man halt nicht: das Mehr an Bass und vor allem Dynamik, Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten ist frappierend. Und deprimierend. Also im Original anschauen, wer des Englischen mächtig ist.
Extras habe ich nicht angesehen, das Menü verspricht jedoch eine ganze Menge. Ich vergebe mal 4 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich bin eigentlich kein Elton John-Fan, ich habe keine einzige Scheibe des Weltstars im Regal stehen. Und doch: bereits wenn Songtexte kurz vorgelesen oder die ersten Akkorde von Lieder angespielt wurden erkannte ich das Lied und konnte mitsummen oder -singen. Elton John hat der Musikwelt haufenweise Hits beschert, die zu Evergreens wurden; danke dafür, und mit „Rocketman“ wird dem Ausnahmekünstler ein schönes Denkmal gesetzt. Zudem ist „Rocketman“ neben einer schillernden Musiker-Biographie auch ein einfühlsames Drama mit Fingerspitzengefühl. Ein toller Film.
So steht´s in den (Pop-) Geschichtsbüchern: der sich später Elton John nennende Künstler zählt mit über 900 Millionen verkauften Tonträgern zu den 5 erfolgreichsten Musikern überhaupt. „Rocketman“ widmet sich den frühen Jahren des späteren Weltstars, reflektiert viel auf die persönlichen Probleme Johns und begleitet den Künstler bis auf den Zenit seiner Karriere. Dazu kleidet er den Film in die Rahmenhandlung um eine Art Selbsthilfegruppe ähnlich den Anonymen Alkoholikern, in die Elton John in einem seiner skurrilsten Kostüme hineinplatzt und den Teilnehmern (und den Zuschauern) sein Innerstes offenlegt.
Elton John offenbart sich in dieser Selbsthilfegruppe und das wird visualisiert durch Rückblenden, in denen er sich als Kind und Erwachsener eigentlich zeitlebens, ganz besonders von seinem ihm gegenüber kaltherzigen Vater, nur nach Liebe sehnte und die er nie erhielt. Insgeheim war die Liebe seines Lebens anfangs wohl sein heterosexueller, kongenialer Texter Bernie Taupin, während alle anderen Partner ihn eher ausnutzten; bis er spät seinen jetzigen Lebensgefährten und Ehemann kennenlernte.
Sein kometenhafter Aufstieg bewirkte bei ihm eher die beschleunigte Vereinsamung bis hin zu der Erkenntnis, dass ihn sein Liebhaber und Partner nur benutzte, um alte, liebgewonnene Freunde auszubooten.
Aufgelockert wird die manchmal tragisch-traurige Lebensgeschichte durch die mitreißenden Bühnenauftritte Elton Johns in seinen legendären Bühnenoutfits und natürlich mit seinen abgefahrenen Brillen.
Auf dem Backcover der Blu-ray wird „Rocketman“ damit beworben, dass der Film all das aufweist, was „Bohemian Rhapsody“ missen ließ: Sex, Drugs und Glamour. Stimmt nicht ganz: Sex kommt nicht vor (außer einer homoerotischen Szene), und ab und zu sieht man Taron Edgerton eine Line Koks ziehen. Dafür gibt es bei den Auftritten ordentlich Glamour. Die tatsächlichen Sex- und Drogenexzesse werden eher marginalisiert (Elton John musste sich wegen seines Kokain-Konsums einer Kehlkopf-Op unterziehen), und die wechselnden Geschlechtspartner werden ausgespart. Dass Elton John ordentlich gesoffen und sich schon morgens zum Frühstück einen Screwdriver gemixt hat wird allerdings deutlich gemacht.
Wo „Bohemian Rhapsody“ die Homosexualität Freddie Mercurys zwar thematisierte, aber auch auch eher beiläufig-tarnend einwob geht Dexter Fletcher bei „Rocketman“ in die Vollen: nicht nur die nun wirklich tuntigen Klamotten Elton Johns (nicht falsch verstehen: ich habe nichts gegen Schwule, nur der Klamottenstil mancher wirkt auf mich sagen wir mal befremdlich..) werden gezeigt, sondern auch eine denkwürdige Erotikszene von Edgerton und Madden (an dessen Gesicht außerhalb von „Game of Thrones“ ich mich nicht so recht gewöhnen konnte). Edgerton nahm übrigens Gesangsunterricht, sang die Songs selber und wurde von Sir Elton John himself ordentlich gelobt.
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf und ausgewogen kontrastiert. Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind kaum Bildfehler erkennbar.
Der deutsche Track liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Mittlerweile sollte man per se höherwertige Tonspuren erwarten können (haha!), aber objektiv betrachtet geht der deutsche Track in Ordnung. Umschalten darf man halt nicht: das Mehr an Bass und vor allem Dynamik, Surroundgeräuschen und direktionalen Effekten ist frappierend. Und deprimierend. Also im Original anschauen, wer des Englischen mächtig ist.
Extras habe ich nicht angesehen, das Menü verspricht jedoch eine ganze Menge. Ich vergebe mal 4 Balken. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Ich bin eigentlich kein Elton John-Fan, ich habe keine einzige Scheibe des Weltstars im Regal stehen. Und doch: bereits wenn Songtexte kurz vorgelesen oder die ersten Akkorde von Lieder angespielt wurden erkannte ich das Lied und konnte mitsummen oder -singen. Elton John hat der Musikwelt haufenweise Hits beschert, die zu Evergreens wurden; danke dafür, und mit „Rocketman“ wird dem Ausnahmekünstler ein schönes Denkmal gesetzt. Zudem ist „Rocketman“ neben einer schillernden Musiker-Biographie auch ein einfühlsames Drama mit Fingerspitzengefühl. Ein toller Film.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 4
bewertet am 13.10.19 um 11:32
Nordspanien; so etwa 2018: die gesamte Umgebung um die Stadt Gijon herum ist nach einem schweren Reaktorunfall vor drei Jahren radioaktiv kontaminiert. Sämtliche Bewohner in einem definierten Gebiet, in dem die Messwerte oberhalb eines bestimmten Wertes liegen wurden evakuiert und umgesiedelt, die Regierung lässt dort alles dekontaminieren und die obersten Erdschichten abtragen. Trotz der Kontamination klauen Plünderer alles, was nicht niet- und nagelfest ist und verhökern es gewinnbringend außerhalb der „Zone“. Bei der Verfolgung eines Plünderers finden Polizisten eine Leiche: der Tote wurde an den Füßen aufgehängt, und die Wölfe haben sich schon an dem Leichnam gütlich getan. Bei der Obduktion stellt sich jedoch heraus, dass der Körper auch menschliche Bissspuren aufweist. Bei den Ermittlungen treffen die Polizisten Hector und Martin nicht nur auf weitere Leichen mit menschlichen Bissspuren; parallel dazu stellt die Ärztin Julia gehäufte Krankheitsfälle in einem bestimmten Gebiet fest, die nach Strahlenkrankheit aussehen. Und alles scheint irgendwie zusammen zu hängen..
Bang!! Volltreffer. „La Zona“ besticht neben der erzeugten Spannung besonders durch die stete triste und pessimistische Atmosphäre, die in jeder Folge allgegenwärtig ist. Mir fällt spontan weder ein Film noch eine Serie ein, in der die Atmosphäre derart drückend und zum Schneiden dick ist (außer vielleicht in „Mörderland“, ebenfalls aus Spanien. Ach ja, und in "Die Behandlung" aus Belgien.). In dem zunächst hintergründigen, später immer weiter in den Vordergrund rückenden Szenario des durch den Reaktorunfall arg gebeutelten Landesteils leidet jeder an seinem eigenen Schicksal, kaum ein Lächeln entflieht den Gesichtern der Menschen. Jeder hat geliebte Mitmenschen und/ oder sein Hab und Gut verloren, die ehemaligen Bewohner des nun verstrahlten Gebietes hausen unter katastrophalen Umständen in „Übergangswohnungen“. In diesem Szenario passiert nun ein Mord, und zunächst deutet alles auf einen Wahnsinnigen hin, der sein Opfer zum Teil verzehrt hat. Je tiefer die Ermittler jedoch bohren, desto abgründiger wird die Geschichte und immer verstrickter werden die Fakten mit den Folgen des Reaktorunfalls. Allerdings darf man keine reine Serienkiller-Hatz erwarten.
Neben der unglaublich dichten Atmosphäre trumpft die Serie mit ordentlich Spannung auf und erzählt außerdem mehrere Stränge parallel, deren Verbindungen erst nach und nach ersichtlich werden. Als Serie ist „La Zona“ ein kleines Meisterwerk, Schade nur, dass sie lediglich acht Folgen aufweist.
Das Bild von „La Zona“ ist herausragend, wenn auch mit ein paar kleineren Abstrichen. In einer der ersten Folgen ist das Bild, durch eine Autoscheibe gefilmt, ziemlich unscharf; das hält auch ein paar Sekunden an. Ansonsten ist das Bild jedoch fast immer sehr scharf, und besonders Totale, aber auch viele Tageslichtszenen im Wald bestechen durch hohen Detailreichtum, perfekten Kontrast und satten Schwarzwert. Die Farbgebung ist eher reduziert. In den Nachtszenen wurde vor allem innerhalb von Räumen viel mit Gelb- und Braunfiltern gearbeitet.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track ist eher ein Meister der leisen Töne, und die wenigen dynamischen Geräusche wie Gewehrschüsse der Jäger und Pistolenschüsse aus Polizeiwaffen klingen absolut unverfälscht nach Pistole und Gewehr. Der Track ist mehr als ausreichend dynamisch und bassstark, das bemerkenswerte ist die Signalortbarkeit: jedes noch so kleine Geräusch lässt sich absolut exakt im Raum lokalisieren.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Das Artwork des Steel finde ich schick.
Mein persönliches Fazit: Die Serie hatte ich bereits beim Release im Auge, bald darauf konnte ich ein Exemplar des Steels günstig in der Bucht schießen und hab´ die Serie nun in zwei Happen gefressen.
„La Zona“ ist eine tolle, spannende, unglaublich atmosphärische Serie, die ihre Geheimnisse nur nach und nach preisgibt, gerade anfangs allerlei falsche Fährten legt und den Zuschauer dadurch umso gebannter an die Mattscheibe fesselt. Hätte ich auch am Stück schauen können. Thrillerfans, Achtung: ein Geheimtipp.
Bang!! Volltreffer. „La Zona“ besticht neben der erzeugten Spannung besonders durch die stete triste und pessimistische Atmosphäre, die in jeder Folge allgegenwärtig ist. Mir fällt spontan weder ein Film noch eine Serie ein, in der die Atmosphäre derart drückend und zum Schneiden dick ist (außer vielleicht in „Mörderland“, ebenfalls aus Spanien. Ach ja, und in "Die Behandlung" aus Belgien.). In dem zunächst hintergründigen, später immer weiter in den Vordergrund rückenden Szenario des durch den Reaktorunfall arg gebeutelten Landesteils leidet jeder an seinem eigenen Schicksal, kaum ein Lächeln entflieht den Gesichtern der Menschen. Jeder hat geliebte Mitmenschen und/ oder sein Hab und Gut verloren, die ehemaligen Bewohner des nun verstrahlten Gebietes hausen unter katastrophalen Umständen in „Übergangswohnungen“. In diesem Szenario passiert nun ein Mord, und zunächst deutet alles auf einen Wahnsinnigen hin, der sein Opfer zum Teil verzehrt hat. Je tiefer die Ermittler jedoch bohren, desto abgründiger wird die Geschichte und immer verstrickter werden die Fakten mit den Folgen des Reaktorunfalls. Allerdings darf man keine reine Serienkiller-Hatz erwarten.
Neben der unglaublich dichten Atmosphäre trumpft die Serie mit ordentlich Spannung auf und erzählt außerdem mehrere Stränge parallel, deren Verbindungen erst nach und nach ersichtlich werden. Als Serie ist „La Zona“ ein kleines Meisterwerk, Schade nur, dass sie lediglich acht Folgen aufweist.
Das Bild von „La Zona“ ist herausragend, wenn auch mit ein paar kleineren Abstrichen. In einer der ersten Folgen ist das Bild, durch eine Autoscheibe gefilmt, ziemlich unscharf; das hält auch ein paar Sekunden an. Ansonsten ist das Bild jedoch fast immer sehr scharf, und besonders Totale, aber auch viele Tageslichtszenen im Wald bestechen durch hohen Detailreichtum, perfekten Kontrast und satten Schwarzwert. Die Farbgebung ist eher reduziert. In den Nachtszenen wurde vor allem innerhalb von Räumen viel mit Gelb- und Braunfiltern gearbeitet.
Der deutsche Sound liegt in DTS HD MA 5.1 vor. Der Track ist eher ein Meister der leisen Töne, und die wenigen dynamischen Geräusche wie Gewehrschüsse der Jäger und Pistolenschüsse aus Polizeiwaffen klingen absolut unverfälscht nach Pistole und Gewehr. Der Track ist mehr als ausreichend dynamisch und bassstark, das bemerkenswerte ist die Signalortbarkeit: jedes noch so kleine Geräusch lässt sich absolut exakt im Raum lokalisieren.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Das Artwork des Steel finde ich schick.
Mein persönliches Fazit: Die Serie hatte ich bereits beim Release im Auge, bald darauf konnte ich ein Exemplar des Steels günstig in der Bucht schießen und hab´ die Serie nun in zwei Happen gefressen.
„La Zona“ ist eine tolle, spannende, unglaublich atmosphärische Serie, die ihre Geheimnisse nur nach und nach preisgibt, gerade anfangs allerlei falsche Fährten legt und den Zuschauer dadurch umso gebannter an die Mattscheibe fesselt. Hätte ich auch am Stück schauen können. Thrillerfans, Achtung: ein Geheimtipp.
mit 5
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 07.10.19 um 16:52
Moondog, in einem früheren 'Leben offensichtlich mal gefeierter Schriftsteller gewesen, „lebt“ auf den Florida Keys. Lebensinhalt: saufen, kiffen, fremdvögeln, und das alles in Frauenkleidern. Trotz seines Ruhms wirkt Moondog selbst in den Aussteigerparadiesen auf den Keys wie ein Fremdkörper. Alle paar Wochen geht es zur Stippvisite zu seiner Frau Minnie, die in Miami lebt, um dort mit ihr zu saufen, zu kiffen und ausnahmweise sie zu vögeln. Minnie wiederum schläft mit Moondogs bestem Freund Lingerie („Dessous“?! Als Spitz- oder Künstlername?! Echt jetzt?!), wenn Moondog wieder auf den Keys ist. Ein neues Buch von Moondog ist in weiter Ferne, auch wenn er es ständig verspricht. Erst als seine Frau nach einem Unfall stirbt und ihm sein Erbe erst zugänglich gemacht wird, wenn er ein neues Buch veröffentlicht kommt wieder Schwung in sein Leben: er säuft, kifft und vögelt fremd wie gehabt; aber dazu schreibt er wieder..
So, das war auch schon alles, was es zur Handlung von „Beach Bum“ anzuführen gibt; und das ist schon ziemlich ausführlich ausgeführt. Der Film ist in weiten Teilen eine Aneinanderreihung von Szenen, in denen Matthew McConaugheys Charakter mit und ohne Frau und Kumpel stoned, besoffen und permanent kichernd in Frauenkleidern, immer ein (alkoholisches) Getränk in der Hand, durch die Szenerie torkelt, ohne dass sich Handlung abspielen würde. „Dramatische Höhepunkte“ wären der Unfall und der anschließende Tod seiner Frau (nach dem Moondog leidet wie ein Hund.. Ironie aus.) Das ganze wird aufgelockert von verschiedenen Auftritten Moondogs zum Beispiel bei der Hochzeit seiner Tochter, für die ihn die meisten Menschen ´rausgeschmissen hätten, ohne noch jemals ein Wort mit ihm zu wechseln. Möglicherweise ist mir die tiefere Botschaft des Films entgangen, denn z. B. die seltsame Szene mit Martin Lawrence und den Haien hab´ ich ebenso wenig kapiert wie die Szene mit den Pennern in Minnies Anwesen. „Beach Bum“ ist wohl ein wenig durch „The Big Lebowski“ inspiriert, zumindest was den Charakter Moondog angeht. Regisseur Harmony (typisch männlicher Vorname) Korine macht aus der Vorlage allerdings etwas, bei dem skurrile Charaktere und ein scheinbar handlungslos dahin driftendes Stück im Vordergrund stehen. Ein Handlungs-Auf und Ab ist kaum zu erkennen, und so muss man sich anstrengen, bei der ereignislosen Chose nicht selbst wegzudriften.
Wahrscheinlich muss man Stunden vor dem Genuss des Films selbst anfangen, zu saufen und zu kiffen, um an diesem Murks Gefallen zu finden.. DAS war´s wahrscheinlich: ich war schlicht viel zu nüchtern! (Nein, ich bin nicht geneigt, mir den Quatsch nochmal besoffen anzusehen).
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf und ausgewogen kontrastiert. Die Keys und Miami werden in all ihrer farblichen Pracht auf die Mattscheibe gebannt. Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind kaum Bildfehler erkennbar.
Der deutsche Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor. Da hauptsächlich geschwafelt wird, wird dem Track nicht allzu viel abgefordert. Der Bass ist selten gefragt, Dynamik mindestens genauso selten. Die Surroundkulisse ist dezent im Hintergrund vernehmbar, direktionale Effekte sind mir keine aufgefallen
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: In der ersten Hälfte des Films erkennt man, dass man auch im Besitz von viel Geld ein vergammelter Penner sein kann. Irgendwie hatte ich wohl eine Art durch Matthew McConaughey geadelte Kifferkomödie vor meinem geistigen Auge, als ich von „Beach Bum“ las. Nach dem Betrachten ist mir immer noch nicht so recht klar, was der Film eigentlich sein will. Zwischendurch ist „Beach Bum“ mal ganz witzig; philosophisch will er wohl auch sein; ist er aber nicht. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben.
Ach so, Moment: doch, der Soundtrack des Films ist gut. Das ist auch das einzig Gute.
So, das war auch schon alles, was es zur Handlung von „Beach Bum“ anzuführen gibt; und das ist schon ziemlich ausführlich ausgeführt. Der Film ist in weiten Teilen eine Aneinanderreihung von Szenen, in denen Matthew McConaugheys Charakter mit und ohne Frau und Kumpel stoned, besoffen und permanent kichernd in Frauenkleidern, immer ein (alkoholisches) Getränk in der Hand, durch die Szenerie torkelt, ohne dass sich Handlung abspielen würde. „Dramatische Höhepunkte“ wären der Unfall und der anschließende Tod seiner Frau (nach dem Moondog leidet wie ein Hund.. Ironie aus.) Das ganze wird aufgelockert von verschiedenen Auftritten Moondogs zum Beispiel bei der Hochzeit seiner Tochter, für die ihn die meisten Menschen ´rausgeschmissen hätten, ohne noch jemals ein Wort mit ihm zu wechseln. Möglicherweise ist mir die tiefere Botschaft des Films entgangen, denn z. B. die seltsame Szene mit Martin Lawrence und den Haien hab´ ich ebenso wenig kapiert wie die Szene mit den Pennern in Minnies Anwesen. „Beach Bum“ ist wohl ein wenig durch „The Big Lebowski“ inspiriert, zumindest was den Charakter Moondog angeht. Regisseur Harmony (typisch männlicher Vorname) Korine macht aus der Vorlage allerdings etwas, bei dem skurrile Charaktere und ein scheinbar handlungslos dahin driftendes Stück im Vordergrund stehen. Ein Handlungs-Auf und Ab ist kaum zu erkennen, und so muss man sich anstrengen, bei der ereignislosen Chose nicht selbst wegzudriften.
Wahrscheinlich muss man Stunden vor dem Genuss des Films selbst anfangen, zu saufen und zu kiffen, um an diesem Murks Gefallen zu finden.. DAS war´s wahrscheinlich: ich war schlicht viel zu nüchtern! (Nein, ich bin nicht geneigt, mir den Quatsch nochmal besoffen anzusehen).
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf und ausgewogen kontrastiert. Die Keys und Miami werden in all ihrer farblichen Pracht auf die Mattscheibe gebannt. Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind kaum Bildfehler erkennbar.
Der deutsche Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor. Da hauptsächlich geschwafelt wird, wird dem Track nicht allzu viel abgefordert. Der Bass ist selten gefragt, Dynamik mindestens genauso selten. Die Surroundkulisse ist dezent im Hintergrund vernehmbar, direktionale Effekte sind mir keine aufgefallen
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: In der ersten Hälfte des Films erkennt man, dass man auch im Besitz von viel Geld ein vergammelter Penner sein kann. Irgendwie hatte ich wohl eine Art durch Matthew McConaughey geadelte Kifferkomödie vor meinem geistigen Auge, als ich von „Beach Bum“ las. Nach dem Betrachten ist mir immer noch nicht so recht klar, was der Film eigentlich sein will. Zwischendurch ist „Beach Bum“ mal ganz witzig; philosophisch will er wohl auch sein; ist er aber nicht. Muss man nun wirklich nicht gesehen haben.
Ach so, Moment: doch, der Soundtrack des Films ist gut. Das ist auch das einzig Gute.
mit 2
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 06.10.19 um 17:08
Irgendwo, in einer amerikanischen Großstadt: der Teenager Billy Batson ist bereits aus 6 Pflegefamilien getürmt; hauptsächlich weil er immer noch auf der Suche nach seiner (alleinerziehenden Teenager-) Mutter ist, die er vor 10 Jahren auf einem Rummelplatz „verloren“ hat. Während seiner Suche wird er vom letzten Magier eines geheimnisvollen Zirkels in ein Paralleluniversum „eingeladen“ und freundlich dazu genötigt, dessen Fähigkeiten auf sich zu transferieren und fortan die sieben Todsünden auf der Erde zu bekämpfen. Jedes Mal, wenn er nun laut seinen neuen Namen ruft (nein, nicht Detective Mills oder Detective Somerset, sondern „Shazam!“), verwandelt er sich in einen Superhelden im Körper eines griechischen Gottes in einem zugegebenermaßen etwas tuntig aussehenden Kostüm. Jetzt gilt es zunächst, seine Fähigkeiten in ihrer Gesamtheit auszuloten und gewinnbringend (durchaus zum eigenen Gewinn allerdings erst ein mal) einzusetzen. Dumm nur, dass er alle diese Fähigkeiten sehr bald braucht, denn der schwarze Magier Thaddeus Sivana lässt besagte sieben Todsünden in ihrer körperlichen Form von der Leine..
„Shazam!“ ist ein Charakter aus dem DC-Comicuniversum und ist, wie viele andere Comichelden, schon recht alt: in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts erschienen die ersten Comics um den rot kostümierten Helden, der damals allerdings noch Captain Marvel hieß. Erst nach einem Rechtsstreit mit Marvel wurde aus Captain Marvel Shazam, und Captain Marvel rettet als weiblicher Superheld nun im MCU öfter mal die Welt.
„Shazam!“ ist für mich persönlich beinahe rundum gelungen und erinnert in vielerlei Hinsicht an die frühen und besten Marvels. Am Ehesten ist „Shazam!“ mit dem ersten "Spider-Man" vergleichbar, und was den Humor angeht zusätzlich noch mit „Ant-Man“. Die Action ist im Vergleich zu vielen Vertretern aus dem MCU eher sparsam eingesetzt, und wenn sie denn eingesetzt wird ist sie nicht ganz so plakativ und so CGI-lastig wie vor allem in den letzten Vertretern aus dem MCU.
„Shazam!“ ist sehr humorvoll in Szene gesetzt und manchmal wirklich saukomisch, vor allem wenn der etwa 14-jährige Billy nicht nur seinen Athletenkörper, sondern seine Superkräfte entdeckt. Ganz besonders hier erinnert er an Raimis ersten Spinnenmann, auch wenn der keinen Sidekick hatte.
Insgesamt betrachtet ist der Film wie „Spider-Man“ nicht nur Comic- und Superheldenverfilmung, sondern auch Coming of age-Story mit manchmal allzu deutlichem, moralischem Zeigefinger, der auf die Familie deutet.
Die Hauptrolle hätte man kaum besser besetzen können als mit Zachary Levi: in den Extras sieht man, dass Levi noch immer Kindskopf ist und hoffentlich das Kind im Manne noch lange bewahrt.
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf, ausgewogen kontrastiert und ist da, wo geboten, mit knalligen Farben versehen (siehe Shazams Kostüm). Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind keinerlei Bildfehler erkennbar.
Der Core des deutschen Atmos-Tracks liegt in Dolby TrueHD 7.1 vor. Der Track ist erste Sahne: satter Bass, permanente Surroundgeräusche, exakt lokalisierbare direktionale Effekte, alles vorhanden. Die Stimmen der sieben Todsünden dürften mit Atmos absoluter Hammer sein, denn sie sind es in TrueHD schon: abgrundtief grollend und von allen Seiten anrollend. Noch besser wäre wahrscheinlich nur noch ein Auro 3D-Track mit einem Voice of God-Speaker.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Shazam!“ fand ich nahezu rundum gelungen, weil endlich mal wieder in einer Comicverfilmung auch Wert auf die charakterliche Entwicklung und nicht nur auf die Action gelegt wurde. Hinzu kommt, dass der Streifen ziemlich witzig und manchmal saukomisch ist. Action gibt es nicht ganz so oft wie in den letzten Filmen des MCU (und zu „Aquaman“ kann ich keinen Vergleich ziehen, den hab´ ich nicht gesehen. In „Batman v. Superman hat es allerdings auch ordentlich gescheppert, war ja auch von Zack Snyder.), dafür ist diese auch nicht zum Selbstzweck eingesetzt. In einem Review vergäbe ich aufgerundete 9 Balken, die Höchstwertung für eine Bewertung verpasst „Shazam!“ nur ganz knapp. Ich gebe gut gemeinte vier Balken.
„Shazam!“ ist ein Charakter aus dem DC-Comicuniversum und ist, wie viele andere Comichelden, schon recht alt: in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts erschienen die ersten Comics um den rot kostümierten Helden, der damals allerdings noch Captain Marvel hieß. Erst nach einem Rechtsstreit mit Marvel wurde aus Captain Marvel Shazam, und Captain Marvel rettet als weiblicher Superheld nun im MCU öfter mal die Welt.
„Shazam!“ ist für mich persönlich beinahe rundum gelungen und erinnert in vielerlei Hinsicht an die frühen und besten Marvels. Am Ehesten ist „Shazam!“ mit dem ersten "Spider-Man" vergleichbar, und was den Humor angeht zusätzlich noch mit „Ant-Man“. Die Action ist im Vergleich zu vielen Vertretern aus dem MCU eher sparsam eingesetzt, und wenn sie denn eingesetzt wird ist sie nicht ganz so plakativ und so CGI-lastig wie vor allem in den letzten Vertretern aus dem MCU.
„Shazam!“ ist sehr humorvoll in Szene gesetzt und manchmal wirklich saukomisch, vor allem wenn der etwa 14-jährige Billy nicht nur seinen Athletenkörper, sondern seine Superkräfte entdeckt. Ganz besonders hier erinnert er an Raimis ersten Spinnenmann, auch wenn der keinen Sidekick hatte.
Insgesamt betrachtet ist der Film wie „Spider-Man“ nicht nur Comic- und Superheldenverfilmung, sondern auch Coming of age-Story mit manchmal allzu deutlichem, moralischem Zeigefinger, der auf die Familie deutet.
Die Hauptrolle hätte man kaum besser besetzen können als mit Zachary Levi: in den Extras sieht man, dass Levi noch immer Kindskopf ist und hoffentlich das Kind im Manne noch lange bewahrt.
Audiovisuell ist die Scheibe auf sehr hohem Niveau.
Der visuelle Transfer ist sehr scharf, ausgewogen kontrastiert und ist da, wo geboten, mit knalligen Farben versehen (siehe Shazams Kostüm). Der Schwarzwert ist sehr ordentlich. Das Bild verdient sich die Höchstwertung ganz locker; es sind keinerlei Bildfehler erkennbar.
Der Core des deutschen Atmos-Tracks liegt in Dolby TrueHD 7.1 vor. Der Track ist erste Sahne: satter Bass, permanente Surroundgeräusche, exakt lokalisierbare direktionale Effekte, alles vorhanden. Die Stimmen der sieben Todsünden dürften mit Atmos absoluter Hammer sein, denn sie sind es in TrueHD schon: abgrundtief grollend und von allen Seiten anrollend. Noch besser wäre wahrscheinlich nur noch ein Auro 3D-Track mit einem Voice of God-Speaker.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Shazam!“ fand ich nahezu rundum gelungen, weil endlich mal wieder in einer Comicverfilmung auch Wert auf die charakterliche Entwicklung und nicht nur auf die Action gelegt wurde. Hinzu kommt, dass der Streifen ziemlich witzig und manchmal saukomisch ist. Action gibt es nicht ganz so oft wie in den letzten Filmen des MCU (und zu „Aquaman“ kann ich keinen Vergleich ziehen, den hab´ ich nicht gesehen. In „Batman v. Superman hat es allerdings auch ordentlich gescheppert, war ja auch von Zack Snyder.), dafür ist diese auch nicht zum Selbstzweck eingesetzt. In einem Review vergäbe ich aufgerundete 9 Balken, die Höchstwertung für eine Bewertung verpasst „Shazam!“ nur ganz knapp. Ich gebe gut gemeinte vier Balken.
mit 4
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 06.10.19 um 10:30
Berlin, 2001: In seiner Hotelsuite wird der Großindustrielle Jean-Baptiste Meyer durch den Italiener Fabrizio Collini mit drei Pistolenschüssen regelrecht hingerichtet; anschließend tritt der Mörder dem Opfer derart gegen den Kopf, dass Gesichtsknochen brechen. Der bis dahin 30 Jahre unbescholten in Deutschland lebende Collini lässt sich anschließend widerstandslos festnehmen. Der frischgebackene Rechtsanwalt Caspar Leinen übernimmt nicht nur die Pflichtverteidigung, sondern auch seinen ersten Fall und muss entsetzt erkennen, dass Jean-Baptiste Meyer Hans Meyer ist: ein Mann, der Caspar wie seinen eigenen Sohn behandelt hat und mit dessen Tochter Johanna Caspar ein Verhältnis hatte. Collini selbst macht keinerlei Aussage, und als sich Leinen immer tiefer in den Fall hinein gräbt, deckt er Ungeheuerliches auf..
„Der Fall Collini“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Ferdinand von Schirach und dieser wiederum auf einem der größten Justizskandale des ausgehenden letzten Jahrtausends. Hierzu etwas zu schreiben hieße allerdings zwangsläufig zu spoilern, deshalb verzichte ich darauf.
Den Filmemachern gelang es, ein relativ trockenes Thema spannend und ab der Hälfte äußerst kurzweilig auf die Mattscheibe zu bringen. Gesagt sei jedoch, dass die erste Stunde manchen eventuell zäh vorkommen könnte, denn der Film braucht eine Weile um Fahrt aufzunehmen.
Nach etwa einer Stunde, wenn die Gerichtsszenen immer wieder unterbrochen werden durch die schockierenden Szenen im Italien des Jahres 1944 wird der Film sehr spannend, bedrückend und berührend. Hierbei war Authentizität, z. B. bei Uniformen der Waffen-SS, nicht der Schwerpunkt. Die Schauspieler, allen voran Alexandra Maria Lara (bildschön), Heiner Lauterbach (gekonnt das arrogante Arschloch gebend) und Elias M´Barek (tatsächlich. Zwar keine Offenbarung, aber realistisch und authentisch wirkend. M´Barek kann durchaus mehr als „Fack yu Göhte“.) erbringen Höchstleistungen, und eine besondere Erwähnung soll Franco Nero erfahren. Die italienische Schauspiellegende, bekannt und berühmt aus zahllosen Spaghetti-Western, bewirkt durch anfängliches Underacting quasi Overacting. Erst in der zweiten Hälfte des Films glänzt Nero, wenn jeder noch so kleinen mimischen Veränderung in seinem Gesicht das gesamte traurige Leid, das auf ihm lastet, zu entnehmen ist.
Audiovisuell ist die Scheibe auf hohem Niveau.
Der visuelle Transfer wirkt filmisch, ist recht scharf ohne überschärft zu wirken und ist ausgewogen kontrastiert. Der Schwarzwert ist recht ordentlich. Insgesamt ein Bild, das gut, jedoch nicht sehr gut ist.
Der Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor und hat leichtes Spiel mit dem Film. In nur wenigen Szenen ist Dynamik gefordert, Bass wird im Grunde nie abgerufen. Ansonsten passt alles bei dem Track: ordentliche Signalortbarkeit bei direktionalen Effekten, eine permanente, aber dezente Surroundgeräusche ist stets vorhanden und die Dialoge sind gut vernehmbar (davon ausgenommen ist manchmal Franco Neros Genuschel). Ein guter Track.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Das Buch zum Film habe ich nicht gelesen, deshalb kann ich keinen Vergleich anstellen. Der Film selbst ist ein gelungener deutscher Gerichtsthriller mit bestürzendem, realen Hintergrund und einem überraschendem Elias M´Barek. Kann man sich durchaus öfter ansehen.
„Der Fall Collini“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Ferdinand von Schirach und dieser wiederum auf einem der größten Justizskandale des ausgehenden letzten Jahrtausends. Hierzu etwas zu schreiben hieße allerdings zwangsläufig zu spoilern, deshalb verzichte ich darauf.
Den Filmemachern gelang es, ein relativ trockenes Thema spannend und ab der Hälfte äußerst kurzweilig auf die Mattscheibe zu bringen. Gesagt sei jedoch, dass die erste Stunde manchen eventuell zäh vorkommen könnte, denn der Film braucht eine Weile um Fahrt aufzunehmen.
Nach etwa einer Stunde, wenn die Gerichtsszenen immer wieder unterbrochen werden durch die schockierenden Szenen im Italien des Jahres 1944 wird der Film sehr spannend, bedrückend und berührend. Hierbei war Authentizität, z. B. bei Uniformen der Waffen-SS, nicht der Schwerpunkt. Die Schauspieler, allen voran Alexandra Maria Lara (bildschön), Heiner Lauterbach (gekonnt das arrogante Arschloch gebend) und Elias M´Barek (tatsächlich. Zwar keine Offenbarung, aber realistisch und authentisch wirkend. M´Barek kann durchaus mehr als „Fack yu Göhte“.) erbringen Höchstleistungen, und eine besondere Erwähnung soll Franco Nero erfahren. Die italienische Schauspiellegende, bekannt und berühmt aus zahllosen Spaghetti-Western, bewirkt durch anfängliches Underacting quasi Overacting. Erst in der zweiten Hälfte des Films glänzt Nero, wenn jeder noch so kleinen mimischen Veränderung in seinem Gesicht das gesamte traurige Leid, das auf ihm lastet, zu entnehmen ist.
Audiovisuell ist die Scheibe auf hohem Niveau.
Der visuelle Transfer wirkt filmisch, ist recht scharf ohne überschärft zu wirken und ist ausgewogen kontrastiert. Der Schwarzwert ist recht ordentlich. Insgesamt ein Bild, das gut, jedoch nicht sehr gut ist.
Der Track liegt in DTS HD HR 5.1 vor und hat leichtes Spiel mit dem Film. In nur wenigen Szenen ist Dynamik gefordert, Bass wird im Grunde nie abgerufen. Ansonsten passt alles bei dem Track: ordentliche Signalortbarkeit bei direktionalen Effekten, eine permanente, aber dezente Surroundgeräusche ist stets vorhanden und die Dialoge sind gut vernehmbar (davon ausgenommen ist manchmal Franco Neros Genuschel). Ein guter Track.
Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe den Durchschnittswert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: Das Buch zum Film habe ich nicht gelesen, deshalb kann ich keinen Vergleich anstellen. Der Film selbst ist ein gelungener deutscher Gerichtsthriller mit bestürzendem, realen Hintergrund und einem überraschendem Elias M´Barek. Kann man sich durchaus öfter ansehen.
mit 5
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 03.10.19 um 18:49
Wir erinnern uns: Vor ein paar Jahren hat ein Mitglied der russischen Mafia den Fehler begangen, ausgerechnet dem Mann, „den man ruft, wenn man den schwarzen Mann töten will“ nicht nur das Auto zu klauen, sondern auch noch dessen Hund zu töten, der ein Trostgeschenk seiner verstorbenen Frau war. Ergebnis und Siegerehrung: John Wick reagiert mürrisch und unfroh; 77 Tote. Nur kurz danach wird John durch ein Mitglied der Camorra mittels einer Schuldmünze zu einer Liquidierung genötigt, was John ablehnt. Das bringt ihm zunächst ein in die Luft gesprengtes (sehr schönes) Wohnhaus ein. Ergebnis und Siegerehrung: John reagiert erneut mürrisch und unfroh; 128 Tote, darunter leider genau der oben angeführte Autraggeber, ein Pate der Camorra. Das bringt John ein Kopfgeld in Höhe von 14 Millionen Dollar ein, und plötzlich sind alle Auftragskiller von New York hinter ihm her (trotz des hohen Bodycounts immer noch erstaunlich viele; Killer scheint nach den Soldaten und Beamten der weltweit am häufigsten ausgeübte Beruf zu sein). Da nützt ihm die Zuflucht im Continental auch nix mehr, denn durch den Mord an dem Paten hat er alle Privilegien verloren. Johns Flucht führt ihn unter anderem in die Wüste Marokkos, wo er den „Ältesten“ kennenlernt (sieht gar nicht so alt aus), den Boss der Bosse, dem gegenüber er Reue zeigen will..
Um es kurz zu machen: „John Wick 3: Parabellum“ ist ein weiterer John Wick, ohne jede Innovation oder Neuerung und mit nur geringen Variationen. Wie auch die Vorgänger bietet „Parabellum“ Action nahezu in Dauerschleife, und wie alle Dauerschleifen hat auch diese mich nach nicht allzu langer Zeit eher ermüdet. Einzige Unterschiede zu den Vorgängern: John tötet mal mit einer Schrotflinte, mal mit einem Messer und mal mit einem Motorrad. Dazu kommt Halle Berry als Partnerin, und garniert wird das ganze durch Angriffe von Halles Schäferhunden und mit einer Flucht auf einem Pferd. Mitten in der Stadt.
Saïd Taghmaoui und leider auch Marc Dacascos (über dessen erneute Leinwandpräsenz ich mich vor dem Film wirklich freute, ich bin großer Fan des Films „Crying Freeman“) müssen als Karikaturen gedacht sein, anders kann es gar nicht sein.
Natürlich ist das ganze, wie in den Vorgängerfilmen auch, auf beinahe schon comichafte Weise bis ins Groteske verzerrt überzogen, letztendlich bietet „John Wick 3“ jedoch rein gar nichts neues. Actionfans indes dürfte es kaum stören.
By the way: allüberall wird über die erstaunliche Physis des 54-jährigen Reeves gestaunt. Seine Physis ist sicherlich auch erstaunlich, schließlich beinhalten seine Rollen monatelange Vorbereitung mit stundenlangem, hartem Training, und das jeden Tag über lange Zeiträume hinweg. Aus diesem Grund merkt man aber auch, dass seine Spur etwas verstellt ist und er deutlich sichtbar nach links zieht.
Audiovisuell ist die Scheibe auf hohem Niveau.
Die wenigen Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht zeigen von der tollen Bildqualität, die naturgemäß in den vielen dunklen und dunkelsten Szenen etwas schwindet. Trotz der oft fehlenden oder geringen Beleuchtung bleibt das Bild jedoch detailreich und scharf. Der ausgewogenen Kontrast und der nicht zu satte Schwarzwert tragen zum sehr guten Gesamtergebnis besonders in den dunklen Szenen bei.
Der deutsche Track liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 7.1 vor und ist hervorragend abgemischt. Lediglich die Schießerei in den Katakomben hätte eindrucksvoller geraten können: wer schon mal in einer geschlossenen Anlage geschossen hat weiß, dass die Abschussgeräusche zu extremer Lautstärke potenziert werden. Nicht, dass da der Sound schlecht wäre, aber da hätte man noch etwas am Dynamik- und Bassregler schrauben können. Ansonsten passt alles bei dem Track: tolle Signalortbarkeit bei direktionalen Effekten, permanente Surroundgeräusche und gut vernehmbare Dialoge. Ein nahezu perfekter Track.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen (werde ich wohl auch nicht, bis auf die Trainingsmitschnitte), ich vergebe den Durchschnittswert. Das Motiv des Steels ist Geschmackssache; da ich die Scheibe nicht behalte ist mir das aber einerlei.
Mein persönliches Fazit: Hardcore-Actionfans und Fans von „John Wick“ werden sicherlich außerordentlichen Gefallen an „Parabellum“ finden. Der Film wurde sogar auf Filmstarts.de als bester der Reihe bezeichnet. Für mich ist nach wie vor der erste Film der beste der Reihe und als einziger wirklich gut; die Folgefilme sind nur Aufgüsse des gleichen cineastischen Teebeutels. Hinzu kommt, dass in „John Wick 3“ vieles schon over the top ist (ich sage nur Wüstenszene). Mal sehen, ob die Wick-Dropstüte nun leergelutscht ist, oder ob noch eine Packung produziert wird.. Wahrscheinlich.
Um es kurz zu machen: „John Wick 3: Parabellum“ ist ein weiterer John Wick, ohne jede Innovation oder Neuerung und mit nur geringen Variationen. Wie auch die Vorgänger bietet „Parabellum“ Action nahezu in Dauerschleife, und wie alle Dauerschleifen hat auch diese mich nach nicht allzu langer Zeit eher ermüdet. Einzige Unterschiede zu den Vorgängern: John tötet mal mit einer Schrotflinte, mal mit einem Messer und mal mit einem Motorrad. Dazu kommt Halle Berry als Partnerin, und garniert wird das ganze durch Angriffe von Halles Schäferhunden und mit einer Flucht auf einem Pferd. Mitten in der Stadt.
Saïd Taghmaoui und leider auch Marc Dacascos (über dessen erneute Leinwandpräsenz ich mich vor dem Film wirklich freute, ich bin großer Fan des Films „Crying Freeman“) müssen als Karikaturen gedacht sein, anders kann es gar nicht sein.
Natürlich ist das ganze, wie in den Vorgängerfilmen auch, auf beinahe schon comichafte Weise bis ins Groteske verzerrt überzogen, letztendlich bietet „John Wick 3“ jedoch rein gar nichts neues. Actionfans indes dürfte es kaum stören.
By the way: allüberall wird über die erstaunliche Physis des 54-jährigen Reeves gestaunt. Seine Physis ist sicherlich auch erstaunlich, schließlich beinhalten seine Rollen monatelange Vorbereitung mit stundenlangem, hartem Training, und das jeden Tag über lange Zeiträume hinweg. Aus diesem Grund merkt man aber auch, dass seine Spur etwas verstellt ist und er deutlich sichtbar nach links zieht.
Audiovisuell ist die Scheibe auf hohem Niveau.
Die wenigen Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht zeigen von der tollen Bildqualität, die naturgemäß in den vielen dunklen und dunkelsten Szenen etwas schwindet. Trotz der oft fehlenden oder geringen Beleuchtung bleibt das Bild jedoch detailreich und scharf. Der ausgewogenen Kontrast und der nicht zu satte Schwarzwert tragen zum sehr guten Gesamtergebnis besonders in den dunklen Szenen bei.
Der deutsche Track liegt erfreulicherweise in DTS HD MA 7.1 vor und ist hervorragend abgemischt. Lediglich die Schießerei in den Katakomben hätte eindrucksvoller geraten können: wer schon mal in einer geschlossenen Anlage geschossen hat weiß, dass die Abschussgeräusche zu extremer Lautstärke potenziert werden. Nicht, dass da der Sound schlecht wäre, aber da hätte man noch etwas am Dynamik- und Bassregler schrauben können. Ansonsten passt alles bei dem Track: tolle Signalortbarkeit bei direktionalen Effekten, permanente Surroundgeräusche und gut vernehmbare Dialoge. Ein nahezu perfekter Track.
Extras habe ich (noch) nicht angesehen (werde ich wohl auch nicht, bis auf die Trainingsmitschnitte), ich vergebe den Durchschnittswert. Das Motiv des Steels ist Geschmackssache; da ich die Scheibe nicht behalte ist mir das aber einerlei.
Mein persönliches Fazit: Hardcore-Actionfans und Fans von „John Wick“ werden sicherlich außerordentlichen Gefallen an „Parabellum“ finden. Der Film wurde sogar auf Filmstarts.de als bester der Reihe bezeichnet. Für mich ist nach wie vor der erste Film der beste der Reihe und als einziger wirklich gut; die Folgefilme sind nur Aufgüsse des gleichen cineastischen Teebeutels. Hinzu kommt, dass in „John Wick 3“ vieles schon over the top ist (ich sage nur Wüstenszene). Mal sehen, ob die Wick-Dropstüte nun leergelutscht ist, oder ob noch eine Packung produziert wird.. Wahrscheinlich.
mit 3
mit 5
mit 5
mit 3
bewertet am 03.10.19 um 12:45
Bei dem Versuch, mitten in Paris einen Sprengstoffanschlag zu verhindern, richtet "Team America" noch größeren Schaden an: der Eiffelturm, der Arc de Triomphe und das Louvre werden pulverisiert, da das Team sich wenig um Kollateralschäden schert, wenn das Ziel erreicht wird. Dabei verliert das Team jedoch ein Mitglied. Als das Team Wind davon bekommt, dass ein terroristischer Anschlag der Größenordnung "11.09. x 100" geplant ist, rekrutieren sie den Schauspieler Gary, um die "Terroristenszene" zu infiltrieren. Und die Spur führt sie über Kairo nach Nordkorea, und überall richtet Team America bei den Einsätzen nicht eben geringen Schaden an..
Wer außer den "Southpark"-Machern Trey Parker und Matt Stone käme wohl auf die Idee, eine Polit-Satire mit Marionetten zu machen? Genau, sonst niemand. Und das Experiment kann als überaus geglückt bezeichnet werden, vorausgesetzt, man kann Humor ab, der sich ausschließlich unterhalb der Gürtellinie abspielt und dass man mit außerordentlich explizierter Vulgärsprache zurecht kommt.
Herrlich, wie hier das hochpatriotische Weltpolizei-Gehabe der USA durch den Kakao gezogen wird, aber nicht nur Militär und Polizei, sondern auch Hollywoods Szene kriegt hier nicht nur den Spiegel vorgehalten, sondern dieser wird quasi mit dem Holzhammer zerdeppert. Was hab´ich gelacht über Szenen wie: "Wenn Du in Gefahr bist, dann gib´ uns das Zeichen. Du kennst doch noch das Zeichen?"; ganz besonders über Szenen mit Kim-Jong Il ("Hans Blix, du veldammtel Alschf***el!") und natürlich über die pornöse Szene mit den Marionetten. Schlicht, aber hervorragend funktionierend: der Running Gag mit Matt Damon.
Das Bild weist in allen Parametern leicht über dem Durchschnitt liegende Werte auf, ohne begeistern zu können. Die Schärfe ist in den Nahaufnahmen hoch, ab den "Mittelgründen" lässt die Schärfe bereits nach (natürlich sind Mittel- und Hintergründe in diesem Film immer noch ziemlich nah an der Kamera). In den kurzen Realszenen wurde mit Stilmitteln gearbeitet, um einen "Camcorder-Look" zu erzeugen. Kontrast und Schwarzwert sind ok. Insgesamt ein gelungener Transfer, der durchaus HD-würdig ist.
Tonal ist die Veröffentlichung schlechter. Der Sound ist frontlastig; nur bei den Musikeinlagen und beim Score kommt auch mal was von den Rears. Dynamik und Bass bleiben sehr deutlich im Hintergrund. Soundtechnisch wäre da mehr gegangen.
Leider liegen auf dieser Veröffentlichung keinerlei Extras vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "America, fuck yeah". Eigentlich hab´ ich es gar nicht so mit Gossensprache, aber das relativiert sich durch den Umstand, dass sie durch Marionetten wirkt. "Team America" hält der amerikanischen Politik im Allgemeinen und der Außenpolitik im Besonderen, aber auch Hollywood einen derart komischen Zerrspiegel vor, dass sich selbst die Amis drüber amüsieren. Na ja, einige jedenfalls..
Wer außer den "Southpark"-Machern Trey Parker und Matt Stone käme wohl auf die Idee, eine Polit-Satire mit Marionetten zu machen? Genau, sonst niemand. Und das Experiment kann als überaus geglückt bezeichnet werden, vorausgesetzt, man kann Humor ab, der sich ausschließlich unterhalb der Gürtellinie abspielt und dass man mit außerordentlich explizierter Vulgärsprache zurecht kommt.
Herrlich, wie hier das hochpatriotische Weltpolizei-Gehabe der USA durch den Kakao gezogen wird, aber nicht nur Militär und Polizei, sondern auch Hollywoods Szene kriegt hier nicht nur den Spiegel vorgehalten, sondern dieser wird quasi mit dem Holzhammer zerdeppert. Was hab´ich gelacht über Szenen wie: "Wenn Du in Gefahr bist, dann gib´ uns das Zeichen. Du kennst doch noch das Zeichen?"; ganz besonders über Szenen mit Kim-Jong Il ("Hans Blix, du veldammtel Alschf***el!") und natürlich über die pornöse Szene mit den Marionetten. Schlicht, aber hervorragend funktionierend: der Running Gag mit Matt Damon.
Das Bild weist in allen Parametern leicht über dem Durchschnitt liegende Werte auf, ohne begeistern zu können. Die Schärfe ist in den Nahaufnahmen hoch, ab den "Mittelgründen" lässt die Schärfe bereits nach (natürlich sind Mittel- und Hintergründe in diesem Film immer noch ziemlich nah an der Kamera). In den kurzen Realszenen wurde mit Stilmitteln gearbeitet, um einen "Camcorder-Look" zu erzeugen. Kontrast und Schwarzwert sind ok. Insgesamt ein gelungener Transfer, der durchaus HD-würdig ist.
Tonal ist die Veröffentlichung schlechter. Der Sound ist frontlastig; nur bei den Musikeinlagen und beim Score kommt auch mal was von den Rears. Dynamik und Bass bleiben sehr deutlich im Hintergrund. Soundtechnisch wäre da mehr gegangen.
Leider liegen auf dieser Veröffentlichung keinerlei Extras vor. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "America, fuck yeah". Eigentlich hab´ ich es gar nicht so mit Gossensprache, aber das relativiert sich durch den Umstand, dass sie durch Marionetten wirkt. "Team America" hält der amerikanischen Politik im Allgemeinen und der Außenpolitik im Besonderen, aber auch Hollywood einen derart komischen Zerrspiegel vor, dass sich selbst die Amis drüber amüsieren. Na ja, einige jedenfalls..
mit 5
mit 4
mit 3
mit 1
bewertet am 28.09.19 um 18:15
Die USA, 1981: Forrest Tucker ist ein Krimineller aus Berufung, so viel steht fest. Zusammen mit 2 Komplizen hat er in verschiedenen US-Bundesstaaten über 90 Banken überfallen und ausgeraubt. Dabei musste er nie Gewalt anwenden und schon gar keine Schusswaffe benutzen: das Zeigen dieser in Verbindung mit seinem freundlichen und charmanten Auftreten reichte aus, damit Bankangestellte die Kohle herausrückten. Aber nicht nur das: Forrest ist auch 16 Mal erfolgreich (so wird es im Film genannt) aus dem Gefängnis ausgebrochen (erfolgreich ausgebrochen wäre für mich, wenn man NICHT wieder erwischt wird). Selbst während des Überfalls in der Bank anwesende Polizisten bekamen von den Raubzügen nichts mit, und einer dieser Anwesenden macht es sich nach einer gewissen Phase bis zur Erleuchtung zur Lebensaufgabe, den Gentleman-Räuber dingfest zu machen..
Ausschlaggebend für den Kauf von „Ein Gauner und Gentleman“ war für mich die Kritik auf Filmstarts.de. Dort wird dem Film das Prädikat „stark“ verliehen, zusammen mit einer Wertung von 4 von möglichen 5-Sternen. Zudem wird in dieser Kritik ein ziemlicher Lobgesang auf die (vielleicht vorletzte) Darstellung Robert Redfords in einem Film angestimmt. Wahrscheinlich hatte ich mir etwas wie „Oceans Eleven“ mit Senioren oder „Abgang mit Stil“ erwartet und wurde deshalb etwas enttäuscht, denn „Ein Gauner und Gentleman“ ist keine Komödie der leisen Töne, sondern eine Komödie der sehr leisen Töne. Klar versprühen Redford, Sissy Spacek, Danny Glover und Tom Waits ordentlich Senioren-Charme und Redford und Spacek warten mit sichtlicher Spielfreude auf, dennoch empfand ich „Ein Gauner und Gentleman“ beinahe schon langweilig. Der Film ist eine Abfolge von Raubüberfällen, den Fluchten, den Vorbereitungen des nächsten Überfalles zwischendurch garniert mit kleinen Schnipseln der Ermittlungsarbeit des Polizisten und aufgelockert durch die romantische Annäherung von Redford und Spacek sowie der kurzen Schilderung verschiedener Ausbrüche.
Das Ganze ist leider so inszeniert, dass dem Zuschauer allenfalls ein leichtes Schmunzeln entlockt wird; wirklich zum Lachen geriet die Chose nicht.
Klar trägt Robert Redford den Film mit seiner Ausstrahlung und seinem Charisma ganz locker; und er wird auch perfekt unterstützt von Spacek, Glover und Waits. Aber Redford, dessen Charakter nicht wegen des Geldes, sondern wegen des Kicks und des damit verbundenen Lebensgefühls raubt trägt den Film eben so entschleunigt und so entspannt, dass man beim Zusehen nichts von diesem Kick verspürt. Und einpennt.
Das Bild von „Ein Gauner und Gentleman“ ist gut, aber bei Weitem nicht sehr gut. Ab dem Mittelgrund werden die Hintergründe immer unschärfer; die Vordergründe und Close Ups sind jedoch scharf, so dass jede Falte im Gesicht des mittlerweile fast 80-jährigen Redfords gezählt werden kann. Die Farbgebung ist relativ natürlich, der Schwarzwert könnte satter sein; ebenso die Plastizität. Dafür weist das Bild einen authentischen 80er-Look auf.
Tonal ist der Film genauso wie der Film: in jeder Hinsicht unspektakulär. Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Sound macht eigentlich nicht viel falsch, aber da ihm der Film keine Gelegenheit zum Auftrumpfen gibt, bleiben Bass, Dynamik und direktionale Effekte recht unauffällig. Selbst die Surroundkulisse, ist zurückhaltend ausgeprägt.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Ein Gauner und Gentleman“ ist auf altmodische Art und Weise inszeniert, aber eben leider nicht auf wohltuend altmodische Art und Weise. Mir ging es schon bei ein paar Filmen von Clint Eastwood so (ich sage nur „Hereafter“), die erkennen ließen, dass sie von einem über 70-jährigen inszeniert waren. Dafür hatte ich das Alter wohl noch nicht. Bei „Ein Gauner und Gentleman“ ging es mir ebenso, genau wie beim letzten Film, in dem Redford mitgespielt hat („All is lost“). „Ein Gauner und Gentleman“ ist zwar ein wenig Feelgood-Movie, aber ebenso Einschlafhilfe. Quasi so eine Art cineastische warme Milch mit Honig..
Ausschlaggebend für den Kauf von „Ein Gauner und Gentleman“ war für mich die Kritik auf Filmstarts.de. Dort wird dem Film das Prädikat „stark“ verliehen, zusammen mit einer Wertung von 4 von möglichen 5-Sternen. Zudem wird in dieser Kritik ein ziemlicher Lobgesang auf die (vielleicht vorletzte) Darstellung Robert Redfords in einem Film angestimmt. Wahrscheinlich hatte ich mir etwas wie „Oceans Eleven“ mit Senioren oder „Abgang mit Stil“ erwartet und wurde deshalb etwas enttäuscht, denn „Ein Gauner und Gentleman“ ist keine Komödie der leisen Töne, sondern eine Komödie der sehr leisen Töne. Klar versprühen Redford, Sissy Spacek, Danny Glover und Tom Waits ordentlich Senioren-Charme und Redford und Spacek warten mit sichtlicher Spielfreude auf, dennoch empfand ich „Ein Gauner und Gentleman“ beinahe schon langweilig. Der Film ist eine Abfolge von Raubüberfällen, den Fluchten, den Vorbereitungen des nächsten Überfalles zwischendurch garniert mit kleinen Schnipseln der Ermittlungsarbeit des Polizisten und aufgelockert durch die romantische Annäherung von Redford und Spacek sowie der kurzen Schilderung verschiedener Ausbrüche.
Das Ganze ist leider so inszeniert, dass dem Zuschauer allenfalls ein leichtes Schmunzeln entlockt wird; wirklich zum Lachen geriet die Chose nicht.
Klar trägt Robert Redford den Film mit seiner Ausstrahlung und seinem Charisma ganz locker; und er wird auch perfekt unterstützt von Spacek, Glover und Waits. Aber Redford, dessen Charakter nicht wegen des Geldes, sondern wegen des Kicks und des damit verbundenen Lebensgefühls raubt trägt den Film eben so entschleunigt und so entspannt, dass man beim Zusehen nichts von diesem Kick verspürt. Und einpennt.
Das Bild von „Ein Gauner und Gentleman“ ist gut, aber bei Weitem nicht sehr gut. Ab dem Mittelgrund werden die Hintergründe immer unschärfer; die Vordergründe und Close Ups sind jedoch scharf, so dass jede Falte im Gesicht des mittlerweile fast 80-jährigen Redfords gezählt werden kann. Die Farbgebung ist relativ natürlich, der Schwarzwert könnte satter sein; ebenso die Plastizität. Dafür weist das Bild einen authentischen 80er-Look auf.
Tonal ist der Film genauso wie der Film: in jeder Hinsicht unspektakulär. Der in DTS HD MA vorliegende deutsche Sound macht eigentlich nicht viel falsch, aber da ihm der Film keine Gelegenheit zum Auftrumpfen gibt, bleiben Bass, Dynamik und direktionale Effekte recht unauffällig. Selbst die Surroundkulisse, ist zurückhaltend ausgeprägt.
Die Extras habe ich nicht angesehen, ich vergebe wie üblich den Mittelwert. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: „Ein Gauner und Gentleman“ ist auf altmodische Art und Weise inszeniert, aber eben leider nicht auf wohltuend altmodische Art und Weise. Mir ging es schon bei ein paar Filmen von Clint Eastwood so (ich sage nur „Hereafter“), die erkennen ließen, dass sie von einem über 70-jährigen inszeniert waren. Dafür hatte ich das Alter wohl noch nicht. Bei „Ein Gauner und Gentleman“ ging es mir ebenso, genau wie beim letzten Film, in dem Redford mitgespielt hat („All is lost“). „Ein Gauner und Gentleman“ ist zwar ein wenig Feelgood-Movie, aber ebenso Einschlafhilfe. Quasi so eine Art cineastische warme Milch mit Honig..
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bewertet am 16.09.19 um 15:13
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