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[15 Dublonen] Kopfkino: Watchmen
22. Oktober 2010[Hinweis 1: Ich habe die Comics nicht gelesen - warum ich mir trotzdem ein Urteil erlaube steht am Ende des Blog-Beitrags. ;) ]
[Hinweis 2: Dies ist eine Spoilerfreie Zone! Das bedeutet, dass ich nichts zur Handlung oder zum Ende des Comics oder der Verfilmung verraten werde. ]
Es gibt Helden mit beeindruckenden Fähigkeiten,
wie Daredevil, Ghost Rider oder The Thing von den Fantastic Four.
Es gibt Superhelden mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,
wie Iron Man, The Flash oder Green Lantern.
Es gibt Mega-Superhelden mit übernatürlichen Fähigkeiten,
wie Spider-Man, Batman oder Superman.
Und es gibt Superhelden ohne besondere Fähigkeiten,
die dafür in unserem Alltag leben - die "Watchmen".
wie Daredevil, Ghost Rider oder The Thing von den Fantastic Four.
Es gibt Superhelden mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,
wie Iron Man, The Flash oder Green Lantern.
Es gibt Mega-Superhelden mit übernatürlichen Fähigkeiten,
wie Spider-Man, Batman oder Superman.
Und es gibt Superhelden ohne besondere Fähigkeiten,
die dafür in unserem Alltag leben - die "Watchmen".
Die Comic-Serie
In den Jahren 1986 und 1987, also vor annähernd 25 Jahren, kam die Comic-Serie der Watchmen im Verlag "DC Comics" auf den Markt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, und wird in 12 Bänden erzählt. Die geistigen Väter sind Alan Moore (Autor), Dave Gibbons (Zeichner) und John Higgins (Colorist).
Tonight, a comedian died in New York.
Rorschach
Die Story
Die Geschichte, die erzählt wird, spielt in unserer Welt - genauer gesagt in einer Parallelwelt, die sich von unserer teils marginal, teils heftig unterscheidet. In dieser Welt haben die USA den Vietnam-Krieg nicht verloren, Nixon ist aufgrund einer Gesetzesänderung immer noch der Präsident der USA, die Watergate-Affäre ist nie passiert (wohl auch, weil die Journalisten Woodward and Bernstein tot aufgefunden wurden), und der dritte Weltkrieg, zwischen Ost und West, zwischen Russland und den USA, scheint unvermeidbar.
In dieser Welt sind Superhelden alltäglich: Menschen, die das Leid und das Böse um sich herum nicht ertragen können, und sich dagegen stemmen. Diese Menschen verfügen nicht über irgendwelche speziellen Fähigkeiten, abgesehen vielleicht von einer erhöhten Intelligenz, etwas mehr Stärke und besserer Kondition - es sind Menschen wie du und ich, die sich eine Maske überstreifen, in eine Verkleidung schlüpfen und die Welt zum Guten verändern wollen. Dies sind die "Watchmen", die Wächter.
Besser gesagt: das waren die Watchmen. Wir schreiben das Jahr 1985, und die glorreichen Zeiten der Watchmen sind lange vorbei. 1977 tritt der Keene Act - ein Gesetz, das verkleidete Helden verbietet - in Kraft, die Watchmen gehen unterschiedlich mit ihrem Ende um. Einige legen die Maske ab, und versuchen sich an einem normalen Leben, entweder in aller Öffentlichkeit oder im Geheimen; andere treten in den Staatsdienst über und nutzen ihre Begabungen zum Schutz oder zur Verteidigung des Staates; andere wiederum ignorieren den Keene Act, und bekämpfen das Böse weiterhin, nun auch mit der Polizei als Gegner.
In dieser stark angespannten politischen Lage, als der nukleare Armageddon unausweichlich auf die Menschheit zuzurasen scheint, als die Menschheit zwischen Nervosität und Gleichgültigkeit schwankt, geschieht ein Mord in New York. Einer der Watchmen, der "Comedian", wird brutal zusammengeschlagen und aus dem Fenster seines Hochhaus-Apartments geworfen. Rorschach, ein weiterer Watchmen, nimmt die Ermittlungen auf - er befürchtet einen "mask killer", einen Attentäter, der ehemalige Helden tötet. Rorschach sucht der Reihe nach seine ehemaligen Mitstreiter auf, um sie zu warnen: Nite Owl, Ozymandias, Dr. Manhattan und Silk Spectre. Doch alle schenken seinen Verschwörungstheorien keinen Glauben... wie sich herausstellt, ist der Tod des Comedian nur die Spitze einer Verschwörung, die zu groß und zu unglaublich ist - selbst für die Watchmen.
Der Comic folgt Rorschach und den anderen Watchmen vom 12. Oktober 1985 bis zum 1. November desselben Jahres auf ihrer Suche nach der Wahrheit, und nach Klarheit in dieser undurchsichtigen, chaotischen Zeit. Wir erleben die Charaktere von verschiedenen Seiten, wie jeder Einzelne mit dem Keene Act umgeht, an welcher Stelle sie sich in dieser Welt befinden, und wie sie sich weiter entwickeln.
Das besondere an der Geschichte ist ihre non-lineare Erzählweise. So erfahren wir nicht nur, wie die Watchmen 1985 ihre Ermittlungen durchführen, sondern auch wie sie sich in den 60er Jahren zum ersten Mal zusammen gefunden haben. Als weitere Charaktere lernen wir, als Rückblenden aber auch in der Gegenwart, die Vorgänger der Watchmen kennen, die sogenannten Minutemen aus den 40er Jahren. Eingewoben in die Geschichte ist zusätzlich noch ein Piraten-Comic Tales of the Black Freighter, der von einem der Nebencharaktere gelesen wird. Im Anhang der Comics finden wir noch Auszüge aus dem (fiktiven) Enthüllungsbuch Under the Hood, das einer der Minutemen geschrieben hat.
I shall go and tell the indestructible man that someone plans to murder him.
Rorschach
Rorschach
Die Minutemen
Im Jahre 1938 trat der erste verhüllte Held in Erscheinung - Hooded Justice. Er inspirierte weitere Menschen, eine Maske anzulegen und für das Gute zu kämpfen. Kurz darauf fanden sich die Minutemen zusammen, um ihre gemeinsamen Aktivitäten zu koordinieren.
Bild © DC Comics
Die Minutemen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:
Silhoutte aka Ursula Zandt
Musste die Minutemen verlassen, als bekannt wurde, dass sie lesbisch ist. Sie und ihre Geliebte wurden sechs Wochen später ermordet aufgefunden.
Mothman aka Byron Lewis
Konnte mit seinen Flügeln durch die Luft gleiten. Aufgrund von Alkoholproblemen und psychischen Problemen in ein Sanatorium eingeliefert.
Dollar Bill aka Bill Brady
Sein Auftreten wurde von einer Bank gesponsert, die seine Gestalt für Publicity-Zwecke nutzen wollte. Verfing sich mit seinem Cape in einer Drehtüre und wurde von Bankräubern niedergeschossen.
Nite Owl aka Hollis Mason
Ehemaliger Polizist; wurde zu Nite Owl, um Verbrecher zu schnappen, gegen die die Polizei nichts ausrichten konnte. Schrieb nach Bekanntgabe seiner Identität das Enthüllungsbuch "Under the Hood".
Comedian aka Edward Blake
Ein Kämpfer - ruchlos, zynisch, nihilistisch, und doch hat er dem Gedanken des "verkleideten Helden" einen tieferen Sinn entlocken können, was anderen nicht vergönnt ist.
Captain Metropolis aka Nelson Gardner
Ehemaliger Soldat. Ideengeber und Hauptbegründer der Minutemen. 1974 in einem Autounfall ums Leben gekommen.
Silk Spectre aka Sally Jupiter
Eigentlich Schauspielerin, die nur der Publicity wegen auf Verbrecherjagd ging, es dann aber sehr genoss.
Hooded Justice aka ?
Bis heute ist unklar, wer sich hinter der Maske von Hooded Justice verbarg (Indizien deuten aber auf den Zirkuskünstler Rolf Müller). Gerüchten zufolge wurde er vom Comedian umgebracht, und seine Leiche entsorgt.
Hm. Never disposed of sewage with a toilet before. Obvious, really.
Rorschach
Rorschach
Die Watchmen
In den 60er Jahren formierte sich eine zweite Gruppe an verhüllten Helden: die Watchmen. Ein Jahrzehnt später zwingt sie der Keene Act, ihre Aktivitäten einzustellen. Wiederum 10 Jahre später spielt die Handlung der Comics, und zeigt uns, was aus den Helden geworden ist.
Bild © DC Comics
Die Watchmen, gemäß obigem Bild von links nach rechts:
Ozymandias aka Adrian Veidt
Hochintelligent, schnelle Reflexe, perfekter Nahkämpfer. Machte zwei Monate vor dem Keen Act seine geheime Identität (multi-milliardenschwerer Industriemogul) publik.
Silk Spectre II aka Laurie Juspeczyk
Tochter der ersten Silk Spectre. Liiert mit Dr. Manhattan. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung.
Dr. Manhattan aka Dr. Jon Osterman
Der einzige Watchmen, der über tatsächliche Superkräfte verfügt: Mit purem Willen kann er alle Materie und das, was sie zusammenhält, kontrollieren. Er kann Dinge schweben, Menschen teleportieren und zerplatzen lassen. Er sieht in seine Zukunft und seine Vergangenheit gleichzeitig. Seine Fähigkeiten verdankt er einem Unfall im Jahre 1959 innerhalb des "Intrinsic Field Subtractor"; er ist dadurch gottgleich geworden. Liiert mit Silk Spectre II. Seit dem Keen Act arbeiten beide für die Regierung. Seine Gegenwart hat den USA einen entscheidenden taktischen Vorteil gegenüber Russland gegeben - mitunter einer der Gründe, warum die Beziehungen zwischen beiden Staaten vor einer dramatischen Eskalation stehen.
Comedian aka Edward Blake
Alleiniger Watchmen, der schon bei den Minutemen dabei war. Kämpfte im Vietnam-Krieg an der Seite von Dr. Manhattan. Unter dem Keene Act arbeitete er weiter für die Regierung. Der Mord an ihm setzt die Geschichte der Watchmen in Gang.
Nite Owl II aka Dan Dreiberg
Physiker und Ornithologe, großer Fan des ersten Nite Owl. Mit einem Millionenerbe baute er sich ein fliegendes Gefährt, und nahm den Namen seines Idols an. Mit dem Keen Act endete auch seine aktive Zeit als Verbrechensbekämpfer, er legte die Maske ab.
Rorschach aka Walter Kovacs
Rorschach kennt die geheimen Identitäten aller Watchmen, aber keiner kennt Rorschach. Niemand hat zuvor sein Gesicht gesehen, das er unter einer weißen Maske mit schwarzen Flecken verbirgt, die ihr Muster symmetrisch verändert, je nach seiner Gemütsstimmung. Rorschach ist mitunter der brutalste und kompromissloseste aller Watchmen. Der Keen Act lässt Rorschach kalt - er bekämpft das Böse weiterhin, was ihn auf die Liste der vom FBI zehn meistgesuchten Männer bringt.
What do you see? - A pretty butterfly.
Rorschach
Rorschach
Tales of the Black Freighter
Als Comic-im-Comic fungiert die Piraten-Erzählung Tales of the Black Freighter. Ein Charakter liest den Comic, und so werden einzelne Panels, oder auch nur Texttafeln oder Sprechblasen, in die laufende Watchmen-Geschichte eingebunden. Optisch unterscheiden sich die Panels durch einen gröberen Zeichenstil, die Texttafen erscheinen im Schriftrollen-Stil, so ist eine Verwechslung mit der Watchmen-Geschichte ausgeschlossen.
In der Geschichte selbst geht es um einen Captain, dessen Schiff, mitsamt der Besatzung, durch das Geister-Piratenschiff Black Freighter zerstört wird. Er landet auf einer kleinen, einsamen Insel, als einziger Überlebender. Seine Befürchtung: Der Black Freighter hat als nächstes Ziel seine Heimatstadt, und seine Familie. Verzweifelte Entscheidungen treiben ihn dazu, vor dem Black Freighter seine Heimatstadt zu erreichen.
Doch was ist der Sinn des Comics-im-Comic? Tales of the Black Freighter fungiert als Parallel-Erzählung - die zusätzlichen Panels und Texttafeln verleihen der eigentlichen Watchmen-Geschichte eine leicht veränderte Perspektive, und mehr Erzähltiefe. So sind die Parallelen zwischen dem Captain, und dem Haupt-Bösewicht der Watchmen-Geschichte unverkennbar: zum Erreichen seiner Ziele muss man moralische, ethische und soziale Grenzen überschreiten, und notfalls über Leichen gehen. Dass hierbei ein Anflug von Wahnsinn nicht ausbleibt, zeigt sich in beiden Geschichten.
I'm not locked in here with you. You're locked in here with ME !
Rorschach
Rorschach
Under the Hood
Das Enthüllungbuch Under the Hood des ehemaligen Minutemen Hollis Mason (dem ersten Nite Owl) wird im Comic mehrfach erwähnt. Mason beschreibt seine Zeit bei den Minutemen, sowie verschiedene Geschehnisse, die in ihren eigenen Reihen abgelaufen sind. Auch geht er auf die nächste Generation an Helden, die Watchmen, ein. Mit dem Erscheinen von Dr. Manhattan, und dessen übernatürlicher Fähigkeiten, glaubt er "dass wir ein Ende erreicht haben, nicht 'wir' als Helden, nein, 'wir' als Menschheit".
Men get arrested. Dogs get put down.
Rorschach
Rorschach
Die filmische Umsetzung
Es gab in der Vergangenheit bereits mehrere Versuche, den als "unverfilmbar" gezeichneten Stoff auf die Leinwand zu bringen. Wenn man im Nachhinein so liest, wie die Umsetzungen ausgeschaut hätten, kann man nur sagen: Gott sei Dank ist daraus nie was geworden!
2005 wurde der Regisseur Zack Snyder (300, demnächst: Sucker Punch, Superman Relaunch) von Paramount angesprochen, ob er sich eine Verfilmung des Comics zutrauen würde. Snyder sagte zu, und tat genau das Gleiche wie bei 300: Als Handlung für den Film, sogar als Storyboard, musste der Comic herhalten. Schonmal als Vorgriff: Das sieht man dem Film an, die Werkstreue wie Panelaufbau-zu-Kamerabild+Schnitt, Dialoge und Farben ist umwerfend gut gelungen. Einige Anpassungen, teils aus Story-Gründen, teils aus Gründen der Geschwindigkeit, musste Snyder vornehmen, doch diese marginalen Unterschiede lassen den Film stimmiger erscheinen, und der Comic-Fan fühlt sich auch nicht beleidigt. Auch wurden einige Kampfszenen etwas ausgebaut, was aber immer in einem logischen Rahmen geschehen ist. Eine sehr große Änderung gibt es jedoch: Der Hauptangriff des Oberschurken im Finale ist im Comic - gelinde gesagt - sehr skurill, da ist der Story-Schreiber Moore doch etwas zu sehr übers Ziel hinaus geschossen. Snyder hat für die filmische Umsetzung den Hauptangriff umgeschrieben, getreu dem Motto: gleiche Idee, viel schönere Umsetzung. Hier ist der Film um Längen besser - und auch logischer - als der Comic. Der Comic-Fan mag sich hieran stören, wird aber die sehr gute Änderung kopfnickend akzeptieren.
Als Schauspieler wählte Snyder fast ausschließlich unbekannte Darsteller, was dem Film ein sehr großes Maß an "Ehrlichkeit" verleiht; eine Cameron Diaz, oder ein Robert Downey Jr. wären für diesen Film falsch gewesen - die Watchmen sind "normale" Menschen.
Die Minutemen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):
Bild © Paramount
Die Watchmen im Film (siehe auch Vergleich zum Bild oben):
Bild © Paramount
Never compromise, not even in the face of Armageddon.
Rorschach
Rorschach
Die Veröffentlichungen
Snyder verfilmte fast den ganzen Comic, d.h. die Geschichte der Watchmen und die Rückblenden zu den Minutemen; der Comic-im-Comic "Tales of the Black Freighter" wurde als animierter Comic (gesprochen von Gerard Butler) umgesetzt.
Im Kino weltweit zu sehen war dann eine - ich will mal sagen - massentaugliche Kinoversion mit 162 Minuten Laufzeit. Die Geschichte wurde gestrafft, und einige Handlungsbögen weggelassen.
Relativ zeitig kündigte Snyder einen Director's Cut an. Doch, oh Schreck, nur in den USA! Warum das?
Wohingegen in den USA Produktionsfirma und Vertrieb im selben Hause sitzen, und daher bisher drei Versionen von Watchmen in den USA erscheinen konnten, sind Produktionsfirma und Vertrieb hier in Europa in unterschiedlicher Hand. So konnten europaweit nur zwei der drei Fassungen erscheinen, die Kinoversion und der Director's Cut mit 186 Minuten. Erst mit diesem wird die Geschichte der Watchmen komplett abgedeckt. Für die Unterschiede zwischen Kinoversion und Director's Cut verweise ich auf die Schnittberichte.
In den USA war aber nicht beim Director's Cut Schluss. Auch der animierte Comic "Tales of the Black Freighter" wurde, gemäß der Comic-Vorlage, in den Realfilm integriert. Mit einer gesamten Laufzeit von 215 Minuten kann sich diese Version mit Fug und Recht Ultimate Cut nennen. Im Vergleich zum Director's Cut mussten nur die Übergänge zwischen Real- und Animationsfilm umgestaltet werden, die tatsächlichen Unterschiede sind also überschaubar (siehe Schnittberichte).
Hier nochmal die Übersicht:
- Kinofassung (die einzige Version mit deutscher Tonspur, aktuell als Amaray für 19 Euro oder als Steelbook für 14 Euro) - für Otto-Normal-Film-Gucker
- Director's Cut (als Import aus dem europäischen Ausland, z.B. UK für aktuell 11 Pfund, mit Versand ca. 15 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für den Comic-Fan
- Ultimate Cut (nur als US-Import, mittlerweile OOP; die gebraucht-/neu-Preise bei eBay nehmen so langsam astronomische Ausmaße an, aktuell ca. 50 US-Dollar, mit Versand und Zoll ca. 50 Euro; nur mit englischer Tonspur) - für die ultimativen Fans
Wer die Tales of the Black Freighter einzeln erwerben möchte, muss bei uns in Deutschland zur DVD greifen, als BluRay ist die Erzählung nur als Import (ohne deutschen Ton) erhältlich.
Auch das im Anhang des Comics erwähnte (fiktive) Enthüllungbuch Under the Hood fand eine filmische Umsetzung - in Form einer (fiktiven) TV-Dokumentation. Diese findet sich als Bonus-Material beim Final Cut, oder auf der DVD/BluRay von "Tales of the Black Freighter". Diese Fake-Doku ist nett gemacht, liefert zahlreiche ergänzende Informationen und vertieft so das Watchmen-Universum
Deutsche DVD:
UK-BluRay:
Über Sinn (und Nonsense) von "Tales of the Black Freighter" streiten sich die Geister. Im gedruckten Comic mag es ja funktionieren... funktioniert es auch im Film? Reißt der animierte Comic im Ultimate Cut die Hauptgeschichte zu sehr auseinander? Ergänzen sich Real- und Comicfilm doch perfekt?
Auch ich kann hierauf keine Antwort geben. Der Ultimate Cut ist beim ersten Betrachten nichts weniger als eine Offenbarung - bei jedem weiteren Anschauen würde ich aber die "Black Freighter" - Elemente überspringen wollen, und bei der Haupthandlung bleiben. Funktioniert der "Black Freighter" auch alleine stehend? Vermutlich besser als in den Hauptfilm eingebettet. Ist er deswegen schlecht? Nein, absolut nicht. Ist die Interaktion zwischen den zwei Erzählungen so gut gelungen wie im Comic? Leider nicht, weil dies gar nicht geht. Im Comic wird vieles aus dem "Black Freighter" - Erzählzweig nur angedeutet, die animierte Umsetzung ist aber selber ein kleines Filmchen, in dem alles gezeigt wird.
Meine Empfehlung daher: Wem Watchmen gefallen hat, und wer das "big picture" noch ein bisschen besser verstehen möchte, und tiefer in das Watchmen-Universum eintauchen möchte, dem sei der "Black Freighter" ans Herz gelegt.
Give me back my face!
Rorschach
Rorschach
Der Motion Comic
Als Schmankerl für die ultimativen Fans (oder für Leute, die zum Lesen zu faul sind), wurden alle 12 Bände in Form eines "Motion Comics" veröffentlicht. Das bedeutet, dass die gezeichneten Bilder des Comics per einfacher Animation, Dialog und Geräuschen zum Leben erweckt werden. Die gesamte Laufzeit ist nicht wenig - pro Band zwischen 25 und 30 Minuten, macht insgesamt 5:25 Stunden.
Wie bei "Tales of the Black Freighter" ist der Motion Comic in Deutschland nur als DVD erschienen. Als Import kann er aber auch auf BluRay genossen werden - die Schreibe liegt auch dem "Ultimate Cut" bei.
Deutsche DVD:
US-BluRay:
Persönlicher Epilog
Als alter Jäger-und-Sammler war mir klar, dass ich mir unbedingt den Ultimate Cut besorgen muss. Zu dem Zeitpunkt war die Box seit wenigen Tagen OOP (out of production), also nicht mehr "neu" käuflich erhältlich. Ich versuchte mein Glück bei eBay US, und konnte tatsächlich ein Exemplar für mich ergattern. Puh, Glück gehabt.
Wie geht es also weiter? Der Film ist mittlerweile geschaut, das Bonus-Material ebenso. Zeit also für einen Review... aber wohin mit dem ganzen Hintergrundwissen, dass ich mir angelesen hatte? So ist dieser Blogbeitrag entstanden - als Informationsquelle für alle Watchmen-Interessierten zum Comic, zur Story, zu den verschiedenen filmischen Umsetzungen.
Und so schließt sich der Kreis! Warum ich so viel über den Comic erzählen kann, ohne ihn gelesen zu haben? Weil ich ihn gesehen habe, nämlich alle 5:25 Stunden des Motion Comics. Un-glaub-lich gut!
Daher, demnächst auf diesem Kanal, der Review zum Ultimate Cut von Watchmen (dem zweitgrößten Schatz meiner Sammlung) und zum Motion Comic.
Danke für eure Aufmerksamkeit, hoffentlich hat euch der Beitrag gefallen. :)
Der Baschti
Alle DVD-/BluRay-Covers © Amazon
Quellen: Bonus-Material, Wikipedia, Recherche
(*) Titel-Bild ganz oben: selbst gemalt, basierend auf dem Schriftzug des "Ultimate Cut"
[15 Dublonen] Review: Watchmen - Ultimate Cut (US Import)
26. November 2010Ich wußte ja gar nichts über Watchmen: kannte den Comic nicht, hab nichts über die Produktion des Films gehört, war nicht im Kino. Erst als der Film auf BluRay rauskam, fand er mein Interesse. Ich hab mich ein bißchen schlau gelesen (Ach, Zack Snyder war der Regisseur? Den kennst doch aus "300"!), und so auch von den verschiedenen Schnittfassungen erfahren: Kinofassung, Director's Cut und Ultimate Cut. Als Jäger-und-Sammler war klar, was ins Haus muss: natürlich der Ultimate Cut! Nur hier gibt es die volle Dosis an "Watchmen": die kompleteste Schnittfassung, zusammen noch mit dem "Complete Motion Comic", alles in einer derb-schicken Verpackung, wie diese Bilder beweisen:
Umverpackung, ca. 5 cm dick...
...mit Magnetverschluss, und einem Bild der Cast in voller Montur,...
... beinhaltet die eigentliche BluRay (hinten), sowie den "Complete Motion Comic" (vorne).
Hier die BluRay-Hülle aus dem oberen Bild in der Vordersicht...
... und um eine Ebene ausgeklappt in der Ansicht von hinten...
... und in der Innenansicht (mit Ozymandias und dem Comedian)...
... dann in die zweite Ebene ausgeklappt (hallo Nite Owl II)...
... und zu guter Letzt in die dritte Ebene (Rorschach, Dr. Manhattan und Silk Spectre II auf den BDs).
Allerdings war ich etwas zu spät dran: der "Ultimate Cut" war grad "Out Of Production", also neu nicht mehr zu bekommen. Die Gebraucht-Preise auf eBay US waren gerade dabei, zu explodieren. Also schnell nochmal zugeschlagen...
Was also taugt der Ultimate Cut von Watchmen? Das klärt - natürlich - der Review.
Story:
Die Geschichte rund um ganz normale Helden, die versuchen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen, fesselt vom ersten Moment an. So vielschichtig ist die Erzählweise: Charaktere werden intensiv beleuchtet, wir erleben Rücksprünge um 20 und 40 Jahre, und über dem ganzen Film hängt die Bedrohung eines nuklearen Krieges zwischen den USA und Russland. Das alles passiert in einer Welt, die unserer so ähnlich, und doch wieder so anderst ist. Nixon ist 1986 immer noch Präsident? Die USA haben den Vietnam-Krieg gewonnen? Wer sich auf das Gedankenspiel einläßt, wird nicht enttäuscht. Und wer, wie ich, vor dem Schauen des Films GAR NICHTS über Watchmen wußte, für den birgt der Film Spannung bis zum Schluß.
Der "Ultimate Cut" unterscheidet sich vom "Director's Cut", dass die komplette Geschichte des "Black Freighters" (als Zeichentrick) in die Real-Film-Geschichte der Watchmen eingebaut wurde. Insgesamt ergibt sich so eine Laufzeit von 215 Minuten! Für die totale Dosis Watchmen gibt es natürlich die Bestnote.
Viele weitere Hintergrundinfos zu den "Watchmen" gibt es hier im Blog bei "Kopfkino: Watchmen".
Punkte: 5/5
Ton:
Der englische Ton liegt in Dolby TrueHD 5.1 vor, und klingt satt aus allen Richtungen. Surround-Effekte gibt es reichlich (Kampfszenen, im Gefängnis, beim Hausbrand, Flüge mit Archie), und sie sind überzeugend umgesetzt. Auch die Dialoge klingen glasklar aus dem Center - wunderschön.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild ist unglaublich scharf, detailreich und überzeugend. Feinste Details (Bodenstruktur auf Mars, das Glitzern in Dr. Manhattans Augen) sind erkennbar. Die Farben wirken satt, genau wie aus dem Comic übernommen. Ein leichtes Filmkorn ist hin und wieder auszumachen, das aber nicht weiter störend ist. Perfekt!
Punkte: 5/5
Extras:
Wow, bei den Bonus-Features wird ein wahres Feuerwerk abgebrannt! Zwei Audiokommentare (einmal Regisseur Zack Snyder, einmal vom Zeichner des Papier-Comics, Dave Gibbons) finden sich gleich auf der ersten Blu-Ray. Die zweite Scheibe enthält über zwei Stunden an Bonus-Material (4 längere Featurettes und 11 kurze Video Journals), und auch noch die verfilmte Fake-Doku "Under the Hood". Disc drei ist der "Complete Motion Comic" (siehe eigenständige Bewertung im Blog). Es liegt noch eine vierte Scheibe mit einer "Digital Copy" des Filmes bei - brauch ich nicht. Da alle Bonus-Features auch qualitativ überzeugen können, UND wegen der tollen Aufmachung der Box, gibt es die verdiente Topnote.
Punkte: 5/5
Fazit:
Die ultimative Watchmen-Box für den ultimativen Comic-Fan. Was bin ich froh, dass mir diese Box nicht durch die Lappen gegangen ist! Absolute Kaufempfehlung für alle anderen Comic-Fans da draussen. Und wenn's nicht für den US-Import reicht, dann holt euch wenigstens den Director's Cut aus den UK - ist allemal besser als die deutsche Version, bei uns ist nur die Kinofassung erschienen.
Kaufpreis:
50 Euro (neu) bei eBay US ; so eine geniale Box darf natürlich gerne die Obergrenze von 15 Dublonen... äh... Euro sprengen ;)
[15 Dublonen] Review: Watchmen: The Complete Motion Comic (US Import)
26. November 2010Werfen wir noch einen Blick auf die zusätzliche Blu-Ray, die dem "Ultimate Cut" von Watchmen beigelegen hat (Bewertung hier im Blog), dem Complete Motion Comic (ist natürlich auch einzeln als Import erhältlich). Kann diese Umsetzung des Kult-Comics auf Blu-Ray überzeugen? Das klärt der Review.
Story:
Was ist ein "Motion Comic"? Hier wird die Vorlage, also der Comic bestehend aus Papier und Tinte, "verfilmt". Alle Panels des Comics werden mit Animationen ausgestattet (z.B. Menschen die nach vorne laufen werden vor dem Hintergrund größer, Blätter in einem Baum wehen im Wind, Türen gehen auf und zu), mit Musik und Geräuschen hinterlegt (z.B. Sirenengeheul in der Ferne, Schritte, Kampfgeräusche) und ein Sprecher vertont die Dialoge und Texttafeln des Comics. Kann so etwas funktionieren? Oooooh ja, und es macht hier bei dem "Motion Comic" von Watchmen unglaublich viel Spaß. Alle 12 Einzelbücher wurden komplett in 12 Episoden umgesetzt, pro Episode fallen zwischen 25 und 30 Minuten an - das ergibt eine Gesamtlaufzeit von 5 Stunden und 25 Minuten, oder 325 Minuten!
In Deutschland ist der "Motion Comic" nur auf DVD erhältlich - als Blu-Ray gibt es ihn nur als Import.
Und wie gut ist der "Motion Comic" jetzt? Die Umsetzung ist Top, die Animationen sind im Rahmen der Möglichkeiten ausgezeichnet - Bestnote. Allerdings hat die generelle Story von "Watchmen" einen Haken: Der Hauptangriff des Oberschurken im Finale ist im Comic doch sehr skurill, da ist der Story-Schreiber doch etwas zu sehr übers Ziel hinaus geschossen. (Nebenbei bemerkt: Zack Snyder hat für die filmische Umsetzung den Hauptangriff umgeschrieben, getreu dem Motto: gleiche Idee, viel schönere Umsetzung. Hier ist der Film um Längen besser - und auch logischer - als der Comic.) Für dieses kleine Manko gibt es einen kleinen Abzug.
Viele weitere Hintergrundinfos zu den "Watchmen" gibt es hier im Blog bei "Kopfkino: Watchmen".
Punkte: 4,5/5
Ton:
Der Ton liegt zwei Mal in Englisch vor, einmal als Dolby Digital 5.1, und einmal als Dolby TrueHD 5.1. Die Unterschiede sind jetzt nicht soooo groß - beide Tonspuren klingen sehr gut. Alle Dialoge kommen gut verständlich aus dem Center, und die Begleitmusik sowie die Soundeffekte, die dem "Motion Comic" hinzugefügt wurden, verteilen sich sehr gut auf die Surround-Boxen. Die Stimmung stimmt, und die Umsetzung ebenso.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild ist glasklar, die Animationen sind sehr schön umgesetzt. Die Farbpalette der Comics kommt sehr gut an. Hier gibt es nichts zu meckern.
Punkte: 5/5
Extras:
Hier ist die Blu-Ray bescheiden ausgestattet: Es gibt ein "Watchmen Production Diary", in dem speziell auf die Umsetzung des Comics über ein Storyboard zum Film eingegangen wird. Das Feature ist in HD und ein paar Minuten lang. Dann gibt es noch einen Behind-The-Scenes-Trailer zur kommenden "Wonder Woman" Comic-Verfilmung... na, und das wars schon. Nicht so berauschend, daher nur ein Punkt.
Punkte: 1/5
Fazit:
Wow, was für ein Erlebnis! Beim ersten Angucken muss man angesichts einer Laufzeit von 325 Minuten schon mal schlucken - was, so lange? Aber die Zeit vergeht wie im Flug, pro Abend einfach zwei oder drei Episoden angeschaut, und man ist schneller durch, als man denkt. Für wen ist der "Motion Comic" interessant? Comic-Fans, Film-Fans, Watchmen-Fans: alle kommen hier auf ihre Kosten.
Kaufpreis:
Die Blu-Ray ist Teil der "Ultimate Cut" Box von Watchmen (diese wurde für 50 Euro (neu) über eBay US erworben - ist mein persönlicher zweitgrößter Blu-Ray-Schatz *grins*)
[15 Dublonen] Review: Watchmen - Director's Cut (US Import)
3. Dezember 2011Diejenigen von euch, die meinen Blog schon länger verfolgen, werden sich an drei Beiträge aus der jüngeren Vergangenheit erinnern, welche die Watchmen zum Thema hatten.
Dabei habe ich die Graphic Novel angesprochen (in der Kategorie Kopfkino) sowie die filmische Umsetzung durch Zack Snyder. Und ich habe zwei Reviews verfasst, zum einen der großen Box des Ultimate Cuts, zum anderen des Complete Motion Comics der in fast 5 1/2 Stunden alle 12 Bände der Graphic Novel als Animation zeigt. Das Thema Watchmen war damit eigentlich großflächig erledigt, das Buch geschlossen.
Wie ich im Einleitungstextes des Reviews von John Rambo bereits erwähnt hatte, kam neulich ein amerikanischer Arbeitskollege zu Besuch nach Deutschland. Neben John Rambo brachte er mit auch den "Director's Cut" von Watchmen mit. Doch warum das? Hatte ich nicht geschrieben, dass der "Ultimate Cut" die perfekte Watchmen-Umsetzung ist? Warum dann noch den "Director's Cut" kaufen?
Das hat zwei Gründe:
(1) Der "Ultimate Cut" beinhaltet auch den animierten "Tales of the Black Freighter" und ist somit nochmal 29 Minuten länger. Für Vorführungen ist der "Director's Cut" mit seinen 186 Minuten schon ausreichend lang, und beinhaltet trotzdem die komplette filmische Geschichte.
(2) Mir kam zu Ohren, dass der "Director's Cut" über einen sehr, sehr guten "Maximum Movie Mode" verfügt, also einen sehr guten Bild-in-Bild-Regie-Kommentar zusammen mit Zack Snyder, in dem zahlreiche Hintergrund-Infos gezeigt werden.
Letztendlich haben diese beiden Punkte dann den Ausschlag gegeben, bei dem Director's Cut von Watchmen zuzuschlagen, und das Buch erneut zu öffnen. Wie gut steht die BluRay da, gerade im Vergleich zum "Ultimate Cut"? Das zeigt der Review.
Der Director's Cut ist erhältlich als US Import ...
... und als UK Import, aber auch ...
... als schickes Steelbook aus Kanada, oder sogar ...
... mit einer Skulptur des Nite Owl Schiffes als US- oder CA-Import.
Wichtig: immer auf die Laufzeit achten, 186 Minuten ist korrekt.
Story:
Ein ums andere Mal weiß die Verfilmung der Watchmen-Bücher zu gefallen. Die Charaktere werden - mit allen möglichen Mitteln - von dem Papier-Medium ins bewegte Zelluloid übertragen. Sie wirken dabei vielschichtig und überzeugend, eine sehr gute schauspielerische Leistung. Die Geschichte lehnt sich sehr an die visuelle Konzeption der graphischen Vorlage an, und übernimmt ganze Passagen komplett - das mehrfach ausgezeichnete Ausgangsmaterial wird werksgetreu umgesetzt. Für einen "normalen" Film mögen über drei Stunden viel zu lange klingen, jedoch ist der "Director's Cut" eine viel bessere, weil nähere und vollständigere Umsetzung als die bei uns in Deutschland erschienene Kinofassung (zu den Gründen siehe meinen Blogbeitrag zum "Kopfkino: Watchmen"). Der "Ultimate Cut" setzt dem noch die Krone auf, und ist die Fassung für die Hardcore-Fans. Allen anderen Watchmen-Freunden kann man nur raten: weg mit der Kinofassung, her mit dem importierten Director's Cut.
Punkte: 5/5
Ton:
Eine deutsche Tonspur hat der Import (weder der US- noch der UK-Import) nicht zu bieten. Die englische Tonspur ist jedoch mehr als überzeugend. Bei vielen Passagen rumst und kracht es von allen Seiten, nur um dann in den ruhigen Momenten ein schön aufgelöstes Klangspektrum bieten zu können. Die Tonspur liegt im unkomprimierten DTS-HD MA 5.1 vor, und das hört sich einfach saugut an. Vorführmomente gibt es mehr als genug, ich denke da ganz speziell an den Hausbrand, oder den Kampf in der Seitenstraße. Hier gibt es nichts zu meckern.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild kann durchweg überzeugen, ist glasklar, ohne Rauschen, Filmkorn oder Artefakte. Kleinste Details sind erkennbar, wie die kleinen Partikel, die Dr. Manhattan umschweben, oder das unendliche tiefe Glitzern in seinen Augen. Die Farbauswahl orientiert sich sehr stark an den Farben des Comics, wirkt daher künstlich, aber nie zu grell, sondern einfach leicht anderst. Ausgezeichnetes Material.
Punkte: 5/5
Extras:
Auf der zweiten Bluray finden sich drei Filmchen (komplett in HD) mit einer Laufzeit von 72 Minuten. Inhaltlich wird auf das Ursprungsmaterial, die Graphic Novel, eingegangen; zudem wird ein Blick auf echte maskierte Helden in unserer Zeit geworfen; und zuletzt spricht ein Physiker über die Möglichkeiten, die Superhelden in Comics eingeräumt werden. Das Material ist ganz gut interessant. Was aber WIRKLICH gut ist, ist der "Maximum Movie Mode", ein Bild-in-Bild-Kommentar, in dem uns Zack Snyder immer mal wieder etwas zum Film erzählt, unterstützt von 11 Filmchen (die auch direkt angewählt werden können) und zahlreichen Einspielungen sowie Grafiken, Storyboards, Notizen, etc. Dieser "Maximum Movie Mode" ist zwar nicht ganz so brilliant wie der bei Sherlock Holmes, führt jedoch zu einer sehr guten Aufwertung bei der Extra-Bewertung. Für die Topnote reicht es leider nicht - da hat der "Ultimate Cut" nämlich noch ein wenig mehr zu bieten. ;)
Punkte: 4,5/5
Fazit:
War der zusätzliche Kauf wirklich notwendig? Ja, zu dem Preis allemal.
Die deutsche Kinofassung kommt mir nicht ins Haus. Der Director's Cut ist die beste Umsetzung des Ausgangsmaterials, und für Vorführungen super geeignet. Bild und Ton sind herausragend, die Extras überzeugend.
Der Ultimate Cut ist die vollständigste Umsetzung des Themas - nichts zum Vorführen, eher für einen ruhigen Abend zum Genießen. Beide haben ihre Berechtigung. Der Director's Cut hingegen gehört in jede gut sortierte Filmsammlung.
Kaufpreis:
11 Euro (neu) bei Amazon US
[15 Dublonen] Ich hab's schon wieder getan... oder: Neverending Watchmen
21. November 2012Hallo liebe Leser,
ja, ich habe es schon wieder getan... ich habe erneut bei Watchmen zugeschlagen. Nach dem Ultimate Cut und dem Director's Cut (beide US-Import) musste eine weitere Variante ihren Weg in mein Regal finden. Welche das ist, wird gleich verraten, zuerst aber ein wenig zur Vorgeschichte, und eine kleine Auflistung der bisherigen Blog-Beiträge zu den Watchmen.
- Alle Informationen zu den Watchmen gibt es hier (Story- und Charakterbeschreibung für Graphic Novel und Film; Veröffentlichung des Films in Deutschland, England und USA)
- Vorstellung der Ultimate Cut Box mitsamt Review gibt es hier
- Erklärung zum Complete Motion Comic inklusive Review gibt es hier
- Der Director's Cut als Doppel-BluRay in der Amaray wird in einem Review hier besprochen
Die Vorgeschichte
Auf der Suche nach dem "Director's Cut" (der "Ultimate Cut" stand da bereits in meinem Regal) bin ich auf das Kanada-Steelbook gestoßen:
Todschick, aber kaum zu bekommen, und wenn doch, dann zu astronomischen Preisen. Sooooo viel war mir diese Fassung nicht wert, also griff ich zur normalen Amaray.
Diese stand nun viele Monate einträchtig neben dem "Ultimate Cut", geflankt von einem kleinen Smiley-Pin.
Doch so recht wollte dieses Bild nicht passen... was "Schickeres" für den "Director's Cut" wäre schon nett. Ich hatte mich mit diesem Bild schon abgefunden, da kündigten die Jungs bei play.com (in England) ein schickes Steelbook als Re-Release an. Das erste Artwork sah gut aus, da hab ich das Steel einfach vorbestellt, für ordentliche 15 Euro inklusive Versand.
Vor einigen Tagen kam das gute Stück an, wurde ausgepackt und bewundert. Ich hab mich gefreut wie ein Schneekönig, und die Büchse erstmal nur ins Regal gestellt.
Der Vergleich
Heute Abend dann, der Quervergleich zwischen den drei Varianten. Die grobe Idee dabei: ist "Director's Cut (US)" gleich "Director's Cut (UK)"? Das Steel bleibt, aber muss ich eventuell Scheiben austauschen?
Ich ziehe das Steelbook aus dem Regal und bewundere erneut das Design. Toller Außendruck, schöner Innendruck, sogar die BluRay hat einen stimmigen Aufdruck.
Vorder- und Rückseite:
Innendruck: Disc: |
Und genau diese eine (!) BluRay aus dem UK-Steelbook wanderte zuerst in den Player. Laufzeit ist 186 Minuten, yep, das ist der DC. Englischer Ton in Dolby TrueHD 5.1, komisch, der US-DC hatte doch DTS-HD MA 5.1? Und dann weitere Unterschiede. Die UK-Fassung verfügt nicht über den "Maximum Movie Mode" wie die US-Fassung. Stattdessen liegen zwei Audiokommentare (nur Audio) bei, einer von Zack Snyder, einer von Dave Gibbons, beide mit optionalen Untertiteln. Weiteres Bonusmaterial ist nicht vorhanden.
Dann die erste der zwei (!) BluRays aus dem US-Amaray eingelegt. Laufzeit - passt. Wie ich es noch in Erinnerung hatte, der US-DC hat DTS-HD MA 5.1 als Tonformat. Und natürlich ist auch der von mir viel gelobte "Maximum Movie Mode" an Bord, von den zwei "normalen" Audiokommentaren hingegen keine Spur. Weiteres Bonusmaterial fehlt auch hier auf Scheibe eins, Scheibe zwei ist aber gut voll.
Ich kratze mich am Kinn, mein Blick fällt auf den "Ultimate Cut". Hatte der nicht Dolby TrueHD 5.1, und "normale" Audiokommentare an Bord? Ich werfe Disc 1 in den Player, und erhalte Gewissheit: jawohl, der "Ultimate Cut" mit seiner Laufzeit von 215 Minuten erklingt im verlustfreien Dolby-Format (nicht DTS), und bietet die Audiokommentare von Snyder und Gibbons - allerdings ohne Untertitel.
Ich hab euch durchschaut
Aha, also ist der Director's Cut aus UK basierend auf dem "Ultimate Cut" entstanden - das belegen eindeutig Tonformat und Audiokommentare (ein schneller Quervergleich bestätigt: die zwei Audiokommentare sind in den gleichen Szenen identisch). Warum der "Ultimate Cut" allerdings keine Untertitel zu den zwei Audiokommentaren hat, der UK-DC allerdings schon, das wissen wohl nur die Götter.
Der Umbau
Bis auf diese Untertitel ist die UK-BluRay aber obsolet, und darf, trotz des schönen Aufdrucks, aus dem Steel weichen.
Also, Bäumchen wechsel dich:
links: vor dem Tausch ; rechts: nach dem Tausch
Eine leere Einer-Hüller habe ich noch, also fluchs Einleger und Scheibe verstaut - das Paket wird bei eBay verkauft.
Doch wie bekomme ich zwei BluRays in das Einer-Steelbook? Da helfen sogenannte Fixiersterne, kleine Haltesterne mit einem Klebepunkt auf der Rückseite. Ich werde demnächst noch genauer auf diese kleinen Helferlein eingehen, daher an dieser Stelle nur ein Bild als Vorabgeschmack.
Die fertige Lösung schaut so aus:
Und endlich, endlich ist meine Watchmen-Ecke richtig schick. :)
Neverending Watchmen...
Nachdem ich also mittlerweile die dritte Watchmen-Version im Hause hab (aber nicht mehr lange, hehe), könnte man davon ausgehen, dass ich jetzt alle durch hab.
Hah!
Weit gefehlt!
Für alle, die es verpasst haben sollten: Seit wenigen Tagen (13.11.2012) ist eine Neuauflage des "Ultimate Cut" (der lange OOP war) erhältlich, sogar inklusive der Graphic Novel. Und schaut sogar richtig schick aus:
Oh Gott, brauch ich den etwa auch noch? Noch schweigt mein Sammlerherz... Fragt sich nur, wie lange noch. Falls ich aber trotzdem schwach werden solltet, ihr erfahrt es als Erste. :)
Viele Grüße,
der Baschti
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