Einmal beamen durch 4 Jahrzehnte, Sci-Fi von den 50ern bis in die 80er

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21. Juli 2016
This Island Earth - Metaluna 4 antwortet nicht / Robinson Crusoe auf dem Mars / Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All / Star Trek V - The Final Frontier


Weil es eins meiner bevorzugten Genren ist, hab ich wieder mal eine Runde abseits normaler Horizonte gedreht und fiktive Welten betreten. Zufälliger Weise ging sich damit auch eine Reihung nach Jahrzehnten aus, also viel Freude mit diesem Sci-Fi-Trip von 'the 50s to the 80s'!






 
This Island Earth
Metaluna 4 antwortet nicht USA 1955
 
Der Nuklearwissenschaftler Jack Meacham (Rex Reason) erhält für sein Forschungs-Laboratorium aus unbekannter Quelle sonderbare Elektronikbauteile, die ihrer Zeit meilenweit voraus sind! Irgendjemand (eine dubiose Einheit16) scheint da die Finger im Spiel zu haben. Als ihm dann auch noch ein gigantischer Bausatz weiterer futuristischer Teile in die Hände fällt, offenbart sich hinter dem gebauten INTERROZITOR, einer Art Kommunikator mit speziellen Sonderfunktionen, eine elitäre Wissenschaftlerkommune unter Leitung von EXETER (Jeff Morrow)!

Es werden die besten Wissenschaftler des Landes gesucht und für höhere Ziele abberufen. Die Sache klingt äußerst interessant, weshalb die Neugierde lockt und man sich bald in einem neuen Laboratorium wiederfindet. Das Ziel von Exezter besteht darin, dem Krieg ein Ende zu bereiten, und das mit innovativsten Techniken und den hellsten Köpfen der Erde! Mit dem Ende des Krieges mag Exeter gar nicht so falsch liegen, doch irgendwie war das anders gemeint als erwartet... 

Schnell merkt man dass irgendetwas im Argen liegt, die leicht merkwürdig aussehenden Blondschöpfe scheinen ein Geheimnis zu haben und die Riege von Doktoren verhält sich genauso merkwürdig. 
Die Angelegenheit gestaltet sich durchwegs spannend, gerade zu Beginn das Geheimnis um die neuen Techniken wecken wissenschaftliche Neugierde -da kommt sogar dem Hauptdarsteller ein "faszinierend" über die Lippen- nach dem Aufenthalt im ländlichen Forschungsanwesen bricht man jedoch etwas zu überrumpelt auf, wodurch sich die Ereignisse überschlagen, sich dafür aber unzählige neue zu entdeckende Aspekte offenbaren - und die liegen außerhalb unseres Sonnensystems!

Als weibliche Begleitung ergänzt Dr. Ruth Adams (Faith Domergue) noch das folgende Abenteuer. Die Effekte knallen von ulkig bis genial rein, für heute womöglich weniger erstaunlich, für die 50s - aber Hallo! Die teils bunte Ausstattung begeistert, grünes Licht macht sich immer gut und kreative Atomgebilde mit vielen Leuchtkörpern (welchen Zweck sie auch immer darstellen) bereichern genauso die Ausstattung, und hier hab ich noch gar nicht die Röhren erwähnt, in die man gesteckt und präpariert wird!

Der Score (Henry Mancini) könnte neben etwas Tinnitus-Magie nicht besser fesseln und erinnert gelegentlich an eine Episode von Raumschiff Enterprise - nicht nur beim Score! Die Originalstimme von Rex Reason ist so erstaunlich tief, dass selbst die gelungene deutsche Synchro natürlicher wirkt. Jack Arnold legte, und das obwohl er nicht Regisseur war, auf Wunsch von Universal nochmals Hand an die finalen Szenen.

Ein Film zu dem man gar nicht zuviel verraten darf, denn obwohl der Finalplot zu vermuten ist, dennoch eine filmhistorische sowie auch optische Entdeckungsreise ansteht - die jeder auf eigene Faust durchschreiten sollte! 
Wobei man den Kater ELEKTRON und die finale MUTATION unbedingt einmal gesehen haben muss!! Die Hochblüte der Sci-Fi-Ära hat schon was herzugeben! Ich fands durchgehend spannend - bin aber auch Fan solcher Kult-Schinken! 
 



Robinson Crusoe auf dem Mars
Notlandung im Weltraum USA 1964
 
Als zu Beginn Adam West (Batman hält die Welt in Atem) an vorderster Raumschifffront auftaucht, vermutet man, dass er einen nun durch die folgenden ~100 Minunten dieser Mars-Odysee begleitet, doch falsch gedacht, Co-Pilot Paul Mantee übernimmt den roten Faden, und liefert neben seinen zahlreichen Serienauftritten (über 75 Serien damaliger Zeit - laut Wiki.) die bekannteste und wohl auch einzige Hauptrolle fürs Kino ab! Macht seine Sache als gestrandeter Marsankömmling aber gut!
 
Vor Sichtung dacht ich eigentlich es würde mich ein trashiges Weltraum-Feuerwerk erwarten, was sich überraschender Weise nicht ganz wie erwartet niederschlägt. Natürlich hält man passender Weise einige absurde Einlagen und Ideen bereit, am genialsten lässt sich wohl noch die Darstellung des Mars-Himmels ausmachen: Der neben normalen Eindrücken genauso unzählige Farbspiele aufweist (wirken wie Polarlichter) und erst so richtig reinknallt wenn man ihn einfach mal vollends orange- oder rot-monoton coloriert sättigt/einfärbt! Scheinbar herrschen hier vielerorts andere Zustände, besondern gern spuckt der Mars auch noch Feuerbälle!! Die Effekte kann man also großteils auch darunter verbuchen, gerade die blitzschnell auftauchenden UFOs der späteren Angreifer – aber hey, wir sind noch in den 60ern, nicht trashy, sondern normale Zeitartefakte!! 
 
Denn grundsätzlich geht man es hier (nach der Strandung) ernst und gemächlich an, Schritt für Schritt muss sich der Robinson Crusoe des Marses an die dortigen Bedingungen anpassen, bzw. diese erstmals entdecken und begreifen… und hier sind die Ideen und Vorgänge ganz und gar nicht übel!! [Wenn man sich auch fragt, warum sein Equipment immer mehr wird oder ihnen nie der Saft ausgeht!?] Aber die weiteren Ideen sind richtig gut und physikalisch/technisch auch wunderbar begreifbar! Die Entdeckungsreise unter abenteuerliche Einöde gibt also doch was her!
 
Später fragt man sich, was nun noch auftauchen könnte, und siehe da, nahm man schon an das kleine Kapuziner-Weltraumäffchen übernimmt den Part des "Freitags", taucht dann (wider erwarten statt einer Frau*) ein männlicher … Sklave auf! Aber es taucht zumindest jemand auf!
 
*Irgendwie hoffte man durch Situation und Umgebung auf eine hübsche NOVA (Planet der Affen).
 
Ein weiteres Abenteuer findet sich natürlich auch noch - mit bösartigen Außerirdischen rund um etwas marsianischen Rohstoffabbau. Die Freundschaft lernt gegenseitiges Sprachverständnis und obacht(!!)... die Granitpflanzenwürstchen (genial) sollte man nicht kochen, sonst bekommt man derbe Halluzinationen! Dachte ich zumindest, bis er davon sprach einen Lagerkoller zwecks der Isolation zu haben! ;)
 
Ein paar Trashanteile sind also durchaus auszumachen, aber doch irgendwie völlig nebensächlich, weil das Abenteuer -vordergründig in Studiokulissen gedreht [von der wüsten Marsoberfläche, bis über seine schicke Laborhöhle hin zu erquickenden Steinbädern und kreativen (Kryptonit-)Gebilden]- stets ansehnlich bleibt, bzw. der Survivalfaktor unentwegt bei Laune hält!! Was alles auf einem höheren Level trägt ist der Score, der A-Qualitäten aufweist und einen auf diesen Trip hervorragend begleitet - nur die Synchronstimme von Mantee wechselt gelegentlich, was wohl auf eine erweiterte Fassung hinweist. 
Tja, ich mag das kleine Sci-Fi-Abenteuer, besonders wegen des genialen Survivalfaktors und den ausgeklügelten Entdeckungen. Diese auf den Mars verlagerte Literaturhommage erfreut also den B-Movie Fan der 50er/60er, weil man ihn auch ernst nehmen kann.




Andromeda
Tödlicher Staub aus dem All - The Andromeda Strain USA 1971
 
New-Mexiko: Eine Militärsonde stürzt ab, dessen (noch) unsichtbares Mitbringsel ein gesamtes Dorf ausrottet. Notfallprotokoll „Steppenbrand“ (Wildfire) wird aktiviert und mit ihm 4 Wissenschaftler rekrutiert, in ein unterirdisches Labor verfrachtet um der außerirdischen Bedrohung, steril und abgeschottet von allem, auf dem Grund zu gehen. 
 
Recht schlaflose 96 Stunden stehen an - die man Tag für Tag abhackt!
Zwei Überlebende gab es aus dem Dorf: Ein alter Mann und ein kreischendes Baby…
Warum gerade diese überlebten, macht die Sache neben der Erurierung der eigentlichen Bedrohung, zum spannenden und sogar etwas klaustrophobischen Sci-Fi-Biokrimi. 4 geniale Köpfe, eingeschlossen unter der Erde, in farblich unterteilte Tunnel/Stockwerke, reichlich Konsolen-Buntheit und bei Kontaminierungsgefahr als Sicherheitseinrichtung noch eine Atombombe im Fundament der Laboratorien. Das treibt einen zu Höchstleistungen! 
 
Vorerst braucht man aber 16 Stunden um überhaupt mal zur keimfreien letzten Etage vorzudringen. Unzählige Sicherheitsstufen und medizinische Teste müssen durchlaufen werden - absonderliche computergesteuerten Medizinapparaturen helfen einem dabei! So zäh das voran schreitet, so mühselig könnte man auch das Gesamtwerk betrachten, der geneigte Sci-Fi-Seher ist jedoch aufgrund der Neugierde um dieses mikrobiologische Bedrohung dennoch gefesselt, genauso von der ruhigen, bedrohlichen Atmosphäre, mit der man an das Staubkörnchen aus dem All ran geht. Petrischalen hier, gereitzte, müde Wissenschaftler dort, leuchtende Konsolen und Roboterarme da, Plastikschutanzüge und Luftschleußen dort! 
 
Die realistischen Tierversuche gehen zwar kräftig an die Nieren, der Beigeschmack rund um militärische Kriegsführung begeistert aber mit Politkritik, genauso halten ein paar kleine Überraschungen zusätzlich bei Laune - auch final gesehen - und als Ursprung vieler Virenthriller (UNTER besonderem Setting) darf dies grundlegend als wegweisend betrachtet werden. 
 
Auch die wunderbare erste Staffel der Serie „HELIX“ nahm sich dieses Setting ganz herausragend zum Vorbild! Der zuständige Autor Michael Crichton (Westworld, Sphere, Timeline...) war in Sachen Sci-Fi Literatur -wie Philip. K. Dick (Blade Runner, Total Recall, Paycheck…)- schon immer ein herausragender Kopf für brillante filmische Vorlagen! Als Sci-Fi-Fan kommt man nicht umhin deren filmischen Ableger zu verschlingen – wahnsinns Material!
 
Btw: Eher peinlich fand ich von Regisseur Robin Wise (Der Tag, an dem die Erde stillstand – 51; Star Trek: Der Film) die Bemerkung (Making Of), dass es eine dermaßen hohe Hürde war eine der Wissenschaftler als Frau zu besetzten. Die Idee stammte vom Drehbuchschreiber Nelson Gidding, der Regisseur musste jedoch Unmengen an Meinungen einholen, ob das nicht zum Untergang werden würde? Soviel zur Gleichberechtigung in den 70ern! Später merkte er, dass Kate Reid als rüde Mikrobiologin einen schön-derben Humor einbrachte – ein Vorteil.
 



Star Trek V: Am Rande des Universums
The Final Frontier USA 1989
 
Nach einem gemütlichen Landurlaub bei Lagerfeuer mitsamt Whiskey, Marshmellonen (wie sie Spock nennt) und "Row row... row your boat…" wird die alte Crew, mit einer noch reperaturbedürftigen Enterprise NCC-1701-A –die NCC-1701 wurde in Teil3 zerstört, in Teil 4 nutzte man ein klingonisches Schiff- zu einem neuen Auftrag berufen. Auf dem Planeten Nimbus 3, einem Friedensprojekt zwischen Föderation, Klingonen und Romulanern, nimmt man Geiseln – niemand geringerer als Spocks Halbbruder Sybok! Ein Exil-Vulkanier der sich anstatt der "faszinierenden" Logik den Emotionen (als Lösungsansatz) verschrieben hat. Die Crew soll auf Nimbus3 wieder Frieden herstellen.
 
Regie führte erstmals William Shatner selbst, die "Goldene Himbeere" für schlechteste Regie/Schauspieler ist aber nicht wirklich verdient. Er ist und bleibt eben KIRK, auch wenn er hier wie alle anderen, schon den urlaubsreifen Abgesang einleitet. Was nicht überrascht weil eigentlich ALLE FILME längst nach deren Sternen-Zenit kamen, dennoch jeder für sich sehr sehenswert ist!! 
 
Der fünfte Ableger kommt eher schwer in Fahrt/Flug und beschäftigt sich vorerst mehr mit Nebensächlichkeiten, hat aber hierbei zumindest schonmal schöne Kulissen bzw. ein tolles Wüsten-Colorado zu bieten, bis nach einer Stunde die Enterprise von Terroristen übernommen wird und sogar noch etwas Spannung einkehrt. Zusätzlich hängt einem auch stets ein klingonischer Kriegsjäger am….Protonenauswurf des Warpantriebes.
 
Der ausgestoßene Vulkanier will nämlich die Barrieren des Universums durchbrechen; nicht nur das, auch den Menschen mutet er in einer Art magischen Blitz-Psychotherapie zu, ihre Ängste zu überwinden um sich von Schmerz/Leid zu befreien. Was somit in doppelter Hinsicht eine Grenzüberschreitung darstellt und eventuell doch als kongeniale Deckungstiefe im Storygerüst gesehen werden könnte! Auch wenn der Durchbruch ins Zentrum der Galaxie mitsamt der Suche nach Gott (visuell) eher in die Abteilung Ghostbusters passen würde.
 
Gelegentlich gibt’s ein witziges Dialogs-Ping-Pong, Lt. Uhura baggert heftig bei Scotty, der bei der Bemerkung dass er sein Schiff in- und auswendig kennt, lächerlich gegen eine Metallstrebe läuft. Darüber hinaus gibt’s noch einige rührselige Drehbuchanwandlungen. Weitere Highlights liegen in amüsanten Details: Spockgriff beim Pferd, eine 3-brüstige Barkatze sowie etwas Wasserpool-Billard!
 
Ansonsten aber gewohnter Flair, der trotz der gewonnen Himbeere (schlechtester Film) einen schrägen Entdecker-Mix darstellt, den ich in der Gesamtreihe genauso gern zwischendruch absolviere!

  




Das war es erstmal von mir....
55, 64, 71, 89... und inhaltlich noch weitere Zeitfenster dazu - so kann es aussehen, wenn die aktuellen Zeitbedingungen (Mittel der Zeit) auf Fantasieauswüchse oder Zukunftsvisionen treffen!

(Für mich) Immer eine Entdeckungsreise wert! Summa summarum ein genialer Zeittrip voller Kult! Es war mir eine Freude!
 

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Eine richtig feine Sache deine Filmauswahl, genau mein Geschmack. Danke für deine Ansichten.
cpu lord
21.07.2016 um 13:02
#2
Super Blog! Ich fühlte mich beim Lesen schon an meine alten SciFi-Bücher erinnert. Im Prinzip sind die 50-70er Jahre die spannendste Zeit, was SciFi angeht. Die klassischen Themen wie Siedler im All werden da ganz toll behandelt. Nichtwissen lässt der Fantasie einfach mehr Raum.

VG!
BTTony
21.07.2016 um 12:56
von BTTony
#1

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