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Total Recall - 2012 / Waterworld / Postman / Yankee / Django Unchained
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...
Total Recall (Blu-Ray)
USA, CAN 2012
Da ich es für Popcorn Kino halte, war ich verwundert wie kompliziert die Storyline war. Also die haben sich ganz schön was einfallen lassen. Von einer Wendung in die Andere, wobei man ständig hochkonzentriert sein muss um nicht den aktuellen Faden zu verlieren.
Obwohl, es wird auch Schritt für Schritt aufgelöst, aber man will ja vorher schon tüfteln was läuft :D
Diese immense Fülle kann zeitgleich dann aber auch schon wieder zum neg. Kritikpunkt werden, weil der Film dadurch auch enorm überfrachtet ist…
Der Look, der an Blade Runner erinnert – die Geschichte ist übrigens auch von Philip K. Dick – sieht wieder mal stylisch dreckig aus. Tolle Noir-Fiction. Besonders die Szene mit dem Blick auf seinem Balkon im Regen fand ich großartig. Die Mischung aus dreckigen Slums und hoch gebauter futuristischer Skyline, erzeugen ne tolle Atmosphäre.
Beim Extended Cut war ich dann mit dem Ende unzufrieden. Da hier ... aufgelöst wird, dass er sich noch im RECALL befindet. Eine echt peinliche Szene, als er seinen Verband entfernt und dabei sein Recall-Tattoo nicht mehr entdeckt. Peinlich deshalb, weil er an dieser Stelle keine Verletzung hat, die sie ihm verbinden hätten müssen …
Deshalb gefällt mir das Ende der Kinofassung auch besser, weil dies dort nicht gezeigt wird – somit sein Erlebtes Realität ist – oder die Wahl eben einfach offen bleibt. War für mich, rein von der Umsetzung her schlüssiger. Denn ansonst leistet sich der Film – obwohl ich es bei solchem Mega-Kino nicht akribisch erwarte – keine auffälligen Logikfehler. Denn selbst die ganze Fiction ist, wenn man Physik einfach weiter dichtet, nicht mal so weit hergeholt. Mal abgesehen vom FALL (vllt.) …
Der Mars aus dem Original hat mir hier natürlich gefehlt aber der Ersatz mit der postapocalyptischen Geschichte, Aufteilung der Welt in England/Australien und dessen Verbindung per FALL, fand ich einfach als innovative Idee !
Also ein wirklich spannender Action-Fictioner und ich war von diesem Blockbuster-Kino ganz und gar nicht enttäuscht, was sich bei "Snow White & the Huntsman" ganz anders verhielt ;)
Waterworld (Blu-Ray)
USA 1995
Die Polarkappen sind geschmolzen und die Erde steht völlig unter Wasser. Ein Mythos von Dryland – einer Trockeninsel, hebt die Hoffnung der Menschen. Eine Tätowierung (versteckte Karte) auf dem Rücken eines Mädchens soll den Weg dorthin zeigen. Darauf haben es jede Menge Banditen (Piraten) abgesehen …
Kevin Costner darf als Mariner den Mann zwischen den Fronten spielen und übernimmt, (un-)freiwillig den Schutz den Kleinen. Was den Film vom Abenteuer noch ins Fiktive zieht ist die Tatsache, dass er einen Mutanten mimt. Er besitzt Kiemen und Schwimmhäute.
Ich fand es echt sehenswert aus welchen materialischen Überbleibseln die Wasservehikel zusammengebastelt worden sind. Sieht echt Endzeitmäßig aus ! Alles verdreckt, verrostet und zusammengeflickt. Die restlichen schwimmenden Atolle und der Öltanker geben auch tolle Kulissen ab. Dennis Hopper hingegen kommt hier eher witzig als autoritär rüber. Als Anführer der Smoker – so genannte Wasserpiraten – geben diese allesamt eher einen Haufen vom Wanderzirkus ab. Ab so kann es nun mal sein, nachdem die Welt untergegangen ist.
Manche Szenen sind zwar fragwürdig aber das tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Nach so langer Sichtungszeit hab ich mir sogar das Quersteel zugelegt um den Film wieder mal sehen zu können … auf jeden Fall wird man dabei, durstig !
Es soll sogar eine 3Stunden Fernsehversion geben, aber es reichte auch diese Fassung hier. Wüsste nicht was die da noch ergänzt hätten, außer noch neue Nebenstränge zu integrieren ?
Postman (Kabel1)
USA 1997
Ein Spiel von Gut gegen Böse in einem postapocalyptischem Szenario. Indem das Gute, dargestellt durch Kevin Costner alias Postman, wieder Hoffnung in eine zerstörte und von einer (Privat-)Armee bedrohten Welt bringen soll.
Der Film ist ruhig und nimmt sich viel Zeit, seine Geschichte, die über längere Zeiten hinweggeht, zu erzählen. Zwischendurch sehen wir aber auch, welch Brutalität und Verachtenswürdigkeit in dieser Zukunft herrscht. Es ist bedrohlich zu erkennen wieviel Macht ein Mensch erreichen kann, wenn bestimmte Werte flöten gegangen sind. Und wie schnell sich jemand zu einer Ideologie hingezogen fühlt, um etwas zu Essen zu bekommen oder einfach nur einer Gruppe anzugehören.
Will Patton verkörpert diesen Tyrannen und Anführer der Holnisten wirklich sehr gut. So gut, dass man ihn nur hassen kann und einem immer wieder die Frage hoch kommt, wie dämlich seine Überzeugungen nicht sind !?
Auch wenn der Film durchaus mal schlecht bewertet wird und total gefloppt ist, bietet er ganz gute Unterhaltung wenn man nicht zuviel erwartet. Der Look ist allemal sehenswert und die lange Geschichte - auch wenn sie sich mit Nebensträngen füllt – echt passabel umgesetzt. Ein Pathos ist eindeutig zu spüren, was mir aber gut gefallen hat!
Tom Pettys Auftritt incl. Kennenlernspruch fand ich noch amüsant … und da der Film 2013 spielt, muss man ihn einfach auch heuer gucken ;)
Yankee (DVD)
IT1966
Ein Amerikaner kommt nach Mexiko und wittert das schnelle Geld. Da hier eine Banditenbande ihr Unwesen treibt, sieht er seine Chance, dass Kopfgeld der einzelnen Gringos abzukassieren. Dabei beginnt er ein Katz- und Mausspiel mit dem gemischten Haufen Caballeros, um sie nach und nach zu dezimieren …
Damals experimentell gesehen, ist dies heute nicht mehr so auffällig. Manche Farben fallen dabei stellenweise stärker ins Gewicht. Speziell sind aber die besonderen Detailaufnahmen, die gezielt einzelne Momente einfangen. Bestes Bild für mich, als zwischen Steinziegel hindurch gezoomt wird und nur die Augenpartie des Yankees ersichtlich wird. Gegen Ende gibts aber dann auch noch ein paar nette (Bild-)ideen.
Der Yankee (Philippe Leroy) war mir vorerst nicht ganz sympathisch, gibt aber dann doch ne ganz gute Figur ab.
Die Melodie, die der Cowboy vor sich hin pfeift wird zur Filmmusik. Dennoch haben mich hier das markante Westerngeplänkel durch Trompete und Gitarre (Banjo?) eindeutig mehr beeindruckt. Dieser Film war der einzige Western und Genrebeitrag von Tinto Brass, der sich später dann dem erotischen Genre verschrieb.
Der Film erschien neben einigen anderen nun auch in der "Western Unchained" Edition.
Django Unchained (Blu-ray)
USA2012 [SPOILER?]
Ein schwarzer Sklave wird von einem deutschen Zahnarzt freigekauft, damit dieser ihm helfen kann eine gesuchte Bande dingfest zu machen (sie KALT ZU STELLEN) – um das Kopfgeld zu kassieren! Daraus entwickelt sich eine weiter greifende Geschichte …
Als erstes will ich – wie bei Tarantino auch üblich – zum Blutgehalt etwas sagen. Die FSK versteh ich hier – wie in letzter Zeit schon oft – wieder mal gar nicht, aber … eigenes Thema.
Die im Film gesehene Brutalität empfand ich ein wenig zwiespältig. Zum Teil gehörte sie zur Kunst (wie auch in Kill Bill) und dann wiederum war sie bewusst trashig (unnatürlich überzogen). Nicht, dass man dies weitgehend nicht auch zur Kunst zählen könnte, ist mir dies hier leider oft Negativ eingefahren weil es den angenehmen Fluss - Atmosphäre - des Filmes durchbricht.
Szenen die mir in diesem Bezug als vereinzelte Beispiele echt gefallen haben, waren … als das fein zerstäubte Blut die Baumwollfelder ästhetisch bemalte oder gegen Ende wo die 4 Typen im Hausstock stehen und die Blutfontänen im dunklen Horizontlicht (Hintergrund) aufsteigen oder auch so manche Wand damit bemalt wird. Sowas find ich künsterlisch fein.
Emotional (blutlos) gesehen, rückt einem der extrem dargestellte Rassenkonflikt sehr nahe! Besonders die menschliche Entwürdigung, Demütigung und tiefer greifende Qualen empfand ich stellenweise als sehr brutal.
Nun zu vereinzelten neg. Beispielen. Bildlich gesehen war die Szene mit D'Artagnan sehr heftig und die grenzwertige Krönung war der eine Mandingokampf. Also ich weiß nicht ob dieser für die Wirkung seiner Thematik so extrem hätte ausfallen müssen?
Als zu Beginn der Typ unterm Pferd erschossen wird fand ich noch unpassend weil dabei meterhoch die Fleischbrocken durch die Gegend flogen. Dadurch zerstreut sich der Film oft zwischen ernstzunehmender Thematik und belangslos überzeichneter Bildkunst! Genauso verhält es sich hier zwischen Humor und Aussagekraft.
Aber OK, wir wissen wo wir hier gerade sind, dennoch bleibt dadurch zum Thema Spaghettiwestern nicht wirklich enorm was von dieser Stimmungs-Authentizität übrig. So wie hier Stile und Elemente verschiedenster Zeiten vermischt werden und darüber hinaus stellenweise auch noch wie eine sehr humorvolle Persiflage wirken, ist es genrespezifisch eher nicht einzuordnen.
Deshalb sehe ich ihn eher als "Kunstfilm" (Experimentalfilm?) in dem alles Mögliche ausprobiert (verunstaltet?) oder eben auch neu interpretiert wird.
Deshalb gibt es aber auch jede Menge sehenswerter Szenen, die man so nicht kennt.
Sofern man ihn dann eben auch mal unvoreingenommen betrachtet!
Dann findet man auf ganzer Linie (visuell, akustisch und auch emotional) ein Werk vor, dass durch die Auslotung seiner Grenzen und dem auffälligen Erzählstil, einen stark in seinen Bann ziehen kann.
Den Schauspieler beim sinnieren zuzusehen ist aber mal wieder grandios! Tarantino holt aus den Meisten entweder ungewöhnliches raus oder er gibt ihnen einfach Rollen die man so nicht erwartet!
Jamie Foxx nuschelt zu Beginn immer ein wenig in sich hinein. Das fand ich absolut geil. Es wirkt irgendwie kindlich und dadurch in Folge lieblich … worauf man letztlich – besonders im Kontext zum wilden Geschehen - einfach nur Lachen kann … besonders wenn er sein Bier schlürft.
Durch den Film hindurch zeichnen sich in seiner Persönlichkeit so einige Facetten ab. Vom geschundenen Kleinkind über einen hervorragenden Schützen zu einem Kerl, der dann auch mal Grenzen überschreitet (Antiheld) - und dabei bei allem noch absolut stylish rüber kommt. Die Szene mit seinem blauen Satin Kostüm – ich hab mich fast eingepisst!
Waltz legt ne brillante Performance hin. Er agiert zwischen eloquent intelligent und waaaahhhnWITZIG … leicht paradox aber trotzdem herzlich korrekt. Ich musste soviel Lachen mit der An-/Auslegung seiner Rolle, einfach herrlich. Was die Moral betrifft und man bedenkt, was den Spaghettiwestern auch geprägt hat, kann man in den beiden Figuren eindeutig den Stereotyp des "Antihelden" erkennen.
Der Rest vom Cast ist natürlich auch ne spezielle Selektion. Samuel L. Jackson fiel mir noch besonders auf, er kam mir vor als sei er dem Planet der Affen entsprungen. Gutes Make Up, total fiese Darstellung!
Also Charaktertechnisch super erzählt, mit emotional bindendem Faden der schön langsam und mit äußerster Spannung/Vorsicht dem Showdown entgegenreitet.
Mein persönliches Highlight war die Schlussszene, wo Tarantino etwas hoch gehen lässt ;) wonach Django in lässiger Manier ein Pferd ausspannt, den Mandingo Kämpfern das Dynamit abnimmt und dann weg reitet. Ein absolut cooler Song (http://www.youtube.com/watch?v=34I2dCO8U8A
) begleitet das Geschehen und mein Mo(e)ment war dabei, als man das Porträt des einen Mandingokämpfers einfängt und es diesem mit wässrigen Augen ein leichtes Lächeln aufzieht. Ich liebe diese Kombination !
Mit dem was wir vorher alles gesehen haben und diesem Bild, ein gefühlsmäßiges -geniales- Fazit ohne Worte !!
(Bilder: amazon.de/ivid.it/dvd-forum.at)
USA, CAN 2012
Da ich es für Popcorn Kino halte, war ich verwundert wie kompliziert die Storyline war. Also die haben sich ganz schön was einfallen lassen. Von einer Wendung in die Andere, wobei man ständig hochkonzentriert sein muss um nicht den aktuellen Faden zu verlieren.
Obwohl, es wird auch Schritt für Schritt aufgelöst, aber man will ja vorher schon tüfteln was läuft :D
Diese immense Fülle kann zeitgleich dann aber auch schon wieder zum neg. Kritikpunkt werden, weil der Film dadurch auch enorm überfrachtet ist…
Der Look, der an Blade Runner erinnert – die Geschichte ist übrigens auch von Philip K. Dick – sieht wieder mal stylisch dreckig aus. Tolle Noir-Fiction. Besonders die Szene mit dem Blick auf seinem Balkon im Regen fand ich großartig. Die Mischung aus dreckigen Slums und hoch gebauter futuristischer Skyline, erzeugen ne tolle Atmosphäre.
Beim Extended Cut war ich dann mit dem Ende unzufrieden. Da hier ... aufgelöst wird, dass er sich noch im RECALL befindet. Eine echt peinliche Szene, als er seinen Verband entfernt und dabei sein Recall-Tattoo nicht mehr entdeckt. Peinlich deshalb, weil er an dieser Stelle keine Verletzung hat, die sie ihm verbinden hätten müssen …
Deshalb gefällt mir das Ende der Kinofassung auch besser, weil dies dort nicht gezeigt wird – somit sein Erlebtes Realität ist – oder die Wahl eben einfach offen bleibt. War für mich, rein von der Umsetzung her schlüssiger. Denn ansonst leistet sich der Film – obwohl ich es bei solchem Mega-Kino nicht akribisch erwarte – keine auffälligen Logikfehler. Denn selbst die ganze Fiction ist, wenn man Physik einfach weiter dichtet, nicht mal so weit hergeholt. Mal abgesehen vom FALL (vllt.) …
Der Mars aus dem Original hat mir hier natürlich gefehlt aber der Ersatz mit der postapocalyptischen Geschichte, Aufteilung der Welt in England/Australien und dessen Verbindung per FALL, fand ich einfach als innovative Idee !
Also ein wirklich spannender Action-Fictioner und ich war von diesem Blockbuster-Kino ganz und gar nicht enttäuscht, was sich bei "Snow White & the Huntsman" ganz anders verhielt ;)
Waterworld (Blu-Ray)
USA 1995
Die Polarkappen sind geschmolzen und die Erde steht völlig unter Wasser. Ein Mythos von Dryland – einer Trockeninsel, hebt die Hoffnung der Menschen. Eine Tätowierung (versteckte Karte) auf dem Rücken eines Mädchens soll den Weg dorthin zeigen. Darauf haben es jede Menge Banditen (Piraten) abgesehen …
Kevin Costner darf als Mariner den Mann zwischen den Fronten spielen und übernimmt, (un-)freiwillig den Schutz den Kleinen. Was den Film vom Abenteuer noch ins Fiktive zieht ist die Tatsache, dass er einen Mutanten mimt. Er besitzt Kiemen und Schwimmhäute.
Ich fand es echt sehenswert aus welchen materialischen Überbleibseln die Wasservehikel zusammengebastelt worden sind. Sieht echt Endzeitmäßig aus ! Alles verdreckt, verrostet und zusammengeflickt. Die restlichen schwimmenden Atolle und der Öltanker geben auch tolle Kulissen ab. Dennis Hopper hingegen kommt hier eher witzig als autoritär rüber. Als Anführer der Smoker – so genannte Wasserpiraten – geben diese allesamt eher einen Haufen vom Wanderzirkus ab. Ab so kann es nun mal sein, nachdem die Welt untergegangen ist.
Manche Szenen sind zwar fragwürdig aber das tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Nach so langer Sichtungszeit hab ich mir sogar das Quersteel zugelegt um den Film wieder mal sehen zu können … auf jeden Fall wird man dabei, durstig !
Es soll sogar eine 3Stunden Fernsehversion geben, aber es reichte auch diese Fassung hier. Wüsste nicht was die da noch ergänzt hätten, außer noch neue Nebenstränge zu integrieren ?
Postman (Kabel1)
USA 1997
Ein Spiel von Gut gegen Böse in einem postapocalyptischem Szenario. Indem das Gute, dargestellt durch Kevin Costner alias Postman, wieder Hoffnung in eine zerstörte und von einer (Privat-)Armee bedrohten Welt bringen soll.
Der Film ist ruhig und nimmt sich viel Zeit, seine Geschichte, die über längere Zeiten hinweggeht, zu erzählen. Zwischendurch sehen wir aber auch, welch Brutalität und Verachtenswürdigkeit in dieser Zukunft herrscht. Es ist bedrohlich zu erkennen wieviel Macht ein Mensch erreichen kann, wenn bestimmte Werte flöten gegangen sind. Und wie schnell sich jemand zu einer Ideologie hingezogen fühlt, um etwas zu Essen zu bekommen oder einfach nur einer Gruppe anzugehören.
Will Patton verkörpert diesen Tyrannen und Anführer der Holnisten wirklich sehr gut. So gut, dass man ihn nur hassen kann und einem immer wieder die Frage hoch kommt, wie dämlich seine Überzeugungen nicht sind !?
Auch wenn der Film durchaus mal schlecht bewertet wird und total gefloppt ist, bietet er ganz gute Unterhaltung wenn man nicht zuviel erwartet. Der Look ist allemal sehenswert und die lange Geschichte - auch wenn sie sich mit Nebensträngen füllt – echt passabel umgesetzt. Ein Pathos ist eindeutig zu spüren, was mir aber gut gefallen hat!
Tom Pettys Auftritt incl. Kennenlernspruch fand ich noch amüsant … und da der Film 2013 spielt, muss man ihn einfach auch heuer gucken ;)
Yankee (DVD)
IT1966
Ein Amerikaner kommt nach Mexiko und wittert das schnelle Geld. Da hier eine Banditenbande ihr Unwesen treibt, sieht er seine Chance, dass Kopfgeld der einzelnen Gringos abzukassieren. Dabei beginnt er ein Katz- und Mausspiel mit dem gemischten Haufen Caballeros, um sie nach und nach zu dezimieren …
Damals experimentell gesehen, ist dies heute nicht mehr so auffällig. Manche Farben fallen dabei stellenweise stärker ins Gewicht. Speziell sind aber die besonderen Detailaufnahmen, die gezielt einzelne Momente einfangen. Bestes Bild für mich, als zwischen Steinziegel hindurch gezoomt wird und nur die Augenpartie des Yankees ersichtlich wird. Gegen Ende gibts aber dann auch noch ein paar nette (Bild-)ideen.
Der Yankee (Philippe Leroy) war mir vorerst nicht ganz sympathisch, gibt aber dann doch ne ganz gute Figur ab.
Die Melodie, die der Cowboy vor sich hin pfeift wird zur Filmmusik. Dennoch haben mich hier das markante Westerngeplänkel durch Trompete und Gitarre (Banjo?) eindeutig mehr beeindruckt. Dieser Film war der einzige Western und Genrebeitrag von Tinto Brass, der sich später dann dem erotischen Genre verschrieb.
Der Film erschien neben einigen anderen nun auch in der "Western Unchained" Edition.
Django Unchained (Blu-ray)
USA2012 [SPOILER?]
Ein schwarzer Sklave wird von einem deutschen Zahnarzt freigekauft, damit dieser ihm helfen kann eine gesuchte Bande dingfest zu machen (sie KALT ZU STELLEN) – um das Kopfgeld zu kassieren! Daraus entwickelt sich eine weiter greifende Geschichte …
Als erstes will ich – wie bei Tarantino auch üblich – zum Blutgehalt etwas sagen. Die FSK versteh ich hier – wie in letzter Zeit schon oft – wieder mal gar nicht, aber … eigenes Thema.
Die im Film gesehene Brutalität empfand ich ein wenig zwiespältig. Zum Teil gehörte sie zur Kunst (wie auch in Kill Bill) und dann wiederum war sie bewusst trashig (unnatürlich überzogen). Nicht, dass man dies weitgehend nicht auch zur Kunst zählen könnte, ist mir dies hier leider oft Negativ eingefahren weil es den angenehmen Fluss - Atmosphäre - des Filmes durchbricht.
Szenen die mir in diesem Bezug als vereinzelte Beispiele echt gefallen haben, waren … als das fein zerstäubte Blut die Baumwollfelder ästhetisch bemalte oder gegen Ende wo die 4 Typen im Hausstock stehen und die Blutfontänen im dunklen Horizontlicht (Hintergrund) aufsteigen oder auch so manche Wand damit bemalt wird. Sowas find ich künsterlisch fein.
Emotional (blutlos) gesehen, rückt einem der extrem dargestellte Rassenkonflikt sehr nahe! Besonders die menschliche Entwürdigung, Demütigung und tiefer greifende Qualen empfand ich stellenweise als sehr brutal.
Nun zu vereinzelten neg. Beispielen. Bildlich gesehen war die Szene mit D'Artagnan sehr heftig und die grenzwertige Krönung war der eine Mandingokampf. Also ich weiß nicht ob dieser für die Wirkung seiner Thematik so extrem hätte ausfallen müssen?
Als zu Beginn der Typ unterm Pferd erschossen wird fand ich noch unpassend weil dabei meterhoch die Fleischbrocken durch die Gegend flogen. Dadurch zerstreut sich der Film oft zwischen ernstzunehmender Thematik und belangslos überzeichneter Bildkunst! Genauso verhält es sich hier zwischen Humor und Aussagekraft.
Aber OK, wir wissen wo wir hier gerade sind, dennoch bleibt dadurch zum Thema Spaghettiwestern nicht wirklich enorm was von dieser Stimmungs-Authentizität übrig. So wie hier Stile und Elemente verschiedenster Zeiten vermischt werden und darüber hinaus stellenweise auch noch wie eine sehr humorvolle Persiflage wirken, ist es genrespezifisch eher nicht einzuordnen.
Deshalb sehe ich ihn eher als "Kunstfilm" (Experimentalfilm?) in dem alles Mögliche ausprobiert (verunstaltet?) oder eben auch neu interpretiert wird.
Deshalb gibt es aber auch jede Menge sehenswerter Szenen, die man so nicht kennt.
Sofern man ihn dann eben auch mal unvoreingenommen betrachtet!
Dann findet man auf ganzer Linie (visuell, akustisch und auch emotional) ein Werk vor, dass durch die Auslotung seiner Grenzen und dem auffälligen Erzählstil, einen stark in seinen Bann ziehen kann.
Den Schauspieler beim sinnieren zuzusehen ist aber mal wieder grandios! Tarantino holt aus den Meisten entweder ungewöhnliches raus oder er gibt ihnen einfach Rollen die man so nicht erwartet!
Jamie Foxx nuschelt zu Beginn immer ein wenig in sich hinein. Das fand ich absolut geil. Es wirkt irgendwie kindlich und dadurch in Folge lieblich … worauf man letztlich – besonders im Kontext zum wilden Geschehen - einfach nur Lachen kann … besonders wenn er sein Bier schlürft.
Durch den Film hindurch zeichnen sich in seiner Persönlichkeit so einige Facetten ab. Vom geschundenen Kleinkind über einen hervorragenden Schützen zu einem Kerl, der dann auch mal Grenzen überschreitet (Antiheld) - und dabei bei allem noch absolut stylish rüber kommt. Die Szene mit seinem blauen Satin Kostüm – ich hab mich fast eingepisst!
Waltz legt ne brillante Performance hin. Er agiert zwischen eloquent intelligent und waaaahhhnWITZIG … leicht paradox aber trotzdem herzlich korrekt. Ich musste soviel Lachen mit der An-/Auslegung seiner Rolle, einfach herrlich. Was die Moral betrifft und man bedenkt, was den Spaghettiwestern auch geprägt hat, kann man in den beiden Figuren eindeutig den Stereotyp des "Antihelden" erkennen.
Der Rest vom Cast ist natürlich auch ne spezielle Selektion. Samuel L. Jackson fiel mir noch besonders auf, er kam mir vor als sei er dem Planet der Affen entsprungen. Gutes Make Up, total fiese Darstellung!
Also Charaktertechnisch super erzählt, mit emotional bindendem Faden der schön langsam und mit äußerster Spannung/Vorsicht dem Showdown entgegenreitet.
Mein persönliches Highlight war die Schlussszene, wo Tarantino etwas hoch gehen lässt ;) wonach Django in lässiger Manier ein Pferd ausspannt, den Mandingo Kämpfern das Dynamit abnimmt und dann weg reitet. Ein absolut cooler Song (http://www.youtube.com/watch?v=34I2dCO8U8A
) begleitet das Geschehen und mein Mo(e)ment war dabei, als man das Porträt des einen Mandingokämpfers einfängt und es diesem mit wässrigen Augen ein leichtes Lächeln aufzieht. Ich liebe diese Kombination !
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Was das "Total Recall"-Remake angeht, so empfand ich dieses auch weit besser, als seinen gemeinhin zu lesenden Ruf - Atmosphäre und Setting überzeugen vollauf und läßt man mal die Remake-Animositäten außer Betracht, wird einem durchaus Überzeugendes (für einen als Blockbuster angelegten Film) geboten. Den Kauf des Steels hierzu habe ich jedenfalls nicht bereut :-).
Dann 2 * Costner in der Apocalypse :-) - wenngleich beide Filme aufs übelste verrissen wurden, empfand ich beide ebenfalls nicht als derart "verrißwürdig" - dabei mag v.a. der "Postman" seine Länge haben und eigentlich entbehrlich sein - sooo schlecht fand ich ihn jedoch (ähnlich wie Du) keineswegs. Bei "Waterworld" habe ich das Fiasko des Films eigentlich nie so recht verstanden, denn den empfand ich stets als überaus gelungenen Postapokalypsestreifen. Coster und v.a. Hopper überzeugen, Setting und Produktionsdesign stimmen - ich mochte den Film eigentlich immer und stelle grade fest, dass ich mir wohl nochmal das Steel hierzu zulegen sollte :-).
Das Tinto Brass auch in anderen Genres als dem, dem er seinen Stempel nachhaltig aufdrückte (das klingt jetzt irgendwie zweideutig - ist aber gar nicht so gemeint :-)), hätte in Erinnerung bleiben können, zeigt der von Dir sehr schön besprochene "Yankee" eindrucksvoll.
Tja und dann "Django Unchained" :-) - zunächst einmal Kompliment zur sehr differenzierten Betrachtung, die mir sehr gut gefallen hat. Dann muss ich einfach loswerden, dass ich in Bezug auf Jacksons-Part exakt dasselbe wie Du - "Rückkehr vom Planeten der Affen" :-) - gleichwohl war Jackson absolut brilliant.
Was selbstredend auch für Walz, dem eigentlichen Hauptdarsteller des Filmes, gilt - bei dessen Rollenanlage hatte ich mich übrigens gefragt, wie Tarantino dazu kam, Walz "so sprechen zu lassen" wie ich hier schreibe :-) - ja, selbst das von manchen Usern hier so verabscheute Wörtchen INDES habe ich Walz aussprechen hören :-).
Im Ernst: Wenngleich "Django Unchained" für meinen Geschmack nicht das Opus Magnum Tarantinos ist - und mir insbesondere dessen Frühwerke nach wie vor besser gefallen - ist der Film einfach ein Erlebnis, ein Genreclash, ein Film der dutzende Zutaten gekonnt vermengt und, wie Du treffend bemerkst, etwas künstlerisches hieraus kreiert - zudem ein Film, der mich einfach in den Bann gezogen hat - ein so gesehen "echter" Tarantino.
Immer wieder bin ich dabei erstaunt, wie leichtfertig und künstlerisch Tarantino Referenzen auf andere Filme einbaut ohne, dass dies plakativ wird - im Gegenteil. So ist denn "Django Unchained" für den geneigten Filmfreund auch insoweit ein Hochgenuß - es gibt so viel zu entdecken, dass hier (mal wieder) eine einfache Sichtung nicht genügt :-).
Danke für diesen wieder einmal beispielhaft guten Blog!
Ich hör jetzt mal auf, sonst hängt Deinem wundervollen Blog gleich noch einer von mir an :-).
Danke natürlich dennoch, daß Du hier auch mal gänzlich unbekannte Werke porträtierst! ;-)
ALLE ANDEREN befinden sich in der heimischen Sammlung!
Aber der Reihe nach:
"Total Recall (2011)" halte ich auch für einen hervorragenden Film und es ist mir schleierhaft, warum er (auch hier) so eine schlechte Lobby hat. Es ist ein sehr gut gemachter Sci-Fi mit Schauspielern, die wie gemalt in ihre Rollen passen, mit einer tollen Optik, die zwischen dreckig/düster und absolut "stylische" variiert, mit einer absolut ausreichenden Story (ist ja nicht wirklich anders als bei Arnie) und sehr interessanten Effekt-Ideen (Stichwort: Autoverfolgung oder Fahrstühle).
Finde es toll, daß Dir die Balkonszene auch so gut gefällt! Die hat mich nämlich im Kino auf geflasht (denke doch, wir meinen die selbe: Er geht mit dem Kaffee raus auf dem Balkon seiner Wohnung und guckt seine Umgebung an!?).
Dann noch Jessica Biel (kann ich putzigerweise immer mehr mit anfangen, war nicht immer so) und Kate Beckinsale (MEINE Kate!) als überragendes "Miststück"... TOLLER FILM!
"Waterworld" ist ebenfalls ein unterschätzter, aber dennoch sehr guter Sci-Fi/Fantasy-Film mit einem gewohnt guten Kevin Costner und einer tollen Idee inkl. Umsetzung. Ein/zwei Logikfehler (Öl, Zigaretten und dergleichen) seien verziehen.
Ansonsten tolle Unterhaltung & ein schickes Quersteel - was will man mehr.
"Postman" - auch wieder ein unterschätzter Costner-Film, den ich ebenfalls gerne mal in den Player schmeisse. Liegt das eigentlich an Costner, daß alle immer erstmal skeptisch sind und gerne "Fremdmeinungen" übernehmen, BEVOR sie den Film gucken? Verstehe das nicht - überall wird über diesen Film gemeckert, dabei ist das ein solider Zukunftsstreifen mit guten bis sehr guten schauspielerischen Leistungen (so´n Arsch wie von Will Patton dargestellt muß man erst mal bringen - aber dafür ist er ja bekannt!).
"Django unchained" - auch dieser Film hat Dinge, die einem nicht gefallen können (wenn man sie den sucht) - aber eben nur Kleinigkeiten. Zu dem Einsatz von Blut und Gewalt kann man eine Meinung haben, wie man will: der eine mag´s, der andere weniger.
Nichtsdestotrotz ist dies ein Film (mein 1. und bisher einziger Tarantino in der Blu-Ray-Sammlung), der polarisiert, aber eben auch ausgezeichnet unterhält. Genau das Richtige für einen kurzweiligen, "männermäßigen" Filmabend. Möchte das Wort "Meisterwerk" hier noch nicht benutzen, aber auf jeden Fall ganz großes Kino. Hast Du gut gemacht, Quentin (Du Knalltüte)!
Ich danke Dir Moements, für diesen wieder mal tollen "zuletzt gesehen"-Blog - war ja diesmal eine reine "Männer-Auswahl"!
Mehr davon!
Vielen lieben Dank und schöne Grüße "nach unten"...
NX-01 aka Kai ;-)
Django ist auch ganz großes Kino, ich find den Song am Schluss, welches der Titelsong zu Rechte und Linke Hand des Teufels mti bud Spencer und Terence Hill war ganz große Klasse, ebenso auch die Ballerszenen, hier hab ich nur gedacht dass Tarantino endlich mal nen Heroric Bloodsheed Movie machen soll, mit der Optik wäre der dann Atemeberaubend