Blog von John Woo

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"John Woo's" Reviews - #10

Weiter geht's heute mit den folgenden Filmen:

 

Thunderbolt ( Gordon Chan / 1995 )

 

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Thunderbolt erschien 1995 unter der Regie von Gordon Chan und war die erste Zusammenarbeit des Regisseurs mit Jackie Chan.

Neben Jackie Chan sind einige bekannte Gesichter zu sehen, So spielt Michael Wong einen Chefermittler. Cameos gibt es u.a. von Chin Kar Lok, Corey Yuen als Arzt und Shing Fui On als Werkstattkunde. Der Bösewicht wird vom deutschen Kampfkünstler Thorsten Nickel gespielt, der noch in einer Handvoll weiteren Hong Kong Filmen aufgetreten ist.

Der Film ist im Vergleich zu Jackies sonstigen Werken ein wenig anders geartet und verzichtet weitgehend auf die typischen Comedyelemente bzw hält diese eher dezent auch was Jackies Schauspiel angeht und präsentiert sich etwas ernster, wobei sich die ein oder andere lustige Szene aber doch zwischendurch findet. Actionszenen sind hart und man bekommt auch blutige Shootouts zu sehen, wie bei der Befreiung von....aus der Polizeistation. Die von Sammo Hung und Jackie Chan choreographierten Fights sind hart, schnell und spektakulär. So darf Jackie beispielsweise eine Gruppe Gangster in seiner Werkstatt aufmischen und benutzt dabei auch wieder allerhand ihm zur Verfügung stehende Utensilien. Highlights sind aber der Angriff und die Zerstörung der Werkstatt, welche reichlich spektakulär von statten geht und der spätere Kampf in der Spielhalle gegen die Yakuza, wo Jackie sich mit seinem halben Stuntteam prügelt und alles zu Kleinholz schlägt.

Im finalen Autorennen wird ordentlich Dramatik erzeugt und Stuntmeister Bruce Law, der auch als einer von Jackie's Mechanikern zu sehen ist, hat in Zusammenarbeit mit Frankie Chan einiges aus seinem unglaublichen Repertoire herausgeholt um dem Zuschauer spektakuläre Autostunts zu präsentieren. Auch wenn es in Thunderbolt primär um das Autothema geht, waren die Fights und der Shootout dann doch die weitaus besten Actionszenen des Films. Mir persönlich hat das nächtliche Straßenrennen durch die Stadt auch noch einen Tick besser gefallen als das Autorennen im Finale.

Der klasse Soundtrack ist bei diesem Actionkracher unbedingt auch noch hervorzuheben, denn er sorgt bei all der adrenalingeladenen Action für die passende Klangkulisse.

9 / 10

 

Yes, Madam! aka In the Line of Duty 2 ( Corey Yuen / 1985 )

 

 

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Yes, Madam! erschien im Jahr 1985, war die 3. Regiearbeit von Corey Yuen und ist der zweite Teil der bekannten In the Line of Duty Reihe.

Michelle Yeoh gibt hier nach ihrem kleinen Cameo in The Owl vs. Bumbo nun ihr richtiges Filmdebüt und das gleich mal in einer richtig satten Action rolle. 1 Jahr später stand sie übrigens in ihrem zweiten Actionfilm Royal Warriors vor der Kamera, der kurioserweise als In the Line of Duty 1 gilt. Ihr zur Seite wird niemand geringeres als US Actionqueen Cynthia Rothrock gestellt, die hier ebenfalls in ihrem ersten Film zu sehen ist. Mit Yeoh und Rothrock sind zwei wahre Lethal Ladies in einem Film vereint, nur leider wurde dieses Potenzial nicht optimal genutzt aber dazu später mehr.

Yeoh wird eingangs als harte Polizistin vorgestellt, die sogleich mal ein paar Bankräuber alleine platt macht, dies recht spektakulär in Szene gesetzt. Ebenso wird Cynthia, die nach gut 30 Minuten ihren ersten Auftritt hat, direkt in einer schönen Kampfszene eingeführt. Zwischen den beiden Intros aber und auch nach Rothrock's Fight ist es relativ ruhig gehalten und man fokussiert sich sehr stark auf einen Nebenplot um 3 Kleinkriminelle Betrüger, gespielt von Meng Hoi, der hier auch für die Fightchoreographie verantwortlich war ( im Grunde selbst ein guter Martial Artist ist, hier aber nicht an der Action mitwirkt ), John Sham, den man aus der Lucky Stars Crew kennt und Tsui Hark, der normalerweise eher hinter der Kamera zu finden ist und hier einen seiner seltenen Auftritte vor eben dieser absolviert und sogar recht viel Screentime hat. Übrigens sind Sammo Hung, Richard Ng und David Chiang in einem Cameo als deren Bosse zu sehen. Die Szenen der 3 Ganoven sind von typischer Comedy geprägt, halten auch einige Lacher bereit, Problem an der Sache ist aber, dass diese Szenen nicht Hand in Hand mit dem ansonsten harten Cop-Actionthriller gehen und somit der Hauptplot ausgebremst wird. Sofern die Symbiose aus Comedy und herter Action gelungen funktioniert, ist sowas klasse aber hier hat es nicht ganz hingehauen leider.

Die viel zu raren Actionszenen sind aber vom feinsten und spätestens beim Showdown kommt der Actionfan voll auf seine Kosten, als James Tien, eher seinen Handlagern gespielt von Dick Wei und Chung Faat an den Kragen geht. Yeoh und Rothrock brennen hier gemeinsam mit den beiden zuvor genannten Martial Arts Bösewichten ein brachiales Fightfeuerwerk allererster Güte ab, top choreographiert, bei dem so ziemlich die ganze Einrichtung zu Bruch geht. Was man hier geboten bekommt, gehört zum Besten des Genres, nur leider bewegt sich nicht der gesamte Film auf dem Niveau, wenngleich man natürlich wieder einiges rausholen konnte im Finale.

8 / 10 Punkten für das Gespann Yeoh & Rothrock, welches ich in der Konstellation gerne noch mal gesehen hätte.

 

Hope ( Lee Joon-ik / 2013 )

 

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Hope von Regisseur Lee Joon-ik ( Once upon a Time in a Battlefield ) erzählt die Geschichte der 8-jährigen So-won und ihrer in einfachen Verhältnissen lebenden Familie. Die Eltern leben eher aneinander vorbei als miteinander. Im Mittelpunkt steht die kleine So-won, die eines Tages auf dem Weg zur Schule, genauer gesagt nur noch 100 Meter vom Schulgebäude entfernt, von einem Pädophilen überfallen und in einem angrenzenden Hinterhof brutal vergewaltigt wird. So brutal, dass sie bleibende, körperliche Schäden davon trägt.

Dieses herzzerreißende Drama hat mich direkt gepackt und emotional mitgenommen. Ich weiß gar nicht, wie oft mir hier die Tränen kamen, jedenfalls so oft, wie noch bei keinem anderen Film. Die entsprechende Szene geschieht glücklicherweise im Off aber wie die kleine danach zugerichtet ist und leidet, ist nur schwer zu ertragen. Ohne großes Bremborium schafft es die Story, dass man wirklich mitleidet und das Leid der Figuren quasi spüren kann. Letztlich kann man aber nur im entferntesten ahnen, was Opfer und deren Eltern in solch einer Situation überhaupt durchmachen. Ich wage es mir nicht vorzustellen, denn es ist die pure Grausamkeit, was dem Mädchen da widerfährt. Schrecklich, wenn man bedenkt, dass es zahlreiche solcher kranker Menschen da draußen in der Welt gibt.

Der Cast agiert klasse, besonders die Eltern, gespielt von Sol Kyung-gu und Uhm Ji-won, bringen ihre Verzweiflung und Emotionen sehr real rüber. Die kleine Lee Re aber, die das Mädchen So-won spielt, welches diesem grausamen Verbrechen zum Opfer fällt ist einfach herausragend gut. Vor allem sich in dem Alter mit solch einem schrecklichen Thema auseinanderzusetzen und dies so verdammt glaubhaft rüber zu bringen, dass mir allein beim schreiben dieses Reviews, wenn ich darüber nur nachdenke, schon fast wieder die Tränen kommen. Trauriges aber ganz großes Kino!

Hope ist ein Drama, was diese Bezeichnung wirklich verdient. Ein Meisterwerk und ich kann den Film nur jedem ans Herz legen. Von jenem besitzt der Film nämlich reichlich!

10 / 10

 

Kampfansage ( Johannes Jäger / 2005 )

 

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Im Jahr 2045 haben Kriege und ein Mangel an Ressourcen die Welt ins Chaos gestürzt und Anarchie herrscht vor. Munition ist ebenfalls Mangelware geworden, weshalb sich traditionelle Kampfkünste wieder etabliert haben. Der Tyrann Bosco und seine verdorbene Schwester Kleo befehligen eine Armee und tyrannisieren das Land. Jonas ist ein hervorragender Kung Fu Kämpfer dessen Meister von Bosco getötet wurde. Die Lehren seiner Kampfkunst sind in einem Buch verewigt, welches Bosco in seinen Besitz bringen will, um seine Armee unbesiegbar zu machen, was Jonas zum einen verhindern- und zum anderen das Land von diesem Tyrannen befreien will.

Kampfansage, eigentlich Kampfansage 3 aus dem Jahr 2005 ist der Abschluss einer Trilogie ( Teil 1 und 2 waren Kurzfilme derselben Crew ) und der erste volle Spielfilm der Reihe.

Nach kurzer Einleitung in die Story inkl. Trainingsmontage von Hauptdarsteller Mathis Landwehr lässt die erste Kampfszene nicht lange auf sich warten. Landwehr hat zweifelsohne richtig was auf dem Kasten, die Fights jedoch sind nicht wirklich gut geschnitten, denn es werden 1. zu viele Schnitte gemacht und 2. Ist die Kamera manchmal zu dicht am Geschehen.

Von der Story her bekommt man eigentlich einen klassischen Eastern geboten, nur eben aus Deutschland und in einem Endzeitsetting, welches über weite Strecken ganz gut rüberkommt, allerdings sind die CGI-Hintergründe und Greenscreens nicht so gelungen und zu deutlich als solche zu erkennen.

Die Fights und Choreographien, sowie das Sounddesign orientieren sich stark am Hong Kong Kino aus den frühen 90er Jahren. Die Kameraführung ist zwar nicht immer optimal aber insgesamt ordentlich. Man war hier einfach etwas zu verspielt und unerfahren. Die Fights machen im großen und ganzen aber Laune und man sieht, dass die Darsteller ihr Handwerk mehr als gut verstehen. Mathis Landwehr zeigt tolle Körperbeherrschung und Athletik, Volkram Zachiesche legt ebenfalls eine gute Show hin. Mike Möller ( Urban Fighter ) sieht man hier an einigen Stellen als Schergen auf Seiten der Bösen kämpfen oder eher Schläge kassieren.

Die Schauspielerischen Leistungen rangieren von ganz ordentlich bis hin zu starken overacting, was aber nicht groß stört, da der Film den Fokus und Wert auf die Action legt und die ist gelungen und weiß zu unterhalten. Volkram Zschiesche hebt sich rein darstellerisch am besten hervor.

Alles in allem kann sich Kampfansage für einen modernen Martial Arts Film aus Deutschland wirklich sehen lassen. Zwar ist noch viel Luft nach oben aber der Film und die Action unterhalten solide.

6,5 / 10

 

Sea Fighter aka Sea Wolves ( Cheung Siu Keung / 1991 )

 

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Eine Gruppe vietnamesischer Flüchtlinge auf einem kleinen und überfüllten Boot, irgendwo im Meer wird von einem Schiff aufgelesen, doch was sich zunächst als Rettung erweist, wird schnell zum Albtraum, denn die Crew schlachtet die Flüchtlinge ab und raubt sie aus. Einer der Crew, John ist ebenfalls damals aus Vietnam geflohen und erkennt seinen alten Freund Gary und dessen Schwester. Gary kommt davon, seine Schwester wird jedoch vor deren Augen getötet. John will seinem alten Freund helfen, denn nun ist die Crew hinter ihnen her, um den Zeugen zu beseitigen.

Sea Wolves ( oder Sea Fighter ) wurde hierzulande als Red Force 6 veröffentlicht, lief auch als 7. Teil der In the Line of Duty Reihe, ist aber ein komplett eigenständiger Film und hat rein gar nichts mit den anderen Filmen zu tun.

Regisseur Cheung Siu Keung gab mit diesem Film seinen Regiedebüt, worauf auch nur 2 weitere Ausflüge auf den Regiestuhl folgten. Hauptsächlich arbeitet er jedoch als Cinematographer und war seit den 80ern bei zahlreichen Hong Kong Produktionen und stets an der Seite von Erfolgsregisseur Johnnie To zu finden.

Wie es sich für einen ordentlichen HK Actioner gehört, eröffnet Sea Fighter erstmal mit einer ordentlichen Actionszene, in der Cynthia Khan, die hier abermals auf Verbrecherjagd geht, mit einer Kollegin ein paar Drogenhändler am Hafen erledigt. Hier zu sehen ist auch Shaw Brothers Star Philip Kwok, der jedoch eher als Fight und Actionchoreograph zuständig war.

Neben besagter Femme Fatale Cynthia Khan tummeln sich Promis, wie Simon Yam und Norman Chu hier, die beide zu den Flüchtlingen gehören. Besonders Yam spielt dieses Mal keinen Gangster, oder korrupten Cop, wie so oft und kann im weiteren Verlauf Sympathiepunkte sammeln. Hauptdarsteller Gary Chau macht eine gute Figur und beweist sich als Hauptrolle. Er zeigt gute Action, wofür er mit seiner beachtlichen Physis auch prädestiniert ist. Schade, dass er in recht wenig Filmen mitwirkte.

Die Action überzeugt und kommt im Minutentakt vor, quasi springt der Film von einer in die nächste Actionszene. Es wird gefightet und geballert in schönem Bloodshedstyle mit ordentlichem Härtegrad, so dass gar keine Langeweile aufkommen kann. Der Score trägt sehr positiv zur Atmosphäre bei und die Story hält einen bei Laune.

Sea Fighter ist ein schöner Modern Day Actioner, der trotz seiner Veröffentlichung im Jahr 1991 in krachendem 80er Gewandt daherkommt und Fans des Genres unterhaltsame, knapp 90 Minuten beschert.

8,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 1

 

Ich hatte schon etwas länger vor, mich an die legendäre Zatoichi-Reihe zu machen und diese komplett zu reviewen, womit ich nun heute starte und euch die ersten 4 Filme der Reihe, natürlich in chronologischer Reihenfolge präsentiere.

 

 

The Tale of Zatoichi ( Kenji Misumi / 1962 )

"ZATOICHI MONOGATARI"

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Der blinde Masseur und exzellente Schwertkämpfer besucht den Yakuzaboss und Freund Sukegoro, welcher ihn gerne für sich gewinnen will, um gegen den verfeindeten Shigezo und dessen Clan anzutreten, da beide Clans um die Vorherrschaft im örtlichen Glücksspielgewerbe streiten. Shigezo hat seinerseits auch einen herrenlosen Samurai verpflichtet. Zatoichi allerdings will nicht kämpfen, da er dies nur im äußersten Notfall tut und im weiteren Verlauf lernt er den anderen Samurai, Hirate beim Angeln kennen, woraufhin sich die beiden anfreunden, doch das unausweichliche Schicksal wird sie gegeneinander antreten lassen.

The Tale of Zatoichi ist der erste von insgesamt 26 (!) Filmen über den legendären blinden Masseur und Samurai bzw. Schwertkämpfer Zatoichi, gespielt von Shintaro Katsu ( dem jüngeren Bruder von "Okami" Tomisaburo Wakayama ), der diesen auch in allen weiteren 25 Filmen, sowie in einer anschließenden 100-teiligen Serie verkörpert hat. Kenji Misumi, der auch für 4 der Okami-Filme verantwortlich zeichnet, führte Regie und arbeitete neben einigen weiteren Zatoichi-Filmen auch in Hanzo the Razor gemeinsam mit Shintaro Katsu.
Katsu spielt die Rolle des blinden Zatoichi sehr gut und hat eine enorme Ausstrahlung, so dass man relativ schnell Sympathien für ihn entwickelt. Die Blindheit bringt er auch sehr überzeugend rüber. Die Story ist interessant erzählt und bietet viele interessante Charaktere, denen jeweils viel Raum zur Entfaltung gegeben wird, mit dem Fokus aber klar auf der Hauptfigur. So werden auch kleine Nebenplots interessant in die Geschichte eingeflochten, welche auch zur Mainstory beitragen.
Wer ein Actionfeuerwerk an Schwertkämpfen erwartet, liegt hier jedoch falsch, denn in diesem ersten Teil liegt der Fokus auf der Vorstellung der Figur Katsu und der Story und es gibt erst im Finale dann richtig Action.
Die für das japanische Chambaragenre bekannten Blutfontänen und Goreszenen sucht man hier vergebens, was sicherlich noch an der Entstehungsszeit liegt, wo die Effekte wohl noch nicht so weit waren und man hierauf auch noch keinen so hohen Wert legte. So sind die Schwertkämpfe blutleer und auch ohne nennenswerte Soundeffekte inszeniert. Neben dem Fehlen der Soundeffekte fällt auch auf, dass hier sehr sparsam mit Score umgegangen wird und dieser sehr minimalistisch zum Einsatz kommt, so dass die Bilder durch die Ruhe noch stärker für sich wirken. Die Kostüme und Settings sorgen für eine tolle Atmosphäre und der Film ist trotz seiner ruhigen Erzählweise sehr kurzweilig, weil ständig etwas Interessantes passiert.
Toller Einstieg in die berühmte Reihe!

8,5 / 10

 

The Tale of Zatoichi Continues ( Kazuo Mori / 1962 )

"ZOKU ZATOICHI MONOGATARI"

https://www.google.de/search?q=tale+of+zatoichi+continues+poster&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj6irarqqDVAhXqA8AKHVeXAoQQ_AUICigB&biw=1600&bih=770#imgrc=Ur_CT5SvXypadM:

 

Der zweite Teil erschien nur ein halbes Jahr nach dem Erstling, ebenfalls 1962 und entstand unter der Regie von Kazuo Mori.

Wie Zatoichi es am Ende des ersten Films ankündigte, kehrt er nach einem Jahr zurück, um Hirate, dem Samurai, den er im Kampf getötet hat, seinen Respekt zu erweisen, worauf die Handlung dieses Sequels aufbaut. Als Zatoichi angeheuert wird, einen hochrangigen Fürsten zu massieren, bemerkt er, dass dieser psychisch nicht ganz auf der Höhe ist. Die engsten Bediensteten ordnen daraufhin Zatoichis' Tod an, um das Geheimnis des Fürsten zu wahren.

Während der erste Teil wirklich gute Arbeit leistete, das Zatoichi Universum zu kreieren und den Charakter, wie auch die Story zu etablieren, mit bereits vielen Facetten, fühlt sich Teil 2 im Vergleich an, wie eine einzelne kleine Episode.

Mit einer Laufzeit von gerade mal 72 Minuten ist das Sequel zudem sehr kurz geraten und wirkt eher wie eine Ergänzung des ersten Films, anstatt wie ein vollwertiges Sequel. Schaut man die beiden ersten Filme direkt hintereinander, funktioniert Teil 2 weitaus besser, denn als alleinstehende Fortsetzung. Man erhält ein paar mehr Hintergrundinformationen über Zatoichi, lernt seinen Bruder kennen, der jedoch erst später im Verlauf als solcher preisgegeben wird. Dieser wird von seinem echten Bruder, dem aus der Lone Wolf & Cub-Reihe bekannten Tomisaburo Wakayama gespielt, der hier allerdings als Jo Kenzaburo aufgeführt wird.

Der Actionanteil ist hier vergleichsweise schon etwas höher und man sieht Zatoichi schön öfter das Katana schwingen, auch schon zu Beginn des Films. Im weiteren Verlauf werden dann auch noch einige weitere Kämpfe eingestreut, von denen der gegen seinen Bruder ein Highlight bildet.

Da der Film aus dem selben Produktionsjahr stammt, sind auch die technischen Voraussetzungen die selben und so fehlt auch hier das entsprechende Sounddesign bei den Fights, ebenso wie Kunstblut und Goreeffekte, was aber nicht weiter schlimm ist.

Insgesamt reicht der Film für sich gesehen nicht an Teil 1 heran, ist aber eine unterhaltsame Weiterführung der Reihe.

7 / 10

 

New Tale of Zatoichi ( Takuzo Tanaka / 1963 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/5/5e/New_Tale_of_Zatoichi.jpg

 

Teil 3 wurde von Regisseur Tokuzo Tanaka inszeniert und ist der erste Farbfilm der Reihe.

Der Film bedient sich mit Ausnahme zweier kurzer Kampfszenen zu Anfang erstmal einer ruhigen Erzählweise aber schon bei der Action merkt man direkt die nun vorhandenen Soundeffekte, wenn Zatoichi sein Schwert durch die Gegner jagt, wodurch das Ganze deutlich aufgewertet wird.

Man erfährt wieder etwas mehr über Zatoichis Vergangenheit und lernt seinen Lehrmeister kennen, der sich anfangs als scheinbar sympathischer Zeitgenosse gibt, jedoch bald seinen wahren Charakter offenbart. Man wird aber erstmal hingehalten und häppchenweise gefüttert, bis man erfährt was es mit ihm auf sich hat. Das Ganze führt leider zu einem unerwarteten aber nicht vermeidbaren Konflikt zwischen Zatoichi und seinem Meister.

Nebenbei lernt man auch die Frau kennen, welche Zatoichi aufgezogen hat, wie ihren eigenen Sohn. Zwar haben diese raren Szenen eher eine untergeordnete Rolle, tragen jedoch gut zum gesamten Charakterbild des Zatoichi bei. So lernt man den sympathischen Masseur / Schwertmeister wieder ein Stückchen mehr kennen und wächst als Zuschauer weiter mit der Figur zusammen. Shintaro Katsu gibt der Figur erneut eine schöne Tiefe und spielt sehr gut, denn gerade in diesem 3. Film geht es für ihn nun deutlich emotionaler von statten als bisher.

Werte, wie Freundschaft, Ehre und Respekt werden sehr groß geschrieben und dies wird in tollen Bildern transportiert, seien es nun die Begegnung mit einem früheren Bekannten aus seiner Heimat oder dem Samurai, der eigentlich Rache für seinen durch Zatoichi getöteten Bruder fordert.

Atmosphärisch glänzt Teil 3 in sehr vielen Belangen. Es gibt viele tolle Locations, seien es echte Außenaufnahmen oder die mühevoll gestalteten Studiokulissen, welche sich harmonisch zusammenfügen. Zusammen mit gutem Storytelling und einem guten Finale ergibt sich hieraus ein sehr kurzweiliges Filmvergnügen. Die vorhandene Action und die Fights sind klasse und die bisher besten der Reihe. Einzig das Finale und das Aufeinandertreffen Zatoichis und seinem Meister hätte etwas emotionaler sein können und wurde mir einen Tick zu schnell abgehandelt. Ansonsten aber ein klasse Film!

8,5 / 10

 

Zatoichi the Fugitive ( Takuzo Tanaka / 1963 )

"ZATOICHI KYOJO-TABI"

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Der 4. Zatoichi-Film "Zatoichi the Fugitive" wurde, wie der unmittelbare Vorgänger von Regisseur Tokuzo Tanaka inszeniert und erzählt eine neue Geschichte des blinden Masseurs und Schwertmeisters.

Die Anfangsszene wird direkt von einem epischen Score begleitet, während wir Zatoichi auf seiner Wanderung durch eine malerische Landschaft sehen. Eine anschließende Szene, in der Ichi eine Gruppe trainierter Sumoringer bei einem Straßenschaukampf besiegt sorgt für etwas lockeren Humor. Kurz darauf, als Zatoichi an einem Flußufer rastet, schleicht sich ein Fremder an und will ihn töten, was diesen natürlich selbst das Leben kostet. Bei seinen letzten Atemzügen erklärt er Zatoichi auf dessen Bitte, dass ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt sei. Um der Mutter des von ihm getöteten Gangsters Respekt zu erweisen, begibt sich Ichi ins nahegelegene Dorf, wo er dem ganzen auch nachgehen will. Dabei gerät er in eine Fehde zweier verfeindeter Yakuza Clans.

Zatoichi agiert wieder megacool mit einer tollen Ausstrahlung. Beeindruckend ist die Szene als er vor den Yakuza seine Skills demonstriert und diese vor Ehrfurcht und Respekt fast schon einknicken, wollten sie ihn gerade eben eigentlich noch töten. Hier ist es auch, als er den ebenfalls sehr starken Schwertkämpfer Tanakura kennenlernt, welcher für die Yakuza arbeitet. Beide sind sich der Fähigkeiten des anderen direkt bewusst und die von Tanakura sind auch nicht zu unterschätzen. Weiteres pikantes Detail ist, dass Tanakura mit Otane, der verschmähten Liebe Zatoichis aus den ersten beiden Filmen, liiert ist und das Kopfgeld für Zatoichi kassieren will, wofür er ihn in einen Hinterhalt lockt.

Der Film legt insgesamt ein eher ruhiges Tempo an den Tag und der Fokus liegt auf den Querelen der Yakuza mit gewissem Dramaanteil. Action gibt es bis auf den Anfang eigentlich kaum. Erst im Finale geht es dann ordentlich ab, Nachdem Tanakura Otane tötet, rastet Zatoichi aus und kämpft sich durch ein Meer von Feinden um ihn letztendlich im finalen Kampf zur Rechenschaft zu ziehen.

Alles in allem ein gelungener, wenn auch ruhiger Film, der eine nette Episode aus den Abenteuern Zatoichis erzählt, allerdings auch nicht die Qualität erreicht, die beispielsweise der direkte Vorgänger hatte.

Übrigens, wie zuvor bereits geschehen, beendet Zatoichi sein viertes Abenteuer wieder ohne Schwert.

7,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 2

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 5 - 8...

 

 

Zatoichi on the Road ( Kimiyoshi Yasuda / 1963 )

"ZATOICHI KENKA-TABI"

https://i.jeded.com/i/zatoichi-on-the-road.200.jpg

 

Zatoichi on the Road entstand unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, ist der 5. Film der Reihe, erschien wie seine beiden Vorgänger ebenfalls im Jahr 1963 und erzählt ein loses, neues Abenteuer von Zatoichi.

"Darkness is my ally. Come find me if you can" - wie Zatoichi in der Eröffnungsszene passend sagt, als er merkt, dass er beim Würfeln betrogen wird und dies aufdeckt, woraufhin ihn die fiesen Gestalten angreifen und er mit einem gezielten Schwerthieb die einzige, den Raum erhellende Kerze in zwei Hälften schlägt um gleiche Verhältnisse zu schaffen.

Nachdem Zatoichi 3 Samurai tötet, die bezahlt wurden, um ihn zu ermorden, gerät er zufällig in eine Hetzjagd mehrerer Männer nach einer jungen Frau namens Omitsu. Ihrem sterbenden Vater verspricht Zatoichi, diese zu finden und nach Edo zu bringen. In einer Unterkunft zunächst in Sicherheit, trifft Zatoichi auf die Ehefrau eines der getöteten Samurai vom Beginn, die er bereits kennengelernt hat. Sie ist mit dem Mann unterwegs der ihren Ehemann und die beiden anderen Samurai bezahlt hat, ihn zu ermorden. Prompt schaffen die beiden es, Omitsu mit einer List von Zatoichi weg zu locken, da sie eine Belohnung für sie kassieren wollen. Zatoichi macht sich entschlossen auf, sie zurück zu holen und nach einigem hin und her kommt er an seinem Zielort an, wohin er von einem Yakuzaboss ursprünglich eingeladen wurde, doch dieser will eigentlich das Zatoichi ihm bei einem Kampf gegen eine verfeindete Gang hilft. Mittendrin in dem ganzen Durcheinander taucht Omitsu in feindlicher Gewalt auf.

Die Location des finalen Showdowns in dem menschenleeren Dorf vermittelt eine tolle Atmosphäre, als sich die beiden verfeindeten Gangs gegenüberstehen mit dem pfeifenden Wind zwischen den Häusern, der obligatorischen Ruhe vor dem Sturm. Man spürt förmlich wie sich die Spannung mehr und mehr aufbaut. Durch eine kleine Wendung wechselt Zatoichi jedoch vor Beginn des Kampfes die Seiten doch letztendlich hat er mit keiner der Gruppen Verträge, denn sie verfolgen alle nur ihre eigenen zwielichtigen Interessen und benutzen alles und jeden nur zu ihren Gunsten, weshalb es eine zweite Wendung gibt.

Die Fights dieses Finales sind toll choreographiert und bisher wohl die besten der bisherigen Zatoichi-Filme. Er geht hier richtig gut ab, zeigt tolle Moves und die Choreo wird langsam komplexer. Shintaro Katsu hat, egal ob in der Action oder in ruhigen Szenen, eine gewohnt tolle Ausstrahlung. Wiedermal zeigt er seinen noblen Charakter und begibt sich in Gefahr um einer fremden Person, die in Schwierigkeiten steckt. Alles in allem ist der 5. Zatoichi-Film gute Unterhaltung.

7 / 10

 

Zatoichi and the Chest of Gold ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI SENRYO-KUBI"

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Zatoichi kommt zufällig an einer Feier vorbei und wird prompt von den Bewohnern eingeladen sich dazu zu gesellen. Der Grund für die Feier ist, dass man nach langer Zeit endlich 1000 ryo Steuerschulden zusammsparen konnte, doch auf dem Weg zum Fürsten wird der Geldtransport überfallen und Zatoichi in der Nähe gesichtet, weswegen man ihn nun für den Dieb hält. Um seinen Namen rein zu waschen und vor allem das Geld für die Bewohner zurück zu holen, begibt sich Ichi auf die Jagd nach dem wahren Schuldigen.

"Zatoichi and the Chest of Gold" ist der 6. Film der Reihe und beginnt mit einem klassischen Eastern-Intro, wie man es aus vielen Kung Fu Filmen kennt. Zatoichi kämpft vor schwarzem Hintergrund gegen zahlreiche Gegner und zeigt dabei seine unglaublichen Fähigkeiten am Schwert. Der Clou dabei ist, diese Szene spiegelt genau Zatoichis Alltag wieder: er wandert in kompletter Dunkelheit, wird angegriffen, streckt seine Feinde nieder und zieht wieder in Dunkelheit davon.

Regisseur Kazuo Ikehiro bringt ein wenig frischen Wind in die Zatoichi-Reihe. So ist die Choreographie der Schwertkämpfe etwas ausgefeilter, zudem wurden erstmalig auch Kunstbluteffekte, wenn auch vorerst recht dezent, eingebaut aber noch nicht in dem Ausmaß für das das Japanische Kino später noch bekannt werden sollte. Die Kameraarbeit ist dabei stets sehr gut und fängt das Geschehen perfekt ein. Die verschiedenen Kulissen und Locations sorgen für eine gewohnt tolle Atmosphäre.

Der nächtliche Kampf gegen zahlreiche Verfolger im Wald ist ein tolles Highlight des Films, ebenso wie das erstklassige Finale, in welchem Katsu gegen seinen Bruder Tomisaburo Wakayama, der bereits auch schon im 2. Film zu sehen war, antritt. Hier spielt er eine andere Rolle und zwar die eines gefährlichen Ronin, der sich Zatoichi entgegenstellt. Gleich im ersten Aufeinandertreffen der beiden beim Glücksspiel bekommt man eindrucksvoll demonstriert, dass auch der Ronin ein Meister des Schwertkampfes ist. Der Move mit dem Ichi den Trick mit der Münze allerdings toppt ist schon fast episch anzusehen und eine ordentliche Machtdemonstration, welche natürlich auf ein unvermeidliches Aufeinandertreffen im Showdown hindeutet.

Nachdem Zatoichi das Gold zurück gebracht hat kommt es zum unausweichlichen Kampf mit dem Ronin, also Katsu vs Wakayama und dieses Finale ist der Hammer! Zu Pferde und mit Peitsche greift er Ichi hinterhältig an und schleift ihn mit. Respekt an dieser Stelle, denn hier wurde nichts getrickst und man kann klar erkennen, dass Katsu selbst hinter dem Pferd hergeschleift wird. Ebenso der anschließende Sturz vom Pferd ist sichtbar hart und von Wakayama ohne Double ausgeführt worden. Der Kampf ist top aber geht leider viel, viel zu kurz. Gerne hätte ich mir dieses Schauspiel zumindest noch 3-4 Minuten länger angesehen.

Toller Eintrag in der Reihe, der einen verletzlicheren Zatoichi zeigt und auch der erste Teil ist, in welchem Zatoichi verwundet und gezeichnet gen Horizont entschwindet und nicht fröhlichen Gemütes oder tanzend, wie man es bisher teilweise gesehen hat.

8 / 10

 

Zatoichi's flashing Sword ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI ABARE TAKO"

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Zatoichis Flashing Sword ist der 7. Film der Reihe und erschien im Jahr 1964 unter der Regie von Kazuo Ikehiro, der beim direkten Vorgänger "Zatoichi and the Chest of Gold" Regie führte.

Die Story findet hier auf einer etwas kleineren Ebene statt, im Prinzip geht es um die Fehde zweier Clans, welche von einem Fluss getrennt werden und das Territorium jeweils komplett für sich beanspruchen wollen. Zatoichi gerät zufällig dazwischen, als er bei einem Attentat angeschossen wird und Hilfe erhält. Er kehrt etwas später bei Boss Bunkichi und dessen Clan ein und bekommt Wind von der Fehde. Der gegnerische Clan, angeführt von Yasugoro versucht ständig, irgendwelche hinterlistigen Aktionen und will die Leute von Bunkichi in Fallen locken usw., damit diese endlich ihr Gebiet abtreten. Letztlich ist Zatoichi genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort um zu helfen.

Die Erzählweise ist sehr ruhig und bietet vergleichsweise mehr Humor als bisher üblich. So bekommt man zwischendurch öfter auch lustige Seiten von Zatoichi zu sehen, als Beispiel sei hier die Szene genannt, als er einige Männer dabei erwischt, wie sie einer hübschen, nackten Frau beim Baden durch einen Zaun zusehen und sich zu ihnen gesellt, nur um sie kurz darauf auffliegen zu lassen. Bis auf solche kleineren Momente dümpelt die Story über weite Strecken leider etwas vor sich hin.

Action gibt es sehr wenig, bis auf einen kurzen Kendofight relativ weit am Anfang des Films, kommt in dieser Hinsicht lange erst mal nichts. Erst ab der zweiten Hälfte gibt es dann einen netten Unterwasserfight zu sehen und etwas später dann einen Knaller von einem Showdown, welcher schon klasse eingeleitet wird mit tollem Spannungsaufbau, wenn Zatoichi nachts durch den Ort schleicht und die Männer ihrer gerechten Strafe zuführt. Anschließend kämpft er sich durch das komplette Haus von Yasugoro, welches ein klasse Schauplatz für diese Szene ist. Das Spiel mit Licht, der Dunkelheit und Schatten wird dabei hervorragend eingesetzt, man bekommt fast eine Gänsehaut, so gut ist das inszeniert. Die Atmosphäre ist wirklich hervorragend und in diesen 15-20 Minuten wird man für seine Geduld mit einem furiosen Finale mehr als belohnt. Zatoichi in Reinkultur. Der Film dürfte auch den mit Abstand höchsten Bodycount der Reihe haben bisher.

Interessant ist auch, dass Zatoichi selbst, wie bereits erwähnt, mehr Humor an den Tag legt und sich ohnehin von seiner gutherzigen- und recht heiteren Seite zeigt, im Gegenzug aber heftig umschwenkt, als es heißt, dass Schwert zu ziehen. Normalerweise ist er es immer, der die Konfrontation bis aufs äußerste Vermeidet und sich oder andere eher nur verteidigt aber hier ist er im Finale quasi als düstere Tötungsmaschine unterwegs, was einen doch deutlichen Kontrast zu seinem sonstigen Wesen darstellt. Exemplarisch hierfür auch eine klasse Endeinstellung von Zatoichi wie er mit leicht blutigem Gesicht düster in die Kamera "blickt", begleitet von einem bedrohlichen Score. Ich würde sagen, dass man hier die bisher am besten inszenierte Action der bisherigen Filme zu sehen bekommt, was natürlich die Wertung um einiges nach oben schraubt und daher gebe ich dem Film insgesamt

7,5 / 10 Punkten, einfach auch für diese drastische Steigerung im letzten Drittel, die man in der Form nicht mehr erwartet hätte.

 

Fight, Zatoichi fight ( Takuzo Tanaka / 1964 )

"ZATOICHI KESSHO-TABI"

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Der 8. Film der Reihe ist eine ruhig und emotional erzählte Geschichte, die Zatoichi erneut von einer anderen Seite zeigt. Regie führte Kenji Misumi, der schon für den ersten Teil verantwortlich zeichnete.

Man kann hier deutliche Parallelen zur späteren Lone Wolf & Cub Reihe erkennen, vielleicht war dieser Zatoichi-Film sogar eine Art Vorreiter der Geschichte, denn dieser kümmert sich hier auch um ein Baby, dessen Mutter starb und will es seinem Vater bringen, wohin die Mutter eigentlich selbst unteerwegs war. Durch unglückliche Umstände aber wurde, die Senfte angegriffen und von Außen mit Schwertern durchbohrt, da man Zatoichi selbst dort drin vermutet hat. Ichi nimmt sich also des kleinen Babys an und kümmert sich darum, während ihm die Schergen weiterhin auf den Fersen sind. Auf dem Weg trifft er auf eine Frau, die ihm hilft, das Kind zu versorgen. Action ist insgesamt sehr rar gesät, denn im Prinzip steht die Beziehung zu dem Baby und der Frau im Fokus.

Auch sind einige lustige Momente eingebaut worden, wie z.Bsp. als Zatoichi fast auf einen Kuhfladen tritt, oder als er die Kleidung einer Vogelscheuche klaut, um sie als Windeln für das Baby zu benutzen. Man wird auch mit vergleichsweise weniger Action als in den vorherigen Filmen doch recht gut bei Laune gehalten, da man wie gesagt eine neue Seite Zatoichis zu sehen bekommt.

Zum Schluss gibt es dann noch einen netten Showdown, bei dem Zatoichi zahlreiche Verfolger, bewaffnet mit Fackeln und Schwertern, während der Dämmerung in einem Wald bekämpft, zum Teil brennend.

Teil 8 ist zwar kein herausragender Zatoichi Film aber dennoch sehenswert und auf seine Weise unterhaltsam, ohne dass große Längen entstehen.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 3

 

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Adventures of Zatoichi ( Kimiyoshi Yasuda / 1964 )

"ZATOICHI SEKISHOYABURI"

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Der 9. Zatoichi Film erschien 1964 unter Kimiyoshi Yasuda's Regie, der auch schon für den 5. Film "Zatoichi on the Road" verantwortlich zeichnete.

Zatoichi begegnet auf seinen Wanderungen einem jungen Mann der ihn bittet, einen Brief an ein Mädchen namens Osen zu überbringen. Ichi willigt ein und weiß nur, es handelt sich nicht um einen Liebesbrief, mehr aber nicht. Später erfährt man, dass der Mann namens Shinsuke Osens Bruder ist und einen Rache-Mord an einem gewissen Jinbei plant.

Ichi trifft im weiteren Verlauf auf einen talentierten Schwertkämpfer, dessen einzige Begierde es ist, auf einen ebenbürtigen Gegner zu treffen, welchen er nun in Ichi glaubt gefunden zu haben. Ichi lehnt ab da er nicht will, dass jemand vor dem Neujahrsfest verletzt wird, doch der Kämpfer beharrt auf dem Duell, welches am Neujahrsmorgen stattfinden soll.

Der Beginn ist atmosphärisch sehr heiter und zeigt einen sympathischen, gut gelaunten Zatoichi. Nachdem Längerem gibt es auch wieder eine kleine Romanze für Ichi, wie man es aus den ersten Filmen kennt. Auch erfährt man hier, dass Ichi seinen Vater mit 5 Jahren zuletzt sah und sich nach diesem sehnt. So findet er über weite Strecken des Films eine Art Vaterfigur in einem verbündeten Alkoholiker, der ihm hilft, schlussendlich aber aus Selbstschutz und Angst vor den Yakuza in den Rücken fällt. Er fleht Ichi um sein Leben an, welcher daraufhin antwortet er habe seinen Vater in ihm gesehen und könne nicht den Mann töten, welcher ihm dieses Gefühl gegeben hat.

So taucht man hier auch wieder ein wenig mehr in die Psyche von Zatoichi ein und lernt ihn ein Stückchen mehr kennen. Action ist rar und es gibt eigentlich nur zwei kurze Kampfszenen, einmal in der Mitte des Films, als Zatoichi in einem Waldstück mehrere Gegner in gewohnt gekonnter Manier über den Jordan schickt und dann im Finale, wo das unausweichliche Duell gegen den Schwertkämpfer stattfindet. Begleitet wird dieser Showdown von einem minimalistischen und düstereren Gong-Sound, der für die Szenerie sehr passend erscheint.

Was in den Kämpfen auffällt, ist dass sie entgegen der Entwicklung der vorherigen Teile eigentlich wieder komplett blutleer daherkommen, was mich an der Stelle doch etwas gewundert hat. Kann aber auch an der Regie gelegen haben aber es gab ohnehin wie gesagt, nicht viel Action.

Teil 9 gibt sich etwas melancholischer und stellenweise auch düsterer, auch einen Tick zu ruhig aber insgesamt wurde ich auch hier gut unterhalten.

7,5 / 10

 

Zatoichi's Revenge ( Akira Inoue / 1965 )

"ZATOICHI NIDAN-KIRI"

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Zatoichi's Revenge ist der 10. Film der Reihe und erschien im Jahr 1965 unter der Regie von Akira Inoue, der mit diesem Film seinen einzigen Beitrag zum Franchise geleistet hat.

Ichi kehrt nach 10 Jahren an sein altes Dorf zurück um seinen Massagelehrer, wieder zu sehen, doch er muss erfahren, dass dieser gerade 2 Wochen zuvor ermordet und dessen Tochter Osayo in das örtliche Bordell verschleppt wurde.

Die Story ist natürlich nach ähnlichen Mustern gestrickt wie man es aus den bisherigen Zatoichi-Filmen oft kennt mit den üblichen korrupten Offiziellen und Yakuza, die die einfache Bevölkerung ausbeuten und wie meist auch einem bestimmten Ronin oder Samurai, der Zatoichi zum Duell herausfordern will, jedoch ist man hier wieder etwas persönlicher involviert, da die Geschichte hier Ichi persönlich betrifft, weil sein Lehrer getötet wurde. Ichi versucht natürlich herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist und möchte gleichzeitig Osayo befreien. Über Zatoichis Einmischen sind die örtlichen Gangster nicht erfreut, umso größer ist die Wut, als er ihnen beim Glücksspiel 100 Ryu abnimmt. Um ihn auszuschalten soll er in einen Hinterhalt gelockt werden, welcher zunächst auch aufzugehen scheint, als ein Unschuldiger und dessen Tochter in die Sache hineingezogen werden und die kleine mit einer List Ichi's Schwert stiehlt, damit sie und ihr Vater nicht getrennt werden.

Bis auf einen kurzen Fight am Anfang und einen ebenso kurzen nach ca 1 Stunde ist Action rar, der Film lebt aber sehr gut vom Storytelling und natürlich Shintaro Katsu 's Präsenz und Ausstrahlung. So finden in dieser doch eher düsteren Geschichte auch humorvolle Momente ihren Platz. Beispielhaft und schön ironisch ist dabei die Szene als Ichi sich ein Gericht mit extrem viel Wasabi verfeinert und ihm dies natürlich ordentlich "Feuer " macht woraufhin er zum Wirt sagt, die Schärfe hätte ihm die Augen aus dem Schädel gehauen und er könne ihn jetzt nicht mehr sehen. Tolle Szene die schön beispielhaft für Ichi's positives Gemüt ist.

Film Nummer 10 schlägt wie gesagt, obgleich einiger humoriger Einschläge im Großen und Ganzen einen doch düstereren und ernsteren Ton an mit der Thematik der ausgebeuteten und teils jungen Mädchen im Bordell, welche zu den Handlungen unter Gewaltanwendung gezwungen werden. Auch wenn die Gewalt diesbezüglich eher im Off stattfindet, man aber die Schreie der Mädchen hört, wenn sie geschlagen und verprügelt werden, erzielt dies seine Wirkung und trägt zum ernsten Ton bei.

Der Showdown bietet letztlich einen actionreichen Abschluss mit einigen langen Takes bei denen die Kamera Zatoichi bei seiner Arbeit quasi im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter schaut, während er sich seinen Weg durch die Gegner bahnt mit einer tollen Gelassenheit und dadurch eine starke Entschlossenheit ausstrahlend. Die Choreographie ist gut ausgearbeitet, Blut kommt aber nur minimal zum Einsatz.

Alles in allem ein gelungener Beitrag, zeigt Zatoichi's Revenge doch ein paar neue Facetten und regt thematisch auch etwas zum Nachdenken an.

8 / 10

 

Zatoichi and the doomed Man ( Kazuo Mori / 1965 )

"ZATOICHI SAKATE GIRI"

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Regisseur Kazuo Mori zeichnete bereits für den zweiten Ableger der Reihe aus dem Jahr 1962 verantwortlich und kehrte nach 3 Jahren und 8 Filmen Pause für ein weiteres Werk um den blinden Schwertkämpfer zurück, was im übrigen auch nicht seine letzte Arbeit in dieser Reihe gewesen ist.

Dieser 11. Film der Reihe hat eine gute Atmosphäre und zuweilen humorige Note. In Zatoichi and the doomed Man bekommt man einen bisher recht ungewöhnlichen Filmbeginn gezeigt, als Ichi gerade auf dem Boden knieend mit Stockschlägen für etwas bestraft wird. Und direkt haut er wieder einen Spruch raus, der einen trotzdem zum Lachen bringt, als er fragt ob man die Schläge nicht aufteilen könne, da er die Schmerzen nicht mehr lange aushalte und sie ihn schon blind machten. Solche Szenen sind es, die einem immer wieder das frohe Gemüt der sympathischen Hauptfigur nahe bringen, abgesehen von seinen immer selbstlosen Heldentaten und der Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber.

In der nächsten Szene erfährt man, Ichi ist lediglich für illegales Glücksspiel für eine Nacht im Knast, wo er auf Shimazo Katase trifft, einen Mann der wie er selbst behauptet zu Unrecht für Taten einsetzt die er nicht begangen hat. Shimazo bittet Ichi um Hilfe. Sozial wie dieser ist, sieht man ihn in der darauffolgenden Szene bereits zu dem Ort wandern wo er am Ortsschild stehen bleibt und ironischerweise noch "zweifelnd" anmerkt, dass er jedes mal in Schwierigkeiten gerät wenn ihn jemand um derartige Gefallen bittet. Er entschließt sich, doch den anderen Weg zu gehen, um Problemen aus dem Weg zu gehen, doch wie wir alle wissen, führt es unseren Helden letztendlich doch in den besagten Ort, wo er beim Bogenschiessen zunächst auf einen jungen Mann trifft der sich als Kleingauner herausstellt und später Ichi's Namen benutzt um Profit daraus zu schlagen, was ihm aber beinahe zum Verhängnis wird, denn bekanntlich trachten viele Leute nach Ichi's Leben und gerade dieser ist es dann, welcher den ihn im letzten Moment noch rettet.

Im weiteren Verlauf gibt es ein paar gute Twists, allen voran natürlich die Tatsache um den Sohn Shimazos. Die Action kann sich hier mehr sehen lassen, denn es gibt einige gute Kämpfe, besonders das ausgedehnte Finale gegen zahlreiche Gegner in einem nebeligen Fischerdorf ist toll anzusehen. Die Atmosphäre vor dieser Kulisse ist klasse und die Choreographie der Kämpfe bisher mit die beste in der Zatoichireihe. Fans guter Chambara-fights werden hier ihre helle Freude haben.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Chess Expert ( Kenji Misumi / 1965 )

"ZATOICHI JIGOKU-TABI"

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Zatoichi and the Chess Expert ist der 12. Film um den blinden Masseur und wurde von Regisseur Kenji Misumi inszeniert, der auch für den ersten, sowie den 8. Film verantwortlich zeichnet.

Am Anfang besteigt Zatoichi ein Schiff, auf dem er sich die Fahrt anschließend mit seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Glücksspiel vertreibt. Herrlich mit an zu sehen, wie er die Leute die in ihm leichte Beute sehen um ihr Geld bringt.

Auf dem Schiff trifft er auch auf den besagten Chess Expert, Tadasu Jumonji. Ein sehr ehrenvolle Mann, der sein gutes Herz bereits bewies als Ichi über die Planke zum Schiff stolperte und drohte ins Wasser zu fallen. Tadasu half ihm. In ihren fortlaufenden Schachspielen sagt er, er Kämpfe um zu töten und um zu gewinnen, sei es mit dem Schwert oder beim Schach, feststellend es sei kein faires Duell, verbindet er sich die Augen um gleiche Verhältnisse mit Zatoichi zu schaffen. Ein Mann von Ehre, doch was steckt dahinter ?

Bei einer Auseinandersetzung in die Ichi verwickelt ist, wird unverschuldet ein kleines Mädchen verletzt. Ichi kümmert sich um sie und übernimmt die Behandlungskosten, welche sich ihre Ziehmutter Otane nicht leisten kann. Genau, Otane. Ein bekannter Name, der unweigerlich mit starken Emotionen bei Zatoichi verknüpft ist, stand er seiner Otane seiner Zeit sehr nah. Doch auch diese zufällig mit dem gleichen Namen benannte Frau hegt Gefühle für Ichi, der jedoch wie immer niemanden in sein gefährliches Dasein hineinziehen will. So erlebt man zwar einen seltenen, fast innigen Moment der beiden, auf emotionaler Ebene, doch zu mehr kommt es keinesfalls.

Es gibt einen Twist um Ichi's Begleiter und besagten Chess Expert, doch letztlich war ich damit nicht so ganz einverstanden. Ichi erfährt von einem Kunden quasi dass Tadasu dessen Vater auf dem Gewissen hat, wer allerdings zuerst das Schwert gezogen hat, weiß niemand. Daraus nun die persönliche Fehde zu machen passte mir hier nicht in den Kram. Klar, Zatoichi hat einen Sinn für Gerechtigkeit aber hier wechselte er mir einfach zu leicht und bedingungslos die Seiten, weil die Sachlage nicht klar war und Tadasu ihn ehrenvoll behandelt hat.

An Action gibt es ganz am Anfang einen kurzen Fight. Sehr schön allerdings ist der gegen Mitte des Films im nächtlichen Schilf am Wasser, wo Ichi sich leise wie ein Ninja bewegt. Im Finale gibt es dann diesbezüglich noch ein nettes Highlight als es auf die Konfrontation von Ichi und seinem Begleiter Tadasu hinausläuft und beide während des Marschs ihr Gedankenschachspiel fortsetzen, immer intensiver, was dann letztlich im ziehen der Schwerter mündet.

Alles in allem ist dieser Zatoichi-Film solide bis ordentlich, hätte allerdings zu den besten der Reihe gehören können. In meinen Augen hat man hier eine Menge Potenzial verschenkt und die Story gen Ende zu leichtfertig diesem Twist unterworfen. Der Film bot ansonsten einige neue Aspekte innerhalb der Reihe und punktete gerade stark auf emotional-menschlicher Ebene. In der zweiten Hälfte kamen 1-2 leichte Längen auf.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 4

 

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 Zatoichi's Vengeance ( Tokuzo Tanaka / 1966 )

"ZATOICHI NO UTA GA KIKOERU"

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Zufällig wird Ichi Zeuge eines Mordes an einem jungen Mann. Der getötete Mann heisst Tamekichi und Ichi nimmt dessen Geld an sich. In dem Beutel befinden sich auch gezinkte Würfel, weshalb ihm schnell klar wird warum die Männer den Mann getötet haben. Kurze Zeit später trifft Zatoichi auf einen Mönch, der ebenfalls blind ist, allerdings von Geburt an. Die beiden essen gemeinsam, dann trennen sich ihre Wege vorerst. Zatoichi beschließt spontan, auch in die selbe Stadt zu gehen, wo der Mönch hin wollte. Zufällig lernt er dort auch den kleinen Sohn Taichi des getöteten Gamblers und dessen Großeltern kennen, welchen er prompt das Geld des Vaters übergibt. Das Dorf wird von Gangsterboss Gonzo von Itaba terrorisiert, der die Bewohner schikaniert und ihres Geldes beraubt, so dass Ichi ironisch sagt, dass Tamekichi's Geist ihn dorthin geführt habe ( um für recht und Ordnung zu sorgen ). Der weise Mönch wird unterdessen fast zu einer Art Mentor für Zatoichi, von dem selbst er noch einiges lernen kann. Besonders die kurzen Treffen von Ichi und dem Mönch sind es, die diesem Film eine wirklich tolle Note verleihen, denn sie zeigen Ichi von einer neuen Seite. Man sieht, dass selbst er, der immer besonnene und gutmütige, weise Schwertkämpfer immer noch eine Menge lernen kann und sich charakterlich weiter entwickelt.

Regisseur Tokuzo Tanaka inszenierte bereits die Filme 3. und 4. der Zatoichi Reihe und begab sich nach längerer Pause für Zatoichi's Vengeance zum 3. Mal auf den Regiestuhl. Dieser 13. Zatoichi-Film verläuft nach ähnlichem Muster, wie viele der vorherigen Filme und doch hat man es wieder geschafft, dem ganzen eine sehr interessante Komponente hinzuzufügen mit der Figur des mysteriösen Mönchen und auch Ichi's generellem Verhalten. Dieser hat hier eine wirklich hohe Toleranzgrenze und versucht an die Gnade der Gangster zu appellieren, lässt sich bei einem Aufeinandertreffen sogar blutig prügeln.

Im Finale gibt es jede Menge Action und sehr gut choreographierte Schwertkämpfe. Ein tolles Highlight ist der Kampf gegen einige Schergen auf einer Brücke, wo man aufgrund der Dämmerung nur die Silhouetten sieht, wodurch ein schöne Optik entsteht. In diesem Kampf wo die Gegner versuchen, Ichi zu überlisten indem sie laut trommeln um ihm sein Gehör zu nehmen, ist es, dass er sichtlich nun versteht, seine Sinne besser zu nutzen und Schwächen auszublenden. Direkt danach kommt der Endkampf gegen den Samurai vor schöner Küstenkulisse, ebenfalls toll choreographiert, wenn auch kurz, doch das war es noch nicht, denn ein Besuch bei Boss Gonzo steht auch noch auf dem Plan.

Insgesamt gibt es viel Action in diesem Film, die sich aber fast ausschließlich auf das Finale konzentriert. Durch die Figur des Mönchen wird hier jedoch eine tolle neue Komponente eingebracht, die den Film von den sonstigen Konventionen der Reihe abzuheben vermag.

8 / 10

 

Zatoichi's Pilgrimage ( Kazuo Ikehiro / 1966 )

"ZATOICHI UMI O WATARU"

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Regisseur Kazuo Ikehiro macht mit Zatoichi's Pilgrimage nach den Filmen 6 und 7 seinen dritten Eintrag im Franchise und zeigt hier auch wie man es aus seinen anderen Filmen kennt eine zum Teil etwas härtere Gangart, was die Brutalität angeht. So sieht man in der Eröffnungsszene auf einem Schiff, Zatoichi einem aufmüpfigen Taschendieb direkt eine herbe Lektion fürs Leben erteilen.

Anschließend sehen wir unseren Helden wie er nachdenklich vor einem Tempel kniet und betet, für all die Seelen, die er auf dem Gewissen hat. Denn so böse sie auch gewesen sein mögen, nach dem Tod würde auch der böseste Mann zu Buddha werden.

Hierfür begibt sich Ichi auf eine Pilgerreise zu den 88 Tempeln von Shikoku. Die Stimmung ist nachdenklich, voller Melancholie und wird von einem minimalistischen Score begleitet, als Ichi betet und hofft, dass er auf dieser Reise niemanden töten muss.

Doch schon kurz darauf trifft es einen Mann namens Eigoro, der es ob der Warnung Ichi's dennoch herausfordert und stirbt. Ichi landet, wie es das Schicksal eben will, bei der hübschen Okichi, Eigoro's Schwester und findet heraus, dass der Gangsterboss Tohachi Eigoro für 30 Ryu auf Zatoichi angesetzt hat. Dieser tat es um seine Schulden bezahlen zu können und bezahlte es mit seinem Leben. Wie sich herausstellt, wollte Tohachi, dass Zatoichi Eigoro tötet, denn der Gangster ist schon lange hinter dem wertvollen Land der Geschwister her.

Unterdessen entwickelt sich eine kleine Romanze zwischen Okichi und Zatoichi, welcher hier auch insgesamt viel Raum gelassen wird. Der Film legt ein vergleichsweise ruhiges Tempo an den Tag und hält sich bis zum Finale weitgehend mit Schwertkämpfen bzw. Actionszenen zurück. Außer dem kurzen Angriff Eigoros gibt es sonst noch einen Kampf gegen einige Handlanger Tohachis bei Nacht, welcher aber wieder klasse anzusehen ist. Der Showdown ist dann wieder gewohnt actionreich und mit Tohachi's Bogen kommt auch in die Kämpfe ein wenig Abwechslung rein.

Der Film bietet tolle Locations und einige schöne Landschaftsaufnahmen. Die Atmosphäre ist etwas ruhiger, nachdenklicher gehalten, als man es meist gewohnt ist. Der Anfang ist sehr stark und bietet Abwechslung, verfällt ab der zweiten Hälfte aber immer mehr in altbekannte Muster. Auch wenn die Inszenierung hier zunächst noch ein wenig anders als nach üblichem Schema abläuft, geht es zum Schluß wieder darum, dass Ichi das Dorf und die Bauern von Unterdrückern befreit und selbstlos zur Tat schreitet. Von der besagten Pilgrimage ist hier nichts mehr zu sehen und diese wird leider völlig aus den Augen verloren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man die anfangs eingeschlagenen, neuartigen Wege weiterverfolgt. So hätte Zatoichis Pilgrimage locker einer der besten Beiträge der Reihe werden können. Letztlich bleibt dennoch gute aber gewohnte Unterhaltung.

Knapp 8 / 10

 

Zatoichi's Cane Sword ( Kimiyoshi Yasuda / 1967 )

"ZATOICHI TEKKA TABI"

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Zatoichi's Cane Sword ist der 15. Film der Zatoichi Reihe und stammt von Regisseur Kimiyoshi Yasuda, der auch schon die Filme 5 und 9 inszeniert hat.

In diesem Abenteuer trifft Zatoichi auf eine Schaustellergruppe welcher er sich anschließt. Am Zielort angekommen stellt die Gruppe fest, dass ein neuer Mann das Sagen hat und soll plötzlich teuer für den Platz bezahlen, was sich die Gruppe nicht leisten kann. Letztlich wird dies aber zum unwichtigen Nebenplot und Zatoichi selbst, sein bevorstehender Konflikt mit den Gangstern und in diesem Fall auch gewisse Umstände um sein Katana rücken in den Fokus.

Nachdem Ichi den Gaunern Geld beim Spielen abgenommen hat, lässt Ärger natürlich nicht lang auf sich warten. Als einige der Schergen ihm während des essens in einem Imbiss auflauern wollen, sitzt zufällig ein Schmied neben ihm, welcher Zeuge wird, wie er den Gaunern den garaus macht. Daraufhin bittet der alte Mann Ichi zu sich nach Hause, wo er gerne Ichi's Schwert sehen möchte und feststellt, dass es von seinem Lehrmeister Koutatsu aus der Shimosa Provinz gefertigt wurde. Ein genauerer Blick verrät ihm, dass das Katana einen kleinen Riss hat, unsichtbar für das menschliche Auge, doch man erkennt es am Klang und es wird sehr wahrscheinlich beim nächsten Einsatz brechen. Auf Ichi's Frage ob er es reparieren könne verneint der Schmied.

Der Film ist weitgehend sehr ruhig inszeniert und nimmt sich viel Zeit für die Story, weist aber keinesfalls Längen auf. Es gibt zwischendurch so einige Highlights, wie die Glücksspielszenen von Ichi und auch sowas wie die recht amüsante Interaktion mit dem örtlichen Boss, der sehr eingeschüchtert von Zatoichi ist als er merkt, wen er da vor sich hat. Ichis Tanzszene ist auch etwas, was man so in der Reihe noch nicht gesehen hat. Die Momente mit dem alten Schwertschmied gehören auch zu den Highlights, denn durch das Katana von dessen Meister haben die beiden eine Verbindung zueinander. Dadurch, dass Ichi sein Katana recht fürh im Film abgegeben hat und nun quasi unbewaffnet ist, herrscht auch eine ständige Spannung und die Frage, "was ist, wenn ?"

Als Ichi später aufgrund der Umstände sein Katana wieder an sich nehmen muss, erinnert er sich an die Worte des Schmieds, das Schwert wäre ungefähr noch für einen weiteren Kill gut und würde dann brechen. Kurz zögernd, setzt Ichi seinen Weg fort und es gibt einen netten Twist.

Film Nr. 15 hat seine Vorzüge und weiß in vielen Belangen zu unterhalten, emotional fühlt man sich ( abgesehen von dem Part um den Schmied ) jedoch über weite Strecken nicht ganz so gut involviert wie bei so manch anderem Teil der Reihe. Durch diverse Schauwerte schafft der Film es aber, dies gut wettzumachen, denn sobald Ichi sein Katana wieder in der Hand hält, zieht es stark an mit Spannung und Atmosphäre. Die Bildgewalt ist ebenfalls klasse. Zuerst die Einstellung vor dem Sonnenuntergang als Ichi den Offiziellen zur Rechenschaft zieht und das "Geheimnis" über sein Katana lüftet, anschließend der Showdown in den nächtlichen Straßen mit einsetzendem Schneefall. Man bekommt klasse Kämpfe geboten, die Kampfchoreographie ist hier schon komplexer und kreativ, mit einigen wirklich tollen Bewegungen und schönen Schwerttechniken.

Was dieser 15. Eintrag im Franchise auf der einen Ebene ein wenig vermissen lässt, holt er wunderbar auf anderer wieder rein und beschert einem zum Schluss noch eines der bisher besten, wenn nicht das beste Finale. Von den bisher 3 Zatoichi-Filmen von Kimiyoshi Yasuda war dies seine beste Arbeit.

8,5 / 10

 

Zatoichi the Outlaw ( Yamato Satsuo / 1967 )

"ZATOICHI ROYABURI"

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Zatoichi the Outlaw war der erste Film und Teil der Reihe, der unter Shintaro Katsu's eigener Produktionsfirma Katsu Productions entstand und von Regisseur Yamato Satsuo realisiert wurde, der hiermit seinen ersten und einzigen Zatoichifilm ablieferte.

Zatoichi selbst kommt hier auch etwas rauer vom Wesen her rüber, da er im Prinzip einfach als Yakuza arbeiten möchte und bei einem lokalen Boss anheuert. Keinesfalls aber macht der gutherzige Blinde, den man über 15 vorherige Filme kennengelernt und liebgewonnen hat eine charakterliche Wandlung durch sondern ist immer noch derselbe, um dies gleich vorweg zu nehmen.

Man merkt dem Film in seiner Machart schon an, dass nun Katsu selbst produziert und auch der Regisseur eine doch etwas andere Schiene fährt. In Punkto Action fallen die Schwertkämpfe auffallend brutal aus, sehr zur Freude von Fans der härteren Gangart, mich eingeschlossen, Waren die Kämpfe in den bisherigen Zatoichifilmen bis auf 1-2 Ausnahmen vielleicht vergleichsweise blutarm, so werden hier schon ordentlich Kunstblut verwendet, sowie Gliedmaßen und Köpfe abgetrennt. Der Film als socher fühlt sich im Vergleich auch anders an, als die bisherigen. Ichi kommt hier in ein Dorf und es ist nicht wie gewöhnlich, dass die Bewohner von einem Boss und seinen Schergen terrorisiert und schikaniert werden, sondern Boss Asagoro kommt zunächst sehr nett rüber und heuert Ichi als Arbeiter an, wohlwissend von dessen Ruf und Qualitäten. Genauso gibt es einen Anführer der Farmer und Landleute, der selbst mal Samurai war und nun als Ronin sein Schwert seit langem abgelegt hat und versucht die Leute zum Guten zu bekehren, sprich gewaltlos zu leben und keine Verbrechen zu begehen, kein Glücksspiel, Alkohol usw. Dieser hinterlässt natürlich Eindruck bei Ichi, der darauf auch erstmal seine Waffe niederlegt und ins nächste Dorf zieht, wo er bei einer Gruppe von Blinden unterkommt ( hier gibt es übrigens eine Szene, die wohl lustig gemeint war aber das völlige Gegenteil bewirkte und unfreiwillig komisch, somit auch komplett unpassend wirkte ), doch als er zurückkehrt, muss er mit Entsetzen feststellen, dass Asagoro nicht der nette Kerl ist, wie zunächst angenommen, sondern töten lässt, vergewaltigt usw. Auch Zatoichi, der bisweilen etwas leichtgläubig daherkommt, findet hier im Finale zu altbekannten Formen zurück und testet Asagoro's Charakter mit einer kleinen List, die Ichi dessen wahres Gesicht zeigen.

Das Finale ist klasse mit reichlich brutaler Action und tollem Setting in strömendem Regen. Überhaupt merkt man auch einen Unterschied bei der Kameraarbeit im Vergleich zu den alten Filmen, es werden hier und da z. Bsp. auch vereinzelt nette Kamerafahrten eingebaut. Insgesamt ist dieser doch etwas andere Eintrag in der Reihe unterhaltsam aber stellenweise auch gewöhnungsbedürftig in seiner Inszenierung.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 5

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 17 - 20...

 

 

 Zatoichi Challenged ( Kenji Misumi / 1967 )

"ZATOICHI CHIKEMURI KAIDO"

https://pics.filmaffinity.com/zatoichi_chikemuri_kaido-798635440-mmed.jpg

 

Zatoichi kommt, wie es der Zufall will, in einer Herberge an, wo er einen Raum teilt mit einer kranken, de facto sterbenden jungen Mutter und ihrem kleinen Sohn. Die Frau bittet Ichi in ihrem quasi letzten Atemzug, ihren Sohn zu dessen Vater zu bringen. Kurz darauf sehen wir Ichi mit dem Jungen weiterziehen als sie auf eine Gruppe Schausteller treffen und sich ihnen anschließen, doch Ärger lässt nicht lange auf sich warten. Die Gruppe soll von Boss Sobei's Männern abgeholt werden, wie jedes Jahr und als diese am vereinbarten Treffpunkt erscheinen, funken ein paar Schergen eines anderen Bosses dazwischen und wollen die Gruppe zwingen, sie zu begleiten. Hier ist es, als ein bekannter der Gruppe, ein Samurai namens Tajuro Akatsuka einschreitet und seine Fähigkeiten am Katana eindrucksvoll demonstriert. Und hier ist natürlich klar, dass man diesen nicht das letzte Mal sieht.

Zatoichi Challenged ist der 17. Film und abermals nahm Original-Regisseur Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz, nunmehr zum insgesamt 4. Mal. Wie auch der Vorgänger, welcher der erste unter Katsu's eigener Firma produzierte Film der Reihe war, hat auch Film Nr. 17 ein paar andere Züge zu bieten, so spricht Ichi am Anfang zum Bsp. ( erstmals in der Reihe ) aus dem Off, stimmt sogar ein kurzes Lied an.

Natürlich werden aber auch wieder viele bekannte Elemente verarbeitet. So trifft Ichi hier auch auf einen mysteriösen Samurai, bereits zu Beginn und dieser macht einen wohlgesonnenen Eindruck, doch Kenner der Reihe können sich denken, dass dies nicht so bleiben wird. Anders als in bisherigen Werken aber, wird dieser Figur hier mehr Profil verliehen bzw. Aufmerksamkeit geschenkt. So taucht er immer wieder auf und trifft auf unseren Hauptprotagonisten, stets mit einer sehr undurchschaubaren Ausstrahlung, so dass man oft meint, es könnte jeden Moment zwischen den beiden zum Kampf kommen, obwohl es scheinbar ( zumindest vorerst ) keinen Grund dafür gibt. Jushiro Konoe als besagter Samurai Akatsuka macht eine sehr gute Figur und verleiht seiner Rolle eine tolle Präsenz in seiner überschaubaren Screentime.

Durch den Plot um den kleinen Jungen wird Zatoichi hier auch teils zu einer Vaterfigur, was man in ähnlicher Form auch in Film Nr. 8, Fight, Zatoichi, Fight! ( ebenfalls von Kenji Misumi ) sah, als Zatoichi das Baby einer getöteten Frau zu dessen Vater bringt.

Der Vater des Jungen in dieser Geschichte wird von bösen Yakuza gezwungen, Vasen etc. mit verbotenen Bildern zu bemalen, da er ein talentierter Künstler ist. Dies wird ihm später fast zum Verhängnis, denn bei einsetzendem Happy End, kommt wieder der Samurai Akatsuka ins Spiel, offenbart seine Identität und kennt keinerlei Erbarmen. So ist es Zatoichi, der für das Wohl der neu vereinten, jungen Familie einsteht und sich dem Kämpfer entgegenstellt.

Was folgt, ist der mit Abstand beste Fight aller bisherigen Zatoichi Filme. Keine Horden von Gegnern, sondern ein top choreographiertes 1 vs. 1, zweier wirklich ebenbürtiger Gegner. Das die Szenerie dabei ins leicht düstere ( jedoch mit perfekter Ausleuchtung ) geht, sorgt mit dem leichten Schneefall für eine klasse Atmosphäre. Die Location, Kameraarbeit - alles perfekt - und der dargebotene Kampf ohnehin episch. Auch der Ausgang dessen ist mal was neues, als Akatsuka, wissentlich besiegt und verwundet, seine Niederlage akzeptiert und von dannen zieht.

Dies lässt zumindest den Eindruck entstehen, dass die beiden in Zukunft nochmal aufeinandertreffen werden.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Fugitives ( Kimiyoshi Yasuda / 1968 )

"ZATOICHI HATASHI-JO"

https://www.google.de/search?q=Zatoichi+and+the+Fugitives&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi02sfL0PXWAhVHC8AKHT2BCsEQ_AUICygC&biw=1455&bih=699#imgrc=nPVznZud0sqnPM:

 

Kimiyoshi Yasuda liefert mit "Zatoichi and the Fugitives" seinen 4. ( und den insgesamt 18. ) Film im Franchise ab.

Zatoichi bekommt es hier mit einer Gruppe zwielichtiger Gauner zu tun, denen er zufällig auf seinen Reisen über den Weg läuft. So müssen zwei von ihnen, als sie versuchen Ichi zu schikanieren schnell ihr Leben lassen. Später wird deren Boss, ein ebenfalls mysteriös wirkender Charakter, Zeuge wie Ichi während der Rast an einem Baum eine herabfallende Schlange blitzschnell in zwei Teile schlägt. So ist er es, der seine Männer bei darauffolgenden beinahe Auseinandersetzungen mit Zatoichi stets zurückhält, wohlwissend, dass diese sonst direkt ihren Leben verlieren würden. Bei einer dieser Aufeinandertreffen droht einer der Gangster wutentbrannt, er würde Ichi aus der Dunkelheit auflauern, woraufhin dieser müde entgegnet: "Darkness makes no difference for a blind man"! Das obligatorische Duell zwischen Zatoichi und dem Anführer ist natürlich vorprogrammiert, dennoch passiert hier doch ein wenig mehr, als es nur auf diese Begebenheit zu reduzieren.

Film Nr. 18. kommt etwas blutiger daher, auch wenn hier keine Gliedmaßen fliegen, ist der Härtegrad doch ordentlich. Zatoichi and the Fugitives bietet nicht übermäßig viele Kämpfe aber wenn es zur Sache geht, dann richtig. Shintaro Katsu bringt hier seine tolle und überlegene Ausstrahlung wieder mal hervorragend zur Geltung und hat gerade im Finale einige verdammt coole Momente.

Der Film schafft es, durch seine Geschichte zu packen und ist durchgehend sehr kurzweilig inszeniert. Die Atmosphäre ist sehr gelungen und spannend gehalten, was natürlich durch die Beziehungen der Personen zueinander und einen gut eingeflochtenen Twist begünstigt wird.

Tolle Locations und schöne Kulissen sorgen für die entsprechend gute Optik. Die Kameraarbeit ist klasse und gerade während der Kampfszenen sehr schön dynamisch. Diese gehen hier wieder blutiger von statten. In einer Szene am Anfang sieht man eine Blutfontäne aus einem Gegner spritzen, wie sie später quasi zum Markenzeichen zahlreicher Chambarafilme wurden. Ichi selbst wird zum Ende hin schwer verwundet und begibt sich im darauffolgenden Finale auf einen epischen und blutigen Rachefeldzug, kämpft sich dabei schon fast wie ein Zombie im Zerstörungsmodus durch seine Feinde. Die Fights sind toll choreographiert und es wird schön mit Dunkelheit innerhalb des Gebäudes gespielt, überhaupt kommt Zatoichi hier selbst teils sehr düster rüber als Racheengel. Film Nr. 18 ist einer der besten der Reihe!

9 / 10

 

Samaritan Zatoichi ( Kenji Misumi / 1968 )

"ZATOICHI KENKA-DAIKO"

https://www.google.de/search?q=Samaritan+Zatoichi&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjUxafPz_XWAhUOUlAKHVItDtwQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=HxIc-sJ1OWP5_M:

 

Der 19. Zatoichifilm war Kenji Misumi's 5. Beitrag zum Franchise und erschien im Jahr 1968.

Als angehöriger der Yakuza, der Zatoichi immerhin ist, begleitet er einige der Eintreiber des Bosses zu einem jungen Mann, welcher Schulden zu begleichen hat. Dem ganzen vorausgegangen ist bereits eine Auseinandersetzung mit diesem, bei der die Schwerter gezückt wurden und die Eintreiber zurückweichen mussten.

Zunächst weist Samaritan Zatoichi einige fast schon komödiantische Elemente auf, als die Gang mit Zatoichi im Schlepptau durch den für die viel zu dunklen Wald läuft, begleitet von einer recht humorvollen Musik. So muss bald auch Ichi die Truppe anführen, da er der Meister in der Dunkelheit ist. Am Zielort angekommen, zeigt sich der junge Schuldner wenig kooperativ und so ist es ausgerechnet Ichi, der ihn tötet, weil er angegriffen wurde. Kurz darauf erscheint eine hübsche junge Frau namens Osode, die Schwester des Mannes, mit der entsprechenden Geldsumme, doch leider um Augenblicke zu spät. Als nun die Gangster die Frau auch mitnehmen und zur Prostitution zwingen wollen, reicht es Ichi und er schreitet zur Tat. Schon früh in diesem mittlerweile 19. Werk über den legendären blinden Schwertkämpfer geht es zur Sache. Erst nach diesem Einstieg kommt das eigentliche Intro, mit dem seit einigen Filmen obligatorischen Zatoichi-Theme Song.

Samaritan Zatoichi enthält natürlich einige der für die Reihe typischen Elemente und fügt dem ganzen doch neue Facetten hinzu. So sieht man Ichi zu Beginn einer dem Yakuzacode folgenden Tätigkeit nachgehen, die sonst so gar nicht seinem aufrichtigen Charakter und guten Gemüt entspricht. Die Wandlung kommt, als Ichi sich danach fortan um die Schwester des von ihm getöteten Mannes kümmert. Hier kommt seine gute Seele wieder zum Vorschein und es entwickelt sich eine, wenn auch anfangs komplizierte, romantisch angehauchte Beziehung der beiden zu einander. Nicht nur die Yakuzaschergen sind ihr auf den Fersen, sondern auch Mitarbeiter eines nahegelegenen Bordells, in dem Osode gearbeitet hat, um das Geld für ihren Bruder aufzutreiben.

Eine Gamblingszene geht ganz anders aus, als man es bisher so oft gesehen hat, denn Ichi selbst wird hier beim Betrug entlarvt und dafür bestraft, als er festgebunden ins Wasser geworfen werden soll. Kurz zuvor hat er sein Katana als Pfand für Geld versetzt, ausgerechnet an einen Samurai, der bereits einige Male aufgetaucht ist und von dem es bereits klar ist, dass die beiden in Finale aufeinandertreffen werden ( auch eines der oftmals wiederkehrenden Elemente der Reihe ). Es kommt durch diese ungewohnte Szene gut Spannung rein und Ichi wirkt eines der seltenen Male wirklich bedroht, doch auch aus dieser Situation kommt er vorerst durch seine Skills heraus.

Gut gefallen hat mir Ichi's Sidekick, der sich als loyaler und sehr humorvoller Zeitgenosse herausstellt, leider in der zweiten Hälfte aber so gut wie von der Bildfläche verschwindet, was schade ist, denn die beiden haben eine klasse Onscreen-Chemie und man hätte den Charakter mehr involvieren können. Nichtsdestotrotz aber ist auch Film Nr. 19 ein toller Beitrag im Universum des blinden Masseurs Ichi und bietet ein hervorragendes Finale mit einer tollen Schlacht gegen die Yakuzaschergen, mit gutem Lichtspiel in der Dunkelheit, gefolgt vom One on One-Fight gegen den Samurai in einer atmosphärischen Nebelkulisse. Zatoichi haut hier den wirklich besten Finisher raus, den ich so in all seinen Fights bisher gesehen habe. Was für einen Speed er bei dieser Schwertcombo an den Tag legt, ist unglaublich und ich musste die Szene mehrfach zurück spulen!

8,5 / 10

 

 

Zatoichi meets Yojimbo ( Kihachi Okamoto / 1970 )

"ZATOICHI TO YOJINBO"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/3/3c/Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg/220px-Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg

 

Wurden die bisherigen 19 Zatoichifilme ab 1962 quasi am Stück und mehrere im Jahr gedreht, liegen zwischen Film Nr. 19 ( Samaritan Zatoichi ) und diesem 20. Beitrag fast 2 Jahre, denn Zatoichi meets Yojimbo erschien erst 1970. Wie es der Titel verrät, trifft Ichi hier auf eine weitere sehr bekannte Figur des japanischen Chambarafilms, Yojimbo ( bzw. Sanjuro ), gespielt von Superstar Toshiro Mifune, der die Figur in den Akira Kurosawa Klassikern "Yojimbo" und "Sanjuro" aus 1961 und 1962, also kurz vor der Zatoichi-Reihe verkörperte.

Man hat also gleich zwei Giganten des japanischen Films vereint. Der Clou ist allerdings, dass trotz des Namens Yojimbo, Mifune eigentlich nicht genau denselben Charakter spielt. Schon in Yojimbo und Sanjuro war die Figur dem Namen nach nicht exakt dieselbe. Der in diesem 20. Zatoichifilm von Mifune gespielte "Yojimbo" hier heißt Daisaku Sasa und ist bis auf ein paar Ähnlichkeiten eigentlich eine andere Figur, die sich auch im Wesen etwas unterscheidet, gewisse Grundzüge und Gemeinsamkeiten aber dennoch aufweist. Aufgrund der Popularität der Darsteller und auch der Figur hat man das ganze Projekt dann wohl aber eben Zatoichi meets Yojimbo genannt, was auch vermarktungstechnisch sicherlich ein guter Zug war, schließlich ziehen eben diese Namen gewaltig.

Als Regisseur zeichnet der renommierte Filmemacher Kihachi Okamoto verantwortlich, der hiermit auch seinen einzigen Zatoichifilm drehte und die Figur des Yojimbo nach 8 Jahren in sein 3. Abenteuer schickte. Im gleichen Jahr übrigens traten Shintaro Katsu und Toshiro Mifune gemeinsam auch in Hiroshi Inagaki's "Machibuse" auf. Während Mifune dort wieder Yojimbo spielte, war Katsu allerdings nicht als seine ikonische Figur des Zatoichi zu sehen.

Ichi kehrt nach Jahren in seine Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass sich der einst fröhliche und beschauliche Ort sehr zum negativen gewandelt hat. Als die umliegenden Dörfer verarmten, kamen die Menschen in Scharen um zu plündern, worauf der alte Bildhauer Hyoroku in seiner Verzweiflung die Yakuza einludt um für Ordnung zu sorgen und diese richteten ein Massaker an.

Zatoichi meets Yojimbo ist mit seinen 115 Minuten Laufzeit der bisher längste Zatoichifilm und zudem deutlich länger als alle vorherigen Einträge, von denen nur wenige über 90 Minuten gehen. Atmosphärisch ist dies ein eher düsterer Beitrag der Zatoichireihe, zuweilen findet sich aber auch hier und da mal etwas Humor, beispielsweise wenn Yojimbo schamlos die Blindheit Ichi's ausnutzt um ihn reinzulegen. Solche Szenen sind aber rar. Yojimbo selbst ist der typische Charakter, wie man ihn eben aus den beiden Kurosawafilmen kennt, teils aber auch etwas abgedroschener und gleichgültiger. Irgendwo das Herz am rechten Fleck aber dennoch ist Geld so ziemlich das einzige was für ihn zählt. Dieses nicht immer durchschaubare Verhalten ist das, was den Charakter so interessant macht. Die Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren und deren Interaktionen sind stets interessant anzuschauen und so ganz weiß man nicht was das im weiteren Verlauf ergeben wird. Respekt füreinander ist auf beiden Seiten vorhanden aber eine richtige Freundschaft scheint sich zwischen den beiden auch nicht entwickeln zu wollen, kurz man kann die Lage nie so 100 Prozentig einschätzen, was das Ganze recht spannend macht.

Darüber hinaus aber schwächelt der Film ein wenig und scheint dieses Mal wirklich von seinen beiden Superstars zu leben. Action gibt es recht wenig und diese verlagert sich auch eher auf das Ende wo dann auch Ichi endlich mal ran darf, jedoch nicht sonderlich viel zum Besten gibt. Wer auf einen epischen Endfight zwischen Zatoichi und Yojimbo hofft, ja den gibt es mehr oder weniger aber nicht so wie man es wohl vermuten oder erwarten würde. Das Ganze ist sehr kurz und knapp. Eher geht es in dem Film darum die beiden ikonischen Figuren hier zusammen agieren zu lassen und jedem wird genügend Raum und Screentime gelassen. Vielleicht hat man sich aber dann wohl dich zu sehr auf die alleinig geballte Starpower im Doppelpack verlassen und man hätte meiner Meinung nach deutlich mehr herausholen können, sogar müssen! Insgesamt ist es ein guter Film und er vermag es auch, ganz gut zu unterhalten aber sein Potenzial kann er leider nicht ganz ausschöpfen. Die Story bietet 1-2 nette Twists, liefert auf die gesamte Laufzeit gesehen aber etwas zu wenig. Der Kontrast der beiden gänzlich unterschiedlichen Charaktere der beiden Stars harmoniert allerdings sehr gut zusammen. Alles in allem bekommt dieses Treffen der Giganten immer noch gute 7,5 / 10 Punkten.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #18

Der heutige Blog widmet sich zwei bestimmten Personen aus der Geschichte Hong Kongs: Lui Lok und Ng Sai Ho, deren Wirken und Schaffen bereits in mehreren Filmen thematisiert wurde. Und genau diese Filme sind Gegenstand meines heutigen Review-Blogs! 

 

Lee Rock ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

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Lawrence Ah Mon's "Lee Rock" erzählt die auf der gleichnamigen und real existierenden Person basierende Story des Hong Konger Polizisten Lee Rock bzw. Lui Lok, der in den 40er Jahren als armer Flüchtling aus Mainland China nach Hong Kong kam und nach einem besseren Leben strebte und eine Anstellung als Streifenpolizist fand, nachdem er die Polizeischule abgeschlossen hat.

Anfangs ein aufrechter und rechtschaffender Polizist mit einem absoluten Hang zur Gerechtigkeit, ist es Lui Lok eigentlich ein Dorn im Auge, mit anzusehen, wie so ziemlich jeder seiner Kollegen, ja sogar Vorgesetzte die Hände aufhalten um Schmiergelder zu kassieren. Lok lehnt dies ab, wodruch er sich bald mit dem Straßenverkäufer Piggy ( Ng Man - Tat ) anfreundet. Schnell findet er in der hübschen Rose Chingmy Yau ) seine große Liebe, doch ihr Vater ist gegen die Beziehung. Nicht nur hasst er die korrupten Polizisten, er findet Lui mit seinen Moralvorstellungen sogar noch schlimmer, denn so kann er seiner Tochter erst recht kein vernünftiges Zuhause und Leben bieten. Kurzerhand schickt er seine Tochter fort und die junge Liebe ist zerbrochen, ebenso wie Lok's Herz, woraufhin er sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren und zum Chief aufsteigen will. Lok merkt schnell, dass dies nicht auf normalem, ehrlichen Wege gehen wird und Stück für Stück wirft letztlich auch er seine Moralvorstellungen über Bord und tut was er tun muss um seine Ziele zu erreichen und in dieser von Korruption beherrschten Umfeld zu bestehen, gar zu glänzen.

Der Film paart in dieser Autobiographie Thriller und Drama in sehr gekonnter Weise und Hauptakteur Andy Lau legt eine wahre Glanzperfomance in der Rolle des Lee Rock hin. Mit viel Charisma verkörpert er die charakterliche Wandlung vom ehrlichen Jungspund vom Lande, der als einfacher Streifenpolizist beginnt und zum sprichwörtlichen Gangsterboss mit Marke aufsteigt, der so mächtig ist, dass er selbst große Teile des Drogenhandels über die wichtigen Gebiete Hong Kongs kontrolliert und Hand in Hand mit den Triadenbossen arbeitet. Eine Hand wäscht die Andere, lautet das bekannte Motto. Umso unglaublicher ist, dass die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht.

Action gibt es relativ wenig und darauf liegt auch nicht der Fokus, denn der Film lebt mehr von den Charakteren und der Erzählung. Fans der knallharten Hong Kong Action seien also vorgewarnt, dass es hier so gut wie nichts davon zu sehen gibt, sondern stattdessen ein unglaublich stark erzähltes und interessantes Charakterportrait, welches meisterhaft und sympathisch von Andy Lau getragen wird, der verdient als best actor bei den Hong Kong Film Awards nominiert wurde, ebenso wie der Film auch als bester Film, jedoch die Preise beide leider nicht einheimsen konnte.

Der Supporting Cast macht ebenfalls einen tollen Job. Ng Man Tat als späterer guter Freund von Lok, Paul Chun Pui als verhasster Konkurrent bei der Polizei, Chingmy Yau als Love Interest und quasi irgendwo auch Ausschlaggeber für Lok's späteren Werdegang, Kwan Hoi San als sympathischer Mentor oder auch nennenswerte Cameos und Nebenauftritte von Eddy Ko und James Tien.

Ein richtiges Ende gibt es bei diesem ersten Teil nicht, sondern einen Cliffhanger und direkt einen ausführliche Vorschau, wie es in Teil 2 weitergeht. Eigentlich sind beide Teile auch eher als ein langer, zusammenhängender Film zu verstehen und konzipiert.

8 / 10

 

Lee Rock 2 ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

https://www.google.de/search?q=lee+rock+2+dvd&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjpqMby-cPXAhULZ1AKHc8oC5oQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=BTdzBaYKzv4fxM:

 

Wie die Vorschau am Ende des ersten Teils, gibt auch ein kurzer Rückblick zu Beginn dieses Sequels kurz Einblick in die bisherigen Ereignisse.

Teil 2 setzt direkt nahtlos am Vorgänger an und setzt die Story fort und wie bereits im Review zum 1. Teil erwähnt, ist dieser Zweiteiler eher ein zusammenhängender Film und nur aufgrund der Laufzeit aufgeteilt worden.

Eine derartige Geschichte braucht eben genügend Zeit, um die verschiedenen Zeitabschnitte in Lui Lok's Leben und Karriere vernünftig darzustellen und nichts wichtiges zu überspringen. Nie kommen Längen auf oder hat man das Gefühl, dass gewisse Szenen nur als Filler vorkommen. Alles trägt zur charakterlichen Entwicklung bei und lässt einen als Zuschauer tiefer in diese Welt eintauchen, in diese Figur des Lok.

Teil 2, quasi back to back mit dem Ersten gedreht, erschien noch im selben Jahr ( 1991 ) wieder unter Lawrence Ah Mon, der zum Zeitpunkt der beiden Lee Rock Filme zuvor erst zwei Regiearbeiten in seiner Vita stehen hatte. Einfach um mal zu betonen, was der Mann hier direkt für einen Knaller von Epos abgeliefert hat.

Teil zwei konzentriert sich natürlich auf die späten Jahre von Lui Lok und genau hier wird es erst recht interessant. Andy Lau spielt die Rolle wirklich hervorragend und wirkt gerade hier oftmals schon eigentlich eher wie ein Triadenboss, denn als Polizist. Geschäfte werden abgewickelt, wie unter echten Gangstern und Lau legt eine enorme Präsenz an den Tag.

Ng Man Tat's Rolle fällt sehr sympathisch aus und es gefällt, dass er fast von Anfang an, an Lok's Seite war, seit dem dieser noch ein kleiner unbedeutender Straßenpolizist war und es auch heute noch ist und nun als dessen Partner und rechte Hand agiert.

Lok's treiben als mächtiger Gangster-Cop findet zu einem Höhepunkt und letztlich wird durch die englischen Behörden die ICAC ( Independent Comission Against Corruption ) gegründet, welche der herrschenden Korruption nun ein Ende setzen soll.

Wie bereits Teil 1, deckt auch Teil 2 wichtige Zeitabschnitte in Lok's Leben ab und macht hierfür einige Zeitsprünge. So ist zum Ende hin auch ein gealterter Lok zu sehen und dessen Sohn nun auch ein junger Erwachsener, verkörpert von Aaron Kwok, der zu der Zeit noch relativ am Anfang seiner vielversprechenden Filmkarriere stand. Kwok liefert eine tolle Performance ab und sorgt als junger und aufrechter Cop, ( wie auch Lok es selbst einst war )der sich nicht mit den Machenschaften seines Vaters identifizieren kann und diesen ohnehin auch nicht akzeptieren will, für einen zusätzlichen guten Dramatouch und ein tolles Zusammenspiel mit Andy Lau.

Den Höhepunkt gibt es dann, als es auf das Finale zusteuert. Es gibt mehr Action und im selbigen eskaliert die Situation in einem Krankenhaus ordentlich, wenn eine wilde Schießerei entbrennt. Spätestens hier dürfen sich Actionfans freuen, nur an einigen Stellen dieser Sequenz wurde nicht ganz so gut choreographiert, da die Gegner aus nächster Nähe zu offensichtlich mehrfach verfehlen. Nichtsdestotrotz aber ein tolles Finale und auch die Story findet zu einem tollen und überraschenden Ende. Überraschend, wenn man die Geschichte von Lui Lok nicht kennt, denn das Ganze endet doch anders, als man es vielleicht erwarten würde.

Neben einem erneut hervorragenden Andy Lau und gut aufspielendem Aaron Kwok sind u.a. noch Chan Wai Man, Xiong Xin Xin und Peter Chan Lung zu sehen.

Toller Abschluss dieses hochinteressanten und imposant inszenierten Epos.

Übrigens: Die Figur des Lui Lok hatte auch in Poon Man Kit's "To Be Number One" eine wichtige Nebenrolle und wurde dort von Schauspielveteran Kenneth Tsang verkörpert. Der Film selbst handelte hauptsächlich von dem durch Ray Lui dargestellten Ng Sai Ho ( aka Crippled Ho ), dem wohl berüchtigtsten Gangster in der Geschichte Hong Kongs. Kein Wunder, dass sich die Wege der beiden Herren damals unweigerlich kreuzten und sie gemeinsame Sache machten. Anders als es in "To Be Number One" der Fall ist, kommt der Ng Sai Ho im Gegenzug in der zweiteiligen Lee Rock Saga jedoch nicht vor und man konzentriert sich ausschließlich auf Lok selbst.

8,5 / 10

 

 

To be Number One ( Poon Man Kit / 1991 )

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1991 erschien Poon Man Kit's Gangster Epos "To Be Number One" und wurde im Folgejahr als bester Film bei den Hong Kong Film Awards ausgezeichnet. To Be Number One weist viele Parallelen zum berühmten Scarface auf, kopiert jedoch nicht von diesem, sondern basiert auf einer wahren Geschichte.

Der Film erzählt die wahre Geschichte des Gangsters Ng Sek-ho, aka Limpy Ho bzw. Crippled Ho, der als armer Festlandchinese sein Glück in Hong Kong suchte und dort zum berüchtigtsten Gangsterboss in der Geschichte der Metropole aufstieg.

So sieht man hier die Anfänge Ho's als armer Flüchtling. Früh strebt Ho nach mehr, er will Macht! Und um Macht zu erlangen muss man sich mit mächtigen Leuten umgeben, sprich mit den etablierten Triadenbossen und korrupten Polizisten. Und der damalige Lohn der Polizisten war bei weitem nicht berauschend, weshalb sich viele von ihnen mit den Gangstern arrangierten. Allen voran Inspector Lui Lock aka Lee Rock, dessen Figur und Geschichte übrigens gleich einen Zweiteiler im selben Kinojahr spendiert bekam und dort hervorragend von Andy Lau verkörpert wurde. In To Be Number One wird der berüchtigte Cop-Gangster, wie man ihn eigentlich bezeichnen muss, von Kenneth Tsang gespielt und diese ältere, erhabene Version und Darstellung Lee Rock's hinterlässt Eindruck. Tsang vermittelt das Bild eines Oberbosses, der die eigentlichen Triadenbosse quasi anweist und dafür sorgt, dass jeder für sich innerhalb seines Territoriums Geschäfte betreibt und mit keinem der anderen in die Quere kommt. So wird der Frieden gewahrt und jeder führt schön die festgelegten Summen an Rock ab.

Crippled Ho arbeitet sich nach und nach hoch. Der erste große Schritt gelingt ihm, als er mit seinen Freunden einen der bereits etablierten Gangster in einen Hinterhalt lockt und brutal abschlachtet. Bald ist Ho auf einer Ebene mit den anderen Bossen und arbeitet mit Inspector Lui ( Lee Rock ) zusammen, nach anfänglichen Schwierigkeiten.

Die Hauptfigur des Ng Sek-Ho wird hier sehr gut von Ray Lui gespielt. Den Spitznamen bzw. Zusatz "Limpy", also humpelnd bzw. "Crippled" bekam Ho unfreiwillig nach einem schweren Anschlag während eines Restaurantbesuchs, als mehrfach auf ihn geschossen wurde. Sein Bein wurde dabei dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen, so dass er fortan einen Gehstock brauchte und humpelte.

Ray Lui liefert eine wirklich gute Performance und dadurch, dass er nach seiner Verletzung und dem damit verbundenen Gehstock sichtlich zugenommen hat und zum Ende hin etwas dicker wirkt, wird dem Zuschauer sehr gut vermittelt, dass der Film eine größere Zeitspanne abdeckt.

Kent Cheng liefert eine ebenfalls sehr gute Leistung in einer großen Rolle als einer der anderen Bosse ab.

Waise Lee ist ein Darsteller, den ich immer gerne sehe und hier als einer von Ho's Freunden zu sehen, geht allerdings ein wenig unter bzw. bekommt in dieser Supporting Role nicht so viel zu tun. Wer nicht zuletzt aufgrund gewisser Attribute und Reize sicherlich im Gedächtnis bleibt, ist natürlich Amy Yip.

In weiteren Rollen sieht man u.a. Elvis Tsui als loyalen und treuen Gefolgsmann, der im wahrsten Sinne durch Feuer geht für seinen Boss, Chung Fat, Shaw Brothers Star Lo Lieh als weiteren Gangsterboss, Frankie Chan und Tommy Wong.

Die üppigen 136 Minuten Laufzeit vergehen ohne einen wirklichen Anflug von Längen. Lui's Spiel ist sehr gut, gerade auch das Zusammenspiel mit seinem sehr guten Co-Star Kenneth Tsang und der restliche Cast fügt sich toll in die Story ein. Den Charakteren wird ausreichend Raum zur Entwicklung gegeben und die Story interessant inszeniert.

Großartige Action gibt es nicht, viel mehr werden gewisse Momente wohl dosiert eingebracht und dafür aber mit immeneser Härte vollzogen. Der Angriff mit Macheten und Äxten auf den Gangsterboss oder das Restaurantattentat gehen ordentlich blutig von statten. Zimperlich ist man hier zu keiner Zeit und für die gewissen erotischen Reize sorgen Szenen mit der hübschen Amy Yip. Das alles brachte dem Film auch sein CAT III Rating ein. Optisch ist das Ganze richtig hochwertig inszeniert und bietet tolle Kamerafahrten, was kein Wunder ist, denn Kamerameister Peter Pau war für diese Bilder verantwortlich.

Alles in allem ein sehr gelungenes Gangster Epos, welches über die gesamte Laufzeit bei Laune hält. Genrefans sollten hier jedoch keinen typischen Triadenactioner erwarten.

7,5 / 10

 

 

Chasing the Dragon ( Wong Jing, Jason Kwan / 2017 )

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"Chasing the Dragon" ist eine im Kantonesischen gebräuchliche, umgangssprachliche Bezeichnung für das Rauchen von Opium oder Heroin.

In Donnie Yen's gleichnamigem und von HK Veteran Wong Jing inszenierten Film ist dies gewissermaßen doppeldeutig zu verstehen, denn dieser beruht auf wahren Tatsachen vom wohl berüchtigtsten Drogenboss in der Geschichte Hong Kongs, Ng Sai Ho, der sein Imperium und seine Machtstellung durch den Handel mit zuvor genannten Substanzen aufgebaut hat, was ihm natürlich auch durch die damals in der Metropole herrschende, enorme Korruption unter den Polizeibeamten vereinfacht wurde.

Der Film ist ein Remake des 1991 erschienenen "To be Number One", der die Geschichte von Crippled Ho oder auch Limpy Ho ( wie er nach einer schweren Verletzung, die zu einem humpelnden Bein führte, anschließend genannt wurde ) bereits erzählte. Damals war Yen's Kollege und Filmpartner aus Flash Point, Ray Lui in der besagten Rolle zu sehen und gab Yen im Vorfeld sozusagen "seinen Segen" für die Performance. Leider gab es keinen Cameo von Lui, welcher Fans sicherlich gefreut hätte. Nichtsdestotrotz gibt es hier einen anderen netten Cameoauftritt oder besser gesagt Minirolle aber dazu später etwas mehr.

Wie gesagt, schlüpft Donnie Yen hier nun in die Rolle des berüchtigten Gangsterbosses Ng Sai-Ho und spielt damit eine eher düstere Figur, meistert auch dies gewohnt klasse und mimt den mächtigen, wenn hin und wieder auch hitzköpfigen Gangsterboss sehr gut.

Yen's typische Trademark-Martial Arts Action sollte man nicht erwarten, dennoch bietet der Film aber genug an atemberaubenden Actionszenen. Die Fights sind eher brachialer Natur und weniger choreographiert, jedoch können sich Fans auch hier und da auf ein paar nette Moves vom Yenster freuen, nur eben nicht so akrobatisch und spektakulär, wie man es sonst von ihm kennt. Auch wird hier ordentlich geballert, so dass Freunde des Heroic Bloodshed auf ihre Kosten kommen dürften.

Setdesign, Look und Atmosphäre sind top, besonders das 60er-Jahresetting kommt schön authentisch rüber. Die für den Film wieder auferstandene Kowloon Walled City sieht zudem eindrucksvoll aus, wenngleich die CGI bei den Außenaufnahmen recht deutlich erkennbar sind aber nicht billig wirken, wie in so vielen Festland-Produktionen.

Die Story ist durchgehend spannend erzählt und gerade für Fans von Gangsterfilmen interessant, erst recht, weil sie auf wahren Begebenheiten basiert. Sicherlich hat man auch hier und da etwas hinzugedichtet oder verändert bzw. angepasst, um das ganze für einen Film zu optimieren. Kenner des Originals werden kleine Unterschiede feststellen, wie z. Bsp. die Art, wie Ho zu seinem kaputten Bein kommt. Ray Lui wurde einst im Original bei einem Restaurantbesuch angeschossen, während Donnie's Version bei einer Auseinandersetzung in einen Hinterhalt gerät, wo man ihm das Bein bricht.

Nach jeweils gut 30 Jahren Filmkarriere treten die beiden Topstars Donnie Yen und Andy Lau hier erstmals gemeinsam in einem Film auf. Interessant daran ist, dass Lau hier, wie bereits 1991 im zweiteiligen Epos "Lee Rock" von Lawrence Ah Mon, erneut die selbe Rolle des Inspector Lui Lok verkörpert und heute wie damals wieder eine verdammt gute Performance abliefert. Übrigens war Regisseur Wong Jing auch beim damaligen Zweiteiler als Produzent beteiligt. Das Zusammenspiel der beiden sucht seinesgleichen, beiden harmonieren klasse miteinander als, nicht nur Geschäftspartner, sondern quasi loyale Brüder im Geiste. Lok und Ho verbindet eine ähnliche Vergangenheit - beide kamen aus ärmlichen und einfachen Verhältnissen aus Mainland China nach Hong Kong auf der Suche nach einem besseren Leben, welches beide auch zweifelsohne erreicht haben, wenn auch auf unterschiedliche aber dennoch sehr ähnliche Art und Weise, denn obwohl sie vermeintlich auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen, verschwimmen die Grenzen aufgrund bestehender Verhältnisse zur damaligen Zeit fast vollends. So haben beide gesehen, dass sie mit vereinten Kräften wesentlich mehr erreichen konnten, als allein und daraus entstand ein fester Bund.

Interessant ist, dass Crippled Ho in der Lee Rock-Saga mit Andy Lau nicht vorkommt. Die Figur des Inspector Lui Lok jedoch, und hier kommen wir gleich zur oben erwähnten Gastrolle, trat in der ersten Verfilmung "To Be Number One" als wichtige Nebenfigur auf und wurde von Kenneth Tsang gespielt, welcher auch in "Chasing the Dragon" mitwirkt und als Schwiegervater von Andy Lau's Lui Lok auftritt.

In Chasing the Dragon jedoch wird der brüderliche Bund Ho's mit Lok zudem viel stärker dargestellt als seinerzeit in "To Be Number One".

Neben den besagten Herrschaften treten noch eine Reihe weiterer bekannter Gesichter auf, wie Kent Cheng, Chan Wai Man ( der wie so oft, wieder einen Triadenboss spielt ), Philip Keung und Cameos gibt es noch von Philip Ng und Terence Yin.

Alles in allem ist Chasing the Dragon wirklich ein hervorragendes Gangster-Epos, welches das Original übertrifft, in so ziemlich allen Belangen überzeugt und Spaß macht.

9 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 6

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 21 - 24

 

 

 Zatoichi goes to the Fire Festival ( Kenji Misumi / 1970 )

"ZATOICHI ABARE HIMATSURI"

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Für den 21. Zatoichi Film nahm wieder mal Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz und drehte seinen 6. und somit letzten Beitrag der Reihe. Gleichzeitig liefert Misumi auch sein bestes Zatoichi-Werk ab.

Ichi ist auf einer Geisha-Auktion und massiert einen Kunden, als eine atemberaubend schöne Frau auf der Bühne zum Verkauf angeboten wird. Sein Kunde bricht ab, da er die Auktion gewonnen hat und zahlt nicht den vereinbarten Preis an Zatoichi mit dem Einwand, dieser habe ja nicht zu Ende massiert. Kurz darauf rettet Ichi, maskiert die Frau und flieht mit ihr in eine nahegelegene Hütte. Ein mysteriöser Samurai hat den "Besitzer" der Frau und dessen Gefolgsleute kurz darauf getötet. Etwas später zurück in der besagten Hütte: Ichi schläft, zumindest tut er so, während die Frau ihm seinen Geldbeutel entwendet und sich herausschleicht, um draußen vor der Hütte eben auf jenen Samurai zu treffen. Die beiden kennen sich, ihr Blick wirkt vertraut und dennoch jagt er ihr sein Katana in den Körper.

Wie sich später herausstellt, war er ihr Ehemann und ist auf einem eiskalten Rachefeldzug gegen alles und jeden. Er will auch Ichi töten, da er glaubt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, was nicht der Fall war, doch wie Ichi es selbst treffend analysiert - egal, was er sagen würde, der Samurai wäre ohnehin nicht von seinem Glauben abzubringen. Doch dies ist nicht das einzige Problem, denn auch ein großer Yakuza-Boss will Ichi tot sehen und geht anders an die Sache ran, als die bisherigen und gewöhnlichen Bosse dies vor ihm versuchten.

Der Film erzeugt bereits früh eine wirklich gute Spannung, welche vom Score perfekt untermalt wird. Die Geschichte kommt sehr atmosphärisch und auch düster daher, spielt schon früh ihre Stärken aus. Das Niveau hält sich hier aber nicht nur, es steigert sich im Verlauf immer mehr.

Tatsuya Nakadai als geheimnisvoller Samurai hat verhältnismäßig wenig Screentime aber kraftvolle Auftritte mit einer enormen Präsenz. Es ist kein Zufall, dass seine Figur hier sehr stark an jene aus seinem 1966er Kultwerk "Sword of Doom" erinnert. Als ehemaliges Mitglied der Elitegarde des Shogun, der seine Frau getötet hat, hegt er, wie gesagt einen Groll gegen Zatoichi weil er denkt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, wofür er ihn töten will. Doch dies macht er nicht bei der ersten Gelegenheit, denn genau das ist es, was seinem Leben scheinbar noch Antrieb, gar einen Sinn gibt, weshalb das erste Duell der beiden auf der Brücke bei Nacht nur ein erstes Herantasten darstellt. Dies allerdings schon atmosphärisch wie inszenatorisch perfekt. Es gibt einige wirklich toll choreographierte Schwertfights und Katsu geht richtig gut ab. Der Onsenfight gegen einige Killer die Ichi auflauern ist dabei nur eines der tollen und hervorragend inszenierten Highlights. Die Action in diesem mittlerweile 21. Werk hat sich erneut steigern können, im Vergleich zu den vorherigen Filmen und bietet auch den einen oder anderen Überraschungsmoment.

Der blinde Yakuza Boss Yamikubo - den die Leute auch den Shogun der Unterwelt nennen- ist definitiv ein Mann, der sich stark von den gewöhnlichen Tyrannen und Bossen abhebt die man aus den bisherigen Filmen kennt und welche sonst immer ganze Dörfer schikanieren usw. Er scheint Ichi sehr ähnlich zu sein und ist ein Mann von Intelligenz. Ebenso wie Ichi, ist er blind, wodurch das Ganze schon eine gewisse Brisanz bekommt und man ihn definitiv anders sieht, als die sonstigen, meist sehr ähnlich gelagerten Badguys. So ist gerade das Finale, welches alles vorherige noch in punkto Atmosphäre toppt und in einer tollen Location stattfindet, ein besonderer Augenschmaus. Selten hat man so mitgefiebert und selten war es dem Anschein nach so brenzlig für Ichi auch wenn man weiß, dass es ihm nicht an den Kragen geht. Die Falle, die ihm gestellt wird ist toll inszeniert und spektakulär-Wie Ichi allerdings den Spieß umdreht, ist umso besser!

Zatoichi 21. bietet herausragende Cinematographie und eine sehr gute Regie von Kenji Misumi, der hier ganz klar auf dem Höhepunkt seines Schaffens innerhalb der Reihe ist. Die Story kommt einen Tick komplexer daher als man es sonst von der Reihe kennt.

Die Mischung aus Action, interessanten Charakteren und einer wendungsreichen Story mit ordentlichen Twists, sowie der richtigen Dosis Emotionen sorgt für ein Top-Filmerlebnis. Der Score ist stark, was auch nicht unerwähnt bleiben darf.

Ganz, ganz großes Kino! Der bisher beste Zatoichi-Film!

9,5 / 10

 

Zatoichi meets the One-Armed Swordsman ( Kimiyoshi Yasuda / 1971 )

"SHIN ZATOICHI: YABURE! TOJIN-KEN"

https://gacinema.files.wordpress.com/2016/12/d-title71b.jpg?w=768

 

Nachdem Zatoichi im 20. Film der Reihe bereits auf seinen Landsmann Yojimbo bzw. Sanjuro traf, war Film Nr. 22 ein internationales Crossover, denn hier trifft er, unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, auf niemand geringeren als Fang Gang, den berühmten einarmigen Schwertkämpfer aus der gleichnamigen Shaw Brothers Reihe, welcher hier natürlich wieder von Wang Yu verkörpert wird. Wang Yu war zu der Zeit bereits einer der größten Stars des chinesischen Films, so war es natürlich ein genialer Zug, die beiden Superstars in einem Film zu vereinen und damit beide Märkte der jeweiligen Länder anzusprechen.

In China erschien das Reboot "The New One-armed Swordsman" mit den Nachwuchsstars David Chiang und Ti Lung übrigens im selben Jahr. Dort schlüpfte Chiang in die Rolle eines anderen einarmigen Schwertkämpfers und beerbte Wang Yu.

Im vorliegenden "Zatoichi meets the One-armed Swordsman" treffen die beiden Stars recht früh aufeinander und sind einander auch zunächst freundlich gesonnen. Fang Gang ist im Lande weil er einer Einladung eines alten Freundes zum Fukurugi Tempel gefolgt ist, den er besuchen und dort gemeinsam mit ihm trainieren will. Auf dem Weg trifft Fang Gang auf eine chinesische Schaustellerfamilie, die sich in Japan niedergelassen hat. Die gemeinsame Freude, im fremden Land auf Landsleute zu treffen ist groß und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg, doch unterwegs treffen sie auf japanische Truppen, welche einen Transport im Auftrag des Shogun durchführen. Jeder hat den Weg zu verlassen und sich zu verbeugen, doch der kleine Sohn der chinesischen Schausteller renn t plötzlich los, um seinen davonfliegenden Drachen einzufangen. Ungehalten, gehen die Samurai auf den Jungen los, die Mutter wirft sich dazwischen, rettet ihren Sohn, doch lässt dabei ihr Leben un dauch der Vater stirbt. Fang Gang legt los und tötet daraufhin einige der Samurai, der Junge kann fliehen und Fang Gang zeiht sich zurück. Die verblieben Samurai töten letztlich alle unbeteiligten Zeugen dieses Massakers und schieben alles auf Fang Gang.

Der umherziehende Zatoichi ist zufällig in der Nähe als er den kleinen Jungen in den Armen seines sterbenden Vaters weinen hört und nimmt diesen mit. Wenig später trifft er auf Fang Gang, welcher bereits von den Behörden gejagt wird. Durch gewisse Begebenheiten und Missverständnisse, verursacht durch die bestehende Sprachbarriere, trennen sich deren Wege und da Fang Gang glaubt Ichi hätte ihn für Geld verraten schwört er Rache.

Die gemeinsamen Szenen der beiden Stars sind klasse, bieten auch aufgrund der Sprachbarriere einige nette Szenen. So fungiert der kleine Junge Xiaorong teils als Übersetzer für die beiden, was man storytechnisch ganz gut gelöst hat.

Die Geschichte ist recht simpel gehalten und man hätte deutlich mehr aus dem Plot und diesem treffen der Giganten herausholen können. Nach dem ersten Drittel fährt sich die Story etwas fest und tritt auf der Stelle. Wang Yu hat danach erstmal recht wenig Screentime, wodurch es über weite Strecken wieder zur reinen Zatoichi-Show wird, dies aber gewohnt sehr gut. Im letzten Drittel zieht das ein wenig Brisanz in das Ganze hineinbringt.

Die Actionszenen sind klasse und gleichermaßen auf die beiden Stars verteilt worden. So hat jeder einige Kampfszenen für sich, ehe es auf das unausweichliche Duell der Giganten zusteuert. Die choreographie ist sehr gut und man merkt dass diese sich innerhalb der letzten paar Zatoichifilme immer weiterentwickelt hat und komplexer geworden ist. Durch Wang Yu's Figur gibt es auch ein wenig waffenloser Kampfkunst zu sehen. Der Härtegrad ist ordentlich. Im Finale bekommt man dann sicherlich einen der besten 1 vs 1 Fights der Zatoichi-Reihe zu sehen. Das Aufeinandertreffen dieser zwei ikonischen Filmcharaktere ist einfach spektakulär ohne Ende. Begleitet von einem grandiosen Soundtrack und perfekter Kameraarbeit ( besonders die eingestreuten Totalen sehen hierbei wirklich klasse aus ) liefern sich Shintaro Katsu und Wang Yu ein wirklich eindrucksvolles und herausragendes Duell der Extraklasse.

8 / 10

 

Zatoichi at Large ( Kazuo Mori / 1972 )

"ZATOICHI GOYO-TABI"

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Kazuo Mori führte bei Film Nr. 23 Regie. Zatoichi at Large bedient sich bei einigen anderen Filmen der Reihe und wiederholt sogar Begebenheiten und Szenen aus diesen fast 1 zu 1.

So begegnet Ichi zu Beginn einer sterbenden Schwangeren, dessen Baby er noch selbst zur Welt bringt. Ab da hat er nun ein Baby bei sich, von dessen Vater weit und breit keine Spur ist. Man fühlt sich direkt an den 8. Film aus der Reihe, "Fight, Zatoichi, Fight" erinnert, nur dass er das Baby dort nicht selbst auf die Welt holte. Im vorliegenden Film jedoch ist es nicht die Haupthandlung, das Baby zu seinem Vater zu bringen. Die Reise ist hier kurz und Ichi liefert das Baby recht zügig im nahegelegenen Ort beim Vater ab. Zuvor wird noch schnell eine ebenfalls bereits bekannte Szene des oben genannten Films wiederholt, in welcher Ichi das Baby austrickst und ihm seine eigene Brust gibt, um es ruhig zu stellen. Dann beginnt der eigentliche Plot. Ein Sommerfest soll bald abgehalten werden doch eine Yakuza-Gang trifft ein und will einige der jungen Frauen prostituieren, sowie die Schausteller zwingen, die Hälfte ihres Verdienstes abzugeben. Kurz, die übliche Story, in der eine Kleinstadt und dessen Bewohner schikaniert werden, was per se gar kein Problem wäre, denn man kennt die wiederkehrenden Hauptelemente der Reihe, nur ist das alles hier recht spannungsarm inszeniert.Die Geschichte ist sehr ruhig und dümpelt teilweise etwas vor sich hin.

Einige Comedyszenen mit den Schaustellern lockern das Geschehen zwar kurzzeitig auf, können den Grundton allerdings nicht sonderlich ändern.

Kämpfe gibt es kaum außer 1-2 kleine Demonstrationen Ichi's, wo er seine Skills aufblitzen lässt. Ein mysteriöser aber höflicher Samurai, dessen Ziel es ist, sich mit den besten Schwertkämpfern zu messen taucht irgendwann mittendrin auf und ist so ziemlich der einzig wirkliche Spannungsträger der ansonsten doch recht langatmigen Geschichte. Das Finale bietet gute Action vor netter Kulisse. Das letztliche Aufeinandertreffen mit dem Samurai enttäuscht dann allerdings doch, denn man hat sich auf einen tollen Fight eingestellt. Dieser wird quasi kurz vor dem Abspann innerhalb von wenigen Sekunden abgehandelt, nachdem das eigentliche Finale auch schon durch war. Wirkte so nach dem Motto: das müssen wir jetzt auch noch schnell einbauen und beenden. Also im Endeffekt war dieser Nebenplot völlig unnötig im Film und nicht der Spannung würdig, welche vorher darum aufgebaut wurde. Leider verschenktes Potenzial in mehrerlei Hinsicht und so ist "Zatoichi at Large" der für mich bisher schwächste Zatoichi-Film.

6 / 10

 

Zatoichi in Desperation ( Shintaro Katsu / 1972 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: ORETA"

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Zatoichi in Desperation ist der vorletzte Film der Reihe, zumindest wenn man vom damaligen Standpunkt ausgeht und den späten Nachzügler aus dem Jahr 1989 außer acht lässt.

Shintaro Katsu führte hier selbst Regie und dieser Film hebt sich vom Look doch ein wenig vom gewohnten Standard der Reihe ab, angefangen bei der experimentierfreudigen Kameraarbeit, die mit vielen Nahaufnahmen aufwartet und einem oftmals starken Zoom bis hin zur Farbfilterung. Ungewöhnlich für die Reihe ist auch der Einspann des Films. Keine Musik, keine Bilder, lediglich die Namen werden in schnellem Tempo vor schwarzem Hintergrund, ohne Ton eingeblendet.

Zu Beginn sehen wir Zatoichi auf seiner unermüdlichen Wanderung, als er auf einer löchrigen Hängebrücke einer älteren Shamisen-Musikerin begegnet und mit ihr ins Gespräch kommt. Wenig später ein falscher Schritt und die Frau stüzrt plötzlich in ihren sicheren Tod. Ichi nimmt ihr Instrument an sich und macht sich auf den Weg zu ihrem nahegelegenen Heimatort, von dem sie ihm kurz zuvor noch erzählt hat. Er macht dort ihre Tochter Nishigiki ausfindig, um ihr die tragische Nachricht zu überbringen. Nishigiki arbeitet dort Schulden in einem Bordell ab und Ichi macht es sich zur Aufgabe, sie dort auszulösen, doch dies wird nicht sein einziges Problem werden.

Atmosphärisch ist der Film eine Ecke düsterer und wirkt sehr ernst, endgültig und trist. Man könnte es evtl. als düstere Melancholie beschreiben. Der Titel "Zatoichi in Desparation" passt sehr gut, denn auch er ist als Charakter irgendwie stellenweise deutlich mehr betroffen von dem was um ihn herum passiert, wirkt gar zeitweise wie gelähmt von den Umständen. Er befreit Nishigiki aus dem Bordell, welches natürlich einer örtlichen Yakuza-Gang gehört, die wiederum skrupellos die armen Dorfbewohner schikaniert, die Fischer terrorisiert und auch dieser Punkt wird hier deutlicher herausgearbeitet als man es bisher von der Reihe kennt.

So hat der Anführer in einer Szene, als es fast zu einem Aufstand zwischen ihm, seinen Männern und den Fischern zum Eklat kommt, keine Skrupel, einen kleinen Jungen tot zu schlagen, nachdem dieser ihn mit Steinen bewarf. Dieser war wiederum der kleine Bruder eines 14-jährigen Mädchens, welches auch dazu gezwungen wurde im Bordell zu arbeiten, wie wir etwas früher erfahren. Diese ganzen Einzelschicksale sind miteinander verbunden und tragen zur tristen Stimmung bei, so wie z. Bsp. auch der geistig Behinderte, der Ichi ein paar mal über den Weg läuft und dem Zuschauer zunächst skurril anmuten mag, besonders auch eine gewisse Szene betreffend - aber dies zeigt so gesehen nur, wie unmenschlich die in diesem Ort vorherrschenden Bedingungen sind.

Zum Ende hin kommt dann mehr und mehr Dramatik in die Geschichte rein und sogar Ichi kommt aus freien Stücken in eine bedrohlichen Lage, in der man ihn so noch nie vorher gesehen hat. Umso überraschender ist dann der Showdown, denn dies hätte ich so nicht erwartet.

Auch wenn die Story im Grunde recht interessant ist, hat der Film ein paar Passagen, wo er etwas auf der Stelle tritt. Der Anteil an Kämpfen ist relativ gering, diese kommen aber wesentlich blutiger daher als man es in den allermeisten vorherigen Teilen gesehen hat und fügen sich insgesamt auch sehr in die vorliegende Grundstimmung ein. Wer hier die zuletzt so toll choreographierten und teils langen Fights erwartet, könnte eher enttäuscht werden.

Aufgrund der andersartigen Herangehensweise an einen Zatoichifilm, welche vom Star der Reihe, Shintaro Katsu selbst stammt, ist der Beitrag sehenswert, zwar bisweilen ungewöhnlich aber interessant.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #19

28. November 2017

 

"John Woo's" Reviews - #19

Heute mit folgenden Filmen:

 

Die 18 Kämpfer aus Bronze ( Joseph Kuo / 1976 )

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Die Herrscher der Qing-Dynastie wollen das Land unter sich Vereinen. Rebellen und andersgesinnte werden samt ihrer Familien getötet. Der kleine Long wird als Baby in Sicherheit gebracht, von einem Meister bereits früh in der Kampfkunst unterrichtet und bald auch in den Shaolintempel gebracht, wo er sein Kung Fu perfektionieren soll, um gegen die Schergen bestehen zu können.

1976 erschien mit "Die 18 Kämpfer aus Bronze" unter der Regie von Joseph Kuo einer der großen Easternklassiker, der in der Hauptrolle mit Kung Fu Star Carter Wong besetzt wurde. Wong macht wie immer eine klasse Figur und hat eine gute Ausstrahlung. In den Kampfszenen natürlich läuft er wie gewohnt zur Höchstform auf.

Nach kurzem Beginn geht es auch schon relativ schnell in den Shaolin Tempel, wo man schöne Trainingsszenen zu sehen bekommt, welche dann auch den Großteil der weiteren Laufzeit dominieren. Ein wahrer Leckerbissen für Easternfans, denn gerade nachdem die Shaolinschüler 36 Tests bestanden haben, gibt es eine letzte harte Prüfung: die Kammer der 18 Bronzekämpfer, die man besiegen muss, wenn man das Kloster verlassen will. Eine Prüfung auf Leben und Tod, in der sich die Mönche durch Gänge und Gewölbe voller Fallen und eben den plötzlich auftauchenden besagten Bronzemännern kämpfen müssen.

Nachdem die Prüfung bestanden ist und Carter und sein Freund nun das Kloster verlassen, spielt sich die letzte halbe Stunde draußen ab, wo es dann gegen die fiesen Qing Schergen geht und alles in einem fullminanten Finale mündet, in welchem dann auch die hübsche Eastern-Darstellerin Polly Shan Kuan mitmischt, welche oft in Carter Wongs Filmen zu sehen war.

Die Fights sind toll choreographiert, abwechslungsreich und zudem in guter Menge vorhanden. Besonders Carter Wong ist nochmal ein eigenes Level an Power und toll anzusehen.

Ein klasse Eastern, der in keiner Genresammlung fehlen darf.

8,5 / 10

 

 

Die Rückkehr der 18 Bronzekämpfer ( Joseph Kuo / 1976 )

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Der Kaiser liegt im Sterben und hat im Testament seinen Nachfolger bestimmt. Durch eine Intrige lässt der 6. Prinz das Testament fälschen und sich selbst als Nachfolger auf den Tron bestimmen.

Um jedoch ein vollkommener und unbesiegbarer Kung Fu Kämpfer zu werden begibt er sich nach Shaolin und beginnt die harte Ausbildung der Mönche. Er ist nahezu besessen davon, ein unbesiegbarer Kämpfer zu werden. 3 Jahre will er trainieren, ehe er beschließt auf seinen Tron zurückzukehren.

Teil 2 erschien ebenfalls im Jahr 1976 unter Joseph Kuo, hat storytechnisch aber nichts mit Teil 1 zu tun. Carter Wong ist in einer anderen Rolle zu sehen, im großen und ganzen läuft das Schema aber ähnlich ab. Der Hauptteil spielt sich dabei im Tempel ab mit guten Trainingsszenen und die Highlights sind natürlich die Prüfungen gegen die Bronzemänner. Carter muss sich hier wieder durch verschiedene Kammern mit den unterschiedlichsten Hindernissen kämpfen, die ihm alles abverlangen. Die Kung Fu Fights sind gut choreographiert und dynamisch. Aufgrund der hohen Actiondichte kann keine Langeweile aufkommen. Carter Wong, hier als böser Charakter ist charismatisch, wie immer.

Polly Shang Kuan, die oft an Wong's Seite in Filmen zu sehen war, ist auch hier wieder mir von der Partie, taucht aber nach einem ausgedehnten Fight am Anfang, in dem ihre Figur vorgestellt wird, erst am Ende wieder auf, wo es einen kurzen Fight gegen Wong gibt, jedoch geht dieser recht abrupt ohne Ergebnis zu Ende.

Während der Ausbildung fiebert man ganz gut mit Carter's Figur mit und hofft, dass aus ihm ein recht schaffender und positiver Mensch wird, jedoch ist dies nicht der Fall.

Das Finale nach dem Hauptpart im Tempel nimmt nur noch ca die letzten 5 Minuten des Films ein und wird schnell abgefrühstückt, was ein wenig schade ist, denn das abrubte und offene Ende lässt einen doch recht unzufrieden zurück.

Was die Action angeht, liefert der Film aber ab und bietet wirklich zahlreiche Fights und schöne Prüfungen in guter Atmosphäre. Ein tolles Ende hätte das Ganze dann noch gut abrunden können. Nichtsdestotrotz eine guter Eastern, der aber nicht ganz an den ersten Teil herankommt, welcher iinsgesamt runder inszeniert war.

7 / 10

 

Those Merry Souls ( Lau Kar Wing / 1985 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/8e/ThoseMerrySouls.jpg

 


Die Freunde Ng und Lung arbeiten als Stuntmen. Als Lung zunehmend merkwürdiges Verhalten bei seinem Vater bemerkt, ahnt er nicht, dass dieser quasi den Job des Sensenmannes ausführt und Seelen abholt, um diese ins Jenseits zu befördern. Eines Tages verunglückt Ng am Filmset und stürzt schwer zu Boden. Lung's Vater jedoch nimmt Ng's Seele nicht, wodurch dieser überlebt, doch dadurch wird Lung's Vater bestraft und Ng von nun an mit dessen Aufgabe betraut.

Dies sorgt für heilloses Chaos und Ng's Vater, ein taoistischer Priester scheint die einzige Rettung aus dieser Misere zu sein.

Was vom Plot her ziemlich abgedreht klingt, ist auch genau das. Those Merry Souls erschien im Jahr 1985 unter Lau Kar Wing's Regie und bietet eine recht verrückte Geschichte, in der sich die beiden Stars Eric Tsang und Yuen Biao austoben und mit Geistern aus dem Jenseits anlegen dürfen. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf Comedy, die mit Gruselelementen gepaart wird. Ein wenig Action gibt es auch ein wenig und besonders in der ersten Hälfte können sich Martial Arts Fans auf 3 schöne Kampfszenen freuen, in denen Yuen Biao seine eindrucksvollen Fähigkeiten zur Schau stellt. Hier funktioniert auch der Genremix noch sehr gut und abwechslungsreich, mit jeder Menge gelungenem Slapstickhumor - was dann in Hälfte 2 etwas abhanden kommt. Es gibt nur noch Ansätze von dem was vorher so gut funktioniert hat und es fehlen einem auch die bereits erwähnten tollen Actionszenen, denn im Finale gibt es an Action so gesehen nur noch die Geisteraustreibung, die recht chaotisch von statten geht.

Punkten kann der Film definitiv auch mit der wirklich guten Starbesetzung, denn neben Biao und Tsang, sind Stanley Fung und Lam Ching Ying ( mal wieder als taoistischer Priester ) zu sehen. Zudem gibt es zahlreiche Cameos von u.a. Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat, Moon Lee und Sammo Hung, der den Film produziert hat, als Filmregisseur.

Am Ende bleiben in Anbetracht genannter Schwächen aber immer noch knapp 7 / 10.

 

 

TheTuxedo ( Kevin Donovan / 2002 )

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Nachdem um die Jahrtausendwende Filme wie Rush Hour und Shang-High Noon Jackie Chan auch endlich den ersehnten Erfolg in Übersee bescherten, folgte kurz nach Rush Hour 2, mit der Actionkomödie "The Tuxedo" vom Regiedebütanten Kevin Donovan die nächste US-Produktion.

Wirklich gut aufgenommen wurde der Film damals nicht und auch ich hatte keine wirklich herausragenden Erinnerungen an den Streifen, hatte ihn zur damaligen Zeit auch nur 1 Mal gesehen. Nun, nach einer erneuten Sichtung muss ich sagen, ja der Film gehört definitiv nicht zu den ( zahlreichen ) Highlights von Jackie aber ist als leichte Kost / Familienunterhaltung eigentlich ganz brauchbar und gar nicht so schlecht, wie die Erinnerung daran.

Der Film wirkt im Prinzip, wie eine typische Comicverfilmung und könnte glatt eine Originstory eines Helden sein. Mir persönlich ist jetzt nicht bekannt, ob The Tuxedo einen Comic zur Vorlage hat aber der Aufbau erinnert doch sehr daran.

Jackie Chan spielt einen gewöhnlichen Taxifahrer, der durch Zufall den Job eines persönlichen Fahrers für den reichen Clark Devlin erhält, doch bald stellt sich heraus, dass dieser kein gewöhnlicher Arbeitgeber ist und ehe er sich versieht, muss er die Welt retten.

So ist im Prinzip die Story schnell beschrieben. Neben Jackie Chan darf sich auch die hübsche Jennifer Love Hewitt mit den Bösen anlegen, auf deren Seite auch Peter Stormare als Wissenschaftler zu sehen ist.

Setting, Effekte und Ausstattung wirken optisch sehr gut und hochwertig. Actionmäßig werden, keine besonderen Highlights geboten aber das Tempo ist hoch und es entsteht keine Langeweile. Die Fights bestehen aus viel Wirework und Jackie erhält seine Kampffähigkeiten lediglich durch den besonderen Anzug / Tuxedo, welchen er trägt, wodurch er Fähigkeiten a la Inspector Gadget erhält. Mein persönliches Highlight war die Szene, in der Jackie angegriffen wird und sich währenddessen versucht den Anzug anzuziehen, was ordentlich gelungene Slaptsick hervorbringt und nett gemacht ist, als er dadurch dass er nur die Hose an hat auch nur Kicks benutzen kann, um sich zu verteidigen.

The Tuxedo ist sicher kein Überflieger aber eine nette, solide Komödie, die sich ohne große Ausreißer nach oben oder unten bei knappen 6 / 10 Punkten einpendelt. Wer allerdings den typischen Jackie-Style aus seinen Hong Kong Filmen oder gar gleichwertige Kost, wie Rush Hour erwartet, wird enttäuscht werden.

Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Ich denke, ein jüngeres Publikum wird hier eher seinen Spaß habe, als der Hardcore JC-Fan.

6 / 10

 

The Gambling Ghost ( Clifton Ko / 1991 )

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The Gambling Ghost erschien 1991 unter der Regie von Clifton Ko und vereint, wie es der Titel verrät, übernatürliche Elemente mit jenen des Genres der Gambler Filme, welches von Wong Jing's God of Gambler Reihe maßgeblich begründet wurde.

Allein schon ein kleines Highlight für sich, ist Sammo Hung hier gleich in einer Dreifach-Rolle zu sehen, denn er spielt die Hauptrolle des erfolglosen Gamblers Fatty, dessen Vater und auch noch den Großvater. An seiner Seite ist Kollege Meng Hoi als "Hoi" mit dem sich Fatty tagsüber als Parkservice-Arbeiter eines Hotels verdingt. Um an das vermeintlich schnelle Geld zu kommen, verfallen sie regelmäßig dem Glücksspiel, doch sind dabei relativ erfolglos. Irgendwann nimmt Fatty's verstorbener Großvater Hung Kau aus dem jenseits Kontakt mit Fatty auf und macht einen Deal mit seinem Enkel. Durch übernatürliche Hilfe gewinnt Fatty von da an bei seinen Glücksspielen und wird reich, doch dafür soll er den Mord an seinem Großvater rächen und die Täter seinerseits umbringen. Nachdem Fatty seinen Reichtum erlangt hat, will er sich natürlich aus der Affäre ziehen, zu allem übel kommt aber noch hinzu, dass die zwielichtigen Glücksspielbetreiber, die um ihr Geld erleichtert wurden, Vergeltung wollen und Fatty auf die Pelle rücken.

Was an sich nach einer klasse Komödie klingt, verläuft die meiste Zeit, zumindest die ersten 2 / 3 der Story öfter mal schleppend, da es wenig Highlights und kaum Action gibt. Wenn diesbezüglich schon auf Sparflamme gekocht wird, sollte es wenigstens auf Seiten der Comedy ordentlich krachen, doch auch hier gibt es wenig Schauwerte. Erst das Finale steigert sich so enorm, wie man es sich schon viel früher im Film gewünscht hätte. Es wird brachial aufgedreht und dann gibt es erstklassige Martial Arts Action, wo dann auch Sammo und Meng Hoi richtig loslegen. Sammo allerdings in Form seines Vaters, der hier tolles Wing Chun in den Kämpfen zeigt. Als Gegner sind Billy Chow und Bobby Samuels ( Righting Wrongs ) zu sehen, die eigentlich nur für die Action im Finale hinzustoßen.

Auch James Tien ist hier mit von der Partie. In Punkto bekannte Namen bietet The Gambling Ghost wirklich einige Highlights, denn es gibt zahlreiche Cameos von Hong Kong Stars über den Film verteilt, von u.a. Lam Ching Ying, Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat und Corey Yuen. Gerade der Auftritt von Lam Ching Ying dürfte Genre Fans erfreuen, denn auch hier darf er wie üblich Geister beschwören, wenn auch nicht in der taoistischen, gelben Robe - diese ist eher James Tien vorbehalten.

Der Showdown holt wirklich einiges raus aus dem über weite Strecken eher mittelmäßigen Film. Etwas mehr und besser verteilte Action hätte dem Pacing gut getan.

So bleiben noch knappe 7 / 10 Punkten.

 

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #20

5. Dezember 2017

 

"John Woo's" Reviews - #20

Heute mit einigen der berühmten Filme der Hui-Brüder, die hierzulande als Mr. Boo 1-4 in einer Komplettbox veröffentlicht wurden.

 

The Private Eyes ( aka Mr. Boo ) ( Michael Hui / 1976 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/c0/PrivateEyes.jpg

 

The Private Eyes von den legendären Hui-Brüdern aus dem Jahr 1976 wurde in Deutschland als Teil 1 der sogenannten Mr. Boo Reihe veröffentlicht, ist aber ein komplett eigenständiger Film und auch die anderen Filme haben nichts miteinander zu tun.

Sowohl für Michael Hui als auch John Woo, die hier beide gemeinsam Regie führten, war The Private Eyes die dritte Regiearbeit. Hui allerdings trat auch als Drehbuchautor und natürlich Hauptdarsteller auf und wird hier von seinen ebenso berühmten Brüdern Sam und Ricky unterstützt. Private Eyes war zugleich der erste gemeinsame Film der Brüder, die sich hier mit reichlich verrückter Comedy so richtig ausgelassen haben.

Szenen wie der grandiose Küchenfight als Michael Hui einen Taschendieb verfolgt, der Kampf von Sam Hui in einem Supermarkt begleitet vom legendären Wong Fei Hung Score, die Zubereitung des Hähnchens anhand eines Aerobikvideos im TV-Klingt sind dabei nur die Haupthighlights des ganzen. Klingt verrückt?! Ist es auch und das nicht zu knapp. Wer auf den asiatischen Humor steht und Slapstick mag, wird hier bestens unterhalten. Für die nötige Qualität der vorhandenen Action hat niemand geringeres als Sammo Hung gesorgt, der als Actionchorerograph seine Finger im Spiel hatte.

Verschnaufpausen gibt es kaum, denn ein Gag jagt den nächsten. Auftritte weiterer bekannter Stars, wie Richard Ng in einer kleine Nebenrolle als Police Inspector, Shek Kin ( bekannt als Mann mit der Todeskralle aus Enter the Dragon ), Cameos von u.a. Mars, der mal durch Bild turnt, runden den Filmspaß ab.

Herrlich verrückter Humor!

8,5 / 10

 

 

The Contract ( aka Mr. Boo2 ) ( Michael Hui / 1978 )

http://c8.alamy.com/comp/F47HB3/the-contract-1978-by-michael-hui-koon-man-hong-kong-actor-comedian-F47HB3.jpg

 

The Contract erschien 2 Jahre nach The Private Eyes und vereinte erneut die Hui Brüder um Michael, Sam, sowie Ricky im nächsten verrückten Abenteuer.

Michael Hui trat wieder als Regisseur auf, dieses Mal aber ohne John Woo.

Michael Hui gibt hier einen Showmaster, der einen 8-jährigen Knebelvertrag beim Sender MTV untereschreibt, jedoch nur ausgenutzt wird und nie große Chancen bekommt. Als ein Angebot der Konkurrenz deutlich lukrativer ausfällt, muss er alles daran setzen, den alten Vertrag von seinen skrupellosen Bossen zu stehlen. Hilfe bekommt er dabei von seinem Bruder und einem TV-Magier. Man merkt, auch hier alleine vom Plot her, sind wieder reichlich Albernheiten vorprogrammiert.

Auch The Contract bietet, typisch Hui Brüder, relativ viel Skurriles, verrückte Charaktere und Slapstick. Die Gags sind solide, zünden aber bei weitem nicht in der Dichte, wie es bei Private Eyes der Fall ist. Das gezeigte ist aber dennoch ordentlich und bietet das ein oder andere Highlight, wie das Messerwerfen zu Beginn oder das Glücksspiel mit der Kandidatin, die glatt ihren todkranken Mann verwettet. Die vorhandene Action ist gut inszeniert, wenn auch nicht ganz auf dem Level des "Vorgängers", denn auch wenn die beiden Filme eigentlich nichts miteinander zu tun haben, drängt sich ein Vergleich dann doch ein klein wenig auf, da man natürlich auch gerne so einen Kracher von Komödie erwartet.

The Contract ist kein Must See aber eine solide Komödie, die sich für einen Sonntagmittag allemal eignet.

6 / 10

 

 

Security Unlimited ( aka Mr. Boo 3 )( Michael Hui / 1981 )

https://www.google.de


Der Hui-Brothers Film Security Unlimited ( hier zulande als Mr. Boo 3 veröffentlicht ) aus dem Jahr 1981 war seiner Zeit der bis dato erfolgreichste Film der Brüder, wenngleich ich persönlich ihn deutlich schwächer als beispielsweise Private Eyes oder The Contract sehe. Wie bei den zuvor genannten Filmen, wurde auch bei diesem hier die Regie wieder von Michael Hui übernommen, welcher hier den Ausbilder in einer Sicherheitsfirma spielt, der seine Angestellten ( u.a. Sam und Ricky Hui ) gerne schikaniert. Ein Führungswechsel sorgt dafür, dass er degradiert wird und nun mit seinen ehemals Unterstellten auf Augenhöhe ist., was natürlich für Unbehagen bei ihm sorgt. Unter dem neuen Chef muss er zudem nun auch einiges einstecken.

Problem des Films ist, dass die Story eigentlich die meiste Zeit nur vor sich hindümpelt und über weite Strecken kaum nennenswerte Gags bietet. 2-3 ganz solide Slapstickeinlagen, wie beispielsweise der Überfall oder das Essen mit der "falschen Hand" entlockten mir zumindest ein Schmunzeln aber die großen Lacher bleiben hier leider aus.

Zum Ende hin nimmt der Film glücklicherweise etwas Fahrt auf und es kommen ein paar bessere Gags und etwas Abwechslung ins Spiel. Gerade Sam und Michael Hui harmonieren hier in einigen Szenen sehr gut zusammen auch wenn sie in anderen ihrer Werke doch deutlich besser aufgelegt waren.

Der Running Gag mit dem Finger im Lauf der Waffe ist allerdings herrlich verrückt und sorgt letztlich für ein paar der besten Szenen.

Stanley Fung ist übrigens in einer Nebenrolle zu sehen und ohne seinen charakteristischen Schnäuzer auf Anhieb kaum zu erkennen.

Security Unlimited bleibt leider ein relativ schwaches Vergnügen.

Die letzten 20 Minuten konnten da noch etwas Boden gut machen und den Film letztlich aufs Mittelmaß hieven.

5 / 10

 

 

Chicken and Duck Talk ( aka Mr. Boo 4 ) ( Clifton Ko / 1988 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51ZYYMK3FRL._SY445_.jpg

 

Die Michael Hui Komödie Chicken and Duck Talk erschien im Jahr 1988, doch die Regie wurde von Clifton Ko übernommen und nicht von Michael Hui selbst. Ricky Hui ist ebenfalls mit an Bord, während der dritte im Bunde, Sam Hui hier nur einen Mini-Cameo absolviert.

Michael Hui führt ein kleines traditionelles Restaurant, dass für seine guten Entengerichte bekannt ist. Sauberkeit und Hygiene stehen allerdings weniger im Fokus, auch mit der Kundenfreundlichkeit ist es manchmal weit her. Zu allem übel sind die Mitarbeiter alles andere als zufrieden unter ihrem Boss, der an allen Ecken und Enden spart und nicht im entferntesten dran denkt die lauter werdenden Forderungen nach Gehaltserhöhungen zu erfüllen. Unmut macht sich breit und als auch noch Hui's Schwiegermutter zu Besuch kommt, mit der er sich quasi auf Kriegsfuß befindet, bedeutet es für ihn Stress pur.

Bald eröffnet schräg gegenüber ein modernes Chickenrestaurant, ist das Geschäft in Gefahr, denn die hauptsächlich jungen Leute gegen natürlich lieber zur Konkurrenz. Zu allem Übel zerstreitet sich Michael mit einem seiner Angestellten ( Ricky Hui ) so sehr, dass dieser gegenüber beim Konkurrenten anheuert, womit der Krieg endgültig eröffnet wäre.

Der Film spielt fast ausschließlich nur in und vor den Restaurants, hat also locationtechnisch wenig Abwechslung, was aber gar nicht auffällt, da ein hohes Tempo mit guter Gagdichte an den Tag gelegt wird. Der Film lebt von seinem gut aufgelegten Cast - Michael Hui ist wie so oft ziemlich miesepetrig, was ihm hier gut steht. Sam Hui hat wie gesagt leider nur einen Cameo und Ricky Hui ist spielt einen der Angestellten. Auf gegnerischer Seite glänzt Ku Feng als schmieriger Geschäftsführer.

Die Geschichte bietet viele gute Gags und vor allem gelungene Situationskomik. Highlights sind u.a. die Kakerlakenszene oder der Kampf der Maskottchen. Insgesamt ein wirklich spaßiger Film, den ich Genrefans empfehlen kann.

8 / 10

 

 

Gruß

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