Frankenstein (1931) - Monsters Collection Review #2

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11. Oktober 2012
Frankenstein (1931)
 
"It's alive, it's alive, it's alive!"

Wir verdanken den Universal Studios zahlreiche Horrorfilmklassiker. In der Universal Monsters Collection liegen die größten Ikonen des Monsterkinos das erste Mal auf Blu-ray vor, welche ich für euch besprechen möchte. In meiner zweiten Kritik soll es um Frankenstein gehen.



Der Wissenschaftler Dr. Henry Frankenstein ist vom Gedanken besessen, Leben zu erschaffen und wendet sich von der etablierten Wissenschaft ab, um seinen eigenen Experimenten nachzugehen. Nachdem er erfolgreich das Herz eines Toten für drei Wochen zum Schlagen bringen konnte, versucht er im nächsten Schritt mit der Unterstützung seines Gehilfen Fritz aus Leichenteilen eine lebende Kreatur zu erschaffen. Während seines Experiments treffen Frankensteins Verlobte Elisabeth zusammen mit Victor Moritz und Professor Waldman in seinem Laboratorium ein, da sie wegen Henrys zurückgezogenem Leben in Sorge sind. Da er die Gruppe nicht dazu bewegen kann, zu gehen, werden sie Zeuge, wie die Kreatur durch einen Blitzschlag zum Leben erweckt wird. Waldman ist fasziniert und möchte Frankenstein unterstützen, Victor und Elisabeth wenden sich jedoch erschrocken ab.

Die Kreatur ist sehr unbeholfen mit ihrem neuen Körper und zudem nicht fähig, sich außer in einem Grollen mitzuteilen, daher lassen die Forscher es nicht unbeaufsichtigt. Als Waldman erfährt, dass das Gehirn des Monsters von Fritz aus seinem Labor entwendet wurde, warnt er Frankenstein, dass es sich um das Gehirn eines Mörders handele, doch dieser ignoriert die Warnung. Bald darauf findet Frankenstein seinen Gehilfen Fritz tot auf, welcher das Monster zuvor mit einer Fackel gequält hat. Da Henry einen Zusammenbruch erleidet, kümmert sich Professor Waldman nun alleine um die Kreatur.

Die Hochzeit von Elisabeth und Henry wird von der Nachricht des Todes von Waldman getrübt. Das Monster ist entkommen und soll außerdem ein kleines Mädchen getötet haben. Ein wütender Mob aus den Dorfbewohnern begibt sich auf die Jagd nach ihm. Nachdem sich die Gruppe getrennt hat, steht das Monster plötzlich seinem Schöpfer gegenüber und verschleppt ihn in eine nahegelegene Windmühle. Während Frankenstein mit seinem Geschöpf kämpft, wird dieser von der Mühle gestossen. Die Dorfbewohner ergreifen die Chance und setzen die Mühle in Brand. Das Monster ist dem Feuer hilflos ausgeliefert.
 


Interessanterweise sollte ursprünglich Bela Lugosi, der mit Dracula einen großen Erfolg gefeiert hat, die Rolle des Monsters übernehmen. Da die Maske der Kreatur jedoch bis auf Augen und Kinn das Gesicht des Darstellers verbarg, lehnt Lugosi ab und verhalf unbeabsichtigt Boris Karloff zu seinem schauspielerischen Durchbruch. Karloffs zurückhaltendes Spiel, welches dem Monster neben seinem Schrecken aus Wut und Verzweiflung eine kindliche Verletzlichkeit verlieh, ist schlicht brilliant und verleiht der Figur des Monsters ungeahnte Tiefe. Hinzu kommen die legendären Make-Up Effekte von Jack Pierce, der dem Geschöpf sein charakteristisches Äußeres verlieh. Karloffs Einsatz für die Rolle ging so weit, dass er für den Film Teile seiner Zahnprothesen entfernen lies, um dem Monster leichenhafte eingefallene Gesichtszüge zu verleihen.

Auf Wunsch von Studio Boss Laemmle Jr. wurde zum Film ein Prolog erstellt, in dem Darsteller Edward Van Sloan den Zuschauer auf die bevorstehenden Bilder vorbereitet. Meiner Einschätzung nach ist der Film für seine Zeit tatsächlich sehr brutal und die Bilder erschreckend glaubwürdig. Garniert mit dem hervorragenden Schauspiel von Karloff, der es noch immer schafft, das Publikum zu fesseln als auch Mitgefühl und Emotionen zu wecken, ist der Horrorklassiker unter der Regie von James Whale unstreitbar ein Meisterwerk.



Das Blu-ray Bild zeigt sich als ein echtes High Defintion Erlebnis. Die Detailzeichnung überzeugt und stellt beispielsweise die Gesichtszüge in guter Schärfe dar. Die allgemeine Schärfe ist sehr konstant und nimmt nur vereinzelt etwas ab. Das Filmkorn bleibt unaufdringlich und es sind nur wenige kleinste Schäden am Bildmaster zu erkennen. Ein weiteres Highlight sind die gelungene Kameraarbeit sowie die exzellente Ausleuchtung, die ein interessantes Spiel vonn Licht und Schatten erzeugen und dem Titel eine wunderbare Horroratmosphäre verleihen.

Der deutsche DTS 2.0 Mono Track ist dagegen eine Katastrophe. Der Ton klingt sehr dumpf und unnatürlich und die Sprachverständlichkeit hat arg gelitten. Nach ein paar Minuten habe ich diese stumpfe Beschallung bereits nicht mehr ertragen und habe zum englischen Ton mit englischen Untertiteln gewechselt. Überraschenderweise klingen alle anderen Sprachspuren klarer, verständlicher und geben Umgebungsgeräusche wieder, die auf der deutschen Tonspur kaum bis gar nicht hörbar sind. Offensichtlich wurde der deutsche Ton mit Rauschunterdrückung und ähnlichen Techniken bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der deutsche Ton ist so katastrophal, dass Universal eine Austauschaktion andenken sollte.

Die Ausstattung von Frankenstein ist ähnlich umfangreich wie die Ausstattung von Dracula und bietet mehrere Audiokommentare sowie interessante Featurettes und Making-Ofs zum Horrorklassiker. Zudem ist der Kurzfilm 'Boo!' enthalten.

Meine Bewertung:

  Frankenstein
Story 10 / 10
Bild   8 / 10
Ton (dt.)   1 / 10
Ton (dt.) - korrigierte Fassung   4 / 10
Ton (engl.)   5 / 10
Extras   8 / 10

Ich hoffe, der erneute Einblick in die Universal Monsters Collection hat euch gefallen und ihr werft vielleicht selbst einmal einen Blick auf einen Horrorklassiker. Die Bewertung der Komplettbox folgt, sobald ich alle Einzeltitel besprochen habe.

Wir lesen uns.



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Er glaubte wohl auch an Karloffs Erfolg anknüpfen zu können, was aber nicht gelang und eher ein trauriger Versuch war wieder an den Erfolg von Dracula anzuschließen.
PaintItBlack84
11.10.2012 um 19:36
#3
Vielen Dank für die netten Kommentare.

Es ist richtig, Lugosi schlüpfte in späteren Filmen tatsächlich in die Rolle des Monsters. Über den Grund kann ich auch nur spekulieren, vielleicht hat er einfach durch die Karloff Filme realisiert, dass in der Figur tatsächlich viel Tiefe steckt.
cpu lord
11.10.2012 um 19:32
#2
Sehr schöner Blog ;) Aber bin noch immer kein Karloff Fan. Glaube Lugosi hat auch abgelehnt , weil er Rollen mit Text und mehr Gestikt bevorzugte. Trotzdem hat er dann doch zwei mal die Rolle des Monsters gespielt in Frankensteins Sohn und Frankenstein trifft den Werwolfmensch und einmal die Rolle des Ygor in Frankenstein kehrt zurück.

Freu mich aber über sechs weitere Blogs zu diesen tollen Filmen von dir.
PaintItBlack84
11.10.2012 um 19:22
#1

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