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[Review] James Bond: Ein Quantum Trost
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Gestern habe ich Quantum Trost erstmals auf Bluray gesehen. Zuvor natürlich im Kino und im Free-TV. Im Kino war ich unzufrieden und zuhaus bin ich damals eingeschlafen. Entsprechend skeptisch ging ich an den Film ran. Vorteilhaft war, dass ich zwei Tage zuvor Casino Royale gesehen hatte und entsprechend eingestimmt war.
Wie also kam der Film diesmal rüber? Da ich mich gut an meine Abneigung vorherigen Schauens erinnern konnte, stellte ich mir die Frage, ab welcher Stelle funktioniert der Film nicht?
Der Film fing an. Atemraubende Autojagd. Ganz klassisches Bondkino. Im Aston Martin durch die Berge an dessen Ende der Bogen zu Casino Royale geschlagen wird. Alles klasse! Weiter geht's mit einem passablen Bond-Song und einem unauffälligen Vorspann. Anschließend die Szenen in Siena. Quantum wird eingeführt. Inhaltlich wird es also auch spannend. - Was ist diese Organisation? Habe ich erwähnt, dass ich zwischendurch bewusst atmen musste, weil das Tempo so hoch ist?
Nach kurzem Pläuschchen - man weiß mittlerweile, dass M glaubt Bond wäre psychisch angeschlagen aus Casino Royale gekommen - geht es weiter. Dies Pläuschchen war wirklich kurz und so kam mir das Tempo langsam etwas hoch vor. Bond verprügelt nun jemanden in einem Hotelzimmer. Der Kampf ist vielleicht der eindringlichste "Faustkampf" in einem Bond überhaupt. Es wird nicht gesprochen. Man merkt, dass jeder um sein Leben kämpft und am Ende sieht man dem Verlierer beim Sterben zu. Großes Kino, das ein wenig unter dem bislang durchgehend hohen Tempo leidet und dummerweise ganz arg an genauso einen Kampf von Jason Bourne erinnert.
Im Anschluss wird mit einer netten Überraschung (im Koffer) das erste Bondgirl eingeführt, anschließend Mr. Greene, der einen absolut genialen Bösewicht abgibt. Ein charismatischer, bösartiger Typ, der eine glaubhafte Mischung zwischen Lebemann und Geschäftsmann verkörpert. Dass demgegenüber General (man stelle sich das "G" gesprochen als "Ch" vor) Medrano arg stereotypisch wirkt ist zu verkraften. Hier drosselt sich endlich das Tempo. Dialoge kommen, Motive werden erklärt, Personen eingeführt.
Bis jetzt gefällt mir der Film richtig gut.
Eine Bootsfahrt später findet sich Bond in einem Opernhaus wieder. Die Szene gefällt mir aufgrund der Idee, dass sich hier die Quantum Prominenz in aller Öffentlichkeit und doch versteckt trifft, sehr gut. Noch besser gefällt mir, wie Bond sie aufscheucht. Dummerweise fällt Bond der falsche Mann vom Dach und M will Ihn ruhig stellen. Aber natürlich nicht mit Bond. Der flitzt zu Mathis (bekannt aus dem ersten Teil) und weil beide ja alte Haudegen sind, vergessen sie ihren Zwist und ziehen gemeinsam los.
Bondgirl Nr. 2 betritt die Szene. Insgesamt sind die Damen entzückend. Gerade Nr. 2 fand ich sehr süß. Vom Spiel und von der Erscheinung her kommen sie aber nicht an Vesper ran. Was ja nun auch Sinn macht, denn Vesper hatte ja einen enormen Einfluss auf Bond, so dass die Damen neben ihr verblassen mussten.
Bond begegnet Greene, Mathis Tod soll Bond weiter unter Druck setzen, aber so richtig unter Druck gesetzt wird ein Bond eben nicht. Eine Flugzeugszene später stellt sich langsam heraus, was Greene wirklich plant. Allerdings klingt der Plan nicht wirklich fies. Da ist man heute von einem Deutsche Bank-, -Bahn- oder Sonst was-Chef mehr gewohnt. Im Nebensatz stellt sich aber heraus, dass das für Quantum nur Alltags-Geschäft ist. Uih! Müssen die fies sein. Nur zu gerne würde man von dieser Macht auch etwas mehr sehen.
Das ganze Spektakel endet in einem optisch beeindruckenden Kampf. Worauf sich eine Schlussszene anfügt, die Casino Royale und Quantum Trost schön abrundet.
Ich lehne mich zurück und frage mich, was ich an diesem Film nicht gemocht habe? Es gab genau einen Punkt, da war mir der Film zu schnell (im ersten Drittel der Zweikampf im Hotel). Der Film hat eine Handlung, die nicht brilliert, aber überzeugt. Neben dieser Handlung wird Bond als leicht verwirrt vom Tode Vespers dargestellt. Glücklicherweise taugt Bond nicht zum Jammerlappen und dieser Aspekt wird nicht zu präsent. Trotzdem ist der Film bestimmt die Bonddarstellung mit dem tiefsten Charakterbild ohne ein Drama zu werden. Ganz im Gegenteil. Bond verkloppt - mit traurigem Gesicht - ne Menge Bösewichte.
Ich kann nicht sagen, dass Quantum Trost besser ist, als Casino Royale. Aber nachdem ich beide Filme in kurzer Zeit hintereinander gesehen habe, muss ich sagen, dass diese beiden großartigen Bond-Filme nicht weit auseinander liegen. Im Vergleich dazu muss ich sagen, dass mir Skyfall etwas blass vorkam. Der Kinobesuch hatte mich nicht voll überzeugt. Aber wer weiß, was ich nach der Bluray sage?
Viele Grüße, Christian
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Kommentare
@NX-01: Berichte bitte mal, wie er beim erneuten Sehen auf dich gewirkt hat.
@Michael: Das Filmkorn könnte bei Bon gut weggelassen werden, aber ich fand es nur in wenig Szenen richtig aufdringlich.
Vielleicht sollte ich ihn nochmal ansehen.
Mir persönlich hat bei der Blu-Ray das Penetrante Filmkorn gestört. War schon bei Casino Royale so. Stilmittel, ich weiß, aber ich finde das lästig.
Genrell halte ich "Quantum Trost" nach dem genialen "Casino Royale" für schlecht! Er hat mir im Kino nicht gefallen, er hat mir auf DVD nicht gefallen und ich wäre überrascht, wenn er mir plötzlich auf Blu-Ray gefallen würde.
ABER bei Dir war das ja offensichtlich auch so und es hat sich geändert. Also werde ich nun offener und unverkrampfter an "Quantum Trost" rangehen und vielleicht (ich würde es mir für mich wünschen) kann ich dem Film dann ja mehr abgewinnen... mal sehen!
Danke für Deinen gut zu lesenden Blog und für Deine Einschätzung zum Bond Nr. 22!
Bis dänne...
NX-01 aka Kai ;-)
@pierre: Ja, so siehts aus. Alleine Anfang und Ende vom Quantum sind so passender
@MoeMents: Hätte ich einen Spoileralarm setzen sollen? :-D
.. und immer offen für die eigene variable Sicht in Folge der Zeit ...
ich hab den Film nicht gesehen, aber konnte mir durch deine exzellenten Ansätze ein wirklich gutes Bild machen !