Heimkino von propellerhead
Raven Lane Manor Home Theatre:
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2011 habe ich das Haus meiner Eltern übernommen und stand nun vor der Herausforderung, ein 50 Jahre altes Bauwerk zu renovieren. Viel Zeit, Arbeit und Geld flossen in dieses Projekt, aber die Aussicht auf ein eigenes Heimkino hat immer wieder Antrieb gegeben. (der Deal mit meiner besseren Hälfte war, dass alles andere erledigt sein muss, bevor ich mein "Spielzimmer" starten darf).
Winter 2015/2016 war es dann so weit: der Keller wurde in Angriff genommen und die ersten baulichen Maßnahmen zum Umbau gesetzt.
Plastikböden raus, Wände weg und sämtliche alte Leitungen (Öl, Wasser, Strom) erneuern, bzw einen schwarzen Heizkörper mitsamt Versorgungsleitungen für weitere Teile des Hauses installieren.
Der Anspruch an den Teppich war hoch, da der Heimkinoraum zwischen Kellervorraum und dem Heizhaus/Waschküche liegt und mehrmals täglich
der gleiche Weg gegangen wird. Ich wollte nicht in den nächsten Jahren eine ausgetretene Furche dort haben, also musste ein Industrieteppich her (hat ausserdem den Vorteil, dass er nicht brennt und für Allergiker geeignet ist). Die Händerlin meines Vertrauens hat Rücksprache mit dem großen Cineplexx in der Nähe gehalten und es hat sich herausgestellt, dass dort ein Vorwerk "Modena" liegt. Für den Raum (ca 7 x 3,50) habe ich dann eine Rolle bestellt.
Der Raum ist baulich durch einen Unterzug optisch abgetrennt, was sowohl Vor-, als auch Nachteile bringt. Fürs Erste habe ich den hinteren Bereich als "Guckkasten" definiert, der rein in Schwarz getaucht wird, der vordere Teil sollte stilecht an ein Cineplexx erinnern.
Damit der Guckkasten auch tatsächlich lichtleer wird, bekamen die Wände erstmal einen schwarzen Farbanstrich. Später wird dort ein Molton-Vorhang zum Einsatz kommen, um die Akustik etwas zu verbessern.
Im hinteren Teil des Raumes befindet sich vom Stock darüber ein Durchbruch, durch den sämtliche Stromleitungen für den Keller, aber auch die Telekabelleitung und ein Stromkreis für den Garten kommen. Damit das Hantieren weiterhin möglich bleibt, musst eine abgehängte Akustikdecke her. Gar nicht so einfach als Privatperson diese Deckenplatten in schwarz zu bekommen ;-)
Nachdem ich mich schon mehrere Jahre darüber geärgert habe, dass es nirgendwo vernünftige DVD bzw Bluray-Regale gibt, die platzoptimiert sind und nicht mehr Tiefe benötigen, als die Medien, war der Tischler eingeladen, einen entsprechenden Kasten, ein DVD Regal und einen weiteren - hinter der Tür versteckten - Kasten als Stauraum zu bauen. Der Stauraum war auch nötig, weil wir das Haus von vielen Kästen befreit und uns auch von einem alten Bauernschrank aus 1790 in Westfahlen getrennt haben, dessen Platz nun fehlt.
Für die Technik hat sich der Tischler etwas spezielles einfallen lassen:
Das Regal hat eine doppelte Rückwand bekommen, in der später die Kabel laufen sollen und eine Steckerleiste mit Überspannungsschutz angebracht ist.
Der Heizkörper hat auch eine spezielle Geschichte: zwar bieten Hersteller dieses Teil werkseitig in Schwarz an, Thermostate, bzw Entlüftungsventile gibts aber maximal in silber....
Nachdem ich ca 86 Meter Audiokabel verlegt habe und die meisten Boxen platziert, lässt sich bereits der Leistungsumfang der Anlage erahnen. Enttäuschend ist das Wand- und Deckenhalterungsangebot vom Hersteller Klipsch. Die Atmos-Lautsprecher können an die Decke montiert werden, jedoch gibts auf der Rückseite nur ein kleines Loch für eine Schraube und einen Hinweis im Handbuch, keinesfalls (!) den Lautsprecher an die Decke zu hängen. Na was jetzt? Ich lasse mir nun vom Schlosser eine entsprechende Halterung mit Doppelschrauben anfertigen, damit die Dinger auch richtig gut und fest sitzen.
Ein längeres Hin- und Her war die Entscheidung, eine 230er oder eine 250er Leinwand zu besorgen. Nachdem ich die Boxen aufgestellt und ein Naturmass bekommen habe, durfte ich doch die breitere bestellen. Die Leinwand konnte ich nicht direkt an die Wand anbringen, da Heizungsrohre den Stock darüber mit Wärme versorgen. Ich habe mir 5x8er Staffeln besorgt und einen H-förmigen Rahmen als Basis für die Leinwand gebaut. Die Staffeln werden durch eine spätere Erweiterung - eines Frontpanels - verdeckt werden.
Solange die selbst gebaute Leinwandmaskierung aber noch nicht da ist, bleibt die Seite vorübergehend offen.
Mittlerweilen haben auch die Sitzmöbel Einzug gehalten. Ich habe in der ersten Reihe Platz für zwei Personen dank Cineation LuxurySeat 2er mit elektrischer Verstellmechanik, Becherhalter und Stauraum. In der zweiten Reihe habe ich bei XXX Lutz eine wesentlich günstigere, aber sehr bequeme Variante von Fernsehsessel gefunden, die ebenfalls elektrisch verstellbar sind. Damit aber die Sicht gewährleistet ist, befinden sich darunter vier Stück Europaletten und eine Schalungsplatte, die mit den Teppichresten überzogen ist. Damit steht die zweite Reihe auf einem Podest und die Gäste kommen auf den vollen Filmgenuss.
Es hat etwas länger gedauert, aber auch die Deckenlautsprecher sind nun montiert. Ich habe mir vom Schlosser eine Aufhängevorrichtung bauen lassen, die aus einer Aluplatte und einer Distanzhalterung besteht. Die Platte wird direkt an die Decke verbohrt und dank der Distanzahlterungen steht der Lautsprecher so weit aus der abgehängten Decke heraus, dass ca die Hälfte des Korpus optisch im Zwischenraum verschwindet. Die Deckenplatten selbst lassen sich ja gottseidank sehr leicht mit dem Stanleymesser schneiden.
Die technische Einbindung der Atmos-Boxen hat mich etwas Zeit gekostet, weil ich durch einen Gedankenfehler tagelang nicht auf die gewünschte Klangwolke gekommen bin. Dabei musste ich feststellen, dass die Playstation auch nicht wirklich optimal geeignet ist und ein Yamaha Bluray-Player wurde mein neuer Zuwachs. Als ich das erste mal die Dolby-Demo-Disc in der richtigen Konfiguration gehört habe, sind mir fast die Tränen gekommen. Überwältigend! :-) Jetzt muss nur noch das Filmangebot mit Atmos-Spuren wachsen....
UPDATE:
Die Leinwandmaskierung ist nun im Entstehen. Wir haben Holzstaffeln gekauft und einen Rahmen, der größer ist, als die Leinwand gezimmert. Damit die Seitenteile einzeln angesteuert werden können, haben mein Nachbar und ich vier Rolladenmotoren von Jarolift mit den dazupassenden Rolladenwellen aus Stahl besorgt und jeweils so montiert, dass der Molton-Stoff darauf aufwickeln kann und auf einer Modellbau-Führungsschiene vor die Leinwand gezogen wird. Den Zug übernimmt dabei ein einfacher Zuggummi, der in die Gegengesetzte Richtung des Rolladenmotors zieht (wenn der mal nachlässt, ist er einfach und günstig auszutauschen. Bei der genauen Feinmechanik sind wir noch etwas am Tüfteln, aber sobald hier ein Ergebnis erziehlt ist, erfahrt ihr mehr!
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Kommentare
Lange nichts mehr gehört von Dir. Hab' mich aufgrund Deines Threads Dein Heim-Kino angesehen. Kann nur sagen Hut ab! Man merkt, wie viel Herzblut in dem Ganzen steckt. Wünsche Dir viel Spaß und schöne Stunden darin.
Wünsche dir ein glückliches neues Jahr und weiterhin viel Spaß beim Filme schauen.
Super Technik und Merchandise, Respekt, da gebe ich gerne 10 Sterne.