Filmbewertungen von kleinhirn

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Superheldenverfilmung auf dem technisch gewohnt hohem Niveau, mit an und für sich grundsolider Handlung aber mittelmäßiger Ausführung und eindimensionalen Charakteren.

Ist die visuelle Umsetzung mal wieder atemberaubend und die Kreativität der Computerdesigner aller Ehre wert, schafft es der auf Ken und Barbie agierende Cast zu keinem Zeitpunkt Tiefe zu vermitteln, geschweige denn Spannung zu erzeugen.

Das ist auch bei Comicverfilmungen grundsätzlich OK, da sie sich so auf dem Niveau der Vorlagen bewegen.
Trotzdem ist eine Intensivierung der Komplexität der Charaktere immer wünschenwert, da man durch die gesteigerte Anteilnahme stärker an das Geschehen gefesselt wird.

So ist der Film aber dank seiner visuellen Stärken durchaus sehenswert, weist aber vor allem wegen der schwachen Ausleuchtung der Charaktere, die im Vergleich zur grünen Laterne nur ein mattes Glimmen ausmachen, nur die Halbwertszeit einer Tasse Kaffee auf. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 08.02.12 um 12:08
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Nostalgischer Marstrip aus einer Zeit, als das durchschnittliche astronomische Allgemeinwissen noch aus dem alten Testamenz bezogen wurde und man sich das Leben auf dem Mars genauso naiv ausgemalt hat, wie Swetlana das Leben in einem deutschen Gastronomiebetrieb.

Ob die Produzenten bei dieser Weltraum Robinsonade allerdings wirklich im Hinterkopf hatten, dem Zuschauer ein wissenschaflich abgesichertes Weltraumabenteuer zu verkaufen, um, wie im Making Off behauptet wird, sich weg vom Scince Fiction und hin zum Science Facts zu bewegen sei einmal dahingestellt.

Tatsache ist, daß mit Robinson Crusoe auf dem Mars ein Sci-Fi Klassiker vorliegt, der mit einem Charme und einer Einfachheit besticht, die in der Computer generierten Filmgeneration und dem gehobenen perfektionistischen Ansprüchen nicht mehr produziert worden kann.
Und auch wenn sich die Kinder von Heute, gerademal mit dem Halbwissen einer Stunde Sachkundeunterricht ausgestattet, sich ob der einstigen unschuldigen Vorstellungen über das Universum kaum das Zwerchfell vor Lachen halten können, muß doch festgehalten werden, daß hier, allen voran die Setdesigner, mit ihrer Liebe zum Detail und ihrer Farbenfreude eine Athmosphäre geschaffen haben, die in ihrem prächtigen Technicolor auch heute noch jeden Sonntagnachmittag veredeln kann.
Dazu tragen auch die sauber ausgearbeiteten Specialeffekte wie etwa vorbeirauschende Asteroiden, wabernde Feuerbälle oder infernalische Ufoanggriffe mit ihren vernichtenden Laserwaffenattacken bei und entführen so den entzückten Zuschauer für 109 min. in das Reich des styroporenen B-Universums, auf daß es ihm warm ums Herz wird und er sich insgeheim auf weitere Bergungen aus der Scince Fiction Schatztruhe freut.

Das dem Film aber dann doch die Höchstpunktzahl verwehrt bleibt, ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß sich vor den Augen des Zuschauers kein spannunggeladenes Weltraumabenteuer entfaltet, sondern, vor allem in der ersten Hälfte, der Überlebenskampf eines auf dem Mars gestrandeten Astronauten und dessem zähen Ringen um Luft und Wasser.
Diesem pseudodokumentarischen und -wissenschaftlichen Stil zahlt auf Grund des schleppenden Erzähltempos leider die Spannung zu viel Tribut, so daß man selbst als bekennender Nostalgie- und Trashfilmfan schon viel Geduld und Konzentration mitbringen muß, um ohne in dissoziative Bewußtseinszustände zu schlittern, Robinson bei der Bewältigung seines Singledaseins zu begleiten.

Erst in der zweiten Hälfte, mit dem Auftauchen des Weltraumsklavens Freitag und seiner intergalaktischen Peiniger, schafft es der Film dann doch eine gewiße Dynamik und die für einen Sci-Fi Film unbedingt notwendige Spannung zu erzeugen, so daß der Marstrip trotz der behutsamen Erzählweise und einfachen Erzählstruktur eine versöhnlichen Gesamteindruck hinterläßt. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 05.02.12 um 22:39
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Zwitterhaftes Filmwesen, welches unentschloßen zwischen fabelhafter Fantasywelt und schnöder Romanze hin und her pendelt.

Begeistert Thors Heimatplanet Asgarth noch durch fantastische Kulissen und Fabelwesen, so entgeistert die platte Liebesgeschichte die Thor auf der Erde zu seiner seelischen Läuterung durchlaufen umso mehr, zumahl sich die dramaturgische Dynamik auf seinem Heimatplaneten im Vergleich zur irdischen Süßholzrapelei ansatzweise komplex abzeichnet und hier mit etwas mehr Ernsthaftigkeit in der Inszenierung und Emanzipation von den schablonenhaften Comicvorlagen etwas Großes hätte geschaffen werden können.

Vielleicht war es aber auch weise darauf zu verzichten, da der Hauptdarsteller Chris Hemsworth eigentlich nicht zur Charaktermime geboren ist, sondern das Darstellen eines Abziehbildes einer Comicfigur maßgerecht auf sein Talent zugeschneidert zu sein scheint. Somit wäre eine ambitioniertere Vorgehensweise des Regisseurs auch von vornerein zum Scheitern verurteilt gewesen.

Wie dem auch sei, es bleibt festzuhalten, daß der eigentliche Hammer des Films nicht Thors entfesseltes Schmiedewerkzeug ist, sondern die visuelle Gestaltung seines Heimatplaneten und die Rivalität mit den Schneemännern der Nachbarwelt.
Obwohl in den entscheidenen Schlachten auf Grund der Dunkelheit leider viele Details verschluckt werden, ist dies gegenüber der Liebesgeschichte auf Grundschulniveau, die so innovativ ist wie das Fernsehprogramm am Sylvesterabend und auch durch kleine eingestreute Schmunzeleinlagen nicht wirklich mehr prickelt als ein abgestandes Bier, noch der deutlich bessere Part und führt zu der Erkenntniss, daß die Diskrepanz zwischen dem martialischen Weltraumkrieger Thor und seinem irdischen Schmusekaterambivalent keine wirkliche Spannung erzeugt und die Symbiose der zwei Welten nicht reibungslos funktioniert.

Unter dem Strich muß Thor doch auf Grund der Erhabenheit des Designs und seiner besseren (Film)hälfte zugestanden werden, daß er sich einer erneuten Besichtigung als würdig erwiesen hat. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 31.01.12 um 14:05
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Auch im fünften Teil ist das Todesballet des schwarzen Schnitters wieder mit viel Freude an Blut, Schmerz und schwarzem Humor schonungslos makaber durchchoreagraphiert worden.
Sprüht die Eröffnungskatastrophe aber noch vor Kreativität und befriedigt die primitiven voyeuristischen Triebe des Zuschauers aufs köstlichste, so kann die Art und Weise des Ablebens der nachträglich eingesammelten Leichen nur noch bedingt unterhalten.
Denn, ist man ehrlich, interessieren einen die Handlung doch schon seit dem ersten Teil nicht mehr, da sie sich fast ohne Variationen wiederholen und Innovationsressistent dem einfachen Muster eines bekannten Kinderschüttelreims folgen. So ist das Salz in der Suppe denn auch nicht die Pseudodynamik zwischen den Schauspielern oder ein geheuchelter dramatischer Tiefgang, sondern die völlig übertriebenen Todesarten, mit denen der Tod die vermeintlich Überlebenden zu sich heim in sein Reich holt und bei denen das Credo: Je blutiger, desto besser die oberste Maxime zu sein hat.
Auf Logik und Wahrscheinlichkeit wird dabei gerne gepfiffen, wenn der der Abgang möglichst spektakulär oder besonders grausam ausfällt.

Aber eben hier läßt sich auch Kritik anbringen: Denn genau dort, wo sich die Drehbuchautoren nach Lust und Laune austoben und ihre Phantasie zum bersten ausreizen könnten um den armen Sündern auf möglichst widerliche Art und Weise die Gebeine vom Korpus, die Gedärme vom Gekröse und das Hirn von der Fontanella zu trennen, segnen doch zu viele Überlebende auf überraschend herkömmliche Art und Weise das zeitliche und laßen den nötigen Witz, der auch nicht durch verkrampft und konstruiert wirkende Kettenreaktionen wettgemacht werden kann, vermißen.
So wird leider das Pfund mit dem der Film hätte wuchern können zu spärlich eingesetzt und man hätte noch ein paar Schippen in Punkto Furiosität auflegen müßen um den Spaßfaktor zu erhöhen.

Aber auch die 3D Effekte, qualitativ wohl brilliant, könnten mehr Innovationsfreude vermitteln, wenn sie sich nicht ständig auf den Pop-up Effekt des durchbohrens, halbierens, drei- und vierteilens herumreiten und so erste Abnutzungserscheinungen auf dem 3D Sektor vermitteln würden.
Abschließend läßt sich aber sagen, daß nicht zuletzt wegen der zumindest qualitativ hochwertigen 3D Effekte, die Freude am Film überwogen hat und die Reihe noch nicht den Eindruck hinterläßt, ausgereizt zu sein.

So bleibt denn die Hoffnung, daß man vor der Leinwand noch viele male mit einem wohligen Schauer im Rücken, einem flauen Gefühl in der Magengrube und einem breiten Grinsen zwischen den Backen, mit einem lauten "Autsch" den letzten Minuten der finalen Lebensphase von Teenagerbiographien beiwohnen kann. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 17.01.12 um 10:37
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Auch die dritte Runde der Gaylord Fockerschen Selbstbehauptungsversuche geht auf.

Die Konstellation des um Respekt und Akzeptanz ringenden Familievaters Ben Stiller und dem um totale Kontrolle bemühten Patriarchen Robert de Niro ist von einer Chemie geprägt, die prickelnder kaum sein könnte.
So sind die Anpassungsversuche Stillers an das Alpha Männchen de Niro auf Grund grundsätzlich unterschiedlicher genetischer und sozialer Disposition schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt und führen zwangsläufig von einem Fettnapf zum nächsten.

Das das bewährte Grundmuster dabei nicht nennenswert erweitert wurde, sondern nur um die zwei Kinder Fockers, die in abgekupferter Kindergarten Cop Manier den Erwachsenen mit ihrer unverblümten Grundehrlichkeit und naiven Halbwissen ein ums andere mal in die Bredoullie bringen, ergänzt wurde, zeugt nicht von sonderlich hoher Innovationskraft, funktioniert in diesem familiären Umfeld jedoch reibungslos und läßt Rückschlüße auf die Qualität der Schauspieler und der Autoren zu, die eine der kompliziertesten und sensibelsten sozialen Verknüpfungen genüßlich ausschlachten.

Auch Owen Wilson als Ex Lover von Gaylords Frau variiert seine Rolle mehr, als daß er das Spektrum seines Charakters erweitert. Da die Übertreibungen dieses Traumprinzen-Über-Lovers aber immer noch unterhalten, läßt sich feststellen, daß auch das Potential für diese Rolle noch nicht völlig ausgereizt war.

So ist denn der Film, obwohl die Kraft der ersten beiden Teile auf der Strecke geblieben und der Reiz des neuen verblichen ist, über einen Zeitraum von knapp über eine Stunde gute Komödienkost.
Lediglich in den letzten 20 min. geht dem Film die Puste aus und eine gewiße Ideenarmut macht sich bemerkbar. Da wo das große Finale kommen sollte, zieht der Film leider blank und bleibt in den gewohnten Bahnen von konstruiertem Chaos stecken und verliert damit seinen Biß, nur um einem unnötig seichtem Happy End zugeführt werden zu können, in dem die Hauptcharaktere in ihren Charakterschablonen gefangen zu sein scheinen.
So wird die Triologie mit Albernheiten zu einem Abschluß geführt, die diese auf Grund seiner soliden Substanz und genialen Momente niemals verdient hätte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
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Extras
mit 3
bewertet am 08.01.12 um 11:27
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Ambitionierte C-Movie Horrorkomödie, die von hier und da und allem etwas geklaut hat aber nicht wirklich richtig zündet.
Da die Effekte auf Grund des limitierten Budgets, obwohl handwerklich recht solide gemacht, keinen wirklichen Grusel zu erzeugen vermögen, hat man sich vorsichtshalber lieber auf das Metier der Parodie besonnen.
So sind denn hier auch einige gute Ansätze zu vernehmen, die es durchaus schaffen, das Interesse des Zuschauers für 90min. an den Fim zu fesseln, die erforderliche Qualität für einen Geheimtip aber auf Grund wirklicher Höhepunkte nicht erreichen. 
Story
mit 3
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mit 3
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mit 3
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mit 2
bewertet am 08.01.12 um 11:12
/image/movie/mindhunters-jede-sekunde-zaehlt-neu_klein.jpg
Leider ist Mindhunters das gleiche Schicksal wiederfahren wie Harlins Tödliche Weihnachten und völlig an der öffentlichen Aufmerksamkeit vorbeigerauscht.
In einem Meer von Actionfilmen, bzw. Psychothrillern war eine gewisse Übersättigung eingetreten, so daß man sich nicht mit dem verdienten Enthusiasmus dem Film gewidmet hat.

Dabei ist Mindhunters eine gepflegte Variante des Serienkiller mit Pfiff Themas.

Das von Mißtrauen, Angst und Paranoia durchsetzte, von einem psychopathischen Killer infiltrierte Team der Profiler (Mindhunters), welches auf einer verlassenen Insel ausgesetzt ist um in einem Abschlußtest ihre Fähigkeiten unter Beweiß zu stellen, wird von einem durchweg hochkarätigem Cast fesselnd in Scene gesetzt.

Die Atmosphäre kann, da keine Fluchtmöglichkein vorhanden sind, durchaus als klaustrophobisch bezeichnet werden und läßt entfernte Vergleiche mit Carpenters Das Ding zu, da es auch dort in der eisigen Wüste kein Entkommen gab und der "Killer" ebenfalls aus der eigenen Mitte stammte.

Auch wenn der Film nicht annährend an diesen Klassiker herannreicht, ist das zehn kleine Negerleinspiel hochspannend, relativ unvorhersehbar und angenehm hart.
Das dabei die Logik das ein oder andere mal deutlich auf der Strecke bleibt, ist schon Meilensteinen wie Das Schweigen der Lämmer verziehen worden und soll auch hier nicht weiter Anlaß für Pilgerreisen zur Klagemauer sein, da Mindhunters Grundsolides Unterhaltungskino auf hohem Niveau ist und damit selbst den Bedürfnisse des gehobenen Profiglotzers zur vollsten Zufriedenheit gerecht wird. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 05.01.12 um 22:22
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Hap mich hüpersaugut unterhalten. nicht aber alles kapiert?Bin sbelst Soldat und weis um wo was geht! tusse auch voll oberhammeraffengeil. Ich schwör.

Wer sich mit dem A-Team auf Konfrontationskurs begibt, sollte nicht das Literarische Quartet oder eine Hommage an das DDR Untergrundkino der 60er Jahre erwarten, sondern
einfachste Unterhaltung, die nichts weiter möchte als Vergnügen zu bereiten.

Wer mit der Fähigkeit gesegnet ist, sich wieder in ein frühkindlichen, von allen Interlektualisierungs- und Interpretationsfesseln befreiten Zustand zu versetzen um Freude noch ungetrübt genießen zu können oder wer sich auf der Arbeit 8 Std. lang den Kopf über den Sinn und Zweck der ganzen Veranstalltung zermartert hat und sich nach Feierabend in Eigenregie eine Denkabstinenz verordnet hat, der wird beim A-Team mit offenen Armen Willkommen geheißen.
Scheiß auf die Vernunft. Scheiß auf die Logik. Laß uns mal wieder richtig auf die Kacke hauen ist das Kredo des Films und wird dabei ohne Rücksicht auf die Kritikergilde so gnadenlos zelebriert, daß sich bei Arthausfreunden die Peristaltik auf links dreht, das gemeine Heimkinogesindel aber direkt ins Zentrum der Glückseligkeit katapultiert wird.

Bild und Ton sind A-Klasse. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 31.12.11 um 17:51
/image/movie/das-bildnis-des-dorian-gray-2009-neu_klein.jpg
Ich hatte zum Glück schon mal in die Bewertungen gelinst und war daher nach Besichtigung des Trailers nicht mehr ganz von Kopf bis Fuß auf Grusel eingestellt, sondern war eher nur noch geneigt, in die Stimmung des viktorianischen Londons abzutauchen.
Um so freudig überraschter war ich dann, als ich alsbald feststellen konnte, auf eine kleine Perle gestoßen zu sein.
Denn außer der erstklassigen viktorianischen Ausstattung, ist das Bildnis des Dorian Gray auch noch bis in die Nebenrollen mit einem Enssemble erster Güte, allem voran Colin Firth, besetzt, welches über die gesamte Spieldauer mit Glaubwürdigkeit zu überzeugen weiß.
Das Salz in der Supe sind aber die geschliffenen Dialoge, die, ob nun aus dem Buch übernommen oder nicht, intelligent, frech und lebensweise sind und damit vorzüglich unterhalten. Besonders markant sind hier die zynischen Lebensweisheiten Henrys, mit denen er den noch unerfahrenen Dorian zu verderben versucht, damit dieser ein Leben führen soll, daß er sich niemals getraut hätte und die genauso richtig wie falsch sind, da sie durch ihre kompromißlose Rauschhaftigkeit zwar zur maximalen Lustbefriedigung taugen, im sozialen Umfeld aber nur Enttäuschung und Leiden provozieren.

Als einzigen Schwachpunkt kann man vielleicht tatsächlich die etwas blasse Performance von Ben Barnes ausmachen, die ein wenig seelenlos und uncharismatisch präsentiert wird.
Da seine Seele ja aber in dem Bild steckt und es sich hier in erster Linie um das Menschen Schwäche für Schönheit und Verführbarkeit geht, sowie die charakterliche Reife die notwendig ist die Bürde der Verantwortung zu tragen und Selbstbeherrschung zu praktizieren, könnte die charakterliche Blassiertheit auch gewolltes Stilmittel sein, um nicht von dem oberflächlichen Reiz der Atraktivität abzulenken und so sollte man bei der Kritik darüber eher Zurückhaltung üben.
Das zudem noch fortwährend der Schrecken des faustischen Paktes durch die Geschichte wabert- anstelle von Dorian altert sein Gemälde auf welchem auch seine durch Selbst- und Genußsucht entsellte marode Seele optische Entsprechung findet- sorgt für ein permanentes sanftes Unwohlsein, so daß beim Bildnis des Dorian Gray Auge, Hirn und Gemüt gleichermaßen erfreulich stimmuliert werden, daß ich nicht umhinkomme, dem Film, anscheinend als einziger, da, wenn auch kein Meiserwerk geschaffen wurde, jedoch ein fast fehlerfreier Film vorliegt, die volle Punktzahl aufs Auge zu drücken. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
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mit 3
bewertet am 31.12.11 um 17:48
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Montage altbewährter Actionelemente und Agentenfilmmuster aus den Kindheitstagen der Genres, die ein nicht enden wollendes Deja Vu Erlebnis auslösen, aber aufgrund der flotten Inszenierung und der stimmigen Chemie der Hauptdarsteller durchaus einen höheren Unterhaltungscharakter besitzen, auch wenn man Cruise und Dias generell eher skeptisch gegenüber eingestimmt ist.

So muß man Knight and Day auch nicht tiefer analysieren, sondern den Machern attesttieren, daß die locker flockig leichte seichte Actionkomödie, die auch garnicht den Anspruch erhebt mehr zu sein als ein Popcorngeschmacksverstärker, gut funktioniert und mit der finalen Actionscene (Pamplona), sogar noch von einer bärenstarken Innovation abgerundet wird. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 31.12.11 um 17:26
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Netter Versuch Hollywoods, daß viel besungene Ende des Lebens mit 66 Jahren in Frage zu stellen.

Schade nur, daß dieser Versuch gescheitert ist. Denn außer Bruce Willis, der noch das ein oder andere mal hart sterben könnte, wären alle besser in ihren Ohrensesseln oder im Altersheim liegen geblieben. So charmant die Idee und der Comic auch sein mögen, so ambitioniert die Symphatiebekundung auch ist, zu zeigen, daß ein Bündel rüstiger Rentner noch lange nicht aufs Abstellgleis gehört und den jungen Besserwissern noch mal so richtig zeigen darf, wie's gemacht wird, so wenig haben Tattergreise ihre Daseinsberechtigung im Actiongenre. Die notwendige Dynamik die für packende Verfolgerduelle notwendig ist, können die Rentner, obwohl sie allesamt schauspielerisch überzeugen, einfach nicht mehr erzeugen.

Dies kann auch die Skurillität des 20 Jahre lang mit LSD haltigen Bananenpüree gemästeten Ex CIA Agenten John Malkovich nicht wieder wettmachen, der die Aufgabe hat, mit seiner Paranoia immer wieder für aufheiterndes Gelächter bei Publikum zu sorgen, meist aber nur die milde des mitleidigen Lächelns zu erzeugen vermag.
Auch die Romanze der Ex Agentin Victoria (Helen Mirren) mit dem russischen Botschafter versprüht statt Erotik nur noch den angestaubten Mief des Eau de Closettes gemeinsamer Shoppingabende im Onlineorthopädieversand bei einem gemeinsamen Gläßchen Klosterfrau Melissengeist, so daß wohl nur die sich ausgegrenzt gefühlte Generation 50+ auf ihre Kosten kommt.

Daran ändert auch Mary-Louise Parker als zufällig in den Trubel reingesogene Freundin von Bruce Willis nichts, die, obwohl nur geschätzte 1/10 so alt wie er, keine wesentlich andere Funktion hat, als den Film optisch aufzupimpen und ehrfurchtsvoll die Altersweisheiten der Ex CIA Gandsigneurs staunend zu beweihräuchern, nur um am Ende, ach wie verwunderlich, selbst mit dem lustigen Agentenleben zu liebäugeln obwohl sie nur als Zielscheibe diente und dem Tod mindestens 3 mal von der Schippe gesprungen ist.

Actionmäßig läßt sich sagen, daß sich die ein oder andere Scene durchaus auf dem aktuellen, durch Übertreibung gekennzeichnetem Niveau bewegt, jedoch nicht durch besondere Originalität zu Punkten weiß.
Ist dies aber noch akzeptabel, ist es das Grundschema des Filmes definitiv nicht, da es sich wegen ständigen Wiederholungen, die auf diverse geriatrische Erkrankungen der Drehbuchautoren schließen lassen, als tragfähige Rahmenstruktur disqualifiziert.
Zu oft sind Willis und seine Compagnons immer wieder von einer Überzahl CIA Agenten umstellt und müßen sich mit List, Tücke und Pistolenakrobatik immer wieder aus der vermeintlich aussichtslos scheinenden Situation befreien, als das die dahinter stehende Einfallslosigkeit verborgen bleiben könnte.

So kann man RED wohl als seniorengerechte Entschleunigung des Actiongenres bezeichnen die auch Jopi Heesters Auffassungsvermögen in keinem Belange überfordern wird, vielleicht sogar noch als interessante Nuance des Starkinos, aber zu mehr reichts auf keinen Fall.
So bin ich mir denn auch sicher, daß Morgen Freeman den Nachhall des Films noch lange überleben wird. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 31.12.11 um 10:18
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Crossoverexperimentale Kreativexplosion auf Mangarealfilmbasis.

Die Reise des Bandmitgliedes Scott Pilgrim zu seiner großen Liebe ist eine Irrfahrt jenseits aller Genres.
Scott, die 22 Jährige Schlafmütze mit dem Schlafzimmerblick, die jeden Boygroupproduzenten die Dollarzeichen in die Iris fräsen würde, muß die 7 teuflischen Ex-Lover seiner neuen Flamme Ramona besiegen, um diese als seine neue Trophäe bezeichnen zu dürfen.
Das die Gegner allesamt Computerspielfigurenfähigkeit en besitzen, kommt Scott sehr entgegen, da er seine Freizeit mit eben diesen Spielen bestreitet.
Das diese energiegeladenen Kämpfe sehr dem lethargisch und tagträumerischen Grundwesen Scott's widersprechen, ist nur eines der irrationalen Elemente, aus denen der Film seine Spannung und seinen Witz bezieht.
Aber auch die Nebenschauplätze aus Scott's Leben- seine Band, seine Schwester, sein schwuler WG Kompane und nicht zuletzt seine chinesische noch Freundin,- sorgen für viel Tempo und Verwirbelungen des Handlungstranges, sind aber trotz der anarchischen Verquickungen zu keinem Zeitpunkt verwirrend und werden von einem enormen Quantum von Blödsinn und absurden Einfällen ständig revitalisiert und somit in das Abgleiten in das Vorhersehbare beschützt.

Diesem Ausbund der völlig überdrehten Mangaverfilmung in Form einer kurzen Filmbewertung gerecht zu werden, ist fast unmöglich, da der Film mehr Haken schlägt als ein von der Tarantel gestochener Hase auf der Flucht vor einem tollwütigen Pitbullterrier und nach fast jeder Scene eine neue Wendung nimmt.
Wohltuend macht sich jedoch bemerkbar, daß die Filmschnitte nicht dem Stil von Comicschnipseln gleichen und im die Augen überfordernden Stakkatotempo aneinandergereiht sind, so daß sich der Film auch für ältere Semester problemlos bewältigen läßt.

Weniger überzeugt hat mich der Humor des Films, der mit den anderen Werken des Regisseurs Edgar Wright -Hot Fuzz und Shaun of the Dead- nicht mithalten kann.
Zwar ist der Grundton zwar durchaus lustig und temporeich, kommt aber durch die überzeugende, jedoch verträumte Art des Hauptdarstellers, die bei kleinen Mädchen biologisch bedingt zu Herzkammerflimmern führen kann, nur selten zur Geltung. Einige der geschnittenen Scenen des Filmes hätten in diesem Punkt etwas Boden gut gemacht.

So ist denn der Film nicht DIE große Granate, unterhält wegen seiner überbordenen Kreativität und seinem undeffinierbaren Stil nur ambivalent, ist aber jedem, der sich auch nur entfernt mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Medium Films beschäftigt, unbedingt ans Herz zu legen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 29.12.11 um 15:48
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Mit Drive Angry gelingt Regisseur Patrick Lussier das, was Rodriguez mit Machete und Tarantino mit Death Proof vergeblich zu kreiren versucht haben: Eine würdige Referenz an die Grindhousefilme der 70er auf die Leinwand zu bannen!

Der Rachefeldzug des aus der Hölle ausgebuchsten Nicolas Cage gegen die Satanisten, die seine Tochter auf dem Gewissen haben, ist mit allem gespickt, was dieses Genre an Kultpotential zu bieten hat: schlechtgute Handlung und Dialoge, Blut, Coolness und sexy Tussen. Auch die obligatorische Verfolgungsjagd im Mustang (?) fehlen dabei ebenso wenig wie die völlig überflüßige, übertriebene und billige aber dafür lustige Effekthascherei.

Das dieser leider völlig an der öffentlichen Aufmerksamkeit vorbeigeschlitterte Film (wahrscheinlich haben viele einen zweiten Aufguss von Ghost Rider befürchtet) am Ende dann doch nicht die volle Punktzahl erhält liegt vor allem daran, daß man am Ende noch etwas mehr auf die Kacke hätte hauen können, bzw. mein Wunsch nach Steigerung der Selbstironie nicht erfüllt wurde.

Nichts desto trotz stellt Drive Angry eine Trashfilmperla da, die zu den absoluten Kinohöhepunkten 2011 gezählt werden muß.
Schauspielerisch muß man sagen, daß der uncharismatische und schablonenhafte B-Cast zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen läßt, welcher Liga dieser Film huldigt. Ausnahmen gibt es neben Cage und seiner zuckersüßen Buddypartnerin, der zur Pistolero mutierenden Amber Heart, außer William Fichtner, der mit der übercoolen Performance des "Buchhalter" die heißgeliebten Peinlichkeiten des Subgenres offenlegt und Cage in die Hölle zurückführen soll, eigentlich nicht, so daß das einstige Klima der Grindhousefilme, nicht auch zuletzt wegen der Kameraarbeit, die permanent auf einem halbdokumentarischen Realotouchniveau rumdümpelt und weit davon entfernt ist einen Bildzauber moderner Kameraführung zu entfachen, authentisch reproduziert wurde. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 29.12.11 um 15:37
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Kluger Komödienklassiker, der nach einem zögerlichen Start mit Geschlechterollentausch auf pupertierenden Niveau an Fahrt aufnimmt und einem dann doch den einen oder anderen Lacher abnötigt.

Im Billy Wilder typisch hohem Tempo, daß während des Filmes kontinuierlich erhöht wird und in dem sich die virtuose Meisterschaft des Regisseurs die in der Ost-West Komödie Eins, Zwei, Drei ihren Zenit erreichte, offenbart, verheddern sich Tony Curtis und Jack Lemmon in als Frauen verkleidete Musiker in aberwitzige amouröse Abenteuer, die alle auf ein Desaster hinauszulaufen scheinen aber durch abstruse Wendungen in letzter Minute einer ungewönlichen Variante des Happy Ends zugeführt werden können.


Monroes Darstellung als naives, Männerträume beflügelndes Trinkerchin, trägt dabei sicherlich ebenso zum nicht geringen Anteil an diesem Filmvergnügen bei, wie die Meisterhafte Regie Wilders, der es schafft, bei der ständig zunehmenden Komplexität der Verwicklungen und der Forcierung des Erzähltempos, daß dem Zuschauer nicht die Übersicht verloren geht und die Balance zwischen Humor und Handlung zu jedem Zeitpunkt wohltuend ausgependelt ist.

Verglichen mit heutigen Komödien kann Manche mögens heiß allerdings nicht mehr mithalten. Dafür hat der tabulose Anarchohumor der Farelly Brüder oder Sacha Baron Cohens die Meßlatte mitlerweile in unerreichbare Höhen geschraubt. Manche mögens heiß bleibt hingegen immer in den moralisch annehmbaren Grenzen von 1959 und besticht vor allem durch intelligente Situationskomik, sowie einem mitreißend gutlaunigen Schauspielerensemble.

Nicht s desto trotz werden die Grenzen, besonders die der Freizügigkeit, bis zum Limit ausgelotet und tragen zu einem frisch frivolen Filmvergnügen bei, dem man immer noch eines attestieren kann: herrlich blöd! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 29.12.11 um 09:29
/image/movie/die-blechtrommel-directors-cut_klein.jpg
Ein Blechpaukenschlag von einem Film, wie es von solch überragender Qualität wohl nur ein Dutzend aus deutschen Landen gibt.
Da es von der Ausstattung über die Schauspieler bis hin zu der eigentlichen Geschichte und der vorzüglichen Kameraarbeit nicht einmal im Ansatz etwas zu bemängeln gibt, kann man der Blechtrommel ohne Umschweife das Prädikat "Geniestreich" verleihen.

Die Geschichte des kleinen Oskars, der aufhört zu wachsen um nicht einer von diesen verlogenen Erwachsenen zu werden und sich somit seine reine Kinderseele zu erhalten, trieft von sarkastischen Spott auf die Ränke-, Macht-, und Liebesspiele der Menschenkinder und ist gleichzeitig von einer feinen Ironie, die der künstlerischen Freiheit des Autors geschuldet ist, durchzogen.
Auch die derben Obszönitäten von denen Grass' Werk getränkt ist und die den Erfahrungen seiner Kinder- und Jugendzeit entwachsen sind, finden in der Blechtrommel ungeschminkte Entsprechungen und versetzen den Zuschauer mit ihrer schonungslosen Direktheit das ein oder andere mal einen Schlag in die Magengrube.

Ob der Film aber vielmehr ist als eine Anklage an die Schmerzen, die sich die Menschen in Ihren sadistischen Beziehungs- und Machtspielen zufügen und die ja sogar im Kindesalter schon in der menschlichen Natur zutage tritt (Kinder kochen lebende Frösche und zwingen Oskar zum trinken einer Urinsuppe), sowie die Aufarbeitung von Günther Grass, der im Nachhinein Unfassbaren Geschehnisse des dritten Reiches ist, die auf Grund ihrer sinnlosen gegenseitigen Zugrunderichtung benachbarter Nationen und Völker aus rationaler Sicht nur noch als absurdes Theater aufgefaßt werden können, ist bei einem Kaliber wie dem Nobelpreisträger wohl mehr als wahrscheinlich, für einen bedingungslosen Genuss des Filmes aber nicht unbedingt notwendig. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 29.12.11 um 09:21
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Nachdem Callahan San Francisco von den Hippies bereinigt hat oder diese sich selbst dezimiert haben, ist aus der einstigen Flower Power Metropole ein Dorado der Straßengewalt und Heimat der Dekadenz geworden.
In diesem Habitat, in dem sich Wahnsinn und Laster die Klinke in die Hand geben, findet der wortkarge Callahan nach dem Tod seiner Frau die urbane Entsprechung seiner psychischen Befindlichkeit.

Auf der Jagd nach einem psychopathischen Killer, vielleicht ein Lysergsäurediethylamid überlebender, überschreitet Callahan einige male die Grenzen des Gesetzes, so daß der Mörder ungeschoren davon kommt und Dirty Harry auf eigene Faust für Recht und Ordnung sorgen muß.

Dieser stilprägende Film, der für viele spätere Buddy Movies und Psychothrillern als Blaupause gedient hat, ist nur zum Teil ein Krimi; zum anderen Teil ist er vor allem ein Citymovie, bei dem ähnlich wie bei Taxidriver, die Stadt selbst mit ihrer rauhen Fassade zum Protagonisten wird: Die Betonwälder und kaltes Neonlicht spucken gefühlskalte Wesen aus, die zu menschlichen Regungen nur noch bedingt in der Lage sind und deren räuberisches Gebahren mehr an das Verhalten eines hungrigen Wolfes denn an einen zivilisierten Menschen erinnert.

Leider muß man dazu sagen, daß hier San Francisco zu etwas gemacht werden soll, was es nicht ist: nämlich New York.
So wirken die eingestreuten Bilder der Amüsieretablissements denn auch etwas verloren und entfalten nicht den abstoßenden Sog des New Yorker Halbweltmillieus.

Auch sorgt die etwas holperige Inszenierung und die unterkühlte Erzählweise der Hetzjagd dafür, daß der Zuschauer nicht am Schlawittchen gepackt und durch den Adrenalinhimmel gejagt wird.
Nicht zuletzt Callahans lappidares, ja fast schon lethargisches Auftreten verhindert ebenso wie die damals übliche tolerante Handhabung gegenüber dem Filmschnitt, die Entladung, bzw. sogar die Entstehung eines Hochspannungsgewitters.

Nic hts desto trotz bleibt Diry Harry nicht zuletzt wegen der vielen Innovationen, zeitgemäßen Weiterentwicklungen der Polizistenrollen in der Tradition der schwarzen Serie (beginnend mit Bogart in der Malteser Falke) und einem Auftritt von Clint Eastwood, der den Ruf des einsamen Rächers weiter untermauert und und ihn von der Prärie des 19ten Jahrhunderts in die Betonwüste des 20sten Jahrhunderts verfrachtet ohne das er dabei sein Habitus nennenswert den äußeren Veränderungen anpaßen müßte, ein Meilenstein des Genres, der zwar im Vergleich zu heutigen auf die Spitze getriebenen Actionfeuerwerken etwas blutarm wirkt, dessen Stimmung aber noch heute nachvollziehbar ist und der den nachfolgenden Generationen des Copthrillers erstmal die Türen aufgestoßen und den Trend vorgegeben hat, in welche Richtung sich das Genre zu entwickeln hat.

Der BD Transfer: Zu der Tatsache, das ein Großteil der Handlung in den nächtlichen Straßen San Francisccos spielt, gesellt sich der Umstand, daß sich das Bild durchgehend unscharf, manchesmal sogar fast schmierig gestaltet. Dazu wirkt der deutsche Ton so nuschelig und undeutlich, als wäre er direkt vom Volksempfänger auf die Tonspur übertragen worden.
Das Soundspektrum entspricht dabei maximal einer halben Oktave im Mollbereich.
Eine so qualitativ minderwertige Umsetzung kann man allenfalls Zivildienstleistenden vorspielen, um sich in die eingeschränkte Sinneswelt eines hundertjährigen Schlaganfallpatienten hineinzuversetzen, mit den digitalen Möglichkeiten der Gegenwart hat dies aber herzlich wenig zu tun! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 4
bewertet am 22.12.11 um 22:37
/image/movie/Prinz-Eisenherz-Collectors-Book_klein.jpg
Kunterbunter Ritterspaß um den Prinz Eisenherz und seiner kühnen Frisur, der mit allem versehen ist was ein Mittelalterspektakel so braucht. Als da wären: ein verräterischer Schurke, ein holdes Burgfrollein, ein tapferer Held (mit völlig lächerlicher Frisur!), farbenprächtige wallende Gewänder und Burgschlachten in bester jump and run Manier.
Tugend, Liebe, Mut und Ehre kommen natürlich auch nicht zu kurz (nur die Frisur ist total Scheiße), so daß man von einem rundum gelungenen Kurzweil sprechen darf. Das die Story dabei sehr einfältig gestrickt ist und die Dialoge nur als platt bezeichnet werden können stört da nicht weiter, da es sich hier ja um eine Comicverfilmung handelt und Shakespeare noch nicht das Licht der Welt erblickt hatte.

Das Bild ist zwiegespalten, da es auf der einen Seite durchgehend an Schärfe mangelt, auf der anderen Seite aber durch prächtiges Technicolor besticht.
Zuviel Schärfe könnte aber auch andererseits den Märchenhaften Stil der Erzählung trüben (und die Pracht der Frisur auf ein unerträgliches Maß steigern), so daß das Bild unter dem Strich voll in Ordnung geht.

Der Ton ist unaufdringlich aber jederzeit gut verständlich und bei der Beschaffung der Bilder und Pressetexte für die Extras hat man sich alle Mühe gegeben, so daß man Koch Media insgesammt sorgfältige Arbeit attestieren kann, von der sich der Friseur mal eine ordentliche Portion abschneiden sollte!!! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 22.12.11 um 17:10
/image/movie/King-of-California_klein.jpg
Ode an all die verrückten Spinner und verschrobenen Querulanten, die unser Leben begleiten und ohne die es ein gutes Stück ärmer wäre.
Ein Hohelied auf die Träumer und Andersdenkenden, die unbeirrt ihren Visionen folgen und in ihrer Don Quichoterie an der Nüchternheit der Welt zerschellen müßen.
Ein Plädoyer für die Unbedingtheit der Liebe, die nicht unterscheidet und auch nicht verlangt, sowie die wahre Freundschaft und ein Vertrauen, daß nicht hinterfragt und sich erst in schweren Zeiten beweisen wird.

So etwas oder ähnliches hätte der Film wohl werden sollen.
Herausgekommen ist dabei aber leider eine zuckersüße und überkandidelte Schmonzette, die noch 30 min. nach Abklingen des Filmes die Wohnzimmerwände mit einem Zentimeter dicken Belag von Gefühlssoße und Igitigitt übertüncht.

Leider ist schon wie bei Sideways die Amerikanisierung dieser Themen in seiner aufdringlichen Übertriebenheit des Herzeleides und der Skurillität, sowie die der stoischen Ergebenheit der Tochter, die ja nur noch ihr liebenswert verrücktes Väterlein hat, so penetrant dick aufgetragen, daß es bei kitschophoben Mitteleuropäern zu Kotzorgien führen kann.

Das Michael Douglas und Evan Rachel Wood an und für sich einen ganz ordentlichen Auftritt hinlegen, kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Rückblenden der im goldenen Sommerlicht badenden und von leuchtend grünen Hainen umwehten Tochter die Grenzen des Guten Geschmackes deutlich übertroffen haben.

Das sie jetzt bei Mac Donald in Doppelschichten arbeiten muß, nur um ihren auf ewig geliebten Vater, der nicht einmal ihr Alter weiß, außerdem ihr über alles geliebte klapperige alte Auto verkauft und sich auch sonst wenig um sie schert, in Nibelungentreue zur Seite zu stehen, ist mindestens einfach nur dumm und setzt dem Ganzen die Krone auf.

Anhänger platt plakativer Kaugummigefühle Filme, die schon bei Sideways oder Million Dollar Baby meinen, die Tiefen ihres emotionalen Spektrums ausgelotet zu haben, werden sich beim King of Kalifornia sauwohl fühlen und vor Freude quiken wie Schweinchen Dick am Futtertrog.

Menschen mit einem feiner gesponnenen Nervenkostüm werden sich beim Betrachten dieses manipulativ auf warmherzig getrimmten Machwerks auf Frauenversteherniveau jedoch schlicht und einfach verarscht vorkommen.

Aber eigentlich sagt das Filmcover ja auch schon alles.... 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 22.12.11 um 16:58
/image/movie/der-koloss-von-rhodos-50th-anniversary-edition_klein (1).jpg
Leicht überdurchschnittlicher Sandalenschinken, in dem das Genie Leones nur ansatzweise und in wenigen Passagen durchschimmert.

So sind es auch nicht die spektakulären Erdbebenscenen, in denen das aus Styropor errichtete Rhodos der Cinecita Studios dem Erdboden gleichgemacht wird, sondern die behutsam ausgearbeiteten zwischenmenschlichen Dramen und Schicksalswendungen, die dem Film Nachhaltigkeit verleihen und im Gedächtnis haften bleiben.
.

Das Bild ist durchgehend mit geringer Schärfe gesegnet und wurde nicht mit letzter Konsequenz restauriert. Anders lassen sich die vielen Bildruckler und Filmspulenstreifen wohl kaum erklären.
Von einem Desaster ist die Bildqualität jedoch weit entfernt! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 22.12.11 um 16:42
/image/movie/wer-ist-hanna-neu_klein.jpg
Eine von Stilunsicherheit geprägte Dr. Kimble auf der Flucht Variante, die mit ihrer Sprunghaftigkeit in der Erzählstruktur mehr verunsichert als begeistert.
Auch wenn durch die allmähliche Beantwortung der Frage, warum die von ihrem Vater in Finnland zum Killer ausgebildete Hanna auf Rachefeldzug ist, eine gewiße Grundspannung erzeugt wird, kann diese nicht lange auf akzeptablen Niveau gehalten werden.
Zu sehr arbeiten die verschiedenen Stimmungen der einzelnen Fluchtepisoden in diesem Crossoverexperiment gegeneinander, als das der Filmfluß dabei unbeinträchtigt bliebe und die Spannung immer wieder vor dem Absacken bewahrt werden könnte.

Die "geborgten" Elemente aus Lola rennt, Little Miß Sunshine und diversen Ein Mann gegen den Rest Welt Filmen gehen hier also keine besonders homogene Symbiose ein und erweitern das filmische Spektrum, sondern wirken eher wie ein krampfhaft um Originalität bemühtes Stück Routinekino.
Unverständlich bleibt auch die Passage, in der Hanna quasi im Crashkurstempo ihre Jugend entdeckt. Hier wird allzu deutlich, daß der Regisseur mehr wollte, als er konnte. Anstatt sich auf ein Hauptthema zu konzentrieren und dieses genüßlich zu verfeinern und zu zelebrieren, reißt er unnützerweise zu viele Sparten nur an, so daß am Ende der fragmentarische Eindruck einer Filmcollage hinterbleibt.
Auch die Anleihen an die Grimmsche Märchenwelt, beginnend in einem Hexenhäuschen aus Zuckerguß und der bösen Schwiegermutter in Gestalt von Cate Blanchet, bis hin zum Finale in dem Grimmschen Märchchenpark, verleihen dem Film nicht die gewünschte Komplexität, sondern verstärken den Eindruck, daß Joe Wright unter Orientierungslosigkeit leidet und nicht wußte, was genau er eigentlich wollte.

Auch die hin und wieder zur Auflockerung eingestreuten humoristischen Einlagen, in denen Hanna ihre Tolpatschigkeit im Umgang mit den Errungenschaften der modernen Zivilisation unter Beweiß stellen muß, zünden nicht wirklich, sondern laßen eher traurige Rückschlüße auf ihre geistige Verfassung zu.

Das der Film mit Logiklöchern gespickt ist, kann Genrebedingt vielleicht noch verziehen werden. Das man der tragenden Säule Hanna die knallharte 12 Jährige Killerin jedoch zu keiner Zeit abnimmt und die körperliche Unterlegenheit in den Kämpfen mit rasanten Schnitten zu vertuschen gedenkt, bricht diesem halbherzigen Projekt aber letztendlich das Genick, da Sie es nicht vermag die vielen stilistischen Patzer des Regisseurs auf ihren schmalen Schultern zu stemmen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 22.12.11 um 16:40
/image/movie/haie-der-grossstadt-neu_klein.jpg
Legendäres Zockerdrama mit einem gut aufgelegtem Schauspielerenssemble.
Fast Eddie (Paul Newmann) ist der beste Billiardspieler weit und breit, scheitert am Tisch wie im Leben aber immer wieder an seiner exzessiven Ader sowie seiner mangelnden Selbstkontrolle.
So treibt ihn sein selbstzerstörerischer Hang nach einem fast 40 stündigen Billiardexzess mit dem Lokalmatador Minnesota Fats (Jackie Gleason) in den finanziellen Ruin und in die Arme der alkoholkranken Sarah (Piper Laurie).
Eddie, ebenfalls dem Alkohol verfallen, fristet jetzt seine Tage im Dauerrausch und hält sich mit Kneipenbilliard mehr recht als billig über Wasser.
Trost für ihr gescheitertes Dasein finden Sarah und Eddie nur noch in den Liebesnächten ihrer heruntergekommenen Absteige sowie im gemeinsamen Suff.

Als sich der windige Manager Bert Gordon, der bei dem Duell Eddies mit Minnesota Fats anwesend war, sich seines Talents erinnert und ihm die zum Siegen nötige Charakterreife zu vermitteln gedenkt, wittert Eddie Morgenluft und das Blatt scheint sich zu wenden.
Bert Gordon, zunächst mit skrupellosen 75% an dem Gewinn Eddies beteiligt, sieht seine Felle jedoch schon bald wieder davonschwimmen, als er mitbekommt, mit welcher Wehemens Sarah, in deren Tristesse Eddie ihr einziger Lichtblick ist, aus Furcht vor der drohenden Einsamkeit versucht, ihn vom Spielen abzubringen.
Aus Angst mit Eddie kein Vermögen mehr scheffeln zu können, plant Bert eine folgenschwere Finte...

Auch wenn Haie der Großstadt als Spielerdrama in die Geschichte eingegangen ist, so kann er doch mit der atmosphärischen Dichte und der Intensität von ähnlichen Genreklassikern wie Cincinatti Kid nicht mithalten.
Das liegt wohl daran, daß Haie der Großstadt in erster Linie auch kein Billiardfilm ist, sondern eine Charakterstudie zweier Aussenseiter, die an ihrer Exzessivität und Rauschhaftigkeit mit der sie ihr Leben bestreiten, zu scheitern drohen.
So investiert der Film auch viel Zeit, die heruntergekommenen Verhältnisse Sarahs, ihren selbsbetrügerischen Versuch durch stümperhafte Literaturbemühungen wieder Kontakt zum Leben herzustellen, sowie die Beschreibung des Alkoholiker Alltages, ausführlicher zu beleuchten.

Hierin offenbart sich aber auch die vermeintliche Schwäche des Films.
Sind die spannungsgebenden Elemente an den Anfang und das Ende des Films gesetzt, zieht sich der Mittelteil mit seinen sozialdramatischen Anteilen zu sehr in die Länge. Anstatt immer wieder spielerische Höhepunkte zu setzen und so daß Interesse der Zuschauer hoch zu halten, verharrt der Film zu lange bei der Millieustudie und den Wortgefechten des Paares.
Das dies letztendlich aber nicht in gähnende Langeweile ausahnded ist dabei der zu jedem Zeitpunkt überzeugenden Performance Paul Newmanns zu verdanken, sowie der Geschliffenheit der Dialoge.

Das der Film trotz der resignativen Grundstimmung nicht so richtig unter die Haut gehen will, liegt an dem immer nonchalant aufgelegten, gepflegt aussehenden und elegant gekleideten Paul Newmann, dem in jeder einzelnen Scene der Duft des Großen Hollywoods anhaftet und der somit alles andere als den Esprit des Scheiterns verströmt.
Da wirkt die Regieanweisung dem schauspielerischen Können leider diametral entgegen.

Dies alles sind aber nur kleinere Macken, die von dem Genuß des großartigen Schauspielerkinos nicht abhalten sollten.

Die Extras sind massig und die Bildqualität kann man nur als exzellent bezeichnen! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 14.12.11 um 14:49
/image/movie/Tim-und-Struppi-Das-Geheimnis-um-das-goldene-Vlies-Special-Collectors-Edition_klein.jpg
Der billige Trailer ließ die Freude über den als Schnäppchen ergatterten Film schnell verblaßen.
Erleichterung stellte sich allerdings wieder bei der Besichtigung des Werkes ein.
Tim und Struppi ist eine richtig ansehnliche Schnitzeljagd mit stimmiger Mittelmeerkreuzfahrtatmosphär e und progressiver Handlung, die sogar entfernt an die frühen Bond Filme erinnert.
Das die Filmmusik dabei an das Bond Thema angelehnt ist, ist wohl ein satirischer Seitenhieb und fügt sich insgesammt sehr gut in die vergnügliche Inszenierung, die vor allem von einem hervorragend aufgelegten Käptn Haddock (Georges Wilson) getragen wird, ein.
So kann festgehalten werden, das mit dieser Veröffentlichung ein Film vor der Vergessenheit gerettet wurde, dessen Charme der spektakulären aber etwas seelenlosen Neuverfilmung von Spielberg deutlich überlegen ist.

Der Ton ist durchaus verständlich, das Bild besticht durch eine zeitgemäße Kolorierung mit leichten Technicolor Noten, ist aber die ganze Zeit über unscharf und Detailarm.
Abhalten sollte dies von einer Besichtigung jedoch niemanden, da man sich doch viel Mühe bei der Restaurierung gegeben hat und der Look insgesamt angenehm nostalgisch daherkommt.

Das Bonusheftchen mit dem Comic aus den Realbildern des Films plus Sprechblasen stellt keinen wirklichen Mehrwert dar und ist wahrscheinlich der Tatsache zu schulden, daß für echte Comicbilder keine Lizenzen zu erwerben waren... 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 10.12.11 um 10:20
/image/movie/piranha-2010-3d-blu-ray-3d-neu_klein.jpg
Sehr unterhaltsame Homage an den Joe Dante Klassiker, der die Tugenden des guten, alten Bahnhofsschmuddelkinos wieder aufleben läßt. Wer dort seinen Freitagabend verbrachte, wurde immer mit dem belohnt, wonach es seinen niederen Instinkten gelüstete: Brüste und Blut.
Waren dort aber die Darstellerinnen und die Effekte nur B-Ware und hat man sich nach dem Genuss dieser Filme tatsächlich so richtig schäbig gefühlt, sieht es bei Piranhas nun ganz anders aus. Die Frauen sind allesamt Models (die hübschesten sind selbstverständlich nur zufällig zum Pornodreh dort) und die Fische haben gelernt, welche Art von Splatter der moderne Mann des 21sten Jahrhundert zur allgemeinen Belustigung benötigt. Die Knabberarien sind nämlich schön detailliert, allesamt gelungen und die Make Ups der Verstümmellungen laden mehr zum Schenkel klopfen als zum Gruseln ein.

Dies ist denn auch der Tenor des gesamten Filmes: Feel Good.
Anstatt krampfhaft an der Spannungsschraube zu drehen oder ala Blair Witch Projekt mit der Phantasie der Zuchauer zu spielen, geht es hier hier gleich konzentriert zur Sache. Dabei wird erst gar nicht der Versuch unternommen, sich von den Klischees des Genres zu distanzieren und etwas originelles zu erfinden, sondern im Gegenteil: diese werden hier offensichtlich und für jedermann überdeutlich auf die Spitze getrieben, so daß Piranhas auch hervorragend als Parodie auf das eigene Creaturehorror Genre funktioniert.
Deshalb ist der Film auch wirklich nur für Leute zu empfehlen, die sich an trashigen B-Movies und der erbärmlichen Funktionsweise des eigenen Stammhirns ergötzen können.

Das nachträglich konvertierte 3D Bild ist ganz OK, wirkt mitunter allerdings wie ein Lentikularbild, da die Figuren 2 Dimensional und wie hintereinander gestaffelt wirken. Auch wirkt das Wasser merkwüdigerweise einigemale seltsam gekrümmt. Aber insgesamt ist das Bild sauber und durchaus ansehlich. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 03.12.11 um 18:40
/image/movie/Das-Geheimnis-von-Santa-Vittoria_klein.jpg
Ein Mysterium von einer Blu-Ray. Wie schafft es solch ein unbedeutener Film in einer so exzellenten Umsetzung auf die blaue Scheibe?
Extras aus denen man schlau werden könnte sind nicht vorhanden und sogar von dem obligatorischen Trailer ist weit und breit nichts zu sehen.

Dabei ist es ein durchaus erfreuliches Ereignis, diesem Film beiwohnen zu dürfen.
Auch wenn er nicht über die großen Momente verfügt, die notwendig sind um einen Film in den Olymp zu hieven, kann er doch ohne Mühe den Zuschauer über 139 Min. in seinen Bann ziehen.
Das liegt zum einen an der atemberaubenden Präsenz von Anthony Quinn, der in der Rolle des versoffenen, zuffällig zum Bürgermeister gewählten Dickschädels, dem charismatischen deutschen Nazihauptmann (Hardy Krüger) die Stirn bietet und so für schauspielerische Glanzlichter sorgt.
Zum anderen tragen aber auch die vielen exzellent besetzten Nebenrollen, die mit ihrer Chuspe und Originalität sehr zum unbeschwerten italienischen Flair beisteuern, mit ihrer Wesensart zum nostalgischen Filmvergnügen bei.
Dabei geht aber keineswegs immer fröhlich zu. Denn um an den versteckten Wein zu gelangen, setzen die Nazis auch schon mal völlig humorfrei ihre "klassischen" Verhörmethoden ein. Das fügt sich nicht unbedingt stimmig in den Gesamttenor ein, sorgt aber für Überraschungsmomente und bereicht den Film so um einige spannende Facetten.
Diese bösen Momente werden aber schnell von humoristischen Elementen wieder aufgefangen, so daß sich der aufkeimende bittere Beigeschmack erst garnicht entfalten kann.

Eingebettet ist diese Provinzposse, die in ihrem Charme sehr den alten Don Camillo Filmen ähnelt, in ein sehenswertes, von Ruhe und Tradition geprägtes Bergdorf welches sich harmonisch in die umgebende Hügellandschaft einschmiegt, so daß sich über den gesamten Film ein Schleier von Sympathie legt, der Sehnsucht nach dem mediterranen Lebensstil aufkeimen läßt.

So ist Das Geheimnis von Santa Vittoria ein Kleinod, welches auch mit dieser Blu-Ray Veröffentlichung aufgrund der mangelnden Paukenschläge wohl nicht aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküßt werden wird, aber auf Grund einer Umsetzungsqualität die viele andere wirkliche Klassiker alt aussehen läßt, zumindest vor dem Vergessen bewahren läßt und somit ein kleines Stück Erzählkino repräsentiert, daß seine Wirkung als kleines Antidepressiva für zwischendurch wohl über die Jahre noch beibehalten wird. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 01.12.11 um 22:10
/image/movie/stand-by-me-das-geheimnis-eines-sommers-25th-anniversary-edition-neu_klein.jpg
Phantastischer Film über den Wechsel vom Kinder- ins Jugendalter, mit einer Menge verdichteter Erfahrungen, wie sie wohl dem Großteil der nicht urbanen Bevölkerung in der einen oder anderen Form wohl aus der eigenen Kindheit bekannt vorkommen wird.
In seiner Ode an die heilige Zeit der Kindheit(serinnerungen) entpuppt sich das wahre Talent des Autors Steven King: Es sind nicht so sehr die grausigen Phantasien die er entwirft, sondern es ist vielmehr sein unglaublich sensibles Gespür für die Psychologie des Menschen, die es vermag seine Bilder, Ängste aber eben auch die feinen Regungen des Gemütes in die Köpfe seines Publikums zu verpflanzen und verschüttet geglaubte Seelenlandschaften wieder zum erblühen zu bringen.

Dem Regisseur Rob Reiner, der sich mit diesem Film aus den Fußstapfen seines Vaters zu befreien versuchte, ist es wunderbar gelungen, den Geist dieses Buches einzufangen und in einen meisterhaft, wehmütigen Film zu verwandeln.

Das er bei der Auswahl der Schauspieler ausschließlich Volltreffer landete, trägt sicherlich mit dazu bei, daß Stand by me auch für folgende Generationen noch die gleiche Bedeutung haben wird. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 30.11.11 um 09:40

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