Filmbewertungen von kleinhirn

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Ip Man:
Einfältige Handlung mit hölzernen Dialogen und steifen Schauspielern, aus denen nur Donnie Yen herausragt. Dem sterilen Männerballet fehlt es leider an witzigen Einlagen ala Jackie Chan und an kreativen Momenten, so daß sich auch hier wieder mal die alte Eastern Weißheit bestätigt,: "Kennste einen, kennste alle"!

Ip Man 2:
Einfältige Handlung mit hölzernen Dialogen und steifen Schauspielern, aus denen nur Donnie Yen herausragt. Der Plot ist kackfrech von der Boxerfilmblaupause Rocky geklaut und die Kämpfe im Ring sind unrealistischer als eine posthume Verleihung des Friedensnobelpreises an Adolf Hitler.

Ip Man Zero:
Hölzerne Schauspielkunst wetteifert verzweifelt mit blechernen Dialogen, um der gehobenen Kunst des Patsche-Patsche-Händchen-Spie ls so etwas wie einen würdigen Rahmen zu geben. Diese Fuchtelei mit verrenkten Gliedmaßen ist dabei so dermaßen zweck- und brotlos, daß man sich öfters wünscht, Bud Spencer würde einfach mal dazwischen funken und mit einer donnernden Rechten für klare Verhältnisse sorgen, um diesen Jungs zu zeigen, wie albern Ihr Reigen um Tradition und Ehre ist.
Nur die sich anbahnende Liebesgeschichte des jungen Ip Man durchwebt den Film mit so etwas ähnlichem wie einem feinen Netz von Poesie! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 21.09.11 um 11:09
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Visuell überbordenes Affentheater ohne Hand und Fuß.

Ein von Ihrem Vater gemartertes kleines süßes Mädchen bringt bei dem Versuch sich von Ihrem Peiniger zu befreien aus Versehen Ihre Schwester um?
Also erstmal ab in die Klapse zur Lobotomie.
Da erstmal in eine Fantasiewelt abtauchen um das Trauma zu verarbeiten.

Auch wenn so etwas wie eine Rahmenhandlung erkennbar ist, bleibt die exate Deutung dieser jedoch letztendlich der Phantasie des Betrachters überlassen.
Denn auch wenn am Ende des Films etwas Licht ins erzählerische Dunkel gebracht wird, wirft dies jedoch mehr Fragen auf, als es beantwortet, da unzählige Details nach genauerer Erläuterung verlangen, ohne die der sich Film nicht zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen läßt.

Es ist an und für sich nichts schlimmes, dem Zuschauer nicht jeden Happen vorzukauen, sondern im Gegenteil sogar außerordentlich erfreulich, durch abstrakte oder mysteriöse Elemente das Niveau des Filmes anzuheben, ihm mehr Tiefe zu verleihen und so daß Bewußtsein des Zuschauers zu stimmulieren.
Im Falle von Sucker Punch geht dies leider in die Hose, da der Film hier vorgibt, mehr zu sein, als er eigentlich ist. Das hier fabrizierte absurde Theater wird nämlich keinem Intellektuellen oder künstlichen Anspruch gerecht, sondern dient nur dem Selbstzweck, sich mit einem Hauch von Metaphysik und Unerklärlichen zu umgeben.
Wo sich in anderen Filmen aber noch eine zweite Ebene öffnen mag, die, egal ob intellektuell oder gefühlt, auf eine tiefere Bedeutungsebene hinweisen, führen die Allegorien von Sucker Punch jedoch allesamt in eine Sackgasse, da sie weder intellektuell oder assoziativ miteinander Verknüpft werden können. Anstatt den Verstand zu transzendieren, stiftet die Irrationaltät hier nur Verwirrung!

Sucker Punch ist nämlich alles andere als Kunst- oder Experimentalfilm, der er in einigen Bereichen gerne wäre, auch wenn er sich Elemente dieser Genres bedient, sondern nichts als ein weiteres schnödes Special Effectgewitter ohne Hirn und Seele.
Gegen Hirnlose Filme ist ja ansich nichts einzuwenden; jeder braucht die mal. Aber sie sollen eben nicht versuchen, sich künstlich mit Anspruch aufzupeppeln um Kritikerlob zu erheischen oder um Ihre banale Intention zu verbergen sondern bei Ihren Leisten, nämlich der puren Unterhaltung, bleiben.

Dabei ist der visuelle Aspekt garnichtmal soooo überzeugend. Natürlich ist alles bis zur kleinsten Geste und zur letzten Schraube perfekt durchchoreographiert. Aber genau hier liegt eben auch der Hund begraben: Es ist zuviel!
Und das zuviel nimmt dem Film seine Natürlichkeit. Das einem die meisten Kampfscenen irgendwie aus Matrix bekannt vorkommen, mag dabei noch am wenigsten stören, daran hat man sich mittlerweile gewöhnt; was aber massiv stört, ist der übertriebene Einsatz von Spezial Effekten und Farbgestaltung. Sie wirken meistens so übertieben, daß sie die Grenze zum Kitsch einigemale überschreiten und in Ihrem Design zu sehr an viel zu dick aufgetragene Bollywoodstreifenästhetik oder Teenagerzimmerposter erinnern.
Natürlich gibt es auch hier wieder einige Augenblicke astraler Schönheit, wo man meint, man erheische einen Blick aus einer anderen, vollkommeneren Sphäre. Doch sind diese Augenblicke viel zu kurz und werden von der Bilderflut wieder weggeschwemmt, bevor man sich an Ihnen erschöpfend gelabt hat.

Was bleibt ist ein weiteres Showlaufen einer der größten visuellen Genies Hollywoods und dessen gescheitertes Experiment, seiner überbordenden Phantasie ein intellektuelles äquivalent entgegezusetzen. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 28.08.11 um 17:28
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Nachdem ich gerade in dem Buch "EasyRiders, Raging Bulls" von Peter Biskind, daß sich mit der Geschichte des New Hollywood von Easy Rider bis zum Heaven's Gate Debakel befaßt, die Passage über die Easy Rider Dreharbeiten durchgelesen habe, hat es mich unter meinem Bonanzasattel gejuckt, einen der Lieblingsfilme meiner ersten Jugend noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und zu beobachten, welche Wirkung er Heute noch bei mir erzielt.

Und zu meiner Erleichterung habe ich festgestellt, daß er bis Heute nichts von seiner Aura eingebüßt hat. Noch immer wird hier das Hohelied auf die Freiheit angestimmt und das ungezwungene Leben ohne Gesellschaftliche und Lebenserhaltene Zwänge zelebriert.
Das dieser Lebenstil von einem nicht abreißenden Fluß von Bewußtseinserweiternden und -verändernden Drogenkonsum unterlegt ist, ist dabei dem Nonkonformen Tenor des Filmes zuträglich und gewinnt durch die Tatsache, daß jeder Joint am Set echt war und LSD am Set alles andere als ein No Go war, noch an Authentizität.

Der Traum jedes nach Selbstverwirklichung und Eigenbestimmung strebenden Lebewesens, und das war in den 60's die gesamte Jugend (außer in Texas!) findet in Easy Rider seine Idole. Sei es in den auf dem Choppersattel der Sonne entgegenfahrenen Drogencowboys oder in den sich in einer Hippiekommune gestrandeten Aussteigern.
Das Leben ohne Wenn und Aber, ohne Sicherungsseile und doppelten Boden und ohne soziale Ängste, daß ist seit jeher die Sehnsucht und das Ziel aller Freiheitsträume gewesen und das ist der Geist, den Easy Rider auf archtypische Weise verkörpert.

Die fundamentale Erkenntniss aber, daß die Freiheit, nachdem sich der Geist so sehnt, für das Fleisch nicht möglich ist und daß das Hippiemärchen, ebenso wie die Love Peace und Happiness Kultur nur für einen bestimmten Zeitrahmen und in einem eng abgeschotteten sozialem Kontext funktioniert und bloß durch Persönlichkeitsentwicklung hemmende Drogen, sowie der Unterdrückung unerwünschter Charaktereigenschaften aufrecht erhalten werden kann, trägt aber ebenso zum legendären Ruf von Easy Rider bei, da viele soziale Experimente zu jener Zeit schon als gescheitert galten und der Ruf nach einem praxistauglicheren Realitätskonzept immer Lauter wurde.
So war Easy Rider die ideale Visualisierung der Seelenstruktur einer ganzen Generation, die sich sich um Ihre von der Obrigkeit und der eigenen Natur, die nicht so war wie gewollt, betrogen gefühlt hatte.

Die logische Konsequenz findet Easy Rider denn auch in dem als Nachfolgefilm legitimierten "Fluchtpunkt San Francisco", indem die Hippiewelle schon abgeebbt ist und sich alle sinngebenden Lebensentwürfe und Ideale als gebrochene Versprechen entpuppt haben und nichts mehr übrigbleibt als auf die empfundene Leere mit Selbstvernichtung zu reagieren.

Aber außer dem unendlichen Freiheitsdrang und der Unfähigkeit der Protagonisten, diese Freiheit konstruktiv zu nutzen (Fonda: We blew it), hat der Film eine solche Vielzahl an soziokulturellen Facetten, daß man Ihn aus Filmanalytischer Sicht zur Lebensbeschäftigung machen kann, zumahl er auf einen Schlag die Art und Weise, wie Hollywood arbeitete auf den Kopf gestellt hat.

Bleibt noch zu erwähnen, daß, wenn man sich etwas näher mit den Hintergründen der Entstehung des Filmes beschäftigt, der Lack von Easy Rider arge Kratzer bekommt: Denn was der Film verkauft, nämlich eine Art von Heroisierung der Hippiekultur, wurde von der Crew, allem voran von Dennis Hopper ad absurdum geführt.
Mögen die Drogeneskapaden während der Dreharbeiten noch zur Legendenbildung beigetragen und die Fahne der Hippieideale hochgehalten haben, so waren die Produktion und die Dreharbeiten das genaue Gegenteil: Hopper erwies sich schon beim ersten Meetig mit der Crew als cholerischer Egomane, mit dem nicht zu scherzen ist: Ein Teil der Crew verschwand deßhalb schon schleunigst, um Ihre körperliche unversehrtheit bangend, nach seiner ersten Ansprache.
Die Streitigkeiten mit Fonda über die prozentuale Gewinnbeteiligung und wer im Abspann als Drehbuchautor genannt werden durfte können nur als kleingeistig und feindseelig bezeichnet werden. Die Freundschaft der beiden zerbrach bei den Dreharbeiten und die gemeinsamen Auftritte danach hatten nur noch ökonomische Hintergründe.
Auch die psychopathische Art im Umgang mit seiner Frau, die während der Postproduktion für immer von Ihm geflohen ist und seiner diktatorische Art am Set, Kritik oder Anregungen als Majestätsbeleidigung zu empfinden, vergifteten die Stimmung auf ein unerträgliches Maß, so daß im Nachhinein keine Anstrengungen mehr unternommen werden dürften, sich um Dennis Hopper als Identitätsfigur der Hippiebewegung zu bemühen.
Eine Interessante Randnotiz dabei ist die Tatsache, daß die eigens für diesem Film zusammenmontierten Motorräder scheiße unbequem waren und das Biken auf Ihnen einer Tortur gleichkam und daß Hopper nach einem Unfall in New York Motorräder insgesamt haßte...

Aber unabhängig von allen Querelen am Set und analytischen Betrachtungen, ist und bleibt Easy Rider, nicht nur auf Grund des legendären Soundtracks und seiner einfachen, Vertrautheit schaffenden Bildsprache, ein Film für die Ewigkeit, der so gut wie kaum ein anderer den Zeitgeist der wohl beneidenswertesten Jugendkulutur der Geschichte eingefangen hat und dem, ähnlich wie "Spiel mir das Lied vom Tod" etwas geschafft hat, was zweifelsohne genial ist: Ein längst bekanntes, fast schon Tod geglaubtes Genre, neu zu erfinden; und besser noch: Seine Archetypen zu erschaffen!

So sollte man denn auch beim betrachten von Easy Rider all den Ballast seines Hintergrundwissens komplett fallen lassen, um sich den Spaß an einem der faszinierendsten Trips der Filmgeschichte nicht zu verderben, da man diese Ikone nicht intellektuell genießen kann, sondern nur dann, wenn man es schafft die freiheitlichen Tendenzen seiner Seele zu reaktivieren und sie in Harmonie mit der Aura dieses Filmmonumentes erklingen zu lassen...

Was früher leider noch viel einfacher war als heute... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 28.08.11 um 12:46
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In sich gewundener und 3fach verschachtelter Zeitreise, -schleife film, der mit einfachen inszenatorischen Mitteln in Scene gesetzt wurde.
Aber auch wenn das Mitdenken über die Zeitraumverwibelungen im dritten Schwierigkeitsgrad Spaß macht, vorrausgesetzt, man dreht sich mit Vorliebe Möbiusschleifen ins Gehirn, so erschließt sich dennoch keine innere Logik.
Denn auch wenn auf der Alternativversion der Film in einer chronologisch "richtigen" Schnittfassung vorliegt, bleibt das Grundproblem ungelöst: nämlich wie, wann und vor allem weßhalb der Protagonist überhaupt zum ersten mal in die Zeitmaschiene gestiegen ist.
Die Filmlogik, daß er in die Zeitmaschiene steigt, weil er schon dringewesen sein muß, kann man nur als Relativitätstheoretischen Schabernack bezeichnen und läßt vermuten, das der Regisseur gehofft hat, der Zuschauer wird sich beim Nachdenken überfordert fühlen und die Geschichte kapitulierent abnicken: Ist mir zu kompliziert, wird aber schon stimmen. Die werden ja wissen, was die da gefilmt haben. Und einen wissenschaftlichen Berater haben die bestimmt auch gehabt...

Aufgrund dieses frapanten Logikfehlers, daß es versäumt wurde zu erzählen, wie die ganze Geschichte denn in Schwung gekommen ist, kann denn dem Film leider auch kein intellektueller Anspruch nachgesagt werden.
Und da dem Film die Mittel für die große Action gefehlt haben, und das einzige Pfund mit dem die Geschichte wuchern kann, die vermeintlich komplex ausgetüfftelte chronologische Virtuosität ist, kann man Timecrimes auch getrost als gescheitert bezeichnen, da sich eben diese Virtuosität bei genauerem Hinsehen als geschickt getarnte Mogelpackung entlarvt! 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 20.08.11 um 09:32
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In grandiosen Landschaftsaufnahmen, die einen Vergleich zu Highlander nicht scheuen brauchen, verpackte Fantasyromanze aus den 80ern.
Neben dem exzellenten Cast, kann Der Tag des Falken besonders durch seinen schmuddeligen und somit authentischen Look überzeugen. Das dabei der gesamte Film, vor allem durch die Performance von Matthew Broderick, mit einem ironischen Unterton unterlegt ist, stört dabei überhaupt nicht.
Im Gegensatz dazu kann man das Experiment, die grandiosen Panoramaaufnahmen und Rittergeplänkel mit Syntheziser Musik vom Alan Parsons Projekt zu untermalen, so sehr man dafür in filmakademischen Zirkeln Lob und Beifall erhalten mag, dennoch getrost als gescheitert bezeichnen, da dies eben nicht zum Effekt der geglückten Symbiose, sondern eher zu disharmonischen Reaktionen im Energiekörper führt und somit das emotionale Wohlbefinden empfindlich stört.

Das dennoch positive Gesamtbild erhält jedoch zum Ende des Films einen kleinen Dämpfer, der die max. Bewertung verhindert: Denn auch wenn mir die eher behutsame Erzählweise sehr zusagt, die Kulissen und die Schauspielkunst des gesamten Casts einfach nur als hervorragend zu bezeichnen sind, so zieht sich der Film die letzten 15-20 min doch sehr in die Länge. Ein Schwertkampf, der in maximal 5 min. abgehandelt sein müßte, wird hier auf eine gefühlte Ewigkeit ausgedehnt.
Das Ende des Films, der normalerweise der Höhepunkt sein sollte, wird hier zur leider zur Geduldsprobe. Ein Experimentalfilm darf sich so etwas vielleicht erlauben. Bei einem Fantasystreifen gehört so etwas jedoch strengstens verboten und sollte mit Entzug aller Tolkienmedien bestraft werden!

Zum Bild: Ich kenne mich als Laie mit den verschiedenen, immer wieder kritisierten Verschlimmbesserungsfiltern, die bei der digitalen Abtastung verwendet werden zwar nicht aus, kann aber sagen, daß, wenn dabei ein Resultat wie im vorliegenden Falle abgeliefert wird, alle Filter Ihre volle Berechtigung gehabt haben.
Das Bild ist von der ersten bis zur letzten Minute gestochen scharf, weist eine natürliche Farbgebung und eine hohe Detailfülle auf.
Wer hier noch meckert muß zum dringend mal wieder zum Optiker...

Der Ton: Bis auf die Musik leider sehr dumpf und mau. Im englischen auch nicht viel besser. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 1
bewertet am 14.08.11 um 11:53
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Überraschend frischer Film aus den Disney Studios. Viele der Figuren (Vor allem die Räuber) sind richtig originell geraten und versprühen einen Witz, der deutlich reifer geworden ist als der der Vorgänger, der mir zu kleinkindgerecht war und wo alles wie mit Zuckerguss übergoßener Honigkuchen gewirkt hat.
Natürlich bleibt Disney mit Rapunzel immer noch seiner Verpfichtung als Familienfilmliefferant treu. Aber hier kann man sich wegen der wunderschönen märchenhaften Animation, der poetischen Liebesgeschichte und der amüsanten Erzählweise auch als Erwachsener durchaus seriös unterhalten fühlen, ohne krampfhaft die Entwicklungsstadien der Adoleszenz zugunsten des "Inneren Kindes" unterdrücken zu müßen.

So ist dieser Film auch Musicalhassern wie mir zu empfehlen, da man sich bei den wenigen Gesangseinlagen zur Not auch auf die 3D Animationen konzentrieren kann und diese auch nicht in gewohnt ellenlangen Arien ausarten, wo alles was nicht Niet und Nagelfest und in Beton einzementiert ist, meint der Welt offenbaren zu müßen, daß es mehr kann als bloß Requisite zu sein und ungefragt zu zappeln anfängt.

Allen Für und Wieders der 3D Diskussion zum Trotz: 3D macht einfach mehr Spaß!!! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 14.08.11 um 11:04
/image/movie/black-rain-1989-special-collectors-edition-neu_klein.jpg
Solider Beitrag zum Thema Buddymovie und Copfilm mit einer Extraprise Exotic und Nipponunderground, aus der Zeit in der Ridley Scott die Kamera noch wohltuend zurückhaltend eingesetzt hat.
Das Genre ansich wird aber auch hier nicht nennenswert nach vorne gebracht! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 14.08.11 um 10:58
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Ein perfekt ausbalancierter Film, mit dem Matthew Vaughn (Layer Cake, Kick Ass) seinen Ruf als Ausnahmeregisseur untermauert.

Die Liebesgeschichte ist schön ohne rührseelig zu sein, der Humor ist lustig ohne albern zu sein und die Landschaften sowie die Sets sind grandios ohne kitschig zu sein.
Einer der ganz wenigen Filme der letzten Zeit der wirklich von vorne bis hinten Spaß macht und der durch seine unamerikanische Erwachsene Art als bester Fantasyfilm seit Herr der Ringe gelten darf.
Bleibt zu hoffen, daß Der Sternenwanderer im Lauf der Zeit den Status eines Klassikers genießen wird.
Seinen mageren Kinoerfolg dürfte er wohl Kinderschmarrnfilmen wie Narnia oder Der goldene Kompaß zu verdanken haben, deren seichte Machart Fantasyfreunde verunsichert haben dürfte... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 14.08.11 um 10:55
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Großstadtblues von Martin Scorseese, der in in seinen Bildern das pulsierende, dreckige und kriminell verseuchte New York der 70er Jahre in schmutzig schönen Bildern von melancholischer Schönheit stimmig eingefangen hat.
Robert De Niro als Travis ist ein Kind dieser Stadt und Zeit. Sein Leben scheint wie die Inkarnation des Blues zu sein: Traurig und mit wenig Hoffnung auf Besserung gesegnet. Als ungelernter, nervlich angeschlagener Vietnamveteran verdingt sich Travis als Taxifahrer sein tägliches Brot und ist so hautnah mit den Drogen- und Prostititionauswüchsen des Großstadtdschungels konfrontiert. Seiner Einsamkeit und täglichen Alltagsroutine entkommt Travis nur durch regelmäßige Besuche in Sexkinos, die Ihm sein Leben für kurze Momente einigermaßen erträglich machen.
Eine kurze Affähre mit einer Präsidentschaftskandidatswahl helferin zerbricht auch dementsprechend schnell beim zweiten Date, als er Sie in ein Sexkino führt. Travis Gefühl und Sensibilität für Menschen ist durch das Leben am düsteren Rande der Gesellschaft anscheinend arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
Als er jedoch bei seinen nächtlichen Taxifahrten wiederholt mit Kinderprostitution konfrontiert wird, regt sich bei Ihm so etwas wie ein Unrechtsbewußtsein und er kann durch das Vorhaben, diese zu bekämpfen, seinem Leben wieder so etwas wie Bedeutung geben.
Von Politikern, wie dem Präsidentschaftskandidat, dem er bei einer Taxifahrt seinen Frust schildert, ist er enttäuscht, da er letztendlich die bittere Erfahrung machen muß, daß diese nur auf Wählerstimmen aus sind und auf Wahlkampfveranstaltungen nichts besseres zu tun haben, als die üblichen leeren Worthülsen übers Volk rieseln zu lassen; die Illusion, daß die Politiker diesen Sündensumpf trocken legen werden, wird Ihm dort nachhaltig genommen.
So ergreift Travis nun selbst die Iniative und zieht, bereit sein Leben zu Opfern, in seine private Säuberungsaktion und versucht eine Kinderprostituierte, die Ihm mehrfach über den Weg gelaufen ist, aus den Fängen Ihrer Zuhälter zu befreien...

Abgesehen von diesem fulminanten Showdown aber, ist Taxi Driver ein eher ruhiger, in der zweiten Hälfte sogar mitunter langweiliger Film.
Der eigentliche Star ist trotz der herrausragenden Performance von Robert de Niro aber definitiv die Stadt New York, die in von bluesiger Saxophonmusik unterlegten Bildern, als Neonlichtilluminierter, menschenverachtender Betonmoloch in Scene gesetzt wurde.

Läßt Scorseese in seinem Frühwerk Hexenkessel seine Protagonisten in New Yorks Little Italy noch in bester (schlechtester) Screwballcomedymanier pausenlos verbal aufeinander eindreschen, so daß Ihnen kaum Luft zum Atmen und dem Zuschauer keine Zeit zum entspannen bleibt, bleibt es in Taxi Driver meines erachtens zu lange zu still. Es wirkt beinahe so, als sollte hier ein Kontrapunkt zu den quirligen Quasselattacken von Mean Streets (Hexenkessel) gesetzt werden, quasi als Wiedergutmachung für den dortigen nervtötenden Verbalterror.
Klar soll hier der dröge und monotone Alltag de Niros und seine innere Leere vermittelt werden und der Zuschauer soll durch geringe verbale, intellektuelle Ablenkung mehr Gelegenheit bekommen sich in diese Atmosphäre einzufühlen, trotzdem hätte eine Verdichtung der Handlung zum Ende hin dem Film sicherlich gut getan, da der 5 minütige Showdown die aufgekommene Langeweile während der letzten 40 min. nicht wieder gutmachen kann.

Das ach so hoch gelobte in 4K remasterte Bild erfüllt leider die Erwartungen nicht. Zu unscharf sind die Bilder und zu schmierig wirkt der Film bei Kameraschwenks, als daß es für eine bessere Bewertung gereicht hätte. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 07.08.11 um 15:06
/image/movie/total-recall---die-totale-erinnerung-jubilaeums-edition-limited-steelbook-edition-neu_klein.jpg
Immer noch ein toller Film, der allerdings im Lauf der Zeit etwas von seinem WOW Effekt eingebüßt hat. Waren viele der Effekte damals noch neu, vermochten den Zuschauer in extraplanetarische Welten zu versetzen und waren nur mit enorm hohen technischen Aufwand zu produzieren, so wird man heute von CG Special Effects und künstlichen Welten nur so zugekleistert, daß es sich kaum noch erahnen läßt, welche Faszination die Mars Miniaturen und Latexpuppen einst in den Zuschauern ausgelöst haben.

Daher überrascht es immer wieder, wie schnell die Filme aus der Jugend von Patina überzogen und mit einem Hauch von Nostalgie belegt werden.
Denn auch wenn die "Realität-Illusion" Dauerthematik von Scince Fiction Autot Philipp K. Dick immer noch funktioniert, Arnie hölzernes Schauspiel immer noch unwillkürlich die Speicheldrüsen versiegen läßt und die Effekte ebenso wie die Kulissen das Beste damals mögliche repräsentieren, erscheinen diese aus heutiger Sicht doch etwas B-Movie lastig.

Das kann allerdings nicht verhindern, daß Total Recall wohl für immer zu den Meilensteinen der Science Fiction Geschichte zählen wird und der etwas trashige "B-Movie Look" im Lauf der Jahre den Charme des Filmes, ähnlich dem der Filme von Ray Harryhausen, nur erhöhen wird. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 07.08.11 um 14:45
/image/movie/nikita-1990-blu-cinemathek--neu_klein.jpg
Irgendwie ist mir der Film zu sehr auf französisch getrimmt.
Die romantische Dachgeschoßwohnung, in der es zum Frühstück für die Killerin Nikita Rosen und Caffee am Bett gibt, wirkt schon arg Klischeehaft und ein scheint nicht mehr als ein abgenudeltes, pflichtgemäßes Tribut an die Stadt der Liebe zu sein.

Am meisten hat mich aber die unrealitischen Reaktionen der Ausbilder auf Nikitas Mätzchen genervt. Lassen die sich von einer Junkieschlampe tatsächlich so vorführen?
Gründe, weshalb sich der Komissar in das Mädchen verguckt, werden dem Zuschauer auf keinen Fall plausibel dargestellt.
Die Mordkommandos sind zwar allesamt nett anzuschauen, so richtig nimmt man Nikita die Berufskillerin aber zu keinem Zeitpunkt ab.
Auch schafft es der Film nicht wirklich, durchgehend zu unterhalten. In großen Teilen der Mittelpassage hängt der Film nicht nur durch, sondern tendiert sogar zur Langeweile.

Das Bild ist durchweg ganz passabel, wer aber ein in sich stimmigen Film erwartet, wird trotz der gelungenen technischen Aufbearbeitung enttäuscht werden. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 25.07.11 um 17:02
/image/movie/Battle-for-Terra-3D_klein.jpg
Eigentlich hat Battle for Terra schon die Grundstrukturen von Avatar vorweggenommen: Ein friedliebendes, naturverbundenes Weltraumvölkchen, welches die spirituelle Kraft des Lebens verehrt, wird von der Menschheit angegriffen, weil diese Ihren Planeten zum Leben braucht. Ein abtrüniger Mensch aber, der von den Aliens geheilt und gepflegt wurde, kommt Ihnen in höchster Not zu Hilfe und rettet die Rasse.

Das der Film dennoch Lichtjahre von dem Erfolg von Avatar entfernt ist, liegt mit Sicherheit an den ungleich bescheideneren finanziellen Mitteln, die bei der Produktion für Battle for Terra zur Verfügung standen.
So beschränkt sich Battle for Terra auf die notwendigsten technischen und graphischen Mittel, die nötig sind um das Weltraumabenteuer leinwandtauglich in Scene zu setzen.
So hat es beispielsweise bei der Animation der Menschen nicht dazu gereicht, Ihnen ein ausreichend gestisches und mimisches Spektrum an Ausdrücken menschlichen Regungen zukommen zu lassen, die notwendig wären, um diese lebendig wirken zu lassen und Ihnen so etwas wie Charakter oder Individualität zu verleihen.
Auch die Bewohner Terras wirken, ebenso wie die Struktur des Planeten, verglichen mit dem Heute machbaren Möglichen, sehr simpel und aufs Notwendigste Beschränkt. Vergleiche mit einer 3D Freizeitparkattraktion drängen sich hier unweigerlich auf.

Das der Film aber dennoch kein Reinfall ist, liegt vor allem daran, daß man über die gesamte Laufzeit des Films die Mühe und Liebe der Filmschaffenden spürt, die für die Verwirklichung Ihres Projektes notwendig gewesen ist, die diese in den Film gesteckt haben. So wirkt denn auch Battle for Terra zu keiner Zeit billig oder Ideenlos, strotzt sogar mit einer Vielzahl hervorragender 3D Effekte und sehenswerten Scince Fiction Elementen, sondern im Gegenteil sehr ambitioniert und vermittelt das Gefühl, daß aus den finanziellen Mitteln das Maximum herausgeholt wurde.
Da man (ich) aber Animationsfilme unweigerlich mit großen Produktionen wie Avatar oder Legende der Wächter vergleicht, begleitet einen den gesamten Film über so etwas wie eine Art Enttäuschung, da hier das zweifellos vorhandene kreative und visuelle Potential aufgrund finanzieller Begrenzung nicht ausgeschöpft werden konnte und der Film so um seine Möglichkeiten beraubt wurde.

So ist der Film auch nicht den Fans visueller Materialschlachten zu empfehlen, sondern eher Liebhabern kleiner aber feiner Nischenproduktionen. Und 3D Fetischisten! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 1
bewertet am 23.07.11 um 12:37
/image/movie/the-italian-job---charlie-staubt-millionen-ab-40th-anniversary-special-edition-neu_klein.jpg
Englischer Filmklassiker, der die beswingte und leichtfüßige Atmosphäre der späten sechziger hervorragend eingefangen hat.
Die Art und Weise, auf die der frisch aus dem Knast entlassene Dandy und Lebemann Charlie mit seinen Kumpanen einen Turiner Goldtransport um seine Fracht erleichtert ist auch Heute noch erfrischend sehenswert anzuschauen.

Allerdings liegt genau hier leider auch der Hund begraben: Auch wenn der Film Spaß macht, wird dem Coup viel von seiner Genialität und Spritzigkeit genommen, wenn dieser nur gelingen kann, wenn sich die Polizei wie Blinde oder Vollidioten benehmen, und wenn sämtliche Flucht und Umladegaunereien nur gelingen können, weil sämtliche Autobahnen und Gebirgspässe von sonstigem Verkehr befreit wurden. Auch wenn es hier sicherlich mehr um Spaß als um Realismus geht, zerstört dies den Charme einer intelligenten Gaunerkomödie und bringt den Film in die Nähe des Fahrwassers alter DUDU Filme.

Die Bildrestauration ist ganz große Klasse und befindet sich wohl auf dem Level des z.Zt. technisch machbaren. TOP! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 09.07.11 um 11:46
/image/movie/Cincinnati-Kid_klein.jpg
Atmosphärisch dichter in nostalgischen Farbtönen gehaltener Filmklassiker mit einem exzellenten Cast.
Cincinnati Kid (Steve Mc Queen), eine lokale Pokergröße trifft auf die alternde Pokerlegende Lancey Howard (hervorragend gespielt: Ex Ganove Edward G. Robinson), um bei einem Turnier den wahren Meister auszuspielen.
Geleitet wird das Turnier von dem Kartengeber Shooter (Karl Malden), der wegen Spielschulden aber zur Parteinahme für einen der Spieler erpresst wird....
Gewürzt wird die ganze Chose noch durch Liebeleien Cincinnati Kids mit der Ehefrau des Kartengebers Shooter, was zu Konflikten mit seiner Geliebten und somit zur Belastung für sein Pokerspiel führt.

Auch wenn sich die Handlung hiermit im Grunde schon erschöpft hat, ist dieser Film dennoch alles andere als langweilig.
Das liegt zu einem an der excellenten Kameraführung, welche die stickige Atmosphäre der Spielstätten sowie die private Umgebung der vom zocken besessenen Scene wunderbar einfängt und zum anderen an dem makellosen Cast des Films.
Selten wurde die Coolness Mc Queens so gut eingefangen wie hier und selten war ein Pokerspieler altersweiser und abgebrühter als Edward G. Robinson.

Somit ist Cincinnati Kid nicht bloß für Pokerspieler interessant, sondern für alle, die sich an einer Charakter- und Millieustudio von oberster Qualität erfreuen können.

Der Ton ist allzeit gut verständlich und das HD Transfer kann zu jedem Zeitpunkt als äußerst gelungen bezeichnet werden. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 09.07.11 um 11:43
/image/movie/Long-Riders_klein.jpg
Neo Western von Walter Hill. Das Walter eigentlich im Actiongenre zu Hause ist, merkt man den Long riders auf Schritt und Tritt und Trab an, da die Stärken dieses Filmes nicht in der Dramaturgie, sondern vielmehr in den perfekt durchstilisierten und -choreographierten Schießereiscenen zu finden sind.

Dabei bietet die Rahmenhandlung eigentlich genug Nährboden für ein Katz und Mausspiel zwischen der James Gang und deren Verfolgern. Somit enttäuscht es schon ein wenig, daß aus diesen günstigen Rahmenbedingungen nicht mehr rausgekitzelt wurde.
Dafür macht der hervorragend besetzte Cast den dramaturgischen Leerlauf mindestens wieder wett, da die Schauspieler allesamt Ihr Handwerk verstehen und man Ihnen Ihre Rollen ohne mit der Wimper zu zucken abnimmt.

Das ich den Film nicht besser bewerte, hat vor allem mit meiner Aversion gegen Neowestern zu tun, die mir allesamt zu sauber aussehen und die nötige Patina vermissen lassen, die es erst schafft, die vergangene Zeit wieder aufleben zu lassen.

Das Bild ist leider manchmal etwas schmierig, im Großen und Ganzen aber guter Durchschnitt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 05.07.11 um 15:39
/image/movie/u2-rattle-and-hum-omu-neu_klein.jpg
Im gewollt grobkörnigen Bild präsentiert sich noch einmal eine der besten Gruppen der 80er.
Einige der Lieder haben bis Heute nichts von Ihrer Wirkung verloren, der Ersatzjesus Bono entpuppt sich aus der Distanz allerdings als völlig uninteressante Persönlichkeit. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 05.07.11 um 15:23
/image/movie/inception-2010-star-selection-neu_klein.jpg
Auch beim zweiten mal schauen ein unterdurchschnittlicher Film, mit einer völlig zu Unrecht hochgehypten Traum im Traum im Traum im Traum Sequenz.
Der Tiefpunkt ist aber die 20jährige Studentin, die, noch grün hinter den Ohren, sich als Lebensberaterin und Psychologin von de Caprio entpuppt.... Dumm! 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 22.06.11 um 11:24
/image/movie/Apocalypse-Now-Full-Disclosure-3-Disc-Deluxe-Edition_klein.jpg
Coppolas Reise in den Wahnsinn ist Filmgeschichte und hat bis Heute nichts von seiner Intensität eingebüßt. Einzig und Allein die Scene bei den Franzosen in der Reduxversion wirkt auch beim Wiederholten male unstimmig, durch Ihre Politisierung stilbrüchig und hätte weggelassen oder früher platziert werden können.
Ansonsten ist die scheibchenartige Demontage und Befreiung von der zivilisatorisch konditionierten Hülle unseres Bewußtseins durch die Grausamkeiten des Krieges und die Offenlegung unseres archaischen Kernes eine psychologische Odyssee, deren schauriger Faszination man sich nur schwer entziehen kann.
Durch das immer tiefere Eindringen in den Dschungel, wird die Besatzung quasi von diesem assimilliert und nimmt deren grausames Naturgesetz von fressen oder gefressen werden an, in dem nur der stärkere überleben kann.

Das sich dem Einfluß des Dschungels auch die Filmcrew nicht ganz zu entziehen vermochte, demonstriert die von Coppolas Frau gedrehte Dokumentation "Heart of darkness" eindrucksvoll, auch wenn hier auf den zugedröhnten Zustand der Filmcrew nur am Rande eingegangen wird.
Heart of darkness, das 1899 erschienene Buch des russischen Schriftstellers Joseph Conrad, war zugleich Vorlage und Inspiration zu Apocalypse Now.

Bild: Hin und wieder kleine Unschärfen, was aber am Zustand der Crew gelegen haben könnte. Ansonsten am Rande der Perfektion.

Ton: Sehr gut DTS-HD MA, auch wenn sich der englische Ton noch hörbar voluminöser anhört. Apocalypse Now war seinerzeit der erste Film, der in 5.1 surround in die Kinos kam. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 19.06.11 um 16:20
/image/movie/spiel-mir-das-lied-vom-tod-limited-steelbook-edition--neu_klein.jpg
Die Handlung verkneiff ich mir mal, da man ja bekanntlich keine Euros nach Athen trägt.
Also nur Technikgesimpel: Das Bild ist besser als auf der DVD, weist aber auf 3m Leinwand noch deutliche Unschärfen auf, die auch bei älteren Filmen und sorgfältigeren Transfers nicht mehr vorhanden sind.
Wahrscheinlich haben es die Amis bis Heute nicht verknusert, daß ein kleiner dicker Italiener in dem ureigensten Metier der Amerikaner gewildert und den Yankees beigebracht hat, wie man Western dreht!?

Eine Sünde ist aber vor allem die Tatsache, daß bei einem solchen Film, der so stark von seiner Musik getragen wird, auf eine deutsche DTS Spur verzichtet wurde. Ich bin zwar kein Soundfetischist, wer sich aber mal die Musik auf der englischen Originalspur anhört, wird sich wundern, was ein genialer Soundtrack alles auslösen kann.
Die Vorenthaltung dessen ist schändlich und läßt einen staunen, wie wenig Filmfreunde doch noch bei Paramount auf der Gehaltsliste stehen!

Bleibt also zu hoffen, daß nocheinmal ein neues Master rauskommt, bevor der Mundharmonikamann sein Instrument für mich anhebt... 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 15.06.11 um 10:58
/image/movie/antichrist-neu_klein.jpg
Ein Film, der sich durch die Abgründe der geplagten Seele Lars von Triers schlängelt und daher eher als ein in avantgardistischen Bildern eingefangener therapeutischer Befreiungsschlag des von Depressionen und Panikattacken geplagten Regisseurs zu verstehen ist, als ein Horrorfilm oder ein Beziehungsdrama.
Lars von Trier bedient sich hierbei einer Bildsprache und Symbolik, die er aus verschiedenen therapeutischen Sitzungen und schamanischen Traumreisen her kennt, die er, wie er im Kommentar anmerkt, regelmäßig durchführt.
Fuchs, Krähe und Reh könnten daher Krafttiere sein und der üppige Wald in dem der Film überwiegend spielt, ist in Traumreisen immer die erste Schicht des Unbewußten und wirkt als Katalysator für unbewußte Prozeße. Und tatsächlich entspinnt sich hier in schockierenden Bildern ein immer extremerer Albtraum seelischer Abgründe, der Tabus und Sehgewohnheiten sprengt.


Auf eine von diesen Abgründen verschonten Seele wirken diese Bilder allerdings verstörend und abstoßend, aber gleichzeitig auch faszinierend, auch wenn sie sich nicht abschließend entschlüßeln laßen, was aber bei Vorgängen die sich auf einer tieferen als der Intellektuellen Ebene bewegen ja auch in der Natur der Sache liegt.

Insgesamt wirkt der Antichrist aber nicht so homogen wie z.b. die Filme von David Lynch. Auch Lynch sammelt, oft über Jahre hinweg, Traumbilder, die assoziativ miteinander in Verbindung stehen und verwebt sie zu einem Film. Auch wenn sie sich mit dem Verstand nur rudimentär erfassen lassen, wirken sie dort jedoch in sich geschloßen und stimmig.
Das ist beim Antichristen leider nicht der Fall!
Gibt es z.b. bei Lynch noch eine lineare Traumlogik, hat man beim Antichrist das Gefühl, daß hier vieles durcheinander gerät, was besser, aus filmischer Sicht, hätte seperat behandelt werden müßen. So ist das thematische Durcheinander von Partnerschaft, Trauer, Gewalt, Sex, Qual, Schamanismus, Therapie, Angst, Wahnsinn, Psychologie, Tod, Vergänglichkeit etc... sicherlich interessant um Rückschlüße auf den pathologische Zustand des Seelenlebens von Triers zu ziehen, verursacht beim Zuschauer aber nur unnötige Irritationen.

So läßt sich z.b. aus den expliziten Gewalt und Sexscenen im letzten Drittel des Films schließen, welche Qualen in Lars von Trier wüten und welche Formen von Energie hier nach Abfuhr verlangen, inhaltlich lassen sie sich aber nur schwer mit dem Rest der Geschichte unter einem Hut bringen.
Am ehesten läßt sich da noch aus dem Naturgedanken ein roter Faden spinnen: Wie der Fuchs es sagt, regiert hier das Chaos. Die im Wald wie im Menschen wirkende Natur ist böse, gewalttätig und chaotisch, hat nichts mehr mit Ihren romantisierten Erscheinungsformen zu tun und läßt sich nur temporär vom ordenen Verstand im Zaum halten. Als der Psychater (stark: Willem Dafoe) an den Abwehrmechanismen seiner Frau (auch stark) kratzt und Sie damit destabillisiert, bricht das domestizierte satanische Element der Frau unkontrolliert in aller Härte durch und gipfelt in Gewalt und Sexesxzessen, die man sich kein zweites mal anschauen mag.
Diesen Selbstheilungsversuch von Triers zu verstehen und erklären zu können, war, wie oft erwähnt, auch nie die Intention des Regisseurs, verlangt vom Publikum aber ein hohes Maß an Nervenstärke und künstlerischer Toleranz ab, mit der, da Wett ich, nicht viele gesegnet sind.

Bleibt noch zu erwähnen, daß der Film ein visueller Leckerbissen in bester Arthaus Manier ist!

Technisch: Der Gesprochene Ton ist viel zu dumpf und kommt nicht mit den guten Sondeffekten und der Musik mit.
Das Bild: Schau einer an, wie gut 1080i aussehen! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 12.06.11 um 17:44
/image/movie/vera-cruz-neu_klein.jpg
Kaiser Maximillian von Mexiko will Gold im wert von 3 Millionen Dollar außer Landes schmuggeln lassen, um sich von dem Geld Söldner im Kampf gegen die Revolutionäre zu kaufen. Getarnt wird der Geldtransport als Eskorte der Geliebten des Monarchen.
Blöd nur, daß die begleitende Kavallerie, die Geliebte und die Eskorte der beiden Pistollieros (Cooper und Lancaster) mit Ihrem Gefolge den Braten schon längst gerochen haben und alle Ihre eigene goldene Zukunft mit dem Schatz planen.
Das führt natürlich unweigerlich zu einem Intrigantenstadl ersten Ranges, da jeder jeden hinters Licht führen will, die anderen aber auch gleichzeitig für die Durchsetzung der eigenen Machenschaften braucht. So ist über die gesamte Filmlänge von 94. min für höchst abwechslungsreiche und kurzweilige Spannung gesorgt, zumahl der Treck auch immer wieder von den Revoluzzern, die der Meinung sind, daß Gold gehöre den Mexicanern, in einen Hinterhalt gelockt werden. Diese Bleiduschen sind das Salz in der Suppe jedes Westerns und runden den ohnehin schon sehr guten Gesamteindruck noch mit einem Schuß Action gekonnt ab.

Das dabei Vera Cruz ein klassischer Western ist, wie er Bilderbuchmäßiger nicht sein könnte und auch garnicht den Anspruch hat, mehr sein zu wollen, ist dabei kein Makel,da alle Elemente die man dafür braucht in Reinform vorhanden und erstklassig ins Bild gesetzt sind: rauhe Landschaften, ehrliche Helden, verdorbene Schurken, schöne Frauen, hinterhältige Intrigen und ein großer Schatz.
Getragen wird dies alles von einem bis in die Nebenrollen exquisit besetzten Cast, aus dem jedoch Burt Lancester, der diesen Film auch produziert hat, nocheinmal herausragt.

Das wunderschöne, farbenprächtige Technicolormaterial wurde bei der Restauration sehr gut erhalten und Beschädigungen und Verschmutzungen wurden vorbildlich entfernt. Nur bei der Bildschärfe gibt es hin und wieder größere Aussetzer, in denen weder im Vorder- noch im Hintergrund Objekte scharf zu erkennen sind. Da es sich hierbei nicht um eine DDR Produktion handelt und der Kameramann vermutlich nicht am Grauen Star erkrankt war, geht dieses Vergehen wohl voll und ganz auf die Kappe der Restauratoren. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 1
bewertet am 11.06.11 um 11:32
/image/movie/the-untouchables---special-collectors-edition-neu_klein.jpg
Völlig steif und steril wirkender Gangsterfilm, bei dem man fast die ganze Zeit über das Gefühl hat, man guckt den Schauspielern im Studio beim Arbeiten zu.
Die Positionen der Schauspieler im Raum wirken arrangiert und künstlich und lassen wenig Gefühl für Natürlichkeit aufkommen. Dazu trägt auch maßgeblich das Set bei, daß wie geleckt wirkt und wo ein jedes Ding den festen Platz hat, den die Bühnenbildnerin für Ihn auserkoren hat.
Auch die Anzüge sehen aus, als ob sie frisch aus der Mangelei kommen; Kostüme, gemacht fürs Theater und fürs tragen zu schade (Sean Connery hat sich dagegen gewehrt und sich selbst bekleidet !!!).
Das wirkt alles viel zu sauber und steril und läßt keine (nostalgische) Atmosphäre entstehen, so daß man sich fragt, wie es so ein Film zum Klassiker schafft.

Einzig und allein die kluge Variation der Scene aus S. Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin, in dem der Kinderwagen die Treppe runterrollt, lassen das Filmherz ein wenig höher schlagen und verdienen besondere Erwähnung.
Und natürlich sind die schauspielerischen Leistungen von Sean Connery und Robert De Niro besonders hervorzuheben, auch wenn Ihre Vitalität und Spielfreude in diesem sterilen Filmlabor eher wie Fremdkörper wirken.

Ein Wunder sind das hervorragende Bild, daß sich vor aktuellen Produktionen nicht zu verstecken braucht und der Ton, der sich im deutschen doch tatsächlich besser anhört als im englischen Original. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 11.06.11 um 11:20
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Erst nur ein Hochhaus, dann ein Flughafen, danach New York und jetzt die USA.
John, wann rettest du endlich die ganzeWelt?
John McClane, ist ein Haudrauf alter Schule und fühlt sich bei traditioneller Handmade Action ganz in seinem Element.
Die Zeiten ändern sich jedoch schneller als John es lieb ist und hast Du nicht gesehen, regiert nicht mehr der stärkere die Welt, sondern der, der die Technik am besten beherrschen und manipulieren kann.
So hat John es nun mit einer neuen Generation von Superschurken zu tun, die mit Hilfe von Computern die Ostküste Amerikas lahmlegen und so alle virtuellen Finanzen tilgen möchten.
Dem ist John natürlich geistig und vor allem technisch nicht gewachsen. Das braucht er aber auch nicht, da Ihm mit Thomas ein begabter junger Technikfreak zur Seite steht, der der Armada von professionellen kriminellen Hackern mit seinem Superhandy und Rolltastatur erfolgreich Gegenwehr leistet.
Was Bruce aber immer noch kann, ist mächtig ein paar aufs Maul geben und allerhand Dresche einstecken. So ist es dann auch wieder einmal nur eine Frage der Zeit bis alle Bösewichte der Reihe nach durch John am weiterleben gehindert werden; natürlich nachdem Sie Ihrerseits Ihre Chance John ins Jenseits zu befördern durch überflüssiges Gequatsche vermasselt haben. Das Franchise verpflichtet eben!

Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch formell ist Die Hard im neuen Jahrtausend angekommen. Ebenso wie im Film, so spielt auch in der Produktion die Technik eine entscheidene Rolle: Eine Vielzahl der Explosionen und Stunts basieren nicht mehr auf handwerklichem oder pyrotechnischem Geschick, sondern sind allesamt im Computer entstanden. Auch wurden Aufnahmen mit Miniaturen durch Animationen ersetzt.
Dadurch wirkt zwar alles ein wenig spektakulärer, aber gleichzeitig auch unglaubwürdiger und verdrängt die Menschen immer mehr aus dem Mittelpunkt des Geschehens an den Rand der Erzählung.
Ob durch die spektakuläre Action ein Seitenhieb auf das Genre geschlagen werden sollte oder ob die immer höher geschraubten Erwartungen der Fortsetzungslogik parodiert werden sollten, sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, das der Film sich durch die Übertreibungen nicht mehr an die Physik unser Alltagswelt hält und es somit dem Zuschauer erschwert, Anteilnahme zu entwickeln und sich in das Geschehen hineinzufühlen.
Aber auch wenn der Film zweifelsohne immer noch jede Menge Spaß macht und die Gaudi hier wohl wichtiger ist die Realitätsnähe, merkt man jedoch zweifellos, wo das natürliche Habitat rauchender, prügelnder und fluchender (Yippie Ka Yeah, Motherfucker) Exemplare der Gattung Mann ist und wo sie filmhistorisch hingehören: In die tiefsten Achtziger! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 09.06.11 um 18:09
/image/movie/39-90_klein.jpg
Rundum gelungene Abrechnung mit den hippen Typen aus der Werbebranche. Wie schon bei Dobermann, zeichnet sich auch der neue Film von Jan Kounen vor allem durch Tabulosigkeit und Zynismus aus.
In dem von Kokain und Narzismuss durchsetzten Circus der Eiteleiten (Werbebranche) ist der Schein bekanntlich wichtiger als das Sein: Die Verpackung ist wichtiger als der Inhalt, die Absatzzahlen wichtiger als die Qualität.
Das allein ist nun wahrlich nichts Neues, da wir doch alle im Wochentakt über das Bildungsfernsehen mit einer Dokumentation über die Konsumgesellschaften und Ihre Folgen für die Welt belehrt werden.

In 39,90 geht es aber in erster Linie nicht um Aufklärung, sondern um die Portraitierung des egozentrischen und schleimigen Werbefachmannes und Art Directors Octave Durango, dessen Lebenstil aus den Fugen gerät, als er es nicht schnell genug schafft, bei seiner Affäre mit der Arbeitskollegin Sophie von der Scheinwelt in die Seinwelt aufzutauchen und in Ihr seine große Liebe zu entdecken.
Als er es dann doch bemekt, ist es bereits zu spät und Sophie ist, von Octavius Schwanger, zurück nach Kanada gereist und dort für Ihn unerreichbar untergetaucht.
Frustiert und seines Lebenswandels überdrüssig plant Octave nach einem genesenen Drogenkollaps nun den großen Coup, um mit der Branche abzurechnen, die aus Ihm das seelische Wrack gemacht haben, daß er bisher war. Jemand der nur den Nutzen der Dinge aber nicht Ihren Wert erkennt...

Was hier sehr leicht eine naive Ballade mit erhobenen Zeigefinger über die Oberflächlichkeit der Konsumwelt und ein beschämender Blick auf die Gesellschaft, mit Aufforderung über das Eigene Verhalten nachzudenken, hätte werden können, entpuppt sich glücklicher Weise als eine locker flockige Persiflage auf die Werbebranche, in der all die neurotischen Egomanen Ihr Fett weg kriegen und der eigenen Lächerlichkeit preisgegeben werden. Auch wenn die Charaktere sicherlich etwas überzeichnet sind und sich selbst zu parodieren scheinen, repräsentieren Sie doch so etwas die Prototypen der Kreativbranche und kommen einem nicht unbekannt vor.

Aber nicht nur die Schattenseiten der Werbebranche werden ausgiebig beleuchtet, sondern auch die Reize und Verlockungen der besten aller Welten werden nachvollziehbar dargestellt, da Drogen, Geld und Sex für die meisten jungen Menschen eben eine sehr große Anziehungskraft besitzen. Und von all dem bietet 39,90 eine Menge!

Die treffsichere humoristische Verarbeitung dieser und weiterer Facetten der Werbebranche führen dazu, daß es eine Mordsgaudi ist, Octave (hervorragend gespielt von Jean Dujardin) bei seinem Ausstieg aus dem Arbeits-, und Drogenalltag zu verfolgen und mindestens so viel Spaß machen wie Schwarzfahren in der Achterbahn.
Was schnell zur politischen Betroffenheitsleier hätte werden können, entpuppt sich hier also glücklicherweise als Plattform für derben Humor und schräge Typen.

So wäre auch der belehrende Spruch am Ende das Films über das Verhältniss des Werbeetats und die Hungersnot auch gut verzichtbar gewesen, wirkt er doch sehr moralinsauer und entspricht in keinster Weise dem Tenor des Films. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 08.06.11 um 12:04
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Endlich der perfekte Film zum Horrorwichteln. Wer schon immer mal dem ungeliebten Arbeitskollegen so richtig eine auswischen wollte, kann bei der nächsten Weihnachtsfeier bei diesem Film bedenkenlos zugreifen.
Man fragt sich 88 min. lang, was sich George Lucas bei diesem Film gedacht hat, bzw. wünscht sich, daß er überhaupt mal was gedacht hätte.

In einer sterilen unterirdischen Welt wohnt THX 1138 und fristet sein Leben als austauschbare und physisch sowie geistig kontrollierte Arbeitskraft in einer Roboterfabrik (Metropolis läßt grüßen). Emotionen sind nicht so wirklich erwünscht, da sie doch die Konzentration und somit die Produktivität beeinträchtigen können. Da hier mit radioaktiven Brennelementen hantiert wird, können Unachtsamkeiten fatale Folgen für den Produktionsprozess haben. So wird jeder Arbeiter während seiner Tätigkeit Kameraüberwacht und mittels Signalen über Kopfhörer kontrolliert, bzw. auch schon mal außer Gefecht gesetzt, sollten einige Bioparameter den Sollbereich verlassen haben.
Wird hier doch einmal jemand wider Erwarten von Sinnkrisen und Freiheitsgelüsten gebeutelt, gibt es zur Regeneration beruhigender Weise gleich ein paar nützliche Infos vom elektronischen Beichtvater, wie z.b. "konsumieren macht glücklich", und es werden als Heilmittel ein paar leckere Glückspillchen verabreicht (Soma- "Schöne neue Welt" läßt grüßen).

Als die Arbeiterin LUH 3417 Ihre Pillchen wegläßt und THX 1138 rät es Ihr gleichzutun, gibt Sie Ihm nun eine bessere Droge, nämlich Sex. Da man im extatischen Zustand jedoch nicht kontrollierbar ist, ist diese Tätigkeit höchst unerwünscht. So werden die beiden getrennt und sanktioniert. THX hegt nun Zweifel am System und unternimmt einen Fluchtversuch um der Kontrolle zu entkommen.

Was sich hier evtl. nach einem spannenden und gesellschaftskritischen Film anhört, entpuppt sich jedoch leider sehr schnell als reine Geduldsübung.
Das liegt zum einem großen Teil daran, daß die ohnehin schon dürftige Handlung nur im Zeitlupentempo voranschreitet und zum anderen, daß sehr wenig gesprochen wird. Und wenn, dann sind es meistens bloß knappe Anordnungen oder nichtssagende Zahlendurchsagen über Lautsprecher, die vermutlich die durchrationalisierte und entindividualisierte Gesellschaftsform dokumentieren sollen, letztendlich aber durch Ihre Penetranz und Belanglosigkeit nur langweilen.
Auch trägt der visuelle Stil gravierend zum enttäuschenden Eindruck bei, da sehr viel Wert auf Minimalismus und Sterlität gelegt wurde.
Diese Form der Ästhetik ist zwar generell als Stilmittel legitim um die Reduzierung der Menschen auf Arbeitssklaven zu visualisieren; wenn jedoch dem Auge über 70 min. nur weiß gekleidete Menschen auf weißem Hintergrund dargeboten werden, breitet sich eine Tristesse aus, die nur schwer zu ertragen und kaum entschuldbar ist.
Tatsächlich erinnert der Film in seiner spartanischen Art stilistisch stark an ein avantgardistisches Theaterstück, bei dem mehr Wert auf Symbolik und künstlerischen Anspruch gelegt wird, als auf Unterhaltung und Leinwandtauglichkeit.
Dazu kommt noch, daß die Intellektuellen Aussagen in THX bezüglich der Befürchtungen für die Zukunft ziemlich allgemein und platt gehalten sind und höchstens Achtklässern als Dikussionsgrundlage für den Sozialkundeunterricht dienlich sind. Dort kann dann in 4 Doppelstunden erarbeitet werden, daß das Leben mehr zu bieten hat als eintöniges Produzieren und abstumpfende Unterhaltung. Und in der Feststellung, daß Kontrolle und Sicherheit immer auf Kosten der persönlichen Freiheit gehen, wird als Lernziel die Schärfung des politischen Bewußtseins erreicht. Na Hallelulja!!!

Zu guter Letzt kann dann auch nicht einmal die Fluchtsequenz mit fesselnder Action das Eisen aus dem Feuer reißen, da sich THX 1138 nur sehr phlegmatisch aus der Unterwelt herausbewegt, und von den Robotern, die Meilenweit hinter Ihm her sind, nur sehr halbherzig verfolgt wird. Allerhöchstens die letzten 10 min. bieten hier so etwas wie Spannung und machen diese nicht zuletzt wegen des klasse designten Fluchtautos ein wenig sehenswert.

So kann man denn auch den Film letztendlich als mißglücktes, überlanges Filmstudiumabsolventen Experiment bezeichnen, dem der Sprung von der prämierten Kurzfilmvorlage auf Spielfilmlänge nicht gelungen ist und der an seinen eigenen visuellen Mitteln erstickt.
Von dem Spirit, dem Enthusiasmus und Innovationsgeist des damaligen New Hollywood und der von Coppola und Lucas gegründeten Produktionsfirma Zoetrope, ist auf jeden Fall nichts mehr zu spüren.

Hätte Lucas mit Star Wars IV-VI nicht vieles wieder Gut gemacht was er mit THX 1388 beim Publikum angerichtet hat, wäre Ihm Heute ein Platz in der Hall of Fame, direkt neben Ed Wood, auf jeden Fall sicher. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 08.06.11 um 11:43

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