Alles hat auch ne schöne Seite

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18. November 2013

So, nun wollte ich auch mal eine Kurzgeschichte veröffentlichen. Wobei ich hier gleich eine Warnung für Empfindliche (Frohnaturen) aussprechen muss, dass diese von der Stimmung wohl eher melancholischer Natur ist. Wobei ich aber sagen muss, dass man etwas SCHÖNES in allem finden kann. Besonders wenn etwas berührt, es das von Haus aus ist. Ein eher entschleunigter innerer Zustand ist beim Lesen vielleicht von Vorteil.

Wenn ihr möchtet könnt ihr auch eine Untermalung dazu hinterlegen, sie kann aber auch ohne Musik gelesen werden ... je nachdem, es wird sehr unterschiedlich sein!

http://www.youtube.com/watch?v=Rd7arhHEUl8


 



Es ging so rasant schnell, stand da dieser Typ und rannte mir ein Messer in meine linke obere Bauchgegend. Genau dorthin wo die Brustrippen enden. So schnell das geschah, so schnell war er auch wieder weg. Ich spürte nur kurz ein Zwicken und meine Perspektive änderte sich plötzlich grundlegend ...

Ich wurde in eine Beobachterposition geschossen. Ich bekam nichts mehr klar mit, meine Ohren verschlossen sich und ich konnte die panische Meute um mich nur mehr völlig dumpf wahrnehmen. Ein dichtes Rauschen konnte ich hintergründig noch hören.
Die Leute liefen umher und versuchten ihr Bestes um mir zu helfen. Ich sah zwar ihre Gesichter und ihre Bewegungen, aber ihre Stimmen und alle anderen Umgebungsgeräusche waren in einem unterdrückten Sog wie kanalisiert ...

Alles ging dann ziemlich schnell, zumindest für mich. Während sich momentan alles innerliche, meine Sicht der Dinge, in einem anderem Zentrum fokussierten, bekam ich das Äußere nur mehr in Bruchstücken mit. Die Rettungskräfte, die Fahrt ins Krankenhaus, die entsetzten, mir lieben Leute um mich ...
Als ich auf der Barre im Krankenhaus gen OP fuhr, tastete ich mich mit meinem Empfinden mal kurz zur Situation, zum Messer vor. Auch wenn die Umgebung um mich nur mehr in einem stumpfen Schleier wahrzunehmen war, war das Messer höllisch scharf und der Fokus plötzlich auch wieder glasklar. Der Schmerz war nicht auszuhalten, weshalb ich sofort wieder in den Beobachter-Schutz wechselte. Es ging schnell, lag ich auf diesem OP-Tisch und dachte nur, bitte helft mir und stoppt endlich die Blutung. Setzt mich unter Narkose, schneidet mich auf, macht einfach was!

Dauerte nicht lange, wurde ich ins Koma versetzt, damit sie dies auch ausführen konnten.
Da ich ein Mensch bin, der wirklich nur schwer Kontrolle loslassen kann, wollte ich am liebsten selbst hier am Tisch stehen. Ich wollte mir selbst helfen, so gut man das als Laie nur konnte, oder zumindest nebenan stehen und aufpassen, dass ja niemand einen Fehler macht. Einfach nur helfen, mir selbst helfen. Aber nun, war ich eben unter Narkose und konnte nur mehr darauf vertrauen, dass alles ein gutes Ende finden würde.
Ich hörte phasenweise noch ihre Stimmen, sah visuelle Bruchstücke und machte mir Gedanken. Ich wartete, ich wartete darauf wieder im Krankenhausbett aufzuwachen, dass alles vorbei ist und ich erleichtert, wenn auch bestimmt schmerzlich, wieder durchatmen kann. Den Lebensnektar wieder in mich aufzusaugen und die, die mir ans Herz gewachsenen Menschen, wieder um mich fühlen zu können.
Ich fragte mich derweil, wie lange so eine Narkose wohl anhalten würde, wie lang sich eine Ewigkeit anfühlt und was die da eigentlich genau mit mir machen...

Aber es dauerte irgendwie zu lange, ausserdem fragte ich mich zwischendurch mal, warum ich überhaupt noch etwas hinterfragen konnte, oder was auch immer diese Instanz, diese Perspektive war. Skepsis macht sich in meinem Bewusstsein breit. Und auch wenn ich überhaupt keine Angst hatte, erwartete ich passiv irgend eine Veränderung.
Dann passierte endlich etwas, es veränderte sich ein Teil meiner Wahrnehmung und ich kam schön langsam wieder zu mir. Ich wachte besinnlich auf ...
Doch war es nicht wie erwartet im Krankenbett, sondern gänzlich woanders.














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In der Tat eine wirklich schöne Geschichte, melancholisch/traurig schön, aber auch ermutigend schön. Finde ich klasse! :)
gelöscht
06.12.2013 um 23:12
#6
@sawasdee: stimmt, endet mit offenem Ausgang.
bleibt aber so bestehen, wird nicht fortgesetzt ;)
auch wenn es da einige möglichkeiten gebe .... aber SO, kann jeder seine idee rein interpretieren...

vielen DANK! für comment und interesse! :)
MoeMents
19.11.2013 um 20:35
#5
Sehr schön geschrieben, aber hallo Cliffhanger, warum, ich mag keine Cliffhanger. Mehr mehr ;-)
Sawasdee1983
19.11.2013 um 08:49
#4
@Cineast: DANKE. und stimmt, is sehr traurig hat aber auch enorme lebensbejahende Aspekte :)
das ende hab ich natürlich bewusst so gelassen, damit jeder sich seine interpretation eröffnen kann. für mich hat sie - trotz vielerlei möglichkeiten - dennoch ein bestimmes Ende :)

@Joe: stimmt is manchmal wild, aber dem wollte ich damit natürlich eher weniger (bis keine) gewichtung zulassen kommen. kann man nur hoffen, dass einen sowas nie passiert.
mit deinem restlichen erwähnungen bzg. valhalla, kann ich mich besonders gut anfreunden ;) das mit ehrenhaft freut mich auch sehr :D

vielen DANK für eure Kommentare
MoeMents
18.11.2013 um 18:56
#3
hi mein bester , war das ein alptraum von dir ? , ja was soll ich sagen , es wäre schon der hammer wenn sowas geschehen würde ,
mir fast mal passiert , sei dank kam es nicht dazu , seidem hab ich regard vor messer , also es wollte einer mit dem messer auf mich , wurde aber verhindert , der typ wurde windelweich gehauen .
ja zu meiner wilden zeit , man wird ruhiger .
aber in angedenk der tatsachen hat sich so eine messerstecherei bei uns im nachbarort zugetragen vor zwei wochen ,
2 türken , der eine geschädigte ist im weg ins krankenhaus gestorben .
ich sagte noch zu meiner frau , jetzt stechen die sich schon gegenseitg ab .
wir leben , mal zu sagen , in einer schlimmen welt , wie - ALBERT EINSTEIN - schon sagte .

Die Dummheit der Menschen ist Grenzenlos , beim Universum bin ich mir aber nicht sicher .

dein block lässt so manche erinnerungen an mein vergangenes leben wieder aufleben , aber ein vikinger stirbt nie , die erleuchteten kommen nach - VALHALLA ,
nicht mit mordtaten sondern mit blumen .

Rieche an den Blumen , denn du bist hier auf Erden nur kurz zu Gast .

in diesem sinne mein freund , du hast einen ehrenhaften bloq geschrieben . möge thor dich schützen .
JOE SMITH
18.11.2013 um 16:22
#2
Sehr schöne Kurzgeschichte, die deutlich macht, dass Du aus diesem "Bereich" ruhig mehr Blogs stellen solltest, denn dieser "Einblick" macht Lust auf mehr - und das obgleich (oder vielleicht gerade weil) die Kurzgeschichte doch eher einer traurigen Hintergrund hat - allerdings hat alles, wie Du eingangs so treffend bemerkst, auch etwas schöne - so "endet" es für den Protagonisten nicht, sondern es beginnt etwas, wobei natürlich spannend ist, was das wohl sein mag ...
In jedem Falle DANKE für den BLog!
Cineast aka Filmnerd
18.11.2013 um 15:27
#1

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