Blog von meine wenigkeit

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Man kennt das: gerade war man mit Freunden im Kino, geht danach ein Bier trinken und unterhält sich über den gesehenen Film. Es scheint geradezu ein Naturgesetz zu sein, dass früher oder später einer der Anwesenden anmerkt, der Film hätte leider einige Logiklöcher gehabt, die ihm übel aufstoßen. Aber warum ist das eigentlich so?

Bei einigen Filmfans scheint sie schon pathologische Züge anzunehmen, die reflexhafte Suche nach Fehlern und sogenannten Logiklöchern in Filmen. Insbesondere in Filmforen wie diesem hier, wird beinahe täglich in dem ein oder anderen Thread auf mangelnde Logik in jüngst gesehenen Filmen hingewiesen. Mal davon abgesehen dass diese Kritik oft einfach nur nervt und irgendwie streberhaft wirkt, stellt sich mir dabei zunehmend die Frage, woher dieser Reflex eigentlich kommt.

Natürlich machen Regisseure und Drehbuchautoren Fehler, das ist normal und nur menschlich. Dennoch glaube ich, dass die Zahl der gravierenden Fehler sich in erstaunlich engen Grenzen hält. Schuld an der häufigen Kritik an der Logik von Filmen sind meines Erachtens nach vielmehr die verkrampften Zuschauer. Ich glaube, vielen fällt es zunehmend schwer, sich fallen zu lassen, sich gedanklich in die Welt zu begeben, in der der Film spielt. In der Folge werden Science Fiction-, Horror-, Fantasyfilme an Maßstäben gemessen, die ihnen nicht gerecht werden und an denen sich die Filmemacher selbst auch nicht orientieren. Die Gesetze der Physik sind mir genauso egal, wie den Superhelden die sie regelmäßig brechen und mich damit prächtig unterhalten. Warum muss es dabei trotzdem immer einen Klugscheißer geben, der beharrlich daraufhin weist, dass das ja eigentlich gar nicht ginge?

Noch schlimmer als jene, denen die Gesetze der Naturwissenschaften im Film offenbar wichtiger sind als gute Unterhaltung sind jedoch Typen, die offenbar die Aufmerksamkeitspanne einer Eintagsfliege haben und eindeutige Erklärungen nicht bemerken, nur um anschließend zu dozieren, der Regisseur hätte da zwar insgesamt eine solide Arbeit abgeliefert, an dieser einen Stelle aber... Was soll das? Wollen sich die Leute damit selbst irgendwas beweisen? Wollen sie vor anderen intellektuell wirken? Geht es vielleicht um das Gefühl einer wie auch immer gearteten Überlegenheit? Und vor allem: Merken diese Typen eigentlich, wie sehr sie damit nerven?

Schluss damit! Ich fordere hiermit die endgültige Verbannung des Wortes 'Logikfehler' aus dem Wortschatz der Filmfans dieser Welt. Lassen wir doch Logik und Realismus einfach mal außen vor und uns schlicht 90 Minuten gut unterhalten wenn wir einen Film sehen. Schluss mit dem ewigen zu Tode analysieren von Filmen! Es ist mir egal, wie Bruce Wayne in wenigen Minuten aus einem Verlies am Ende der Welt zurück nach Gotham kommt. Es interessiert mich nicht, ob der Sturz des Agenten aus dem Flugzeug viel zu lange dauert und er in der Realität niemals die Möglichkeit hätte, seinen Rettungsplan umzusetzen. Und wenn da jetzt ein Panzer an einem Fallschirm aus einem Flugzeug geworfen wird und seine Ziele dabei noch immer punktgenau trifft, dann ist das zwar Blödsinn, aber es ist verdammt unterhaltsamer Blödsinn und damit manchmal genau das, was ich sehen will.

Scheiß auf Logik und Realismus!
Wenn das Horrorkino der letzten Jahre nicht schon schon tot war, so lag es doch verdächtig reglos auf dem Sterbebett. Was dem Zuschauer vorgesetzt wurde, erschöpfte sich in aller Regel in uninspirierten Gewaltorgien oder Remakes bekannter Klassiker. Wie erfrischend kommt dagegen the Cabin in the Woods daher, der auf leichte, augenzwinkernde Weise für  eine Revitalisierung des Genres sorgt. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!

Nicht nur das Personal, nein das gesamte Szenario scheint dem Kanon des Teenieslashers entlehnt: Eine Gruppe von jungen Leuten, will das Wochenende in einer entlegenden Berghütte verbringen, trifft auf dem Weg dorthin auf einen sinistren Tankwart, der mit diffusen Drohungen für ein allenfalls leichtes Ansteigen der Spannungskurve sorgt. Es folgt eine alkoholgetränkte Party, etwas nackte Haut, der obligatorische 'jetzt jage ich meiner Freundin einen schrecken ein'-Moment, sowie die nicht minder obligatorische Entdeckung, dass man sich offenbar an einem Schausplatz aufhält, dessen Vergangenheit bei Weitem nicht so friedlich ist, wie es die Schönheit der Natur suggeriert.

So weit, so bekannt. Doch irgendetwas ist anders im Setting von 'the Cabin in the Woods'. Regisseur  Drew Goddard führt direkt in der ersten Szene eine offenbar geheime Einrichtung ein, in der Wissenschaftler, vermeintlich im Regierungsauftrag, unsere dem Verderben geweihten Helden beobachten. Mehr noch, durch einfache Knopfdrücke können die Wissenschaftler das Geschehen in der Berghütte beeinflussen. Das Laborpersonal beginnt, sich mit Wetteinsätzen gegenseitig zu überbieten, wer denn nun den Tot der Studenten herbeiführen wird. Werden es Zombies sein, Kannibalen oder vielleicht doch der Wassermann?

Während das Geschehen in der Hütte seinen Lauf nimmt, wird im Labor bereits der Champus geöffnet, das Projekt steht schließlich unmittelbar vor seinem erfolgreichen Abschluss. Ein Kameraschwenk über zahlreiche Monitore zeigt, dass die Amerikaner damit ihren Kollegen in anderen Erdteilen um einiges voraus sind. Selbst die erfolgsverwöhnten Japaner scheinen beim Versuch, ein paar Schulkinder um die  Ecke zu bringen zu scheitern.

Doch warum das alles? Während beim Zuschauer der Grad an Verwirrung steigt, lässt Goddard immer mehr Hinweise einfließen, dass Kammerstück in der Hütte sei nichts anderes als ein Opferritual ist, bei dem die 'alten Götter' besänftigt werden sollen, andernfalls wäre das Ende der Welt unausweichlich. Dumm nur, dass in der Hütte nicht nur die Jungfrau, deren Ableben zwar wünschenswert, aber nicht notwendig ist, überlebt, sondern auch noch der bereits totgeglaubte Kiffer auf den inszenierten Hintergrund ihres Abenteuers stößt.

Was folgt ist ein Parforceritt durch die Geschichte des Horrorkinos, in dem nicht nur Mumien und Zombies, sondern auch Axtmörder und (jaja) der Wassermann aus ihren unterirdischen Zellen ausbrechen und in der Forschungseinrichtung ein Blutbad anrichten.

Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard legen mit ihrem Film den Versuch einer Dekonstruktion des Horrogenres im Allgemeinen vor, schrecken dabei weder vor dem Zitat von Größen wie Poe (Gruselhaus) oder Lovecraft (alte Götter) zurück, sondern flechten auch geschickt Versatzstücke zeitgenössischer Pop- und Trashkultur (Teenieslasher, Tortureporn) ein. Der Film funktioniert dabei auf verschiedenen Metaebenen, die den Zuschauer nicht nur als Komplizen der drahtziehenden Wissenschaftler enttarnt, sondern zugleich das gesamte Genre und seine zwangläufigen Stereotypen offenlegt und augenzwinkernd reproduziert. Damit stellt 'the Cabin in the Woods' zugleich eine Verneigung, sowie eine Persiflage auf das Genre dar und trägt im Idealfall gar zu einer Reflexion des Sehverhaltens seiner Zuschauer bei.

So muss Kino sein. Ein großartiger Film.
Dem Gesetz der Serie folgend, dürfte Woody Allens neuer Film eher Durchschnittskost sein. Selten schaffte es der Altmeister schließlich in den letzten Jahren zwei gute Filme hintereinander zu drehen. Doch Überraschung: der Nachfolger von 'Midnight in Paris' weiß durchaus zu gefallen.

Nun also Rom. Nach London, Barcelona und Paris muss nun also Italiens Hauptstadt als Kulisse für Woody Allen herhalten. Das Genre 'leichte Sommerkomödie' seiner teils sehr erfolgreichen Vorgänger  behält Allen bei, wählt für seinen Romfilm jedoch die Episodenform um seine Geschichte(n) zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger seine Protagonisten, als viel mehr die Stadt selbst, die hier zum heimlichen Hauptdarsteller avanciert. Und so ist es tatsächlich schwierig, 'to Rome with Love' inhaltlich zusammenzufassen. Zu (allentypisch) skurill sind seine Figuren, zu diffus die einzelnen Handlungsstränge.



Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ausschlaggebend ist dafür sicher, dass man sich mit sämtlichen Figuren und ihrem Umfeld sofort vertraut fühlt, fügen sie sich doch nahtlos in den Allenkosmos ein. Da wäre zum Beispiel die pseudo-intellektuelle Schauspielrin Monica, gespielt von der bezaubernden Ellen Page, die den naiven Architekturstudenten Jack (Jesse Eisenberg) um den Finger wickelt. Und das obwohl dieser mit dem scheinbar allwissenden Beobachter John (Alec Baldwin) einen konsequenten Mahner und Warner an seiner Seite, oder besser: in seinem Kopf hat.

In einer zweiten Geschichte lernen wir einen Bestattungsunternehmer (Robert Benigni) kennen, der unter der Dusche zum Startenor avanciert, auf der Bühne jedoch kaum einen Ton trifft und damit die Kreativität des erfolglosen („Er war seiner Zeit stets voraus.“) pensionierten Opernregisseur Jerry (Woody Allen persönlich) heraus fordert. Dann ist da noch der Büroangestellte Leopoldo, dem auf dem Weg zur Arbeit urplötzlich einer Heerschar von Journalisten auflauert, der ohne etwas dafür getan zu haben von Fans um Autogramme gebeten wird, dem Models um den Hals fallen und dessen Ruhm genauso schnell verblasst wie er kam.  Und schließlich Penelope Cruz, als leichtes Mädchen das nach einer Verwechslung die brave Verlobte einen kleinstädtischen Nachwuchsmanager geben muss.



Zusammenhang zwischen diesen Episoden? Fehlanzeige. Und dennoch verlässt man den Kinosaal mit einem breiten Grinsen und dem guten Gefühl, mal wieder einen typischen Allen gesehen zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Altmeister erstmals seit Scoop (2006) wieder selbst vor die Kamera tritt und mit einigen bissigen Gags an seine  großen Zeiten erinnert.

Nein, 'to Rome with Love' erreicht zu keinem Zeitpunkt die Klasse von 'Midnight in Paris'. Dennoch gehört der Film zweifellos zu den besseren Allen-Filmen der letzten Jahre.

PS Ja, es ist mir tatsächlich gelungen, diesen Text ohne die Floskel von den vielen Wegen nach Rom, zu schreiben...

Bilder (c) http://http://www.toromewithlove.de/

Daniel Kehlmann gilt nicht ohne Grund als einer der ganz Großen, in der zeitgenössischen deutschen Literatur. Nicht nur die Qualität seiner Geschichten, auch seine Verkaufszahlen sind unerreicht. Keiner Wunder also, dass seine zwei erfolgreichsten Bücher in diesem Jahr den Weg ins Kino finden.

Das nennt man wohl Zufall. Letzte Woche, im Urlaub habe ich Daniel Kehlmanns Roman Ruhm gelesen, heute sehe ich im Ersten einen Bericht, über den anstehenden Kinofilm. Und das mal wieder ohne dass ich etwas davon wusste. Der obligatorische Blick auf den Trailer im Internet förderte daraufhin erstaunliches zu Tage: Nicht nur Ruhm, sondern auch die Vermessung  der Welt kommt in diesem Jahr ins Kino. Das schreit ja geradezu nach einem Blogbeitrag.

Wer Kehlmann noch nicht kennt, sollte schnellstens den Buchhändler seines Vertrauens aufsuchen. Mit der Vermessung der Welt legte dieser nämlich 2005 einen modernen Klassiker vor, der in keinem Haushalt fehlen sollte und der sicher auch Lesemuffel unterhalten kann. Noch mehr beeindruckt hat mich allerdings tatsächlich das erst kürzlich gelesen Buch Ruhm von 2009. Es spricht zweifellos für den jungen Autor (Baujahr 1975), dass er nach seinem Bestseller nicht einfach das alte Erfolgsrezept ein zweites mal auflegt. Aber der Reihe nach.

Die Vermessung der Welt
Ich gebe zu, ich habe den Hype um Kehlmanns Vermessung der Welt damals ignoriert und den Roman, sicherlich nicht zuletzt auch aus Trotz, zunächst nicht gelesen. Irgendwann hab ich das dann nachgeholt und ich war begeistert. Die fiktive Geschichte um die Mathematiker Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß war humorvoll und intelligent zugleich, virtuos geschrieben und absolut fesselnd. Die Schauplätze in Südamerika, sowie die manchmal fast sketchartigen Szenen im Deutschland des 19. Jahrhunderts schreien geradezu nach einer Verfilmung. Und so nimmt es kaum Wunder, dass sich mit Detlef Buck nun ein renomierter Regisseur des Stoffes angenommen hat. Kleiner Wehrmutstropfen: Der Streifen wird in 3D in die Kino kommen. Mit der Partie sind die Darsteller Albrecht Abraham Schuch, David Kross und Florian David Fitz. Allein dieses Ensemble lässt auf einen tollen Film hoffen, Kinostart ist 25. Oktober 2012.

Ruhm
Stilistisch ambitioniert ging Kehlmann beim Nachfolger seines Bestsellers zu Werke. Die Geschichte Ruhm wird in neun Episoden erzählt, die ihrerseits für sich stehen können, durch eine lose Verbindung jedoch ein großes Ganzes ergeben. In ihnen geht es, oberflächlich betrachtet darum, wie eine Vielzahl von Leben durch einen kleinen Systemfehler aus den Fugen geraten. So bekommt der Mitarbeiter eines Technikunternehmens plötzlich die Anrufe eine berühmten Schauspielers, so wendet sich die Protagonistin eines Erfolgsschriftstellers plötzlich an ihren Schöpfer um ihr Schicksal zu beeinflussen, so wird der erwähnte Schauspieler urplötzlich durch einen Doppelgänger ersetzt, der seine Rolle viel besser zu beherrschen scheint als er selbst. Es sind seltsame Geschichten, bei denen man als Leser oft nicht weiß, wo man steht und bei denen man oft den Boden unter den Füßen weg gezogen bekommt. Im Kino  nennt man so etwas Mindfuck. Und genau darauf können wir uns bald freuen.

Die Besetzungliste geizt dabei nicht an Prominenz. So wirken unter anderem Heino Ferch, Senta Berger und Julia Koschitz mit, Regie führt Isabel Kleefeld. Kinostart ist 22. März 2012, hier der Trailer:



Bilder: (c) http://www.rowohlt.de/autor/Daniel_Kehlmann.271061.html

Dieser verdammte SuF!

18. Januar 2012
Nein, nein, keine Angst, das hier soll keineswegs die Auswertung einer durchzechten Nacht werden, noch geht es um irgendwelche verpatzten Neujahrsvorsätze.  SuF hat nichts mit Alkohol zu tun, es meint schlicht den Stapel ungesehener Filme. Ein Problem, mit dem ich sicher nicht allein bin...

Es ist vermutlich der Sammelleidenschaft geschuldet, dass sich in meiner Wohnung immer mehr Blus und DVDs ansammeln. Dem Stress auf Arbeit und in der Uni ist es jedenfalls zu verdanken, dass ich in letzter Zeit nicht mehr recht hinterher komme, mir auch wirklich alles anzusehen. Langsam entwickelt sich das zu einem ernsten psychologischen Problem: Sitze ich auf dem Sofa, starren mich die vielen Silberlinge geradezu an, als wollten sie mich auffordern, ihnen endlich zu ihrem Recht zu verhelfen und sie in den Player zu legen. Das schlechte Gewissen wird immer größer, ich habe die Dinger schließlich nicht gekauft, damit sie im Regal gut aussehen.

Was also tun? Die vermeintlich einfache Lösung, sich die Filme einfach endlich anzusehen greift auf geheimnisvolle Weise nicht. Ich habe das Gefühl, der SuF wird immer größer, immer bedrohlicher, immer zeitraubender. Je mehr Filme ich sehe, desto mehr kommen auf dem Stapel, desto größer wird die anstehende Aufgabe, diesen wieder abzutragen. Ich bekomme langsam ein Gefühl dafür, wie sich der alte Sisyphos gefühlt haben muss. Dabei geht es doch hier um ein Hobby, das soll doch Spaß machen.

Genau genommen habe ich sogar zwei SuFs. Der eine besteht aus den Filmen, die ich insgesamt nicht gesehen habe. Dieser stellt das größte Problem dar, auch wenn er quantitativ gegen den zweiten SuF abstinkt. Auf dem finden sich nämlich all die Filme, die man zwar kennt (von früher; aus dem Kino; Fernsehen oder sonstwoher) und die man hauptsächlich zur Vervollständigung der Sammlung gekauft hat. Daneben liegen auf ihm all die Discs, auf denen Bonusmaterial ist, dass zumindest so interessant klang, dass ich mir vorgenommen habe, es mir anzusehen. Und schließlich sind da die Boxsets, vor allem solche mit inhaltlich ähnlichen oder zusammen gehörigen Filmen, von denen man sich die ersten Teile sofort ansieht, bevor man dann zur Abwechslung erst einmal etwas anderes dazwischen streut und die Kiste auf den SuF packt. Der Weg von dort, zurück ist schwer...

Im letzten Jahr sah ich mich bereits dazu gezwungen, zu einem rabiaten Mittel zu greifen. Im September habe ich  ein Film-Sabbatical eingelegt. Einen Monat lang habe ich mir keinen neuen Streifen gekauft,  habe sogar den Besuch der Videothek etwas eingeschränkt um endlich wieder Herr der Lage zu werden (und ich schwöre, ich bin nur in absoluten Ausnahmefällen schwach geworden). Aber kann das wirklich die Lösung sein? Keine neuen Filme zu kaufen entlastet immerhin die Brieftasche und hat so tatsächlich noch weitere Vorteile, aber durch die selbst auferlegte Enthaltsamkeit bei Neuerscheinungen in der Videothek habe ich mich irgendwann gefühlt, als sei ich überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden. Ein Alptraum, so viele neue Filme und ich kann sie nicht sehen.

Natürlich ist es mir in dieser Zeit gelungen, den SuF zumindest ein wenig abzutragen, dafür ergab sich ein Folgeproblem: Der ZmFdiusw, der Zettel mit Filmen die ich unbedingt sehen will. Auf dem stehen sowohl Neuerscheinungen und alte Filme die man gesehen haben muss. Daneben schließlich die vielen guten Tips die man so bekommt (An dieser Stelle ein Dank an Tantron für seinen spannenden DVD-Blog!). Dieser verdammte Zettel entwickelt sich immer mehr zur Kartei, es ist zum Mäusemelken...

... es ist ein wahrer Teufelskreis. Wie siehts bei Euch aus, habt ihr auch einen SuF? Und stresst der euch genauso wie mich? Und die wichtigste Frage: Wie geht Ihr damit um?

PS. Um den BuW, den Berg ungewaschener Wäsche kümmere ich mich gleich morgen! ;-)

Wer kennt das nicht? - Direkt nach dem Aufstehen, oft noch vor dem Frühstück wird erst mal das Email-Postfach kontrolliert. Hat man sein Handy nicht griffbereit fühlt man sich oft unvollständig. Wie abhängig sind wir eigentlich von den neuen Medien?

Zugegeben, ich wollte diesen Beitrag schon seit längerer Zeit schreiben und inzwischen sind die zwei Bücher die ich hier vorstellen möchte nicht mehr ganz taufrisch. Gerade in der letzten Zeit bemerke ich bei mir aber immer wieder Symptome wie sie in den Büchern beschrieben werden. Aber der Reihe nach.

Es war das erste Halbjahr 2010, als zwei Journalisten sich unabhängig voneinander einem Selbstversuch unterzogen. Die Frage die sie sich stellten war, ob es in unserer zeit möglich ist, vollkommen ohne Internet, Handy, Blackberry, Tablet, usw. auszukommen. Die Frage scheint zunächst einfach zu beantworten: Na klar kann man das, doch warum sollte man? Schließlich erleichtern einem diese technischen Errungenschaften das Leben doch ungemein. Dass dies keineswegs so selbstverständlich ist, zeigte sich jedoch schnell.

Zunächst wäre da der freischaffende Journalist Christoph Koch, der unter anderem in der Zeit, der SZ, Neon, Spiegel Online veröffentlicht.  Für sein Buch „Ich bin dann mal offline“ beschloss er für einen Monat ohne Facebook, Handy und Co auszukommen und seine Erlebnisse im Tagebuchstil zu dokumentieren. Was zunächst recht langweilig klingt, wurde tatsächlich eines der unterhaltsamsten Sachbücher, das ich im letzten Jahr gelesen habe (und das waren so einige...). Die Erkenntnisse die Koch gezogen hat, lassen einige interessante Rückschlüsse auf unsere gegenwärtige Gesellschaft und das Sozialverhalten der Menschen im Allgemeinen zu. Wer hat es noch nicht erlebt, dass eine getroffene Verabredung kurzfristig per SMS abgesagt oder verschoben wurde? - Ohne Handy wäre dies in dieser Form sicherlich nicht möglich geworden, ohne in seinem Bekanntenkreis als unhöflich und unzuverlässig gebranntmarkt zu sein. Heutzutage ist ein solches verhalten jedoch an der Tagesordnung.

Noch ambitionierter als Koch ging der Redakteur der Süddeutschen Zeitung Alex Rühle für sein Buch „Ohne Netz“ vor. Seine Sucht nach Kommunikationsmitteln ging zuvor soweit, dass er sein Blackberry im Schuhschrank versteckt hat, um heimlich auch während des Abendessens mit der Familie seine Mails checken zu können. Seine Offline-Zeit empfand er schließlich wie eine Zeitreise. Statt eine Information für einen Artikel zu googlen, musste er nun umfangreiche Recherchen in der Bibliothek anstellen. Für kurze Anrufe in der Redaktion musste er sich nun auf die schwierige Suche nach Telefonzellen machen.

Erstaunlich ist, dass beide Autoren die gleichen Erfahrungen gemacht haben. Sei es das „Phantomvibrieren“ in der leeren Hosentasche oder die bittere Erkenntnis, dass vermeintliche Freundschaften schnell einschlafen können, wenn man nicht zumindest virtuell präsent ist. Genau diese Erfahrung kam mir beim Lesen erschreckend bekannt vor. Ich erinnere mich noch, als vor einigen Jahren dieser unsägliche Facebook-Hype ausgebrochen ist. Während man zuvor beinahe jede Woche mündlich, per Telefon oder SMS zu Partys eingeladen wurde, wurden solche Einladung sukzessive nur noch via Facebook ausgesprochen. Wer dort nicht präsent war, blieb einfach außen vor. Ein anderes Beispiel:  In unserer Unibibliothek ist vor einiger Zeit das Internet ausgefallen. Während es sich im normalen Arbeitsalltag normalisiert hat, nach Büchern über den Onlinekatalog zu suchen, war man nun plötzlich auf den guten alten Zettelkatalog angewiesen. Erstaunlich viele Leute waren damit vollkommen überfordert.

Für mich hat das Lesen dieser Bücher zu der Erkenntnis geführt, dass ich  in meinem Alltag den neuen Medien einen viel zu großen Raum gegeben habe. Ich habe versucht, das Ganze etwas einzuschränken, die Mails nur noch drei mal am Tag zu kontrollieren, das Handy auch mal auszuschalten und Facebook kann natürlich nützlich sein. Täglich muss man es aber auch nicht bemühen. In letzter Zeit merke ich jedoch, wie ich zunehmend in alte Muster zurückfalle. Wie ist das bei Euch? Haltet ihr Leben ohne diesen Kram heute noch für möglich?

Bilder: (c) amazon.de
Berlin ist natürlich immer eine Reise wert, klar. Derzeit gibt es für Filmfreunde, und insbesondere solche die sich auch für das Drumherum interessieren, aber einen besonderen Anreiz: Eine spannenden Ausstellung in der deutschen Kinemathek.

Die aktuelle Sonderaustellung im Museum für Film und Fernsehen stellt Storyboards von großen Filmemachern wie Coppola, Lang, Lucas, Hitchcock, Spielberg und vielen anderen aus. Für Leute wie mich, die sich bei großen Filmen immer wieder fragen, wie diese überhaupt entstanden ist, welche Etappen im Produktionsprozess zurückgelegt wurden und was für Menschen daran beteiligt waren, ein Fest.

Stoyboards sind, etwas plakativ ausgedrückt, graphische Entwürfe zu Szenen, die im Vorfeld des Dreh angefertigt werden um den Beteiligten Handlungsabläufe, Effekte, Kamerafahrten usw. zu erklären. Im Laufe der Filmgeschichte haben sich diese Zeichnungen zu einer eigenen Kunstform entwickelt, die leider zu Unrecht völlig abseits der allgemeinen Aufmerksamkeit steht. Die ersten Storyboards (auch wenn sie damals noch nicht so genannt wurden) entstanden  in den Disneystudios bei der Produktion von „Die drei kleinen Schweinchen“ (1933). Die Animateure fertigten Zeichnungen an, pinnten sie an eine Wand und veränderten immer wieder ihre Reihenfolge um so die Szenenentwicklung zu diskutieren. Die Methode hat sich bewährt und so wurde schon 1939 mit „Vom Winde verweht“ der erste komplette Spielfilm mit Storyboards vorbereitet.


Scorseses Zeichnungen zu Taxi Driver


Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Storyboards, ausgehend von diesen Klassikern in chronologischer Reihenfolge und zeichnet so in gewisser Weise auch die Geschichte des Hollywoodkinos nach. Dabei werden neben Informationen zu den jeweiligen Filmen und ihrern Regisseuren stets die Zeichnungen zu einzelnen Szenen ausgestellt. Daneben findet sich dann ein Bildschirm, auf dem die entsprechende Szene aus dem fertigen Film gezeigt wird. Besonders beeindruckt hat mich dabei eine Szene aus Panic Room (2002) von David Fincher. Die Szene dauert lediglich wenige Sekunden, zeigt eine Kamerafahrt durch ein Schlüsselloch. Die dazugehörigen Zeichnungen von Arthur Max stellen diese Szene jedoch in ganzen neun detaillierten Einzelbildern dar. Wenn man sich vorstellt, wie viel Arbeit hinter den Zeichnungen für einen kompletten Spielfilm stecken muss, kann man sich nur in Ehrfurcht verneigen.

Natürlich werden oftmals einzelne, besonders komplexe Szenen auf diese Art vorbereitet. Besondere Bedeutung hat das Storyboard dahingehend für die Freunde der Star Wars-Saga. Als George Lucas auf der Suche nach Geldgebern für „Krieg der Sterne“ war, empfahl ihm sein Freund Francis Ford Coppola ein Storyboard anfertigen zu lassen, um die für die damalige zeit absurden Ideen besser erklären zu können. Coppola selbst hat für viele seiner Filme diese Technik genutzt. Herausragend waren dabei die Zeichnungen von Dean Touvoularis für „Apocalypse Now“ (1979). Eines der Highlights der Ausstellung sind sicher die Bilder für Martin Scorseses „Taxi Driver“ die von niemand geringerem als dem Regisseur selbst angefertigt wurden. Nein, Scorseses Zeichnungen erreichen nicht die Kunstfertigkeit von professionellen Zeichnern. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie der Altmeister offensichtlich jeden Schritt im Produktionsprozess seines Films in der Hand behalten wollte.


Hitchcocks Vögel

Denn Storyboards können auch in eine völlig andere Richtung gehen, als es sich der Regisseur vorstellt. So dargestellt am Beispiel des Films „Der Mann, der die Frauen liebte“ (1977) von Francois Truffaut. Der anonyme Zeichner wurde beauftragt, eine erotische Szene darzustellen, dieser war offenbar etwas übermotiviert und fertigte eine Bildfolge an, die schon fast an einen Softcorefilm erinnert. Zu viel für Truffaut, der im fertigen Film an dieser  Stelle schlicht einen brennenden Kamin einblendet.

Meine zwei persönlichen Highlights waren jedoch Harold Michelsons Zeichnungen zu Hitchcocks „die Vögel“ (1963) die den fertigen Szenen so sehr gleichen, bzw. denen der Film so gleicht. Denn in den Zeichnungen sind Bewegungsabläufe und Kamerafahrten so exakt vorgegeben, dass die Schauspieler eine perfekte Vorlage für ihre Rolle bekommen. Gleichzeitig sehen diese Zeichnungen schlicht so gut aus, dass sie sich vor modernen Horrorcomics in keinster weise verstecken brauchen. Mein zweites Highlights waren die Storyboards, gezeichnet von Maurice Zuberand, zu „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Mike Nichols. Diese enthalten so viele Regieanweisungen, dass sie den Schauspielern und Kameraleuten als visuelles Drehbuch dienten. Es ist schlicht beeindruckend, mit wie viel Liebe zum Detail dort vorgegangen wurde.

Ich kann wirklich nur jedem, der sich für Filme interessiert und in nächster Zeit in Berlin ist, empfehlen, sich diese Ausstellung anzusehen. Es lohnt sich!

Bilder: http://www.tagesspiegel.de/mediacenter/fotostrecken/berlin/storyboards-von-hitchcock-bis-spielberg/4489562.html?p4489562=4#image

Gerade gesehen: Melancholia

11. Oktober 2011
Dass die Welt dem Untergang geweiht ist, das macht Lars von Trier in seinem neuen Film Melancholia direkt in der ersten Einstellung unmissverständlich klar. In von Triers Welt ist dies jedoch noch lange kein Grund, auf ein rauschendes fest zu verzichten. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!

Zunächst Bombast. Musik von Wagner, dazu schier überwältigende Bilder eines kosmischen Zusammenpralls zweier Planeten, immer wieder unterbrochen von Zeitlupenaufnahmen eines zusammenbrechenden Pferdes, einer durch Spinnweben watenden Braut, einer Sonnenuhr, die zwei Schatten wirft. Der Untergang ist nah, so viel steht fest. Schnitt. Es bedarf schon besonderer Chuzpe darauf eine Slapstickszene folgen zu lassen, in der sich eine Stretchlimo eine enge Serpentine hinauf quält, immer wieder stoppt, zurück setzt, einlenkt, weiterfährt, stoppt, ...



Protagonistin des ersten Teils von Melancholia ist die unter Depressionen leidende Braut Justine (Kirsten Dunst). Von ihrer Krankheit merkt man zu diesem Zeitpunkt noch nichts, sie wirkt ausgelassen, als sie mit ihrem Mann Michael (Alexander Skarsgard) auf dem Rücksitz der viel zu langen Limousine turtelt. Auf dem Empfang ihrer Hochzeit angekommen, verdüstert sich ihre Stimmung jedoch zusehends. Es ist ihre Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) die sie aufzubauen versucht, die die Party in Gang hält, die die Spannungen in der Familie schlichtet. Nach Justines Zusammenbruch am nächsten Morgen ist sie es, die sie pflegt, sie in ihre kleine Familie aufnimmt. Vom Weltuntergang ist noch nicht viel zu spüren. Die Hochzeitsgäste feiern ausgelassen, auf die drohende Katastrophe deutet lediglich ein roter Punkt am Nachthimmel hin. Und Justines eigenartiges Verhalten. Die bislang erfolgreiche Werberin schafft es in dieser Nacht, ihren Job zu verlieren, ihre Familie gegen sich aufzubringen, ihren frisch gebackenen Ehemann zu vergraulen und als Wrack zurück zubleiben.

Und so ist es auch Claire, die zur Protagonistin des zweiten Teils wird und die Katastrophe in die Handlung zieht. Ob er sich sicher sei, dass der Planet die Erde verfehlt, fragt sie ihren Mann John (Kiefer Sutherland). Natürlich, die Wissenschaftler hätten das doch eindeutig berechnet, beruhigt dieser. Im Internet liest sie jedoch von gegenteiligen Theorien: nachdem der gewaltige Planet Melancholia die erde einmal knapp verfehlt, werden beide durch ihre Anziehungskraft im zweiten Anlauf doch auf einander prallen. Hat Claire gerade noch ihre kranke Schwester gepflegt, so kann man nun förmlich dabei zusehen, wie sie angesichts der Angst vor dem Tod altert und schwächer wird. Es sind die Tiere, die rumorenden Pferde im Stall, sowie die unruhigen Vögel am Himmel, die andeuten, dass es zu Ende geht. Und es ist Justine deren Fatalismus im Angesicht des Untergangs sie immer mehr vom Leben entfremdet, dabei aber immer stärker und souveräner macht. Sie ist es auch, die ihrem Neffen kurz vor dem Ende eine Zauberhöhle baut um darin ihn und ihre Schwester an die Hand zu nehmen, zu beruhigen und dem Tod entgegen zu gehen. Sie, die durch die Depression vermutlich ihr Leben lang den Tod vor Augen hatte, scheint hier plötzlich die Einzige zu sein, die einen kühlen Kopf behält.



Es ist gerade dieser zweite Teil, der Melancholia zum Erlebnis macht. Während der Film im ersten Teil durchaus mit einigen Längen zu kämpfen hat, entwickelt er sich hier zum Kammerspiel das seinen Fokus auf die gegensätzliche Entwicklung der Schwestern richtet. Beide Darstellerinnen spielen hier brillant auf, den Preis für die beste Schauspielerin in Cannes hätte Gainsbourg sicher genauso zugestanden wie Dunst. Von Trier entwickelt die Katastrophe in einer bedrückenden Stille, die lediglich von einem latent ansteigenden grollen gestört wird. Natürlich ist sich der Zuschauer von Anfang an der Unausweichlichkeit der Katastrophe bewusst. Doch ist es erst Wagners Musik, die sich in das immer lauter werdende Grollen mischt und endgültige Gewissheit schafft. Nie hat das Kino den Weltuntergang gleichzeitig so grausam direkt und subtil verspielt dargestellt. Am Ende ist dann absolute Stille.

Bilder. (c) http://www.melancholia-derfilm.de
In diesen Tagen ist es wirklich geil, ein Nerd zu sein. Während heute in den USA das neue Zeitalter der Superhelden anbricht, überschlagen sich die Nachrichten und geben den Fanboys Futter. Wie versprochen: Hier nun die letzten Infos zum Relaunch.

Eines muss man DC Comics ja lassen. Die Marketingkampagne hat voll eingeschlagen, auch bei mir (dem ein oder anderen dürfte es aufgefallen sein). In DCs Hausblog the Source wurden in den letzten Tagen beinahe stündlich neue Eintragungen vorgenommen, im TV liefen die Werbespots und nahezu jede relevante Zeitung hat über mehrere Seiten berichtet. Man kann zusammenfassen: Der Relaunch ist in aller Munde.



Hype! Hype! Hype!
Wie nervös  man im Hause DC Comics gerade ist, zeigt folgende Anekdote, die Autor Geoff Johns gestern gepostet hat: Beim Check-In vor seinem Flug nach New York war er so durcheinander, dass er sein Gepäck aufgegeben  hat, obwohl dies als Handgepäck durchgegangen wäre. In NY eingetroffen, ist natürlich sein Koffer verschollen. Panik bricht aus. Auf seinem Laptop liegt schließlich das Script für den zweiten Storyarc seiner Justice League-Serie. Tiefes Durchatmen, dann Erleichterung. Der Laptop ist Im Rucksack, der auf seinem Rücken. Alles wird gut.

In New York hatte Johns einen wichtigen Termin. Um Mitternacht öffnete heute schlie8lich ein großer Comicshop am Broadway (über 50 andere taten es ihm gleich) um das erste Heft der neuen Justice League an die Leser zu bringen. Dort müssen Zustände geherrscht haben, wie man sie in Deutschland lediglich bei der Veröffentlichung eines neuen Harry Potter-Bandes kennt. Die Bilder auf DCs Facebook-Seite sprechen Bände.

Inhaltliche Weichenstellungen

Einen echten Scoop landete dieser Tage die New York ost als sie die ersten sechs Seiten der neuen Batgirlserie veröffentlichte. Während ich im letzten Blog noch spekuliert habe, dass alte Storys, die weiter zur Kontinuität gehören sicher per Rückblenden eingebunden werden, sehen wir hier nun dass man es im Falle von ‚a killing Joke‘ tatsächlich genau so löst...aber wie auch sonst. Wer die Serie noch lesen möchte und sich nicht die Spannung verderben will, sollte folgenden Link geflissentlich meiden.

Das Fanboyherz geht sicher nicht nur mir auf, wenn er Zeichnungen wie die folgende sieht, die sicherlich bald in die Geschichte des Superheldengenres eingeht. Ladys an Gentlemen, Sie sehen hier das erste Aufeinandertreffen von Superman und Batman in Justice League #1.


Quelle the Source (http://dcu.blog.dccomics.com/)


Bei der Übersicht über die neuen Serien die ich im letzten Blog vorgestellt habe, hat manch einer sicher einige alte Bekannte vermisst: Die Justice Society of America hat bislang keine neue Serie erhalten. Dies wird sich zeitnah wohl auch ändern, könnte aber zu leichten Problemen führen. Zum Hintergrund: Die alte Justice Society versammelte die alte Garde der Superhelden. Jene die in den Vierziger Jahren des 20. Jahrhundert den GIs im Krieg den Rücken gestärkt haben. Das dies zu Problemen mit der neuen Kontinuität im DC-Universum führt, dürfte jedem klar sein, der meine letzten Blogs gelesen hat. Superhelden gib es demnach erst seit wenigen Jahren, deutlich nach 9/11 auf der Erde. Wie kann es dann schon eine Heldengeneration während des zweiten Weltkriegs gegeben haben? - DC löst dieses Problem durch die Einführung einer zweiten Realität. Auch das gab es schon einmal unter dem Namen „Erde 2“. Mit etwas zeitlicher Verzögerung soll diese Erde einen Relaunch erfahren. Damit wäre auch das gute alte Multiversum (sollte das unklar sein, kann ich das gern in einem weiteren Blog weiter ausführen) wieder da.

Kommerzieller Erfolg

Dass der Relaunch kommerziell ein Erfolg zu werden scheint, belegen die Vorbestellzahlen. Kurz vor Ende der Vorbestellfrist hat Justice League #1 die Marke von 200.000 verkauften Exemplaren überschritten und dürfte damit zum erfolgreichsten Superheldencomic des Jahres werden. Sechs weitere Titel (Action Comics, Green Lantern, Superman, Flash, Detective Comics und Batman) hatten zu diesem Zeitpunkt, Mitte letzter Woche, die 100.000er-Grenze überschritten, Aquaman lag knapp davor. Man darf gespannt sein, wie die endgültigen Zahlen aussehen werden. Fakt ist jedoch jetzt schon, dass es für den ewige Konkurrenten Marvel Comics in diesem Monat eng werden könnte, überhaupt einen Titel in den Top10 zu platzieren. Denn selbst eher randständige DC-Serien sollen ihre Verkaufszahlen mehr als verdoppelt haben. Und während ich diese Zeilen schreibe habe ich nun auch tatsächlich die offizielle Nachricht gelesen, dass Justice League #1 ausverkauft ist und es eine zweite Auflage geben wird.

Es bleibt abzuwarten, wie lange dieser Erfolg anhält.Ich wünsche DC alles Gute und freue mich derweil auf meine Lieferung von #1-Heften zum Ende des Monats :-)


Nach meinem letzten Comic-Blog sind einige Fragen aufgetreten. Hier möchte ich versuchen einige davon zu beantworten und für etwas Durchblick bei den 52 neuen Serien zu sorgen.

Die 52 neuen Serien gliedern sich in sieben Blöcke, die sich jeweils um einzelne Figuren oder Sub-Genres drehen. Inwiefern diese im Nachhinein auch inhaltlich zueinander gehören, ist bislang unklar. Nach bisherigen Informationen soll jede Serie für sich stehen, bei den Blöcken die sich um einzelne Figuren drehen (Batman; Superman; Green Lantern) halte ich Serien-übergreifende Geschichten und Querverweise mittelfristig jedoch nicht für unwahrscheinlich. Im Folgenden werde ich das Programm in seinen Grundzügen grob besprechen.

Superman

    
Action Comics #1            Superman #1                  Superboy #1
  

Supergirl #1

Der Superman-Block umfasst vier Serien, von denen sich zwei mit dem Stählernen selbst befassen, während zwei weitere die Spin-Offs Supergirl und Superboy zum Inhalt haben. In diesem Block findet sich denn auch direkt der erste Flagship-Title des Verlags, „Action Comics“. Dieses Heft beleuchtet die ersten Schritte des Man of Steel. Die Serie spielt zunächst fünf Jahre in der Vergangenheit, Superman ist erst Anfang 20, bei weitem noch nicht so mächtig wie man ihn bislang kannte und sammelt hier nun seine ersten Erfahrungen als Superheld. Dabei wird er von den Menschen keineswegs wohlwollend aufgenommen. Insbesondere auf diese Serie bin ich sehr gespannt. Nicht zuletzt wegen des grandiosen Kreativteams aus Grant Morrison, Rags Morales und Rick Bryant ist das ein absoluter Mus-Have-Titel!

Der zweite wichtige Titel in diesem Block ist „Superman“. Die Story spielt in der Gegenwart undbeschreibt somit die Abenteuer des erwachsenen Supes. Neben dem Kostüm gibt es hier jedoch einige Änderungen im Vergleich zum bisherigen Status Quo. So ist Clark Kent wieder Junggeselle, die Hochzeit Lois Lane hat nie stattgefunden. Außerdem sind Jonathan und Martha Kent tot. Welche weiteren Änderungen es gibt, wird sich zeigen. Sonderlich viel ist hier noch nicht bekannt.


Batman

     
Batman #1                       Detective Comics #1      Batman: The Dark Knight #1


 
Batman and Robin #1
Der Batman-Block ist mit seinen elf Titeln ausgesprochen umfangreich, was beim Blick auf die Verkaufszahlen der letzten Jahre nicht sonderlich verwundert. So waren die Batman-Serien neben denen aus dem Green Lantern-Umfeld diejenigen, die sich konstant gut bis sehr gut verkauft haben. Was das neue Line-Up angeht, bin jedoch zum teil etwas skeptisch. Insgesamt sieben (!) Serien drehen sich um zum Teil doch recht obskure Spin Offs. Ob sich tatsächlich alles am Markt bewähren kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Bei guter Qualität bin ich aber natürlich der letzte, der über  die hohe Zahl der Serien meckern wird.

Im Zentrum stehen hier aber selbstverständlich die vier Serien, die den dunklen Ritter als Titelhelden haben. Das wären „Detective Comics“, „Batman“, „Batman und Robin“ und „Batman: The Dark Knight“. Interessant wird bei all diesen  Serien, wie weit reichend der Neustart hier ausfallen wird. Dem Vernehmen nach sollen zentrale Batmangeschichten wie etwa „A Killing Joke“ auch weiterhin  Teil der Kontinuität sein. Wie „Superman“, spielen auch die Batmanserien in der Gegenwart. Batman ist ebenfalls seit etwa fünf Jahren im Dienst. Was in diesem Zeitraum passiert ist, wird vermutlich über Rückblenden erzählt. So erfahren wir dann vermutlich auch, welche alten Batmanstorys weiterhin Bestand haben. Highlight verspricht die Serie „Batman“ zu werden, die mit dem herausragenden Kreativteam Scott Snyder, Greg Capulla und Jonatham Glapion aufwartet.

     
Batwing #1                      Batwoman #1                 Batgirl #1


     
Nightwing #1                   Catwoman #1                 Birds of Prey #1



Red Hood & The Outlaws #1

Daneben gibt es dann wie gesagt sieben Spin Offs. Darunter finden sich einerseits etablierte Serien wie „Nightwing“ und „Birds of Prey“, auf der anderen aber auch die Serie „Batwing“, die die Geschichten eines schwarzen Fledermausmannes erzählt, der in Afrika für Recht und Ordnung sorgt. Sicher eine interessante Idee, ob sich das tatsächlich durchsetzen wird, zeigt dann die Zukunft.

Green Lantern

     
Green Lantern #1         Green Lantern Corpse #1 New Guardians #1

Red Lanterns #1


Der dritte Block hat das große, weite Green Lantern-Universum zum Thema. Zentral hier selbstverständlich der Titel „Green Lantern“ in dem (Überraschung!) Hal Jordan zu Beginn seinen Ring an Sinestro abtreten muss. Verspricht spannend zu werden. Da die Serie auch weiterhin von Geoff Johns geschrieben wird, ist auch hier Qualität zu erwarten. Mein Most-Wanted-Titel hier ist jedoch “New Guardians“. Darin formiert sich ein Team, bestehend aus Ringträgern des gesamten emotionalen Spektrums und die 90er Jahre-Lantern Kyle Raynor. Daneben erhält das „Green Lantern Corpse“ eine Neuauflage und das Spin Off „Red Lanterns“ bekommt ebenfalls eine eigene Reihe.

Justice League


     
Justice League #1           Justice League Int. #1    Aquaman #1

     
Wonder Woman #1          The Flash #1                  Captain Atom #1


     
The Fury of Firestorm #1 Green Arrow #1           The Savage Hawkman #1

    
Mister Terrific #1           DC Universe Presents #1


Der heterogenste Block im klassischen Heldensegment ist schließlich Justice League. Neben dem Flagship-Title um die Gerechtigkeitsliga finden  sich hier die Reihen um die vielen anderen großen Helden, die DC zu bieten hat: Flash, Wonder Woman, Aquaman und Green Arrow. Daneben finden sich hier auch  andere iguren, die eher in der dritten Reihe stehen. Interessant dürfte aber die Reihe „DC Universe Presents“ werden. In dieser Serie sollen in kurzen Miniserien von vier bis sechs Ausgaben  Figuren vorgestellt, bzw. getestet werden, die es bislang nicht zu eigenen Reihen geschafft haben. Den Anfang macht dabei Deadman. Dieser soll im Übrigen in naher Zukunft eine eigene TV-Show bekommen. Dass er hier nun der erste Held in dieser Spotlight-Reihe wird, ist insofern sicher kein Zufall.

Die Serie „Justice League“ soll die Fundamente des neuen DC.Universums abstecken. In der ersten Storyline wird in Rückblenden auf die Anfangstage der Helden erzählt, wie Batman das Team einst zusammengestellt hat. An diese Serie hat man mit Geoff Johns den derzeit wohl besten Autor gesetzt, den DC zu bieten hat. Da dieser aber zugleich auch noch „Green Lantern“ und „Aquaman“ schreibt und kürzlich zum Chief Creative Officer bei DC befördert wurde, mache ich mir etwas Sorgen, dass der Gute sich vielleicht etwas zu viel zumutet. Apropos „Aquaman“: Mit Johns und Ivan Reis arbeiten hier zwei alte Bekannte zusammen, die bereits bei „Green Lantern“ hervorragend harmoniert haben. Auch diese Reihe sollte man im Auge behalten!

The Dark

     
Justice League Dark #1 Swamp Thing #1             Animal Man #1

     
Frankenstein: Agent        I, Vampire #1                  Resurrection Man #1
of S.H.A.D.E. #1


Demon Knights #1



Mit  „The Dark“ verlassen wir das klassische Superheldensegment und nähern uns Titeln, die sich eher an der Grenzlinie von Horror, Mystery und Superhelden bewegen. Hier finden sich auch einige Figuren wider, die man bislang eher vom Label Vertigo kannte. So gibt es hier etwa John Constantine und Swamp Thing. Verspicht interessant zu werden, werde hier einige Titel im Auge behalten, auch wenn ich daraus bislang nicht bonniert habe.

The Edge

     
Stormwatch #1               Voodoo #1                       Grifter #1

     
Deathstroke #1               Suicide Squad #1           O.M.A.C. #1

     
Blackhawks #1               Men of War #1                All-Star Western #1


Hier finden sich Figuren des Labels Wildstorm wider, das einst zu Image Comics gehörte, dann jedoch von DC gekauft wurde. Titel wie „Stormwatch“, „Grifter“ oder „Voodoo“ werden hier nun ins reguläre DC-Universum überführt. Interessant: Mit dem Martian Manhunter findet sich ein klassischer  DC-Charakter in der ehemaligen Wildstorm-Serie „Stormwatch“ wider. Außerdem öffnet man sich mit „Allstar Western“ auch einem völlig anderem Genre.

Young Justice


     
Teen Titans #1                Static Shock #1              Hawk & Dove #1

     
Blue Beetle #1                Legion of Super Heroes #1 Legion Lost #1


Mit Young Justice sind wir dann wieder im klassischen DC-Bereich angekommen. Hier finden sich vor allem die Nachwuchshelden wieder. Die „Teen Titans“ und die Legion der Superhelden dürften bekannt sein. Im Auge behalten werde ich hier auf jeden Fall auch „Blue Beetle“. Wirklich Großartiges erwarte ich in diesem Block aber ehrlich gesagt nicht.

Soviel zu der Titelübersicht, wie sie sich bislang gestaltet. In den nächsten Tagen werde ich noch einen zweiten Nachtrag-Blog schreiben, der dann neue Infos enthält, die geradezu fließbandartig über uns hereinbrechen. Aber es ist ja auch nicht mehr lange, bis die ersten neuen Titel erscheinen. Auf die ersten Reviews darf man gespannt sein.

Alle Grafiken (c) the Source (http://dcu.blog.dccomics.com)

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