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Gerade gesehen: the Cabin in the Woods
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Wenn das Horrorkino der letzten Jahre nicht schon schon tot war, so lag es doch verdächtig reglos auf dem Sterbebett. Was dem Zuschauer vorgesetzt wurde, erschöpfte sich in aller Regel in uninspirierten Gewaltorgien oder Remakes bekannter Klassiker. Wie erfrischend kommt dagegen the Cabin in the Woods daher, der auf leichte, augenzwinkernde Weise für eine Revitalisierung des Genres sorgt. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Nicht nur das Personal, nein das gesamte Szenario scheint dem Kanon des Teenieslashers entlehnt: Eine Gruppe von jungen Leuten, will das Wochenende in einer entlegenden Berghütte verbringen, trifft auf dem Weg dorthin auf einen sinistren Tankwart, der mit diffusen Drohungen für ein allenfalls leichtes Ansteigen der Spannungskurve sorgt. Es folgt eine alkoholgetränkte Party, etwas nackte Haut, der obligatorische 'jetzt jage ich meiner Freundin einen schrecken ein'-Moment, sowie die nicht minder obligatorische Entdeckung, dass man sich offenbar an einem Schausplatz aufhält, dessen Vergangenheit bei Weitem nicht so friedlich ist, wie es die Schönheit der Natur suggeriert.
So weit, so bekannt. Doch irgendetwas ist anders im Setting von 'the Cabin in the Woods'. Regisseur Drew Goddard führt direkt in der ersten Szene eine offenbar geheime Einrichtung ein, in der Wissenschaftler, vermeintlich im Regierungsauftrag, unsere dem Verderben geweihten Helden beobachten. Mehr noch, durch einfache Knopfdrücke können die Wissenschaftler das Geschehen in der Berghütte beeinflussen. Das Laborpersonal beginnt, sich mit Wetteinsätzen gegenseitig zu überbieten, wer denn nun den Tot der Studenten herbeiführen wird. Werden es Zombies sein, Kannibalen oder vielleicht doch der Wassermann?
Während das Geschehen in der Hütte seinen Lauf nimmt, wird im Labor bereits der Champus geöffnet, das Projekt steht schließlich unmittelbar vor seinem erfolgreichen Abschluss. Ein Kameraschwenk über zahlreiche Monitore zeigt, dass die Amerikaner damit ihren Kollegen in anderen Erdteilen um einiges voraus sind. Selbst die erfolgsverwöhnten Japaner scheinen beim Versuch, ein paar Schulkinder um die Ecke zu bringen zu scheitern.
Doch warum das alles? Während beim Zuschauer der Grad an Verwirrung steigt, lässt Goddard immer mehr Hinweise einfließen, dass Kammerstück in der Hütte sei nichts anderes als ein Opferritual ist, bei dem die 'alten Götter' besänftigt werden sollen, andernfalls wäre das Ende der Welt unausweichlich. Dumm nur, dass in der Hütte nicht nur die Jungfrau, deren Ableben zwar wünschenswert, aber nicht notwendig ist, überlebt, sondern auch noch der bereits totgeglaubte Kiffer auf den inszenierten Hintergrund ihres Abenteuers stößt.
Was folgt ist ein Parforceritt durch die Geschichte des Horrorkinos, in dem nicht nur Mumien und Zombies, sondern auch Axtmörder und (jaja) der Wassermann aus ihren unterirdischen Zellen ausbrechen und in der Forschungseinrichtung ein Blutbad anrichten.
Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard legen mit ihrem Film den Versuch einer Dekonstruktion des Horrogenres im Allgemeinen vor, schrecken dabei weder vor dem Zitat von Größen wie Poe (Gruselhaus) oder Lovecraft (alte Götter) zurück, sondern flechten auch geschickt Versatzstücke zeitgenössischer Pop- und Trashkultur (Teenieslasher, Tortureporn) ein. Der Film funktioniert dabei auf verschiedenen Metaebenen, die den Zuschauer nicht nur als Komplizen der drahtziehenden Wissenschaftler enttarnt, sondern zugleich das gesamte Genre und seine zwangläufigen Stereotypen offenlegt und augenzwinkernd reproduziert. Damit stellt 'the Cabin in the Woods' zugleich eine Verneigung, sowie eine Persiflage auf das Genre dar und trägt im Idealfall gar zu einer Reflexion des Sehverhaltens seiner Zuschauer bei.
So muss Kino sein. Ein großartiger Film.
Nicht nur das Personal, nein das gesamte Szenario scheint dem Kanon des Teenieslashers entlehnt: Eine Gruppe von jungen Leuten, will das Wochenende in einer entlegenden Berghütte verbringen, trifft auf dem Weg dorthin auf einen sinistren Tankwart, der mit diffusen Drohungen für ein allenfalls leichtes Ansteigen der Spannungskurve sorgt. Es folgt eine alkoholgetränkte Party, etwas nackte Haut, der obligatorische 'jetzt jage ich meiner Freundin einen schrecken ein'-Moment, sowie die nicht minder obligatorische Entdeckung, dass man sich offenbar an einem Schausplatz aufhält, dessen Vergangenheit bei Weitem nicht so friedlich ist, wie es die Schönheit der Natur suggeriert.
So weit, so bekannt. Doch irgendetwas ist anders im Setting von 'the Cabin in the Woods'. Regisseur Drew Goddard führt direkt in der ersten Szene eine offenbar geheime Einrichtung ein, in der Wissenschaftler, vermeintlich im Regierungsauftrag, unsere dem Verderben geweihten Helden beobachten. Mehr noch, durch einfache Knopfdrücke können die Wissenschaftler das Geschehen in der Berghütte beeinflussen. Das Laborpersonal beginnt, sich mit Wetteinsätzen gegenseitig zu überbieten, wer denn nun den Tot der Studenten herbeiführen wird. Werden es Zombies sein, Kannibalen oder vielleicht doch der Wassermann?
Während das Geschehen in der Hütte seinen Lauf nimmt, wird im Labor bereits der Champus geöffnet, das Projekt steht schließlich unmittelbar vor seinem erfolgreichen Abschluss. Ein Kameraschwenk über zahlreiche Monitore zeigt, dass die Amerikaner damit ihren Kollegen in anderen Erdteilen um einiges voraus sind. Selbst die erfolgsverwöhnten Japaner scheinen beim Versuch, ein paar Schulkinder um die Ecke zu bringen zu scheitern.
Doch warum das alles? Während beim Zuschauer der Grad an Verwirrung steigt, lässt Goddard immer mehr Hinweise einfließen, dass Kammerstück in der Hütte sei nichts anderes als ein Opferritual ist, bei dem die 'alten Götter' besänftigt werden sollen, andernfalls wäre das Ende der Welt unausweichlich. Dumm nur, dass in der Hütte nicht nur die Jungfrau, deren Ableben zwar wünschenswert, aber nicht notwendig ist, überlebt, sondern auch noch der bereits totgeglaubte Kiffer auf den inszenierten Hintergrund ihres Abenteuers stößt.
Was folgt ist ein Parforceritt durch die Geschichte des Horrorkinos, in dem nicht nur Mumien und Zombies, sondern auch Axtmörder und (jaja) der Wassermann aus ihren unterirdischen Zellen ausbrechen und in der Forschungseinrichtung ein Blutbad anrichten.
Produzent Joss Whedon und Regisseur Drew Goddard legen mit ihrem Film den Versuch einer Dekonstruktion des Horrogenres im Allgemeinen vor, schrecken dabei weder vor dem Zitat von Größen wie Poe (Gruselhaus) oder Lovecraft (alte Götter) zurück, sondern flechten auch geschickt Versatzstücke zeitgenössischer Pop- und Trashkultur (Teenieslasher, Tortureporn) ein. Der Film funktioniert dabei auf verschiedenen Metaebenen, die den Zuschauer nicht nur als Komplizen der drahtziehenden Wissenschaftler enttarnt, sondern zugleich das gesamte Genre und seine zwangläufigen Stereotypen offenlegt und augenzwinkernd reproduziert. Damit stellt 'the Cabin in the Woods' zugleich eine Verneigung, sowie eine Persiflage auf das Genre dar und trägt im Idealfall gar zu einer Reflexion des Sehverhaltens seiner Zuschauer bei.
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Dabei darf ich sagen, dass Deine Einschätzung sich größtenteils mit den von mir aufgefundenen Kritiken deckt - und gerade deshalb bin ich ja auch so heiß drauf :-).
Traurig ist allein, dass ein derart toller Streifen (und ich bin sicher, dass er mir gefallen wird :-)) es so schwer hatte, überhaupt released zu werden - Gott sei Dank ist dies dann doch nunmehr möglich geworden - ein Film der hier ohne jeden Vorbehalt zur Sammlung kommt!
The Cabin in the Woods = Unterhaltung uns Spass!
Super geschrieben, und Joss Whedon finde ich stets einen Blick wert.