Blog von Klinke

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Neun Jahre nach Beendigung des Vietnam-Krieges wurde der Streifen der Öffentlichkeit zur Schau gebracht.
Thematisch behandelt er gaaaaaaanz entfernt das verschweigende Festhalten von US amerikanischen Kriegsgefangenen auf vietnamesischem Staatsgebiet.
Col. Braddock (gespielt vom übermächtigen Chuck Norris) macht den Rambo und zieht im Alleingang ins Gefecht mit den Vietnamesen um hinterbliebene Gefangene zu befreien ....

 

So plump sich die Story liest, so platt ist sie auch inszeniert. Nun sind Norris-Filme keine schauspielerischen Hochwert-Blockbuster.
Die "Missing in Action" Filme (Der zweite Film stellt wie auch schon bei der Filmreihe zu "Death Race" das Prequel zum ersten Film dar.) haben heute wegen ihrer trashigen Inszenierung, halbherziger Darstellungskünste und platten Dialogen Unterhaltungswert.

So wirkt auch dieser Film heutzutage unfreiwillig komisch. Chuck Norris als allwissender Über-Elite-Soldat der keine militärischen Hierarchien kennt wirkt wie Satire.
Die Choreografie der Feuergefechte rufen auf Grund der Unerfahrenheit der "harten Soldaten" Darsteller Lacher hervor. Mächtige Einzelkämpfer wissen nichteinmal wie mit einem Gewehr gezielt wird. Klasse anzusehen. Klasse Trash.
Die Dialoge taugen zum Englisch lernen. Es gibt keine langen Sätze. Hier wird knapp und platt und ultrahart gesprochen. Echte Chuck Norris Witz-Kultur.

So wie der Film heute wirkt, muss er wie ein Schlag in die Fresse für die Soldaten die in Vietnam gedient haben, wirken. Macht er doch diesen leidvollen Krieg an keiner Stelle zu dem was er war. Die Brisanz die hinter dem Thema Kriegsgefangene in einem fremden land steht, während der Krieg bereits beendet ist und der Frieden gefeiert wurde kommt hier nicht im Ansatz durch. Menschliche Schicksale werden schon garnicht näher beleuchtet.
Der Film möchte vielleicht zum Denken anregen. Zeigt aber nur PENG, PUFF und KNALL.

Wer sich die deutsche Synchro antut hat noch einen beschämenden Lacher mehr zu erwarten. Chuck Norris wird hier von Thomas Dannenberg gesprochen, der auch u.a. Terrence Hill synchronisierte.
Während sein Kumpel Tuck, gespielt von M. Emmet Walsh und synchronisiert von Arnold Marquis ...... na was meint ihr? ...... klingt wie ein urischer Bud Spencer. Klar, wo Marquis ihn ebenfalls sprach.
So hat man denn im Film zwei so richtige C-Movie Superhelden mit den Stimmen von Terrence Hill und Bud Spencer, was nocheinmal mehr wie Slapstick rüberkommt.

mein Fazit:
Thematisch, künstlerisch und schauspielerisch ist der Filme unterste Schublade.
Der Trash-Faktor allerdings ist hoch. Gute Unterhaltung wenn es Satire und einfach was zu lachen sein darf.

Arnold Schwarzenegger mimt den Hauptcharakter.
Diese Aussage sagt denn auch schon viel zur Rahmenhandlung des Films. Die gibt es nämlich kaum.
Arnie spielt den Sheriff und ex-FBI Agenten Mark Kaminsky.
Für seine Rehabilitation vor dem FBI nimmt er den Auftrag an, böse Buben der Mafia in Chicago vernichtend zu schlagen.
Und wie es sich für einen 80er Jahre B-Movie Äktschn-Klobba mit Arnold gehört, schafft er das auch ..... irgendwie.

Also gut, wegen einer guten Story schaut man sich den Film nicht an. Es ist Arnies krasse Physis die den Film dominiert. Daneben sehe ich Robert Davi sehr gern, der in vielen 80er Jahre B-Movies mitmischte. Darunter "Die Hard" und "RoboCop".

Ließ der Film damals eine gewisse Brutalität durchscheinen, sind die Szenen nach heutigem Stand der Technik zwar, klar immer noch brutal an sich. Aber die Schusswechsel sind heute nicht mehr spektakulär.
Spektakulärer sind eher die wilden Hantierungen mit den Waffen und die phänomenale Trefferquote die durch das Herumfuchteln erzielt wird.

Weil der Film auf Grund der noch nie sehr ausgeprägten schauspielerischen Leistungen von Arnie auch deswegen Unterhaltungswert besitzt, ist er heute noch ne Sichtung wert.
Immerhin kann der Cast insgesamt die Geschichte sehr gut tragen und vermitteln.
Was mich an dem Film ebenfalls reizt, ist der typische Synthie-Pop Score und Soundtrack der die 80er Jahre beherrschte und an weitere Filme der Zeit erinnert.

Zu den nicht hoch budgetierten Streifen gesellt sich auch hier eine Synchronisation die zum Schmunzeln verführt.
Im O-Ton aber nicht minder. Hier klingt Arnie herrlich sympathisch mit seinem hölzernem Englisch im noch durchklingenden österreichischem Akzent.
In der Synchro hingegen spricht ihn ebenfalls Thomas Dannenberg. ....... ja, der Terrence Hill Synchronsprecher. Und nun stellen wir uns mal den Hünen Schwarzenegger mit der Stimme des kleinen Drahtigen vor ...... :o)

mein Fazit:
Immernoch ne schöne Kiste für eine seichte filmische Unterhaltung unter der Woche oder am Wochenende. Die Story ist so belanglos das man sie vernachlässigen kann. Heutiger Hauptwert des Films sind in meinen Augen die mittlerweile trashigen Szenen mit dem Umgang mit Handwaffen und Arnies Dialoge im O-Ton.

Einer der filmischen Phänomene aus den 80er bildet dieser Streifen mit seiner mäßigen Story um einen Cop (Dolph Lundgren) der einen Fall versaut und prompt in einen Zweiten reinrutscht.
Zunächst allein, legt er sich mit nem außerirdischen Drogendealer an. Bekommt dann aber im Verlauf des Films Schützenhilfe von seinem neuen zugeteilten Partner Arwood.

Obwohl die Story dem Jahrzehnt und Genre entsprechend oberflächlich daher kommt, besitzt sie dennoch eine gewisse Anziehungskraft da mehrere Themen vereint wurden.
Da haben wir zum Einen Jack Caine der nach gewohnter Art mit Dealern aufräumen möchte. Dazu gesellt sich das Thema mit dem extraterrestrischen Dealer und seinem Verfolger, der ebenfalls einen Polizei-Agenten darstellt.
Und zum Dritten zeichnet sich ein Buddy-Movie zweier ungleicher Partner ab.

Weiteren Unterhaltungswert bietet der Film auf Grund seiner in den 80er Jahren oft auftretenden B-Movie Schauspieler*innen. Sie geben Weiedererkennungswerte und geben bei Erscheinung sogleich ein Abbild dessen was einen erwarten wird.

Zu der mauen aber unterhaltsamen Geshcichte und einem guten Cast, der diesen B-Movie sehr gut tragen kann gesellt sich ein stimmiger Soundtrack. Macht heute noch gut Stimmung.

Der nächste Positiv-Punkt kommt aus der Richtung Kameraarbeit. Für ein B-Movie bietet er ab und an aufmerksamswerte Kameraeinstellungen.

mein Fazit:
In meinen Augen ist "Dark Angel" aká "I come in Peace" wie der Film im englischsprachigen Original heißt, einer der Filme der Dolph Lundgren leider nicht in eine beachtenswertere Rolle als Schauspieler heben konnte. Denn in diesem Film kann Lundgren merklich gut schauspielern und seinen Charakter verkörpern. Rollen wie diese hätte ich ihm zur damaligen Zeit auch in anderen B-Actioner zugetraut.

Auch 30 Jahre nach Veröffentlichung wirkt der Film wie aus einem Guss. Macht durch seine gerade Ausrichtung Spaß und bietet gutes Popcorn-Kino.

Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und zeigt die Jagd auf die beiden Polizistenmörder Bonny und Clyde durch die ehemaligen und nun reaktivierten Ranger Frank Hamer (Kevin Costner) und Maney Gault (Woody Harrelson).

Recht oberflächlich inszeniert ist jedoch das Drehbuch von John Fusco durch John Lee Hancock, der bereits mit seinem Film "The Founder" auf sich aufmerksam machte.

Die Geschichte offenbart kaum die Brisanz die das Duo Bonny und Clyde auslöste. Erst spät (ca. 8 Wochen vor deren Tod) greift der Film in die Handlungen ein.
Da waren Bonny und Clyde bereits knapp zwei Jahre in räuberischer Absicht und mordend unterwegs und wurden von der Polizei gejagt.
Der Plot bietet viele Anspielungen auf reale Begebenheiten. Jedoch wirkt das sehr gepresst. Einzelne Handlungen wie das Lob auf die guten V8 von Clyde an Henry Ford und der Überfall der Eastham Gefängnisfarm können durch den Film nicht zeitlich korrekt eingeordnet werden. Die Beweggründe die Bonny und Clyde zu ihren Taten anstiften werden ebenfalls komplett ignoriert.

So punktet der Film mehr durch die beiden Hauptdarsteller Costner und Harrelson, die zwar keine Brücke zu den realen Persönlichkeiten schlagen können weil viele Anhaltspunkte im Plot fehlen. Aber doch authentisch agieren und gute charakterliche Persönlichkeiten darstellen.
Deren schießwütige Zeit ist vorbei. Die beiden Ranger sind gealtert. Und so müssen sie sich auf ihren Spürsinn und ihrem Einsatz unter dem Radar der Öffentlichkeit verlassen.

mein Fazit:
Sicher ein sehenswerter Film. Ein schönes 30er Jahre Drama in ruhigen Bildern und mit guten Schauspielern die man gern sieht.
Aber als historischer Rückblick auf Bonny und Clyde taugt er nicht. Dafür ist er zu oberflächlich, zeitlich unkorrekt und zu wenig auf die beteiligten Persönlichkeiten eingegangen.
 

Speed (1994) - Disney+

1. April 2021

Der Großteil Action-Blockbuster der 90er haben unter Anderem die Gemeinsamkeit das deren Charaktere im Film unglaublich blöde agieren müssen um dem action-betontem Plot gerecht zu werden. "Speed" macht keine Ausnahme.
1994 Film im Kino angesehen, habe ich ihn bis heute besser in Erinnerung gehabt.

Während der heutigen Zweitsichtung und in gereiftem Alter sorgt die heutig angestaubte FX für die beste Unterhaltung. Matchbox-Modelle und Sets in Modellbau-Größe zaubern ein Schmunzeln ins Gesicht weil sie mich an die japanischen Kaiju-Filme der 60er erinnern.

Wo ich zu Release des Films sehr wahrscheinlich von der Action geflasht wurde (und wohl auch in Sandra Bullock verknallt war), holt mich die Inszenierung heute keineswegs mehr ab.
Permanent wird geschrien, heute richtig platt rüberkommende Dialoge und unsäglich viel stupide Handlungen verführten mich in der heutigen Sichtung dazu ständig auf die Uhr zu sehen.
Obendrein gefühlte 100x "ohhh Jack! ..... Jack! ...... JACK!!!" gebrüllt von Annie (S. Bullock) wirken wie Selbstironie auf den doofen Plot des Films.
Dennis Hopper und Keanu Reeves konnten ihre schauspielerischen Fähigkeiten angesichts der oberflächlichen Charakterzeichnungen nicht ausspielen. Umgeben sind sie von B- und C-Darstellern, die aber für diese Inszenierungsart völlig ausreichen.

Abgesehen von der Oberflächlichkeit und der Konzentration allein auf Drama-Action, muss man dem Film zu Gute halten das für die 90er eine Action-Kanone gedreht wurde die kaum langsame Szenen kennt. Der Film bleibt stets in Bewegung.
Bezüglich seiner Lebenszeit und Langlebigkeit ist der Grad der Action jedoch auch des Films größter Fluch.
Denn wo keine zeitlosen Elemente (Schauspiel, gute Geschichte, interessante Charaktere, realistische Settings) verwendet wurden, kann kurzlebige Bombast-Action allein den Film heute nicht mehr tragen und die Fahne hochhalten.
Vor 27 Jahren "huiiiiiiii", heute nur noch "uiuiuiuiuiui".

Bei der Streaming-Version von Disney+ fällt eine sehr mäßige Bildqualität auf. Starkes Filmkorn lässt so manch Konturen völlig verschwinden. Obendrein liegt ein permanenter Grauschleier über den Szenenbildern.
Ich möchte für die Käufer:innen des baldigen 4K UHD Release nicht hoffen das eben dieses Master auf einem UHD Medium geklatscht wird.

mein Fazit:
Nein, der Film schaffts nicht zu überleben und zeitlos gut zu sein.
Er hatte seine Momente in den 90ern. Heute ist der Film ein erloschener Stern. In keiner Rubrik kann der Film heute ein Alleinstellungsmerkmal aufzeigen und so unterhaltsam bleiben.

Eine inszenatorische Überraschung erwartete mich unter dem Prime-Angebot von Amazon.
Drehbuch und Regie stammen aus einer Hand, der von Aleksey Sidorov.
Ich finde einen Film einmal mehr interessanter wenn der Drehbuchautor seine Geschichte auch selbst inszenieren kann.

Erzählt wird die Geschichte eines ehemaligen russischen Panzerkommandanten der sich in deutscher Kriegsgefangenschaft in einem thüringischen Gefangenenlager wiederfindet. Dort soll er mit einem von der Ostfront von Deutschen erbeutetem T-34 Kampfpanzer und weiteren Panzer erfahrenen Kriegsgefangenen als ungleicher Gegner (die Russen ohne Munition) zur Ausbildung junger Panzer-Rekruten der Wehrmacht dienen.
Der Panzerkommandanten Nikolay Ivushkin plant jedoch statt Kanonenfutter zu werden, den Ausbruch vom Truppenübungsplatz und sich mittels des Panzers Richtung Osten durchzuschlagen.

Angenehm vielschichtig und mit wenig russischem Pathos spielt der Film auf. Sidorov inszeniert seine Charaktere, die Deutschen wie die Russen mit einigen Klischees. Aber sie fallen wenig ins Gewicht. Es fällt in deren Charakterzeichnungen auf das trotz erbitteter Feindschaft der gegenseitige Respekt vor dem Können des Gegenübers eine große Rolle spielt. So werden die Deutschen von Sidorov nicht stumpf blöd dargestellt.

Schauspielerisch spielt das Team um die T-34 Panzerbesatzung und deren Widersacher, dem Standartenführer Klaus Jäger gut auf. Sie transportieren ihre Charaktere glaubhaft und mit erwähnter Bodenständigkeit. Macht Spaß der Ausbruchshelferin (gespielt von Irina Starschenbaum) und den Jungs zuzusehen.

Ein weiterer interessanter Aspekt hinter den Kulissen ist, dass Aleksey Sidorov für den deutschen Gegenspieler auch einen deutschen Schauspieler in Verkörperung von Vinzenz Kiefer engagiert hat. Kiefer hat bereits eine Vita die sich sehen lassen kann und spielt seinen Charakter des Klaus Jäger hervorragend. Leicht Klischeehaft, aber anständig glaubhaft.

An den Settings zeigt sich handwerkliches Können. So wird die Landschaft nicht in Form von GreenScreens erzeugt. Sie gibt eine schöne Bildtiefe und Authentizität ab weil Gebäude, Straßen, Fahrzeuge echt sind.

Die CGI kommt erst in den Kampfszenen, den Panzergefechten zum Tragen. Die Bullit Time wie wir sie aus den "The Matrix"-Filmen kennen spielt hier ein elementares Stil-Mittel.
Hier merkt man auch am ehesten das es sich um eine FSK 12 Verfilmung handelt.
Der Film ginge noch mehr als Anti-Kriegsfilm durch, wenn schonungsloser gezeigt werden dürfte wie sich panzerbrechende oder Splitter-Munition verhält und was sie mit menschlichen Körpern und an Material anrichtet. So kommt der Film jedoch blutleer aus und ist daher für auch zart besaitetere Gemüter geeignet.

mein Fazit:
Nicht unbedingt einen Blindkauf auf einem optischem Medium wert.
Aber zur Erstsichtung auf einem Streaming-Dienst durchaus eine empfehlenswerte Abendunterhaltung. Ich sehe in Bezug auf der Geschichte, Geschichtsvermittlung, Settings und Charakterzeichnungen Wiedersehenswerte. Die russische Produktion macht viel richtig.

Ein noch unbekannter Virus, natürlich aus dem Feindland Nr.1: China, nimmt mit einem Lawineneffekt weltweit Fahrt auf.
Mehrere Gesundheitsbehörden weltweit nehmen den Wettlauf mit der Zeit auf, die hohe Sterberate auf Grund des tödlichen Virus einzudämmen und einen Impfstoff zu entwickeln.

Was man vor 10 Jahren als stimmigen Thriller geglaubt hat, werden wir seit 13 Monaten leider einem Besseren belehrt. Bzw. sehen wir die typisch überspitzte und dramatisierte Darstellung aus der Feder von Drehbuchautoren, die so nicht in der Realität in Erscheinung tritt.

Aber zum Film .....
Mit dem Drehbuch von Scott Z. Burns (Das Bourne Ultimatum, Side Effects) inszenierte Steven Soderbergh (Oceans Eleven, Logan Lucky) einen schnellen, in zu kurzer Lauflänge gehaltenen Thriller.
Die Beiden arbeiteten bereits zusammen als Soderbergh 2009 "Der Informant" aus der Feder von Burns drehte.
In einem sehr hohen Tempo geht der Virus um die Welt. Und dementsprechend wird hollywoodgerecht in einem sehr hohen Tempo darauf reagiert ..... meint man.
Denn in der Tat ist der Film aus authentischer Sicht sehr oberflächlich und lückenhaft inszeniert.
Soderbergh hat einen spitzenmäßigen Cast zur Verfügung. Sein größter Trumpf, denn allein die Oberklasse-Darsteller:innen tragen den Film.
Der Plot selbst zeigt auf Grund seiner Schnelligkeit und vielen verschiedenen Schauplätze kaum Charakterentwicklungen und stellt essentiell wichtige Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie kaum heraus. Einfach keine Zeit dafür.

Interessant ist im Gegensatz zur Pandemie die wir nun tatsächlich durchleben, die Vorstellung des Ablaufs davon. Wie schnell doch alles im Kopf von Burns vonstatten geht. In Windeseile wird der Herkunftsort eingegrenzt. Es beginnen Forschungen, ein Impfstoff wird entwickelt, er wird ausgeliefert und verabreicht ..... all das innerhalb eines Jahres.

Hier zeigt sich Soderberghs Können in schnellen Thrillern die stets in Bewegung bleiben und keine Längen aufweisen. Aber für diesen Stoff möchte sein Thriller Dreh-Stil nicht passen. Die Bekämpfung der Pandemie bietet viele Ansätze um neben dramatischen schnellen Einlagen zur authentischen Vermittlung Speed herauszunehmen und mehr durch Hintergrundwissen informativ und durch das Können des Casts zu wirken.
Aber das hat Soderbergh nicht erkannt. Er rennt durch das Thema als ob es darum geht das MEV1-Virus noch vor Filmende bekämpft zu haben.

mein Fazit:
Ein spannender Film weil ein aktuelles und auch immer präsentes Thema.
Ein spannender Film weil wie ein Agenten-Thriller inszeniert und stets in Bewegung. Eine spitzenmäßige schauspielerische Ausgangslage lässt die Charaktere interessant wirken.

Aber leider kommt die Geschichte selbst zu kurz. Sehr gute Schauspieler:innen und ein schneller Plot können die Oberflächlichkeit des Films nicht wegspielen. Und so sehe ich sehr viele Chancen zu einem zeitlos gelungenem Film verspielt. Dieses Drehbuch und dieses Thema können locker für einen 3-4 Stunden Film dienen ohne langweilig zu werden.

Kriminelle mit außerordentlichen Fähigkeiten (Super-Schurken wäre geschönt) gehen ihrem täglichen Geschäft nach und drangsalieren ihre Mitmenschen.
Lydia (McCarthy) ist eine sehr dämliche Ausgabe der Spezies Mensch und schafft es als solche, aus Versehen mit Superkräften ausgestattet zu werden die eigentlich für ihre ehemalige Freundin Emily (Octavia Spencer) bestimmt waren.
Da man das Missgeschick nicht rückgängig machen kann, macht Emily nun mit Lydia einen auf Superheld und gemeinsam werden die beiden mit "The King", "Laser" und "The Crab" konfrontiert.

 

So dämlich sich die Geschichte liest, so doof ist sie tatsächlich.
Wieder zeigt NETFLIX das es bei den Eigenproduktionen nur auf Schnelligkeit und Billig ankommt, als um nachhaltig gute Produktionen.
Damit die Produktion schön billig bleibt, hat man wohl Ben Falcone mit dem Drehbuch, der Regie und der Produktion betraut.
Falcone ist mit McCarthy verheiratet. Oh, und so ist es nachvollziehbar das sie ebenfalls in der Produktion dieses Billig-Films mitmischt.
Mag vielleicht auch darin begründet sein das niemand sonst in McCarthy irgendein brauchbares Talent sieht.
Für die Kameraführung zeichnet Barry Peterson verantwortlich. Er arbeitete bereits im Vorjahr mit Ben Falcone und McCarthy für "Superintelligence" zusammen.

Die Storyvermittlung und Regie hinkt gewaltig. Auch nach 20min Laufzeit wussten ich und mein Mitschauer nicht was der Film uns eigentlich sagen möchte. Worum es geht. Was die Bösen eigentlich Böse macht.
Erst mit der Verabreichung des Super-Serums an die hirnamputierte Lydia bekommt der Film sowas wie einen Bezug und einen seidenen roten Faden. Die Charaktereinführungen geschehen so plump das die Charaktere im Film allesamt einen kalt lassen. Mitfiebern tut man nur dem Ende entgegen, während die Handlungen in keiner Weise Spannung hervorrufen.
Die dilletantische Storyvermittlung und das nicht vorhandene schauspielerische Können ausgerechnet einer der Hauptcharaktere soll wohl durch viele Ekel-Szenen wie das essen von rohem Hühnchen, sprechen bei offenem Mund mit zerkautem Essen, die Skurrilität eines fetten Körpers in unvorteilhaften Szenen abgemildert werden.
Klappt allerdings nicht. Besagte Szenen rufen kein unterhaltsames Schmunzeln hervor, denn ein Gefühl was man auch bei Produktionen wie "Der Bachelor", "DSDS" oder Model-Shows bekommt. Momente in denen man sich fragt ob das wirklich so erntgemeint sein kann das man sich für so einen Müll hergibt und ihn auch noch zeigt.
Was auch an den schauspielerischen Qualitäten liegt. Spencer wie McCarthy taugen beide nicht für Hauptrollen. Sie beide tragen den Film nicht im Geringsten. Die Nebencharaktere sind so blass und langweilig geschrieben das die verkörpernden Darsteller:innen auch von Laien-Schauspieler:innen gespielt werden könnten.
Was Bateman, Cannavale oder Melissa Leo wohl geritten hat, einen Charakter in diesem Film zu spielen? Sie wirken chronisch unterfordert und hilflos in ihren doofen Rollen.

Auch die technische Umsetzung ist ein Desaster. CGI von der Stange. Und das auch sehr langweilig inszeniert und eingesetzt.

Kurzum, wer einfach wahllos knappe zwei Stunden rumhaben möchte. Lange auf dem Klo sitzt und was zum dudeln braucht. Sich selbstgeißeln möchte. Den Eindruck gewinnen will das STAR WARS - Episode 8 Arthouse-Kino wäre ..., der schaut sich vorab diesen schwachsinnigen Film an.

Story: 2 von 5 Sternen
Plot/Regie: 1 von 5 Sternen
Schauspiel: 1 von 5 Sternen
 

Ein Asteroid stürzt auf die Erde. Neue Lebensformen verdrängen die menschliche Spezies. Eine Stimme aus dem Off. Diese Stimme die zu einem jungen Erwachsenen gehört, spricht in Erfahrungen.

Nein ..... ich schreibe nicht von ZOMBIELAND (2009) und MONSTERS (2010).
Kann man aber meinen, ist doch dieser Streifen ein ziemlich genauer Mix aus diesen beiden Filmen, der sich so ziemlich alles aus diesen Filmen abschaut und somit keine Alleinstellungsmerkmale offenbart.

Abgekupfert wurde aus MONSTERS das Setting und die Monster, sowie deren Herkunft. In MONSTERS ist es halt ne Sonde statt ein Asteroid. Auch die Jahre der Heimsuchung, 6 in MONSTERS, 7 in LOVE AND MONSTERS sind nah beieinander.
Verödete, ehemals bewohnte Gegenden. Das postapokalyptische Umfeld, zurückgewonnen durch die Natur und riesenhaften Wesen denen die Menschen nicht viel entgegen zu setzen hatten und haben.

Aus ZOMBIELAND kommt die Inszenierung sehr bekannt vor.
Ein naiver Mensch der versucht sich in einer für ihn fremden Welt zurechtzufinden. Der in "Lessons" aus dem Off spricht (habe den Film im O-Ton angesehen) und tapsig und drollig versucht eine aus dem CB-Funk bekannte Frau zu retten.

Die Charaktere Clyde (Michael Rooker) und Minnow (Ariana Greenblatt) und Tallahassee, Wichita und Little Rock aus ZOMBIELAND liegen nah beieinander.

Hinzu mischt man noch mainstream-tauglich eine Liebesgeschichte und einen sympathischen Hund, gerade für die amerikanische Kundschaft ist ein Hund schon die halbe Miete. Und heraus kommt ein bekannt vorkommender Film ohne Alleinstellungsmerkmale, aber mit einem gewissen Witz der besser zündet wenn man keinen der anderen Filme vorab gesehen hat.
Bedrohungen witzig inszeniert ist auch das Ziel der Geschichte. Zünden möchte das längst nicht in jeder Szene.

Es fehlt schauspielerisch ein guter Kniff um bei der Stange zu halten. Die Story wirkt auch platt inszeniert. Geht schon, Trash ists nicht. Aber eben auch nichts wo man sagt: "WOW, geile Story!". Neben der Story ist das Schauspiel, das Setting weil abgekupfert, die Inszenierung weil abgekupfert "OK" aber nicht wirklich gut.

Für einen seichten Filmabend geht der Streifen in Ordnung. Ein großer Wurf ist jedoch auch diese NETFLIX-Produktion nicht.
Doch sagen die letzten Szenen aus das sich NETFLIX eine Hintertür für eine zweite Produktion offenhält.

SOUL (2020) - Disney+

18. April 2021

Joe Gardner ist im mittleren Alter und hängt seinem Traum hinterher, in einer Jazz-Band am Klavier spielen und sich selbstverwirklichen zu können. Er arbeitet in einer Musikschule in New York als Musiklehrer und bekommt gerade das Angebot seine Stelle als Vollzeit-Stelle und mit Rentenanspruch annehmen zu können als er ebenfalls von einer lokalen Berühmtheit des Jazz die Aufnahme in ihrer Band in Aussicht gestellt wird .....
Aufgeregt und enthusiastisch rechnet Joe nur nicht mit den Folgen eines Unfalls den er kurz darauf hat ......

PIXAR wird auch mit dem 23. Film ihrer Geschichte wieder einen großen Erfolg einstreichen. Bereits mehrfach (zurecht) ausgezeichnet, kann ich dieser Geschichte und deren Inszenierung ebenfalls in vielen Belangen viel abgewinnen und wurde sehr gut unterhalten.

Was zum Einen an der nicht mainstreamigen Geschichte selbst liegt. Die Figuren sind mal was Anderes. Und die Geschichte besitzt eine Tiefe und Ernsthaftigkeit, die über eine kindgerechte Erzählweise hinaus geht. Vollumfänglich werden Kinder unter 12 Jahren die Dialoge und Handlungsgründe der Figuren nicht verstehen können. Für mich ist die Herangehensweise den Tod, und die Entstehung der Persönlichkeit darzustellen sehr interessant. Sehr philosophisch, aber ohne durch Plattitüden oder Gottes-Gerede abzuschrecken gibt die Geschichte einen Erklärungsansatz wie wir Menschen zu unseren Persönlichkeiten und Eigenschaften kommen.
Das geschieht überraschend clever. Ich als Nichtgläubiger der sich nicht zu einer Glaubensrichtung hingezogen fühlt, finde dennoch genügend Ansätze über die es sich lohnt darüber mal nachzudenken. Das bringt während des Sichtens richtig Spaß.

Über seine sympathischen Charaktere im "Davorseits" und auf der Erde besitzt der Film viel Ausstrahlungskraft. Auch sind die Figuren fantastisch herausgearbeitet und animiert worden.
PIXARs Film merkt man an, wieviel Erfahrung in Animationsfilmen dieser Filmschmiede bereits zugrunde liegt.

mein Fazit:
Unbedingt eine Sichtung wert. Und auch einem Blindkauf auf einem physischen Medium kann ich bei diesem Film keine Abrede erteilen.
Mit dieser tollen Geschichte, den mitnehmenden Figuren und Botschaften und der technischen Umsetzung hat PIXAR großes Kino und hochwertige Unterhaltung erreicht.

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