Blog von John Woo

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"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 4

 

 

 

Dead or Alive ( Corey Yuen / 2006 )

filmstarts.de

 

Dead or Alive aus dem Jahr 2006, basiert auf der gleichnamigen Beat 'em Up Game-Reihe und wurde von Hong Kong Regisseur Corey Yuen inszeniert.

Es sind wenige richtige Martial Arts Darsteller dabei und genau diese sind in ihren kurzen Kampfszenen auch die Highlights des Films. Die beste Szene dürfte Kane Kosugi's Infiltration des Hauptquartiers sein, wo er zahlreiche Wachleute aus dem Weg räumt.

Collin Chou hat eine kleine Gastrolle und absolviert einen Kampf gegen Eric Robert, der hier den Bösewicht mimen darf. Der Kampf findet zu einem Großteil in einer leichten Verzerr-Slow-Mo Optik statt und es ist klar warum. Ein Ausnahme Martial Arts Darsteller wie Chou tritt gegen Eric Roberts an, der den Fight laut Skript gewinnen muss. Überhaupt sieht man in jeglicher Szene, in denen Eric Roberts mal etwas mehr als zwei, drei Schläge oder Blocks machen muss, sehr deutlich, dass er gedoubelt wird.

Robin Shou, der schon in gefühlt jeder Beat 'em Up Verfilmung auftritt ( Mortal Kombat und Legend of Chun Li ) darf sich hier in einem Cameo verprügeln lassen und kommt als Running Gag sogar noch ein zweites Mal vor, als der Showdown gerade vorbei ist.

Die Optik des Films ist hochwertig, Location und Kostüme sehen gut aus, einzig einige der CGI und Green Screens sind recht bescheiden.

Was Schauwerte angeht und nur das hat Dead or Alive wenn überhaupt zu bieten, bekommt der männliche Zuschauer zumindest jede Menge heiße Frauen zu sehen. Zum Glück hat man nicht zu sehr versucht, eine wirkliche Story um etwas herum zu bauen wo nichts ist sondern rekrutiert anfangs einfach nur die verschiedenen Kämpfer und los geht's.

Wenn jetzt auch noch die Action, sprich die Fights noch richtig gerockt hätten und das sollte man eigentlich bei einem Top-Fightchoreographen und -Regisseur aus Hong Kong, wie eben den hier verantwortlichen Corey Yuen erwarten können, stünde einem guten No Brain-Actioner eigentlich nichts mehr im Wege.

Die Fights sind so weit jedenfalls solide aber öfter auch nicht gut geschnitten aber das passiert eben, wenn man Leute castet, die keine Martial Arts beherrschen sondern nur etwas für die Kamera nachahmen sollen. So ist die Kamera oft sehr nah dran und man sieht in vielen Einstellungen nur die Oberkörper der Kämpfer. Anders sieht es da bei den Martial Arts Darstellern aus, die ihr Handwerk verstehen, nur leider etwas kurz kommen.

Ich muss aber zugeben, dass Corey Yuen hier alles aus seinen Darstellern herauszuholen weiß und somit durchaus unterhaltsame Action zustande kommt.

Mit einem hohen Tempo konzentriert sich der Film aufs Wesentliche und bietet Fights im Minutentakt ohne Leerlauf. Langweilig wird es zu keiner Zeit.

In Kombination mit einer kurzen Laufzeit von nur 82 Minuten sorgt dies insgesamt für einen kurzweiligen Filmsnack für zwischendurch. Ansprüche, einen richtig guten Martial Arts Film zu sehen, sollte man über Bord werfen.

Dead or Alive ist wahrlich kein Highlight, ordnet sich aber unter den sonstigen Beat em Up Verfilmungen als durchaus ordentlicher Beitrag ein.

6 / 10

 

 

The King of Fighters ( Gordon Chan / 2009 )

http://to-hollywood-and-beyond.wikia.com/wiki/File:The_King_of_Fighters.jpg

 

The King of Fighters ist eine Beat 'em Up - Reihe, wie man es von bekannten Vertretern wie Street Fighter, Mortal Kombat und Tekken her kennt. Wurden die genannten bereits mehrfach verfilmt, machte man sich 2010 auch daran dieser Reihe eine Leinwandadaption zu spendieren.

Wie in den meisten anderen Beat 'em Up-Verfilmungen geht es auch hier recht trashig zu, also man muss definitiv einen gewissen Trahsfaktor ab können. Tekken mit Jon Foo war ein solides Werk, welches jedoch hinter seinen Möglichkeiten blieb. Am besten im Bereich Beat 'em Up Real Live Adaption sind mit großem Abstand die Serien Street Fighter: Assassin's Fist und Mortal Kombat Legacy, die beweisen, dass man derartigen Stoff auch in sehr guter Qualität umsetzen kann.

The King of Fighters jedoch ist ein richtiges Negativbeispiel. Ich habe die Reihe nie gespielt, von daher kann ich nichts zum Ursprungsstoff sagen und betrachte den Film völlig unvoreingenommen und neutral.

Mit Hong Kong Regisseur Gordon Chan, der u.a. mit Thunderbolt, Fist of Legend und den Fight Back to School Filmen einige klasse Actionfilme gedreht hat und zuletzt für die The Four Trilogie vernatwortlich zeichnete, hat man einen sehr erfahrenen Regisseur aus Asien verpflichtet, der hier sein US Debüt ( Leider kein Gutes ) gibt. Die hübsche Maggie Q spielt hier die Hauptrolle und wird unterstützt von weiteren HK Darstellerinnen wie Francoise Yip und Bernice Liu und weiteren Namen, wie Will Yun Lee, Ray Park, David Leitch und Sean Faris. Wie man sieht sind zumindest einige sehr erfahrene Martial Arts Leute beteiligt. David Leitch von 87Eleven Action Design, der mit seinem Partner Chad Stahelski spätestens durch die John Wick Filme bekannt sein sollte, war der Kampfchoreograph und ist auch in einer Nebenrolle zu sehen, in der er ein wenig kämpfen darf. Kämpfe gibt es ansonsten recht viele und in Ansätzen sind diese ganz solide, was natürlich daran liegt, dass Leute am Werk sind, die etwas von Martial Arts verstehen. Problem ist aber die Kameraarbeit. Meistens sind die Zooms zu nah und es gibt wie so oft, zu viele Schnitte, die einfach die Dynamik killen. Schade drum. Hinzukommen richtig miese CGI, die die Action auch alles andere als aufwerten.

Schauspielerisch ist das ganze ausreichend aber Ray Park wirkt als Bösewicht teils schon unfreiwillig komisch. Was für mich auch völlig lächerlich war, ist die Tatsache, dass man Sean Faris als Halbasiaten besetzt hat und er noch nicht mal ansatzweise asiatisch aussieht. In einer Rückblende sieht man obendrein noch sein jüngeres Ich, der natürlich von einem reinrassigen Asiaten gespielt wird, was seine Besetzung noch unglaubwürdiger macht. Kam mir auch irgendwie vor, als hätte man Faris die Rolle nur wegen The Fighters gegeben. Alles in allem ist The King of Fighters nicht zu empfehlen. Schlechtes US-Debüt für Gordon Chan und gut, dass er im Anschluss direkt wieder nach Hong Kong gegangen ist.

3 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Nikita ( The CW )

 

 

 

Season 1

https://bluray-disc.de

 

Luc Besson's Nikita aus dem Jahr 1990 machte den französischen Regisseur berühmt und sorgte in den folgenden Jahren für zahlreiche Remakes. Direkt 1 Jahr später kam der Hong Kong Actioner Black Cat raus, in dem die junge Jade Leung ihr Filmdebüt gab und gleich 1 Jahr später im Sequel Codename Cobra ihre Rolle fortsetzte. Aber nicht nur Hong Kong nutzte die Vorlage, auch die USA brachten mit Point of No Return ihre eigene Version der Geschichte mit Bridget Fonda in der Hauptrolle. Eine Fernsehserie gab es ebenfalls und diese brachte es auf insgesamt 5 Staffeln.
Der US-Sender The CW brachte seine eigene Version der Nikita in Serienform heraus und diese ist keinesfalls ein Remake der ersten Serie, sondern eine Fortsetzung von Luc Besson's Film. In den USA war sie zwar nicht der Hit aber dafür international umso erfolgreicher, wodurch man es auf insgesamt 4 Staffeln brachte.

In die Rolle der Titelfigur schlüpft hier niemand geringeres als Hong Kong Schönheit Maggie Q. Die Story ist quasi die Fortsetzung des Besson-Films ohne aber direkten Bezug zu diesem zu haben. In der Pilotfolge wird alles was man aus dem Film weiß noch mal kurz hintergründig angerissen in kurzen Rückblenden, um Nikita und die Division vorzustellen. Diese sind hier sogar 1 zu 1 wie im Film nur in Kurzfassung, so dass man der Story folgen kann ohne sich den Film vorher anzusehen. Auch später in weiteren Folgen werden öfters kurze Rückblenden eingebaut um die Charaktere zu beleuchten.
Maggie Q ist wie gewohnt heiß anzuschauen und spielt die Rolle wirklich top und um Längen besser als Anne Parillaud.
Insgesamt gefällt mir auch die ganze Machart der Serie weitaus besser als der Film. Die Folgen sind stets spannend und kurzweilig inszeniert, so dass keine Längen aufkommen.
Die Action ist zwar nicht sonderlich brutal aber hat einen solide Härtegrad und besteht aus einem guten Mix zwischen Fights und Shootouts. Davon gibt es recht viel, so dass man hier immer wieder schöne Highlights serviert bekommt. Die Fights sind ordentlich choreographiert und hier kann Maggie ihre Erfahrung aus vielen Hong Kong Actionfilmen nutzen.
Die Folgen sind anfangs noch eher Mission of the Week mit einer hintergründig verlaufenden Main-Story, welche aber immer weiter in den Hauptfokus rückt, so dass die Folgen ab ca. der halben Staffel komplett durchgehend erzählt werden. Der Spannungslevel steigert sich stetig und die klasse Wendungen, sowie Cliffhanger der einzelnen Folgen zwingen einen zum weitergucken.

Die Serie hat auch einige Cameos und Gastrollen zu bieten, wie u.a. Stan Lee in Folge 5, Russel Wong, einige Top Martial Artists, wie Brian Ho, Darren Shahlavi ( der allerdings keine Fightaction zeigt), Ray Park ( als einer der Guardians der Division und er zeigt in 2 soliden Fights gegen Devon Sawa etwas von seinen Skills)

In den letzten Folgen überschlagen sich die Ereignisse und es spitzt sich enorm zu um dann in einem tollen Finale mit starkem Cliffhanger zu münden.

8 / 10

 

 

Season 2

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Die 2. Staffel setzt dort an wo die erste endete. Amanda hat das Kommando über Division übernommen und arbeitet mit deren Geldgeber Oversight zusammen. Alex verfolgt nun ihre eigenen Ziele zu deren Zwecken sie die Black Box braucht, welche sich in Nikitas Besitz befindet und geht dabei eine Art Allianz mit Amanda / Division ein. Somit ist Nikita Alex zwangsläufig im weg. Nikita wiederum geht nun gemeinsam mit Michael gegen Division vor und hat somit auch die mächtigen Bosse von Oversight gegen sich. Das Verhältnis zu Alex erweist sich als sehr kompliziert und auch Percy, der nun eigentlich weggesperrt ist, gewinnt stetig seine Macht zurück und wirkt als hätte er trotz allem immer noch die Oberhand, da er scheinbar zig Schritte vorausgeplant hat und dies zeigt sich dann auch ab Mitte der Staffel in einer tollen aber vorauszuahnenden Wendung.
Die Story wird in dieser 2. Staffel klasse weitererzählt und gewinnt auch noch an Spannung. Zwar enthalten die ersten paar Folgen wieder überwiegend Mission of the Week mit hintergründig verlaufender Main-Story ( wie es auch in der ersten Staffel der Fall war ) aber dies verlagert sich zunehmend und wird wieder fokussiert durchgehend erzählt. Schon früh in der Staffel gibt es wieder heftige Wendungen und natürlich reichlich Action auf gewohnt hohem Niveau. Ebenso gibt es Überraschungen, mit denen man absolut nicht rechnet. Die Story wird hier sehr gut weiterentwickelt und durchweg interessant, sowie spannend gehalten.

Das Niveau der Action ist wie gewohnt sehr gut und so gibt es auch hier wieder reichlich Fights und Schießereien, wie man dies schon aus der ersten Staffel kennt. Ab Mitte der Staffel steigt das Spannungslevel enorm an und bietet einige heftige Wendungen. Die Charakterentwicklung ist klasse und Bösewicht Percy kommt hier erst richtig zur Geltung. Das Drumherum ist klasse aufgezogen.

Diese zweite Staffel hat sich nach der sehr guten Ersten nochmal steigern können. Es hat sich mittlerweile eine sympathische und gut harmonierende Crew um Nikita gebildet. Das Finale ist sehr actionreich und brachial mit heftigem Cliffhanger.

8,5 / 10

 

Season 3

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Die Story der 3. Season setzt da an, wo Season 2 endete. Nachdem Nikita und ihr Team nun Division übernommen haben, gilt es aufzuräumen und alle Hinterlassenschaften von Percy zu beseitigen. 30 abtrünnige Agenten treiben weltweit ihr Unwesen und müssen neutralisiert werden. So muss die Crew zu den verschiedenen Orten auf der Welt reisen um die Agenten auszuschalten, wobei sie es mit reichlich Problemen zu tun bekommen. Ryan als neuer Anführer von Division tut sich etwas schwer in diesem Posten, denn er muss die Interessen seines Teams um Nikita, Michael, Alex und Co. und die seiner Vorgesetzten unter einen Hut bringen. Nikita ist sich zeitweise nun nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war, Division neu zu formieren und nicht doch komplett zu zerstören. Im weiteren Verlauf folgen einige Wendungen die diese Zweifel bestärken.

Es gibt anfangs wie gewohnt quasi einen Fall pro Folge, wobei spätestens zur Mitte der Staffel immer mehr die Mainstory übernimmt, wie schon in den beiden vorherigen Staffeln und so rückt die Jagd nach den abtrünnigen Division-Agenten in den Hintergrund. Ein guter Twist sorgt für einen ordentlichen Spannungsanstieg und diesbezüglich hat das letzte Drittel der Staffel noch ordentlich etwas im Ärmel, denn hier wird es immer heftiger. Division droht zu zerfallen und es gibt Intrigen in den eigenen Reihen. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und das unabwendbare Schicksal der Organisation tritt ein. Der Dramaanteil wird schön vertieft und natürlich nimmt der Kampf gegen Amanda auch immer größere Dimensionen an, welche Nikita und ihre Freunde auf einige harte Proben stellen. Es gibt schöne Wendungen und gewohnt gute Action.

So ein bisschen fand ich es anfangs noch recht schade, dass Percy als charismatischer, wie gefährlicher Antagonist fehlte aber man hat den Fokus diesbezüglich gekonnt verlagert und Amanda ist natürlich mit ihrer Boshaftigkeit alles andere als ein Kind von Traurigkeit. Sie gerät zum Ende der Staffel ein klein wenig aus dem Fokus, nur um dann mit Wucht zurück zu kommen. Das Ende bietet einen heftigen Twist der bereits früh in der Staffel unbemerkt vorbereitet wurde. Auch das Ende bietet einen guten Cliffhanger.

Als Gastars sind in dieser Staffel u.a. Byron Mann, Terry Chen und Brian Ho in Nebenrollen zu sehen. Herausragend von den Nebendarstellern war wirklich die Folge mit Pedro Pascal als Liam, den ich gerne noch öfter innerhalb der Staffel gesehen hätte.

Alles in allem wieder eine klasse Staffel.

8,5 / 10

 

Season 4

https://bluray-disc.de

 

Season 4 ist mit nur 6 Folgen eigentlich nicht wirklich als eigene Staffel zu bezeichnen sondern viel mehr ein Add-On zur 3. Staffel, um die Serie nach dem großen Cliffhanger am Ende der 3. Staffel noch zu einem vernünftigen Ende zu bringen.

Amanda gilt als besiegt doch sie hat ihr Netz aus Intrigen und Raffinessen weitaus größer gesponnen als vermutet. Zudem gilt es natürlich Nikita's Namen rein zu waschen, da die gesamte Welt sie für die Mörderin der US Präsidentin hält. Kein leichtes Unterfangen und so muss die Crew um Nikita, Michael, Birkhoff etc. noch mal alles geben.

Es gibt entsprechend der wenigen Folgen auch ein hohes Tempo mit gewohnt guter, handgemachter Action, ordentlichen Fights und Shootouts. Manchmal wirkt es allerdings auch etwas überhastet, was wohl nicht ausbleibt, wenn man nur 6 Folgen hat, um alles zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Wenigstens aber kann man sagen, die Story wurde würdig beendet und nicht einfach nach der 3. Season offen- bzw. so stehen gelassen.

Schön sind die Charakterentwicklungen und neuen ( alten ) Konstellationen jener. Man hat mit einigen Wendungen und dem Finale dieser letzten Staffel nochmal schön Nostalgie hineingebracht.

Der "Club Besson" ist übrigens noch ein nettes Easter Egg bzw. Tribute an Luc Besson, der bekanntlich der Macher des Originalfilms und somit Vorlage für diese Serie ist.

Sehr gelungener Abschluss einer tollen Serie.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #31

 

Im heutigen Blog widme ich mich der aus Sonny Chiba's Street Fighter Reihe

( siehe auch mein Blog dazu: Sonny Chiba's Street Fighter Reihe ) entstandenen Spin Off-Reihe mit Etsuko Shihomi.

 

Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

http://cinematicadeliria.blogspot.de/2012/06/sister-street-fighter-1974.html

 

Die Halb-Chinesin / Halb-Japanerin Li Koryu ist Karatechampion in Hong Kong und wird von der Polizei gebeten bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen. Der ist nämlich Undercovercop und im Einsatz gegen einen Drogenring verschollen. Man vermutet, er sei bereits tot und schickt nun Koryu nach Yokohama, um herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.

Toei hatte nach dem Erfolg von Sonny Chiba' s Street Fighter Filmen, die Idee für ein Spin Off mit einer weiblichen Hauptfigur. Ganz oben auf der Wunschliste potenzieller Darstellerinnen stand Hong Kong Action Queen Angela Mao. Sonny Chiba jedoch empfahl seine Schülerin Etsuko Shihomi für die Hauptrolle. Die damals erst 18 Jahre junge Daarstellerin hatte bereits etwas Erfahrung an Chiba's Seite in besagter Reihe sammeln können und so ließ sich Toei überzeugen und besetzte den hübschen Jungstar, was sich auch als eine sehr gute Entscheidung erwies, denn noch im gleichen Jahr ( 1974 ) wie alle 3 Street Fighter Filme, erschien auch schon der erste Sister Street Fighter unter Kazuhiko Yamaguchi's Regie

Um seinen Schützling zu unterstützen, war auch Sonny Chiba in einer größeren Gastrolle mit von der Partie. Shihomi macht eine gute Figur. Nicht nur ist sie bildhübsch anzusehen, sondern setzt auch in den zahlreichen Kampfszenen ihre in Sonny Chiba's Japan Action Club erlernten Karate- und Stuntskills sehr gut ein.

In Chiba's wenigen Kampfszenen merkt man dennoch einen um Welten großen Unterschied zu Shihomi was allein Power, Speed und technische Ausführung der Choreo angeht und seine Fights sind dementsprechend auch die Highlights des Films, auch wenn er selten auftaucht.

Übrigens spielt Chiba eine Figur namens Hibiki und nicht seinen aus den Street Fighter Filmen bekannten Takuma Tsurugi.

Neben Chiba sind im übrigen auch ein paar weitere, aus dessen Street Fighter Filmen bekannte Darsteller zu sehen.

Die Story ist kurzweilig, gerade auch wegen der vielen Kampfszenen. Was die Brutalität angeht, lässt auch der weibliche Street Fighter nicht lumpen und bietet so Sachen wie verdrehte Köpfe, Sais in Köpfen oder auch herausgerissene Gedärme, um die Kämpfe etwas aufzupeppen.

Sister Street Fighter war ein sehr guter Einstand für die blutjunge Shihomi, die sich damit endgültig als weitere Powerfrau im asiatischen Actiongenre etablierte.

8 / 10

 

Sister Street Fighter: Hanging by a Thread

( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

https://alchetron.com/Sister-Street-Fighter:-Hanging-by-a-Thread

 

Im gleichen Jahr noch erschien das erste Sequel der Reihe, Sister Street Fighter: Hanging by a Thread, wieder mit Kazuhiko Yamaguchi als Regisseur.

Etsuko Shihomi kehrt hier in der Rolle der hübschen Kämpferin Koryu Li zurück und will ihre Freundin Birei ausfindig machen, die Informationen nach, in Japan einem Frauenhändlerring zum Opfer gefallen ist. Dafür begibt sie sich von Hong Kong nach Tokyo, wo sie bei ihrer Schwester unterkommt, die bei einem Juwelier arbeitet.

Sonny Chiba ist dieses Mal leider nicht mit von der Partie, dafür aber ist niemand geringeres als Yasuaki Kurata an Bord.

Teil 2 bietet viele, rasante Kämpfe. Schon am Anfang darf Etsuko in einer Hong Konger Gasse ein paar Gangster aufmischen die einen Mann angreifen. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, doch er übergibt ihr einen in seinem unechten Auge versteckten Microfilm, der widerum die Infos über besagten Frauenhändlerring enthält.

Etwas später stellt sich heraus, dass der Chef des besagten Juweliers, in dem Koryu's Schwester arbeitet, mit den Frauenhändlern gemeinsame Sache macht und die Körper der Damen, genauer gesagt deren Pobacken als Versteck zum Schmuggel von Diamanten herhalten und auch Koryu's Schwester ist unfreiwillig involviert.

Neben ein wenig nackter Haut, sind es aber natürlich die Fights, die den Unterhaltungsfaktor dieses Streifens nach oben schnellen lassen. Ein sehr schönes Gimmick dabei ist, dass die verschiedenen Badguys mit Namen und jeweiligem Martial Arts Stil vorgestellt werden, wie es schon beim Vorgänger gemacht wurde.

Die Action gestaltet sich abwechslungsreich und wieder recht blutig mit einigen harten Kills. Es gibt einen Fight im Güterbahnhof, der sich dann auf das Dach eines fahrenden Zuges verlagert, wo es gegen einen Nunchuck-Kämpfer geht, einen Fight bei nächtlichem Regen, eine tolle Trainingssequenz von Koryu in einem Wald, also allerhand gutes Material für den Genrefan.

Yasuaki Kurata heuert zunächst bei den bösen Jungs an, jedoch dauert es, bis man ihn endlich auch in Action sieht auch wenn er bis dahin immer wieder zu sehen ist. Im weiteren Verlauf offenbart ein schöner Twist dessen wahre Identität, weshalb man in den Genuss kommt, Shihomi und Kurata gemeinsam Seite an Seite kämpfen zu sehen. Sobald Kurata endlich zur Tat schreitet, folgt das nächste Highlight, schließlich musste man sich lange gedulden, bis man ihn nun auch in Action sieht und wie gewohnt liefert der Mann einfach eine Topperformance.

Auch Ishibashi Masashi, der schon in den Street Fighter Filmen zu sehen war, ist hier auf Seiten der Bösen und kämpft zum Schluss gegen Shihomi, die im Finale ihre Nunchuk-Skills, die sie im Intro des Films schon kurz präsentiert hat, zum besten gibt.

Insgesamt ein toller, actionreicher Karateactioner mit klasse Cast. Einen Tick besser als der Erstling!

8,5 / 10

 

 

Return of the Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1975 )

http://bloodbrothersfilmreviews.blogspot.de/2011/01/sister-street-fighter-return-of-sister.html

 

Als Regisseur des 3. Teils der Sister Street Fighter Reihe war natürlich wieder Kazuhiko Yamaguchi verantwortlich.

Auch hier spielt Etsuko Shihomi wieder die Rolle der Koryu Li und wie gewohnt beginnt der Film in Hong Kong. Koryu erfährt dass Cousine Shurei in Japan verschwunden ist und wird um Hilfe gebeten. Die Spur führt nach Yokohama.

Altbekannt und altbewährt muss unsere gute Koryu, wie schon in den ersten beiden Filmen in Japan eine vermisste Person ausfindig machen und bekommt es dabei wieder mit allerhand zwielichtigen Schergen zu tun.

Kurz nach ihrer Ankunft bekommt Koryu die schlagfertige, wie hübsche Michi an ihre Seite gestellt. Leider bleibt es bei diesem Intermezzo, denn Michi verkommt nach diesem Einstand zur kleinen Nebenrolle und ist kaum noch zu sehen. Shihomi geht also wie gewohnt alleine auf Gangsterjagd, was natürlich wieder mehr als unterhaltsam von statten geht, nur wäre es ebenso spannend gewesen, hätte man im 3. Teil nun die beiden Ladies gemeinsam los geschickt.

Mit knapp 77 Minuten legt der bis dahin kürzeste Teil der Reihe ein ordentliches Tempo an den Tag und gönnt sich nur wenige Verschnaufpausen, denn schon von Anfang an gibt es hier Fights im Minutentakt zu sehen. So lässt auch der Boss des Yakuza Clans erstmal ein kleines Kampfturnier abhalten bei dem sich seine besten Kämpfer, jeder Meister eines anderen Stils mit verschiedenen Waffen auf Leben und Tod bekämpfen. Ein absolutes Fest für Eastern-Fans!

Ein Fight Koryu's gegen einen japanischen Bruce Lee Klon der die Jeet Kune Do Bewegungen sogar recht gut nachahmt, bleibt ebenfalls im Gedächtnis, auch wenn dieser leider relativ kurz geraten und ihr Gegner schnell besiegt ist.

Yasuaki Kurata ist, wie schon im Vorgänger, auch wieder dabei, ebenso wie Ishibashi Masashi, beide allerdings in anderen Rollen als noch im Vorgänger.

Wie die Grundprämisse ist auch besonders der Storyverlauf des 3. Teils sehr ähnlich, wie im direkten Vorgänger. Ähnlich wie in Teil 2 tritt Kurata z. Bsp. auch hier wieder als Unbekannter aus dem Nichts in die Organisation ein, weil er der beste Kämpfer und der einzige der Koryu gewachsen ist. Kurata spielt also im Grunde die selbe Figur, denn wie im Vorgänger gibt es auch hier wieder einen Twist. Prinzipiell fühlt sich Teil 3 sogar stellenweise fast wie ein Remake des 2. Teils an aber der Unterhaltung tut dies gar keinen Abbruch, denn man will knallharte Fights sehen und davon bietet einem Teil 3 genug und noch mehr.

Ein sehr gelungener Abschluss der, zumindest was die Figur der Koryu Li angeht, zusammenhängenden Trilogie. Starkes Easternkino!

8,5 / 10

 

 

Sister Street Fighter: Fifth Level Fist ( Shigehiro Ozawa / 1976 )

http://www.movietorture.com/sister-street-fighter-fifth-level-fist-1976/

 

Die ersten 3 Teile der Sister Street Fighter Reihe sind eine zusammenhängende Trilogie, während der vorliegende 4. Teil ein eigenständiger Film ist und nichts mehr mit der eigentlichen Reihe zu tun hat. Lediglich Hauptdarstellerin Etsuko Shihomi ist hier wieder in der Hauptrolle zu sehen. Der Regieposten wechselte von Kazuhiko Yamaguchi, der für die ersten 3 Teile verantwortlich zeichnete, zu Shigehiro Ozawa, welcher den Film auch ganz anders aufzieht, als man es bisher gewohnt war.

Etsuko Shihomi spielt eben nicht mehr die harte Kämpferin Koryu Li, sondern Kiku Nakagawa, die ebenfalls eine sehr gute Karatekämpferin ist und wenn es nach ihrer Mutter ginge, längst mit einem wohlhabenden Mann verheiratet wäre. Kiku hat allerdings nur das Training im Sinn und in ihrem Vater einen Verbündeten.

Kiku's Freundin Michi plant, mit ihrem schwarzen Halbbruder Jim ein Restaurant zu eröffnen. Was niemand weiß: Jim arbeitet einen Drogenring und wird eines Tages getötet. Die Polizei tut sich schwer mit der Aufklärung und so nimmt Kiku die Sache selbst in die Hand und versucht, den Verantwortlichen für Jim's Tod ausfindig zu machen.

Der Regiewechsel macht sich im grundlegenden Ton des Films bemerkbar.

Der Gewaltgrad wurde deutlich zurückgefahren und somit gibt es keine harten Kills wie bei vorherigen Teilen, ebenso auch keine nackte Haut zu sehen. Skurrile Charaktere seitens der Bösewichter sucht man auch eher vergebens, viel mehr präsentiert sich hier alles sehr bodenständig, auch Shihomi's Figur ist nicht ganz so hart sondern zeigt auch etwas mehr Emotionen.

Genauso wie bei Teil 3 ist auch hier die Laufzeit mit rund 77 Minuten sehr kurz gehalten, nur leider gibt es auch einige lange Durststrecken, in denen der Plot nicht so ganz vorankommt und auch actionmäßig wenig bis nichts passiert. Dabei zeigte das Intro noch schöne Trainingsfights von Etsuko und ließ auf eine weitere gute Fortsetzung der Reihe mit toller Action hoffen. Leider sind es sehr wenige Kämpfe, die 2-3 kurzen Minifights kann man da nicht wirklich groß zählen. So kommen während der eh schon kurzen Laufzeit trotzdem halt die bereits erwähnten Längen auf zustande und es zieht sich ab und an.

Richtig Action gibt es erst in den letzten 15 Minuten und das aber auch nicht durchgehend.

Sobald Etsuko aber endlich abgeht, macht es auch richtig Laune und es gibt schön knackige und schnelle Fights zu bestaunen, von denen man gerne mehr gesehen hätte und nicht erst fast zum Schluss. Das Finale kann hier noch ein wenig raus holen aus dem ansonsten eher schwachen Film.

Knapp 6 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #30

19. Februar 2018

 

 

"John Woo's" Reviews - #30 

 

 

The Adventurers ( Stephen Fung / 2017 )

https://www.fandango.com/theadventurers2017_204188/moviephotosposters

 

Stephen Fung's ( Tai Chi Hero, Into the Badlands ) The Adventurers ist nicht zu verwechseln mit Ringo Lam's gleichnamigem Film aus dem Jahre 1995, in dem Andy Lau ebenfalls die Hauptrolle spielte. Viel mehr orientiert sich dieser lockere Heist-Actioner an John Woo's "Once a Thief " aus dem Jahr 1991, welcher seiner Zeit ebenfalls ein Trio ( bestehend aus Chow Yun Fat, Leslie Cheung und Cherie Chung ) aus Meisterdieben ins Rennen schickte. Ein 1 zu 1-Remake ist es nicht aber die Grundprämisse ist gleich, denn hier sind ebenfalls 3 Meisterdiebe, gespielt von Andy Lau, Yo Yang und Shu Qi auf einer Mission und wollen ein wertvolles Schmuckstück stehlen.

Gejagt wird die Crew von französischen Polizisten Pierre, gespielt von Jean Reno, der die Rolle mit einer souveränen Coolness gibt. Er und Andy Lau liefern sich ein ganz nettes Katz und Maus Spiel. Zhang Jingchu bringt als Ex-Verlobte von Andy Lau's Figur etwas "Dramatik" und Würze in die Story, zumindest was ihre vermeintliche Zusammenarbeit mit Pierre bei der Jagd auf die Gruppe angeht.

Hong Kong Veteran Eric Tsang, den ich immer gerne sehe, ist in einer nicht unwichtigen Nebenrolle vertreten.

Optisch präsentiert sich das Ganze hochwertig und sorgt mit verschiedenen Locations für Abwechslung. Ebenso wie bei Once a Thief, finden auch hier der Anfang in Frankreich statt, wo auch relativ bald eine Verfolgungsjagd für Action sorgt. Weiter führt uns der Film noch nach Prag und anschließend steht Kiew zum Schluss auf dem Plan.

Die  Action des Filmes verlagert sich eher auf die zweite Filmhälfte, wo es dann noch eine gute Verfolgungsjagd ( direkt nach dem Raub ) gibt, inkl. Motocross-Bikes und Quads, ein wenig Geballer und einer Explosion.

Man muss auch sagen, die Verfolgungsjagden sind die eigentlichen Actionhighlights des Films, der dahingehend ansonsten nicht viel bietet. Das Finale mit kleinem Shootout fällt dagegen schon etwas ab. Ein Härtegrad ist nicht vorhanden und so fließt auch kein Blut in den Actionszenen. Generell fährt man hier einen ziemlich lockeren Ton, hier und da mal nen Spruch, die Stimmung ist meist eher Heiter und Spannung will nicht so recht aufkommen. Hätte man das Ganze etwas ernster angelegt, wären auch etwas mehr Dramatik und ein besserer Spannungsaufbau möglich gewesen, was den Film aufgewertet hätte. So fehlen dann doch gut 2 Actionszenen, die das ganze rasanter gemacht hätten. Immerhin gibt es 1 bis zwei ganz gut platzierte Twists.

Als lockere, seichte Heist-Actionkomödie für zwischendurch kann man sich The Adventurers ganz gut ansehen, ich habe mir allerdings etwas mehr davon versprochen.

7 / 10

 

The Villainess ( Jung Byung-gil / 2017 )

http://www.impawards.com/intl/south_korea/2017/aknyeo.html

 

Regisseur Jung Byung-gil meldet sich nach 5-jähriger Pause mit The Villainess zurück und schickt die trainierte Killerin Sook-Hee ins Rennen, die nach einem Rachefeldzug für ihren getöteten Mann, bei dem sie einen ganzen Gangsterclan im Alleingang niedermetzelt, verhaftet wird und aufgrund ihrer außerordentlichen Fähigkeiten anschließend mit neuer Identität ausgestattet, Auftragsmorde für eine Geheimorganisation ausführt. Die Alternative lautete ansonsten Knast und somit verschreibt sich Sook-Hee nach weiterem Training, der Organisation 10 Jahre ihres Lebens zu schenken und allzeit verfügbar zu sein, um Kills auszuführen.

Der Plot mag einem bekannt vorkommen, denn The Villainess orientiert sich stark an Luc Bessons' Nikita.

Zu Beginn wird der Zuschauer in eine atemberaubend wie wahnwitzige Actionszene geworfen, eben jener Moment, in dem wir der Hauptprotagonistin bei ihrem Rachefeldzug gegen eine Horde Gangster zu sehen. Auffällig ist hier der gute Einsatz der Egoperspektive, die ein "Mittendringefühl" für den Zuschauer erzeugt und ihn quasi selbst gegen die Schergen antreten lässt. Die Takes sind lang, bzw. soll es wirken wie ein einziger Take, jedoch verstecken sich ein paar wenige sehr gut kaschierte Schnitte in dieser Sequenz. Die Kills gehen sehr blutig und hart von statten und man hat nicht an Kunstblut gespart, denn selbiges fließt Literweise - und an der Stelle auch ein Danke dafür, dass man da nicht auf CGI zurückgegriffen hat.

Der Wechsel von der Egosicht auf eine Thirdpersonsicht ist schön kreativ in den Fight eingebunden.

Im weiteren Verlauf wird man diese Art der Kameraführung noch etwas öfter zu sehen bekommen. Vergleichbar ist das Ganze mit dem Actioner "Hardcore", wer sich in etwa ein Bild machen möchte, wie das ganze aussieht. Ich würde jedoch sagen, auch wenn ich Hardcore wirklich gefeiert habe, hier sieht das alles noch einen Tick besser und auch kreativer aus.

Die Motorradverfolgungsjagd, bei der Sook-Hee sich gegen mehrere Angreifer zur Wehr setzen muss und sich mit ihnen bei voller Fahrt einen Schwertkampf liefert, setzt nochmal einen drauf auf die brachiale Anfangssequenz. Der Showdown bietet die dritte und letzte große Actionsequenz, bei der Sook-Hee zunächst auf der Motorhaube eines fahrenden Autos sitzend einem Bus hinterherjagt und sich dabei mit einer in die Haube geschlagenen Axt auf dem Vehikel hält. Genauso schnell hängt die Gute Dame auch schon am Heck des Busses und bahnt sich ihren Weg ins Innere und natürlich auch durch die Innereien zahlreicher weiterer Gegner, ehe sie einem alten Bekannten gegenüber steht und da nochmal alles aus ihrem Martial Arts Repertoire herausholt.

Die von Kwon Kwi-Deok ausgearbeitete Kampfchoreographie ist klasse und sorgt in Zusammenarbeit mit der tollen Kameraarbeit für einige brachiale Highlights.

Man muss dazu sagen, dass The Villainess mit seinen 124 Minuten Laufzeit nicht nur Action bietet, sondern auch viele, vergleichsweise ruhige Passagen beinhaltet.

Kim Ok-vin macht in der Hauptrolle eine tolle Figur und meistert sowohl die Dramaszenen als auch die Action wirklich sehr gut, noch dazu bietet sie etwas fürs Auge, was dann ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre.

Shin Ha-kyun als Mentor und Trainer Sook-Hee's kommt klasse mysteriös und doch sympathisch rüber, spielt seine Rolle schön passend undurchsichtig und sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Generell ist der Film doch etwas anders aufgebaut als sein bekanntes Vorbild Nikita, denn auch wenn viele Ähnlichkeiten vorhanden sind, so gibt es doch einen guten Twist in der Story.

The Villainess ist ein Top-Actionthriller mit atemberaubenden Actionszenen und sehr guten Darstellern, natürlich allen voran, Kim Ok-Vin, die hier wirklich alles gibt und voll aufgeht in ihrer Rolle.

8,5 / 10

 

 

The Warriors Gate ( Matthias Hoene / 2016 )

http://filmpulse.net/enter-warriors-gate-gets-trailer/

 

Regisseur Matthias Hoene hat im Jahr 2012 mit Cockneys vs Zombies einen richtig schönen Genreknaller abgeliefert und meldet sich nun nach der Arbeit an der Serie Trigger Point mit seinem nächsten Film The Warriors Gate zurück.

Leider ist ihm hier nicht ansatzweise ein so gutes Werk gelungen, sondern eher das Gegenteil. Im Prinzip hat man hier ordentlich bei "Forbidden Kingdom" abgekupfert und ebenfalls einen US-Teenie ins chinesische Mittelalter verfrachtet, hier allerdings mittels eines Videospiels inklusive einiger Genreübergreifender Fantasyelemente.

So muss der junge Jack, der sich die Freizeit mit Videspielen vertreibt bald um eine waschechte chinesische Prinzessin kümmern, denn durch ein antikes Geschenk, dass er vom Besitzer eines asiatischen Ladens in dem er jobbt bekommt, öffnet sich ein Tor ins alte China. Kämpfer Zhoo ( Mark Chao ) sucht eigentlich nach dem Black Knight um die Prinzessin vor dem Herrscher Arun zu schützen, der sie heiraten will. Dumm nur, dass Black Knight nur Jacks Spielfigur in dessen Videogame ist und kein existierender Held. Nun muss Jack dennoch herhalten und sein bestes geben, zum Schutze der jungen, hübschen Su Lin.

Optisch ist das Ganze hochwertig in Szene gesetzt mit toller Ausstattung, aufwendigen Kostümen und Kulissen, atemberaubend anzusehenden Landschaften.

Problem sind allerdings die Story und die schlechten Darsteller. Man merkt zu jeder Zeit, dass das alles eher auf junge Teenager zugeschnitten ist inklusive jeder Menge Kitsch, kindischem Humor und nicht wenigen Fremdschämmomenten. Wer hier noch ein wenig herausreißen kann ist definitiv Dave Bautista, der den Bösewicht gibt und gemeinsam mit seinem Untergebenen "Brutus" den ein oder anderen guten Lacher und ganz gute Situationskomik auf seiner Seite hat.

Martial Arts Darsteller Ron Smoorenburg ist als Black Knight nur kurz am Anfang zu sehen und zeigt nicht wirklich was von seinen Fähigkeiten.

Hong Kong Stars Francis Ng und Kara Hui waren noch meine persönlichen Highlights aber beide wurden hier ziemlich verschenkt und hatten ohnehin wenig Screentime.

Hauptdarsteller Uriah Shelton ragt nicht heraus und ist in seiner Performance auch ebenso wie der ganze Film wohl eher für Teeniemädchen interessant. Co-Star Ni Ni als Prinzessin ist immerhin hübsch anzusehen und Mark Chao als Wächter und Beschützer der Prinzessin kann hier auch nicht viel reißen.

Die Kämpfe sind leider 0815, langsam ausgeführt und auch nicht optimal gefilmt, also gibt es auch keine gute Action zu sehen, die einen über den Rest hinwegtrösten könnte.

4 / 10

 

Acts of Vengeance ( Isaac Florentine / 2017 )

https://www.monkeysfightingrobots.co/review-acts-of-vengeance-antonio-banderas-brings-the-goods/

 

Isaac Florentine ist bekannt für seine Martial Arts Actionkracher, zumeist mit Scott Adkins in der Hauptrolle besetzt. Mit seinem neuesten, ursprünglich als "Stoic" betitelten Werk "Acts of Vengeance" schlägt der Actionspezialist unerwartet ruhige bzw. ruhigere Töne an und präsentiert uns einen Rachethriller, der zur Abwechslung nicht mit Adkins, sondern stattdessen mit Antonio Banderas besetzt ist.

Letzterer spielt den Anwalt Frank Valera, dessen Frau und Tochter eines Abends ermordet werden. Valera macht sich selbst schwere Vorwürfe, obwohl ihn keine Schuld trifft. Er verliert jeglichen Lebensmut und dennoch findet er zufällig in den Schriften von Marcus Aurelius neuen Sinn im Leben und widmet dies fortan dem Streben nach Rache, Rache an den Mördern seiner Familie. Valera beginnt hart zu trainieren und lässt sich in Kampfkünsten unterweisen, ermittelt nebenbei und versucht die Hintermänner ausfindig zu machen.

Die Story präsentiert sich geradlinig und ist souverän inszeniert, offenbart zum Ende hin auch einen netten Twist, auch wenn man natürlich selbst drauf kommen kann.

Auf Action müssen Florentine-Fans aber natürlich auch hier nicht gänzlich verzichten, denn zwischendurch finden sich einige Kampfszenen, wenngleich diese auch deutlich geringer dosiert sind als man es von Florentine kennt und zudem aufgrund des Hauptdarstellers Banderas auch nicht ganz so spektakulär ausfallen, wie sonst - was sie aber auch nicht müssen. Für die stark MMA-lastige Fightchoreographie inkl. entsprechendem Einsatz von reichlich Bodenkampf / Jiu-Jitsu-Techniken zeichnet abermals Tim Man verantwortlich, der mit Banderas im Vorfeld trainierte und ihn fit gemacht hat für die Action und die kann sich durchaus sehen lassen.

Bis auf einen kurzen Fight in einer Restaurantküche direkt am Anfang muss man sich aber erst eine Weile gedulden. Bei einigen Underground-Cagefights bekommt Frank im Alkoholrausch arg eingeschenkt und sieht dies als eine Art Buße, da er sich selbst die Schuld für den Tod seiner Frau und seiner Tochter gibt.

Etwas später folgt dann der Sinneswandel und er beginnt zu trainieren und seinen Körper in Form zu bringen. Es folgen auch einige kurze Trainingssequenzen in denen Regisseur Isaac Florentine selbst vor die Kamera und als Lehrmeister auftritt, ebenso wie Tim Man.

In der zweiten Hälfte generell zieht die Spannung etwas an, wenn Frank dem Mörder immer näher kommt.

Das erste Action-Highlight lässt danach auch nicht lange auf sich warten und kommt in Form eines Fights gegen eine Gang die versucht Frank auszurauben, als er sich in der falschen Gegend herumtreibt und ermittelt.

Hier macht es schon gut Laune Banderas zuzusehen, wie er die Gangster niederstreckt. Klar darf man hier keine Moves a la Scott Adkins erwarten aber dennoch ist die Chreo schön anzusehen, die Schläge und Kicks mit Power ausgeführt. Kamera, Schnitt und auch das Sounddesign sind dabei auf gewohnt hohem Florentine-Niveau.

Ehe es danach dann im Finale nochmal schöne, wenn leider auch kurze Action gibt, müssen zwei kurze aber dafür gute Kämpfe als Überbrückung dienen. Eine davon zeigt einen MMA Fight in dem Co-Star Karl Urban seines Skills zum Besten gibt. Dieser spielt hier nämlich eine wichtige Rolle, hat im Vergleich aber recht wenig Screentime.

Zum Schluss gibt es noch einen schönen Final Fight, der gerne länger hätte sein dürfen.

Im Vergleich zu Florentines sonstigen Werken fällt Acts of Vengeance schwächer aus, ist aber auch anders gelagert, mehr ein Thriller und in anbetracht dessen liefert er ganz solide ab. Die vorhandene Action ist sehr gut, wenn auch etwas rar dosiert.

Insgesamt aber ein Film, den man sich zwischendurch ganz gut ansehen kann.

Knapp 7 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #29 - gesammelte Netflix-Werke

 

Im heutigen Blog finden sich ein paar der Netflixfilme, die ich mir so in letzter Zeit angesehen habe:

 

Bright ( David Ayer / 2017 )

http://www.joblo.com/posters/images/full/Bright-poster-1.jpg

 

Für Netflix' bisher teuersten, selbst produzierten Film Bright arbeiteten Regisseur David Ayer und Hauptdarsteller Will Smith nach Suicide Squad direkt erneut zusammen.

Assoziationen mit dem 1988er Alien Nation mit u.a. James Caan kommen schon beim sichten des Trailers von Bright nicht von ungefähr. Zumindest sind einige Ähnlichkeiten hier nicht von der Hand zu weisen.

Bright ist im Grunde ein Buddy-Copfilm, angesiedelt in einem wilden Genremix aus Fantasy, Action und Sci-Fi und wirft den Zuschauer in ein fiktives L.A., in welchem Menschen, Orks und Elfen gemeinsamer Co-Existenz leben. Viel über den Hintergund, warum dies so ist, erfährt man nicht, nur dass es vor rund 2000 Jahren ein "Ereignis" gab, welches diese Welt vermutlich so verändert hat.

Anleihen an Bad Boys kommen einem unweigerlich in den Sinn. Durch ein R-Rating darf Will Smith auch hier eine derbere Sprache zu Tage tragen und für guten Wortwitz sorgen. Dementsrepchend fällt auch die Action, bzw. Kills etc. etwas brutaler aus, so dass man auch mal Einschüsse und Blut zu sehen bekommt.

Im Prinzip könnte man hier auch von einer Art Bad Boys gepaart mit Fantasyelementen sprechen, nur ist hier nicht Martin Lawrence aka Marcus Burnett an Daryl Ward's ( wie Smith's Figur hier heißt ) Seite sondern ein Ork namens Nick Jacoby, gespielt von Joel Edgerton.

Dieser ist der erste seiner Art, der als Polizist arbeitet, eine Art soziales Experiment wenn man so will, wie man erfährt. Orks gehören sonst eher zur sozialen Unterschicht und leben in Ghettos, sind für eine hohe Verbrechensrate verantwortlich und und und. Elfen dagegen sind zumeist in der reichen Bevölkerungsschicht anzutreffen und bekleiden auch in den Regierungen hohe Ämter und Positionen.

Jacoby bekommt also auch in den eigenen Reihen viel Gegenwind und auch Daryl ist nicht wirklich begeistert von seinem neuen Partner, doch die beiden müssen sich zusammenraufen, als eine neue Bedrohung auf den Plan tritt.

Bekannte Themen wie Korruption und besonders Rassenkonflikte werden hier aufgegriffen und behandelt. Besonders für die Rassenthematik ist das Szenario natürlich prädestiniert.

Das R-Rating fällt schon anfangs positiv auf und sorgt für gute Action. Letztere ist, was zumindest die Shootouts angeht, trotz des Settings, typisch Ayer sehr realistisch gehalten.

Hinzukommen einige Nahkampfeinlagen, die besonders in der Clubszene positiv auffallen.

Die vietnamesische Martial Arts Actiondarstellerin Ngo Than Van kann hier in einer kleinen Nebenrolle an der Seite von Antagonistin Noomi Rapace ein wenig ihrer Skills präsentieren.

Von der Atmosphäre her geht es ernster zur Sache als man vielleicht vermuten würde. Smith's Figur ist trotz des einen oder anderen lustigen Spruches zwischendurch, doch relativ ernst und düster angelegt. Ein Mensch mit greifbar ernsten Problemenm, der manchmal Entscheidungen trifft, die er gar nicht treffen will aber dies vielleicht zugunsten seiner Familie tun muss usw. Edgerton ist sozusagen der ruhige Counterpart der beiden und eine durchaus symathische Figur. Noomi Rapace auf Gegnerseite mit einer soliden Vorstellung, die allerdings nicht groß im Gedächtnis bleibt.

Bright ist ein unterhaltsamer, wenn auch recht ungewöhnlicher Film mit Luft nach oben. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die ich zwar nicht unbedingt bräuchte aber es ließen sich durchaus noch einige weitere Sachen in diesem Universum erzählen.

7 / 10

 

First they killed my Father ( Angelina Jolie / 2017 )

https://www.justwatch.com/images/poster/20426880/s592

 

 

Angelina Jolie widmet sich in ihrer Regiearbeit "First the killed my Father" der Geschichte der roten Khmer, welche Kambodscha zwischen 1975 und 1979 beherrschten.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiographie von Loung Ung, die die Schrecken hautnah miterleben musste, als sie und ihre Familie, wie die restliche Bevölkerung von einem auf den anderen Moment ihr bisheriges Leben komplett hinter sich lassen mussten, weil die roten Khmer nach dem im Nachbarland Vietnam tobenden Krieg und dessen Auswirkungen die Macht an sich rissen. Kompromisslos wurde jeglicher Ansatz von Widerstand niedergeschlagen und die Menschen gezwungen, sich jeglicher Besitztümer zu entledigen und wie einfache Bauern zu leben, dem neuen Staat zu dienen, ganz gleich welches Leben sie vorher führten oder was für einen Beruf sie ausübten. Das alte Kambodscha war von nun an Vergangenheit.

Das ganze Szenario erlebt der Zuschauer hier aus der Sicht der kleinen Loung Ung mit und ist auch ebenso im Dunklen, was da vor sich geht. Nach kurzem Einspann geht der Film los und man erlebt einen scheinbar unbeschwerten Alltag in Phnom Penh, als plötzlich Truppen der roten Khmer auftauchen und alle Bewohner hastig anfangen, das nötigste einzupacken und los zu ziehen. So auch Loung Ung mit ihren Eltern und Geschwistern. Der Vater hat für die gestürzte Regierung gearbeitet, was geheim bleiben muss, da er sonst in großer Gefahr wäre.

So wird er beispielsweise auf der Reise von einem der Soldaten unverblümt auf französisch angesprochen, tut aber natürlich so als würde er nichts verstehen - Gott weiß, was ihm sonst passiert wäre. Später landet die Familie im Arbeitslager und muss Landarbeit verrichten, wie Reis anpflanzen, ernten usw. Die Kleinen werden bereits schonungslos zu Soldaten ausgebildet. Dann kommt plötzlich der Tag, an dem Loung ihren Vater zum letzten Mal sieht und sie als auch der Zuschauer verstehen die Welt nicht mehr.

Der ganze Film basiert, wie man vielleicht schon herauslesen kann, mehr auf Gefühlen und Empfindungen, was hier gut rübergebracht wird und an der Stelle muss ich die kleine Sareum Srey Moch in der Rolle der Loung Ung loben, denn sie spielt hervorragend. Man fühlt als Zuschauer schnell mit ihr mit.

Der Film zeigt teils atemberaubend schöne Naturaufnahmen, die in Kontrast mit der grausamen Geschichte stehen, die eigentlich gerade von statten geht.

Die Anhänger und Soldaten der roten Khmer werden eiskalt portraitiert. Wie willenlose Roboter und angsteinflößend. Diese Darstellung erscheint nur allzu realistisch wenn man bedenkt, dass unter ihrer gut 4 jährigen Herrschaft rund 2 Millionen Kambodschaner brutal hingerichtet wurden, die nur einen Ansatz von Widerstand oder anderer Meinung offenbarten.

Zum Ende hin, als Vietnamesische Truppen einmarschieren, werden einige ungeschönte Gefechte gezeigt und hier nochmal sehr stark der Moment, als Loung auf der Flucht vor den durch die Luft pfeifenden Projektilen in einen angrenzenden Wald rennt und mittendrin stehen bleibt und ausharrt, als sie realisiert, dass sie sich miten in einem Mienenfeld befindet. Dies wird nur allzu deutlich durch andere Fliehende um sie herum gezeigt, die weniger Glück haben. Solche und einige andere Bilder sind es, die eine starke Wirkung entfalten und den Film neben dem hervorragenden Schauspiel auf ein insgesamt gutes Level heben, denn letztlich fehlte es mir etwas an spürbarer Dramatik, an etwas mehr Greifbarem, weil die Story, wie gesagt über den Großteil des Films meist durch reine Empfindungen und Gefühlswelten transportiert wird, wodurch sich der Film oft ein wenig zu sehr in seinen Bildern verliert. Der Ansatz, den Zuschauer dieses Ungewisse, ebenso wie die kleine Protagonistin Loung Ung erleben und auf sich zu kommen zu lassen ist wie gesagt interessant gewählt - hätte mir in etwas ausgewogener Mischung jedoch besser gefallen.

Insgesamt ist "First they killed my Father" daher nicht ganz von der Kraft und Wucht, wie ich es erwartet habe, aber er schafft es auf gute 7 / 10 Punkten.

 

 

Wheelman ( Jeremy Rush / 2017 )

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Beim Titel des, mit rund 82 Minuten angenehm kurzen Netflix-Thrillers "Wheelman" musste ich gleich an das Videospiel mit Vin Diesel denken, welches auch lange Zeit eine Filmadaption mit selbigem in der Hauptrolle erhalten sollte. Mit dem actiongeladenen Spiel hat der Film allerdings nichts zu tun und lediglich den Titel gemeinsam.

Frank Grillo produzierte gemeinsam mit Joe Carnahan und ist auch in der Hauptrolle zu sehen.

Der Film ist einfach gehalten und zieht seine Stärke aus einem durchgehend anhaltenden Spannungsbogen, einem sehr guten Hauptdarsteller und natürlich der Tatsache, dass sich alles zu gut 95 % im Auto abspielt. Ein Konzept, welches hier ganz gut aufgeht, denn der Zuschauer wird quasi im wahrsten Sinne zum Beifahrer. Die Kamera ist meist im Wageninneren oder aus dem Auto heraus, einige Aufnahmen finden am Wagenäußeren statt und nur vereinzelte Szenen ( wie beim Wagenwechsel ) sind ganz außerhalb.

Viel weiß man anfangs nicht. Erst nach und nach erfährt man, dass der Protagonist bzw. "Wheelman" ( Frank Grillo ) seit einem Jahr aus dem Knast ist und Schulden hat. Dass er ein guter Fahrer ist, zeigt sich früh.

Der Film baut von Anfang an eine gute Spannung auf, er holt den Wagen ab, vergewissert sich beim Mechaniker noch, ob alles wie besprochen eingebaut wurde. Dann begibt er sich auch schon auf den Weg zu seinem Ziel, holt unterwegs noch zwei weitere Typen ab. Es handelt sich um einen Bankraub. Grillo fährt den Fluchtwagen. So weit so gut, doch dann bekommt er einen Anruf, der den scheinbar einfachen Job komplett auf den Kopf stellt.

Ein unbekannter Anrufer fordert ihn auf, die Pläne zu ändern und seine beiden Partner vor Ort zurückzulassen, nachdem sie die Beute in den Wagen geladen haben. Nach mehreren Versuchen erreicht er seinen eigentlichen Partner, der ihm den Job verschafft hat, trotzdem nicht und letztlich ist er gezwungen, den Anweisungen Folge zu leisten. Ein scheinbar einfacher Job wird zum Kampf ums eigene Überleben.

So einfach die Story im Prinzip ist, so interessant ist sie gestaltet.

Der Zuschauer bekommt hier nur den für die Geschichte nötigen Auszug und hat ansonsten nichts weiter an Informationen.

Man weiß nicht, was es mit den Planänderungen auf sich hat und genauso will man auch mehr über die eigentliche Hauptfigur erfahren, die anfangs genauso ein Mysterium für den Zuschauer darstellt, wie der unbekannte Anrufer für ihn, der für den Informationsfluß verantwortlich ist., denn lediglich über die Anrufe erfährt man häppchenweise, was eigentlich läuft. Das Handy ist sozusagen der Schlüssel für ihn als auch den Zuschauer, mehr zu erfahren und Licht ins Dunkel zu bringen.

Ausufernde Verfolgungsjagden oder Actionorgien sollte man nicht erwarten. Zum Schluss gibt es jedoch eine nette Verfolgungsjagd, bei der auch ein wenig geballert wird. Im Prinzip gibt es aber er kaum Action. Viel mehr geht es um die Spannung und die Entwicklung der Story, die wie gesagt simpel ist, hier aber in diesem Szenario, dass sich nur aufs Wesentliche konzentriert und nicht mit großartigen Hintergründen aufhält, gut funktioniert.

Ganz ordentliche Thrillerkost für Zwischendurch und eine gute One Man Show von Frank Grillo.

7 / 10

 

Sand Castle ( Fernando Coimra / 2017 )

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Technisch präsentiert sich Fernando Coimbra's US-Featurefilm-Regiedebüt sehr gut. Sets und Locations wirken authentisch, die Optik hochwertig. Woran es allerdings gewaltig hapert, ist die leider schwache Umsetzung der Story. Spannungsarm trifft es wohl am besten, denn die meiste Zeit dümpelt alles einfach nur vor sich hin ohne das etwas nennenswertes passiert. Man verliert sich zu sehr in belanglosen Szenen, welche dann auch noch viel zu lang gezogen werden. Wahrscheinlich um Atmosphäre zu erzeugen, was in meinen Augen misslingt, denn in solchen Momenten ist es eigentlich an der Hauptfigur, schauspielerisch zu glänzen aber Nicholas Hoult als Hauptdarsteller kommt nicht über ein solides Maß heraus und kann die entsprechenden Szenen nie wirklich tragen, so dass man als Zuschauer evtl. mitfühlen, gar mitleiden könnte. Teils wirkt sein Spiel sogar etwas lustlos.

Henry Cavill in seiner eher kleineren Nebenrolle kommt da wesentlich besser rüber, auch wenn ihm nicht wirklich was abverlangt wird.

Hier und dort gibt es mal eine kleine Schießerei, solide inszeniert, allerdings kann dies den Film auch nicht mehr aufwerten oder gar retten, so dass man wenigstens sagen könnte: "schwache Story aber klasse Action und aufgrund dessen interessant". Feuergefechte sind sehr rar und auch ziemlich kurz, lediglich zum Ende hin gibt es eine recht gelungene und interessante Actionszene.

Zusammenfassend ist Sand Castle anfangs noch recht interessant aber dieses Gefühl verpufft schnell in der Belanglosigkeit und der Rest des Films wirkt wie eine Aneinanderreihung unbedeutender Szenen.

Dies haben andere Filme vorher wesentlich besser und interessanter hinbekommen.

3,5 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #28 

 

 

The Handmaiden ( aka Die Taschendiebin ) ( Park Chan-Wook / 2016 )

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Ausnahmeregisseur Park Chan-Wook, dessen letzter in seiner Heimat gedrehter Featurefilm "Thirst" aus dem Jahr 2009 stammt, hatte sich inzwischen zwei Kurfilmprojekten gewidmet und sein US Debüt "Stoker" im Jahr 2013 gegeben, bevor er 2016 mit The Handmaiden, der hierzulande als "Die Taschendiebin" veröffentlicht wurde, seine filmische Rückkehr in die südkoreanische Heimat feierte.

Und was für eine Rückkehr!!!

Vorweg sag ich gleich, dass Park Chan-wook hier ein absolutes Meisterwerk erschaffen hat!

Erzählt wird die Geschichte der in einfachen Verhältnissen aufgewachsen Sook-hee, die vom Grafen Fujiwara damit beauftragt wird, als neues Dienstmädchen der adligen Hideko zu arbeiten. In Wahrheit soll sie jedoch dafür sorgen, dass Hideko sich in den Grafen verliebt, der in Wahrheit ein Trickbetrüger ist, welcher es allein auf das große Vermögen und den Reichtum Hidekos abgesehen hat.

The Handmaiden erzeugt einen unvergleichlichen Sog, der den Zuschauer von Anfang an in seinem Bann hat und für fast 3 Stunden nicht wieder loslässt. Die Kameraarbeit, Park Chan-Wook's Gespür für die Wirkung der einzelnen Bilder, wie er hier verschiedene Dinge, seien es Orte, Gegenstände, die Protagonisten selbst und Szenen inszeniert.

Das alles sorgt für eine edle Optik und ist schlicht verdammt großes Kino.

Die von Jo Yeong-wook geschriebene Filmmusik begleitet die Bilder auf perfekte Art und Weise, ist subtil und weist dennoch an gewissen Stellen wunderbar kraftvolle Momente auf, so dass ich nicht nur 1 Mal eine Gänsehaut davon bekam.

Das Haus Hidekos spielt als fast alleinige Hauptlocation des Films, der sich zu gut 90-95 % dort abspielt, eine wichtige Rolle für den Look als auch die Atmosphäre. Die ungewöhnliche Außen- und Innenarchitektur, sowie die Einrichtung, welche, wie eingangs erklärt wird, japanische und englische Baukunst miteinander vermischen, üben eine ganz eigene Faszination aus.

Selten vermag es ein Film von 168 Minuten Laufzeit, nicht wenigstens auch mal 1 oder 2 Passagen zu beinhalten, die sich vielleicht etwas ziehen und wo man sich denkt, weniger Laufzeit hätte dem Film gut getan. Nicht so bei The Handmaiden - da ist es genau das Gegenteil, denn am liebsten würde man dieser faszinierenden Geschichte und vor allem dem hervorragenden Cast hier noch lange weiter zusehen.

Vor allem die beiden, im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Kim Min-hee und Kim Tae-ri liefern eine Vorstellung sondergleichen ab. Gerade Letztere ist in Anbetracht, dass sie mit The Handmaiden ihr Filmdebüt gab, höchst beeindruckend und spielt, als hätte sie eine langjährige Erfahrung im Geschäft. Ihr Zusammenspiel mit der ebenfalls grandios performenden Kim Min-hee ist das Herzstück des Films. Die Art, wie sich ihre Beziehung zueinander entfaltet, unter dem Aspekt, dass alles eigentlich ein abgekartetes Spiel ist oder zumindest als solches geplant war, ist faszinierend und spannend anzusehen, vor allem weil sich nichts so entwickelt, wie geplant und auch vieles nicht das ist, was es anfangs zu sein scheint. Meisterhaft ist dabei auch beispielsweise, wie Park Szenen aus dem Anfangskapitel im Nächsten Kapitel durch einen anderen Kontext und neue Informationen, die man bis dahin erhält, komplett anders wirken lässt.

Die sehr intensiven Erotikszenen Sook-Hee's und Hideko's sind keinesfalls bloßes Eyecandy ( auch wenn sie nebenbei bemerkt wirklich schön anzusehen sind ), sondern tragen toll zur Geschichte bei. Selbst Neulinge im Asiabereich oder auch Leute, die mit The Handmaiden ihren ersten "Park" sehen, werden deutlich merken, dass er nicht die Absicht verfolgt, einfach nur Sexszenen ( wobei ich hier doch viel lieber beim Begriff Erotikszenen bleibe ) um ihrer Selbstwillen in den Film einzubauen. Schon im Vorfeld deuten kleine Momente eine sehr starke Zuneigung der beiden zueinander an, die sich eher plötzlich anbahnt und das alles ist einer der wesentlichen Bestandteile dessen, woraus diese Geschichte ihre ungeheure Wirkung entfaltet.

Die, gewissermaßen episodenhafte Entfaltung der Geschichte, inklusive unterschiedlicher Zeitebenen ist sehr gelungen inszeniert trägt ordentlich zur Spannung bei. Schön ist, dass der Vorgeschichte hier ebenso viel Wichtigkeit beigemessen wird, wird dem Main Plot, viel mehr gehört auch der groß angelegte Part über Hidekos Vergangenheit zu eben diesem.

Auch Ha Jung-woo ( Kundo, The Chaser ) leistet einen tollen Beitrag als männlicher Hauptpart, gibt seiner Rolle genug Präsenz um neben den beiden Ladies zu bestehen und spielt seinen Charakter trotz seines eher zweifelhaften Vorhabens dennoch so, dass man als Zuschauer für ihn irgendwo auch Sympathien hegt.

Eun-hyung Jo, die mir schon in Cho Sun-ho's "A Day", ihrem erst 2. Film sehr positiv aufgefallen war, sollte hier keinesfalls unerwähnt bleiben. In der Rolle der jungen Hideko hinterlässt sie einen starken Eindruck und man kann klar sagen, das Mädel hat mit ihren gerade einmal 12 Jahren sicherlich noch eine große Karriere vor sich.

The Handmaiden ist atemberaubend atmosphärisches Kino mit tollen, fast schon hypnotisierenden Bildkompositionen und grandiosen Darstellern in einer fesselnden Geschichte. Im Grunde eine Liebesgeschichte, die gewisse Thriller- und Dramaanteile, sowie einen guten Hauch Mystery einfließen lässt und alles gekonnt zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Auch wenn ich mich wiederhole, der Film ist ein absolut packendes Meisterwerk!

10 / 10

 

 

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen ( Andrew Lau / 2010 )

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Bereits Fist of Fury ( mit Bruce Lee ) und dessen Remake Fist of Legend ( mit Jet Li ) erzählten die Geschichte des chinesischen Volkshelden Chen Zhen, Schüler des Chin Woo Gründers Huo Yuan Jia, welcher in Fearless ( 2006 ) ebenfalls von Jet Li verkörpert wurde.

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen von Andrew Lau erzählt die Geschichte von Chen Zhen, der eigentlich am Ende von Fist of Fury starb, weiter und bietet eine alternative "was wäre wenn"-Version. Dafür nimmt er historische Ereignisse als Grundlage und bettet sie in eine fiktive Geschichte, vermischt mit ein wenig Comicverfilmung, was hauptsächlich durch die im Film zufällig stattfindende Kostümierung Chen Zhen's zustande kommt und die daraus resultierende Glorifizierung des "schwarzen Rächers".

So ist Chen Zhen unter falschem Namen mit vielen anderen Chinesen nach Europa um im Krieg zu arbeiten und auch zu kämpfen. Später, als er nach China zurückkehrte bekämpfte er die in Shanghai stationierten japanischen Besatzer.

Letztlich mündet es dann alles in einem Racheplot, welcher gut in die Besatzergeschichte eingeflochten wurde.

In Fist of Fury und dessen Remakes rächte sich Chen Zhen für den Mord an seinem Meister.

Nun wird der Spieß umgedreht und dessen Sohn, ein hochrangiger japanischer General und Karateka will Chen Zhen wiederum dafür zur Rechenschaft ziehen und setzt alles daran.

Donnie Yen setzt hier die Rolle seines Idols Bruce Lee fort doch bereits in Benny Chan's 1995 erschienener TV Serie "Fist of Fury" war er als Chen Zhen zu sehen.

An seiner Seite hat Donnie hier die charmante wie bildhübsche Shu Qi, die wie immer atemberaubend hübsch anzusehen ist. Anthony Wong als Clubbesitzer spielt souverän und sympathisch, hat ansonsten aber nicht viel zu tun.

Huang Bo verkörpert ein wenig die Comic Relief Eigenschaften, was aber nur dezent eingebracht wird.

Ryu Kohata gibt einen guten Antagonisten und macht auch in den Fights eine gute Figur, wo wir beim Stichwort wären.

Die von Donnie Yen und seinem Team choreographierten Kampfszenen und seine Trademark Action dürfen in solch einem Film natürlich nicht fehlen und so gibt es einige tolle Actionszenen zu sehen, beginnend mit der Eröffnungsszene im Krieg. Zwar wird hier ein wenig der Physik getrotzt aber es passt ganz gut in den Kontext, Chen Zhen auch als eine Art Superheld zu portraitieren. Diese Szene und das Finale können als große Highlights des Films gezählt werden. Auch als Chen Zhen das erste Mal, scheinbar zufällig, das Kostüm aus einem Kinoschaufenster entwendet um einige Attentäter unerkannt bekämpfen zu können ist eine tolle Kampfszene mit netten Parcourmoves.

Das Kostüm, welches Yen hier trägt, sieht nicht bloß zufällig wie jenes aus, welches Bruce Lee als "Kato" in The Green Hornet trug, sondern ist eine weitere Hommage an Yen's großes Vorbild.

Das Finale ist ebenfalls eine Hommage an das Original und imitiert die berühmte Dojoszene, aus Fist of Fury ( die dort allerdings nicht im Finale sondern weiter vorne im Film vorkam ). Donnie Yen zeigt brachiale Martial Arts Action als er die japanischen Karateka auseinandernimmt und sogar seine Nunchukskills zum besten gibt.

Das schlussendliche Duell gegen General Takeshi Chikaraishi ist dabei die Krönung eines tollen Martial Arts Actioners.

Die CGI Ansichten des alten Shanghai ( Bund etc. ) sehen relativ dürftig aus, kommen aber nur selten für wenige Sekunden vor, so dass man dies gut ausblenden kann. Die echten Kulissen dagegen, sowie die gute Kostümierung wirken sehr hochwertig und authentisch, sorgen gemeinsam mit passendem Score für eine gelungene Atmosphäre.

9 / 10

 

 

Operation Mekong ( Dante Lam / 2016 )

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Zwei chinesische Fischerboote werden 2011 auf dem Mekong angegriffen und die insgesamt 13-köpfige Besatzung massakriert. Dieses tatsächlich stattgefundene Ereignis dient als Grundlage für dieses neuste Werk des Actionspezialisten Dante Lam, welcher zuletzt mit Werken wie dem MMA Drama Unbeatable, dem (Psycho)-thriller That Demon Within und dem Sportfilm To The Fore eher ruhigere bzw. andere Töne angeschlagen hat als jene wofür er bekannt geworden ist. 

Mit dem auf oben genannten, wahren Begebenheiten basierenden "Operation Mekong" sollte Lam ins Actiongenre zurückkehren und ich hatte nach Sichtung des Trailer auch große Hoffnungen, mal wieder einen Kracher des Regisseurs zu sehen, jedoch ist dies auch hier leider nicht der Fall.

Zunächst mal will in dem Film irgendwie keine richtige Dramatik aufkommen und man ist als Zuschauer nie richtig involviert. Die Protagonisten, auch wenn Zhang Hanyu und Eddie Peng, die ich beide normalerweise sehr gerne sehe, hier noch halbwegs charismatisch rüberkommen ( ebenso wie Ken Lo, der einen Gangster spielt ) und als Buddy-Duo agieren, bleiben im großen und ganzen blass. So eine richtig gute Chemie will auch da nicht aufkommen.

So hangelt man sich als Zuschauer eher von Actionszene zu Actionszene, von denen es einige gibt und die immerhin ( bis auf kleinere Makel ) gut sind. Dazwischen allerdings zieht sich Operation Mekong schnell, da einem die Figuren ziemlich egal sind. Was bleibt, sind lediglich die optischen Schauwerte während der Actionszenen, doch davon müsste der Film noch mehr auffahren, um seine Schwächen kaschieren zu können.

An Highlights sei u.a. eine Autoverfolgungsjagd weiter vorne im Film erwähnt, die ein paar sehr gute Slow-Mos auf Lager hat. Hier merkt man Dante Lam 's Expertise. Auch die in den Actionszenen generell immer wieder eingestreuten GoPro-Aufnahmen an den Waffen oder Fahrzeugen sehen gut aus und lassen das Ganze in den entsprechenden Momenten realistisch und dokumentarisch wirken. 

1-2 gute Nahkampfszenen sind enthalten. Die Szene als Zhang Hanyu die Gangster zwischen den Zügen niedergestreckt ist gut und er zeigt einige harte und effektive Moves, wenn auch kameratechnisch etwas schnell geschnitten aber nicht so, dass es in Hektik ausartet.

Der Showdown ist ein zweischneidiges Schwert, da er so gesehen aus zwei Parts besteht. Zuerst gibt es den Sturm auf das Lager, der sehr gut inszeniert ist und schöne Feuergefechte, sowie die ein oder andere Explosion bietet. Danach folgt eine Motorbootverfolgungsjagd inkl. ausufernder Schießerei. Klingt eigentlich gut und wie gemacht für Actionfans. Ist es aber nicht. Diese Szene ist extrem lang, gar viel zu lang geraten und lässt gänzlich an Dramatik vermissen. Immer wieder Wechsel auf verschiedene Boote, es wird geschossen, geduckt, wieder Kamerawechsel und das eine ellenlange Zeit, so dass es einfach nur Träge wird und wirkte als hätte man den ganzen Part vergessen, in der Postproduction überhaupt zu bearbeiten.

Einige CGI und zu offensichtliche Greenscreens trüben zudem das Sehvergnügen, auch wenn man dieses Manko bereits aus vielen, vielen chinesischen Filmen kennt.

Insgesamt habe ich mir deutlich mehr von dem Film versprochen, daher schade.

Mit Mühe und Not rettet sich Operation Mekong noch auf eine 6 / 10.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

 

Ja ich weiß.....der Blog-Titel verheißt bereits nichts ( bzw. nicht viel ) Gutes :P

Videogame-Verfilmungen sind meist richtiger Trash und damit ist keinesfalls guter Trash gemeint. In diesem und den zugehörigen, kommenden Blogs zum Thema widme ich mich, wie der Titel bereits verrät, speziell den Verfilmungen, die auf Beat 'em Up Games basieren.

Ja, auch da verbirgt sich viel Müll aber schauen wir doch mal ob nicht doch der ein oder andere brauchbare Beitrag darunter zu finden ist ;-).

Den Anfang macht heute die Street Fighter Reihe. 

 

Street Fighter ( Steven E. de Souza / 1994 )

https://vignette2.wikia.nocookie.net/streetfighter/images/5/57/Street_Fighter_1994.jpg/revision/latest?cb=20140205000800

 

Der größenwahnsinnige Diktator General M. Bison herrscht im ( fiktiven ) Staat Shadaloo in Südostasien. Als er 60 Mitarbeiter der AN als Geisel nimmt, droht er damit, diese zu töten, sollte man ihm nicht 20 Millionen Dollar Lösegeld bereitstellen. Colonel William F. Guile, Anführer einer militärischen Elitetruppe, wird beauftragt, mit seinem Team die Geiseln zu befreien.

Nachdem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre die Beat 'em Up Games die Arcadehallen eroberten und Street Fighter 2 aus dem Jahr 1991 ein absoluter Kassenschlager wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man den Stoff verfilmen würde. Und so erschien 1994 der Kinofilm, basierend auf der Reihe, hauptsächlich eben dem 2. Teil. Sämtliche bekannte Charaktere tauchen in irgendeiner Form im Film auf, ob sie nun kämpfen oder nicht.
Für die Hauptrolle des Guile hat man Jean Claude Van Damme verpflichten können, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand. Als General Bison sah man Raul Julia ( den meisten bekannt aus der Adams' Family ), welcher leider im selben Jahr verstarb. Es sind noch weitere bekannte Gesichter, wie Kylie Minogue oder Byron Mann vertreten.
Einige Rollen, wie die von Ryu und Ken oder Chun Li waren jedoch leider ziemlich fehlbesetzt. Action gibt es eigentlich reichlich, jedoch ist diese sehr comichaft dargestellt, so dass man auch hier jederzeit den Bezug zur Videospielvorlage erkennen kann. Die Fights sind dementsprechend auch nicht spektakulär inszeniert aber dennoch ganz nett anzusehen. Insgesamt kann man Street Fighter in die Kategorie Guilty Pleasures der 90er Jahre einordnen. Der Film ist ein zemlich buntes und schrilles Trashwerk, welches sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt und deshalb und aufgrund eines locker spielenden JCVD noch ganz gut ansehbar ist. Man wird hier recht passabel unterhalten, wenn man den Film nicht ernst nimmt, denn das will er, wie gesagt, auch gar nicht sein.

In punkto Beat ‘em Up Verfilmungen kann man hier ruhig einen Blick riskieren ( . kann es aber auch sein lassen ;-) )

5,5 / 10

 

 

Street Fighter: The Legend of Chun Li ( Andrzej Bartkowiak / 2009 )

http://cdn.collider.com/wp-content/image-base/Movies/S/Street_Fighter_Legend_of_Chun_Li/Street%20Fighter%20the%20Legend%20of%20Chun%20Li%20DVD.jpg

 

Die junge Chun-Li wächst in reichem Elternhaus auf, doch lässt all das hinter sich und begibt sich nach Bangkok, um dort nach ihrem seit Jahren verschwundenen Vater zu suchen. Dabei kommt sie dem Unterweltmagnaten Bison auf die Spur, der die Stadt mit einer Welle des Verbrechens überzieht. Sie ist überzeugt, dass er für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich ist.

Street Fighter: The Legend of Chun-Li ist nach 1994 der zweite Versuch, die erfolgreiche Spielereihe für einen Realfilm zu adaptieren. Regie führte bei der 2009er Variante Andrzej Bartkowiak ( Romeo Must Die, Exit Wounds, Born 2 Die ) und man entschied sich, wie der Titel verrät, eine Origingstory von Chun-Li zu erzählen. Leider geht dies ziemlich in die Hose und überzeugt in keinster Weise. Wo man versucht, eine ernste Story zu erzählen und eine Bindung zur Hauptfigur herzustellen, scheitert der Film in sämtlichen Belangen.

Wo "Street Fighter" mit Van Damme einfach als Trash-Granate funktioniert, versagt Legend of Chun-Li allein schon daran, dass er sich zu ernst nimmt und dadurch noch lächerlicher wirkt, sowie oftmals unfreiwillig komisch.
Fail ist schonmal, dass Chun-Li als Kind von einer reinrassigen Asiatin gespielt wird nur um dann als Teenie plötzlich eine halb Asiatin zu sein, genauso wie als Erwachsene, dann gespielt von Kristin Kreuk, die zwar halbe Chinesin ist aber nur ein wenig asiatisch aussieht. Naja, aber das ist eben Hollywood.

Für die weiteren Rollen wurden eine Reihe bekannter Gesichter gecastet. Da wären Neil McDonough als General Bison, Michael Clarke Duncan als Balrog ( was zumindest optisch sehr gut passt ), Josie Ho als Cantana und Chris Klein, den man wohl am besten als Oz aus den American Pie Filmen kennt. Robin Shou als Gen gehört hier noch zu den Lichtblicken, wobei auch er nicht wirklich viel zeigen kann. Ebenfalls positiv sind Cameos von Shaw Brothers Legende Cheng Pei Pei, sowie Martial Artists Tim Man und Brahim Achabbakke, die aber leider nichts von ihren Skills zeigen, sondern wohl eher als Stuntmen beschäftigt waren.

Auch das alles kann den Film leider nicht retten.

Die von HK Veteran Dion Lam choreographierten Fights sind leider ziemlich schwach und mies inszeniert. Viele schnelle Schnitte, schlechte Winkel und mieses Wirework dominieren hier. Wenn schon die Story nicht wirklich pralle ist, kann man drüber hinwegsehen, solange die Action stimmt aber auch das ist hier komplette Fehlanzeige.
Kreuk als Chun Li ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht und auch sonst ist hier schauspielerisch von den Hauptdarstellern mur absolut unterste Schiene zu sehen. Chris Klein ist hier auch einfach nur fehl am Platz und wirkt ziemlich lächerlich als Möchtegern-Harter-Cop. Zu all dem gesellen sich noch einige recht miese und total auffällige CGI-Effekte, die in das Gesamtbild des Films passen.

Abschließend kann man sagen, Legend of Chun-Li ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und die Zeit nicht wert.

2 / 10

 

Street Fighter: Assassin's Fist ( Joey Ansah / 2014 )

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Street Fighter - Assassin's Fist ist eine Webserie aus der Feder und produziert vom britischen Martial Arts Darsteller und Stuntman Joey Ansah ( Das Bourne Ultimatum ) welche 2014 über Michinima erschien und aus 12 jeweils ca. 12-minütigen Episoden besteht.
Für die Blu-ray Veröffentlichung hat man die Episoden nahtlos zu einem 140-Minuten langen Film zusammengefasst, was in meinen Augen etwas besser passt. Street Fighter Assassin's Fist ist die bisher mit Abstand beste Live-Action Verfilmung des Kult Beat Em Ups.
Ursprünglich begann das Projekt mit dem Action-Short "Street Fighter Legacy" in welchem Ryu jedoch noch von Jon Foo gespielt wurde. Da dieser nicht zur Verfügung stand übernahm Mike Moh die Rolle. Christian Howard kehrt in der Rolle des Ken Masters zurück, ebenso wie Joey Ansah selbst seine Rolle als Akuma fortführt.

Die Serie schlägt einen wirklich guten und düsteren Ton an und schafft eine tolle Atmosphäre ohne jemals in trashige Gefilde abzudriften, wie es mit den beiden bisherigen Verfilmungen leider der Fall war. Chris Howard und Mike Moh erweisen sich als Top-Besetzung der beiden bekannten Street Fighter Helden und auch der restliche Cast um u.a. Togo Igawa und Akira Koieyama macht einen sehr guten Job. Die Origingeschichte um die beiden Freunde Ryu und Ken wird schön ausführlich aufgefahren und den Charakteren viel Raum zur Entwicklung gegeben. Ihr sich anbahnender persönlicher Konflikt, welcher bereits ihren Meister Gouken und dessen Bruder Gouki entzweite wodurch letzterer zum Dämon Akuma wurde, wird gut dargestellt.

Wo SFAF natürlich groß punktet ist die Action!

Die Fights sind top choreographiert ( von Joey Ansah und Chris Howard ) und die Kameraführung ist bis auf vereinzelte Ausnahmen mit ein paar zu vielen Schnitten wirklich sehr gut. Die bekannten Street Fighter Moves wurden schön eingebracht und der Einsatz von perfekt getimeten Slow-Mos bringt ein gutes Level an Power in die einzelnen Techniken.
Insgesamt werden immer wieder kleine und größere Kämpfe eingestreut, ebenso wie tolle Trainingsszenen aber der letzte Fight von Ryu gegen Ken kann hier als das große Highlight bezeichnet werden! Der epische Score unterstreicht die Bilder hervorragend und so bekommt man als Martial Arts-Fan aber gerade auch als Fan der Street Fighter Reihe des Öfteren eine Gäsnehaut verpasst.

Die Serie endet übrigens mit einem fetten Cliffhanger genau kurz vor dem Fight von Gouken gegen seinen Bruder Akuma! Die Fortsetzung bzw. 2. Staffel ist bereits in Planung und soll Street Fighter - World Warrior heißen. Leider lässt sie bis dato noch auf sich warten.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #25 : My Wife is a Gangster - Reihe

 

 

 

My Wife is a Gangster ( Jin Gyu-Cho / 2001 )

http://img.moviepostershop.com/my-wife-is-a-gangster-movie-poster-2001-1020431052.jpg

 

Eun-Jin hat sich als toughe Frau in der Männerwelt behauptet und ist knallharte Chefin einer Gangsterbande. Nach vielen Jahren wird ihre Schwester aufgespürt, doch diese ist todkrank und wünscht sich nur eines: sie will noch erleben wie Eun-Jin heiratet.

Um ihrer kranken Schwester den Wunsch zu erfüllen, beauftragt Jin ihre trottelig-sympatische Crew, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann zu begeben und dieser ist auch recht zügig gefunden, doch weder er noch Jin selbst wissen, worauf sie sich mit der Ehe eingelassen haben, zumal ihr Gatte keinen Schimmer davon hat, was Jin beruflich macht. Dieser Umstand sorgt natürlich für so manche lustige Szene.

Regisseur Jin Gyu-cho liefert mit "My Wife is a Gangster" ( 2001 ) eine nette Komödie im Gangstergenre ab. Ganz darauf lässt sich der Film aber nicht reduzieren, denn zum Teil ist er auch Beziehungskomödie / sowie -drama als auch Thriller, und enthält zudem ein paar recht solide Actionszenen, die aber eher überschaubar dosiert wurden. Die Fights sind ordentlich choreographiert und werden mit Einsatz von Wirework unterstützt, was insgesamt recht passend zum sonstigen Ton des Filmes gehalten ist. Hauptaugenmerk liegt dann aber doch meist auf den eher lustigen Begebenheiten, die das ungleiche, frische Ehepaar so durchlebt.

Die Darsteller machen dabei eine gute Figur, von den Nebenrollen bis hin zu den beiden Hauptfiguren, die ungleicher nicht sein könnten. Gerade Eun Kyung-shin spielt die burschikose und meist gefühlskalte Chefin der Gangsterbande sehr gut.

My Wife is a Gangster bietet im Genre durchaus etwas frischen Wind, ist dabei zwar kein Must-see aber durchaus eine Sichtung wert. 

6,5 / 10

 

 

My Wife is a Gangster 2 ( Jeong Heung-Sun / 2003 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51FR29CJ08L._SY445_.jpg

 

My Wife is a Gangster 2 erschien 2 Jahre nach dem Erstling und wurde von Regisseur Jeong Heung-Sun inszeniert, der den Job von Jin Gyu-Cho übernahm. Der Film fängt mit einer satten Massenkeilerei auf dem Dach eines Hochhauses an doch Eun-jin stürzt unglücklich herunter. Zwar landet sie relativ weich auf einem Viehtransport, verletzt sich dabei jedoch so, dass sie ihr Gedächtnis verliert. Ein Restaurantbesitzer findet sie und nimmt sie bei sich auf.

Teil 2 ist eine nette Fortsetzung, die das Beziehungsthema aus dem Vorgänger weiterführt, jedoch gekonnt neu verpackt und dies eigentlich noch mehr in den Fokus rückt. Die Gangsterthematik gerät hier fast vollends ins Hintertreffen, denn nach dem kurzen Fight auf dem Hausdach, welcher dann die Grundlage für den Plot schafft, wird diese Fortsetzung zu einer reinen Beziehungskomödie, die auch den Dramaaspekt, welcher im ersten Teil zumindest ansatzweise vorhanden war, gänzlich außen vor lässt.

Eun-Jin, hier wieder sehr gut gespielt von Eun Kyung-shin, sorgt mit ihrer Art trotz der Amnesie für lustige Momente, zeigt sich hier aber auch ein Stück weit menschlicher.

Zu guter Letzt aber erlangt sie durch einen Vorfall ihr Gedächtnis zurück, wie sollte es auch anders sein und so schließt sich der Kreis. Im Showdown gibt es dann noch etwas Action und ein paar solide Kampfszenen.

Als die eigentliche Story bereits zu Ende erzählt ist, folgt direkt im Anschluss noch eine "Bonusszene", die vom Style auch gut als Aftercreditszene durchgehen würde. Hier gibt es einen Cameo vom chinesischen Superstar Zhang Ziyi ( Hero, Geisha )als gegnerische Kartellchefin, der allerdings leider sehr kurz ist. Ein Kampf der beiden Konkurrentinnen beginnt, doch leider wird dieser nur angeteasert und dann ist der Film auch schon vorbei. Wahrscheinlich sollte dies zum damaligen Zeitpunkt auf einen 3. Teil hindeuten, der 2006 ja auch erschien, nur eben mit gänzlich anderer Besetzung.

Teil 2 ist in meinen Augen nette Kost für zwischendurch, auch wenn er einen Tick schwächer war als Teil 1.

6 / 10

 

My Wife is a Gangster 3 ( aka Killerlady ) ( Jin Gyu-Cho / 2006 )

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Teil 3 der My Wife is a Gangster-Reihe ist in Deutschland unter dem alleinstehenden Titel "Killerlady" veröffentlicht worden und ausnahmsweise hat dies sogar ein Stück weit seine Berechtigung. Der Film hat nämlich nichts mit den beiden zusammenhängenden Vorgängern zu tun, jedoch ist Jin Gyu-Cho, Regisseur des Erstlings zurückgekehrt, nachdem er den Job für den zweiten Teil Jeong Heung-Sun überließ. Es wird nicht nur eine gänzlich neue Story erzählt, sondern Hauptdarstellerin Shin Eun-kyung ist auch nicht mehr an Bord und anders als man vielleicht vermuten würde, ist auch eine Zhang Ziyi weit und breit nirgends auszumachen, war sie in Teil 2 noch in der Schlussszene aufgetreten.

Stattdessen übernimmt Hong Kong Star Shu Qi das Zepter in diesem Teil und spielt die Tochter eines Triadenbosses ( gespielt von Shaw Brothers Legende Ti Lung, der jedoch leider wenig Screentime hat ), die zu Beginn des Films auf einem Triadentreffen bei einem eskalierenden Streit den rivalisierenden Boss tötet. Um sie in Sicherheit zu bringen, schickt ihr Vater sie kurzerhand nach Südkorea, wo sie in der Obhut dreier Kleingangster unterkommt.

Anstatt jedoch dass die Männer sie beschützen, ist es meist eher umgekehrt, wie sich schnell zeigt. Die Bande gerät in allerhand Situationen, aus denen scheinbar nur die mit allen Wassern gewaschene Aryong aus Hong Kong sie mit ihrer Schlagfertigkeit wieder herausmanövrieren kann.

My Wife is a Gangster 3 aka Killerlady präsentiert sich als lockerleichte romantic / actioncomedy mit einem guten Actionanteil und soliden aber nicht wirklich besonderen Kampfszenen, wobei der Fokus weitgehend auf Comedy liegt und der Film sich nicht wirklich ernst nimmt.

Gelungener Witz und Situationskomik dominieren die meiste Zeit über. Vor allem durch die Sprachbarriere entstehen allerhand lustige Situationen, wie z.Bsp. durch die Übersetzerin, die nach Lust und Laune, teil extra falsch übersetzt und die Jungs dadurch auf's Korn nimmt um gerne auch ihren eigenen Vorteil aus der Situation zu schlagen und ihnen eins auszuwischen.

Es sei erwähnt, dass man sich gerade diesen Film lieber im O-Ton mit Subs ansehen sollte, da man für die deutsche Fassung einfach alles drüber synchronisiert hat, wodurch natürlich jeglicher Witz diesbezüglich verloren geht und so manche Situation eben unlogisch wird.

Hong Kong Fans können sich über die Rolle von Ken Lo freuen, der sich als Rivale von Ti Lung's Figur Lim, Shu Qi entgegenstellt.

Kein richtiges Sequel, ist "Killerlady" losgelöst von der Reihe und für sich betrachtet eine unterhaltsame Komödie mit gelungenem Witz und sehr gut aufgelegtem Cast. Als Highlights entpuppen sich wirklich die 3 koreanischen Gangster, die sich um Aryoung kümmern sollen und weniger Shu Qi selbst, die ihre Sache aber gewohnt souverän meistert und neben ihrem guten Aussehen auch Charme zu bieten hat.

7 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #24 - The Street Fighter Reihe

 

The Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/7/73/Thestreetfighter.jpg/220px-Thestreetfighter.jpg

 

The Street Fighter aus dem Jahr 1974 gehört zweifelsohne zu den ganz großen Klassikern im Martial Arts Genre und hebt sich doch enorm von vielen Genrekollegen ab.

Japan's Action Star Nr. 1 Sonny "Shinichi" Chiba ist in der Rolle des Takuma Tsurugi zu sehen, alles andere als ein Held oder dergleichen. Er tötet für Geld und nimmt jegliche andere zwielichtige Aufträge an, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies wird schon eingangs deutlich, als er einen verurteilten Schwerverbrecher auf Auftrag seiner Geschwister aus dem Knast befreit. Als diese jedoch nicht die volle ,vorher vereinbarte Summe bezahlen können, tötet Tsurugi im Handgemenge den Bruder und will die Schwester "verkaufen" um an sein Geld zu kommen. Harter Tobak und genau das wird hier eindrucksvoll und kompromisslos durchgezogen, was sich so durch den ganzen Film zieht.

Tsurugi bekommt anschließend den Auftrag eine reiche Millionenerbin zu entführen. Ihr Onkel Masaoka ist ebenfalls ausgezeichneter Kämpfer und Sensei eines eigenen berüchtigten Karatedojo, welches Tsurugi erst mal gemütlich auseinandernimmt, allerdings in Masaoka einen mindestens gleichstarken Gegner findet. Er respektiert Masaoka und willigt ein, dessen Nichte nun zu beschützen wofür er sich mit einem Yakuzaclan anlegt, dem nun auch der befreite Verbrecher und dessen Schwester angehören und es läuft unweigerlich auf einen Rachekampf zwischen diesem und Tsurugi hinaus., welcher dann in toller Atmosphäre auf einem Schiff bei strömendem Regen ausgetragen wird.

Die vielen Fights sind klasse und es macht Laune Chiba dabei zu zusehen, wie er seine Gegner mit übertriebener Härte niederstreckt. Der Gewaltgrad ist enorm, schön blutig. Szenen, wie der gespaltene Schädel in Röntgenansicht oder die abgerissenen Hoden bleiben hier im Gedächtnis. Sonny Chiba passt wie die Faust aufs Auge in diese Rolle und gerade weil er eben kein strahlender Held ist, sondern ein skrupelloser Killer und Mann weniger Worte, ist die Rolle sehr interessant und man kann in der Gewaltdarstellung auch eben entsprechend harte Wege gehen.

9 / 10

 

 

Return of the Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51kcEykReiL.jpg

 

Noch im selben Jahr, 1974, erschien die Fortsetzung von The Street Fighter mit dem simplen Titel " The Return of the Street Fighter".

Teil 2 bietet wieder reichlich tolle und blutige Fights. Schon zu Beginn gibt es eine erste wahnwitzige Kampfszene zu sehen, in der Tsurugi in eine Polizeiwache einbricht um einen Zeugen mundtot zu machen und dabei zahlreiche Polizisten vernichtet.

Kurz darauf gibt es in einem Dojo tolle Waffendarbietungen von u.a. Tonfa, Nunchaku, Kama, Langstock und Schwert zu sehen. Nicht lange dauert es und Tsurugi soll Masaoka, den rivalisierenden Sensei ausschalten, den man bereits im ersten Teil kennenlernte und der der einzige Gegner war, der Tsurugi ebenbürtig schien. Dieser verweigert es gegen Masaoka vorzugehen und so schickt ihm sein ehemaliger Auftraggeber seine Schergen auf den Hals.

Der Fight gegen die verschiedenen Waffenkämpfer auf dem verschneiten Berg ist eines der Highlights. In der Mitte gibt es eine etwas längere ruhige Phase bevor es dann für ein ausdehntes Finale wieder anzieht.

Ein Markenzeichen des Films ist auch hier wieder ein absurd hoher Gewaltgrad, so werden einem Gegner beispielsweise durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf die Augen aus den Höhlen herausgedrückt. Herrlich überzogene Action. Die Choreo bietet reichlich Abwechslung und schöne Karatemoves. Sonny Chiba rockt die Rolle erneut, wer mir allerdings in diesem Sequel nicht ganz gefallen hat, war dieses nervige Mädel, welches Takuma da als Sidekick spendiert bekam.

Teil 2 ist nicht so gut wie der hervorragende Erstling aber geht wieder ordentlich ab und gehört zu den Genrehighlights.

8 / 10

 

 

The Street Fighter's last Revenge ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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Auftragskiller Tsurugi erhält den Job eine Kasette mit belastendem Material für einen großen Chemiekonzern zu stehlen und wird von seinen Auftraggebern bei der Übergabe um die Gage geprellt, was sich der Gute natürlich alles andere als gefallen lässt und das Tonband einbehält, während er einige der Schergen ordentlich zusammenfaltet. So schicken ihm sowohl die Gangster als auch die Betreffenden Konzernmitarbeiter ihre Killer auf den Hals.

Auch Teil 3 erschien, wie schon die beiden Vorgänger, ebenfalls im Jahr 1974. Anders als die beiden ersten Teile jedoch, ist dieser dritte und letzte Street Fighter-Teil vergleichsweise harmloser ausgefallen. Es gibt zwar jede Menge guter Fights und wieder tolle Action, jedoch ist der Gewaltgrad zurückgefahren worden. So vermisst man stellenweise ein wenig die graphische Gewalt die in den ersten beiden Teilen vorherrschte sobald Takuma Tsurugi sie Fäuste sprechen lies, da diese die Reihe irgendwie auch ein wenig auszeichnet. Ganz verzichten muss man aber zum Glück auch hier nicht darauf und so gibt es hauptsächlich im Finale dann doch die ein oder andere Gewaltspitze zu sehen. Auch benutzt Tsurugi hier oft Gadgets, wie Masken etc. und hat ein Versteck, was ein wenig an bekannte Agentenfilme im James Bondstyle erinnert.

Sonny Chiba ist wieder in seinem Element und prügelt sich in klasse Manier durch Horden von Gangstern.

Etsuko Shijomi , die im ersten Teil noch recht handzahm agierte ist hier in einer anderen Rolle zu sehen und darf dieses Mal auch ordentlich austeilen, zunächst als Gegnerin, wechselt sie zwischendurch aber öfter Mal die Seiten. Die Story ist kurzweilig und die ohnehin kurze Laufzeit garantiert durch die vielen Kampfszenen ein reichlich hohes Tempo.

Teil 3 fühlt sich insgesamt anders an als seine beiden Vorgänger und funktioniert für sich gesehen wohl besser als wenn man ihn als letzten Teil der Reihe sieht, denn da will er sich nicht so passend einfügen mit seinem anderen Grundton. Nichtsdestotrotz aber bekommen Fans hier einen tollen Chiba-Eastern geboten. Die Gewaltorgien der ersten beiden Teile sollte man aber nicht erwarten.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 7

 

Heute mit den letzten Filmen der offiziellen Reihe, Nr. 25 und dem späten Nachzügler Nr. 26:

 

 

 Zatoichi's Conspiracy ( Kimiyoshi Yasuda / 1973 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: KASAMA NO CHIMATSURI"

https://illustractiongallery.com/4103-large/zatoichi-s-conspiracy.jpg

 

Zatoichi's Conspiracy erschien im Jahr 1973 unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda und war der vorerst letzte Film der mittlerweile 25. Teile umfassenden Reihe, bevor sich Shintaro Katsu mit seiner legendären Figur auf die TV Bildschirme verzog.

Ichi kehrt nach über 20 Jahren in seinen Heimatort zurück und erfährt, dass die Frau, die ihn gestillt und großgezogen hat, leider verstorben ist. ( Dem aufmerksamen Zuschauer wird auffallen, dass einige Dinge und Details in der Zatoichi-Reihe sich durchaus mal widersprechen können. Die Zatoichi-Filme sind als meist alles lose Geschichten innerhalb eines Universums zu betrachten und folgen keinem Kanon. Auf Details wie beispielsweise Ichi's Blindheit - mal seit Geburt und mal seit seinem 8. Lebensjahr - etc. sollte man sich nicht versteifen. So besuchte Ichi bereits in einem der ersten Filme der Reihe die Frau, die ihn aufzog, wenngleich er hier seit über 20 Jahren nicht in seiner Heimat war, usw. ) Zufällig lernt er seine Ziehschwester kennen, die als Weise von eben der selben Dame großgezogen wurde. Quasi zur selben Zeit wie Ichi, kehrt auch sein damaliger Kindheitsfreund als erfolgreicher Geschäftsmann in das Dorf zurück. Sie treffen aufeinander, als Ichi für eine Massage von ihm gebucht wird und als er sich ihm zu erkennen gibt, reagiert dieser sehr abweisend und will nichts mehr von der Freundschaft wissen. Wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, ist er an der Ausbeutung der Bewohner beteiligt und es läuft unweigerlich auf einen finalen Konflikt hinaus, der Ichi vor ein inneres Zerwürfnis stellt.

Was diese Geschichte von den meisten Abenteuern Ichi's abhebt, ist dass er mit einigen der Personen eng durch die gemeinsame Vergangenheit auf unterschiedliche Weise verbunden ist. Der Film gibt insgesamt zwar ein sehr ruhiges und erhabenes Tempo vor, ist aber nicht zuletzt durch die Charakterkonstellationen und die damit verbundene Geschichte sehr interessant und spannend. Man fragt sich natürlich, was aus den Dorfbewohnern wird und gerade die Entwicklung des Verhältnisses von Ichi zu seinem damaligen Freund ist interessant, da dieser sich hier leider als "Gegenspieler" entpuppt., wenn man so will. Die Story ist sehr emotional erzählt und auch Ichi merkt man dies an. Hat dieser normalerweise eine enorme Geduld und ist meist frohen Gemütes, spürt man förmlich, wie sein Gemüt umschlägt und eine sehr düstere Seite von ihm zum Vorschein bringt, als er die Missstände hier sieht. Diesen düsteren Ichi hat man wirklich selten oder nur in Ansätzen so gesehen und es ist gerade als Zuschauer über die vielen Filme immer schön zu sehen, wie vielschichtig diese Figur eigentlich ist. Das Ganze entlädt sich in einem wirklich fulminanten Showdown. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Action, so geht es in diesen letzten 15 Minuten umso heftiger ab. Sehr blutig mit abgetrennten Gliedmaßen und Blutfontänen bahnt sich Ichi seinen Weg durch die zahlreichen Gegner und zieht sie zur Verantwortung für ihr verdorbenes Tun.

Ein klassisches Happy End gibt es nicht, somit fühlt sich der Film auch nicht nach einem letzten Teil einer Reihe an, sondern eben wie ein weiteres Zatoichi-Abenteuer. So bleibt man der Figur des Zatoichi treu und eine Art Abschluss oder Happy End hätte mir nicht gefallen und wäre unpassend gewesen. Insgesamt ein toller ( vorerst ) Abschluss dieser legendären Filmreihe und großes Kino.

8,5 / 10

 

Zatoichi: Darkness is his Ally ( Shintaro Katsu / 1989 )

"ZATOICHI"

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Der 25. Zatoichi-Film markierte seinerzeit den vorerst letzten Kinoausflug des blinden Schwertkämpfers, jedoch führte Shintaro Katsu seine ikonische Rolle für die insgesamt 100 Folgen umfassende TV-Serie zwsichen 1974 und 1979 fort. Im Jahr 1989 wollte es Katsu nach gut 16 Filmpause bzw. 10 Jahren nach seinem letzten Auftritt in der Rolle noch einmal wissen und legte einen letzten und somit 26. Film nach, bei dem er selbst Regie führte ( übrigens erst zum 2. Mal in der ganzen Reihe - erstmalig saß er bei Film Nr. 24 auf dem Regiestuhl ) und auch am Drehbuch mitgeschrieben hat.

Der sichtlich gealterte Zatoichi besucht einen alten Freund und gerät dabei in die Machenschaften zwischen korrupten Beamten und der Yakuza, die er ordentlich gegen sich aufbringt, als er sie in ihrer Spielhölle um ihr hart ergaunertes Geld bringt, mit seinen typischen Tricks und der Gerissenheit.

Im Prinzip bietet dieser Film nach der langen Pause viele der bekannten Elemente, die man von einem Zatoichi Film irgendwo auch erwartet. Man freut sich, wenn er beim Spiel seinen alten Trick mit dem zweiten Paar Würfel anwendet, oder seine Macht demonstriert, in dem er die Spitze einer Kerze mit seinem Katana abschlägt.

Wie fast alle der früheren Filme folgt auch dieser Teil keinem Kanon in der Reihe. Zum Beispiel wird erwähnt, dass Ichi im Alter von 2 Jahren blind wurde, jedoch gab es in früheren Filmen bereits unterschiedliche Aussagen dazu. Mal war er seit seiner Geburt blind und mal seit dem 8. Lebensjahr. Man muss die Filme als meist für sich alleinstehende Episoden betrachten.

Auffallend ist eine recht intensive Sexszene im Badehaus die es in der Form in den alten Filmen nicht gab. Genau genommen gab es bisher nur 1 Mal in Film Nr. 24 eine Szene die Ichi beim Liebesspiel mit einer Frau zeigte, übrigens wie oben bereits erwähnt, neben diesem der einzige weitere Film der Reihe, bei dem Shintaro Katsu selbst Regie führte - war sicherlich also kein Zufall, dass er solche Szenen eingebaut hat, der gute Katsu.

In einigen Filmen der Reihe, besonders in den späteren Werken experimentierte man mit einigen funky 70er Soundtracks. So auch in diesem Film, der eben in den 80er entstand und eine für die Szenerie untypische 80er Jahre Musik enthält.

Die Kampfszenen sind sehr blutig und klasse inszeniert. Natürlich machen sich die technischen Möglichkeiten der späten Achtziger gegenüber dem vorherigen Jahrzehnt deutlich bemerkbar. So ist die Choreographie deutlich ausgefeilter und bietet nebst einer hohem Geschwindigkeit eine recht komplexere Abfolgen mit reichlich tollen Moves und Kreativität, auch was die Kameraarbeit angeht. Der Härtegrad ist hoch und sorgt für blutigere Action, als man es in den älteren Filmen sah, denn hier fliegen des Öfteren auch mal buchstäblich die Fetzen inklusive der für das Genre typischen Blutfontänen. Ichi präsentiert sich hier als absolute Kampfbestie in den Fights und gerade im Showdown wird die Gewalt schön zelebriert, wie es ansatzweise nur in 1-2 der alten Filme war und bietet einen hohen Bodycount. Ein wahres Fest für den geneigten Chambarafan der härteren Gangart! Das Sounddesign trägt seinen Teil zur Wirkung der Kämpfe bei.

Zatoichi's Widersacher, Boss Goemon wird übrigens von Shintaro Katsu's Sohn Ryutaro Gan gespielt, der seiner Figur eine gute, eiskalte Ausstrahlung verpasst. Leider war er beim Dreh aktiv in einen tragischen Setunfall verwickelt, als er den Stuntman Yukio Kato versehentlich mit einem echten Katana, welches eigentlich eine Attrappe hätte sein sollen, tödlich verwundete.

Atmosphärisch zieht dieses neue Werk leider den kürzeren im Vergleich zu den alten Klassikern. Der Film wirkt zwar schön düster und dreckig, lässt aber auch ein wenig den Charme der früheren Werke vermissen. Insgesamt aber ein solides Spätwerk Katsus.

6,5 / 10

 

Das war es nun mit allen 25 ( +1 ) Filmen der offiziellen Zatoichi Reihe, 

der Special-Blog zu dem Thema ist allerdings noch nicht beendet ;-)

 

In diesem Sinne...

 

....to be continued !

 

Gruß

"John Woo"

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