16x Karl May Teil III
29. November 2021Servus!
Zeit für den letzten teil der Karl may Box, dieses Mal komplett ohne Winnetou, dafür aber auch mit mehr Bezug zu Mays Werken:
Der Schatz der Atzteken (1965)
(rebuy.de)
Mexiko 1864: Der von den Franzosen eingesetzte österreichische Herrscher wird vom Volk nicht akzeptiert.
Darum schickt der US-Präsident den deutschen Arzt Dr. Sternau, um dem Rebellenanführer eine Botschaft zu überbringen.
Dabei trifft er auf einen schwäbischen Kuckucksuhrenvertreter!, legt sich mit einem aufmüpfigen Soldaten an und wird das Opfer einer Intrige.
Trotz des Titels geht es herzlich wenig um den eigentlichen Schatz dafür um eine ganze Menge anderer Dinge. Jedoch handelt es sich hier auch nur um den ersten Teil der Geschichte, da der Stoff zuviel war für einen Film.
Übrigens sind die historisischen Stätten zu Beginn des Films alles mögliche, nur nicht aztekisch .
Die Pyramide des Sonnengottes (1965)
(rebuy.de)
Das Abenteuer geht weiter, dieses Mal steht die intrigante Josefa steht hier noch mehr im Mittelpunkt, da sie quasi als die Oberschurkin inszeniert wird.
Immerhin ist der Aztekenschatz hier etwas wichtiger als im Vorgänger.
Lex Barker, Rik Battaglia und Ralf Wolter kommen hier zwar wieder zusammen, jedoch überzeugt mich im Grunde nur Battaglia als verdorbener Hauptmann Verdoja. Barker kann kaum Gefühle zeigenund wirkt eher wie ein Statist während sich Wolter nervig durch den Film schwäbelt.
Hingegen ist mir die Musik positiv aufgefallen. Eine Mischung aus US-Western-Melodie und Abenteuerklängen.
Dafür ist der große Endkampf ein ziemliches Flickwerk von Szenen die nichtmal zusammenpassen. Da kämpfen Reiter im Sonnenuntergang gegen Indianer bei hellichtem Tag.
Die Filme sind zwar kein Meisterwerk, aber im großen und ganzen doch recht unterhaltsam auch wenn die Dialoge recht einfallslos sind.
Der Schut (1964)
(rebuy.de)
Für die letzten 3 Filme verlassen wir dann Amerika um uns in den Orient zu begeben.
Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abdul Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah (die Hälfte musste ich nachschauen ) sind im Orient unterwechs und erleben viele Abenteuer.
Im ersten Film (welcher eigentlich der letzte Teil des Orientzyklusses ist) wird Karas Freund Galingre vom Schut entführt. Einem Schurken, der sein Unwesen auf dem Balkan treibt, dessen wahre Identität aber nicht bekannt ist. Natürlich machen sich die zwei gleich auf den Weg zur Befreiung. Der Film ist recht Episodenhaft inszeniert und bietet zwar passende Kulissen, welche sich nach den ganzen "amerikanischen" Geschichten aber teilweise doch etwas abgenutzt haben.
Außerdem werden hier auch andere Elemente aus dem Orientzyklus verarbeitet, wie z.B. der Mübarek.
Neben Lex Barker als Kara Ben Nemsi wirken unter anderem Chris Howland als steifer britischer Diener und natürlich Ralf Wolter als Halef mit.
Wobei Letzterer irgendwie nicht ganz in die Rolle hineinpasst, wirkt er doch meistens wie ein orientalischer Sam Hawkens und nicht wie der liebenswürdig clevere Wegbegleiter, den man aus den Büchern kennt.
Dennoch haben wir hier einen insgesamt recht unterhaltsamen Film, der nur zum Ende hin, wenn es richtig emotional hätte werden können, leider sein Potential verschenkt.
Durchs wilde Kurdistan (1965)
(rebuy.de)
Eigentlich wollte Kara Ben Nemsi sich nun auf den Weg nach Europa machen, doch dann erfährt er von der Entführung des Sohnes eines Scheichs und macht sch mit Halef wieder an die Verfolgung der Entführer.
Nachdem man mit dem letzten Teil des Orientzyklusses begann geht es mit der 2. Geschichte munter weiter.
Der Film ähnelt dem Vorgänger tatsächlich in weiten Teilen, gefällt mir aber doch etwas besser.
Die Abenteuer wirken weniger episodenhaft, die Intrigen des Machredsch sind glaubwürdiger und die Szenen mit Lord Lindsay und Archibald funktionieren besser.
Im Reich des silbernen Löwen (1965)
(rebuy.de)
Der letzte Teil taucht kurioserweise nichtmal in der bisher erschienenen Orientbox von Karl May auf, ist aber doch der direkte Nachfolger von "Durchs wilde Kurdistan"
Eigentlich handelt es sich bei den beiden Filmen sogar um einen einzige, weshalb man Barker auch nur 1x die Gage zahlen wollte, wogegen dieser jedoch erfolgreich klagen konnte.
Der Machredsch hat das Ende vom Vorgänger überlebt und möchte sich einen großen Schatz unter den Nagel reißen, der von Marah Durimeh behütet wird.
Dafür plant er die Entführung von deren Enkelin während er nebenbei auch noch auf Rache an Kara Ben Nemsi trachtet.
Das Abenteuer am Salzsee ist so ziemlich der einzige Lichtblick im Film. Während man hier tatsächlich etwas Spannung geboten bekommt, plätschert der restliche Film irgendwie so vor sich hin.
Selbst die Belagerung und vor allem die Tiere als Brandstifter sind absolut unspektakulär.
Der Endkampf hätte es zwar wieder rausreißen können, doch dafür fehlten mir die Nahaufnahmen.
Kleiner Zusatz: Am 22.11. starb gerade erst Marie Versini, die französische Schauspielerin, die neben Nscho-tschi in den Winnetou-Filmen auch die Ingdscha in den Orient-Filmen spielte.
Zum Abschluss noch ein paar Worte über die Box an sich: Wenig überraschend handelt es sich um eine Papphülle, in der alle 16 BD's einzeln in Plastikhüllen stecken. Wie so oft wäre eine aufwendigere Verpackung natürlich super gewesen, aber die Nachfrage wäre wohl nicht da gewesen, vermute ich jetzt einfach mal.
So, damit wäre die Box dann zu Ende und wie so oft gab es dabei Höhen und leider auch ein paar Tiefen. Dennoch hötte ich doch auch gerne ein paar andere Klassiker von May verfilmt gesehen.
Vor allem mein persönliches Highlight Kapitän Kaiman wäre bestimmt recht interessant geworden. Falls man sich an der Geschichte dazu orientiert hätte .
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
Boxenstopp: Kings of Hollywood
23. November 2021Bevor es mit Karl May weitergeht, wollte ich mal wieder einen einzelnen Film angehen:
https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/163415-kings_of_hollywood_2020 (2020)
Der erfolglose Regisseur Max steckt in Geldnöten, da ihm ein Mafiosi im Nacken sitzt.
Doch dann kommt ihm eine Idee, bei der es um gefährliche Stunts und hohe Versicherungssummen geht.
Filme die Hollywood nicht gerade ins beste Licht rücken haben es ja traditionell schwer. So hat man das Gefühl, dass auch dieser Streifen recht stiefmütterlich behandelt wird.
Dabei ist der Titel auch bei der Besetzungsliste Programm:
Robert De Niro als untalentierter Regisseur, Tommy Lee Jones als unverwüstlicher aber suizid gefährdeter Schauspieler und Morgan Freeman als Kredithai gehören definitiv zur obersten Riege.
Unterstützt werden die 3 Großen u.a. durch Zach Braf, Eddie Griffin und Emile Hirsch.
Die Darsteller hatten sichtlich Spaß bei ihrer Arbeit, was sich z.B. beim Overacting von De Niro bemerkbar macht. Kennt man ihn doch eigentlich mehr als den Mann mit der stoischen Miene. Leider lässt Christian Brückner ihn eher jaulig rüberkommen, ähnlich dem Drachen in der 7bte Zwerg. Was nicht wirklich zu dem Filmemacher mit Mordabsichten passen mag.
Zusätzlich gibt es in dem Film auch einige Running Gags wie der Setausstatter der ob des Farbmangels in einem Westernfilm kurz vor der Depression steht.
Die Handlung spielt im Jahre 1974 was einen der Film auch immer wieder spüren lässt (im Gegenzug zu Wonder Woman 1984). Dazu verspricht die Geschichte eine gehörige Portion schwarzen Humor, die teilweise recht comichaft inszeniert wurde.
Die Kamerabilder sind wirklich prima, vor allem während der Drehs und Unfälle ist die Inszenierung klasse. Und wenn der Regisseur mitten im Dreh immer waghalsigere Stunts fordert wird es von der restlichen Crew irgendwie so einfach hingenommen.
Immerhin war damals die Einmischung durch die Studios noch nicht so schlimm wie heutzutage, da hatte der Regisseur noch wirklich viel mehr Macht. (Künstler wie Christopher Nolan mal ausgenommen).
Leider verliert der Film zum Ende hin deutlich an Fahrt und die wirklich recht vorhersehbare Handlung verliert sich in einem ereignis- und emotionslosem Happy End.
Insgesamt betrachtet ein mittelmäßiger Film, den man sich durchaus ansehen kann, der aber nur für Fans der Darsteller (wie mich) in der Sammlung bleiben dürfte.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
16x Karl May Teil II
11. November 2021Old Shurehand Teil 1 (1965)
(karlmayusa.com)
Die Räuberbande des "Generals" überfällt einen Zug um Lohngelder zu rauben. Auf der Flucht täten Sie den Sohn eines Farmers und lassen es wie einen Indianerangriff aussehen, was zu Spannungen führt.
Old Shurehand hat also allerhand zu tun.
Der dritte und letzte Auftritt von Stewart Granger war einer der weniger erfolgreichen Karl May Produktionen, weshalb die Teile 2 und 3 nicht mehr produziert wurden. (Das Phänomen ist ja auch heutzutage leider noch bekannt)
Der mangelde Erfolg lag zum Teil wohl daran, dass Winnetou recht wenig in diesem Film vorkommt. Laut Pierre Brice lag das daran, dass Granger als bekannter Westernstar das Drehbuch eigenmächtig umgeschrieben hatte um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken.
Und auch wenn der Film Old Shurehand heißt, stellt die Romanvorlage doch eher Old Shatterhand und Winnetou als Hauptfiguren dar.
Zu der These von Brice passt auch der grundsätzliche Ton des Films:
Es gibt übertriebene Albernheiten (Hau-den-Lukas) und sehr persönliche Momente (Bruderrache).
Leider dümpelt der Film oft so vor sich hin, obwohl das Thema eigentlich recht spannend ist und durchaus gut erzählt hätte werden können.
Karl May: Winnetou I (1963)
Der skrupellose Santer kürzt den Bau einer Eisenbahnlinie ab um das gesparte Geld einzustreichen. Dadurch verärgert er jedoch die Apachen, durch deren Gebiet die Linie führt. Ein Angestellter der Bahnlinie namens Old Shatterhand versucht in dem Konflikt zu vermitteln.
Hier ist er nun, der Anfang der legendären Freundschaft zwischen dem Indianer und dem Deutschen.
Obwohl das Thema des Films (Eigene Bereicherung führt zu Konflikten zwischen Indianern und Weißen) jetzt schon mehrmals behandelt wurde, wirkt es hier dennoch nicht ausgelutscht. Was zum einen natürlich an der Personengestaltung liegt: Winnetou ist noch nicht der weise und ruhige Häuptling, sondern will durchaus auch mal Blut sehen.
Zum Anderen wirkt die tolle Inszenierung, von der Saloonbelagerung bis hin zum Flusskampf doch aufwendiger als in den vorher beschriebenen Filmen.
Wobei der Punkt von Winnetous Befreiung durch einen "Unbekannten" schon etwas haarsträubend wirkt.
Aber das doch recht tragische Ende gleicht es dann wieder aus.
Grundsätzlich hält sich der Film wieder stärker an die Vorlage als die bisherigen Filme, wobei Santas Rolle hier wesentlich gößer ausfällt.
Dieser wird übrigens von Mario Adorf gespielt, wobei ich finde, dass er die Hinterhältigkeit nicht wirklich gut rüberbringen kann.
Karl May: Winnetou II (1964)
Der Bandit Forrester versucht Zwietracht zwischen den Indianerstämmen zu sähen um ihnen so ihre Ölvorkommen abluchsen zu können.
Aber natürlich hat er die Rechnung ohne Winnetou und Old Shatterhand gemacht.
Der Film spielt einige Zeit nach dem 1. Teil und auch nach dem Schatz im Silbersee und konzentriert sich unter anderem auf den romantischen Teil der Romanvorlage.
Und tatsächlich ähnelt Winnetous Part doch recht stark an einschlägige Kitschvertreter. Wobei die für ihn tragische entwicklung die Sache wenigstens etwas interessant macht. Ansonsten hat der Film zwar gute Schauwerte in Form von Kulissen und Action, ist in seiner Handlung aber recht zäh und bis auf Winnetou sind die einzelnen Personen auch eher steif und oberflächlich. Abgesehen natürlich von Mister Wahnsinn Klaus Kinski, der sich hier etwas hervorhebt.
Ansonsten haben wir mit Karin Dor und Eddi Arent zwei weitere Vertreter der Edgar-Wallace-Riege.
Karl May: Winnetou III (1965)
Der Abschluss der Trilogie mit dem dramatischen Ende welches viele Fans durch Briefe versucht haben aufzuhalten.
Ein habgieriger Gauner versucht die Indianer aufzuwiegeln, um deren Verträge mit der Regierung zu unterwandern.
Als Winnetou und Old Shatterhand davon erfahren und im Auftrag des Gouverneurs mit dem Häuptling des Stammes reden sollen werden, schickt man eine Bande von Räubern aus um Winnetou aufzuhalten.
Die erste Hälfte wird von der Jagd auf Winnetou bestimmt, was nach eineiger Zeit etwas langweilig wird. Danach geht die Spannungsschraube aber weiter und endet in dem berühmten Ende, welches für damalige Verhältnisse wahrlich berührend gewesen sein muss.Auch wenn es sehr stark vom Roman abweicht.
Wenn ich die Filme das nächste mal sehe, werde ich mir diesen wahrscheinlich bis zum Schluss aufheben .
Old Shatterhand (1964)
(rebuy.de)
Der teuerste Film der Reihe basiert auf keinem von Mays Werken, da die Produzenten keine Rechte daran hatten.
Ein Unbekannter versucht mit allen Mitteln den Frieden zwischen Indianern und Weißen zu stören ( mal wieder) in dem er Angriffe der Indianer vortäuscht.
Wobei ihm ein Indanermädchen und ein kleiner Junge auch im Wege stehen.
Der Tonfall ist hier wieder ernster, bis hin zum Schicksal des kleinen Toms gibt es kaum humorige Momente, dafür ist Winnetou hier mehr in das Geschehen involviert, was zu einem Häuptling auch besser passt als das einfache herumreiten durch die Prärie.
Der Film ist weitaus verzwickter als tatsächliche May-Verfilmungen, wobei es mir schon etwas zuviel wurde.
Dennoch haben wir hier einen eher spannenden Vertreter der Reihe, auch wen die literarische Grundlage fehlt.
Karl May: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (1968)
Old Shatterhand beschützt die junge Mabel, welche den Namen ihres Vaters versucht rein zu waschen. Dieser soll sich mit Gold der Armee abgesetzt haben. In Wirklichkeit hat er es jedoch kurz vor seinem Tode versteckt und Winnetou einen Brief übergeben, welcher das Versteck beschreibt.
Aber natürlich ist auch ein Gauner mit seiner Räuberbande hinter dem Schatz her.
Der letzte Film dieses Blog-Teils ist zudem der letzte mit Winnetous Beteiligung. Und auch Lex Barker schlüpft hier zum letzten mal in seine Paraderolle, bleibt uns aber noch etwas erhalten.
Der Film ähnelt von der Grundhaltung her dem Schatz im Silbersee, nur dass hier die Guten den Weg kennen und von den Schurken verfolgt werden.
Und wieder einmal basiert der Film nicht im Geringsten auf einem Werk von Karl May.
Was man besonders gut am Verhalten der Indianer sehen kann, gerade die Sioux rennen gegen Ende des Films nur noch hin und her.
Mit Sam Hawkens und Lord Castlepool ist dann auch der Humor entsprechend vertreten, wobei es hier auch wieder mehr Albernheiten gibt als im Vorgänger.
Mal schauen ob die folgenden Filme sich mehr an den Werken orientieren .
Ich jedenfalls kann jetzt auch ein Wenig Abwechslung zur Prärie gebrauchen.
In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!
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