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Von Rocky zu Creed

30. September 2020
Moin Zusammen!

Durch ein Angebot aus dem uneinigen Königreich bin ich zu den letzten beiden Filmen der Rocky-Reihe gekommen.
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Grund für mich nocheinmal alle Filme zusammen zu sehen.
(Alle Bilder stammen von bluraydisc.de)

Rocky (1976)
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Der Klassiker schlechthin und wirklich ein Film den man zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte. Egal ob einem Boxen, Stallone oder Filme aus den 70ern gefallen oder nicht. Die Geschichte von der einmaligen Chance sich zu Beweisen ist für mich wirklich ein Meisterwerk.
Stallone spielt hier nach seinem eigenen Drehbuch wirklich beeindruckend. Weshalb auch spätere Glanzleistungen im ernsteren Fach wie z.B. Copland wirklich keine Überraschungen sind.
Es gibt ja immer wieder Personen die einfach mit einer bestimmten Rolle verbunden sind. So stelle ich mir bei den ??? immer wieder Ben Stiller als Justus Jonas vor.
Im Falle von Burgess Meredith ist es so, dass ich in der alten Batman-Serie immer den Trainer Mickey sehe und nie den Pinguin als Trainer.

Rocky II (1979)
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Tja, wie so oft bei erfolgreichen Filmen musste natürlich eine Fortsetzung her. Und wie an diesem Beispiel gut zu erkennen haben solche Nachfolger oft das Talent mehr zu zerstören als zu ergänzen.
Nicht nur, dass die Handlung sowie vor allem das Ende absolut vorhersehbar sind (und es wahrscheinlich auch schon aus damaliger Sicht waren).
Nein der Film macht mir persönlich auch noch die Nachfolger madig.
Durch die Tatsache, dass Rockys Auge schwer geschädigt ist werden die Kämpfe in den späteren Filmen irgendwie unglaubwürdig. Für mich ein Beisüiel von überdramatisierung einer banalen Handlung.

Rocky III - Das Auge des Tigers (1982)
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Nach dem lahmen 2. Teil ist dieser hier für mich dann wieder ein echtes Highlight.
Glaubwürdig gespielt mit einem interessanten Gegner und natürlich legendärer Titelmusik.
Clubber Lang, gespielt von Mr. T,  ist wie Rocky seinerzeit ein kleines Licht in der Box-Welt. Nur hat er eine innere Wut auf die Welt und vor allem auf die eleganten Anführer der Box-Elite, dass er den verwöhnten Rocky einfach platt macht.
Genau dieser Film ist es an den ich immer dann denken muss wenn die deutsche Fußball-Elf mal wieder spielt :mad:.

Rocky IV - der Kampf des Jahrhunderts (1985)
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Was machte man mit einer Filmreihe in den 80er Jahren wenn man eine Idee brauchte?
Der Kalte Krieg war doch immer für eine Idee gut. Selbst Star Trek, in einer ideologischen Zukunft spielend war da nicht sicher vor entsprechenden Motiven. Da bot es sich natürlich an auch einen Box-Kampf zwischen "Gut" und "Böse" austragen zu lassen. Aber selbstverständlich mit einem Sieg für die Amerikaner und zwar auf eine Art und Weise, die ihn die Herzen der Russen  gewinnnen lässt, inklusive heroischer Ansprache zum Weltfrieden. Dank des Schicksals von Apollo wurde dieser Teil dann auch als einziger Film der Reihe erst ab 16 freigegeben.
Für mich fällt dieser Film nach dem straken 3. Teil zwar wieder ab ist bei allem Patriotismus aber dennoch ein guter Vertreter der Reihe. Was nicht zuletzt auch an dem dramatischen Tod von Apollo liegt, einer sympathischen Figur in einer berühmten Filmreihe sowie dem klasse Soundtrack von Survivor. Dennoch bekam der Film satte 5 goldene Himbeeren.

Rocky V (1990)
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Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion muss Rocky nicht nur feststellen, dass er pleite ist, nein durch den Kampf ist er körperlich so angeschlagen, dass weitere Kämpfe nicht mehr in Frage kommen.
Rocky versucht sich für seine Familie so gut es geht durch zukämpfen. Doch als ein junger talentierter Boxer auftaucht und Rocky um Hilfe bittet verliert dieser seine Familie und vor allem seinen Sohn aus den Augen und konzentriert sich nur noch auf seinen neuen Schützling. Doch diesem steht der Sinn nur nach Geld und vor allem Annerkennung, die er im Schatten seines berühmten Trainers nicht erhält.
Stallone soll mal gesagt haben, diesen Film nur aus Geldgier gemacht zu haben, was etwas ironisch anmutet wo es doch im wesentlichen darum geht, dass Rocky eben nicht für Geld alles macht was ihm angeboten wird, also hier explizittt ein neuer Boxkampf.

Rocky Balboa (2006)
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Die meisten Fortsetzungen, die nach längerer Pause folgen sind in meinen Augen unnötig bis enttäuschend. Blues Brothers 2000, Independence Day 2 und ja leider auch Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels.
Aber es gibt auch positive Beispiele: Blade Runner 2049, Superman Returns, Bad Boys for Life und natürlich Rocky Balboa.
Einem Paukenschlag gleich meldete sich Stallone mit seinen beiden erfolgreichen Rollen zurück, denn 2 Jahre später folgte auch John Rambo.
Wie Rocky 1 spiegelt dieser Teil zu einem großen Teil Stallones eigenes Leben wieder.
Denn nocheinmal wollte er wissen ob er den Boxer glaubhaft verkörpern kann und  ja, das ist ihm durchaus gelungen. Obwohl Rocky eigentlich körperlich nicht mehr in der Lage dazu sein sollte.
Verletztes Auge, Loch im Kopf, 60 Jahre alt, klingt alles irgendwie nicht sehr glaubwürdig so gegen den Weltmeister anzutreten.
Mich würde wirklich interessieren wie so ein Kampf in echt aussehen würde.
Mike Tyson oder einen der Klitschkos nochmal im Ring sehen...das wäre was, oder?

Creed - Rocky's Legacy (2015)
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Ich gestehe, dass ich an diesem Film herzlich wenig Interesse hatte, war mich doch von Anfang an klar, wie der Hase laufen würde. Und tatsächlich bietet der Film wenig Überraschungen. Interessant ist hier höchstens, dass das Thema der großen einmaligen Chance hier von einer anderen Seite her angegangen wird.
Hatte Rocky in Teil eins noch die einmalige Chance als vollkommen Unbekannter gegen den Weltmeister anzutreten, ist hier ein durch persönliche Kontakte und entsprechendem Hintergrund durchaus priviligierter Anfänger, der seines Namens wegen ausgesucht wird.
Obwohl der Film wirklich gut ist, hat er leider doch einige Schwächen. Der Versuch die Beweggründe des knallharten Weltmeisters zu erklären und ihn sogar etwas menschlich darzustellen misslingt komplett.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, der Fuilm wolle einfach zuviel auf einmal erzählen.
Rockys Leben, Adonis Privatleben, der Kampf um Annerkennung aufgrund von Leistung und nicht des Namens wegen. Das ist alles zuviel auf einmal. Zumal sich die Geschichte ja auch wiederholt und es kaum Neuigkeiten gibt.
Aber gerade Stallones eigenes Spiel gibt dem Film nochmal einen ordentlichen Auftrieb. Nicht umsonst wurde er hierfür mit dem Erlöserpreis der goldenen Himbeere ausgezeichnet.
Übrigens: Nachdem Trump seine Wahl gewonnen hatte wurde den Simpsons ja hellseherische Fähigkeiten bescheinigt. Mit diesem Film widerlegt sich die These jedoch, da der Titel nicht wie von Bart beschworen "Adrians Rache" lautet.

Creed II - Rocky's Legacy (2018)
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Nachdem Adonis es doch irgendwann zum Weltmeister geschafft hat taucht natürlich sofort ein Herausforderer an, der selbstverständlich um einiges härter ist als Adonis es je war. Doch der Gegner ist nicht irgendwer.
Auf diesen Film war ich dann doch sehr gespannt, nicht nur wegen der Alt-Stars sondern auch wegen des persönlichen Konflikts und wie der wohl hier verarbeitet wird.
Der Film bedient sich natürlich bei den Vorgängern, vor allem an den Teilen III und IV.
Denn nachdem Adonis einiges einstecken musste und es auch privat drunter und drüber geht muss er erstmal wieder auf die Beine kommen bevor er den Kampf des Jahrhunderts bestreiten kann.
Was mich doch etwas überrascht hat ist das Hauptthema des Films. Denn im Grunde geht es um Familie.
Adonis baut seine auf, was trotz beruflichem Erfolg nicht so einfach wird. Rocky setzt sich mit seiner aus einander. Und selbst bei Drago geht es vor allem um dessen Vater und seine Beziehung zu Victor. Im gegensatz zu Creed macht man sich gar nicht erst die Mühe  zu versuchen den gegner etwas sympathischer hinzustellen. Er ist wie sein vater seinerzeit einfach ein Produkt. Gezüchtet und trainiert um die Überlegenheit gegenüber dn Amerikanern zu beweisen. Die Tatsache, dass sich die Geschichte zu wiederholen scheint treibt ihn dann auch zu unerwarteten Maßnahmen.

Insgesamt sind die Creed Filme für mich besser ausgefallen als erwartet. Dennoch bin ich unsicher ob ich weitere Rocky & Creed Filme wirklich in der Sammlung haben muss.

In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür,
Zeit ist ein Fenster.

Der Herr der Gefangenen

2. September 2020
Moin zusammen!

Stephen King gilt nicht zu unrecht als "King of Horror"

(wikipedia.de)

Doch wenn man seine Werke mal so zusammen ansieht, fällt auf, dass ein bestimmtes Motiv immer wieder in seinen Werken auftaucht:
  Gefangen!
Klar, das beängstigende Gefühl, aus einer Situation nicht heraus zu kommen ist natürlich ideal für eine Horror-Geschichte, übertroffen wohl nur von dem Gefühl der Gefahr nicht entkommen zu können. Aber auch in den Werken Kings, die nicht dem Gänsehaut-Genre angehören sind seine Protagonisten immer wieder in ihren Bewegungen eingeschränkt.

Hier habe ich mal ein paar Beispiele aufgeführt:

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ES - Teil 1 (2017)
Vielleicht etwas weit hergeholt für den Anfang, aber im 1. Teil sind die Protagonisten noch Kinder, die sich in einer Kleinstadt dem Bösen entgegenstellen müssen. Sie können nicht einfach davonlaufen und das Böse ignorieren ist hier auch keine Option. Es ist wie in einem städtischen Kindergarten: Der große Rhowdy drangsaliert alle, doch die Betreuer können einem nicht helfen.


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Misery (1990)
Natürlich der Klassiker unter Kings Romanen wenn es um das Thema "Gefangen" geht.
Früher dachte ich die Geschichte des Schriftstellers, welcher von einem psychisch angeschlagenen Fan ans Bett gefesselt wird spiegle Kings Furcht vor verrückten Fans wieder. Doch tatsächlich thematisierte er hier seine Alkohol- und Drogensucht, hatte er doch die Befürchtung ohne Suchtmittel nicht mehr schreiben zu können.


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Die Verurteilten (1994)
Diese Version vom Leben hinter Gittern gilt vielerorts als bester Film aller Zeiten und hat so garnichts von einer Horror-Geschichte. Zeigt aber auf eindringliche Art und Weise viele Seiten der dauerhaften Beschränkungen, wie z.B. die Probleme mit der anschließenden "Freiheit" von Brooks.


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Der Werwolf von Tarker Mills (1985)
Hier haben wir es weniger mit einer räumlichen Einschränkung, als mehr mit einer körperlichen zu tun. Während mehrere Menschen grausam abgeschlachtet werden macht sich der an den Rollstuhl gefesselte Marty auf die Jagd nach dem Untier.
Im Großen und Ganzen ist das Handycap ohne höhere Bedeutung und bis auf eine Verfolgungsszene zwischendrin auch nicht unbedingt relevant für die Geschichte gibt dem Helden aber das Gefühl noch mehr im Nachteil zu sein, als der Rest der Bewohner.


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Katzenauge (1985)
Im 2. Teil dieser Kurzfilmreihe "Der Mauervorsprung" ist Johnny's Welt vorübergehend auf den Mauersims eines Hochhauses reduziert und sofern er an seinem Leben hängt gibt es für ihn nur eine Richtung.


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The Green Mile (1999)
Wieder ein Gefängnis-Film, doch dieses Mal aus der Sicht der Wärter.
Jetzt könnte man anführen, dass der Film daher nichts in meiner Aufzählung zu suchen hätte. Aber auch hier git es Grenzen, die den Wächter Paul zu gewissen handlungen zwingen, bzw. ihn von anderen abhalten. Doch sind es keine physischen Mauern, sondern Gesetzestreue, Pflichtgefühl und gesellschaftliche Zwänge die ihn schließlich sogar an Gott zweifeln lassen, muss er doch einen Menschen mit augenscheinlich göttlicher Gabe dem Tode übergeben.

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Cujo (1983)
Hier ist die Lage dann wieder etwas klassischer: Gefangen in einem defekten Wagen, belagert von einem tollwütigen Hund.


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Shining (1980)
Auch hier ist das Problem der Gefangenschaft offensichtlich und natürlich Hauptbestandteil der Handlung.


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Running Man (1987)
Diese Verfilmung von Kings (bzw. Bachmanns) Roman weicht zwar sehr stark von der Vorlage ab, thematisiert aber dadurch noch mehr das Problem der räumlichen Gefangenschaft des Protagonisten. Ist er im Buch "nur" dadurch gefangen, dass er medienwirksam auf der Flucht ist und überall eine Entdeckung befürchten muss, ist er im Film auf eine weitläufige Spielarena beschränkt.


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Der Nebel (2007)
Ein unheimlicher Nebel und seine blutrünstigen Kreaturen belagern eine Gruppe Menschen in einem Supermarkt. Die fanatischen Ansichten einer gottesfürchtigen Einwohnerin sowie die Ignoranz mancher Realisten schränken die Leute dabei nochmals in ihren Handlungen ein.


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Zimmer 1408 (2007)
Ein Schriftsteller lässt sich eine Nacht in einem unheimlichen Hotelzimmer nieder um zu beweisen, dass es dort nicht spukt. Doch als das Grfauen losgeht ist an ein Entkommen aus dem Zimmer nicht mehr zu denken.


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Riding the Bullet (2004)
Kings zweite Version von "Gefangen im Auto", wenn auch nicht ganz so blutrünstig wie bei Cujo.


Das war es dann für heute auch von mir.

Wie seht ihr das? Ist es nur ein Zufall, dass sich das Thema so oft in seinen Werken wiederfindet? Gibt es vielleicht noch andere Motive, die er immer wieder verwendet?


In diesem Sinne:
Tod ist eine Tür, Zeit ist ein Fenster!

Quelle für die Bilder: Bluray-disc.de

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