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[Buch-Rezension] Die Tribute von Panem
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Einleitung:
Nachdem die Tribute von Panem aufgrund des Rummels um den Kinofilms sehr präsent war, wollte ich das Buch lesen. Den Film habe ich noch nicht gesehen, der soll jetzt folgen. Der Bestseller von Suzanne Collins wäre eigentlich viel früher fällig gewesen - zumal bei diesem Genre. Ich habe die drei Bände in kürzester Zeit verschlungen und nachdem dies Erlebnis jetzt eine Woche gesackt ist, folgt meine Rezension.
Spoiler werde ich vermeiden. Um das Buch zu beurteilen, muss ich aber einige Sachen hervorheben, die bestimmt vorweggreifen.
Die Tribute von Panem erstreckt sich über drei Bände, die alle etwa 400-500 Seiten umfassen. Es geht im Wesentlichen darum, dass in einer zukünftigen Gesellschaft unsere Welt vor die Hunde gegangen ist und nach einem großen Krieg die Menschen Nordamerikas sich in einem autoritären System befinden. Während die Menschen im herrschenden Kapitol im Überfluss leben, werden die Einwohner in den 12 "Distrikten" als Sklaven ausgenutzt. Einmal im Jahr müssen ausgeloste Kinder der Distrikte in einer großen Arena gegeneinander kämpfen - bis auf den Tod - vor der Kamera. Dieses Spiel soll den geknechteten Bewohnern zeigen, wo sie stehen. Als die Erzählerin namens Katniss eines Tages in dies Geschehen verstrickt wird, ändert sich alles - nicht nur ihr Leben.
Wer sich von der Handlung an den Film/das Buch Battle Royal erinnert fühlt, der steht nicht alleine dar. Diesem Vorwurf musste die Autorin sich aussetzen. Ich habe nur den Film gesehen (zu Battle Royal) und nur das Buch gelesen (zu Tribute von Panem). Ja, es kämpfen in beiden Werken Kinder gegeneinander. Nein, es stößt nicht bitter auf. Mir erschien es nicht abgekupfert, da die Geschichte der Tribute von Panem ganz anders an die Kämpfe heranführt. Im Vordergrund steht stets das Verhalten der Erzählerin, wie sie mit den Geschehnissen umgeht und die Hintergründe der Welt von Panem.
Story:
Welche Geschichte wird nun erzählt? Die Geschichte einer Teenagerin, die in einer furchtbaren Welt aufwächst und sich - wie es vielleicht jedes Kind in einem Regime tut - damit arrangiert. Eines Tages gerät ihre Welt aus den Fugen. Durch die Ereignisse der Hunger Spiele (so heißen die Arenakämpfe) steht Katniss ihrem wahrscheinlichen Tod gegenüber. Gleichzeitig soll und muss sie andere Kinder und Jugendliche töten. Doch bereits der Weg zu diesen Spielen verwirrt Katniss ebenso wie den Leser. Denn wie bereits bei den Römern, werden die Kinder, die bis auf den Tod kämpfen werden, als Gladiator auch gefeiert. Diesen äußeren Konflikt zwischen unverständlichem Ruhm und Todesangst schildert die Autorin aus der Sicht des 16jährigen Mädchens auf eine unheimlich glaubwürdige Art. Seit langem ist dieses Mädchen mal wieder eine Kunstfigur, die man sich so in Fleisch und Blut vorstelle kann. Teils durch diesen tödlichen Konflikt und teils dadurch, dass Katniss sich bewusst werden muss, wer was in ihrem Leben bedeutet, spielen Themen wie familiäre Fürsorge, Liebe und Vertrauen eine ganz große Rolle in Katniss Gefühlswelt. Rund um die Uhr von Kameras beobachtet, versucht Katniss diese Konflikte in sich auszutragen und gleichzeitig einen sehr spannenden und grausamen Überlebenskampf auszutragen.
Charaktere:
Der Reiz der Geschichte ist neben der spannenden und bedrückenden Ereignisse die Gefühlswelt der Katniss. Diese lässt den Leser vergessen, dass es Katniss nicht gibt. Sie wird tatsächlich zu einer glaubwürdigen Persönlichkeit. Das zieht sich durch alle drei Bücher und steigert sich mit zunehmender Eskalation der Lage und Katniss Leben weiter. Die Personen, die Katniss begleiten, werden teilweise ähnlich tief dargestellt. Natürlich werden sie dem Leser nicht derart vertraut wie Katniss als Erzählerin, aber der Leser begreift viele von Ihnen als komplexe Persönlichkeiten mit vielfältigen Motiven. Für den Kenner des Werkes: Während Gale und Peetah etwas eindimensionaler von den Motiven her gestaltet sind um Katniss besser darzustellen, sind ihre Emotionen und Handlungsweisen dennoch mit viel Hintergrund und in sich logisch aufgebaut. Gerade aber in den "größeren" Nebenrollen zeigt sich die Kunst der Autorin. Finnick, Haymitch, Rue, Effie und zahlreiche der Tribute werden derart gut herausgearbeitet, dass sie neben Katniss immer glaubwürdig erscheinen.
Bewertung der drei Bände:
Um schließlich doch die Handlung der drei Romane zu bewerten, sollen folgende Worte genügen. Der erste Band läuft etwas zurückhaltend an, gewinnt dann aber rasant an Fahrt. Die Vorbereitung auf Hungerspiele liest sich mindestens so gut, wie diese selbst. Wie zwiegespalten sich Katniss durchs Leben schlägt ist schlicht spannend. Band 2 verfolgt einen ähnlichen Aufbau. während der erste Teil des Buches darstellt, wie Katniss mit der veränderten Situation umgeht, ist der zweite Teil wieder mehr dem Kampf gewidmet. Diesen Aufbau verfolgt im Groben auch Band 3. Die "Unterteilung" in Charakterentwicklung und Fortschritt der Geschichte von Panem geht aber auf. Jeder Band hört zu einem Punkt auf, an dem Katniss Leben, Gefühlswelt und Werte bis aufs Tiefste erschüttert sind. Demnach ist der darauffolgende Abschnitt unbedingt notwendig, damit sich das Mädchen sammeln und sortieren kann. Es ist sehr gut nachvollziehbar, wie sich Katniss verhält, ob dies Trauer, Unverständnis oder Wut ist. Der Leser würde möglicherweise nicht so handeln. Katniss handelt aber so.
Fazit:
Ich mochte alle drei Bücher - und zwar gleich gern. Einen Qualitätsverlust gibt es nicht. Collins hat eine Geschichte geschrieben, deren Rahmen so schon häufiger wiedergeben wurde (neben Battle Royal z.B. auch Running Man). Sie hat diese aber ausgezeichnet geschrieben und durch die Charaktere mit besonders viel Gefühl, Leben und Glaubwürdigkeit gefüllt. Diese Bücher empfehle ich uneingeschränkt. Sie lassen sich sicher auch bestens im Urlaub lesen. Da ich nicht im Urlaub war, habe ich etwa 500 Seiten in der Wanne gelesen ;-)
Und jetzt freu ich mich auf die Filme.
Viele Grüße, Christian
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Kommentare
@MoeMents: Das werde ich auf jedenfall tun. Bin auch schon sehr gespannt, wie der Film die Bücher wiedergibt, aber nicht zuletzt wegen Pierres Kommentar, bin ich da positiv voreingestimmt.
Wirklich tolle Rezension des Bücher. Ich kenn zwar nur den Film aber deine Vorstellung widmet sich sehr schön den emotionalen Hintergründen etc.
Wenn du den Film gesehen hast, würde ich mich freuen wenn du zu meinem Panem Blog "HUNGER nach Ethik" ein kleines Statement abgibst ...
Nur wenn du Lust hast, würde mich interessieren, wie du das folglich siehst !
Ohne selbigen wäre ich wohl nicht geneigt gewesen, hier Lesezeit zu investieren - jetzt wird sich das ändern :-).
Zu Battle Royale vs. Panem (ich hab FIlme und Bücher zu beiden gesehen/gelesen) bei Battle Royale geht es darum wie weit man gehen würde um sein eigenes Leben zu retten, sprich würdest du auch deinen besten Freund töten.
Panem baut da mehr auf Regierung und vor allem auf Propaganda auf.
Running Man kenn ich Film und vorlage (beide könnten unterschiedlicher nicht sein) und hier geht es mehr um die Medien wie diese die Leute beeinflussen.
Die Panem Bücher find ich sehr klasse, intensiv, dramatisch mit hohem Gänsehautfaktor geschrieben und auch wenn es viele nicht mögen, ich mag das Ende, es ist einfach kein 08/15 typisches Hollywood Ende.
Den Film dazu hab ich natürlich gesehen und find diesen Streifen edel und sehr nah an der Vorlage. Jennifer Lawrence passt hier hammermäßig. Hab den Film auch schon mehrfach gesehen.
Sehr zu empfehlen ist auch das sehr ausführliche Bonusmaterial