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[Kino Review] Kokowääh 2
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Bereits vor einigen Wochen war ich im Kino. Als Zugeständnis an meine Freundin wurde es Kokowääh 2. Dieses Zugeständnis hat mir einiges abgerungen. Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht leiden kann: Haut auf dem Kakao, Gräten im Fisch, Til Schweiger als Produzent, Matthias Schweighöfer, Til Schweigers Töchter...
Der Film hatte keine Haut und keine Gräten.
Worum geht's in dem Film? Gute Frage. Til lebt in der Patchworkfamilie des ersten Teils, nur läufts nicht rund. Um der Beziehung einen neuen Schwung zu verpassen will seine Lebensgefährtin ausziehen. Bizarrerweise zieht der frühere (bloß vermeintliche) Vater von Tils Tochter bei Til ein. Und dann wird das Chaoskarussell angeworfen. Es passieren eine Menge Anekdötchen, die Til, dessen Beruf, die Arbeit seiner Lebensgefährtin, das Liebesleben von wirklich allen Beteiligten bis runter zur Tochter betreffen. Der Faden darin ist, dass sich die Familie immer weiter voneinander entfernt. Das alles gipfelt in einem Eklat, der sich aus den Personen oder der Handlung nicht erklären lässt und kann sich dann doch noch zu einem Fremdscham-Happy End ohnegleichen steigern.
Wie spielt die Besetzung? Geht so. Die Darsteller haben es mit dem Skript auch nicht einfach. Es werden so wenige authentische Situationen dargestellt, dass die Schauspieler kaum Chance haben, ihre Rolle richtig zu entfalten. Sie taumeln von einer Absurdität in die nächste. Hierbei muss man es ihnen hoch anrechnen, dass es ihnen gelingt, dass überhaupt in einer ernst zu nehmenden Weise zu verkaufen. Man kann keinem einzigen vorwerfen schlecht zu spielen.
Warum unterhält dieser Film dennoch? Das haarsträubende Skript rückt in den Hintergrund. Die Schauspieler halten eine gewisse Qualität aufrecht. Und dann kommen Musik und Bild hinzu. Der Film hat Style. Es läuft ständig Musik, die immer zum Mitwippen einlädt. Die Sets sehen immer toll und interessant aus. Und das trägt durch den Film. Er plätschert vor sich hin - aber im guten Sinne. Außerdem sind natürlich einige Lacher drin. Fremdscham-Momente würzen das Ganze.
Ich gehe davon aus, dass der Film im Heimkino deutlich besser rüberkommen kann. Bild und Ton der Schweiger-Werke sind meist überdurchschnittlich und das kam im Kino schon toll an. Der Film ist eben so durchgestylt, dass alles andere in den Hintergrund rücken kann.
Ich werde den Teufel tun und diesen Film kaufen. Ich würde den Film mit 5-6/10 bewerten. Wer allerdings etwas auf diese Filme steht, der kann getrost zur Bluray greifen.
Der Blogbeitrag wurde übrigens durch das ausgezeichnete Review von Kuho77 zum Schweiger-Film Schutzengel inspiriert. www.bluray-disc.de/forum/bluray-disc-de-reviews/95014-schutzengel.html#post4139995
Viele Grüße, Christian
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Kommentare
barfuss (!) und keinohrhasen fand ich noch echt gut.
den zweiten ohrküken schon ziemlich mies !
also manchmal bringt er gefühl und musik schon ziemlich gut hin, und dann wiederrum wirds einfach mieser einheitsbrei !
das schlimmst ist jedoch, schweiger in amerikanischen produktionen zu sehen. das is wie wenn man wo ein stück holz reinschmeißt !
kokopfui hab ich noch keinen gesehen ...
und wird wohl NUN auch so bleiben.
Langweilig.
@Cineast aka Sebastian: Das fiel sogar meiner Freundin auf. Der Film hat nicht viel "aufm Nacken" aber ist hervorragend designt. Ich muss aber anmerken, dass ich zumindest Lebenszeit schon viel schlechter verschwendet habe. ;-D
Fenchel, nen rostigen Nagel im Knie und gleich danach Til Schweiger egal in welcher Form er sich am irgend nem wehrlosen Film vergreift! ^^
Man spürt, dass der Kinobesuch für Dich hier ein echtes Zugeständnis war - was ich übrigens nur allzu gut nachvollziehen kann, denn die Schweigersche Sippe allgemein gehört auch bei mir auf die fordersten Ränge der Dinge, die ich grundsätzlich nicht mag :-).
Gott sei Dank, darf ich an der Stelle sagen, habe ich meine Frau im Übrigen filmtechnisch in "jahrelanger mühevoller Kleinarbeit" :-) dem meinen Filmgeschmack sehr zugetan "gemacht", weshalb hier der Besuch eines Schweigerschen-Filmes nicht mal als Gefälligkeit droht :-) - Gott sei dank :-).
Gleichwohl kommt man an so manchem der schweigerschen Streifen, die letztlich eigentlich immer nach ähnlichem Schema inhaltlich gestrickt sind, kaum vorbei. Und inswoeit mag es hier geistige Aussetzer gegeben haben, in denen selsbt ich schon Schweiger-Filme "bewundern" durfte - und, um auf den Punkt zu kommen :-), hierbei viel auf, dass die von Dir benannten Aspekte der rein optisch positiven Wirkung des schweigerschen Schaffens absolut zutreffend sind - eben letztlich wohlverpackter Mist :-) mit zumeist (und das muss man Schweiger wirklich lassen) gut ausgesuchter, breitenwirksamer und eingängiger Musik unterlegt. Aber eben immer nur gut verpackt :-) - wie Deine Kritik zeigt, ist hier also auch beim "neuen Streifen alles beim Alten" :-) - nee, dann doch lieber die Lebenszeit anderweitig und sinnvoll nutzen.