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NEWSTICKER
Heimkino von Matthaei
Matthaei's Heimkino:
Willkommen auf meiner Heimkino-Website ;-)
Wie ihr sicher schnell erkennen könnt, ist mein Heimkinobereich im Wohnzimmer integriert. Eine große Herausforderung stellt dabei immer der Kompromiss zwischen Wohnatmosphäre und akustischer Optimierung dar.
Gesamt Budget ca. 6.000 EUR
- Technik-Kosten ca. 3.000 EUR
- Raum-Design ca. 3.000 EUR
Dieses Heimkino wurde 411x aufgerufen
Letzte Aktualisierung: 06. Dezember 2014
Bewertung
Dieses Heimkino wurde 6x bewertet mit ø 5,50 Sternen.
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Beschreibung
Hallo allerseits!
Ich befinde mich zurzeit noch im Schreibprozess für den Entwicklungsbericht meines Heimkinos. Es fehlen also im nachfolgenden Text noch einige Abschnitte. Ich werde diesen Bericht je nach Freizeit immer mal wieder erweitern ;-)
________________________________________
Updates:
Update vom 03.12.2014
Sooo... der große Frontabsorber mit 2,6mx 1m x 0,08 m ist fertig aufgebaut und bereits positioniert. Deshalb habe ich natürlich eine neue Raummessung vorgenommen und für meinen Heimkinobericht sowohl die RT60 Messung, das Wasserfall Diagramm, als auch die ETC in der Galerie aktualisiert. Soviel vorweg:
Der Absorber leistet ganze Arbeit, denn der Sound ist nochmals hörbar besser geworden!
Neue Fotos von der Einrichtung werde ich wieder machen, wenn der neue Fernseher da ist.
________________________________________
Inhaltsverzeichnis
0. Intro
1. Korrekte Aufstellung der Lautsprecher
1.1 Einführung - Sweetspot
1.1.1 Gleichseitiges Dreieck und Radius im Surroundfeld
1.1.2 Symmetrischer Aufbau und Wandabstand
1.2 Meine Umsetzung der Richtlinien
1.2.1 Frontlautsprecher
1.2.1.1 Abstand zur Rückwand
1.2.1.2 Gleichseitiges Dreieck und einwinkeln der Lautsprecher
1.2.2 Surroundlautsprecher
2. Akustische Optimierung der Nachhallzeit
2.1 Nachhallzeit im RT60 Diagramm
________________________________________
0. Intro
Den Wunsch ein eigenes Heimkino mein Eigenen nennen zu können, hatte ich - wenn auch zunächst noch unterbewusst - schon seit einigen Jahren. Als Hobbymusiker fehlte es mir beim Filme schauen/ Musik hören einfach immer an Soundqualität (über das gesamte Frequenzspektrum hinweg). Normale (billige) Anlagen waren zu blechern oder basslastig und Filme mit Stereo zu flach, um darin eintauchen zu können.
Mein Entschluss in dieser Richtung Abhilfe zu schaffen, entstand dann vor ca. 2 Jahren, als ich mein Studium abgeschlossen hatte und mit meiner Frau und Kind in eine größere Wohnung umgezogen bin. Zudem entdecke ich in den vorherigen Jahren eine Blu-ray Sammelleidenschaft ;-)
Man muss vielleicht dazu wissen, dass ich ein "ganz oder gar nicht" - Typ bin. Durch meine eigenen Erfahrungen im Bereich Akustik (Ich bin im Begriff mir einen kleinen Regiestudioraum einzurichten für Recording & co) und als audiophiler Mensch war es daher für mich wichtig, dass der Heimkinobereich entsprechend akustisch optimiert ist.
Akustische Optimierung heißt dabei für mich einerseits einen möglichst linearen Frequenzgang im Sweetspot (Sitzbereich) für Musik zu besitzen (bei Filmen ist es besser, wenn er nicht ganz linear ist) und die Nachhallzeit in den Griff zu bekommen, andererseits sollen die Lautsprecher möglichst in korrekt positioniert, eingewinkelt und natürlich vom Boden entkoppelt sein.
In den folgenden Zeilen könnt ihr nun nachlesen, wie ich mein Heimkino aufgebaut habe, welchen (akustischen) Richtlinien ich gefolgt bin und mit welchen Kompromissen ich so leben muss. ;-)
Eine kleine Warnung vorweg: Mein Heimkinobericht ist recht detailliert und daher sicher nicht für jeden so interessant. ;-)
Ich hatte allerdings viel Spaß beim Schreiben des Berichts, da es mir immer geholfen hat meine Handlungen zu rekapitulieren und mein Wissen über Akustik einmal zusammenzutragen und nachhaltig zu festigen.
Solltet ihr irgendwelche Anmerkungen, oder Fragen haben, könnt ihr euch sehr gerne anhand der Kommentarsektion bei mir melden!
1. Korrekte Aufstellung der Lautsprecher
Kleine Anmerkung zuvor: Ich habe versucht die Richtlinien an die ich mich zur Aufstellung meiner Lautsprecher orientiert habe so einfach wie möglich zu beschreiben, denn leider ist es hier in diesem Textfeld nicht möglich Bilder einzubinden. Ich empfehle euch allerdings, sofern für euch interessant, zum besseren Verständnis im Internet nach der korrekten Aufstellung von Lautsprechern zu suchen. Ein Bild sagt einfach mehr als 1000 Worte. ;-)
1.1 Einführung - Sweetspot
Oft wird die Bedeutung der (richtigen) Aufstellung der Lautsprecher - insbesondere der Frontlautsprecher - unterschätzt. Wer einmal in einem Sweetspot von korrekt aufgestellten Lautsprechern gesessen ist, wird auf dieses Hörerlebnis aber nicht mehr verzichten wollen. Es fühlt sich (beim Musikhören in Stereo) so an, als wenn sich vor einem regelrecht die Bühne aufbaut und man an vorderster Front seinem Lieblingskünstler beim Spielen/singen zuhören kann. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie man dort das Gefühl hat, dass die Musik eigentlich aus dem Centerspeaker kommt. Oftmals schaue ich dann doch etwas verdutzt in den Einstellungen des Receivers nach um mich zu vergewissern, dass ich die Musik wirklich "nur" in Stereo höre. ;-) Beim Film in Surround indessen ist man einfach mehr "mittendrin".
Der Sweetspot ist physikalisch bedingt recht klein, d.h., dass nach wenigen cm das Hörerlebnis i.d.R. deutlich schlechter wird (Links/Rechts lauter, die "Mitte" und damit das Stereofeld fällt immer weiter ins Ungleichgewicht).
Leider muss man sich an dieser Stelle bewusst werden, dass dieser optimale Bereich nur von einer Person in Anspruch genommen werden kann. Korrektes Musikhören/ Filme schauen ist daher strenggenommen eigentlich nur was für Egoisten ;-)
Ich persönlich empfinde den Unterschied beim Musikhören (in Stereo) allerdings deutlich extremer als beim Filme (in 5.1) schauen. Dies liegt daran, dass hier der Dialog/die Filmmitte hauptsächlich durch den Center abgedeckt wird und sich damit die Schallquelle auch physisch direkt in der Mitte befindet - es gibt somit keine "Pseudomitte" wie beim klassischen Stereofeld. Die Frontlautsprecher links und rechts indes geben im Wesentlichen nur die Umgebungsgeräusche wieder. Hier ist es m.E. für das Surroundgefühl nicht so schlimm wenn es mal links oder rechts lauter ist.
Hilfreich ist es zudem, dass die Reciever in der heutigen Zeit mit einer Roomcorrection wie bspw. Audyssey ausgestattet werden. Diese erlauben es (flaxig gesagt) durch Messungen an mehreren Positionen (im Sitzbereich) des Heimkinos den Sweetspot psychoakustisch künstlich zu vergrößern (auf die ausschweifenden Details von Roomcorrection möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen).
1.1.1 Gleichseitiges Dreieck und Radius im Surroundfeld
Damit sich der Sweetspot zwischen den Frontlautsprechern und dem zentralen Hörplatz richtig ausbilden kann und vor allem auch das Stereofeld korrekt erzeugt wird, sollte sich zwischen den Dreien ein gedachtes gleichseitiges Dreieck befinden, bei dem einerseits die Lautsprecher auf den Spitzen zueinander auf einer Linie (symmetrisch zum Raum) aufgestellt sind, andererseits sollte sich zwischen einem Lautsprecher und dem Hörer ein rechtwinkeliges Dreieck mit einem Öffnungswinkel von ca. 30°befinden. Der Hörer sollte übrigens nicht direkt in der Spitze des Dreiecks sitzen, sondern ein Stück weiter vorne. Je größer die Lautsprecher zueinander sind, desto breiter wird das Stereofeld. Maximal sollte der Abstand zwischen den Lautsprechern aber das 1,2x zum Abstand des Hörers betragen.
Dolby/DTS und auch die Bedienungsanleitung meines Denon x-2000 empfiehlt indes, dass zwischen einem Frontlautsprecher und dem Hörer ein Winkel von 22-30° eingehalten wird (siehe: http://hardforum.com/showthread.php?t=1170975).
Beim Surroundfeld ist noch zu sagen, dass sich alle Speaker bezogen auf den relativen Abstand zum Hörer im selben Radius eines gedachten Kreises um den Hörer (in der Mitte) befinden sollten. Der anzusetzende Radius beträgt dabei die Länge des gleichseitigen Dreiecks.
Hintergrund ist hier, dass die Signale der einzelnen Schallquellen der Lautsprecher zeitlich korrelieren sollten. Sind bspw. die Surrroundlautsprecher im worst case wesentlich aus diesem Radius heraus positioniert, kommen die Signale auch wesentlich später an und zerstören somit das "Umgebungsfeld" beträchtlich. Wenn eine korrekte Positionierung bedingt durch den Raum nicht möglich ist, kann auch hier eine Roomcorrection wie Audyssey helfen, in dem die Verzögerungen durch das entsprechende Delay entsprechend kompensiert werden.
Die Surroundlautsprecher sollten innerhalb dieses Kreises übrigens laut Empfehlung einen Winkel von 90°-110° besitzen.
1.1.2 Symmetrischer Aufbau und Wandabstand
Wichtig ist aber auch, dass das gleichseitige Dreieck symmetrisch im Raum aufgebaut ist, d.h., dass die Lautsprecher den gleichen Abstand zu den begrenzenden (Rück- und Seiten-) Wänden besitzen. Andernfalls würden diese unterschiedliche Bassanregungen, als auch unterschiedliche Reflektionspunkte zur Folge haben, was einen ausgewogenen Frequenzgang im Raum im Wege steht.
Hierbei ist noch zu sagen, dass die Wandabstände zu den Lautsprechern möglichst groß gewählt werden sollte, um einerseits eine richtige Frequenzwiedergabe (und somit eine bessere Tiefenstaffelung) im Bass zu gewährleisten (durch Vermeidung der Anregung von Raummoden) - dies ist bei 5.0 Systemen wie bei mir sehr bedeutend - und andererseits Erstreflektionen zeitlich möglichst nach hinten zu verschieben, damit sie das Originalsignal nicht überlagern.
Dies gilt übrigens auch für die Surround-Lautsprecher. Oft wird von einem Wandabstand von min. 70cm gesprochen.
Übrigens: Je kleiner man das gleichseitige Dreieck der Frontlautsprecher wählt, desto weniger stark wird der Raum zur Klangausbildung genutzt. Dies ist vor allem hilfreich, wenn der Raum eine ungünstige Akustik aufweist. Man sollte hierbei allerdings einen Seitenabstand von 1,75m nicht unterschreiten damit sich die Schallquellen der Lautsprecher noch korrekt addieren (siehe: http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html) Je weiter man davon entfernt ist, desto mehr akustische Maßnahmen müssen ergriffen werden.
So, dies sind nur die wichtigsten Empfehlungen/Richtlinien, wie man Lautsprecher korrekt aufstellen sollte. Es gibt noch eine Menge mehr, allerdings möchte ich die Auflistung an dieser Stelle abbrechen und auf entsprechende Fachliteratur verweisen.
1.2 Meine Umsetzung der Richtlinien
Jeder der sich einmal mit diesen allgemeinen Aufstellungsregeln befasst hat, wird in der Regel in einem normal genutzten Wohnzimmer schnell an seine Grenzen kommen. Problematisch ist in der Regel der Wandabstand von Lautsprechern zur Rück-und Seitenwand und der korrekte Aufbau der Surroundboxen. Dies ist auch leider bei mir so.
1.2.1 Frontlautsprecher
1.2.1.1 Abstand zur Rückwand
Problematisch ist bei mir vor allem der Abstand zur Rückwand. Stehen die Boxen zu weit im Raum, stößt der linke Frontlautsprecher schnell beim L-Ausschnitt der Couch an. Die Couch lässt sich zudem nur begrenzt nach hinten versetzen, da sich dahinter direkt der Zugang zum Balkon befindet. Weiterhin besitzt das Wohnzimmer neben dem rechten Lautsprecher eine kleine Spielecke für meine 3jährige Tochter, die in diesem Bereich auch gerne mal hin und her rennt. Je weiter die Box da hervorsteht, desto größer die Verletzungsgefahr.
Ich habe daher - in Rücksprache mit meiner Frau ;-) - Stück für Stück (immer in Versuchsphasen von einigen Wochen) das uns mögliche Maximum herausgeholt. Leider ist der Abstand mit 0,5 m unter den empfohlenen 0,7m.
Diesen Umstand sieht man auch recht gut Im Wasserfall-Diagramm in meiner Bildergalerie. Ich besitze z.B. eine an meinem Hörplatz sehr überhöhte 1. Raummode bei ca. 31 Hz. Ich gehe davon aus, dass diese etwas besser in den Griff zu kriegen wäre, wenn ich die Lautsprecher weiter nach vorne stellen könnte.
Bei Musikstücken ist das alles relativ unkritisch, da die meisten Instrumente über 31Hz spielen. Eher bei elektronischer Musik erlebt man es auch mal tiefer.
Beim Filme schauen kann es aber durchaus öfter mal sein, dass Soundeffekte wie Explosionen, Gleichschritt bei Soldaten, oder Fußstampfen wie von KingKong oder Godzilla diese Frequenz besonders betonen. In diesem Fall fängt es dann auch etwas an zu dröhnen.
Man könnte jetzt hier darauf hoffen, dass Audyssey in diesem Bereich nachhilft, aber leider hat sich gezeigt, dass Audyssey diesen Bereich gänzlich unbearbeitet lässt. Des Weiteren sind Roomcorrection Tools auch nicht in der Lage die Nachhallzeit zu korrigieren.
Möchte ich diesen Frequenzbereich also in den Griff bekommen, muss ich mit speziellen Absorbern (Helmholtzresonatoren) arbeiten. Zurzeit denke ich über eine Umsetzung nach. ;-)
Andererseits hat sich hier aber auch gezeigt, dass wirklich jeder cm, den ich bisher gewinnen konnte meine Raumakustik Stück für Stück verbessert hat. So habe ich nun, mal angefangen mit 0,3 m Wandabstand, meine 2. Raummode bei 62Hz fast vollständig in den Griff bekommen. Diese würde insbesondere bei Musik auch wesentlich mehr nerven!
1.2.1.2 Gleichseitiges Dreieck und einwinkeln der Lautsprecher
folgt!
1.2.2 Surroundlautsprecher
Eine weitere Schwierigkeit war die Aufstellung meiner Surroundlautsprecher. Hier musste ich die größten Kompromisse eingehen.
Weil sich meine Couch direkt in der Raummitte befindet, besitze ich einen senkrechten Abstand vom Hörplatz zur Rückwand von ca. 2,30m. Das sind ja schon mal prinzipiell gute Anfangsvorraussetzungen, um die Boxen im Radius von 2,4m in den ensprechenden Winkeln korrekt zu positionieren.
Leider war ich aber dazu gezwungen meine Lautsprecher in Rückwandnähe aufzustellen, damit diese nicht zu stark in den Raum hineinragen und somit die Balkontür versperren!
Hierzu habe ich passende Universal-Wandhalter verwendet.
Potentielle Schwingungsübertragungen von den Surroundboxen zur Wand, habe ich durch geeignete Entkopplungspads aus Gummi eliminiert.
Aber es kommt noch schlimmer:
Da meine Rückwand leider auch nicht ganz durgehend ist - sie wird durch eine Fensteraussparung unterbrochen - war es mir leider zudem nicht möglich die Boxen in gleichen Abständen zum Hörplatz anzubringen. Der hintere rechte Lautsprecher befindet sich bspw. deutlich näher zum Sweetspot, als der hintere linke Lautsprecher.
Unter diesen Gesamtvorraussetzungen waren die empfohlenen 90° - 110° natürlich gänzlich nicht realiserbar!
Bei meinem hinteren linken Lautsprecher ergibt sich daher nun ein Winkel von 142,5° und bei meinem hinteren rechten Lautsprecher ein Winkel von 146°.
Aber:
Glücklicherweise hat sich im Verlauf herausgestellt, dass die Surroundlautsprecher schon allein aufgrund ihrer Funktion und des Frequenzgangs (z.B. kaum tiefe Bässe) nicht so extrem Aufstellungskritisch sind wie Frontlautsprecher.
In vielen Filmen werden die hinteren Lautsprecher doch recht wenig ausgereizt und wenn dann meist entweder nur recht leise, als räumliche Unterstützung einer jeweiligen Filmumgebung, oder bei Soundeffekten in relativ lauten Actionszenen.
In der Regel spielen die Frontlautsprecher also immer lauter auf, als die Surroundlautsprecher, weshalb man durch die sich kreuzenden Signale die nicht ganz korrekte Aufstellung kaum hörbar wahrnimmt.
Eine große Hilfe ist hierbei auch die Kompensation durch Audyssey, welche die Räumlichkeit insgesamt noch mal verbessert, vor allem aber auch die abstandsbedingten Verzögerungszeiten korrigiert, sodass alles gleichzeitig am Hörplatz ankommt.
Ein Glück, dass es heutzutage softwareseitige Roomcorrection gibt und ich somit kaum auf einen "korrekten" Surroundklang verzichten muss ;-)
Da die kleinen Boxen tiefe Frequenzen nicht so laut wiedergeben können, hat Audyssey eine Trennfrequenz von 60Hz angesetzt (danach wird der Bass über die Frontlautsprecher wiedergegeben) und weiterhin die verbleibende Bassanhebung im Freqeunzgang bis 100Hz aufgrund der Wandnähe (gerade mal 11 cm) der Boxen über IR-Filter und den Equlizer entsprechend linear "hingebogen".
Die Surroundboxen habe ich, ähnlich wie die Frontboxen, auch nicht komplett auf den Hörplatz eingewinkelt, sondern offener gelassen. Ein Winkel von ca. 10° führte bereits zu guten Ergebnissen an allen Sitzpositionen und lässt auch Zuschauer, welche nicht im Sweetspot sitzen, ein recht gutes Surroundfeeling erleben (ich bin ja nicht so ;-)).
2. Akustische Optimierung der Nachhallzeit
Leider gibt es bzgl. der Nachhallzeit keine genauen Vorgaben für ein Heimkino, die meisten Richtwerte stammen nämlich aus der Tonstudiowelt.
Diese können allerdings wiederum nicht verwendet werden, da insbesondere die Nachhallzeit deutlich kürzer spezifiziert wird (es wird zum Abmischen zwar auch ein linearer Frequenzgang erwünscht, jedoch mit einem deutlich trockeneren Raum).
Für das Heimkino ist das eher nicht erstrebenswert, da der Mensch einen zu trockenen Raum eher unangenehm empfindet (da in der Natur nicht vorkommend). Des Weiteren können leisere Geräusche in zu trockenen Räumen deutlich verschluckt werden.
Zu hallige Räume bewirken hingegen, dass die Sprachverständlichkeit signifikant leidet (übersprechen). Das beste Beispiel hierzu fällt mir aus meiner Schulzeit ein, als wir mit der Klasse im "nackten Klassenraum" mal einen Filmbeitrag geguckt haben. Es war schier unmöglich auch nur ansatzweise den Dialog in annehmbarer Lautstärke zu verstehen. Folglich wurde die Lautstärke höher gestellt, was wiederum dazu führte das Filmsequenzen mit lauteren Passagen - in diesem Falle tiefere Frequenzen - deutlich hervorstachen, die Raummoden anregten und es dann nur noch wummerte. Ein Graus. ;-)
Aus eigener Erfahrung habe ich auch erleben dürfen, dass leise Signale, wie beispielsweise bei einem Film das Klimpern eines Schlüssels, das Knistern eines Kaminfeuers und das Geräusch von Nieselregen deutlich mehr herausstachen (naturgemäßer Klingen) wenn die Nachhallzeit ok war. Bei der Musik können das Ausklingen eines Trommelfells oder bspw. das Klackern des Plektrums beim Saitenanschlagen der Gitarre sich komplett durchsetzen. So wird m.E. viel Authentizität gewonnen.
Wenn nun trockene Räume nicht geeignet sind, aber auch hallige nicht, dann muss es doch ein Optimum geben, oder?!
Allgemein lässt sich wohl sagen, dass der Raum zu hallig ist, wenn die Nachhallzeit im Bereich von 200 Hz - 8KHz ca. 0,5 Sekunden übersteigt. Zu trocken ist er, wenn er in diesem Bereich ca. 0,2 Sekunden unterschreitet.
Nach einiger Recherche habe ich mich für die Zielmarke meines Heimkinos an den "Toleranzschlauch" von "Christians Heimkino" (http://www.christians-heimkino.de/Raumakustik.html#Toleranzschlauch_b) orientiert, welcher diesen auf das Buch Studio Akustik von Andreas Friesecke referenziert. Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, dass Buch selber in Augenschein zu nehmen.
Die Obergrenzen sind dort in etwa wie folgt spezifiziert:
Ab 20 Hz ca. 0,7 s lin. abfallend bis auf ca. 0,45 s bei 250 Hz
Ab 250 Hz ca. 0,45 s lin. abfallend bis auf ca. 0,4 s bei 500 Hz
Ab 500 Hz ca. 0.4 s bleibend bis 8 kHz.
Die untere Grenze liegt bei:
Ab 20 Hz ca. 0,23 s bleibend bis 500 Hz
Ab 500 Hz ca. 0,23 S lin. abfallend bis 0,18 s bei 8 kHz.
Um die Nachhallzeit senken zu können, habe ich Absorber in Form von Melaninharzschaumstoff (Basotect) und "Caruso Isobond WLG 035" zu Hilfe genommen.
Da ich keinen separaten Raum für mein Heimkino besitze und es daher in unser Wohnzimmer integrieren muss, war/ist die große Herausforderung immer, dass die sich im Einsatz befindlichen akustischen Absorber auch vollständig in das wohnliche Ambiente integrieren und in bestimmten Wohnbereichen fast vollständig verschwinden, bzw. nicht unbedingt als solche wahrnehmbar sind.
Nach einigen Überlegungen habe ich diejenigen Lösungen gefunden, welche ihr auf der Fotogalerie sehen könnt. Das ist sicher Geschmackssache, allerdings muss ich sagen, dass es mir - und meiner Frau - eigentlich ganz gut gefällt. Es sieht jedenfalls besser aus als nur Schaumstoff an den Wänden kleben zu haben. ;-)
2.1 Meine Nachhallzeit im RT60 Diagramm
In meiner Galerie findet ihr auch die aktuelle Messung der Nachhallzeit im RT60 Diagramm (http://img.bluray-disc.de/files/user_cinemas/52376/medium_0f1eefd3f1de944e4bf959b647150595.jpg?t=1417720124).
Hinterlegt habe ich sowohl die Nachhallzeit ohne Absorber und mit allen Absorbern.
Eingezeichnet habe ich zudem den schon erwähnten "Toleranzschlauch" und die obere Nachhallgrenze.
Wie man sieht, hat sich bei der Nachhallzeit einiges getan, nachdem die Absorber in den Reflektionspunkten angebracht wurden.
Begonnen habe ich mit einen viel zu halligen Raum mit einer großen Nachhallzeit z.B. von 0,68 s bei 2,8 KHz.
Mit allen Absorbern, vor allem nach der Anbringung des großen Frontabsorbers, habe ich allerdings nun eine recht gute Nachhallzeit erreicht. Zwar kann ich im Frequenzbereich von 1.120 Hz - 5.630 Hz die 0,4s nicht ganz einhalten, aber bereits einen Spitzenwert von 0,45 s werte ich als einen guten Erfolg.
Während ich die Absorber positioniert habe - das war ein Prozess der sich über mehrere Wochen hinzog - konnte ich hörbar warnehmen, wie der Ton in vielen Bereichen besser wurde.
In erster Linie konnte man ab ca. 0,5 Sekunden deutlich mehr Details in Musikstücken oder in Filmen hören, die vorher gnadenlos untergegangen sind.
Im weiteren Verlauf wurde der Ton zunehmend plastischer. Besonders im Hochtonbereich traten Feinheiten, wie bspw. Becken, Tamburine, das Schnarren von Saiten, ... zerspringen von Glas, Feuerknistern, Wasserrauschen, Stimmengemurmel, Flüstern, Fußgetrampel,... immer deutlicher in den Vordergrund. Dies führte dazu, dass alles realistischer Klang (auch in Filmen). Auch wurde die Sprachverständlichkeit (die allerdings eh schon gut war) zunehmend noch besser.
Für mich und meine Ohren hat sich der Aufwand deutlich gelohnt! ;-)
Akustische Optimierung - Raummoden (Wasserfall Diagramm)
folgt
Akustische Optimierung - Abklingverhalten (ECT mit IDT-Gap)
folgt auch
Ich befinde mich zurzeit noch im Schreibprozess für den Entwicklungsbericht meines Heimkinos. Es fehlen also im nachfolgenden Text noch einige Abschnitte. Ich werde diesen Bericht je nach Freizeit immer mal wieder erweitern ;-)
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Updates:
Update vom 03.12.2014
Sooo... der große Frontabsorber mit 2,6mx 1m x 0,08 m ist fertig aufgebaut und bereits positioniert. Deshalb habe ich natürlich eine neue Raummessung vorgenommen und für meinen Heimkinobericht sowohl die RT60 Messung, das Wasserfall Diagramm, als auch die ETC in der Galerie aktualisiert. Soviel vorweg:
Der Absorber leistet ganze Arbeit, denn der Sound ist nochmals hörbar besser geworden!
Neue Fotos von der Einrichtung werde ich wieder machen, wenn der neue Fernseher da ist.
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Inhaltsverzeichnis
0. Intro
1. Korrekte Aufstellung der Lautsprecher
1.1 Einführung - Sweetspot
1.1.1 Gleichseitiges Dreieck und Radius im Surroundfeld
1.1.2 Symmetrischer Aufbau und Wandabstand
1.2 Meine Umsetzung der Richtlinien
1.2.1 Frontlautsprecher
1.2.1.1 Abstand zur Rückwand
1.2.1.2 Gleichseitiges Dreieck und einwinkeln der Lautsprecher
1.2.2 Surroundlautsprecher
2. Akustische Optimierung der Nachhallzeit
2.1 Nachhallzeit im RT60 Diagramm
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0. Intro
Den Wunsch ein eigenes Heimkino mein Eigenen nennen zu können, hatte ich - wenn auch zunächst noch unterbewusst - schon seit einigen Jahren. Als Hobbymusiker fehlte es mir beim Filme schauen/ Musik hören einfach immer an Soundqualität (über das gesamte Frequenzspektrum hinweg). Normale (billige) Anlagen waren zu blechern oder basslastig und Filme mit Stereo zu flach, um darin eintauchen zu können.
Mein Entschluss in dieser Richtung Abhilfe zu schaffen, entstand dann vor ca. 2 Jahren, als ich mein Studium abgeschlossen hatte und mit meiner Frau und Kind in eine größere Wohnung umgezogen bin. Zudem entdecke ich in den vorherigen Jahren eine Blu-ray Sammelleidenschaft ;-)
Man muss vielleicht dazu wissen, dass ich ein "ganz oder gar nicht" - Typ bin. Durch meine eigenen Erfahrungen im Bereich Akustik (Ich bin im Begriff mir einen kleinen Regiestudioraum einzurichten für Recording & co) und als audiophiler Mensch war es daher für mich wichtig, dass der Heimkinobereich entsprechend akustisch optimiert ist.
Akustische Optimierung heißt dabei für mich einerseits einen möglichst linearen Frequenzgang im Sweetspot (Sitzbereich) für Musik zu besitzen (bei Filmen ist es besser, wenn er nicht ganz linear ist) und die Nachhallzeit in den Griff zu bekommen, andererseits sollen die Lautsprecher möglichst in korrekt positioniert, eingewinkelt und natürlich vom Boden entkoppelt sein.
In den folgenden Zeilen könnt ihr nun nachlesen, wie ich mein Heimkino aufgebaut habe, welchen (akustischen) Richtlinien ich gefolgt bin und mit welchen Kompromissen ich so leben muss. ;-)
Eine kleine Warnung vorweg: Mein Heimkinobericht ist recht detailliert und daher sicher nicht für jeden so interessant. ;-)
Ich hatte allerdings viel Spaß beim Schreiben des Berichts, da es mir immer geholfen hat meine Handlungen zu rekapitulieren und mein Wissen über Akustik einmal zusammenzutragen und nachhaltig zu festigen.
Solltet ihr irgendwelche Anmerkungen, oder Fragen haben, könnt ihr euch sehr gerne anhand der Kommentarsektion bei mir melden!
1. Korrekte Aufstellung der Lautsprecher
Kleine Anmerkung zuvor: Ich habe versucht die Richtlinien an die ich mich zur Aufstellung meiner Lautsprecher orientiert habe so einfach wie möglich zu beschreiben, denn leider ist es hier in diesem Textfeld nicht möglich Bilder einzubinden. Ich empfehle euch allerdings, sofern für euch interessant, zum besseren Verständnis im Internet nach der korrekten Aufstellung von Lautsprechern zu suchen. Ein Bild sagt einfach mehr als 1000 Worte. ;-)
1.1 Einführung - Sweetspot
Oft wird die Bedeutung der (richtigen) Aufstellung der Lautsprecher - insbesondere der Frontlautsprecher - unterschätzt. Wer einmal in einem Sweetspot von korrekt aufgestellten Lautsprechern gesessen ist, wird auf dieses Hörerlebnis aber nicht mehr verzichten wollen. Es fühlt sich (beim Musikhören in Stereo) so an, als wenn sich vor einem regelrecht die Bühne aufbaut und man an vorderster Front seinem Lieblingskünstler beim Spielen/singen zuhören kann. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie man dort das Gefühl hat, dass die Musik eigentlich aus dem Centerspeaker kommt. Oftmals schaue ich dann doch etwas verdutzt in den Einstellungen des Receivers nach um mich zu vergewissern, dass ich die Musik wirklich "nur" in Stereo höre. ;-) Beim Film in Surround indessen ist man einfach mehr "mittendrin".
Der Sweetspot ist physikalisch bedingt recht klein, d.h., dass nach wenigen cm das Hörerlebnis i.d.R. deutlich schlechter wird (Links/Rechts lauter, die "Mitte" und damit das Stereofeld fällt immer weiter ins Ungleichgewicht).
Leider muss man sich an dieser Stelle bewusst werden, dass dieser optimale Bereich nur von einer Person in Anspruch genommen werden kann. Korrektes Musikhören/ Filme schauen ist daher strenggenommen eigentlich nur was für Egoisten ;-)
Ich persönlich empfinde den Unterschied beim Musikhören (in Stereo) allerdings deutlich extremer als beim Filme (in 5.1) schauen. Dies liegt daran, dass hier der Dialog/die Filmmitte hauptsächlich durch den Center abgedeckt wird und sich damit die Schallquelle auch physisch direkt in der Mitte befindet - es gibt somit keine "Pseudomitte" wie beim klassischen Stereofeld. Die Frontlautsprecher links und rechts indes geben im Wesentlichen nur die Umgebungsgeräusche wieder. Hier ist es m.E. für das Surroundgefühl nicht so schlimm wenn es mal links oder rechts lauter ist.
Hilfreich ist es zudem, dass die Reciever in der heutigen Zeit mit einer Roomcorrection wie bspw. Audyssey ausgestattet werden. Diese erlauben es (flaxig gesagt) durch Messungen an mehreren Positionen (im Sitzbereich) des Heimkinos den Sweetspot psychoakustisch künstlich zu vergrößern (auf die ausschweifenden Details von Roomcorrection möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen).
1.1.1 Gleichseitiges Dreieck und Radius im Surroundfeld
Damit sich der Sweetspot zwischen den Frontlautsprechern und dem zentralen Hörplatz richtig ausbilden kann und vor allem auch das Stereofeld korrekt erzeugt wird, sollte sich zwischen den Dreien ein gedachtes gleichseitiges Dreieck befinden, bei dem einerseits die Lautsprecher auf den Spitzen zueinander auf einer Linie (symmetrisch zum Raum) aufgestellt sind, andererseits sollte sich zwischen einem Lautsprecher und dem Hörer ein rechtwinkeliges Dreieck mit einem Öffnungswinkel von ca. 30°befinden. Der Hörer sollte übrigens nicht direkt in der Spitze des Dreiecks sitzen, sondern ein Stück weiter vorne. Je größer die Lautsprecher zueinander sind, desto breiter wird das Stereofeld. Maximal sollte der Abstand zwischen den Lautsprechern aber das 1,2x zum Abstand des Hörers betragen.
Dolby/DTS und auch die Bedienungsanleitung meines Denon x-2000 empfiehlt indes, dass zwischen einem Frontlautsprecher und dem Hörer ein Winkel von 22-30° eingehalten wird (siehe: http://hardforum.com/showthread.php?t=1170975).
Beim Surroundfeld ist noch zu sagen, dass sich alle Speaker bezogen auf den relativen Abstand zum Hörer im selben Radius eines gedachten Kreises um den Hörer (in der Mitte) befinden sollten. Der anzusetzende Radius beträgt dabei die Länge des gleichseitigen Dreiecks.
Hintergrund ist hier, dass die Signale der einzelnen Schallquellen der Lautsprecher zeitlich korrelieren sollten. Sind bspw. die Surrroundlautsprecher im worst case wesentlich aus diesem Radius heraus positioniert, kommen die Signale auch wesentlich später an und zerstören somit das "Umgebungsfeld" beträchtlich. Wenn eine korrekte Positionierung bedingt durch den Raum nicht möglich ist, kann auch hier eine Roomcorrection wie Audyssey helfen, in dem die Verzögerungen durch das entsprechende Delay entsprechend kompensiert werden.
Die Surroundlautsprecher sollten innerhalb dieses Kreises übrigens laut Empfehlung einen Winkel von 90°-110° besitzen.
1.1.2 Symmetrischer Aufbau und Wandabstand
Wichtig ist aber auch, dass das gleichseitige Dreieck symmetrisch im Raum aufgebaut ist, d.h., dass die Lautsprecher den gleichen Abstand zu den begrenzenden (Rück- und Seiten-) Wänden besitzen. Andernfalls würden diese unterschiedliche Bassanregungen, als auch unterschiedliche Reflektionspunkte zur Folge haben, was einen ausgewogenen Frequenzgang im Raum im Wege steht.
Hierbei ist noch zu sagen, dass die Wandabstände zu den Lautsprechern möglichst groß gewählt werden sollte, um einerseits eine richtige Frequenzwiedergabe (und somit eine bessere Tiefenstaffelung) im Bass zu gewährleisten (durch Vermeidung der Anregung von Raummoden) - dies ist bei 5.0 Systemen wie bei mir sehr bedeutend - und andererseits Erstreflektionen zeitlich möglichst nach hinten zu verschieben, damit sie das Originalsignal nicht überlagern.
Dies gilt übrigens auch für die Surround-Lautsprecher. Oft wird von einem Wandabstand von min. 70cm gesprochen.
Übrigens: Je kleiner man das gleichseitige Dreieck der Frontlautsprecher wählt, desto weniger stark wird der Raum zur Klangausbildung genutzt. Dies ist vor allem hilfreich, wenn der Raum eine ungünstige Akustik aufweist. Man sollte hierbei allerdings einen Seitenabstand von 1,75m nicht unterschreiten damit sich die Schallquellen der Lautsprecher noch korrekt addieren (siehe: http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html) Je weiter man davon entfernt ist, desto mehr akustische Maßnahmen müssen ergriffen werden.
So, dies sind nur die wichtigsten Empfehlungen/Richtlinien, wie man Lautsprecher korrekt aufstellen sollte. Es gibt noch eine Menge mehr, allerdings möchte ich die Auflistung an dieser Stelle abbrechen und auf entsprechende Fachliteratur verweisen.
1.2 Meine Umsetzung der Richtlinien
Jeder der sich einmal mit diesen allgemeinen Aufstellungsregeln befasst hat, wird in der Regel in einem normal genutzten Wohnzimmer schnell an seine Grenzen kommen. Problematisch ist in der Regel der Wandabstand von Lautsprechern zur Rück-und Seitenwand und der korrekte Aufbau der Surroundboxen. Dies ist auch leider bei mir so.
1.2.1 Frontlautsprecher
1.2.1.1 Abstand zur Rückwand
Problematisch ist bei mir vor allem der Abstand zur Rückwand. Stehen die Boxen zu weit im Raum, stößt der linke Frontlautsprecher schnell beim L-Ausschnitt der Couch an. Die Couch lässt sich zudem nur begrenzt nach hinten versetzen, da sich dahinter direkt der Zugang zum Balkon befindet. Weiterhin besitzt das Wohnzimmer neben dem rechten Lautsprecher eine kleine Spielecke für meine 3jährige Tochter, die in diesem Bereich auch gerne mal hin und her rennt. Je weiter die Box da hervorsteht, desto größer die Verletzungsgefahr.
Ich habe daher - in Rücksprache mit meiner Frau ;-) - Stück für Stück (immer in Versuchsphasen von einigen Wochen) das uns mögliche Maximum herausgeholt. Leider ist der Abstand mit 0,5 m unter den empfohlenen 0,7m.
Diesen Umstand sieht man auch recht gut Im Wasserfall-Diagramm in meiner Bildergalerie. Ich besitze z.B. eine an meinem Hörplatz sehr überhöhte 1. Raummode bei ca. 31 Hz. Ich gehe davon aus, dass diese etwas besser in den Griff zu kriegen wäre, wenn ich die Lautsprecher weiter nach vorne stellen könnte.
Bei Musikstücken ist das alles relativ unkritisch, da die meisten Instrumente über 31Hz spielen. Eher bei elektronischer Musik erlebt man es auch mal tiefer.
Beim Filme schauen kann es aber durchaus öfter mal sein, dass Soundeffekte wie Explosionen, Gleichschritt bei Soldaten, oder Fußstampfen wie von KingKong oder Godzilla diese Frequenz besonders betonen. In diesem Fall fängt es dann auch etwas an zu dröhnen.
Man könnte jetzt hier darauf hoffen, dass Audyssey in diesem Bereich nachhilft, aber leider hat sich gezeigt, dass Audyssey diesen Bereich gänzlich unbearbeitet lässt. Des Weiteren sind Roomcorrection Tools auch nicht in der Lage die Nachhallzeit zu korrigieren.
Möchte ich diesen Frequenzbereich also in den Griff bekommen, muss ich mit speziellen Absorbern (Helmholtzresonatoren) arbeiten. Zurzeit denke ich über eine Umsetzung nach. ;-)
Andererseits hat sich hier aber auch gezeigt, dass wirklich jeder cm, den ich bisher gewinnen konnte meine Raumakustik Stück für Stück verbessert hat. So habe ich nun, mal angefangen mit 0,3 m Wandabstand, meine 2. Raummode bei 62Hz fast vollständig in den Griff bekommen. Diese würde insbesondere bei Musik auch wesentlich mehr nerven!
1.2.1.2 Gleichseitiges Dreieck und einwinkeln der Lautsprecher
folgt!
1.2.2 Surroundlautsprecher
Eine weitere Schwierigkeit war die Aufstellung meiner Surroundlautsprecher. Hier musste ich die größten Kompromisse eingehen.
Weil sich meine Couch direkt in der Raummitte befindet, besitze ich einen senkrechten Abstand vom Hörplatz zur Rückwand von ca. 2,30m. Das sind ja schon mal prinzipiell gute Anfangsvorraussetzungen, um die Boxen im Radius von 2,4m in den ensprechenden Winkeln korrekt zu positionieren.
Leider war ich aber dazu gezwungen meine Lautsprecher in Rückwandnähe aufzustellen, damit diese nicht zu stark in den Raum hineinragen und somit die Balkontür versperren!
Hierzu habe ich passende Universal-Wandhalter verwendet.
Potentielle Schwingungsübertragungen von den Surroundboxen zur Wand, habe ich durch geeignete Entkopplungspads aus Gummi eliminiert.
Aber es kommt noch schlimmer:
Da meine Rückwand leider auch nicht ganz durgehend ist - sie wird durch eine Fensteraussparung unterbrochen - war es mir leider zudem nicht möglich die Boxen in gleichen Abständen zum Hörplatz anzubringen. Der hintere rechte Lautsprecher befindet sich bspw. deutlich näher zum Sweetspot, als der hintere linke Lautsprecher.
Unter diesen Gesamtvorraussetzungen waren die empfohlenen 90° - 110° natürlich gänzlich nicht realiserbar!
Bei meinem hinteren linken Lautsprecher ergibt sich daher nun ein Winkel von 142,5° und bei meinem hinteren rechten Lautsprecher ein Winkel von 146°.
Aber:
Glücklicherweise hat sich im Verlauf herausgestellt, dass die Surroundlautsprecher schon allein aufgrund ihrer Funktion und des Frequenzgangs (z.B. kaum tiefe Bässe) nicht so extrem Aufstellungskritisch sind wie Frontlautsprecher.
In vielen Filmen werden die hinteren Lautsprecher doch recht wenig ausgereizt und wenn dann meist entweder nur recht leise, als räumliche Unterstützung einer jeweiligen Filmumgebung, oder bei Soundeffekten in relativ lauten Actionszenen.
In der Regel spielen die Frontlautsprecher also immer lauter auf, als die Surroundlautsprecher, weshalb man durch die sich kreuzenden Signale die nicht ganz korrekte Aufstellung kaum hörbar wahrnimmt.
Eine große Hilfe ist hierbei auch die Kompensation durch Audyssey, welche die Räumlichkeit insgesamt noch mal verbessert, vor allem aber auch die abstandsbedingten Verzögerungszeiten korrigiert, sodass alles gleichzeitig am Hörplatz ankommt.
Ein Glück, dass es heutzutage softwareseitige Roomcorrection gibt und ich somit kaum auf einen "korrekten" Surroundklang verzichten muss ;-)
Da die kleinen Boxen tiefe Frequenzen nicht so laut wiedergeben können, hat Audyssey eine Trennfrequenz von 60Hz angesetzt (danach wird der Bass über die Frontlautsprecher wiedergegeben) und weiterhin die verbleibende Bassanhebung im Freqeunzgang bis 100Hz aufgrund der Wandnähe (gerade mal 11 cm) der Boxen über IR-Filter und den Equlizer entsprechend linear "hingebogen".
Die Surroundboxen habe ich, ähnlich wie die Frontboxen, auch nicht komplett auf den Hörplatz eingewinkelt, sondern offener gelassen. Ein Winkel von ca. 10° führte bereits zu guten Ergebnissen an allen Sitzpositionen und lässt auch Zuschauer, welche nicht im Sweetspot sitzen, ein recht gutes Surroundfeeling erleben (ich bin ja nicht so ;-)).
2. Akustische Optimierung der Nachhallzeit
Leider gibt es bzgl. der Nachhallzeit keine genauen Vorgaben für ein Heimkino, die meisten Richtwerte stammen nämlich aus der Tonstudiowelt.
Diese können allerdings wiederum nicht verwendet werden, da insbesondere die Nachhallzeit deutlich kürzer spezifiziert wird (es wird zum Abmischen zwar auch ein linearer Frequenzgang erwünscht, jedoch mit einem deutlich trockeneren Raum).
Für das Heimkino ist das eher nicht erstrebenswert, da der Mensch einen zu trockenen Raum eher unangenehm empfindet (da in der Natur nicht vorkommend). Des Weiteren können leisere Geräusche in zu trockenen Räumen deutlich verschluckt werden.
Zu hallige Räume bewirken hingegen, dass die Sprachverständlichkeit signifikant leidet (übersprechen). Das beste Beispiel hierzu fällt mir aus meiner Schulzeit ein, als wir mit der Klasse im "nackten Klassenraum" mal einen Filmbeitrag geguckt haben. Es war schier unmöglich auch nur ansatzweise den Dialog in annehmbarer Lautstärke zu verstehen. Folglich wurde die Lautstärke höher gestellt, was wiederum dazu führte das Filmsequenzen mit lauteren Passagen - in diesem Falle tiefere Frequenzen - deutlich hervorstachen, die Raummoden anregten und es dann nur noch wummerte. Ein Graus. ;-)
Aus eigener Erfahrung habe ich auch erleben dürfen, dass leise Signale, wie beispielsweise bei einem Film das Klimpern eines Schlüssels, das Knistern eines Kaminfeuers und das Geräusch von Nieselregen deutlich mehr herausstachen (naturgemäßer Klingen) wenn die Nachhallzeit ok war. Bei der Musik können das Ausklingen eines Trommelfells oder bspw. das Klackern des Plektrums beim Saitenanschlagen der Gitarre sich komplett durchsetzen. So wird m.E. viel Authentizität gewonnen.
Wenn nun trockene Räume nicht geeignet sind, aber auch hallige nicht, dann muss es doch ein Optimum geben, oder?!
Allgemein lässt sich wohl sagen, dass der Raum zu hallig ist, wenn die Nachhallzeit im Bereich von 200 Hz - 8KHz ca. 0,5 Sekunden übersteigt. Zu trocken ist er, wenn er in diesem Bereich ca. 0,2 Sekunden unterschreitet.
Nach einiger Recherche habe ich mich für die Zielmarke meines Heimkinos an den "Toleranzschlauch" von "Christians Heimkino" (http://www.christians-heimkino.de/Raumakustik.html#Toleranzschlauch_b) orientiert, welcher diesen auf das Buch Studio Akustik von Andreas Friesecke referenziert. Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, dass Buch selber in Augenschein zu nehmen.
Die Obergrenzen sind dort in etwa wie folgt spezifiziert:
Ab 20 Hz ca. 0,7 s lin. abfallend bis auf ca. 0,45 s bei 250 Hz
Ab 250 Hz ca. 0,45 s lin. abfallend bis auf ca. 0,4 s bei 500 Hz
Ab 500 Hz ca. 0.4 s bleibend bis 8 kHz.
Die untere Grenze liegt bei:
Ab 20 Hz ca. 0,23 s bleibend bis 500 Hz
Ab 500 Hz ca. 0,23 S lin. abfallend bis 0,18 s bei 8 kHz.
Um die Nachhallzeit senken zu können, habe ich Absorber in Form von Melaninharzschaumstoff (Basotect) und "Caruso Isobond WLG 035" zu Hilfe genommen.
Da ich keinen separaten Raum für mein Heimkino besitze und es daher in unser Wohnzimmer integrieren muss, war/ist die große Herausforderung immer, dass die sich im Einsatz befindlichen akustischen Absorber auch vollständig in das wohnliche Ambiente integrieren und in bestimmten Wohnbereichen fast vollständig verschwinden, bzw. nicht unbedingt als solche wahrnehmbar sind.
Nach einigen Überlegungen habe ich diejenigen Lösungen gefunden, welche ihr auf der Fotogalerie sehen könnt. Das ist sicher Geschmackssache, allerdings muss ich sagen, dass es mir - und meiner Frau - eigentlich ganz gut gefällt. Es sieht jedenfalls besser aus als nur Schaumstoff an den Wänden kleben zu haben. ;-)
2.1 Meine Nachhallzeit im RT60 Diagramm
In meiner Galerie findet ihr auch die aktuelle Messung der Nachhallzeit im RT60 Diagramm (http://img.bluray-disc.de/files/user_cinemas/52376/medium_0f1eefd3f1de944e4bf959b647150595.jpg?t=1417720124).
Hinterlegt habe ich sowohl die Nachhallzeit ohne Absorber und mit allen Absorbern.
Eingezeichnet habe ich zudem den schon erwähnten "Toleranzschlauch" und die obere Nachhallgrenze.
Wie man sieht, hat sich bei der Nachhallzeit einiges getan, nachdem die Absorber in den Reflektionspunkten angebracht wurden.
Begonnen habe ich mit einen viel zu halligen Raum mit einer großen Nachhallzeit z.B. von 0,68 s bei 2,8 KHz.
Mit allen Absorbern, vor allem nach der Anbringung des großen Frontabsorbers, habe ich allerdings nun eine recht gute Nachhallzeit erreicht. Zwar kann ich im Frequenzbereich von 1.120 Hz - 5.630 Hz die 0,4s nicht ganz einhalten, aber bereits einen Spitzenwert von 0,45 s werte ich als einen guten Erfolg.
Während ich die Absorber positioniert habe - das war ein Prozess der sich über mehrere Wochen hinzog - konnte ich hörbar warnehmen, wie der Ton in vielen Bereichen besser wurde.
In erster Linie konnte man ab ca. 0,5 Sekunden deutlich mehr Details in Musikstücken oder in Filmen hören, die vorher gnadenlos untergegangen sind.
Im weiteren Verlauf wurde der Ton zunehmend plastischer. Besonders im Hochtonbereich traten Feinheiten, wie bspw. Becken, Tamburine, das Schnarren von Saiten, ... zerspringen von Glas, Feuerknistern, Wasserrauschen, Stimmengemurmel, Flüstern, Fußgetrampel,... immer deutlicher in den Vordergrund. Dies führte dazu, dass alles realistischer Klang (auch in Filmen). Auch wurde die Sprachverständlichkeit (die allerdings eh schon gut war) zunehmend noch besser.
Für mich und meine Ohren hat sich der Aufwand deutlich gelohnt! ;-)
Akustische Optimierung - Raummoden (Wasserfall Diagramm)
folgt
Akustische Optimierung - Abklingverhalten (ECT mit IDT-Gap)
folgt auch
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Sieht doch sehr schön bei dir aus.Sehr freundlich und aufgeräumt.
Ich wünsch dir noch viel spaß mit deinem Heimkino.