Heimkino von AOW
Andis Dachzimmerkino (TXH Remastered):

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1. Wie alles begann:
Immer wenn ich früher ins Kino gegangen bin, war ich fasziniert vom großen Bild und natürlich auch vom lebendigen Ton und ich bin ab Ende der 70er Jahre oft und gern ins Kino. Anfang der 90er las ich dann in einschlägigen Fachzeitschriften über das Thema 'Kino zu Hause', das Heimkino. Durch eine Vorführung bei einem Fachhändler war ich endgültig von dem Virus befallen. Ein Auto explodierte nicht nur, der ganze Raum explodierte förmlich. Als der Subwoofer zu vibrieren begann, vibrierte auch mein Magen. Geräusche kamen nicht mehr nur von vorne, sie kamen aus dem ganzen Raum. Man schaute den Film nicht nur, man war mitten im Geschehen, getreu dem Motto des damaligen Sportsenders DSF 'Mittendrin statt nur dabei'. Mir war klar, das muss ich auch haben.
2. (Die Vorgeschichte) Mein(es) Heimkino(s):
In der Anfangszeit tastete ich mich unerfahren an das Thema heran, wobei ich sehr viel Lehrgeld bezahlte, denn die nachfolgend aufgeführten Geräte waren nur ein kleiner Teil meiner verschiedenen Heimkinokombinationen.
Mein erstes ‚großes‘ Kino war Mitte der 90er Jahre der amerikanische Vorverstärker EAD Theater Master sowie 5 Mono-Endstufen Marantz MA 500 für das dänische Boxensystem Jamo THX One sowie 2 Marantz MA 700 für die beiden passiven Subwoofer des Systems. Diese Kombi verursachte jedoch regelmäßig einen Stromausfall, wenn ich die 7 Monoendstufen zu schnell hintereinander einzuschalten versuchte. Zudem schaltete sich auch öfters im Woofer ein Schutzschalter ein, wenn es ihm zu laut wurde, wenn ich es also wieder mal mit der Lautstärke übertrieb.
Als Abspielgeräte fungierten verschiedene Videorecorder, DVD-Spieler und Laserdiscplayer. Geschaut wurde auf einem (für damalige Verhältnisse) großen 82cm Röhren TV sowie mittels verschiedener Beamer auf einer Stativleinwand, die für jeden Filmabend neu aufgestellt werden musste. Und das Ganze musste dann auch noch ins Wohnzimmer zwischen die großen Wohnzimmerschränke integriert werden, da es keinen eigenen Kinoraum gab, klirrende Gläser inbegriffen.
Anfang 2000 erfolgte dann der vernünftige Umstieg auf den Highend AV-Vollverstärker Denon AVC-A1 SE (mit Dolby Headphone Upgrade) sowie einem ‚Downgrade‘ auf das Boxensystem KEF KHT 2005, was sehr viel ‚wohnzimmerfreundlicher‘ war.
Beim Erwerb der Fachhochschulreife 2002 machte ich „Heimkino: Komponenten, Medien und ihre Tonformate“ zum Thema meiner Facharbeit.
Als wir uns 2010 entschieden, das bisherige Schlafzimmer im Dachgeschoss unserer Maisonettewohnung mit dem bisherigen Arbeitszimmer ein Stockwerk tiefer zu tauschen, bekam ich die Möglichkeit, dieses Dachzimmer u. a. als Heimkino zu nutzen. Das brachte auch mit sich, dass unser Wohnzimmer komplett Fernsehfrei wurde. 2010 war auch das Jahr, als sich 3D im Heimkino etablierte und so kam u. a. der 3D-fähige Plasma TV Panasonic TX-P50VT20E ins Haus. Und da ich schon immer ein absoluter 3D-Fan war, musste ich mir natürlich im Jahr 2012 mit dem Sony HMZ T2 auch Sonys ‚Kopfkino‘ als 3D Videobrille holen.
Meine Filmsammlung bestand anfangs aus einer großen Anzahl an gekauften und selbst aufgenommenen Videokassetten. Irgendwann kamen auch Laserdiscs dazu. Als 1997 die DVD auf den Markt kam, wurden vorhanden Filme peu à peu durch DVDs ersetzt. Später wurden dann die DVDs durch Blu-rays und diese dann teilweise durch 4K UHD Blu-rays ersetzt. So besteht meine Filmsammlung aktuell aus insgesamt ca. 1300 Filmen sowie 59 Serien auf 4K UHD, Blu-ray, DVD und Laserdisc sowie ca. 320 digitale Filme auf Festplatte.
3. Status Quo (seit 2022):
Beim Heimkinoraum handelt es sich um das ein ca. 15 m² großes Dachzimmer, das auch gleichzeitig Arbeits- und Gästezimmer ist. Somit stand in erster Linie die Funktionalität und nicht die Optik im Vordergrund. Es ist nun mal ein Mehrzweckzimmer, also mussten gute Kompromisse gefunden werden.
In den Hauptraum gelangt man über einem ca. 2 auf 1,1 m breiten Eingangsbereich. Dort stehen auf der rechten Seite 2 größere IKEA-Regalschränke, in welchem sich ein Großteil der Filme befinden. Hinter der Rückwand des großen Regals befindet sich ein kleiner abgeschlossener Duschraum mit Toilette und Waschbecken, in welchen man vom Hauptraum gelangt.
Vom Sitzplatz ausgehend, befinden sich die beiden großzügigen Schrägen an der Front und auf der Rückseite. Unter der gesamten Frontschräge hinter einem Vorhang findet sich eine 3,8 m breite, 170 cm hohe und 75 cm tiefe Schrankkonstruktion, die anfangs als Kleiderschrank diente und jetzt als Ablage für Filme und als Stauraum benutzt wird. Hinter diesem Vorhang steht auf der rechten Seite auch der Subwoofer.
In der Schräge hinter dem Sitzplatz befindet sich ein Schrägdachfenster. Zudem befindet sich unter der gesamten Breite der Schräge eine große Schreibtischeckkombi, die das Arbeitszimmer bildet.
Der Laminatboden des Dachzimmers ist mit einem Teppich belegt und die 3 großen Fenster auf der rechten Seite können mit passenden Styroporplatten und einem großen Vorhang gegen Wärme und Schall gedämmt werden. Das sich auf ca. 3 m Höhe befindliche sinnlose Dachspitzfenster (es lässt sich nicht öffnen, man kommt kaum zum Putzen ran und es lässt im Sommer zusätzliche Wärme rein) wurde mit Styropor und einem Tuch ‚versteckt‘, so dass man das Kino komplett verdunkeln kann. Gegen die Hitze im Sommer gibt es einen Stand- und einen Deckenventilator und zur Not noch ein mobiles Klimagerät.
Platzbedingt stehen ein Haupt- und ein alternativer 2. Sitzplatz zur Verfügung. Der Abstand zur 110 Zoll-Leinwand beträgt ca. 2,5 m.
Als Abspielgerät kommen sowohl der UHD-Player Panasonic DMP-UB900 als auch der kompakte BD-Player Panasonic DMP-BBT01 zum Einsatz, der zusammen mit Sonys Kopfkino auch mein mobiles Heimkino ‚to go‘ bildet. Außerdem ist in das System auch noch ein Multimediaplayer von Western Digital integriert. Als TV dient seit 2017 als einer der ersten OLEDs der Panasonic TX-65 EZW 1004. Als Beamer kommt der Epson EH-TW9400 zum Einsatz, da dieser den bei mir benötigten horizontalen Lensshift von 47% hat, da ich aufgrund des Dachfensters in der Schräge hinter mir den Beamer ziemlich weit nach rechts stellen muss.
Der AV-Vollverstärker Denon AVC-A1SE wurde nach mehr als 20 Jahren treuer Dienste in Rente geschickt, da nun ein Dolby Atmos fähiger Verstärker her musste. Dabei hatte mich die in einigen Fachzeitschriften beschriebene Surround:AI-Funktion von Yamaha überzeugt und so leistet seit 2020 der AV-Receiver Yamaha RX-A3080 in meinem Kino die Arbeit.
Als Lautsprecher kommt das französische Focal Sib Evo 5.1-System zum Einsatz, ergänzt durch 2 zusätzliche Sib Evos als Atmos Lautsprecher. Durch die schrägen Decken an Vorder- und Rückseite kamen nur 2 Atmos-Boxen in Frage. Diese sind an den Seitenwänden angebracht und auf den Hauptsitzplatz ausgerichtet. Da die hinteren Boxen ca. 50 cm hinter und 20 cm über Ohrhöhe stehen, reichen für dieses Kino auch 2 Atmos Boxen völlig aus.
Da ich hinsichtlich der Menge der Filme Lagerungsprobleme hatte, habe ich mir 3er, 4er, 5er und 6er Leerhüllen für Blu-ray und 4K besorgt und Filme u. a. als Schauspieler Collection, Regisseur Collection, Genre Collection, Filmfolgen, Original- und Neuverfilmungen und logisch zusammengehörend als Filmsammlungen ‚zusammengelegt‘ und eigene Cover angefertigt. So habe ich mir den Platz für über 220 Filme ‚eingespart‘. Die Originalhüllen und Cover habe ich noch, so dass die Filme jederzeit in den ‚Originalzustand‘ zurückgesetzt werden können.
Um den Überblick über meine Filme nicht zu verlieren, sind die Filme zusätzlich zur PC-Datenbank „EMDB“ noch in der App „Movie Collection“ verzeichnet. Das war für mich die einfachste und beste App, denn dort kann ich für einen Film auch eingeben, welche verschiedenen Versionen ich von einem Film habe. So habe ich z. B. den Film Jurassic Park 1 sowohl als Laserdisc, als 3D, als Blu-ray und als 4K. Zudem kann man sich mehrere Filmlisten anlegen. Um druckbare Filmlisten zu erstellen, habe ich mich meiner zweiten Leidenschaft bedient und in einer Excel-Datei eine Anleitung ‚geschrieben‘, mit welcher ich unter Zuhilfenahme entsprechender Bordmittel (u. a. Makros, Formeln, Filter und Sortierfunktion) aus der durch die App zur Verfügung gestellte .csv-Datei diese recherchierbare Filmliste erstellen kann. Die App selber gibt es leider nicht anders her.
4. Fazit:
Alles in Allem habe ich mir mit meinem Kino meinen Traum erfüllt. Die technischen Geräte waren zwar nicht ganz billig, stellen aber in meinen Augen und für meine Ohren eine gute Kombination dar. Dafür waren aber keine größeren Baumaßnahmen erforderlich, es mussten nur für die vorhandenen Gegebenheiten gute Kompromisse gefunden werden. Es mag nicht das schönste Heimkino sein, aber es hat seinen Charme und klanglich konnte es bislang jeden überzeugen, der es gehört hat. Und es zeigt auch, dass man sich sogar im kleinsten Zimmer seinen Traum eines Kinos erfüllen kann, getreu dem Motto
„Heimkinotraum geht auch im kleinsten Raum“






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