bewertet am 27.12.2021 um 11:15
#3
Player:
Sony UBP-X700
Darstellung:
Samsung Q70R
2
Diese Blu-ray ist ebenfalls in folgenden Versionen erhältlich:
87 Mitglieder haben diese Blu-ray:
Diese Blu-ray ist 8x vorgemerkt.
Zur Story möchte man nicht viel sagen, da man am besten so unwissend wie möglich an diesen Film rangeht. Ich wusste nur, dass Carey Mulligan eine Frau spielt, die sich betrunken in Clubs aufhält und von Männern mit nach Hause nehmen lässt und es sich dann aber nicht so entwickelt, wie man es von der Situation her gewohnt ist bzw. wie es die Männer sich erhoffen.
Schon gleich in der ersten Szene wird klar, dass der Film tolle Bilder und einen interessanten Soundtrack zu bieten hat. Die Story entpuppt sich dann unter den John Wicks und Takens als der etwas andere Rachefilm. Es muss nämlich nicht immer nur um Rache in Form von Gewalt gehen.
Carey Mulligan spielt die vielen Facetten ihres Charakters wirklich super. Es macht Spaß ihrem Spiel zuzusehen und sie trägt den Film souverän alleine. Dabei ist der Cast um sie herum alles andere als schwach besetzt. Am meisten sticht hier Eighth Grade Regisseur Bo Burnham mit seiner Screentime und seinem Schauspiel heraus. Schön, dass man ihn in einer größeren Rolle zu sehen bekommt. Ebenfalls gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Christopher Mintz-Plasse, Alfred Molina und Alison Brie. Leider kommen manche Auftritte etwas kurz, aber besser als gar nichts.
Was mich an dem Film etwas gestört hat, war der Climax. Nicht der gesamte Climax, denn eigentlich fand ich spannend worauf der Film hinausläuft. Die Richtung, in welche sich das Finale entwickelt, hat mir aber nicht so 100% zugesagt. Das wirkte dann doch etwas formelhaft.
Vielleicht ist es dieses Problem, dass man schon zu viel gesehen hat und einem die finale Wendung nicht vom Hocker haut. Das ist schon sehr schade, da der Rest des Films so unvorhersehbar und erfrischend daherkommt.
Obwohl man nicht weiß, wohin die Reise geht, verfolgt man gebannt Inszenierung und Geschichte. Da enttäuscht es doch etwas, wenn die Nachwehen des Finales verhältnismäßig bescheiden ausfallen und irgendwie unter den aufgebauten Erwartungen des restlichen Films zurückbleiben.
Nichtsdesto trotz:
Handwerklich sehr gut inszenierte Filme, die noch bis ins Finale den Zuschauer im Unklaren darüber lassen in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, findet man im Jahr 2021 nicht wie Sand am Meer. Dass es sich hier um ein Regiedebüt mit einem Thema handelt, welches ein gesellschaftlich aktuelles Problem anspricht und dabei neben dem Unterhaltungsfaktor noch zur Diskussion anregt, ist wirklich beachtlich.
Chapeau, Emerald Fennell, für ein großartiges Regie-Debut. Ich gebe Promising Young Woman 4 Punkte.
P.S.: Ich hatte nicht erwartet, dass ich mal in einem Film an Stars Are Blind von Paris Hilton erinnert werde und mich dann noch darüber freue. ????