Filmbewertungen von kleinhirn

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Rundum gelungener atmosphärischer Thriller mit, der von einer Riege erstklassiker Schauspieler und gut eingesetzten Schockmomenten getragen wird.
Und würde man die überraschende Auflösung direkt beim ersten mal gucken verstehen, könnte man sogar von einem kleinen Meisterwerk sprechen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 10.03.11 um 11:06
/image/movie/judge-dredd-neu_klein.jpg
Zu Unrecht etwas stiefmütterlich behandelter Stallone Streifen. Die Sets und Specialeffete sind (vor allem für die damalige Zeit) allererste Sahne und könnens locker mit Genre Meilensteinen wie Blade Runner aufnehmen.
Die Story ist comicgerecht sehr einfach ohne sich jedoch schmerzhafte Schnitzer zu erlauben und wird von einer Reihe hochkarätiger Hollywoodveteranen unterstützt.
Einzig auf Dredds nervig albernen Buddypartner hätte man getrost verzichten können.
Stallones doofloyale Art hat auch ohne Schützenhilfe genug Humorpotential um den Film mit ausreichenden Schmunzelmomenten zu versorgen.
George Lucas hätte hier lernen können, wie eine trottelig infantile Nervensäge den Gesamteindruck trüben kann und uns so vielleicht den Jar Jar Bings erspart.
Dennoch überwiegt der Eindruck es hier mit einer kleinen Sci-Fi Perle zu tun zu haben, die keineswegs nur Nostalgietripfetischisten trashiger 80er (90er) ans Herz zu legen ist. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 08.03.11 um 11:47
/image/movie/This-is-Spinal-Tap-UK_klein.jpg
Kultisch verehrte Parodie auf das Rockbizz, in der wichtigtuerisches Gehabe und coolness der Lächerlichkeit preisgegeben werden.
Die Extras sind über 3 Std. lang und fast allesamt ein Leckerbissen für alle die von den Volltrotteln einfach nicht genug bekommen können. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 5
bewertet am 05.03.11 um 09:31
/image/movie/nanga-parbat-2010-neu_klein.jpg
Außer den für einen Bergfilm obligatorischen atemberaubenden Panoramaaufnahmen, eigentlich eine filmische Tragödie, hinter der das Schicksal Günther Messners fast verblaßt.
Anstatt Reinhold Messner und andere Bergsteiger mit Männern zu besetzen, hat man Memmen ausgewählt, welchen man, rundum gepampert, zwar grad noch eine geführte Wattwanderung zutraut, nie und nimmer aber eine riskante Bergexpedition.
Außer der optimalen Fehlbesetzung der Charaktere, handelt es sich offenbar auch um schauspielerische Leichtgewichte, denn Ihre Dialoge kommen so flüßig aus dem Mund, wie einer 4 jährigen unter ADHS erkrankten Rotznase die Weihnachtsgedichte vor versammelter Verwandschaft unterm Tannenbaum: Es wird nur ein auswendig gelernter Text runtergestammelt, der eigentlich garnicht zu einem paßt.

Auch packt einen die eigentliche Dramatik nicht wirklich, da man zu keinem Zeitpunkt weiß, bzw. nur ungefähr erahnen kann, wo genau man sich eigentlich am Berg befindet. Dies ist jedoch unabdingbar, um sich in die Lage der Bergsteiger reinversetzen und mit ihnen (soweit dies überhaupt möglich ist) mitfühlen zu können;der Aufstieg ist so schnell , unspektakulär und ohne Schwierigkeiten, daß sich die Gefahr der Herausforderung der höchsten Steilwand der Welt zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen läßt.
Somit ist auch der dokumentatorische Aspekt von Nanga Parbat verfehlt und er eignet sich nicht einmal als Anschaungsmaterial, dem Flachlandtiroler die Faszination und Schrecken der Hochalpinen Welt näherzubringen.
Und das übliche Wetterumschwungsschneegestöbe r und "Ich kann nicht mehr" "Doch Du schaffst es" und "Och ist mir heut kalt, ich glaub ich erfrier mal" reist einem beim 20sten Bergsteigerfilm auch nicht mehr aus den Puschen.


So dient denn Nanga Parbat schließlich hauptsächlich der Untermauerung des Mythos Reinhold Messner, dessen Überlebensinstinkt und Durchsetzungswille unsereins nur ungläubig staunend zurückläßt. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 28.02.11 um 22:40
/image/movie/die-glorreichen-sieben-1960-neu_klein.jpg
Hab den Film zum ersten mal gesehen und hätte fast meine Leinwand zerissen. Das kommt nich häufig vor. Die Bildqualität ist zwar genauso hervorragend wie die schauspielerische Leistung, der Film selber aber ist langweilig und dümmlich.
Die Art und weise zum Beispiel, wie die beiden naßforschen Knirpse Herrn Bronson beschützen wollen und Ihn dadurch erst in sein Schicksal treiben, ist ein dramaturgisches Kapitalverbrechen. Aber man hört ja immer wieder von den Auswirkungen der mexikanischen Sonne auf das Gehirnvoloumen.
Auch die Scene, in der sich Horst Buchholz mal eben ins feindliche Lager schleicht (woher der weiß wo das ist, daß wißen außer Ihm nur noch die schnellste Maus von Mexico und der Wüstengott), sich im halbdunkeln direkt neben dem Anführer stellt, Ihn belauscht und Ihm dann auch noch Feuer gibt ohne erkannt zu werden, ist vielleicht noch auf den Karl May Festspielen in Bad Segeberg aus Platzmangelgründen verzeihbar, gibt mir hier aber das Gefühl, vor laufender Kamera verarscht zu werden.
Und nur weil mal einer der Kopfgeldjäger in einer blauen Minute über die Einsamkeit seines Berufstandes referiert, soll der Film gleich Anspruch haben? Das darf ja wohl nicht wahr sein!
Höchste Zeit für die Demontage dieses Denkmals!
Lang lebe Mc Cabe. Und Sergio Melone sowieso! 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 28.02.11 um 22:25
/image/movie/i-robot-neu_klein.jpg
Unterhaltsamer, sauberer Science Fictionfilm mit viel Technoschabernack, der das Auge jedoch nicht überstrapaziert.
Roboter und Überwachungscomputer entwickeln eigenständiges Denken und bringen somit die Menscheit in Gefahr. Supercomputer und Roboter haben die Rechnung aber ohne Superbulle Will Smith gemacht und somit geht dann alles Gut aus.

Die wo ist die Grenze zwischen Mensch und Maschine Thematik führt zu philosophischen Ansätzen, vertieft diese jedoch nicht, so daß man sich einer Zeit unbeschwerten Berieselns erfreuen darf.
Da wäre sicherlich noch mehr Tiefgang drin gewesen, da sich aber von der Charakterentwicklung bis zum hin zum Filmdesign alles auf die Oberfläche konzentriert und somit in sich stimmig wirkt und es der Geschichte weder an Spannung noch an Tempo mangelt, wird dieser auch zu keinem Zeitpunkt wirklich vermisst.
Alles in allem also eine gelungene Alternative zum Arschabfrieren beim Castortransport. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 28.02.11 um 22:21
/image/movie/Moon-2009-2-Disc-Special-Edition-DE_klein.jpg
Gelungener kleiner Film im Vintage Look, der durch seine erwachsene, unaufgeregte Art, sowie seiner intelligenten Story überzeugt-
Als Sam nach seiner 3 Jahres Schicht vom Mond auf die Erde zurückkehren soll, sieht er sich, als er nach einem Unfall auf der Krankenstation aus seiner Ohnmacht aufwacht, mit seinem Ebenbild konfrontiert.
Anstatt dies auf eine an den Haaren herbeigezogene Möbiusschleifen Wurmlochparadoxgravitationsann omalie oder ähnlichen Esoterikschwulst zurückzuführen, hat das Aufeinandertreffen der Doppelgänger handfeste Hintergründe, auf die nicht näher eingegangen werden kann, um nichts zu verraten.
So gut die aufs wesentliche reduzierte in bester Phlipp K. Dick Manier Story auch zu gefallen vermag, desto mehr hätte man sich aber auch auf eine etwas ausführlichere Beleuchtung der Hintergründe, sowie einen Tacken mehr Spannung und Dramatik gefreut.
Deshalb nur 4 Punkte. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 26.02.11 um 09:41
/image/movie/monster-house-3d-blu-ray-3d-neu_klein.jpg
War vom Film überrascht, hatte ich doch bei einer FSK 6 fest damit gerechnet, daß sich der Spuk als Lausbubenstreich herausstellt. Dem ist dann aber doch nicht so. Das Haus ist durchaus böse gesinnt und auch wenn am Ende erwartungsgemäß alles gut ausgeht, sind doch schon einige Gruselscenen drin, die definitiv nichts für 6 jährige sind.
Außer man möchte die eigenen vier Wände wieder mit ein paar Bettnäßern teilen.
Auch sind die enthalten Gags von durchaus unterhaltsamer Qualität, so daß man bei Monster House zu Recht von einem gelungenen Familienfilm (auch für Erwachsene) reden kann.

Das Bild ist durchweg plastisch, echte 3Dimensionalität wie bei Avatar stellt sich aber nur selten ein. Störende Ghostingeffekte sind leider auch hier enthalten, aber glücklicherweise nur in geringer Anzahl, so daß der Filmgenuß hierdurch nur wenig getrübt wird.

Alles in allem eine Kaufempfehlung also, die dem 3D Trend im positiven Sinne zuarbeitet. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 23.02.11 um 12:48
/image/movie/enter-the-void-limited-collectors-mediabook-edition-blu-ray-2-de_klein.jpg
Über den Dächern von Nizza
ist auf jeden Fall mehr los, als über denen von Tokio. So rasant und vielversprechend der Film auch anfängt, so zäh und ermüdend schleppt er sich im zweiten Teil voran.
Der furiose DMT Drogentrip zu Beginn, lassen auf auf eine visuelle Achterbahnfahrt hoffen, die vorgestellten Charaktere auf ein Underdogfilm ala Trainspotting, oder Drogendrama wie Jesus son o.ä. schließen.
Nach dem sehr zeitigen Ableben Oscars aber endet die Geschichte abrupt, bevor sie eigentlich richtig Fahrt aufgenommen hat. Dieser tritt dann nämlich erstmal auf Kosten des Erzählflußes in das vom tibetanischen Totenbuch beschriebene erste Stadium nach dem Tod ein, und sieht die wichtigsten Scenen seines Lebens noch einmal an sich vorbeiziehen.
Dies geschieht sehr ausführlich und hat durchaus seinen Reiz, werden hier doch in fesselnden Bildern die glücklichen sowie traumatischen Ereignisse seiner Kindheit gezeigt, die die Grundlage für die intensive Beziehung zu seiner Schwester bilden.
Auch wird Oskars Drogenmillieu, mit seinen psychopathischen Drogendealern und sein freakiger Freundeskreis nocheinmal näher beleuchtet und man hätte gern mehr über die Exoten erfahren, zumahl doch die Gespräche im Freundeskreis über LSD und DMT auf ein fundiertes Erfahrungsrepertoir schließen lassen und den Film sicherlich, wäre man hier etwas mehr in die Tiefe gegangen, um eine spirituelle oder philosophische Note hätten bereichern können. Das Potential bietet das Thema ja zuhauf und die Unterlassung schmerzt ein wenig.

Leider jedoch, und das ist dem Film zum Vorwurf zu machen, weckt Enter the Void in den ersten 25 min. (einschließlich des opening credits) insgesamt zu viele Hoffnungen, die in der zweiten Hälfte dann aber nicht eingelöst werden können.
Anstatt sich zu steigern und zu intensivieren, baut der Film erzählerisch zunehmends ab und versteift sich zu sehr auf den visuellen Aspekt, wobei hier die schwebende Kamera, die die Welt aus Sicht von Oskars Seele einnimmt, der dominierende Aspekt und eigentliche Protagonist des Films wird.
Die psychedelischen Farbenspielereien erreichen jetzt längst nicht mehr das Niveau des Anfangs erwähnten DMT Trips und erinnern eher an die Mätzchen des Lasergewitters der Grossraumdisse im Nachbarkaff oder Andromedanebelspiränzchen besserer Star Trek Folgen.
Auch Darmspiegelungen mit Wackelkontakt haben ähnliche Effekte zur Folge.
Das dies vermeidbar gewesen wäre, zeigt ein Blick in die Extras, in denen die DMT- und Vortexeffekte in erhabener Pracht zu bestaunen sind. Warum es nur ein müder Abklatsch der Vortexeffekte in die Endversion geschafft hat ist mir schleierhaft!!!

Was in der zweiten Hälfte folgt, nachdem sich Oskars Seele vom Körper gelöst hat, ist ein Flug über Tokios Dächer zu seinen Bekannten. So erfärt man dann in fragmentarischer Erzälweise, wie es mit Ihnen weitergeht.
Spätestens ab hier aber bietet der Film keine wirkliche dramaturgische Entwicklung mehr und enttäuscht so die Erwartungshaltung des Zuschauers, der ja immer irgendwie doch auf ein spannendes oder zumindest dramaturgisch ausgefeiltes Finale hinfiebert.
Stattdessen rollt die Geschichte einfach wie eine gebrandete Welle aus und die Protagonisten gehen folgerichtig Ihre Wege.

Oskars von der Bühne des Welttheaters losgelöste Perspektive, übernimmt jetzt zwangsläufig auch der Zuschauer. So betrachtet man die Welt distanziert von oben aus der Vogelperspektive und nimmt die Entwicklungen neutral beobachtend zur Kenntniss.
Das kann, wenn es denn so gewollt war eine gekonnte filmische Finesse sein, ist jedoch nach mindestens 20 min. ermüdend, zumahl die Kamerafahrten von A nach B zu oft einfach aus schwarz/weißen Filmschnipseln bestehen und durch die clipartige, sprunghafte Verknüpfung der einzelnen Sequenzen der Filmfluss schon im Keim erstickt wird. Die Vogelperspektive mag zwar für eine begrenzte Zeit ein legitimes filmisches Gimmick sein, beeindruckt den Zuschauer auch durch seine virtuosität, nutzt sich jedoch schnell ab und vermag nicht über eine gewiße erzählerische Leere, die auch nicht durch immer wieder eingestreute explizite Sexscenen verdeckt werden kann, hinwegzutäuschen.
So hat man dann den Eindruck, daß Noe über seine Beschäftigung mit Kamerafahrten, technischen Schwierigkeiten und außergewöhnlichen visuellen Umsetzungen, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen, und so seine primäre Aufgabe, nämlich den Zuschauer an den Film zu bannen, zu sehr aus dem Auge verloren hat.
Am Ende ist der Zuschauer halt nur noch reiner Zuschauer, aber kein Mitfühler mehr. Und meines Erachtens ist es aber immer wichtig, daß IM Zuschauer etwas passiert. Sei es das Mitfiebern bei einer interssanten Geschichte oder das WOW bei visuellen Spektakeln.
Aber einfach nur 70 min. dasitzen, dumm auf die Leinwand glotzen und mir immer und immer wieder die gleichen Kamerafahrten angucken, ist mir, bis auf weiter unten erwähnte Ausnahme, einfach zu wenig.
Zu diesem den Filmgenuß droßelnden Manko, kommt noch erschwerend die Tatsache hinzu, daß die Bildqualität oft an der Grenze des erträglichen ist.
Mit groben Filmkorn kann man ja noch Leben, aber die Verwaschenheit der Bilder läßt auf einen schlampigen Transfer schließen und kann kein filmisches Stilmittel sein. Das gesteh ich höchstens noch der leichten Unschärfe zu, soll diese doch evtl. die jenseitige Losgelöstheit Oskars von der Welt, in der feste Materielle Strukturen und Begrenzungen keine Gültigkeit mehr besitzen, untestreichen.

Noe wäre aber nicht Noe und Noe wäre auch kein (eingewanderter) Franzose, würde er es nicht unterlassen, Oskar in guter alter Spannermanier durch die Betten Tokios zu schleusen. Hier wird in allen Variationen und Abarten gevögelt, was das Zeug hält. Der Übergang von der Vogel- zur Vögelperspektive ist hier also fließend gelungen, und auch wenn das mehr Eigennutz ist und Noe hier Tribut an seine Verpflichtung als Provokatuer zollt, als das es wirklich die Handlung befruchtet, hat mir der neutrale, nicht mehr moralisierende Blick auf die Welt, sehr gut gefallen.
Hier wird das Treiben der Menschen, ohne kulturellen oder historischen Ballast, einfach das Treiben der Menschen sein gelassen, so wie es zu allen Zeiten war und sein wird.

Fazit: Enter the Void wartet mit einer fesselnden Geschichte in der ersten Hälfte auf, die einer von virtuosen Kamerafahrten dominierten zweiten Hälfte weicht und damit deutlich an Fahrt verliert. Inwieweit diese Enttäuschung einer durch Trailer, Filmkritiken und reißerischen Cover zu hochgeschraubte, bzw. falsche Erwartungshaltung geschuldet ist, kann nur durch eine zweite Besichtigung, die der Film auf jeden Fall verdient hat, herausgefunden werden.
Denn Celluloid auf Speed ist Enter the Void definitiv nicht. Das Medikament der Wahl um die zweite Hälfte des Films zu beschreiben wäre wohl eher Valium.
Auch treibt die Formulierung: Ein Film wie Trip treibt die Erwartungen nur unnötig in die falsche Richtung.
Es gibt zwar immer wieder ausgefallene Visuelle Effekte, diese sind jedoch sehr spärlich gesät; und auch ums Trippen, welches außerdem in Filmen wie Der Höllentrip, Der Trip oder Psych Out schon besser behandelt worden ist, geht es weniger. Vielmehr steht eine filmische Umsetzung des Tibetanischen Totenbuchs vor dem Hintergrund eines Underdog Drogendramas im Vordergrund, bei dem jedoch die visuellen und dramaturgischen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden.
Was außer der Enttäuschung aber dennoch bleibt ist Dankbarkeit gegenüber dem Regisseur, den Geldgebern und allen Beteiligten für den Mut und die geistige Offenheit, die notwendig ist, solche außergewöhnlichen Projekte zu Unterstützen und zu realisieren.

P.S.: Unbedingt zu empfehlen sind außer den ungeschnittenen DMT und Vortexeffekten auch der Kurzfilm ENERGIE des deutschen Filmkünstlers Thorsten Fleisch, der auf den Extras enthalten ist.
Mein Plasmafernseher war danach 10 Grad wärmer als sonst.... 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 4
bewertet am 23.02.11 um 12:31
/image/movie/angel-heart-1987-neu_klein.jpg
Genial inszenierter Okkult Thrillerklassiker, mit deutlichen Anleihen an die Schwarze Serie Hollywoods.
Da sich das Hauptaugenmerk vor allen Dingen auf die sich immer ominöser entwickelnde Detektivstory richtet, darf hier nicht mit schocklastige Effekthaschereien eines Horrorfilms gerechnet werden, sondern vielmehr auf eine mysteriös spannenende, von vielen Widersprüchen und Widerständen geprägte Ermittlungsarbeit, die Harald Angel immer weiter in einen mysteriösen Strudel aus Okkultismus und Gewalt reißen.
Sanfter Grusel stellt sich dann auch nur durch die von Voodoozauber durchzogene Rahmenhandlung, sowie das diabolische Charisma Robert de Niros ein, dessen Leinwandpräsenz mal wieder absolute Weltklasse ist.

Ebenso grandios wie de Niro, spielt jedoch auch Mickey Rourke auf, dessen Gesten und Souveranität sein Ausnahmetalent hier voll zur Entfaltung bringen.
Wie hätte der Kerl noch die Filmscene bereichern können, hätte er sein halbes Leben nicht an den Teufel verkauft!!!

Ebenso groß wie die Freude darüber, daß der Film auch nach 25 Jahren nichts von seiner Faszination verloren hat, ist aber die Enttäuschung über die Bildqualität, die in einigen Passagen nicht über schmieriges VHS Niveau hinausreicht. Das sich Kinowelt nicht schämt, so etwas im HD Zeitalter dem Volk für immer noch aktuelle 20 Euro unter die Nase zu halten, gehört zu den letzten großen ungelösten Rätseln der Menschheit.
Jeder anständige deutsche Handwerksmeister jedenfalls, würde seinem Gesellen erstmal eine ordentliche Tracht Prügel servieren, hätte dieser die Frechheit, so ein schludriges Produkt unters Volk zu Jubeln.
Und das völlig zu recht. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 18.02.11 um 21:52
/image/movie/Time-Cop_klein.jpg
Ein Film der irgendwie zwischen den Seilen hängt. Reste von tumber 80er Äction und Ansätze von 90er Computereffekten wetteifern mit aus der Art geschlagenen Bösewichten um eine bemüht komplex wirken sollende Zeitreise Story.
Ob die wirklich in sich logisch ist, kann ich nicht beurteilen, da ich, als ich den Namen van Damme auf dem Cover gelesen hab, beschloßen habe, mein Hauptaugenmerk darauf zu richten, daß mein Fingerfood nicht aufs Sofa krümelt.
Was ich aber aus den Augenwikeln gesehen habe, ist ein gewohnt hölzern auftrumpfender Jean Claude, der sich auch in den 90ern nicht vorwerfen lassen kann, die Grundelemente der Schauspielererei erlernt zu haben.
Es ist doch immer wieder schön, daß es noch Dinge gibt, die Konstanz haben.
So weiß man denn schon vorher, in welcher Liga dieser Streifen spielt und wird auch nicht wirklich enttäuscht. Um wirklich überzeugen zu können hätte es dem Film sicherlich gut getan, sich für ein Genre zu entscheiden. Denn für einen reinrassigen Actionfilm fließt zu wenig Blut und für einen anspruchsvollen Science Fictionfilm hat Timecop einfach zuviel van Damme.

Richtig ärgerlich ist aber nur der Showdown, der sich Nachts in einem unbeleuchteten Haus abspielt und man 10 min. nicht weiß wer sich mit wem schlägt. Oder liebt? Oder ein Müsli zubereitet? Weiß man's? Sieht man's?, bis sich urplötzlich Held und Schurke in doppeltes Lottchen Manier vierfach gegenüberstehen um sich gehörig die Meinung zu geigen.
Wies ausgeht wird hier nicht verraten, da jeder die bis zum zerreißen aufgebaute Spannung selber aushalten muß.
Unbedingt zu empfehlen ist jedoch die englische Tonspur, die richtig knackig ist.
Die deutsche hat die Zeitreise mal wieder nicht unbeschadet überstanden. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 1
bewertet am 18.02.11 um 14:18
/image/movie/der-fluch-der-2-schwestern-neu_klein.jpg
Remake eines typischen Japangeisterfilms.
Mitteldurc hschnittliche Handlung, die nicht wirklich vorwärts geht und hauptsächlich dazu dient, einige (durchaus gelungene) Gruselscenen unterzubringen, um dann in einem überraschenden Finale zu Enden, daß aber nicht so wirklich überrascht, da man die Überraschung ja erwartet und so ein Ende seit Fight Club mindestens 2 mal im Jahr serviert bekommt.
Der eingeflochtene Konflikt der Töchter mit Vatis neuer Ollen kommt auch nicht wirklich aus den Puschen und hinterläßt den Eindruck, als ob jemand die Spannungsschraube in die falsche Richtung gedreht hat.
Im Osten also auch nichts neues! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 17.02.11 um 14:57
/image/movie/sin-nombre---mit-gottes-hilfe-oder-an-der-seite-des-teufels-neu_klein.jpg
Ungeschminkt zeigt Fokunaga die soziale Realität in den Slums Südamerikanischer Großstädte.
Die Gangkultur und die mit der damit verbundenen Gewalt einhergehende Verrohung der Menschen wird so abstoßend gezeigt, daß man nur schwer zusehen kann ohne Abscheu gegenüber der Primatenkultur zu empfinden.
Nicht weil sie drastisch übertrieben wird, sondern im Gegenteil, weil sie ungefiltert so kalt serviert wird, wie sie der Regisseur in seinen Recherchen selbst miterlebt hat.

Als dem Gangmitglied Caspar von seinem Boss die geheime Freundin, der einzigen Person bei der er die weichen Seiten seiner Seele pflegen kann, bei einem Vergewaltigungsversuch ermordet wird, zahlt er es Ihm bei einem Zugüberfall auf honduranische Flüchtlinge mit gleicher Münze zurück und versucht mit eben diesem Zug, in der Gemeinschaft der Glückssuchenden, bis zur amerikanischen Grenze zu entkommen. Dies versucht die Gang natürlich zu unterbinden und macht Jagd auf Caspar. Muß man sich doch Respekt verdienen und die Ehre wiederherstellen.
Die sich anschließende Verfolgung entpuppt sich aber glücklicherweise nicht als wilde Actionachterbahnfahrt ala Auf der Flucht, sondern vollzieht sich immer, wie eigentlich der gesamte Film, in authentisch nachvollziehbaren Bahnen und Zeitabläufen und bewahrt so seinen angenehm unaufdringlichen realistischen Touch.

Die bittere Armut der Flüchtlinge und die Trostlosigkeit der heruntergekommenden Siedlungen entlang der Bahnstrecke machen dabei auch dem eingefleischtesten Republikaner die Fluchtmotive auf eindringliche Art plausibel.
Dies ist jedoch in so ästhetisch suggestiven Bildern festgehalten, daß sich schon beinahe ein Hauch von Flüchtlingsromantik und Abenteuerlust im Wohnzimmer breit macht.
Die Bluesige Stimmung hat mich irgendwie an den Underdogfilm Theo gegen den Rest der Welt erinnert.

Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Regisseurs, der sich dem Film nicht mit extravaganten Kameraschnitten, obercoolen Onelinern oder Stuntspektakeln aufdrängt, sondern den Lauf der Dinge zugunsten des Authentizismus in einem fast nur dokumentarischen Stil zurückhaltend begleitet.

Leider, und das ist der einzige Wermutstropfen, bricht ganz am Schluß Fokunaga dann doch mit seinem Stil des objektiven Beobachters, mischt sich in die Geschichte ein und führt sie einem konstruierten Last Minute Showdown zu, das dann zwar den dramageschulten Drehbuchautor durchblicken läßt, aber zu Lasten der Glaubwürdigkeit geht. Und das ist gerade bei diesem Film Schade, da sich Sin Nombre bis zu diesem Zeitpunkt seine Unabhängigkeit von dem Mainstreamkino erfolgreich bewahrt und jegliche Anbiederung an dieses auch nicht nötig hatte.

So kommt zumindest der Zuschauer, wenn auch ungewollt, wieder im Land der ungewünschten Möglichkeiten an.
Und ob das mal so gut ist? 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 17.02.11 um 14:52
/image/movie/die-jagd-zum-magischen-berg-blu-ray-und-dvd-edition-neu_klein.jpg
Ein Film mit einer Handlung, die dünner ist als Pergamentpapier.

Damit den Gören die Flucht mit Ihrem UFO gelingt, stellt sich der Rest der Welt einfach so dumm und ungeschickt an, daß man fast darum bitten möchte, die "bösen" gewinnen und rotten die Erdbevölkerung gründlich aus, damit eine würdigere Rasse unsere Nachfolge antritt.
Die Art und Weise nämlich, wie sich unsere 3 kleinen Strolche immer wieder aus auswegslosen Situationen befreien, wie "Beziehungen" eingeflochten werden, die Ökobotschaft,... einfach alles ist so unsäglich plumb und kraftlos inszeniert, daß man anstatt Sterne zu verteilen eigentlich welche abziehen sollte;
zumahl dem geneigtem Filmkenner mindestens 80% des Films aus anderen Werken bekannt sein dürften und hier schlichtweg einfach nur schlecht kopiert wurden.
Somit weist denn Die Jagd zum magischen Berg letztendlich auch die Innovationskraft und Originalität eines chinesischen Mittelklassewagens auf.
Und den will hier doch wohl hoffentlich keiner sehen! Oder? 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 14.02.11 um 20:09
/image/movie/der-duft-der-frauen-1992-neu_klein.jpg
An sich ne nette Idee, einen Film zu drehen, mit nem Typen, der noch einmal auf die Pauke hauen will, bevor er sich die Kugel gibt.
Leider hat mich der Film trotzdem nicht mitgenommen.
Zu durchschaubar ist das Drehbuch und zu wenig Spannung ist enthalten, als daß er wirklich über 150 min. unterhalten kann.
Einzig und allein Al Pacinos überragender schauspielerischen Leistung wegen lohnt es sich jedoch den Film anzuschauen.
Es ist dies definitiv einer der besten Darbietungen, die jemals auf Leinwand gebannt wurden.
Wegen der flachen Handlung und dem unangenehm pathetischem Ende, in dem Amerikas Tugenden besungen werden, muß dem Film das Prädikat Klassiker jedoch verwährt werden. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 11.02.11 um 15:23
/image/movie/The-Legend-of-Goemon-Steelbook_klein.jpg
Story: zuviel des schlechten
Bild: zuviel des guten

Die Story ist ein kruder Japanmix aus Komikwirdernst, Liebes- Ehre, Rache-, Samurai- und Historienelementen, der nicht ganz einfach nachzuvollziehen ist und nur Dünnbierliebhabern schmecken wird.

Die Optik ist so imposamt und dominierend, das sie der Geschichte keine Möglichkeiten läßt, sich zu entfalten.
Zu störend sind einfach der Überperfektionismus des Creation Art und die ständig wechselnden Bildstile, so daß das Zuschauen eher anstrengend als entspannend empfunden wird.
Als Poster mögen die Bildkompositionen ja allemal noch durchgehen, als Film jedoch wirkt dies alles zu künstlich und selbstverliebt.
So ist dies leider ein 127 min. langer Videoclip geworden. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 10.02.11 um 15:57
/image/movie/orphan-das-waisenkind-neu_klein.jpg
Hervorragender Psychothriller, der sich an Vorbildern wie Das Omen orientiert und in seiner psychologischen Wirkung den Vergleich nicht scheuen braucht.
Schon lange nicht mehr habe ich beim Filme gucken so eine Wut im Bauch gehabt und solche beklemmende Ohnmacht verspürt. Wie die kleine Göre mit Ihrem hinterfotzigen Liebkind getue auf perfideste Art und Weise eine Familie auseinanderpflückt, ist Psychoterror der übelsten Sorte und Leuten mit Herzproblemen auf jeden Fall vorzuenthalten.

Ganz so perfekt, wie z.b. Das Omen, ist Orphan meines erachtens jedoch nicht, da es hin und wieder einige dramaturgische Schwächen aufweist.
Zu diesen gehören z.b. Scenen, die zur Intensivierung der Schockwirkung wegen, besser ans Ende des Films gepaßt hätten. Auch sind am Ende des Films einige Passagen zu dunkel geraten, so daß man nur erahnen kann, was gerade passiert, bzw. wo man sich gerade befindet . So verliert man leicht die Orientierung und fühlt sich ein wenig irritiert.

Dies kann zwar beabsichtigt sein, damit dem Zuschauer ein mulmiges Gefühl beschert wird, mich aber hat es jedenfalls gestört.
Leider muß man dem Ende auch insgesamt vorwerfen, daß es sich doch etwas zu sehr auf gewohnten Schockerfilmfinale Bahnen bewegt.
Das ist jetzt zwar auch nicht sooo gravierend, aber trotzdem Schade, da der Film so knapp an einem perfekten Horrorthriller vorbeischlittert.

Wie auch immer, für Liebhaber des klassischen Horrorfilm ein unbedingtes Muß und seit langer Zeit mal wieder ein Film, der noch nachhaltig aufwühlt.
Mehr davon bitte. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.02.11 um 15:32
/image/movie/Der-fantastische-Mr-Fox_klein.jpg
Gehört für mich nach Die Tiefseetaucher zu dem besten Wes Anderson Film. Die Charaktere sind allesamt abseits des Mainstreams angesiedelt und damit etwas sperrig. Das allerdings erfordert für viele neue Sehgewohnheiten und verschreckt damit das pürierte Sonntagnachmittagsbrei affine Publikum.
Mr. Fox himself beispielsweise, stellt einen Typus dar, den es so in heutiger Filmlandschaft nicht mehr gibt und der vielleicht auch nicht mehr erwünscht ist:
Den selbsbewußten Macho, der seine Egozentriertheit mit übertrieben coolen Sprüchen untermauert. Den hat man nämlich schon vor ca. 20 Jahren (z.b. James Bond) für überholt erklärt und gegen ein selbstreflexives Neutrum ausgetauscht.

Die Art und Weise aber, auf die Mr. Fox unbekümmert, angstfrei und natürlich auch rücksichtslos seine kindliche Abenteuernatur auslebt, erinnern jedoch auf erfrischende Art und Weise an alte Belmondo, Gary Grant oder James Cagney Klassiker: Auf die Kacke haun und Spaß dabei haben!
Da heute jedoch mehr Gewicht auf verantwortungsvolle und sozial kompetente Charaktere gelegt wird, erfüllt Mr. Fox nicht die Voraussetzungen einer pädagogischen Leitbildfunktion. Und das ist auch gut so!

Denn genau hieraus erschließt sich meiner Überzeugung nach auch der rauhe Charme und die Sympatie des Charakters. Der ungeschliffener Lebensstil dieses trockenen Zottelbiestes ist allemal attraktiver als der eines glattgebügelten Leckermanns, der seine primäre Daseinsgrundlage ausschließlich aus seiner der Existenzabsicherung und der Gewissheit, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu sein, bezieht.

So gut mir die Charakterzeichnungen des legairen Mr. Fox, sowie der anderen Figuren auch gefällt, wirkt der Film jedoch nicht wie aus einem Guss. Die Figuren spielen irgendwie nicht richtig zusammen, sondern umkreisen sich gegenseitig etwa so berührungslos, wie Satelliten die Erde.
Auch ist die Animationsart etwas ruppig geraten, was gerade zu Beginn einige Eingewöhnungszeit erfordert.
Das gehört jedoch meines Erachtens zum eigenwilligen Stil dieses Regisseures, der auch hier wieder seinem Hang zum Stilbruch treu bleibt und in einigen Scenen den Filmfluss zugunsten kreativer Einfälle opfert. Das hinterlässt zwar hin und wieder den Eindruck eines Patchwork Teppiches, hat aber andererseits auch eine von etablierten Sehgewohnheiten befreite Komponente, die durchaus Ihren Reiz besitzt.

Alles in allem also ein schräges Vergnügen, welches ansich maximal 4 Punkte verdient hätte, meines Faibles wegen für eigenwillige Kauze und der Unterstützung der Stop Motion Tradition aber einen Punkt Obendrauf kriegt. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.02.11 um 14:57
/image/movie/so-finster-die-nacht-neu1_klein.jpg
Gemischter Eindruck.
Einerseits besticht der Film durch seine kalte, in sentimental, melancholischen Winterbildern eingefangene Satelitenstadt Tristesse, in der das Leben stiller und ruhiger verläuft als in den Geldmetropolen dieser Welt, anderseits schleppt sich der Plot doch sehr träge dahin und nimmt so gut wie nie richtig Fahrt auf.
So lebt der der Film denn auch hauptsächlich von kleinen Gesten und Alltagsgegebenheiten der heranwachsenden Kindern auf der Schwelle zur Jugendzeit, als von geistreichen Dialogwitz oder derben Schockmomenten. Diese sind zwar immer wieder vorhanden, aber so beiläufig und lakonisch in Scene gesetzt, daß sie fast völlig berührungslos am Zuschauer vorbeigehen.

Hier liegt meines Erachtens auch der größte Schwachpunkt des Films: So geglückt die entschleunigte Atmosphäre der nordischen Lebensart, sowie die Charaker- und Entwicklungsstudie dieses 2000er Michel aus Lönneberga auch eingefangen sein mag, daß Erzähltempo ist doch zu behäbe und gedrosselt, als daß es einen über die gesamten 114 min. bei der Stange zu halten vermag und überschreitet manches mal den Punkt, an dem der Film zu langweilen droht.

Nichts desto trotz hinterläßt der Film dennoch den Eindruck einer kleinen Cineastenperle, die paradoxer Weise gerade durch seine fast schon meditativen Leere eine suggestive Kraft entfaltet, die sicherlich beim zweiten mal gucken, wenn einem der Sinn nach Ruhe und Muße steht, an Wert gewinnt. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 15.01.11 um 22:54
/image/movie/pathfinder---faehrte-des-kriegers-extended-edition-neu_klein.jpg
Wie ein Mann alleine Alles kaputt machen kann, hat der Pathfinder anscheinend vom Kameramann gelernt.
Es ist schon unglaublich, mit welcher Chuzpe der Kameramann sämtliche als angenehm empfundene Sehgewohnheiten ignoriert, nur um sich und sein fragwürdiges Handwerk in den Vordergrund zu drängen:
"Guckt mal alle her, was ich auf der Filmhochschule viel dolles gelernt hab! Hallo! HUHU!"
Mögen die Arrangements der einzelnen Sets und die Kostüme noch in Ordnung gehen, ist die eh nicht anders erwartete dünne Handlung und die nicht vorhandene Dialogtiefe (Ralf Möller spielt mit!) noch im Rahmen der Hollywoodüblichen Qualitätsrationalisierung zu verzeihen, ist es die Verstümmelung des Streifens durch die Kamera- und Schnittarbeit nicht mehr, da man hier nicht mehr von Film, sondern vielmehr von einer Aneinanderreihung von Filmfetzen sprechen muß.

In vielen Kampf- und Verfolgungsscenenscenen sieht man nur noch Details, und die sogar noch verwackelt. So kriegt man leider Gottes überhaupt nicht mehr mit, was gerade passiert, bzw. man erahnt es nur noch. Aber das scheint wohl auch ziemlich egal zu sein, hauptsache es mündet in einer Splatterscene und sieht irgendwie stylisch aus.

(Ein Gefühl für die geographische Orientierung hab ich nach 20 min., nach ständigem Wald-, Dorf-, Berg- und Schluchtscenenwechsel, nebenbei bemerkt, verzichtet, um mir Schwindelzustände zu ersparen.)

Ein weiters großes Manko ist die permanente Farbreduzierung, die wohl ein besonders gelungenen Coup darstellen soll. Dadurch verlieren die Figuren sämtliche Individualität und dramaturgische Bedeutung und entlarven so Ihren eigentlichen Zweck, nähmlich Staffage zu sein für eine gelungene Bildkomposition.
So ist denn auch Pathfinder eher das Opfer eines überambitionierten Kameramanns, der nicht mehr über sein technisch perfektes Wissen hinauszuschauen vermag und sämtliches Gefühl für Erzählerische Sensibilität und eine ausgewogene Bildsprache verloren zu haben scheint. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 14.01.11 um 21:45
/image/movie/Ein-Prophet_klein.jpg
Zeigt das dröge Knastleben derart realistisch, daß einem selbst oft dröge wird. Das Bild ist gewollt grobkörnig und das Handkamerawackelbild erinnert an Lenzen& Partner in XXL.

Kann man sich ansehen; wer diesen Film aber mit dem Paten vergleicht, dem Hetz ich persönlich die Filmpolizei auf den Hals. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 12.01.11 um 20:25
/image/movie/Oben-2-Disc-Edition_klein.jpg
Ein Film, dem man leider, trotz herzerwärmender Eröffnungssequenz, von vorne bis hinten seine reißbrettartige Durchkonstruiertheit anmerkt. An sich ist das ja nicht unbedingt schlimm, aber irgendwann langweilt es, wenn immer wieder das gleiche amerikanische Familienfilmpsychologielehrbuc h in der zigsten Version runtergeleiert wird, zumahl einige Scenen mit den Hunden zu albern, oder sogar zu hart (passen überhaupt nicht zur Grundstimmung des Films) geraten sind.
Andere Scenen, zb. -Darf ich Dein Herrchen sein? Jaaaaaaa ! Ich liebe Dich.- zeichnen sich wiederum durch unerträgliche Gefühlsduselei aus; zusehr merkt man, wie man bewußt zu (kitschigen) Gefühlsregungen gebracht werden soll, zusehr biedert sich der Film dem Zuschauer an.
Irgendwann im Film hab ich mich dann an das alte Goethezitat erinnert gefühlt: "Ich habs durchschaut und bin verstimmt"
Daher kriegt der Film frühestens nach der 3D Umrüstung nochmal eine Chance.

P.S. Ich habe Tags darauf Mary & Max geschaut. Dagegen verblaßt Oben bis zur Unkenntlichkeit! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 5
bewertet am 22.12.10 um 10:44
/image/movie/troja-2004-directors-cut-special-edition-neu_klein.jpg
Hups! Nach der Ridley Scotts Pflaume "ein Königreich im Himmel" ein erfreulich altmodischer Sandalenschinken. Kulissen, Dialoge und Schauspieler setzen nahtlos die Tradition großer Historienschinken fort.
Überrascht hat mich auch Hollywood Beau Brad Pitt, der hier keine Lockermann Selbstinszenierung feiert, sondern glaubwürdig in die Rolle des Achilles schlüpft, ohne jedoch, Drehbuch bedingt, der literarischen Vorlage gerecht zu werden
Schön auch Peter O' Toole nochmal zu sehen.
Hätte so etwas Wolfgang Peterson gar nicht mehr zugetraut. Hut ab. Hut ab. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 22.12.10 um 10:05
/image/movie/bug-2006-special-edition-neu_klein.jpg
Kleines Kammerspiel nach einem Theaterstück um ein paranoides Pärchen, bei dem Friedkin leider nicht die richtige Balance zwischen Psychodrama und Horrorfilm findet.

Werden zu Beginn noch so behutsam die Protagonisten und Ihre seelischen Nöte beleuchtet, daß einen zeitweise die Langeweile befällt, kommt der Schnitt zur psychopathologischen Entartung einfach zu abrupt,um die Wandlung Agnes zur vom Wahn zerfressenden Paranoikerin glaubwürdig nachvollziehen zu können.
Anschließend entwickeln sich zwar einige, zugegebender Maßen drastische, Eskalationsstufen, die jedoch in einem so übertrieben absurden Finale gipfeln, daß die Grenze zur Peinlichkeit eindeutig überschritten wird.

Als Drama hätte Friedkin den Menschen mehr Verstand zubilligen müßen (oder soll gezeigt werden, wie soziale Isolation und Kokainkonsum denselbigen zerstören können?) und für einen Hororfilm fehlt es der Geschichte zu sehr an dämonischen Einflüßen und Schockmomenten, um zu überzeugen.
Leider können auch die durch die Bank weg überzeugenden Schauspieler die Schwächen des Drehbuches nicht wieder wett machen.


Willi, daß war leider nichts!!! 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 15.12.10 um 20:51
/image/movie/bronson-2008-neu_klein.jpg
Charakterstudie, die zwar durchaus zu fesseln weiss, aber in Ihrer Einseitigkeit auf Dauer etwas monoton wirkt, da der Inszenierungsdrang und die Gewaltausbrüche Bronsons sich über die gesamten 90 min. nicht wirklich weiterentwickeln, sondern nur dieselbe Leier in immer wieder neuen Kostümen gezeigt wird.

Was das alles über die eigentliche Seele Bronsons aussagt, erfährt man leider nicht, da weder Psychologen noch seine Angehörige sich dazu äußern.
Er selbst zeigt sich eher wortkarg, erwähnt anfangs nur kurz das Gefängnis als seine Bühne, rückt in einer Theateraufführung die Therapeuten/Gesellschaft ins schlechte Licht und hält Ihr durch das immitieren alberner Flokeln einen Spiegel Ihrer Hilflosigkeit vor. Ansonsten läßt er lieber seine Fäuste sprechen.

So geht es denn in diesem Biopic auch nicht um Wahrheitsfindung oder Anregung zu Diskussionen, sondern um die Darstellung eines Charakters, der in seiner fremd-, und eigenartigkeit, sowie in der unbedingtheit seiner Verwirklichung, faszinierend und abstoßend zugleich wirkt.

Leider zeigt die technische Umsetzung der Bluray, daß die größten Verbrecher wohl immer noch frei rumlaufen. Auch wenn das Bild für einen kleinen Independentfilm im großen und ganzen OK ist, gibt es doch einige Passagen, die so grobkörnig und unscharf sind, daß eine Bewährungsstrafe hierfür nicht mehr zu rechtfertigen wäre. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 15.12.10 um 20:43

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