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Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.

Da sich meine Anzahl an ungesehenen DVDs in letzter Zeit dramatisch reduziert hat, werden es wohl zukünftig größtenteils Leih-DVDs aus der Videothek sein.

Ansonsten, falls mich doch mal wieder die Lust packen sollte, einer meiner Lieblings-DVDs aus dem Schrank zu holen, werdet ihr an dieser Stelle davon erfahren.

Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich nämlich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.


Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!


I) Ohne Limit (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Bradley Cooper gefällt mir immer besser. Hat er in den Hangover-Filmen (Reviews Teil 1 und Teil 2) noch eine grundsolide Leistung abgegeben, so fand ich ihn in Silver Linings schauspielerisch noch überzeugender (selbst wenn mich der Film dann doch nicht so vom Hocker gerissen hat).
Nachdem ich einige Fetzen des Trailers von Ohne Limit erhaschen konnte, landete der Film auf der To-Do-Liste. Gestern durfte er im Heimkino laufen, und er hat mich schwer begeistert zurück gelassen.
Der Film handelt von einer neuen Wunderdroge, die einen Menschen befähigt, das volle Potential seines Verstandes zu benutzen. Der arg unkreative Möchtegern-Autor Eddie gerät durch Zufall an eine der Pillen, und schreibt in kurzer Zeit 40 Seiten zusammen. Ein ganzer Beutel der Drogen landet in seinem Schoß, und sein Aufstieg beginnt...
Faszinierend sind die zwei Seiten, die der Film besitzt. Da ist zum einen die normale Welt, welche in normaler Qualität, wenn auch mit leicht desaturierten Farben dargestellt wird. Sobald Eddie eine Pille einwirft, dreht der Film auf. Farben überstrahlen, die Kameraeinstellungen schwanken zwischen gewagt und gewitzt, Effekt-Shots zeigen deutlich, dass es grad "nicht mit rechten Dingen zugeht". Dies mag nervig klingen, ist es aber gar nicht, dieser erhöhte Grad der visuellen Darstellung ist faszinierend und zieht den Zuschauer mit auf den Trip.
Noch besser als die visuellen Ideen des Films ist das Schauspiel von Bradley Cooper. Er haucht dem Loser Eddie Leben ein, und zwar in beiden Instanzen. Sowohl der gescheiterte Eddie als auch der hyperaktive Eddie wirken glaubhaft.
Die Erzählung unterhält sehr gut bis zum Schluss, welcher zwar nicht offen ist, aber dennoch Raum für Spekulationen lässt. Ein sehr unterhaltsamer Film - bei dem ich ernsthaft am Überlegen bin, ob ich mir irgendwann die BluRay holen muss...
4.5/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist auf BluRay erhältlich.


II) Borat (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Ich glaube, für Borat muss man in einer ganz besonderen Stimmung sein. Ohne den Film zu kennen hat sich so viel "Borat" in unseren Alltag eingeschlichen (ich sag nur "Unikini"), dass man gar nicht unbelastet an diesen Streifen gehen kann.
Nun gut, ich war also in der Stimmung. Dann her damit.
Der Anfang war OK. Mittendrin wollt ich fast ausmachen. Gegen Ende wurde es wieder besser.
Reicht das?
Nein?
OK...
Die von Sascha Baron Cohen erfundene Figur des weltfremden Kasachen Borat ist zweifelsohne als Spiegel der Gesellschaft und Metapher zu verstehen. Wenn die Kunstfigur (u.a. mit seinen chauvinistischen und antisemitischen Äußerungen) auf das traditionelle Amerika trifft, geschehen schier unglaubliche Dinge. Wenn betrunkene College-Studenten äußern, dass es prima wäre, "wenn wir wieder Sklaven hätten", oder wenn der texanische Rodeo-Organisator offen zugibt, dass es prima wäre, endlich alle Schwulen verhaften zu können, dann fragt sich der Zuschauer spontan: "What the f*ck?" Die Unbekümmertheit Borats entlockt seinen Gesprächspartnern so manche Aussage, die beim Zuschauer zu Kopfschütteln führt. Die einzelnen Interviews sind in eine grobe Rahmenhandlung gepackt: die Reise quer durch die USA, von Osten nach Westen, auf der Suche nach Pamela Andersson. Diese will Borat zur Frau - im wahrsten Sinne des Wortes - "nehmen"...
Ja, OK, so oberschlecht war der Film auch nicht. Die Mockumentary zeigt Amerikas dunkle Seite auf eine fast schon unschuldige Art. Die zahlreichen Fremdschäm-Momente sind es dann aber, die den Film fast ruinieren. So gab's für mich mittendrin eine lange Pause von einer halben Stunde, bevor der nächste Lacher kam - gute Unterhaltung schaut anderst aus.
Würd ich den Film nochmal anschauen? Nö. Hätte ich den Film angeschaut, wenn ich gewusst hätte, was ich jetzt weiß? Nö. Von daher: nur eine Empfehlung für die Mutigen, oder diejenigen, welche auf diese Art von Filmen stehen.
2/5 Punkte
Das Bild: 3/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist auf BluRay erhältlich.


III) Bank Job (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Da freut man sich auf einen netten Banditen-Film mit Jason Statham, nur um direkt nach dem Start zwei Überaschungen zu erleben. Numero Uno: Der Film spielt in den 70ern. Numero Duo: Der Film beruht auf wahren Tatsachen - der Banküberfall hat sich so tatsächlich abgespielt.
Gewisse kreative Freiheiten hat sich das Drehbuchteam auch genommen, man hat aber versucht, sehr nahe an den überlieferten Geschehnissen dran zu bleiben. Leider verlangsamt und verstolpert das auch die Erzählung, allzu oft stockt es, oder einzelne Handlungen wirken unglaubwürdig.
Dennoch ist der Film ein grundsolider Heist-Movie, der von der Quirligkeit seiner Charaktere lebt. Und einen Blick in die londoner 70er Jahre werfen? Ist immer unterhaltsam. ;)
Ja, es gibt bessere Heist-Filme als Bank Job, aber ein Totalausfall ist der Film nicht. Gute Unterhaltung mit frechen Sprüchen gibt's für einen Kinoabend lang, aber ins Regal muss der Film deswegen nicht.
3/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist in mehreren Editionen (Amaray, Steelbook) auf BluRay erhältlich.


IV) Lockout (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Oh Mann, was hatte der Film für grottenschlechte Bewertungen bekommen... Sollte ich mir den wirklich antun? Nunja, Guy Pearce spielt mit, den hatte ich zuletzt in Lawless gesehen... Ach was soll's, ab und an ein Trash-Movie muss sein.
Und ich sollte nicht enttäuscht werden: billige Special Effects, die ganze Story ein wilder Abklatsch von Die Klapperschlange... IM WELTRAUM!... nur viel flacher und vorhersehbarer.
Doch da war mehr... alleine schon die ersten Minuten sorgten für einen wohlausgebauten Lachanfall. Guy Pearce spielt den (Anti-)Helden dermaßen locker und tiefenentspannt, immer mit einem blöden, frechen oder anzüglichen Spruch auf den Lippen. Die Kugeln fliegen, die Fäuste auch, sogar einige Körperteile, aber hey, is ja Weltraum, da fliegt viel. So dünn die Story auch ist, sie macht tierisch Spaß - sogar ohne Alkohol und ohne beste-Kumpel-Clique. Der Film schämt sich auch nicht, ein Rip-Off zu sein. Stattdessen versucht er mit Elan, Witz und Equolenz... Loque... Queloenz... seiner Sprachfertigkeit den Kopf über Wasser zu halten. Auch Guy Pearce, die wunderbar-durchgeknallten irischen Brüder und die verlorene (LOST!) Maggie Grace machen das Beste aus dem, was ihnen gereicht wurde. Und so schafft es der Film, bis zum Schlussgag unterhaltsam zu sein, nicht auf A-Niveau, aber irgendwo darunter.
Im Geiste kommt dieser Film aus den 80ern, aus den tiefen, actionlastigen, nicht-viel-nachfragen-sondern-Spaß-haben 80ern (wie auch der neuere Dredd-Film). Fuck the Expendables - Lockout ist OLDSCHOOL, und sei daher jedem Actionfan wärmstens ans Herz gelegt. :)
Obwohl Ohne Limit (siehe oben) der deutlich bessere Film dieser Review-Sammlung ist, darf sich Lockout voller Stolz den TopTipp an die Brust heften.
4/5 Punkte
Das Bild: 3/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist als Amaray und als Steelbook käuflich erwerbbar.



Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.

Gruß,
der Baschti


Alle Cover-Bilder © Amazon





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Comic Movie-Heroes Beyond
#25 - Cowboys & Aliens


Wenn Aliens auf Menschen treffen, dann ist eigentlich immer klar, wer Stiefel und wer Ameise ist. Außerirdische Kreaturen sind ihren menschlichen Gegnern in der Regel haushoch überlegen. Ob die Überlegenheit auf der körperlichen Beschaffenheit ("Alien"-Saga), der technologischen Ausrüstung ("Predator") oder der schieren Anzahl ("Starship Troopers") basiert, ist hierbei egal – der Mensch muss sich aufraffen, aus seiner Lage ausbrechen, über sich hinauswachsen, um dem Alien in den sprichwörtlichen Hintern zu treten (weitere Anfragen sind an Ellen Ripley, Dutch Schaefer und Johnny Rico zu richten).

Die Menschheit der Gegenwart oder der nahen Zukunft hätte es mit Aliens also nicht leicht. Die eine oder andere technologische Errungenschaft ist da schon hilfreich, Flammenwerfer und Minigun zum Beispiel. Raumschiffe helfen auch.
Was nun, wenn wir ein paar Jahre zurückgehen? So ins 19. Jahrhundert, in den Wilden Westen. Wenn die größte technologische Errungenschaft ein Colt Army Model 1860 oder eine Dampflokomotive darstellt. Technologisch überlegene Aliens, in dieser Zeit? Da würde kein Stein auf dem anderen bleiben. Und doch würden es die Menschen irgendwie schaffen, sich der außerirdischen Invasoren zu erwehren.

Diese Geschichte in einem Comic, oder einem Film, das wäre doch was! Doch bevor ich auf das Endergebnis eingehe, den Comic und den Film, will ich erst erzählen, wie das Ganze entstanden ist. Und diese Geschichte ist fast spannender, als das was hinterher dabei herausgekommen ist.

Wie man richtig Geld macht
Oder: Erfolgsgeschichte in Zeitraffer

Geld verdienen mit Comics? Yup, das geht. Nicht nur den großen Comichäuser DC und Marvel  gelingt das, auch viele Indie-Labels können gut davon leben. Das wirklich große Geld verdient sich aber in Hollywood, mit Filmlizenzen. Wer als Autor geschickt verhandelt kann eine Erfolgsbeteiligung herausschlagen, dann sind Millionen drin. Alles, was du brauchst, ist eine Idee, ein "Pitch". Wenn deine Idee gut einschlägt, wenn du die Filmbosse begeistern kannst, dann knallt dir jedes Studio ein Angebot auf den Tisch.
Doch Studiobosse sind auch vorsichtige Hunde. Abseits von sicheren Fortsetzungen oder Remakes bekannter Konzepte, die SICHER Geld einspielen, lässt man sich nur ungerne auf neue Ideen ein – Risiko-Management und so. Die Brieftasche sitzt schon lockerer, wenn deine neue Idee schon an anderer Stelle erfolgreich war. Wenn deine Filmidee zum Beispiel schon eine erfolgreiche Comic-Reihe inspiriert hat. Wenn Millionen an Nerds ihr Geld schon für diese Comics ausgegeben haben. Dann kommt dein Pitch bei den Studios eher an – "basierend auf einer Comic-Reihe" liest sich halt einfach gut.
Das große Geld lockt! Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der traditionelle Weg "Idee -> erfolgreicher Comic -> erfolgreicher Film" sehr gut funktionieren kann. Um jetzt SCHNELLER von der Idee zum Film zu kommen… warum eben nicht einen Comic einfügen… wenn's hilft? … achja, am besten gleich auf den Pitch mit drauf schreiben: "Eine Comic-Serie befindet sich in der Entwicklung."… wenn das bewirkt, dass der Film gemacht wird, und das große Geld fließt… ja warum denn nicht?


gefunden auf filmofilia.com

Klingt komisch, ist aber so. Der erste Pitch zu "Cowboys & Aliens" ist schon zig Jahre her, 1997 um genau zu sein. Scott Mitchel Rosenberg stellte seine Idee den Studios vor, Universal und Dreamworks schlugen auch zu, aber so richtig nahm das Thema nicht an Fahrt auf. Auch Columbia Pictures, an welche die Rechte 2004 fielen, ließ das Material erst mal liegen.
Rosenberg hatte eigentlich große Pläne. Sein Comiclabel "Malibu Comics" hatte noch zig Ideen in den Regalen liegen, aus denen man Filme und Serien machen könnte. Sicherlich, nur einige davon waren auch als ECHTE Comics erschienen, aber, hey, die Idee ist doch das Wichtigste, oder?
Erst 2006 erschien dann WIRKLICH der Comic "Cowboys & Aliens", der auf dem ersten Pitch als "in der Entwicklung" angepriesen wurde. Rosenberg hatte eine Truppe zusammengetrommelt, sogar mit ein paar bekannten Namen, die ihm das gute Stück fertig gestellt hatten. Jetzt muss es sich nur noch verkaufen… denn wenn die Verkaufszahlen stimmten, dann springen den Studiobossen die  Dollarnoten nur so aus der Geldbörse heraus.


gefunden auf blogspot.com

Wie bekomme ich den Comic in die Charts, am besten nach ganz oben? Anstatt der üblichen 10 Dollar für eine richtig gute Graphic Novel wurden für "Cowboys & Aliens" nur 5 Dollar verlangt. Zudem gab es Absprachen mit einigen der großen Comicladen-Ketten, "Cowboys & Aliens" besonders dominant zu platzieren, aber auch finanzielle Kompensationen sollen im Spiel gewesen sein, um Tausende von Exemplaren in kurzer Zeit über die Tresen wandern zu lassen.
Der Trick funktionierte, auf einmal kam Bewegung in die Sache. Universal und Dreamworks kamen erneut zusammen, und setzten ihre Maschinerie in Gang. Die Produktion des Films lief an, Schauspieler und Drehbuch-Autoren wurden gecastet… und das Geld floss.


gefunden auf tradereadingorder.com

Die Lehre aus der Geschichte: Wenn die Idee Potential hat, und das "Versprechen" einer Comic-Serie nicht ausreicht, dann – in Herrgott's Namen – lass ich den Comic halt doch machen, damit die Studio-Bosse endlich, ENDLICH zugreifen. Der Comic als Mittel zum Zweck, als Abkürzung zum großen Geld. Erfolg in Zeitraffer.

Eine skurrile Folge des Ganzen sei noch erwähnt: Der Comic, der 2006 für 'n Appel und 'n Ei verscherbelt wurde, erbrachte zeitweise bei eBay und Amazon zwischen 40 und 50 Dollar. Nerds halt…

Wie man als Cowboy die Welt retten kann
Oder: Gewünschte Schnappatmung bei Nerds


gefunden auf wikimedia.org

Nach dem Ausflug oben will ich doch noch ein paar Worte zum Comic verlieren. Er befindet sich nicht in meinem Besitz, daher kann ich nicht aus erster Hand berichten.

Zwei Gunslinger, Zeke Jackson und Verity Jones, beschützen im Jahre 1873 einen Karavan-Trek, der sich auf dem Weg nach Silver City befindet. Die Silberminen sind es, welche die Siedler anlocken. Unterwegs wird der Trek von Indianern angegriffen, und mitten im Kampf stürzt vor ihren Augen ein Raumschiff ab. Die Aliens sind gekommen, um die Erde zu erobern, und machen sich gleich ans Werk. Die Cowboys und Indianer fliehen. Bei späteren Gefechten treffen die drei Parteien wieder aufeinander, wobei es den Menschen gelingt, verschiedene Waffen und Ausrüstungsgegenstände der Aliens zu erbeuten und zu adaptieren. Allianzen werden geschmiedet, Betrüger und Überläufer gibt es auch, und sogar ein paar interkulturelle Liebesgeschichten entwickeln sich. Alles läuft auf die letzte Schlacht zu, in der es darum geht, eine Kommunikationsanlage zu zerstören, die von den Aliens errichtet wird, um ihre Truppen zur totalen Versklavung der Erde herbei zu rufen.


gefunden auf tradereadingorder.com

Liest sich gut, oder? Der Comic soll wohl auch ganz ordentlich sein. Zeichenstil und Umsetzung sind gefällig, auch die Darstellung der Aliens, die aus verschiedenen Rassen bestehen, wird gelobt. Es wurde versucht, bei der Darstellung der Indianer nicht zu sehr in Klischees zu verfallen, aber einen Preis für die kulturelle Repräsentation der Indianer wird das Buch wohl nicht gewinnen.
Ein Prolog, der sich über die ersten paar Seiten erstreckt, erzeugt eine gute Grundstimmung für den weiteren Comic. Ein Vergleich zwischen den europäischen und den außerirdischen Invasoren wird gezogen, in der folgenden Erzählung aber nicht weiter vertieft.

Das knapp 100seitige Werk kann gut unterhalten, schafft es wohl aber nicht, den Erwartungen des Titels ("Aliens! Mit Cowboys! Wow! Mannmannmann!!!") gerecht zu werden. Schnappatmung? Ausgeschlossen.
Künstlerisch kann der Comic aber als gelungen bezeichnet werden, textuell und storyseitig ist Durchschnitt zu erwarten. Der fade Beigeschmack, dass der Comic nur produziert wurde, um schneller zu einem Film zu kommen, bleibt jedoch.

Wie man als Cowboy auf andere Weise die Welt retten kann
Oder: Eins plus eins macht anderthalb


gefunden auf wikimedia.org

Jeder, der den Film gesehen hat, und obige Storybeschreibung des Comics gelesen hat, wird sich gesagt haben: "WTF?" Und genau – die Erzählung des Comics ist eine ganz andere als die des Films. Hier kann man wirklich und ausschließlich behaupten: die beiden haben nur den Titel gemeinsam.

Im Film kommen die außerirdischen Invasoren in den Wilden Westen, um Menschen und Gold zu ernten. Einer der Gefangenen, Jake Lonergan, schafft es aber zu fliehen. Zuvor kommt er in den Besitz einer mächtigen Alien-Waffe, die sich um sein Handgelenk verriegelt hat. Lonergan hat mit einem Gedächtnisverlust zu kämpfen, ist aber wohl ein gesuchter Mann. Als die Aliens das kleine Städtchen angreifen kann er eines der Raumschiffe mit der Waffe an seinem Arm zum Absturz bringen. Die Dorfgemeinschaft stellt einen Rettungstrupp für die Entführten zusammen, und gemeinsam mit dem autoritären Rinderbaron Woodrow Dolarhyde nimmt Lonergan den Kampf gegen die Aliens auf.


gefunden auf borgdotcom.files.wordpress.com

Die Vermischung der beiden Genres mag nicht so recht gelingen. Bei aller Ernsthaftigkeit, den alle Beteiligten in das Projekt haben fließen lassen, driftet der Film nie in die Parodie ab, sondern bemüht sich aufrichtig, die beiden Genres zu verquicken. Die Western-Hälfte ist dreckig, die Alien-Hälfte ist düster, aber wenn beide aufeinander treffen wirken sie wie zwei entferne Cousins, bei sich bei der großen Familienfeier unsicher von unterschiedlichen Seiten des Tisches betrachten. Die Puzzlestücke passen nicht zusammen, die Aliens wirken zu dominant und unnahbar, das Western-Ambiente zu klischeehaft. Die Rolle von Olivia Wild wird zu stark in den Vordergrund gerückt, was nur eine von vielen Ungereimtheiten der damaligen Zeit entspricht. Die Indianer dürfen einspringen wenn Not am Mann ist, dürfen sich in der großen Endschlacht der Reihe nach abschlachten lassen, nur um am Ende des Films überhaupt keine Rolle mehr zu spielen.

Unterm Strich hat mich der Film ganz gut unterhalten, wird aber definitiv nicht in der Sammlung bleiben. Vielen Kinogängern ging es ähnlich: sie blieben 2011 dem Streifen fern, so dass er knapp sein Produktionsbudget wieder einspielen konnte; auch die Kritiker geben dem Film nur eine durchschnittlich gute Bewertung.
Für eine genauere persönliche Einschätzung verweise ich auf den folgenden Review.

Review

Das Steelbook zu Cowboys & Aliens ist mir leider durch die Finger gerutscht. Da es MediaMarkt-exklusiv war, war das gute Stück irgendwann ausverkauft. So hatte ich mich schon mit dem Gedanken abgefunden, nach einem gebrauchten Exemplar suchen zu müssen, sollte mir der Film gefallen. Doch dann erhielt ich über einen meiner Schnäppchen-Newsletter die Meldung, dass MediaMarkt "noch ein paar Exemplare gefunden hätte", und diese über die Webseite zu kaufen wären. Da habe ich doch direkt zugeschlagen, und mir ein neues Exemplar gesichert. :)
Ob der Blindkauf des Steelbooks eine gute Idee war, oder ob ich zuerst hätte den Film schauen sollen, all das beantwortet der folgende Review.

Story:
Der erste Gedanke lautet: charmant.
Charmant, dass jemand auf die Idee kommt, die beiden Genres Western und Alien-SciFi zu verschmelzen. Ein Comic lieferte die Idee, welche hier ihre filmische Interpretation fand. Ein Mann wacht auf, ohne Erinnerungen, mit einem seltsamen metallischen Armband. Seine Funktion zeigt sich erst, als kurz darauf die kleine Westernstadt Absolution von fliegenden, blechernen Dämonen angegriffen wird: es ist eine Waffe, vermutlich die Einzige, mit der sich die Menschen verteidigen können. Eine Reihe von Einwohnern wird entführt, und so macht sich eine kleine Truppe um den wortkargen Fremden, den reichen Viehbesitzer und die schöne Westerbraut auf, die Entführten zu retten und die Dämonen zu besiegen.
Dem Anspruch, in beiden Genres zu Hause zu sein, wird "Cowboys & Aliens" stellenweise gerecht. Zu den zwei Genres wird sogar noch eine ordentliche Ladung Action und auch Horrorfilm mit obendrauf gepackt. An vielen Stellen stimmt die Mixtur, und der Zuschauer fiebert mit. Doch an ebenso vielen Stellen... stimmt etwas mit dem Film nicht. Sei es ein abrupter Wechsel des Erzähltempos, oder feine Nuancen in der Charakterdarstellung, oder simple Storylöcher. Über weite Passagen eiert der Film vor sich hin, er ist nicht schlecht, aber auch nicht gut, er wirkt unrund.
Ich konnte lange keinen Finger drauf legen, bis ich das Bonusmaterial ansteuerte. Dort erfährt der Zuschauer, dass es mehr Drehbuchautoren und Produzenten als Hauptdarsteller gibt! So waren nicht nur Roberto Orci und Alex Kurtzman beteiligt (Mission: Impossible III, Transformers 1+2, Star Trek 11+12), sondern auch noch Damon Lindelof (Lost, Star Trek 11+12), Brian Gazer (Sakrileg, American Gangster, Illuminati, Robin Hood), Ron Howard (Sakrileg, Frost/Nixon, Illuminati), Steven Spielberg (Der weiße Hai, Indiana Jones, E.T., Zurück in die Zukunft, Jurassic Park, ...) und sogar Regisseur Jon Favreau (Iron Man 1+2). Verderben zu viele Köche den Brei? Waren hier zu viele sehr, sehr, sehr kreative Köpfe gleichzeitig am Werk, was schlussendlich zu einem unrunden Gesamteindruck führt?
So richtig passig empfand ich die Story unterm Strich nicht. Sicher, die Erzählung ist konsistent und mitreißend, aber hat Mängel bei den feinen Details. Daniel Craig kann mit seiner Darstellung sehr gut überzeugen, Harrison Ford wird routiniert dennoch ungewohnt als "Bösewicht", und Olivia Wild hingegen wirkt zu Beginn des Films einfach nur lächerlich deplatziert - ein Eindruck, der sich im Verlauf des Films etwas legt.
Unterm Strich war "Cowboys & Aliens" ganz knapp gut genug für einen Kinoabend - für mehr leider nicht.
Punkte: 3/5


gefunden auf film.com

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, der deutsche Ton leider nur in Dolby Digital 5.1. Wohingegen der O-Ton die Muskeln spielen lässt, so richtig pumpt und einen auf dicke Hose macht, hechelt die Synchronisation schwächlich hinterher, und kommt nur mit reichlich Verzögerung ins Ziel. Die englische Spur kann mit einem kräftigen Klang und gezielten Effekten unterhalten, auch der Subwoofer hat ordentlich zu tun. Der deutsche Ton kann zumindest eine gelungene Synchronisation bieten, ist klanglich aber deutlich schwächer. Der O-Ton schafft die volle Punktzahl, die Synchro erreicht immerhin vier von fünf Punkten - macht im Schnitt 4.5 Punkte. Zusätzlich wartet die BluRay noch mit einer Audiodeskription auf, also mit einer Filmbeschreibung für blinde Zuschauer. Die zusätzliche Tonspur berechtigt zu einer Aufrundung auf die vollen fünf Punkte.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild ist über die gesamte Laufzeit unspektakulär gut. Das Material bietet viele Details und eine gelungene Farbgebung. Auch in den vielen dunklen Szenen bleibt die Bildqualität hoch, auch wenn dann ein sichtbares Filmkorn hin und wieder in Erscheinung tritt. Im Großen und Ganzen ein sehr gutes HD-Bild.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Ein Audiokommentar des Regisseurs Jon Favreau kann abgespielt werden. Zwei große Bonus-Features, die in mehrere einzelne Filmchen aufgeteilt sind, bilden das gesamte weitere Bonusmaterial.
Im ersten Feature spricht Jon Favreau in entspannter Athmosphäre einzeln mit Darstellern und Produzenten, nicht nur zum aktuellen Film, sondern auch zu früheren oder zukünftigen Filmprojekten. Die 80 Minuten sind unterm Strich sehr kurzweilig und interessant geraten.
Eine Serie von Making-Of-Filmchen läuft insgesamt 40 Minuten und wirft einen übersichtlichen Blick hinter die Entstehung des Films.
Material und Umfang können überzeugen, zur Bestnote reicht es leider nicht, hierzu hätte es noch etwas mehr sein dürfen.
Punkte: 4/5

Fazit:
Hier wäre eine Sichtung vorab der klügere Weg gewesen, konnte mich der Film doch nur passagenweise überzeugen. Bild und Ton liefern eine gute Leistung ab, auch das Bonusmaterial steht stabil. Doch der Film… naja… "ordentlich", aber mehr leider nicht.

Kaufpreis:
20 Euro (neu) bei MediaMarkt ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen gehen OK, da es sich um ein neues Steelbook handelte, dass bereits OOP war - zugeschlagen! :)

Veröffentlichungen

Der Film ist als Amaray erhältlich (mit und ohne DVD). Zeitlich begrenzt waren auch ein Steelbook und eine Special Edition mit Comic und Zippo erhältlich.

Amaray:


Steelbook:


Vorder- und Rückseite:
 

Innenansicht:

 

Special Edition:




Danke für's Vorbeischauen.
Fragen? Anregungen? Gerne in den Kommentaren.

Der Baschti


Alle Comic-Bilder © Platinum Studios Comics / HarperCollins
Alle Film-Bilder © Universal / Dreamworks Studios / Platinum Studios / Paramount Pictures







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