[15 Dublonen] Kopfkino: Die purpurnen Flüsse

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25. April 2011


Hallo liebe Blog-Gemeinde,

wieder einmal herzlich willkommen im Kopfkino, der Bücher-Film-Erzählecke. Heute möcht ich ein bisschen was zu Die purpurnen Flüsse, sowohl zum Buch als auch zum Film, erzählen.

Zum Author
Jean-Christophe Grangé wurde am 15. Juli 1961 in Paris geboren und ist als Schriftsteller und freier Journalist tätig. Die purpurnen Flüsse ist sein wohl bekanntestes Werk. Der Film Das Imperium der Wölfe ist die zweite Verfilmung einer seiner Romane.



Die Story
Die purpurnen Flüsse begleitet zwei Polizisten, die an verschiedenen Enden von Frankreich in zwei unterschiedlichen Fällen ermitteln, ohne zu wissen, dass es sich um ein großes Verbrechen handelt...

Pierre Niemans
ist eine Polizei-Legende. Er hält Vorlesungen auf der Polizeischule und schreibt Fachbücher, die als Standard-Lektüre gelten. Ein düsteres Geheimnis begleitet ihn nun aber schon viele Jahre: eine unbändige Wut, ein Jähzorn, der hin und wieder explosionsartig aus ihm herausbricht. So geschieht es zu Beginn des Buches, dass Niemans einen englischen Hooligan, der vor Niemans Augen einen anderen Fan getötet hat, im blinden Zorn an den Rand des Todes prügelt. Von seinem Chef bekommt er eine "Auszeit" verordnet: Niemans, das polizeiliche Universalgenie, soll einen besonders brutalen und unverständlichen Mordfall im abgelegenen Bergdorf Guernon untersuchen: der Bibliothekar der örtlichen Universität wurde gefoltert, verstümmelt und ermordet, anschließend in einer Nische im Berg in Fötallage abgelegt. In kurzer Folge taucht eine zweite und dritte Leiche auf, alle nach demselben Muster entstellt. Es dies das Werk eines Serientäters, oder wird hier eine perfide Rache vollzogen?

Karim Abdouf
ist ein Franzose marokkanischer Herkunft, ein ehemaliger Kleinkrimineller, der als Ausweg aus seinem Viertel nicht das Verbrechen, sondern die Polizei gewählt hat. Jahrelang trainierte er körperlich und mental, um die Polizeischule als einer der Besten abschließen zu können. Er landet schließlich in der Provinz, wo es so gut wie keine Verbrechen gibt - Karim befindet sich im Leerlauf. Doch dann finden am selben Tag eine Grabschändung statt, und in die örtliche Grundschule wird ein Einbruch verübt. Bei einer ersten Besichtigung auf dem Friedhof entdeckt er, dass in die Gruft eines seit mehreren Jahren verstorbenen Kindes eingebrochen wurde. Der Verdacht, dass es die lokale Skinhead-Gruppe war, verflüchtigt sich nach einem "harten" Interview. Der Einbruch in der Schule stellt Karim vor ein Rätsel - offensichtlich wurde nichts entwendet. Doch dann kommt er auf die Idee, nach dem Kind vom Friedhof zu suchen. Hierbei entdeckt er, dass alle Unterlagen aus den Jahren, in denen das Kind die Schule besucht hat, verschwunden sind. Also haben die beiden Einbrüche etwas miteinander zu tun?

Karim ermittelt weiter und erfährt, dass das Kind bei einem blutigen Unfall auf der Autobahn ums Leben kam. Über eine mysteriöse Nonne finden Karim schließlich heraus, dass das Kind zusammen mit seiner Mutter aus einem kleinen Bergdorf namens Guernon geflohen ist, angeblich waren ihnen "die Teufel" hinterher. Karim begibt sich auf den Weg dorthin, und trifft auf Niemans. Sie erkennen, dass ihre beiden Fälle viel mehr miteinander zu tun haben, als zuerst gedacht...



Die filmische Umsetzung

Nur drei Jahre nach Erscheinen des Romans 1997 wurde das Material im Jahre 2000 verfilmt. Regie führte Mathieu Kassovitz (auch Regisseur bei Gothika und Babylon A.D.), als Hauptdarsteller wurden Jean Reno (u.a. Léon – Der Profi und Ronin) und Vincent Cassel (u.a. Pakt der Wölfe und Public Enemy No. 1) gecastet.

Pierre Niemans wird von Jean Reno gespielt, und der Dreadlocks-tragende, dunkelhäutige Karim Abdouf... kommt im Film nicht vor. Er wurde durch den Charakter "Max Kerkerian" ersetzt, der von Vincent Cassel portraitiert wird. Der größte Unterschied zum Buch ist also der zweite Hauptcharakter.


Max Kerkerian und Pierre Niemans (© cinema.de)

Natürlich konnte das Buch auch nicht komplett eins-zu-eins verfilmt werden. Verschiedene Handlungsstränge oder Fakten wurden vereinfacht, um die Geschichte in knapp zwei Stunden erzählen zu können. Dies hat dem Film nicht geschadet, doch die Tiefe des Buches wird - einerseits verständlicherweise, andererseits leider - nicht erreicht. Dennoch ist der Film sehr spannend und logisch bis zum Schluß, allerdings mit einem anderen Ende als im Buch - laßt euch überaschen. ;)

Und wofür die titelgebenden "purpurnen Flüsse" stehen, das wird natürlich - sowohl im Buch als auch im Film - aufgeklärt. :)

Da der Film so erfolgreich war, wurde vier Jahre später ein zweiter Teil nachgereicht (Die purpurnen Flüsse 2 – Die Engel der Apokalypse), der aber nur die Person des Pierre Niemans mit dem ersten Teil gemeinsam hatte. Auch story-technisch sowie dramaturgisch konnte der zweite Teil nicht an den ersten heranreichen, weswegen ich auch nicht weiter auf den zweiten Teil eingehen möchte.



Die Veröffentlichung
Die purpurnen Flüsse wurde auf DVD und BluRay veröffentlicht (der zweite Teil ebenso). Eine Doppelbox mit beiden Filmen findet sich bisher nur auf DVD.
 



Persönlicher Epilog
Meine persönliche Reihenfolge war: Ich kannte den Film, und fand ihn sehr gut. Auf einem Flohmarkt bin ich an das Buch gelaufen, und hab es mitgenommen. Einmal mit Lesen angefangen konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen - alles sehr spannend! Man darf aber auch nicht "nebenher" lesen, das Buch verlangt die komplette Aufmerksamkeit, damit man den vielen Handlungen und überaschenden Wendungen folgen kann. Leseempfehlung: absolut!

Zurück zum Film. Ich habe ihn mir neulich nochmals angeschaut, nachdem ich das Buch zum zweiten Mal (nach einigen Jahren Abstand) gelesen habe. Der Film hat nichts von seiner Spannung und Faszination verloren, aber wenn man das Buch kennt, vermisst man schon einige Facts. Trotzdem die Schauempfehlung: absolut!


Für mehr "mal die Kiste auslassen": Geh ins Kopfkino!


Viele Grüße,
der Baschti


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Absolute Zustimmung: Der Film wurde durch das Buch erst so richtig interessant, und den SChluss habe ich auch erst verstanden, als ich das Buch gelesen habe. Vor allem die Vorgeschichte im Buch fand ich toll - einer der vielen Punkte, die ich im Film vermisse. Aber so ist das nun mal - eine 1:1 Umsetzung lässt sich, bei regulärer Lauflänge, kaum bewerkstelligen.
Michael Speier
27.04.2011 um 21:06
#2
Ja da kann ich Dir voll zustimmen, zumindst was den Film angeht ;) Das Buch selber kenne ich nicht. Und der 2. Teil ist ganz nett aber muss nicht mehr sein ^_^
Olorin
25.04.2011 um 22:31
von Olorin
#1

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