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The Animated BEYOND Series: Akira (Teil 3)
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Und ab zum finalen dritten Teil von ...
gefunden auf www.aleclemlij.com
Der zweite Teil war komplett ausgefüllt von der Handlungsbeschreibung der Comic-Reihe und des Films.
Jetzt fehlt nur noch das große Finale! In diesem Beitrag werde ich konkret auf die großen Unterschiede zwischen Comic und Film eingehen. Einen Review zur Leih-BluRay habe ich ebenfalls verfasst, und zuletzt werden wir noch einen kleinen Blick auf die seit Jahren im Raum stehende Umsetzung als Realfilm. Auf geht's!
Zwischen 2150 Seiten Comic und 124 Minuten Film gibt natürlich einen gewaltigen Unterschied, von daher möchte ich nur "die dicksten Dinger" auflisten:
- Erstaunlicherweise schafft es der Film, die Hauptdarsteller und viele Nebendarsteller ins rechte Licht zu rücken. Bei den Nebendarstellern fällt auf, dass ihre Rollen deutlich reduziert wurden (wie Minister Nezu) bzw. Charaktere komplett weggelassen wurden (wie Chiyoko). Bei den Hauptdarstellern ist nur zu beklagen, dass Keis Rolle im Film weniger relevant ist als im Comic.
- Die Clown-Gang, und vor allem Joker, spielen im Film eine wesentlich geringere Rolle.
- Der Film stützt sich stark auf die "Gedanken-Pattern" zwischen Akira und Tetsuo, die über ein Gerät sichtbar gemacht werden. Hiermit wird die Verbundenheit der beiden Charakter verdeutlicht. Etwas vergleichbares gibt es im Comic nicht.
- Kaori ist bereits auf der Berufsschule die Freundin von Tetsuo.
- Im Comic hat Mutter Miyako eine zentrale Rolle bis hin zum finalen Kampf, im Film wird sie lediglich in einer kleinen Nebenrolle als religiöse Fanatikerin dargestellt.
- Die Infiltration des Regierungsgebäudes, die im Film stattfindet, existiert im Comic nicht.
- Takashi wird im Film nicht ermordet, so dass die zweite Zerstörung von Neo-Tokio im Film nicht stattfindet. Stattdessen ist Takashi bis zum Ende des Films am Leben.
- Der Angriff der Kinder auf Tetsuo in Form der übergroßen Spielsachen existiert ebenfalls nicht im Comic. Hier wird stattdessen Kei als Medium benutzt, um Tetsuo anzugreifen.
- Identisch sind in beiden Darstellungen, Comic und Film, die technischen Ausstattungen und Repräsentation, egal ob real oder fiktiv. Die Motorräder, die Flugmaschinen, die Laserkanonen, auch Akiras Kältekammer, Tetsuos Arm und SOL wurden eins-zu-eins in den Film übernommen.
- Im Comic wird Akira aus dem Kälteschlaf erwacht, im Film existiert Akira gar nicht mehr, stattdessen werden nur Gewebeproben gelagert.
- Der Film zeigt, wie sich Tetsuo den mechanischen Arm formt, im Comic ist er einfach irgendwann da.
- Die Wach-, Kampf- und Rettungsroboter ("Briketts") existieren nur im Comic, nicht im Film.
- Im Comic tauchen einige Hauptcharaktere für hunderte von Seiten gar nicht auf. Der komplette dritte Band findet ohne Tetsuo statt, Kaneda verschwindet zum Ende von Band drei und taucht erst wieder zum Ende von Band vier auf.
- Im Comic spielt die Handlung über mehrere Wochen, von der zweiten Zerstörung Neo-Tokios (nach Takashis Tod) bis hin zur dritten Zerstörung (durch die Neutralisation von Akira und Tetsuo). Die ganzen Handlungsstränge dieses Zeitraums fehlen im Film komplett, hier wird Neo-Tokio auch nur ganz am Schluss ein Mal durch die Neutralisation der Energien zerstört.
- Der komplette Subplott rund um die Amerikaner – die Flotte, die Angriffstruppe, die Wissenschaftler, der Killersatellit FLOYD, das Camp ganz zum Ende des Films – finden im Film keinen Platz.
- Die teilweise Zerstörung des Mondes findet im Film nicht statt.
- Der Film wirft ein klein wenig besseres Bild auf die gemeinsame Vergangenheit von Tetsuo und Kaneda.
- Sowohl im Comic wie auch im Film wird die Kraft Akiras beschworen, um die ungezügelte Kraft von Tetsuo zu kontrollieren bzw. zu neutralisieren.
- Ebenfalls in beiden Darstellungen mutiert Tetsuo zu einem riesigen Koloss (manche nennen es auch "das Riesenbaby").
Hier noch zwei Beispiele zur exzellenten Charakterführung und -darstellung im Comic
Story:
Der Film überzeugt mit einer fesselnden Handlung, tollen Effekten, einem einzigartigen Look und den sehr gut ausgeführten Animationen.
Die Geschichte ist vielschichtig aufgebaut und stellt die Charaktere Kaneda und Tetsuo in den Mittelpunkt. Aus Freundschaft wird Feindschaft, und die beiden liefern sich manch heftiges Duell, Tetsuo mit seinen psychokinetischen Fähigkeiten, Kaneda mit Technologie in Form von Motorrad und Laserkanone. Doch da ist noch mehr, steckt in der Erzählung rund um die Forschung an Kindern doch eine herbe Sozialkritik. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet, die Nebencharaktere wirken stellenweise etwas schwach und eindimenional.
Zeichnerisch ist der Film auch 25 Jahre nach seiner Kinopremiere immer noch sehr ansehlich. Die Trickeffekte sind sehr gut geraten, teilweise werden Computereffekte genutzt, doch prinzipiell werden hier fast zwei Stunden überzeugende japanische Animation abgeliefert.
Der Look schwankt irgendwo zwischen SciFi und Cyberpunk, wirkt mal futuristisch-glänzend, mal retro-dreckig, dann wieder digital-funky oder wunderbar technisch-alltäglich. Gebäude, Maschinen (Kältekammer! Metallischer Arm!), Fortbewegungsmittel (Flugmaschinen! Motorrad!), Militärausrüstung (Killersatellit SOL!), Waffen (Laserkanonen!) - all das wirkt zeitlos und dennoch "zukünftig" zugleich. Ein Fest für Augen, Herz und Hirn.
Die Animationen sind sehr realistisch gehalten - Akira hat nix mit hüpfenden, kurzröckigen Prinzessinen oder irgendwelchen Märchen-Wunderland-Tierchen zu tun. Hier wird die Realität gezeichnet und gezeigt. Menschen bewegen sich natürlich, die Naturgesetze werden eingehalten, die gesamte Darstellung wirkt überzeugend.
Akira ist und bleibt einer der ganz großen, der ganz wichtigen Animes. Er prägte das Bild der japanischen Zeichentrickkunst in der ganzen Welt, beflügelte aber auch die japanische Animation im eigenen Land, war Katalysator für viele weitere Animationsfilme, die ihm folgen sollten.
Und dennoch kann ich die volle Punktzahl nicht vergeben, und das hat zwei Gründe: Dem unbedarften Zuschauer mag das Ende doch sehr abstruse daher kommen. Da mutiert Tetsuo zu einem großen Fleisch-Technik-Kolosss? Einem "Riesenbaby"? Das ist schon gehörig schräg und mag manch einem unbedarften Zuschauer etwas das Finale vermiesen. Dafür gibt's einen halben Punkt Abzug.
Den anderen halben Punkt muss es - leider - aufgrund des Umfanges geben. Der Comic ist immerhin 2150 Seiten stark, baut seine Haupthandlung auf dem Dreigestirn Tetsuo - Kaneda - Kei auf und wirkt dadurch stimmiger. Viele, sehr viele Nebencharaktere spielen im Comic wichtige Rollen, und haben es dennoch nicht in den Film geschafft, oder nur in kleinen, unbedeutenden Rollen (an dieser Stelle sei Mutter Miyako als entsprechendes Beispiel genannt). Versteht mich nicht falsch, die Handlung des Films ist nicht schlecht, ich akzeptiere sie als gleichwertige Interpretation der Grundidee. Der Film hat seine Daseinsberechtigung neben dem Comic! Aber wenn man den Comic zur Hand nimmt, und dort eben noch SO VIEL MEHR entdeckt, dann schmerzt der Film ein wenig. So vergebe ich in diesem Kapitel stolze vier Punkte.
Punkte: 4/5
Ton:
Drei Tonspuren liegen auf der Scheibe vor. Da wäre der japanische O-Ton in Dolby TrueHD 5.1, die deutsche Kino-Synchronisation von 1991 in DTS-HD MA 2.0 sowie die deutsche Zweit-Synchro (anlässlich der Wiederveröffentlichung auf DVD im Jahre 2005) im Format DTS-HD MA 5.1.
Die deutschen Synchronisationen unterscheiden sich in bestimmten Details, schaffen es aber beide, dem Ton des Films gerecht zu werden. Die Zweit-Synchro soll angeblich moderner klingen als die Erst-Synchro, besondere Auffälligkeiten sind aber nicht in Erscheinung getreten.
Qualitativ klingt der japanische O-Ton wie eine Offenbahrung. In einem sehr breiten Frequenzspektrum lassen sich feinste Details hörbar machen, Höhen klingen sauber und differenziert, Tiefen klingen mächtig und schwer. Der Ton präsentiert eine Klarheit und eine Verständlichkeit, was auf einen hervorragenden Transfer und eine sehr bemühte Abmischung schliepen lässt. Ohne mit der Wimper zu zucken darf sich der O-Ton die volle Punktzahl an die Brust heften.
Die deutsche Zweit-Synchro ist die Tonspur mit der zweitbesten Qualität. Im direkten Vergleich mit dem O-Ton sind aber bereits hörbare Unterschiede vorhanden. Hohe Töne werden eher verschluckt als wiedergegeben, und tiefe Töne wirken schwächer - hier müsste lauter aufgedreht werden, um das Volumen des O-Tons zu erreichen. Eine ordentliche Abmischung kann die Surround-Spur aber bieten - vier Punkte sind für die Zweitsynchro drin.
Kommen wir zur deutschen Erst-Synchro. Diese liegt nur in Stereo vor, aber immerhin verlustfrei. Wenn sie schon nicht bei der Surround-Abmischung konkurrieren kann, klappt's dann wenigstens beim Klangvolumen? Nur bedingt, die Erst-Synchro klingt einfach am unruhigsten und gröbsten von allen drei Spuren. Feinheiten in den Frequenzen sind komplett nicht vorhanden, und ansonsten klingt der Ton immer eine Spur zu laut. Unter Strich kein wirklich schlechter Ton, aber auch kein herausragender, was aber auch vermutlich auf das fehlende Ausgangsmaterial in entsprechend hoher Qualität zurückgeführt werden kann. Von daher: einfach dankbar sein, dass es beide Synchro-Fassungen auf die BluRay geschafft haben.
Ein nettes Detail am Rande sei noch erwähnt: physikalisch-korrekt sind die Szenen im Weltraum tonlos, also nix kaputt, das muss so sein! :)
Für alle O-Ton-Fans ist eine deutsche Untertitelspur vorhanden.
Über alle drei Tonspuren hinweg ist eine Bewertung von vier Punkten absolut gerechtfertigt.
Punkte: 4/5
Bild:
Das Bild liegt im 16:9 Vollbild vor und ist sauber und klar, ohne grobe Verschmutzungen oder Fehler. Kleine Verschmutzungen lassen sich selten ausmachen, auch ein Filmkorn ist vor allem in hellen Szenen sichtbar. Dennoch sieht man dem Material an, dass es für die HD-Auswertung komplett neu abgetastet wurde.
Wurde damals für die Wiederveröffentlichung 2005 ein Master im Format 1080p angefertigt, so wurde für die BluRay-Veröffentlichung nochmals ein frischer Master gezogen. Und das merkt man: Farben wirken kräftig, Linien sind präzise gezogen, die Animationen sind schwungvoll und überzeugen. Das gesamte Bild, aber vor allem die Hintergründe erstrahlen in vollem Glanz und bieten viele Details.
Ganz perfekt ist das Bild nicht, aber für 25 Jahre absolut überzeugend. Vierkommafünf Punkte vergebe ich hier gerne.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Als Bonusmaterial liegt ein Making-Of bei, das in 43 Minuten Hintergrundwissen zum japanischen Ton bietet. Konkret geht die Featurette auf die Erzeugung der neuen verlustfreien HD-Tonspur ein, basierend auf den alten Original-Aufnahmen.
Ein weiteres Filmchen läuft 32 Minuten und bietet unter dem Titel "Animationsbibliothek" einen Blick hinter die Kulissen der Zeichner. Zuletzt läuft eine Art Work Gallery 11 Minuten.
Das Bonusmaterial ist durchschnittlich interessant, beleuchtet aber nur Teile des Entstehungsprozesses. Ein Gesamtbild fehlt, wie auch weitere Bonus-Goodies, zum Beispiel ein Audiokommentar. Mehr als drei Punkte können daher nicht vergeben werden.
Punkte: 3/5
Fazit:
Der Film gehört zu den ganz großen, ganz wichtigen Aushängeschildern Japans, und auf BluRay hat er eine würdige Umsetzung erhalten. Bild und Ton stimmen, nur beim Bonusmaterial hätte ich mir mehr gewünscht.
In meinem Fall war die Ausleihe des Films absolut ausreichend, dauerhaft werde ich mir den Film nicht ins Regal stellen... da studiere ich lieber die Comics. ;)
Hier nochmal die Bilder zum Steelbook:
Auch eine größere Darstellung dieses Bildes liegt zur Ansicht vor.
Bereits 2002 wurden die Rechte für eine Realverfilmung an Hollywood verkauft, konkret an das Filmstudio Warner. Geplant war schon damals, den kompletten Manga, also alle sechs Bände, zu verfilmen. Ich sag mal: nichts anderes hat der Fan erwartet. ;)
In den letzten Jahren kamen vereinzelt Gerüchte hoch, dass die Filme in 3D erzeugt werden sollen und dass die Handlung von Neo-Tokio nach "New Manhattan" verlegt werden soll. Naja… Hollywood halt. ;)
Die Erzählung sollte in zwei einzelne Filme aufgeteilt werden, wobei jeder Film die Handlung von drei der Sammelbände abdecken sollte. Nach verschiedenen Anläufen bei Drehbuch und Regie ist die Produktion aktuell vom verantwortlichen Studio (immer noch Warner) auf Eis gelegt. Bevor es weiter geht müssen erst so belanglose Sachen wie Drehbuch und Finanzierung geklärt werden. ;)
Aber nun gut, der Fan ist ja geduldig… und wenn hinterher was G'scheits dabei rauskommt, dann hat sich die Wartezeit ja gelohnt! Bis dahin scheint der Realfilm in der sprichwörtlichen "Production Hell" gefangen zu sein… *seufz*
Whoops, Breaking News, angeblich ist seit Juli 2014 Dante Harper, der auch bei "Edge of Tomorrow" mitgewirkt hat, mit der Erstellung eines Drehbuchs beauftragt. Tut sich vielleicht wieder was?
Zu Auflockerung noch ein bisschen "Dies und Das", was irgendwie in keine Kategorie rein passt. :D
Wo hat "Akira" ansonsten noch Früchte getragen?
- Josh Trank, der beim Film "Chronicle - Wozu bist Du fähig?" Regie geführt hat, hat "Akira" als wichtigen Einfluss für seinen Film genannt.
- Im Star-Trek-Universum wurde eines der Raumschiffe als "USS Akira" benannt.
- Das Musikvideo zu Kanye Wests Lied "Stronger" hat nicht nur Samples von Daft Punk mit an Bord sondern spielt auch Szenen aus dem Comic und dem Film wieder.
Gute Internetseiten mit vielen weiteren Informationen
http://www.microwar.de
http://www.akira2019.com
Ein Bild, das letzte Bild das ich mit euch teilen möchte, das für mich persönlich die technologische Faszination des Films einfängt: Bikes 'n' Guns
gefunden auf www.comicvine.com
Und nochmal zurück zum Realfilm... zum Abschluss dieses Kleinod für euch, "The Akira Project"
Ja, so, genau so, aber wirklich ausschließlich genau so sollte ein Akira-Realfilm ausschauen!
Ich hoffe, damit habe ich euch geflasht, und entlasse euch hiermit fröhlich und freundlich,
mit den besten Grüßen,
euer Baschti
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Den zweiten Beitrag deiner genialen Animated-Trilogie hab ich derweil nur grob überflogen, hier will ich mir mehr Zeit nehmen, bzw. auch den Film dann endlich mal sichten, damit ich dann auch die Inhalte und Unterschiede besser verstehen kann! Das heißt ich werde hier noch öfter mal vorbeisehen ;)
Zuvor wusste ich schon, dass ich den Film mal sehen will, aber jetzt nach deinem ultimativen Scharfmacher MUSS das unbedingt sein! Bin da nun richtig geil drauf und hoffe das Steel mal in mein Comic-Regal stellen zu können, bzw. endlich diesen Kult-Anime gesehen zu haben. Ich glaub der hat viele Elemente die mir verdammt gut gefallen werden! Schön das hier auch die Technikseite überzeugt.
Drei ganz fette DANKE für diese geniale Arbeit!!!