Blog von tanqueray

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In meiner Review zum Film habe ich es schon angedroht: es gibt Filme mit einem derartig guten Soundtrack, daß man diesen einfach gesondert betrachten muß.  Darren Aronofskys angestammter Musiklieferant Clint Mansell hat auch bei dessen dritten Film "The Fountain"  mitgewirkt. Heraus kam Musik, die auch ohne Film in hohem Maße genießbar ist...


Details:

Komponist Clint Mansell
Interpreten Kronos Quartet & Mogwai
Länge 46 Minuten
Label / Katalognr. Nonesuch (Warner) 7559-79901-2
SPARS Code DDD
Auszeichnungen 2006 Best Original Score (Chicago Film Critics Association)
2006 Best Original Soundtrack of the Year (World Soundtrack Academy)
2006 nominiert für Golden Globe Award for Best Original Score (Hollywood Foreign Press Association)
Tracks The Last Man (6:48)
Holy Dread! (3:52)
Tree of Life (3:45)
Stay With Me (3:36)
Death is a Disease (2:34)
Xibalba (5:23)
First Snow (3:09)
Finish It (4:25)
Death is the Road to Awe (8:26)
Together We Will Live Forever (5:00)






Musik (5/5):

Die Blu-ray-Ausgabe von "The Fountain" bietet im Extramaterial knapp 29 Minuten des Soundtracks an, zusammen mit dem originalen Filmmaterial in HD-Auflösung. Dadurch erhält man die seltene Gelegenheit, die Musik gleich mit der entsprechenden Szene zu erleben, für die sie eigentlich geschrieben wurde. Dabei läßt sich zunächst ein auf den ersten Blick erstaunlicher Umstand feststellen: Im Film treten Personen in drei Zeitaltern auf, die insgesamt 1000 Jahre auseinanderliegen.  Ein naheliegender Ansatz wäre gewesen, für jedes Zeitalter eine eigene Musik zu schreiben, zumal auch so gedreht wurde: Erst wurde ein Zeitalter komplett abgedreht, bevor man zum chronologisch nächsten übergeht. Wer sich Hugh Jackmans Frisuren in der jeweiligen Zeit vergegenwärtigt, versteht auch sofort warum so verfahren wurde.

 

Im fertigen Film erlebt man aber immer wieder Vor- und Rückblenden sowie Überblendungen selbst partieller Bildinhalte, die von einem Zeitalter ins andere führen. Eine Musik, die solche Wechsel konsequent begleiten würde, müßte zwangsläufig in einer Kakophonie enden, auch wenn thematisch Verbindungen bestünden.

Statt dessen aber gibt es einige Motive wie das oben wiedergegebene "Memory Theme" aus dem großartigen Stück "Together We Will Live Forever", die sich durch den ganzen Film in entsprechenden Variationen ziehen. Die Musik wirkt also als ein kohärent Ganzes, das alle Zeitalter umschließt. Daß dies letztendlich auch stimmig mit der Filmaussage ist, merkt der Zuschauer aber erst gegen Ende. (Vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, aber der Film kann und sollte öfter geschaut werden...)

Greifen wir exemplarisch zwei Stücke heraus. (ACHTUNG: Spoilergefahr. Ansonsten die eingerückten Absätze überspringen.)

  • First Snow
    Die Musik zum ersten Schneefall in der Gegenwart. Als das Thema einsetzt, sieht man Izzi in der Badewanne, Tommy kniet am Rand.  Izzy bittet um heißes Wasser, obwohl man schon den Dampf heraufziehen sieht. Es sind Taubheitsgefühle, das Entsetzen der beiden findet seine Entsprechung in der Musik: Das Thema wird mit mehr Intensität gespielt, das Cello fängt die Verzweiflung der beiden ein und steigert sich noch weiter, als Tommy in die Wanne gezogen wird und sie leidenschaftliche Küsse angesichts Izzis drohendem Schicksal austauschen.


     
  • Death is the Road to Awe
    Eines der Kernstücke, das Sterben und Tod im Sinne nach dem mythischen Verständnis der Mayas thematisiert und durch alle Zeitalter läuft.  Das Klavier spielt solo eine Melodie zu einer Szene der Gegenwart: Tommy schlägt die Bitte Izzis aus, einen Spaziergang in den ersten Schnee zu unternehmen und läuft stattdessen ins Labor. Das Thema setzt mit Streichern ein, während in die Zukunft überblendet wird, in der Tom am Baum des Lebens entlang nach oben schwebt und sich in einer eigenen Sphäre buddhahaft in den Lotussitz begibt. Die Musik wird beschleunigt, mehr Instrumente setzen ein und wir sehen den gottgleichen Tom, wie er schwebend dem Maya-Häuptling erscheint und dieser in ihm den Ersten Vater der Schöpfung erkennt. Der Häuptling bietet seinen Hals an und Konquistador Thomas schneidet ihm die Kehle durch. Daraufhin verstummt die Musik fast, Thomas geht durch den nun nicht mehr bewachten Durchgang hindurch zum Baum des Lebens, sticht mit dem Dolch hinein, sieht die Wirkung des herauslaufenden Safts, während die Musik das Thema wieder verstärkt aufgreift. Als Thomas den Saft trinkt, steigert sich die Musik durch hinzutretende Trommeln und Glocken. Die Maya-Legende erfüllt sich und aus Thomas sprießen Pflanzen heraus, aus ihm wächst der Lebensbaum. Wieder setzt die Musik fast aus, zusammen mit einer weiteren Überblendung in die Zukunft. Dann erstrahlt alles, die Musik bekommt einen hoheitlichen feierlichen Charakter, während Tom nach oben getragen wird, Bläser und Chor setzen ein, als er in Xibalba eingeht, der Baum des Lebens aus ihm hervorbricht und somit die Ehrfurcht (awe) musikalisch versinnbildlicht ist.

 

Im Gegensatz zu den meisten Soundtracks entstand dieser nicht erst nach der Produktion des Films, sondern begleitend. Schon bei den ersten beiden Filmen Aronofskys, Pi (1998) und Requiem for a Dream (2000) etablierte sich diese Arbeitsweise, bei der Aronofsky und Mansell immer wieder neu geschriebenes Material anhörten und daraufhin überprüften, ob es die Stimmung des Films einfängt, selbst wenn es anfangs nichts anderes als ein Drehbuch gab! Da sich die Arbeiten an The Fountain über sechs Jahre hinzogen, kam auch bei Mansell im Laufe der Zeit sehr viel Musik zusammen.  Daraufhin setzte er mit einem Kollegen einen Prozeß in Gang, den man eigentlich nur als musikalisches Destillieren bezeichnen kann: sie brachen alles bis auf die bloßen Sequenzen und Melodien herunter und bestimmten dann eine Tonart,  bei der jede Melodie mit jeder Sequenz harmonisch zusammenwirkt. Anschließend setzten sie die Sequenzen zu einzelnen Tracks passend zu Szenen des Films zusammen. Auch dieser Prozeß ist ein Indiz, warum ein gleichermaßen dichter wie thematisch einheitlicher Soundtrack entstanden ist.

 

Fazit:

Dieser emotionale Soundtrack hat eine Bandbreite von fast minimalistischer Klaviermusik bis hin zu groß angelegter Musik in Orchesterstärke. Er paßt zur Liebesgeschichte von Tommy und Izzi genauso wie er die großen Themen um Tod und Sterben illustriert. Intensive Musik, in den meist eher leisen wie auch lauten Passagen,  durch das weltberühmte Kronos Quartet  (2 Geigen, 1 Bratsche, 1 Cello) meisterhaft intoniert und vortrefflich begleitet durch die schottische Postrock-Band Mogwai.
Auch in technischer Hinsicht gibt es nichts zu mäkeln: eine saubere, durchgängig digitale Aufnahme mit großem Dynamikumfang.


Kaufempfehlung (***/***):

Daraus leitet sich eine dicke Kaufempfehlung ab. Man muß den Film dazu nicht  wirklich verstehen oder mögen, weil die Musik auch sehr gut für sich stehen kann. Aber im Kontext des Films transportiert sie enorm viel Gefühl und sorgt durch ihre Kohärenz unterschwellig auch für ein besseres Verständnis dieses genauso kryptischen wie visuell herausragenden Films. Dank an die Herren Aronofsky und Mansell. Da capo!

Dieser Text ist eine leicht überarbeitete Fassung meines Beitrags zum Review Contest 2010.


“Death is a disease” – “Death is the road to awe”

Wer will schon gerne sterben? In “The Fountain” zeigt Regisseur Darren Aronofsky erstaunlich unterschiedliche Ansätze, wie man sich dieser Frage stellen kann, obwohl doch alle auf der gleichen mythischen Grundlage beruhen.


Details:

Sprachen Englisch (DTS HD MA 5.1), Deutsch (DTS HD MA 5.1)
Untertitel Deutsch
Bildformat 1080p HD-Widescreen, 1.85:1
Altersfreigabe ab 12 Jahren
Länge 97 Minuten
Extramaterial
  • Making of The Fountain: Tod und Wiedergeburt (64 Min., SD)
  • Behind The Story (Interview von H. Jackman durch R. Weisz, 13 Min., SD)
  • Interviews mit H. Jackman, R. Weisz, E. Burstyn und D. Aronofsky (10 Min., SD)
  • Storyboard-Film-Vergleich (15 Min., SD)
  • Special Effects (8 Min., SD)
  • Life in Space (5 Min., SD)
  • Filmmusik (10 Tracks, unterlegt mit originalem Bildmaterial in HD)
  • Kinotrailer (in HD)
  • TV-Spots (in SD)
  • Bildschirmschoner Makrophotographie
  • Fotogalerie
  • Trailershow (u.a. für die Aronofsky-Filme "Pi" und "The Wrestler")



Film (5/5):

16. Jahrhundert: Der Konquistador Tomas sucht im Auftrag seiner Königin bei den Maya nach dem Elixier der Unsterblichkeit vom Baum des Lebens.

21. Jahrhundert: Der Neurowissenschaftler Tommy Creo kämpft um das Leben seiner an einem Hirntumor erkrankten Frau Izzi. Er forscht fieberhaft an einem Heilmittel, um den Krebs zu besiegen.

26. Jahrhundert: Tom befindet sich in einer transzendenten Sphäre zwischen Raum und Zeit, auf der Suche nach Antworten auf die letzten Fragen.

Drei Zeitalter, miteinander verwoben, erzählt aus der Perspektive eines Mannes, Tomas/Tommy/Tom (gespielt von Hugh Jackman). Vielschichtig, sich überlagernd, mit ständigen Zeitwechseln - keine leichte Kost, die uns Aronofsky da zumutet, auch wenn sie in wunderschönen Bildern verpackt ist. Vordergründig die ergreifende Geschichte einer großen Liebe in der Gegenwart, die zwischen Tommy und seiner krebskranken Frau Izzi (Rachel Weisz). In der Überzeugung, daß der Tod letztlich auch nur eine Krankheit sei, forscht Tommy fieberhaft nach Mitteln, um seine Frau vom Tumor zu befreien und darüber hinaus auch den Tod zu besiegen. Izzi begegnet ihrem Schicksal anders: Durch ihre Beschäftigung mit der Maya-Kultur weiß sie, daß der Tod dort als Schöpfungsmythos begriffen wird: der Urvater hat sich geopfert, um die Welt zu erschaffen und aus ihm sprießt der Baum des Lebens – „Der Tod ist der Weg zur Ehrfurcht“ heißt es bei den Maya.

Genau diesen Baum sucht Konquistador Thomas fünf Jahrhunderte früher und begegnet auf seiner Suche dem Bewahrer eines großen Geheimnisses. Antworten auf die Fragen, die sich um dieses Geheimnis ranken, sucht auch der zukünftige Tom, der sich in einem durchsichtigen, "ökosphärischen" Raumschiff auf der Reise nach Xibalba befindet, ein Nebel um einen sterbenden Stern. Xibalba, so nannten die Maya ihre Unterwelt, der Ort, an dem ihre Seelen wiedergeboren werden. In dieser lichtduchfluteten Sphäre verschwimmen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Aronofsky läßt uns im Unklaren, ob es wirklich ein Zeitreisender ist, dem wir in gleicher körperlicher Gestalt über 1000 Jahre hinweg begegnen oder aber drei verschiedene Teile der gleichen Person. Etwas Konquistadorenhaftes findet sich in jeder Personifizierung, wie auch deren Streben nach Unsterblichkeit. Aber ob dies dann ein ewiges Leben im Diesseits ist oder die Unsterblichkeit sich erst im Tod offenbart, wird naturgemäß nicht beantwortet.

Sich grundlegenden Fragen des Menschseins auf filmische Weise so nähern zu können, ohne auf die Ebene des Kitsch abzugleiten, ist eine der großen Leistungen von "The Fountain". Er ist nicht zu Unrecht schon mit Kubricks 2001 verglichen worden, denn neben der philosophischen Themenstellung erinnert auch die Bildsprache an den Altmeister. Auf dieser Reise von der Dunkelheit zum Licht (analog: von der Sterblichkeit zum ewigen Leben) begleitet Aronofsky uns mit durchkomponierten Bildern von großer Kraft und Schönheit. In der Art und Weise, wie Erzählebenen in Wort und Bild zusammenfließen und sich überlagern, ist es aber doch ein typisches Stilmittel dieses Regisseurs.

Die schauspielerischen Leistungen sind zudem exzellent: Hugh Jackman und Rachel Weisz verkörpern je drei Charaktere, die doch letztendlich Facetten jeweils einer Persönlichkeit sind. Eine schwierige Gratwanderung, die aber sehr gut gelungen ist.


Bild (3,5/5):

Ein knackscharfes Bild zu erzeugen war offensichtlich weder bei der Regie noch beim Transfer auf Blu-ray höchstes Ziel. Leichte Körnung zieht sich durch den ganzen Film und manche Stellen wirken aufgrund der weichen Ausleuchtung geradezu verwaschen – was aber beabsichtigt ist und gut zum traumartigen Charakter mancher Szenen paßt. Das wird deutlich etwa in den Einstellungen, in denen Konquistador Tomas sich aus dem dunkleren Säulengang des Palastes heraus auf seine Königin zubewegt, die in hellem Licht und glänzender Kleidung erscheint. Auch in vielen Szenen aus der Zukunft läßt sich dies beobachten, wenn Toms Raumschiff dem Nebel entgegenstrebt. Nur in den dunkleren Passagen des Films, so zu Beginn beim Kampf der Konquistadoren gegen die Mayas, vermißt man wirklich ein schärferes Bild, hier gehen Details wie etwa das Gehölz am Boden verloren, was auch den eher schlechten Schwarzwert illustriert. Hier ein entsprechender nicht-skalierter Bildausschnitt:




Ton (3,5/5):

In diesem nicht gerade actionlastigen Film wird an Surroundeffekten gespart, alle Dialoge sind allerdings sehr gut aufgelöst und verständlich. Zudem fügt sich die Musik wunderbar ein, der Soundtrack (wieder von Clint Mansell komponiert) ist eine eigene Rezension wert. Wie schon bei beim Vorgänger „Requiem for a Dream“ setzt hier das weltbekannte Kronos Quartet Akzente, diesmal in Zusammenarbeit mit der schottischen Band Mogwai.

Die deutsche Synchronisation klingt etwas flacher, aber akzeptabel. Nicht hinnehmbar ist ein peinlicher Patzer, denn eine Stelle ist falsch synchronisiert: Statt „Baum des Lebens“ wird „Baum der Erkenntnis“ verwendet (43. Minute). Mit den Sprachspuren Deutsch und Englisch sowie deutschen Untertiteln beschränkt sich diese Ausgabe aufs Allernötigste. Auch die sonst allgegenwärtige Kommentierung des Films fehlt. Schade, denn bei diesem eher kryptischen Machwerk hätte man den Beteiligten gerne zugehört.


Extras (4/5):

Umfangreiches Material erwartet alle Neugierigen. In mehreren Interviews und dem Making of erfährt man etwa mehr darüber, warum es den Film beinahe nicht gegeben hätte oder daß Hugh Jackman für diese Rolle auch wochenlang vor Aronofskys Haus campiert hätte. Spezielle Erwähnung findet auch das Wie und Warum der verwendeten Lichttechnik. Ein viertelstündiger Storyboard-Film-Vergleich bezieht nicht nur Skizzen mit ein, sondern interessanterweise auch texturlose CG-Animationen. Außerdem lassen sich größere Teile der Filmmusik konzentriert genießen, unterlegt mit dem passenden Bildmaterial in HD-Auflösung. Ansonsten beschränkt sich das Bonusmaterial mit Ausnahme des Kinotrailers wieder mal auf die Standardauflösung. Aber selbst mit den zahlreichen Extras werden die offenen Fragen des Zuschauers nicht gelöst. Das lag jedoch auch wohl kaum in der Absicht Aronofskys.
Eigentlich keine Erwähnung finden sollte das "Angebot" von Kinowelt via BD-Live. Das ist nicht wirklich deren Ernst, oder? Siehe hier:




BD-Kaufbewertung (***/***):

Eigentlich ein eher "europäischer" Film, mit dem sicher nicht alle zurechtkommen werden. Thematik, Komplexität sowie ständiges Vor- und Zurückblenden fordern den Zuschauer heraus und laden gleichzeitig zum mehrmaligen Sehen ein. Belohnt wird man mit einem stimmigen Werk, voll visionärer Kraft und tiefgründigen Betrachtungen. Die Altersfreigabe ist hingegen Augenwischerei: Selbst mit 16 Jahren ist nicht jeder soweit, diesen Film erfassen zu können.
Diese Ausgabe auf Blu-ray ist insgesamt ein gutes reichhaltiges Paket, auch wenn man bei Sprachen und Untertitel eher geknausert hat. Bild- und Tonqualität gehen in Ordnung, denn dies ist kein Blockbuster und viele visuelle Effekte sind gewollt.


Trailer (HD):





Therefore, the Lord God banished Adam and Eve from the Garden of Eden and placed a flaming sword to protect the tree of life.

Genesis 3,24

 

Woran Aronofskys Weltbild mich erinnerte...

 

 

 

 

 

 

 



Nach langer Zeit ist nun endlich ein Konzert auf Blu-ray erschienen, das auch in den heimischen vier Wänden echte Live-Atmosphäre aufkommen läßt. Porcupine Tree sorgen für dieses ungewohnte wie beglückende Erlebnis und lassen einen verschmerzen, wenn man nicht selbst dabei sein konnte.
 

Das aus einem Soloprojekt des jungen Autodidakten Steven Wilson entstandene Projekt "Stachelschweinbaum" hat sich seit seiner Entstehung 1987 zu einem der ersten Adressen   des Progressive Rock entwickelt. Hauptsächlich ist dafür Vordenker Wilson verantwortlich, der im Laufe der Jahre eine Reihe exzellenter Musiker um sich versammelt hat, mit denen er nicht nur im Studio Alben in hervorragender Qualität einspielt. Auch live sorgt Perfektionist Wilson für beeindruckenden Sound und eine entsprechende Show...



Details

Bildformat 1920x1080 (1,85:1)
Altersfreigabe ab 0 Jahren
Länge 130 Minuten
Set List Intro
Fear of a Blank Planet
My Ashes
Anesthetize
Sentimental
Way Out of Here
Sleep Together
What Happens Now?
Normal
Dark Matter
Drown With Me
Cheating The Polygraph
Half-Light
Sever
Wedding Nails
Strip The Soul / Dot Three
Sleep of No Dreaming
Halo
Outro
Extramaterial (nur Blu-ray) Videoprojektionen:
Way Out of Here
My Ashes
Strip The Soul / Dot Three
Nil Recurring





Konzert (5/5):

Die Band gastierte im Oktober 2008 zwei Tage im niederländischen Tilburg. Das dortige 013 ist gut gewählt: Eine nicht zu große Halle, bei der Band und Publikum eben nicht meilenweit voneinander entfernt sind und der Funke gut überspringen kann. Die Fans sorgten dann auch kräftig für Stimmung, was sicher leicht fiel angesichts dessen, was sie zu sehen und hören bekamen.

Porcupine Tree spielen hier das komplette Album "Fear of a Blank Planet". Im Jahr zuvor erschienen, hat dieses hochgelobte Werk viele Freunde gefunden und ist in dieser Live-Darbietung wahrlich ein Fest für die Sinne. Garniert wird dies mit einigen Stücken aus früheren Zeiten - auch wenn der Klassiker aus der Anfangszeit, "Radioactive Toy", mittlerweile von den Setlisten gestrichen ist.

Ohne Frage gehen alle Musiker hochkonzentriert zur Sache, wobei die Spielfreude allerdings nicht leidet. Das gilt nicht nur für Frontmann Steven Wilson, dem ich an dieser Stelle mal die langweiligste Frisur der letzten 30 Jahre Rockgeschichte attestieren muß, der aber trotzdem durch seinen Haarvorhang besten Überblick hat. Bassist Colin Edwin sorgt wie viele seiner Zunft für die coolen Momente, wenn er still grinsend vor sich hinklampft.

 

 


Ausnahmedrummer Gavin Harrison thront über seinem umfangreichen Drumkit: virtuos und druckvoll kommt sein Spiel auch zu Hause an und macht ein entspanntes Betrachten von der Couch fast unmöglich. Die Batterie von Keyboards wird souverän von Richard Barbieri bearbeitet und mit dabei ist auch wieder Gastmusiker John Wesley, der seit Jahren die Band live mit Gesang und zweiter Gitarre unterstützt.

 


Zum perfekt abgestimmten Sound kommen die von Lasse Hoile gedrehten Videos, die auf gleich drei Leinwände projiziert werden. Auf der Blu-ray sind sie als Extramaterial beigefügt. Sehr gute Idee, als Zuschauer zu Hause ist man ja von der Bildregie abhängig und kann naturgemäß nicht die ganze Zeit auf die Videowände schauen - außer, man hätte nur eine fest installierte Kamera. Hier aber sorgen gleich neun Kameras für eine Unmittelbarkeit des Konzertgeschehens, wie ich das nur selten gesehen habe. Dazu kommt die Sicht von oben, was gerade bei Harrisons Schlagzeug für interessante Einblicke sorgt. Auch sehr dynamische Passagen werden durch abwechlungsreiche Bildführung bestens unterstützt. Wer meint, Konzertaufzeichnungen seien per se langweilig, sollte zwei Stunden mit dieser Scheibe eingeschlossen werden. Sieht man von den Inszenierungen einiger Überbands wie etwa den seelenverwandten aber stetig wegsterbenden Pink Floyd ab, kann man hier nur größtes Lob zollen und dankbar für ganze 130 Minuten Spielzeit sein.

 

Bild (4/5):

Nicht nur die Bildregie war vorbildlich, auch das Bild selbst kann sich sehen lassen. Die bei Konzerten schon mal schwierigen Lichtverhältnisse sind gut gemeistert. Soweit sich das bei mir beurteilen läßt, ist auch der Schwarzwert befriedigend, eine gute Durchzeichnung in den dunklen Bereich erlaubt jederzeit eine recht genaue Wahrnehmung  etwa der Gerätschaften am Boden der Bühne oder im Publikumsbereich. Leichte Schwächen sind in der Schärfe auszumachen. Während Harrisons Drumkit oft gut akzentuiert heraussticht, hapert es hier schon mal, auch wenn gerade kein Vordergrundmotiv auszumachen ist. Zudem ist über die gesamte Dauer Filmkorn wahrzunehmen, das ich aber nur manchmal als etwas störend empfand.

 

Ton (5/5):

Hier läßt Steven Wilson einfach nichts anbrennen. Klanglich ist diese Scheibe ganz am oberen Ende angesiedelt. Ich habe bisher einfach noch keine so gute 5.1-Abmischung eines Live-Konzerts gehört. Die Instrumente sind alle klar herauszuhören, gut zu orten und das Publikum ist nicht im Vordergrund zu hören. Der Sound im DTS HD-Master-Format ist einfach so überzeugend, daß ich es bislang nicht geschafft habe, mir die 2-Kanal-Version anzutun. Für mich eindeutig Referenz auf diesem Gebiet.

 

Extras (3/5):

Wie schon erwähnt, sind der Blu-ray die Videoprojektionen beigefügt, wenn auch leider nicht in HD.  Allerdings muß die DVD darauf verzichten, eigentlich schade.

 

BD-Kaufbewertung: (***/****)

Eine ganz dicke Empfehlung, nicht nur für eingefleischte Fans von Porcupine Tree. Anesthetize setzt neue Maßstäbe bei Konzertaufzeichungen und sollte auch abseits der Liebhaber des Progressive Rock viele Freunde finden. Schon um einmal zu sehen und zu hören, wenn wirklich alles zusammenpaßt.

Freigegeben ist dieses Werk ab 0 Jahren. Das mag nicht unbedingt adäquat klingen, aber der schlechteste Beitrag zur musikalischen Früherziehung ist das jedenfalls nicht!


Trailer (720p HD):


Update: Mac Mini Teardown (17.06.2010)
Update: HDMI-Dokumentation von Apple (25.06.2010)


Da hatte ich doch vor nicht mal vier Wochen an gleicher Stelle gefordert, daß Apple im Zuge seiner Lernfortschritte mit HDMI doch bitte auch den Mac mini entsprechend aufrüsten möge. Und heute ist es tatsächlich passiert. Apple hat ihren Minirechner aktualisiert und ihn damit noch etwas attraktiver für den Einsatz im heimatlichen Wohnzimmer gemacht, wenn auch das absolute Sahnehäubchen (wie befürchtet) fehlt.

Neu ist das Gehäuse, das nicht nur im "Unibody"-Verfahren wie auch schon alle zuletzt aktualisierten Rechner gefertigt wird, sondern zudem deutlich niedriger geworden ist (von 5,1 cm auf 3,6 cm) - allerdings ist das quadratische Grundmaß jetzt größer (von 16,5 qcm auf 19,7 qcm). Damit läßt er sich nicht mehr in gleicher Weise beliebig auf Geräte der drei Vorgängergenerationen stapeln, sondern würde sich eher unten seinen Platz suchen.

An der Gehäuserückseite sieht man die größten Änderungen. Abgesehen davon, daß alle Anschlüsse nun auf schwarzem statt vormals weißem Grund angebracht sind, gibt es zwei Neuzugänge und einen Abgang zu verzeichnen. Zum einen ist, wie schon bei einigen Notebook-Modellen, ein SD-Kartenschacht hinzugekommen. Dadurch wurde es aber etwas eng und somit fiel eine von den fünf USB-Buchsen weg. Zum anderen aber mußte die bisherige DVI-Buchse einem HDMI-Anschluß weichen (yes, they can!). Der MiniDisplay Port existiert weiterhin unverändert und liefert maximal 2560x1600 Pixel:


Quelle: Apple Inc.


Somit kann man also den neuen Mini nun direkt per HDMI-Kabel mit seinem Full-HD-Fernseher verbinden, denn auch hier wird die Multikanal-Audioausgabe jetzt unterstützt. Wer bislang die zweite DVI-Buchse zum Anschluß an einen Zweitmonitor genutzt hatte, kann dies auch weiterhin tun, denn Apple legt einen HDMI-DVI-Adapter kostenfrei zum Mini dazu.

Außerdem fällt auf, daß das Netzteil nun ins Gehäuse integriert worden ist. Bisherige Mini-Besitzer wissen das ganz besonders zu schätzen, ist doch der Netzteilblock nicht gerade zierlich. Diese erfreuliche Änderung ist sicher der Grund für den neuen Lüftungsschlitz direkt unterhalb der Anschlüsse. Damit ist der neue Mini noch besser fürs Wohnzimmer gerüstet als seine Vorgänger.

Natürlich hat man auch die Taktrate des Prozessors angehoben: immer noch mit dem Intel Core 2 Duo-Chip ausgestattet, jetzt aber mit 2,4 oder 2,66 GHz getaktet (zuletzt 2,26 bzw. 2,53 GHz). Es wird, wenig überraschend, weiterhin Chipsatzgraphik verwendet, bei der sich der Graphikprozessor den Hauptspeicher mit der CPU teilt. Der bisherige Graphikprozessor (NVidia GeForce 9400M) ist durch den neuen GeForce 320M abgelöst worden, der laut Apple bis zu 1,8mal schneller sein soll.
Der Hauptspeicher ist jetzt kundenfreundlich an der Gehäuseunterseite untergebracht, so daß man nicht wie früher erst das ganze Gehäuse aufspachteln muß - wie auch zuletzt kann man bis zu 8 GB RAM verbauen. Dies läßt sich gut an der Bilderreihe mit der ersten dokumentierten Auspackzeremonie bei Engadget verfolgen.

Um nochmal auf das fehlende Sahnehäubchen zu sprechen zu kommen. Auch weiterhin läßt sich kein Blu-ray-Laufwerk zum Mini bestellen (auch als Build-To-Order-Option nicht). Denn dann wäre das Kistchen perfekt. Ob man aufgrund der veränderten Gehäusemaße überhaupt ein Blu-ray-Laufwerk einbauen kann, die es ja nur mit 12 mm Bauhöhe gibt, ist jetzt noch nicht klar. Update: Mittlerweile haben die Jungs bei iFixit den neuen Mini in der Tat schon zerlegt (siehe Teardown). Apple hat ein neues optisches Laufwerk verbaut, zu dem es noch keinerlei Informationen im Netz gibt. Leider verraten uns Text und Bilder nichts über dessen Bauhöhe... (17.06.2010)

Alles in allem ist der neue Mini das Ergebnis eines vollständig neuen Designs - nach der Modellpflege über fünf Jahre hinweg wurde das auch mal Zeit. Mit der standardmäßig verbauten HDMI-Schnittstelle und der neuen Benutzerfreundlichkeit auch in Sachen Hardware ist der Mini als Schaltzentrale im Wohnzimmer geradezu prädestiniert. Kritisch sehe ich aber neben dem weiterhin nicht angebotenen Blu-ray-Laufwerk allerdings auch den Preis: 809 Euro für eine solche Konfiguration halte ich für wirklich grenzwertig. Ich bin auf qualifizierte Rezensionen gespannt, in denen sicher eine Bewertung vorgenommen wird, ob dieser satte Preisaufschlag gerechtfertigt ist.

Dokumentation

Apple lernt HDMI

19. Mai 2010
Ein Manko in der bisherigen Ausstattung von Apple-Gerätschaften war ja der fehlende HDMI-Anschluß. Lediglich die Set-Top-Box Apple TV verfügt von Haus über einen vollwertigen HDMI-Anschluß, da es von vornherein für den Anschluß an einen hochauflösenden Fernseher gedacht ist. Vollwertig meint hier, daß Audio- und Videosignale zusammen über den HDMI-Anschluß geschickt werden.

Alle zur Zeit angebotenen Apple-Computer besitzen aber keinen HDMI-Anschluß, sondern nur den sonst nicht weit verbreiteten MiniDisplay Port. Zwar hatte Apple sehr schnell Adapter angeboten, mit dem der Übergang von MiniDisplay Port nach HDMI gelingt, doch hatte diese Lösung einen gewaltigen Haken: Denn nur das Videosignal wurde übertragen, autsch. Den (vorzugsweise digitalen) Ton mußte man dann separat durchschleusen. Gerade beim Mac mini, der sich ja als leise, energieffiziente Medienzentrale fürs heimische Wohnzimmer anbietet, ist das von der Kundschaft natürlich als Riesenmanko empfunden worden.

Deswegen traten im letzten Jahr dann andere auf den Plan und brachten Zubehör auf den Markt, mit dem sich Audio- und Videosignal getrennt vom Rechner abgreifen lassen und gebündelt über HDMI weitergegeben werden können. Die Firma Kanex kam im Herbst als erste mit einer hochwertigen Lösung auf den Markt (ein Testbericht ist auch bei AreaDVD nachlesbar), der im Mac-Bereich bekannte Anbieter Belkin zog dann nach.

Nun aber sind zumindest alle aktuellen Notebooks fähig, mit Adapter Bild und Ton per HDMI zu übertragen. Nach der zuletzt im April aktualisierten MacBook Pro-Reihe ist  gestern ohne Ankündigung auch das in weißem Polycarbonatgehäuse gehaltene Einstiegsgerät entsprechend überarbeitet worden. Das ist löblich - wir warten aber gleichzeitig weiter darauf, daß andere Gerätelinien, insbesondere der Mac mini, ebenfalls in dieser Hinsicht aktualisiert werden. Denn eigentlich ist der Transport von Video und Audio über HDMI ja eine Selbstverständlichkeit, die man bei einer Innovationslokomotive wie Apple nicht extra noch einfordern sollte...

„Du fragst, ob du mir meine Bücher schicken sollst? - Lieber, ich bitte dich um Gottes willen, laß sie mir vom Halse! Ich will nicht mehr geleitet, ermuntert, angefeuert sein, braust dieses Herz doch genug aus sich selbst; ich brauche Wiegengesang und den habe ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer.“
Johann Wolfgang Goethe, „Die Leiden des jungen Werther“
 
So läßt unser Dichterfürst seinen jugendlichen Helden von der Sprachgewandtheit des Homer schwärmen. Ob dieser genauso von der Verfilmung à la Hollywood angetan wäre und alle anderen blau zu lasernden Scheiben zurückweisen würde? Lang genug ist der Film ja und könnte irgendwie sicher alle 24 Gesänge der Ilias abdecken. Nun, wir werden es niemals erfahren. Aber als Spätgeborener und mit den neuen Medien innigst Verbundener kann ich im Gegensatz zum verehrten Helden der teutonischen Sprache den Vergleich anstellen und sehen, was mindestens zweieinhalbtausend Jahre der Rezeption bei dem in Hollywood werkelnden Deutschen Wolfgang Petersen angestellt haben. Immerhin hatte er anders als ich Homer auch im Original gelesen und sollte daher mit der Materie bestens vertraut sein.
 
 
 

Details:
 
Sprachen Englisch (Dolby TrueHD 5.1 sowie Dolby Digital 5.1), Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch (alle Dolby Digital 5.1)
Untertitel Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Niederländisch, Polnisch sowie Deutsch und Italienisch jeweils für Hörgeschädigte
Bildformat 1080p HD Widescreen 2.40:1
Altersfreigabe freigegeben ab 16
Länge 196 Minuten (Director's Cut)
Extramaterial
  • Troja im Rückblick: Ein Vorwort von Wolfgang Petersen (in HD)
  • Troja im Fokus: Was ist erforderlich, um ein Epos zu drehen?
  • Im Eifer des Gefechts: Die mitreißenden Action-Sequenzen des Films
  • Von Ruinen zur Realität: Die Entwicklung des Produktions-Designs
  • Troja: Eine Odyssee der Effekte: Das Geheimnis hinter den Spezialeffekten
  • Der Angriff auf Troja: Vorbereitungen für eine Leinwand-Belagerung
  • Wasserski mit einem griechischen Kriegsschiff
  • Trailer
     
 
 
Film (3,5/5):
 
Nun, den Handlungsgegenstand der Ilias der Leserschaft zu erzählen, hieße ja, Eulen nach Athen zu tragen. Aber, um sich nicht wie die Hexameterflut der Vorlage einzig und allein auf die Belagerung Trojas zu beschränken, schließt der Film eben die Vorgeschichte mit ein (wie der trojanische Prinz Paris die überaus hübsche Helena, ihres Zeichens zugleich Tochter des spartanischen Königs Menelaos, raubt und somit den Anlaß zum zehnjährigen Gemetzel gibt) wie auch die Schilderung des Odysseus' List, mittels eines großen und bauchigen Pferdes einigen nichtklaustrophobischen Kriegern unerlaubten Zutritt zur trefflich gesicherten Stadt zu verschaffen. Beide Ereignisse werden also im Film geschildert und runden so das Schlachtenepos vorne und hinten ab. Ich erwähnte ja schon, der Film ist lang genug...
 
Aber o, Ihr Götter! In den vielen vergangenen Jahrhunderten muß Euer Einfluß doch wirklich geschwunden sein! Denn was müssen meine entzündeten Augen (der Film ist wirklich lang) da sehen? Außer der rituellen Pfütze Wein, mit der sich die Beteiligten beim Trinkspruch routinemäßig Eures Wohlwollens versichern (es wird nicht nur viel gekämpft, auch viel getrunken...), ist Euer Wirken kaum noch sichtbar. Natürlich findet dies nur hinter den Kulissen statt, aber im homerischen Original sind die von Euch Göttern geleiteten Aktionen wenigstens noch klar zu erkennen! Bei Petersens Troja darf nur der alte Priamos wirklich seinen Glauben an die göttliche Vorsehung zeigen und wirkt dadurch so isoliert und altmodisch wie heutzutage nur noch ein älteres Kirchenoberhaupt deutscher Provenienz.
 
In der Aufbereitung nach Hollywood-Manier allerdings sind die kleineren und größeren Helden schließlich Männer der Tat, und zwar der ganz und gar eigenen. Das gilt auch für die beiden wichtigsten Antagonisten, Hektor auf trojanischer Seite, sowie der Halbgott Achille(u)s auf der Seite der Achäer (also der Griechen). Gerade Achilles ist ja der personifizierte Held schlechthin, der, zwar eigenwillig und durchaus nicht immer dem kommandierenden König Agamemnon wohlgesonnen, den Achäern immer wieder durch schier übermenschliche Taten Mut und Kraft gibt. Brad Pitt spielt ihn, und wenn man ihn wie ich gerade erst in "Burn After Reading" als unterbelichteten Fitnesstrainer erlebt (und genossen) hat, dann fällt es einem doch schwer, ihn als antiken Superheld schlechthin zu sehen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Achilles in seiner strahlenden Rüstung dümmliche Bewegungen zu imaginärer dümmlicher Stampfmusik machen. Aber nein, das ist nicht fair, nein, das nehme ich zurück... nur, es steht hier schon... na ja, kann man nichts machen.
 
Aber im Ernst, diese von Petersen inszenierten Helden wirken manchmal so gewollt heroisch, daß sie schon etwas gestelzt ihre Taten vollbringen. Nun gut, der Reigen der Handlungen ist einigermaßen vollständig nach Vorlage umgesetzt, zumindest was die Aktionen und Geschehnisse um die Menschen (und Halbgötter) angeht. Was alles Apollon und Athene, Zeus, der donnernde Wolkenversammler und Blitzeschleuderer, Eris, die Göttin der Zwietracht, und Achilles' Mutter Thetis auf Götterseite getrieben haben, das hat der Drehbuchschreiber (David Benioff) geflissentlich unter den Tisch fallen lassen. Es sollte ein weltlicher Film werden, in dem weltliche Dollar eingespielt werden, da kann man die nach Schlachtenblut lechzenden Zuschauer nicht zu sehr mit einem Pantheon von Göttern und Halbgöttern verwirren, kommen die monotheistisch geprägten Zuschauer ja gar nicht mehr zurecht.
 
Nun, Schlachtenblut sieht man, und zwar nicht zu knapp; das steht schließlich im Einklang mit der überaus bildreichen Sprache des Originals (wenn das Buch heute erscheinen würde, gäbe es sicher einen Skandal und es würde als Killer-Buch neben Killer-Spielen auf dem Index landen, weil es angeblich gewaltverherrlichend sei und die Leser zu Mord und Totschlag anstiften würde... - hat eigentlich irgendeiner der verwirrten Amokschützen unserer Gegenwart Homer gelesen...?) 
 
Meine Skepsis gegenüber diesem Film hatte sich somit durchaus bis zu gewissem Grad bestätigt, aber andererseits geht das Ganze doch recht flott vonstatten, man erkennt immer wieder Handlungsstränge aus der Vorlage, und fiebert irgendwie dann doch der finalen Eroberung Trojas durch die Griechen, Verzeihung Achäer, entgegen. Auch bei über drei Stunden Laufzeit bestand nie wirklich die Gefahr, in einen Privatsender zu zappen oder hinwegzudämmern.
 
 
Bild (4/5):
 
Im Gegensatz zur Handlung ist das Bild durchaus nicht antik. Schlachtenszenen mit den in gleißendem Sonnenlicht scheinenden Rüstungen und ihren entschlossen dreinblickenden Trägern sind wunderbar detailreich und schärfer als manches Schwert, das dort geschwungen wird. Das gilt gerade für die Massenszenen, wenn etwa Tausende und Abertausende sich auf den Weg zur Stadt machen. Doch nachts sind alle Katzen grau und in der Dunkelheit geht leider manches Detail verloren. Der nächtliche Angriff auf die am Ufer lagernden Achäer ist dank mangelndem Kontrast alles andere als eine Augenweide und weckt ungute Assoziationen an Dunkelfilme wie "Berlin Alexanderplatz". Da das Getümmel normalerweise aber tagsüber stattfindet, fällt das letztendlich nicht so sehr ins Gewicht und man kann sicher sein, daß Troja noch nie so lebensecht und scharf inszeniert wurde. Heinrich Schliemann hätte sich seine Augen gerieben vor Verwunderung.
 
 
Ton (4/5):
 
Dazu paßt der Ton: das Kampfgetümmel einer Schlacht lädt ja geradezu ein, die Möglichkeiten der Mehrkanalwiedergabe auszureizen. Entsprechend brachial donnert der Schlachten Lärm aus den Lautsprechern. Etwas überbetont wirkt es in diesen Szenen, aber paßt damit ganz gut zum Duktus des gesamten Films. Dialoge kommen klar und sauber, wiewohl das flüssige Parlieren der Akteure im damals nicht sonderlich verbreiteten Englisch gerade bei solchen Filmen immer ein wenig verwirrt, aber nicht jeder hat nun mal die Passion eines Mel Gibson, gnadenlose Authentizität umzusetzen.
 
Insgesamt eine prima Soundkulisse, die zu gefallen weiß, zumindest in der englischen TrueHD-Fassung. Wie immer beziehe ich mich auf die Originaltonspur, denn der deutsche Ton, so hört man, fällt gegenüber dem Original etwas ab, was wohl auch dem einfachen Dolby Digital 5.1 geschuldet ist. Positiv aber die lange Liste der Sprachfassungen und Untertitel, hier hat man auch schon weit weniger Auswahl gehabt.
 
 
Extras (4/5):
 
Man muß sich ja vor Augen halten, daß auch bei sehr langen Filmen trotzdem immer noch genügend Platz auf einer Blu-ray bleibt, so daß ein Hersteller eigentlich keine Ausrede hat, wenn er bei Werken wie Troja (oder auch Avatar...) auf Extras verzichtet oder nur eine Alibibeigabe liefert. Deswegen ist es doch erfreulich und bemerkenswert, daß man hier einiges investiert hat und jede Menge Wissens- und Sehenswertes auf die Scheibe gepackt hat. Besonders interessant etwa die Geschichte von Brad Pitt, der in einer der ersten Zweikampfszenen als Achilles sich gleich beim Sprung am Fuß verletzt und längere Zeit ausfiel. Es wird aber nicht erwähnt, ob es die Ferse war, die in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jedenfalls muß man das Bemühen von Herrn Pitt, sich so authentisch in die Rolle einzufinden, doch anerkennen.
Auch eine Reihe Interviews gibt es, die ich diesmal ausgelassen habe und einiges von dem Material ist sogar unüblicherweise in HD dabei. Damit darf ich hier auch vier von fünf Punkten vergeben.
 
 
BD-Kaufbewertung: (**/***)
 
Für drei Sterne reicht es bei mir trotzdem nicht ganz, denn zu den wirklich guten und großen Filmen kann man Troja einfach nicht zählen. Und als Literaturverfilmung laß ich Petersens Werk auch nicht durchgehen. Das Angebot dieser Blu-ray ist aber gut; eine ordentliche Ausgabe. Zwar erscheint Ende Mai eine "Premium Collection", aber die scheint bis auf ein reichlich bebildertes Beiheft keine weiteren Extras zu beinhalten (vom Preis natürlich abgesehen). Wer wie ich Troja für unter acht Euro ergattert hat, kann nun gar nichts dabei falsch machen und holt sich das antike Drama auch ohne Götterwirken in die gute Stube.


Trailer (1080p HD, englisch):

 
So, jetzt, da in Deutschland immerhin schon der zweite Teil der Verfilmung von Stieg Larssons Millenium-Trilogie im Kino angelaufen ist, wurde in Schweden bereits der dritte und letzte Teil auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Gespannt, ob das Qualitätspendel eher in Richtung sehr guter erster oder aber mäßiger zweiter Teil ausschlägt, wanderte die Scheibe gleich in meinen Mini...
 
 
 

Details:
 
Sprachen Schwedisch (DTS HD MA 5.1 sowie Dolby Digital 5.1)
Untertitel Schwedisch für Hörgeschädigte, Norwegisch, Dänisch, Finnisch
Bildformat 1080p HD Widescreen 1.77:1
Altersfreigabe Schweden/D empfohlen ab 15 / noch keine FSK-Bewertung
Länge 147 Minuten
Extramaterial
  • Trailer von "Män som hatar kvinnor"
  • Trailer von "Flickan som lekte med elden"
 
 
Film (3,5/5):
 
Nach dem Kopfschuß liegt Lisbeth Salander (Noomi Rapace) im Krankenhaus, während um sie herum die mysteriöse Zalachenko-Gruppe innerhalb der Geheimpolizei (Säpo) zum letzten Schlag ausholt und die Vergangenheit mit aller Macht begraben will. Doch Milleniums-Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) arbeitet Lisbeths Vergangenheit auf und will sie publizieren, um die Zalachenko-Gruppe auffliegen zu lassen und Lisbeth in ihrem Mordprozeß zu unterstützen. Mehrere Gruppen beschatten und jagen sich, bevor im Gerichtssaal die eigentliche Abrechnung erfolgen kann...
 
Wie schon beim zweiten Teil wurde auch diesmal wieder Daniel Alfredsson mit der Regie beauftragt. Das Drehbuch von Ulf Ryberg geht ganz gut mit der Vorlage um, die nicht ganz einfach filmisch umzusetzen ist. Dies zeigt sich gerade an der hochspannenden Gerichtsverhandlung, die im Film einen recht zügigen Verlauf nimmt und dramaturgisch geschickt dem Höhepunkt, quasi der Umkehrung der Anklage, entgegenstrebt. Im Buch nimmt dieser Teil einen sehr viel längeren Teil ein und ist gespickt mit Dialogen und Verhören, deren Argumentationen faszinierend sind und in ihrer Vielschichtigkeit so gar nicht im Film darstellbar wäre. Ein Lob an dieser Stelle, allerdings auch ein Wort der Kritik, denn die Entfremdung zwischen Milleniums-Herausgeberin Erika Berger und ihrem Freund und Geliebten Blomkvist ist anders motiviert: in der Vorlage nahm sie das Angebot an, als Chefredakteurin bei der großen etablierten Zeitung Svenska Morgon-Posten zu arbeiten. Nun gut, Ryberg hat sie einfach bei Millenium belassen. Erstaunlicherweise fiel auch die Affäre von Mikael und der attraktiven Säpo-Angestellten Monica Figuerola unter den Tisch.
 
Nachdem der zweite Teil etwas langatmig und spannungsarm geraten war, steigt das Niveau in diesem Film doch wieder an, wenn auch die Klasse des ersten Teils nicht erreicht wird (aber den hatte ja auch ein Däne gedreht...) Über die Leistung der Schauspieler kann man wieder geteilter Meinung sein. Während Noomi Rapace (Nachname übrigens französisch auszusprechen) wieder einmal brilliert und mit minimalem Minenspiel eine erstaunliche Bandbreite an Gefühlsregungen auszudrücken vermag - soweit es ihre Figur Salander denn gestattet - agiert Michael Nyqvist wieder unter seinen Möglichkeiten.
 
 
Bild (3,5/5):
 
Die Bildqualität ist ähnlich der im zweiten Teil. Außenaufnahmen zeigen hier oft wahrnehmbares Filmkorn, wohingegen in Innenbereichen meist eine gute Schärfe vorliegt. Die Differenzierung im Grau-/Schwarzbereich hätte meiner Meinung nach besser ausfallen können, was sich aber nicht sehr nachteilig auswirkt.
 
 
Ton (4/5):
 
Der Ton kommt klar und sauber herüber, mit gut verständlichen Dialogen. Da dieser Teil nicht so actionlastig ist, wird der Surroundeffekt nicht groß ausgenutzt. Das Finale in der heruntergekommenen Ziegelfabrik zeigt aber, daß es auch anders geht. Hier sind Bild und Ton gleichermaßen knackig, was einen wieder versöhnt.
 
Wie schon bei den anderen Teilen ist auch diesmal die Bestückung mit Ton- und Untertitelspuren erwartungsgemäß unterirdisch. Es bleibt beim schwedischen Originalton, zusammen mit Untertiteln in den gängigen skandinavischen Sprachen. Schwedischkenntnisse sind also leider Pflicht oder man wartet bis, ja bis wahrscheinlich zum Herbst auf eine deutsche Ausgabe.


 
Extras (1/5):
 
Ich hatte ja schon mal angemerkt, daß man bei dieser Filmreihe nicht wirklich auf herausragendes Bonusmaterial hoffen kann. Tatsächlich speckt man noch weiter ab: lediglich die Trailer zu den ersten beiden Filmen sind vorhanden und werden als Exklusivmaterial! (ja, mit Ausrufezeichen!) angepriesen. Eindeutig kein europäisches Niveau.
 
 
BD-Kaufbewertung: (**/***)
 
Schwierig, liegt wirklich zwischen den beiden anderen Filmen. Tendiere hier aber doch zu zwei Sternen, auch wenn der Film nicht ganz auf dem Niveau wie der ebenfalls mit zwei Sternen bewertete erste Teil liegt. Wer warten kann, dem empfiehlt sich eine hoffentlich später erscheinende Millenium-Box. Wer nicht an der Trilogie als solche interessiert ist, der kann sich auch jetzt schon den ersten Teil (Verblendung) besorgen. Den gibt es ja tatsächlich seit einem Monat auch in Deutschland schon zu kaufen.
 

Trailer:

HD-Trailer (schwedisch):



HD-Trailer (deutsch):




Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
Wie vielleicht der eine oder andere schon mitbekommen hat, wird am kommenden Freitag, 12.02.2010, in Berlin auf der 60. Berlinale und in der Alten Oper in Frankfurt die restaurierte Langfassung von Metropolis uraufgeführt und glücklicherweise von Arte und Arte HD live übertragen (um 20.45 Uhr). Sicher gibt es viele hier, die einen zweieinhalb Stunden langen Stummfilm in schwarz-weiß einfach ignorieren wollen. Damit ignoriert man aber auch einen Klassiker von einzigartiger filmhistorischer Bedeutung weit über das Genre des Science-Fiction-Films hinaus. Deswegen an dieser Stelle eine Vorschau auf dieses Meisterwerk von Fritz Lang, das 2001 als erster Film in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurde - verbunden mit der Hoffnung, daß diese erneute Restauration dann auch endlich ihren Weg auf Blu-ray finden wird.

Update: Transit Film hat mir gegenüber auf Anfrage bestätigt, daß diese neue Metropolis-Fassung auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden wird. Der Zeitpunkt ist aber noch ungewiß. (10.02.2010)

(zeigt die DVD-Ausgabe nach der letzten Restaurierung 2001)


Details:

Jahr 1927 / 2010
Zwischentitel Deutsch
Bildformat 1,33:1
Ton Orchestereinspielung nach der Originalpartitur von Gottfried Huppertz
Altersfreigabe ab 12 (Fassung von 2001), 1927 übrigens nicht jugendfrei
Länge
  • 4189 Meter im 35mm-Format, (153 Minuten, 204 Minuten bei damals 18p) (1927)
  • 147 Minuten (2010), 29 Minuten davon von einer 16mm-Negativkopie


Film (5/5):

Das Metropolis des Jahres 2026 wird beherrscht von einer begüterten Oberschicht, angeführt von Joh Fredersen (Alfred Abel), der im "Neuen Turm Babel" lebt und von dort die Stadt kontrolliert. Dagegen muß die Arbeiterschaft im Untergrund der Stadt hausen und unter erbärmlichen Bedingungen Zehnstundenschichten schieben. Freder (Gustav Fröhlich), der Sohn Fredersens, lernt die Arbeiterin Maria (Brigitte Helm) kennen, die versucht, die Arbeiter auf die Ankunft eines Mittlers zwischen Hirn (Führungselite) und Händen (Arbeiterschaft) vorzubereiten. Fredersen erkennt die Bedeutung Marias und läßt von dem genialen Erfinder Rotwang (Rudolf Klein-Rogge) die Mensch-Maschine Maria (ebenfalls Brigitte Helm) konstruieren, die die Arbeiter in seinem Sinne manipulieren soll. Rotwang hat aber eigene Motive: Um sich dafür zu rächen, daß Fredersen ihm seine Frau Hel genommen hatte, läßt er seine Konstruktion die Arbeiter aufhetzen, die schließlich die gigantische Herz-Maschine im Zentrum der Stadt vernichtet. Die Energieversorgung bricht zusammen und die unterirdischen Wohnungen der Arbeiter werden überflutet...

Mit Kosten von damals fünf Millionen Reichsmark war Metropolis bis dahin der teuerste Film der Kinogeschichte und hat die Ufa fast in den Ruin getrieben. An 310 Tagen und in 60 Nächten wurde gedreht, 36.000 Statisten wirkten mit und 200.000 Kostüme wurden angefertigt. Metropolis glänzt mit Spezialeffekten, die die Grenzen des Machbaren nach Meinung vieler weiter hinaus geschoben haben als es danach irgendein Film vermochte, einschließlich Avatar. Die gleichermaßen penible wie rücksichtslose Regiearbeit von Fritz Lang führte zusammen mit dem Drehbuch seiner damaligen zweiten Frau Thea von Harbou zu einem wundervoll fotographierten Monument des expressionistischen Stummfilms, der aufgrund seiner ausgeprägten Gestik und Mimik heutige Zuschauer anfangs vielleicht etwas befremdet. Der Einfluß von Metropolis auf den Science Fiction-Film kann gar nicht überbetont werden, der Film war wahrlich stilbildend (man sehe sich danach nur mal die Kulissen von Blade Runner an!).

Update: Nach dieser ausnahmsweise wirklich historischen Aufführung kann man sich als Kinoliebhaber über eine wiederauferstandene Filmlegende freuen. Die wieder einmontierten Szenen ergänzen die vormals zerstückelten Handlungsstränge und erlauben endlich ein Verständnis des gesamten Films. So kommt etwa "Der Schmale", Detektiv im Dienst von Joh Fredersen (super gespielt von Fritz Rasp), zur vollen Geltung - auch der Tausch von Freder mit dem Arbeiter 11811 ist jetzt sehr viel klarer. Zudem  erscheint die Begleitung durch die kongenial komponierte Musik von Huppertz tatsächlich als integraler Bestandteil des Films und unterstützt das Bildmaterial höchst eindrucksvoll. Man mag ein wenig einer heutzutage verlorenen Kunst hinterhertrauern wollen... Gut, daß es Metropolis (fast) wieder so gibt, wie Fritz Lang ihn konzipiert hat! (15.02.2010)


Bild:

Die bisher letzte Restaurierung von 2001 hat eine sehr hohe Qualität - hierfür wurden Filmfragmente der ursprünglichen 35mm-Fassung aus der ganzen Welt zusammengetragen und neu montiert. Diese Fassung der auf der 2003 erschienenen DVD ist jedenfalls angesichts von Alter und Zustand der Filmrollen mehr als erstaunlich.
Die Version, die jetzt am Freitag zu sehen sein wird, ist eine knappe halbe Stunde länger. Das zusätzliche Material ist in einem extrem schlechten Zustand gewesen, da es sich um eine 16mm-Kopie handelt, die zudem erst nach Jahrzehnten angefertigt wurde und in einem kleinen argentinischen Filmmuseum vor sich hinstaubte. Die digitale Neumontage des Films erfolgte nun anhand der Originalpartitur der Musik von Gottfried Huppertz, der sich zahlreiche Notizen zu den jeweiligen Filmabschnitten gemacht hatte. Die hinzumontierten Teile sind deutlich an ihrem schlechten Ausgangszustand zu erkennen, dafür sind nun aber eben  Handlungsstränge wieder sichtbar, die 83 Jahre verborgen blieben, denn unmittelbar nach der Premiere wurde der Film um ein Drittel gekürzt, um ihn besser gerade in den USA verkaufen zu können. Einige Minuten fehlen trotzdem noch, denn die in Argentinien gefundene Kopie hatte so viele Filmrisse, Ölflecken und andere Verunreinigungen, daß diese restaurierte Fassung ca. 200 m kürzer ist als die ursprüngliche Premierenfassung.


Ton:

Ich gehe mal davon aus, daß die neue Einspielung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin auf dem Stand der Technik stattfinden wird. Jedenfalls kann man nun endlich die werkgetreue musikalische Begleitung genießen. - Ganz im Gegensatz zu der in den 80er Jahren von Giorgio Moroder zusammengestrickten Version, die keine 90 Minuten des Films mehr übrig ließ und dessen Musik für einen Negativpreis bei den Razzie Awards nominiert wurde.


Arte-Angebot:

Die Präsentation am Freitag beginnt bereits um 20.15 Uhr, der Film selbst startet eine halbe Stunde später. Danach wird noch die 52-minütige Dokumentation "Die Reise nach Metropolis" gezeigt. Im letzten Jahr produziert, zeigt sie die extrem schwierige Restauration dieses Monumentalfilms und auch warum Metropolis so einzigartig ist.

Wer wie ich zu spät gekommen ist, um sich Karten für eine der beiden Aufführungen in Berlin und Frankfurt zu besorgen, der sollte sich Freitag abend frei nehmen und sich den Klassiker (fast) ungekürzt zu Gemüte führen. Und wer Arte HD empfangen kann, möge bitte hier kommentieren, ob tatsächlich eine hochaufgelöste Fassung gezeigt wurde.


Trailer:


Obwohl ich die Bücher gelesen und die Filme bereits auf DVD und HD-DVD gesehen hatte, dachte ich mir, wenn ich sie tatsächlich noch ein weiteres Mal auf Blu-ray anschaffe, dann nur als "Ultimate Edition". Und keine günstigen Steels oder massiv heruntergesetzte Normalausgaben haben das (glücklicherweise) verhindern können.


Details:
 
Originaltitel Harry Potter and the Philosopher's Stone
Sprachen Englisch (DTS HD MA 5.1), Deutsch (DD 5.1), Französisch (DD 5.1), Italienisch (DD 5.1), Spanisch (DD 5.1), Niederländisch (DD 5.1), Flämisch (DD 5.1)
Untertitel Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch, Italienisch für Hörgeschädigte, Spanisch, Niederländisch
Bildformat 1080p HD Widescreen 2.40:1
Altersfreigabe ab 12
Länge
  • 152 Minuten (Kinofassung)
  • 159 Minuten (erweiterte Fassung)
Extramaterial
Disc 1
  • "In-Movie Experience" der Kinofassung mit Regisseur Chris Columbus
  • BD-Live
Disc 2
  • Einleitung von Daniel Radcliffe
  • Die Entstehung von Harry Potters Welt, Teil 1: Der Zauber beginnt (62 Minuten)
  • Harry Potters Welt (TV-Sendung 2001)
  • 7 gelöschte Szenen (in der erweiterten Fassung einmontiert)
  • Teaser, zwei Trailer und 15 TV-Spots
Disc 3 (DVD)
  • Tour durch Hogwarts
Beilagen
  • 48-seitiger Fotoband "Die Entstehung von Harry Potters Welt" (Hardcover)
  • Umschlag mit zwei großformatigen Sammelkarten und eine holographischen Karte im Scheckkartenformat


Film (4,5/5):
 
Der Waisenjunge Harry Potter (Daniel Radcliffe), der bei ungeliebten Verwandten aufwächst, erfährt an seinem elften Geburtstag, daß er ein Zauberer ist. Weil er als Baby einem Angriff von dem größten bösen Zauberer Lord Voldemort als bislang einziger bis auf eine blitzförmige Narbe an der Stirn überlebte, ist er in der Welt der Zauberer überall bekannt. Er tritt ein in die renommierte "Hogwarts School of Witchcraft und Wizardry" und erlebt dort mit seinen neuen Freunden Ron Weasley (Rupert Grint) und Hermione Granger (Emma Watson) magische Abenteuer, bis Harry seinem Todfeind gegenüber steht.
 
Aber was erzähle ich nur allzu Bekanntes? Der Film ist jedenfalls eine wirklich wunderbare Umsetzung des ersten von sieben Harry Potter-Büchern von Joanne Rowling, die Besetzung ist durch die Bank weg hervorragend. Nicht nur die drei Protagonisten verkörpern trotz ihrer Unkenntnisse ihre Figuren überzeugend, auch viele aus der ersten Reihe britischer Schauspieler wie John Hurt als Zauberstabverkäufer Ollivander oder gerade auch Alan Rickman als Professor Snape brillieren. Dazu kommen die hervorragenden Kulissen nicht nur des Schlosses Hogwarts mit seinen vielen Türmen, beweglichen Treppen und der Großen Halle, sondern auch etwa der Diagon Alley (Winkelgasse), die Einkaufsmeile schlechthin im magischen London, auf der jedes Geschäft die Geschichte aus vielen Jahrhunderten atmet (Ollivander etwa verkauft schon seit 382 v.Chr. seine Zauberstäbe).
 
Die Buchtreue war zentrales Motiv bei der Erstellung des Drehbuchs und nur selten weicht man mehr als unbedingt nötig von der Vorlage ab. Bei den letzten Prüfungen in den Katakomben von Hogwarts sind z.B. zwei ausgelassen worden, die auch in der erweiterten Fassung nicht vorkommen. Aber wer die Bücher wie ich vorher gelesen hat, ist beeindruckt von der Genauigkeit und Detailversessenheit, mit der Regisseur Chris Columbus und seine Crew diese magische Welt erschaffen haben. Eine Welt, die uns Muggels (Nicht-Magier) ein ums andere Mal verblüfft und die Lust macht auf die kommenden sieben Filme über weitere sechs Schuljahre Harrys in Hogwarts.
 
 
Bild (3,5/5):
 
Insgesamt ein sehr ordentliches Bild, wenn es auch nie auf Referenzniveau ist. Andere Rezensenten haben im Vergleich zu früheren Blu-ray-Ausgaben ganz leichte Verbesserungen erkennen können, etwa in der Farbnuancierung und dem Schwarzwert. Ich dagegen müßte lügen, wenn ich behaupten würde, selbst zur Fassung auf HD-DVD wirklich nennenswerte Unterschiede sehen zu können. 
 
 
Ton (4/5):
 
Ich fand den Originalton in der 5.1-HD-Abmischung recht gut, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Trennschärfe zwischen den Kanälen gewünscht hätte. Leider sind die anderen Tonspuren nur in Dolby Digital 5.1, was ich bei dieser ultimativen Ausgabe wirklich etwas schade finde. Gucken ja schließlich nicht alle im Original... 
 
 
Extras (5/5):
 
Das herausragende Merkmal dieser Ausgabe sind sowohl die ansprechende Verpackung als auch das Bonusmaterial, das einer "ultimativen" Fassung würdig ist.
 
Auf der ersten Disc kann man neben der Kinofassung und der um sieben Minuten erweiterten Version auch die "In-Movie Experience" abrufen. Während ich normalerweise keine reine Audiokommentierung eines Films ertragen kann, macht diese Art des Kommentars dagegen richtig Spaß: Mit Hilfe des PiP-Merkmals (Bild in Bild) werden punktuell der Kommentar des Regisseurs Chris Columbus, Bildergalerien oder die jeweilige Storyboardvorlage eingeblendet. Positiv vor allem, daß man mit der rechten Pfeiltaste gleich zum nächsten Kommentar vorgehen kann und nicht gezwungen ist, den ganzen Film deswegen nochmal zu sehen.
 
Die zweite Disc ist voll mit Hintergrundmaterial, von denen einiges aber schon auf anderen Blu-ray-Ausgaben zu sehen war. Neu ist jedenfalls eine kurze Einleitung von Daniel Radcliffe zur Ultimate Edition und der gut einstündige Film "Die Entstehung von Harry Potters Welt". Konzipiert ist dieser als erster von sieben (oder acht?) Teilen, die unterschiedliche Aspekte der gesamten Serie beleuchten. Im ersten Teil (Untertitel "Der Zauber beginnt") entspricht es jedoch mehr einem gut gemachten Making Of, denn es geht um die Erschaffung der magischen Welt von Harry Potter, mit Beiträgen nicht nur zur sicher sehr anspruchsvollen Regiearbeit mit bis zu 300 Kindern (allein die Vorstellung...!), sondern auch zum Bau der großartigen Kulissen und dem Bestreben, möglichst wenig auf Computeranimation zurückgreifen zu wollen. Die Briefflut am Anfang des Films ist demnach real: mit einer speziellen Vorrichtung wurden die vielen Dutzend Briefe durch den Kamin geschossen. Oder die Hunderte von Kerzen in der Großen Halle von Hogwarts, die tatsächlich alle an einzelnen unsichtbaren Drähten aufgehangen wurden! Auch die Teufelsschnüre gegen Ende wurden manuell bewegt und sind real. Dagegen sind etwa der dreiköpfige Fluffy oder der Troll notgedrungen animiert.
 
Die gelöschten sieben Szenen sind genau die, welche in der erweiterten Fassung im Unterschied zur Kinofassung einmontiert wurden. Auf schnittberichte.com lassen sich die Szenen im einzelnen nachlesen.
 
Die dritte Disc ist im DVD-Format und enthält in altmodischer Weise eine Tour zu verschiedenen Plätzen auf Hogwarts. Man kann ein wenig virtuell durch die Winkelgasse schlendern oder die verschiedenen Klassenräume wandern. Bei Prof. Snape kann man bei entsprechenden Kenntnissen über diverse Tränke sich zum letzten Ort der Handlung durchkämpfen, als "Belohnung" winken dann einige Filmausschnitte. Die altmodische Machart kommt nicht zuletzt daher, daß genau dieses Material bereits als Bonus bei der ursprünglichen DVD-Ausgabe vorhanden war.
 
Außerdem gibt es einen BD-Live-Bereich, der allerdings außer einem Gruß des Darstellers von Draco Malfoy (Tom Felton) als einzige Attraktion den Zugang zum "Community Screening" von Teilen des siebten Films beinhaltet, was an zwei Terminen im Dezember gezeigt wurde. Ansonsten herrscht große Ödnis bei Warner BD-Live.
 
Verpackt ist das Ganze in einem überaus ansehnlichen ausklappbaren Schuber mit zusätzlicher Schutzhülle mit Reliefprägung. Ein Büchlein im Querformat (Hardcover!) enthält viele Fotos zum Thema "Die Entstehung von Harry Potters Welt" sowie Portraitkarten runden das außergewöhnliche und hochwertige Angebot ab.
 
Bis auf den Lapsus mit dem alten DVD-Bonusmaterial, worauf man auch hätte verzichten können oder es sonst mit Blu-ray-Mitteln (ist ja 'ne Java-Plattform) hätte richtig aufpeppen sollen, ist das Extramaterial satte 6 von 5 Punkten wert...
 
 
 
BD-Kaufbewertung: (***/***)
 
Natürlich, wer Harry Potter schon auf Blu-ray stehen hat, wird nicht notwendigerweise zu dieser Ausgabe greifen wollen. Auch das tolle Extramaterial rechtfertigt diese, äh, Viertverwertung des Materials meiner Meinung nicht. Wer aber noch keine Blu-ray-Version hat, der sollte diese und nur diese kaufen (oder eine 8er-Box nur mit den Filmen, wenn diese dereinst rauskommt).
 
 
Trailer (deutsch, HD):

 
 
Als ich von diesem Film das erste Mal einen Trailer im Kino sah, wußte ich, daß ich ihn über kurz oder lang sehen muß. Und das nicht nur, weil ich Daniel Craig als Schauspieler sehr schätze. Jetzt ist die reichhaltig bestückte Blu-ray endlich in meinem mini gelandet.
 
 
 
Barmherziger Gott [...] Wir können nicht mehr beten, nicht mehr weinen.
Unser Blut fließt nicht mehr. Erwähle Dir ein anderes Volk. [...]
Gewähre uns nur noch einen Segen: Nimm das Geschenk unserer Heiligkeit zurück.
Amen.“
Rabbi Shamon Haretz beim Begräbnis zweier Freunde
 
 

 
 
Details:
 
Sprachen Englisch (DTS-HD HR 5.1), Deutsch (DTS-HD HR 5.1)
Untertitel Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat 1080p HD Widescreen 1.85:1
Altersfreigabe ab 12
Länge 136 Minuten
Extramaterial
  • Audiokommentar des Regisseurs Edward Zwick
  • Making Of (25 Minuten)
  • Blick hinter die Kulissen (5 Minuten)
  • Interviews (10 Minuten)
  • Die Kinder der Partisanengruppe (13 Minuten)
  • Die Überlebenden der Bielski-Partisanen (Fotogalerie)
  • Schauspielerinformationen
Beiheft Kapitelauswahl, Schauspielerinformationen, Übersicht BD (8 Seiten)


 
Film (4,5/5):
 
Hier wird die wahre Geschichte von Juden erzählt, die sich während des Zweiten Weltkriegs nicht in ihre Opferrolle ergeben, sondern sich erfolgreich gewehrt hatten. Als die Deutschen 1941 auf ihrem Rußland-Feldzug auch in Weißrußland die jüdische Bevölkerung verfolgt und ermordet hatten, retten sich die Gebrüder Bielski nach dem Massaker in ihrem Dorf in die nahegelegenen Wälder. Weitere Überlebende gesellen sich zu ihnen, so daß schnell eine kleine Gemeinschaft entsteht, die sich im Wald verschanzt und gelegentliche Ausflüge in nahe Ortschaften unternimmt, um Nahrung und/oder Medikamente zu besorgen. Tuvia (Daniel Craig), der Älteste der Bielski-Brüder, übernimmt die Führung der immer größer werdenden Gruppe und versucht weitestgehend ohne Gewalt auszukommen. Er beschließt auch, den Juden aus einem von der Räumung bedrohten Ghetto in Baranowicze die Möglichkeit anzubieten, aus dem Ghetto zu fliehen und sich der Gruppe anzuschließen. Diese Einstellung und solche Aktionen führen immer wieder zu Konflikten mit Tuvias jüngerem hitzigeren Bruder Zus (Liev Schreiber), der an den Nazis Rache für den Mord an seinen Eltern üben will. Aber Tuvia verteidigt sich und seine Stellung als Anführer entschlossen auch gegen Zus, so daß dieser sich bald nahen Sowjettruppen anschließt, die militärisch gegen die deutschen Besatzer vorgehen.
Tuvia versucht weiterhin, seine mehrere hundert Leute große Partisanengruppe gegen alle Gefahren von innen und außen zu schützen. Gerade in dem überaus harten Winter 41/42 hängt das Überleben aber oftmals am seidenen Faden. Offene Konflikte brechen aus. Zudem können die Deutschen im Frühjahr die Bielski-Gruppe aufspüren und wollen sie ausgerechnet am Tage des Passahfestes (traditionelles jüdisches Opferfest) mit allen Mitteln vernichten...
 
Das Leben schreibt eben doch die besten Drehbücher. Mir wie sicher vielen anderen auch war diese bemerkenswerte Episode aus der Zeit der Judenvernichtung nicht bekannt und sie ist wichtig genug und wahrlich wert, erzählt zu werden. Im Mittelpunkt stehen zum einen die Bielski-Brüder, die sich danach nie gedrängt hatten, die Umstände führten einfach zu ihrer Rolle. Zum anderen aber auch die Gemeinschaft, die sich um Tuvia Bielski schart, und versucht, einen modus vivendi inmitten von Hunger, Verfolgung und Gewalt zu finden. Eine Gemeinschaft, die ganz eigene soziale Aspekte setzt, teils unwillkürlich (etwa zeitweilige Lebensgemeinschaften mit "Waldehefrauen"), teils bewußt, indem etwa Frauen eine völlig neue Rolle ausfüllen, weil auch sie bewaffnet werden und so helfen, die Gemeinschaft gegen Angriffe von außen zu verteidigen. Oder auch, weil Schwangerschaften strikt verboten werden, da die Kinder nach Ansicht Tuvias nicht genügend versorgt werden können.
 
Viele derjenigen, die an diesem Film mitgewirkt haben, sind selbst jüdischen oder halbjüdischen Ursprungs. Ergebnis ist ein intensiv gespieltes und inszeniertes Drama, das dem Zuschauer die Ereignisse in den weißrussischen Wäldern überzeugend nahebringt und ein Zeugnis von Menschlichkeit und Wehrhaftigkeit gleichermaßen ablegt, auch in wirklich hoffnungslosen Situationen. Daniel Craig verkörpert Tuvia Bielski bravourös mit allem Heldenmut und inneren Zweifeln, die diesen Mann charakterisieren. Wer hier James Bond hinter Craig sieht oder das übliche Hollywoodsche Heldenpathos, verleugnet seine schauspielerische Leistung. Dazu kommt die bewegende Filmmusik von James Newton Howard, welche die Spielweise und Instrumente der osteuropäischen Juden aufgreift und sich vorzüglich in das Geschehen einpaßt.
 
 
Bild (5/5):
 
War ich schon von den Waldaufnahmen in Pans Labyrinth angetan, dann muß ich sagen, daß Defiance hier die Meßlatte noch ein Stück höher legt. Die vorhandene Schärfe läßt die schwierig darzustellenden Verhältnisse etwa im Laub und am erdigen Waldboden wunderbar ausdifferenzieren. Ich hatte nie den Eindruck, daß hier etwas verschwimmt, außer, es ist perspektivisch gewollt. Auch die Darstellung im Schwarzbereich ist außerordentlich nuanciert, mehr kann mein Monitor wohl nicht mehr anzeigen. Leichtes Filmkorn ist vorhanden, was aber sehr gut zum Charakter des Films paßt. Referenzniveau.
 
 
Ton (4/5):
 
Die Handlung gibt schon eine Steilvorlage, um surroundtechnisch kräftig hinzulangen. Und tatsächlich pfeifen einem die Geschosse um die Ohren und das Rufen und Lärmen einer mehrhundertköpfigen Menge hält die einzelnen Kanäle ganz schön beschäftigt. Dennoch hatte ich das Gefühl, daß die allerletzte Konsequenz fehlt. Auch hätten Dialogsituationen manchmal noch etwas klarer herüberkommen können. Das Mäkeln findet aber auf recht hohem Niveau statt; ich würde mit Defiance nur nicht als Tonreferenz hausieren gehen wollen.
Wie immer beziehe ich mich auf die Originaltonspur, in die deutsche habe ich diesmal nicht einmal reingehört.
 
 
Extras (5/5):
 
Endlich mal liegen wesentliche Teile des Extramaterials in HD-Qualität vor. Neben dem, was man üblicherweise erwarten darf, ein ordentliches Making Of, Interviews (hier überschneidet sich aber leider Material) und Trailer, gibt es auch noch eine Galerie mit Porträtfotos der echten Überlebenden sowie einen sehr interessanten Bericht über die Kinder der Bielski-Brüder, von denen etwa Tuvias Tochter anfing, per Video die Geschichte ihrer Eltern, die sich im Wald kennen und lieben gelernt hatten, aufzurollen. Der Bezug zur tatsächlich erlebten Geschichte bekommt durch solche Beiträge eine ganz neue Qualität. Ein ebenfalls sehr interessanter Bericht über die Entstehung der Filmmusik, die mit Akteuren von Weltrang eingespielt wurde (London Symphony Orchestra und Stargeiger Joshua Bell), sowie Informationen zu den Schauspielern und ein Audiokommentar des Regisseurs Edward Zwick vervollständigen das vorbildliche Material. 
 
Zudem liegt noch ein achtseitiges Heft bei, in dem immerhin nur zwei Seiten für Werbung mißbraucht werden. Darin sind neben der Kapitelauswahl ebenfalls noch mal Informationen zu den Schauspielern abgedruckt.
 
 
BD-Kaufbewertung: (***/***)
 
Eine wichtige Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, sehr gut erzählt und mit viel Einsatz und Können von den Schauspielern dargestellt - der Film alleine rechtfertigt eine Drei-Sterne-Empfehlung. Das tolle Bild und das wirklich sehr gute Bonusmaterial nehmen wir natürlich gerne mit und bedanken uns für diese Form des Geschichtsunterrichts. Klasse!


Trailer (HD, deutsch):


Seit ich vor einiger Zeit das Crank Double Feature genossen hatte, habe ich Jason Stathams hochaufgelöste Bartstoppel richtig lieb gewonnen. Deswegen war die virusbedingte Auszeit vor kurzem die Gelegenheit, nun ein Transporter Triple Feature folgen zu lassen. Endlich kann ich dieser Darstellung des modernen Transportwesens im 21. Jahrhundert die gebührende Aufmerksamkeit widmen und sie hier Review, äh Revue passieren lassen...
 



Details:

Originaltitel The Transporter Transporter - The Mission (Extended Director's Cut) Transporter III
Regie Louis Leterrier,
Corey Yuen
Louis Leterrier Olivier Megaton
Sprachen Englisch (DTS-HD HR 6.1), 
Deutsch (DTS-HD HR 6.1)
Englisch (DTS-HD MA 5.1),
Deutsch (DTS-HD MA 5.1) 
     
Untertitel Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Altersfreigabe ab 16 ab 16 ab 12
Länge 94 Minuten 92 Minuten 104 Minuten
Extramaterial
  • Audiokommentar
  • Making Of
  • B-Roll
  • Entfernte Szenen
  • Film/Storyboard Vergleich
  • Interviews
  • Trailer, TV-Spots
  • 2 Making Ofs
  • Entfernte und verpatzte Szenen
  • Hinter den Kulissen
  • Trailer und TV-Spots
  • Audiokommentar
  • Making Of
  • 4 Featurettes
  • Trailer und Teaser (in HD)
Trailer
(HD, deutsch)


Filme (4/5):
 
Frank Martin (Jason Statham), Ex-Elitesoldat im Ruhestand, ist Privatier auf seinem kleinen Chateau bei Nizza in Südfrankreich. Ordnung, Ruhe und Prinzipientreue sind die Eckpfeiler seines Daseins. Seine Adrenalinstöße holt er sich durch die Beschäftigung als professioneller Kurier - ein Geschäft, das er mit Präzision, Pünktlichkeit, Diskretion, korrekt sitzendem Anzug, formidablem Auto aus deutscher Produktion und dem strikten Einhalten von Regeln zuverlässig betreibt, weswegen er auch von eher halbseidenen Geschäftspartnern außerordentlich geschätzt wird.
 
Wir dürfen Frank bei der routinierten Abwicklung eines Transports von Bankräubern von Punkt A (die Bank) zu Punkt B (Übergabepunkt an zweites Fluchtauto) begleiten: 254 kg Transportgewicht, also drei Personen, waren der Deal. Aber nicht vier Personen, die sich am vorgesehenen Treffpunkt in sein Auto zwängten. Rule #1: "Never change the deal." Es fahren dann doch nur vereinbarte drei Personen mit und wir erleben gelassenes Hochgeschwindigkeitsfahren durch engste Gassen, kombiniert mit originellen Spritspartips wie das Wahrnehmen von Mitfahrgelegenheiten auf Autotransportern.
 
Der nächste Auftrag von Herrn, ja, wie heißt er denn?, oh ich vergaß, Rule #2: "No names." Also der nächste Auftrag, eine Tasche, 1,50m x 0,50m, 50 kg. Eine Reifenpanne führt zu unerwarteten und weitreichenden Folgen, denn beim Herausholen des Reserverads aus dem Kofferraum zeigt die Tasche ein außerordentliches Eigenleben. Rule #3: "Never open a package."
Da Frank aber im Grunde friedliebend und humanistisch gesinnt ist, bricht er zum ersten Mal eine Regel und versorgt den hübschen chinesischen Engel aus der Tasche mit Luft, Limonade und der Gelegenheit zur Pinkelpause. Das löst zahlreiche Verwicklungen aus, mit ebenso zahlreichen Explosionen von diversem Material und Behinderungen durch schießwütige und rauflustige böse Gesellen. Unterstützt wird er dabei vom lokalen Inspektor Tarkoni (François Berléand), im ersten Film klammheimlich, später offen und freundschaftlich verbunden.
Als großer Bösewicht im ersten Teil entpuppt sich der Vater unseres chinesischen Engels Lai (Shu Qi), der Menschenschmuggel im großen Stil betreibt. Man verrät nicht wirklich etwas, wenn man andeutet, daß dieser Schmuggelhandel am Ende nicht nach Plan abläuft, oder?!
 
Im zweiten Film "The Mission" läuft eigentlich dasselbe Schema ab. Wir lernen weitere Regeln kennen (Rule in the car #3: "Fasten seat belts", daran halten sich bei Franks Fahrweise selbst die Bösen). Die Handlung spielt aber in Miami, das Mädchen ist diesmal Ehefrau und heißt Audrey und der Bösewicht setzt biologische Waffen ein, um eine globale Konferenz zur Bekämpfung der organisierten Drogenkartelle viral zu sprengen. Franks Fahrkünste haben wahrlich ein höheres Niveau erreicht, die passende Überschrift lautet hier wohl: Über den Dächern von Nizza, nein, Miami... Es gibt noch etliche Explosionen, Verfolgungsjagden und wieder reichlich Gelegenheit für Frank, seine Martial Arts-Kenntnisse gegen zahlreiche Kämpfer anzuwenden. Auch Genießer der so ästhetischen rhythmischen Sportgymnastik kommen auf ihre Kosten, wenn Frank den virtuosen Umgang mit Feuerwehrschlauch statt Band zelebriert und dabei nicht nur Schleifen und Loopings in die Luft zaubert, sondern mit jedem Schwung effektiv Gegner um Gegner ausschaltet. James Bond dürfte neidisch sein.
 
Im dritten Film sind wir anfangs wieder zurück in Südfrankreich, Tarkoni spielt eine bedeutendere Rolle als noch im zweiten Film. Diesmal ist Valentina (Natalia Rudakowa) die weibliche Protagonistin, Kind aus begütertem ukrainischen Hause. Frank wird gegen seinen Willen zu einem neuen Auftrag gezwungen. Die Treue zu seinem Auftraggeber wird durch ein Armband mit Flüssigsprengstoff hergestellt, das explodiert, wenn er sich mehr als einige Dutzend Meter von seinem Fahrzeug entfernt. Das führt natürlich zu gewissen rasanten Entwicklungen. Ob die vertragliche legale Absicherung zur Entsorgung von höchst illegalen, hochgiftigen Abfällen durch Erpressung des zuständigen Ministers mit dem Leben seiner Tochter Valentina letztendlich klappt, laß ich hier mal offen
 
Produzent Luc Besson ("Der Profi", "Das fünfte Element") hat die Rolle von Frank dem guten Jason Statham wahrlich auf den Leib geschrieben. Eine Paraderolle für ihn, in der die Kunst des Autofahrens und fernöstliche Varianten des Nahkampfs perfekt und modern inszeniert sind. Wann ist das Steuern eines Fahrzeugs schon mal so dynamisch gezeigt worden? Nur bei den vielen Kampfszenen, in denen Frank von vielen Gegnern umringt/umzingelt ist, hatte ich doch ein déjà vu. Aber gut, Frank Martin, he is the One in der Kurierszene.
 
Es mag der Verdacht aufkommen, ich fände die Filme langweilig, da sie alle nach ähnlichem Strickmuster gemacht sind. Das muß ich aber entschieden zurückweisen, nein, prima unterhalten fühlte ich mich, der Actionfilm mit dem legitimen Nachfolger von Bruce Willis ist im 21. Jahrhundert endgültig angekommen und das lustvolle Brechen von Regeln hat nie so viel Spaß gemacht wie in dieser Filmreihe. 
 
 
Bild (5/5):
 
Ich sprach eingangs von Jasons Bartstoppeln, sie sind wieder mal rasiermesserscharf geraten. Das Bild ist auf Referenzniveau, wir kennen jetzt die genaue Beschaffenheit des Straßenbelags in Südfrankreich, konnten aus großer Distanz alle Boote im Hafen zählen, wenn auch die Auflösung nicht mehr zum Entziffern der Bootsnamen reicht. Ich sehe die Qualität ähnlich wie bei Crank, nur absolute Überreferenzen wie Baraka können hier noch durchgängig ein besseres Bild zaubern. Herrlich, ich liebe Blu-ray, so sollten alle neuen Titel daherkommen.
 
 
Ton (5/5):
 
Spätestens für die Transporter-Filme wäre man auf die Idee für Surroundklang gekommen: es scheppert, kracht und explodiert auf allen Kanälen, die tonale Begleitung bei zahlreichen Autofahrten unterstützt bestens Bild und Inszenierung. Bemängeln könnte man hier höchstens, daß der erste Film im komprimierten Format daherkommt und die beiden anderen bei 5.1 stehen geblieben sind. Eine 7.1-Repräsentation würde sicher mancher mit entsprechender Anlage hier zu schätzen wissen.
 
Ansonsten sind Sprachen und Untertitel aufs Notwendigste beschränkt und mein kurzer Ausflug in die deutsche Synchronisation führt nur zur ausdrücklichen Empfehlung, diese zu meiden und das Rules Business im Original zu verfolgen. (Und ich frage mich auch, warum der deutsche Verleih sich nicht getraut hat, die Filmreihe "Der Kurier" zu nennen? Glauben die, das Wort kennt kein Deutscher?!)
 
 
Extras (4/5):
 
Soweit ich gesehen habe, sind die Extras alle mal wieder in SD-Qualität. Das jeweilige Making Of ist aber durchaus sehenswert, es gibt keine Überschneidungen im Material. Außer den Interviews mit den Protagonisten gibt es auch entfernte Szenen zu sehen, Trailer natürlich, einen interessanten Vergleich zwischen Storyboardzeichnungen und fertig geschnittenem Film sowie eher Unnötiges wie Musikclips.
 
 
BD-Kaufbewertung: (***/***)
 
Eine Trilogie, die man sicher auch mehrfach gucken kann. Nicht nur für den Herrenabend geeignet; auch das hinreichend jugendliche Publikum darf und wird daran seinen Spaß haben. Nicht zuletzt die Qualität von Ton und Bild, die dem Medium Blu-ray angemessen ist, überzeugt und führt trotz leichter inhaltlicher Schwächen und Dopplungen zu einer Drei-Sterne-Bewertung.
 

Während in Deutschland mit Verblendung der erste Teil von Stieg Larssons Millenium-Trilogie ja immerhin schon am 05.02.2010 herauskommen soll, ist in Schweden vor einigen Tagen bereits der zweite, "Flickan som lekte med elden" ("Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte"; deutscher Titel "Verdammnis") gleichzeitig auf DVD und Blu-ray veröffentlicht worden. Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen, denn die Kinorezensionen in den schwedischen Gazetten waren nicht so dolle.




Details:

Sprachen Schwedisch (DTS HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1)
Untertitel Schwedisch für Hörgeschädigte, Norwegisch, Dänisch, Finnisch
Bildformat 1080p HD Widescreen 1.77:1
Altersfreigabe
Schweden/D
empfohlen ab 15 / ab 16
Länge 129 Minuten
Extramaterial
  • Trailer von "Män som hatar kvinnor"
  • Trailer von "Flickan som lekte med elden"
  • Trailer von "Luftslottet som sprängdes"


Film (3/5):

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) wird für den Mord an drei Personen gesucht, unter anderem ihrem Vormund Nils Bjurman (Peter Andersson), der sie früher vergewaltigte und an dem sie sich bereits vorher auf sehr eigene Weise rächte. Es gibt Indizien wie ihre Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, die sie naturgemäß schwer belasten, aber der befreundete Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) glaubt nicht daran und gräbt auf eigene Faust. Die beiden anderen Mordopfer hatten eine Dissertation und ausgedehnte Recherchen zum Thema Mädchenhandel und Prostitution (in Schweden verboten) verfaßt und ihre Ergebnisse Blomkvists Millenium-Zeitschrift angeboten. Es zeigt sich, daß es Zusammenhänge gibt, die ihren Ursprung in Salanders Vergangenheit haben. Eine geheimnisvolle Person, die Zala genannt wird, taucht auf und die Jagd nach der Wahrheit mündet in ein blutiges Finale.

Larssons Vorlage ist genauso hochklassig wie der erste Teil "Män som hatar kvinnor" (Verblendung), aber für die Verfilmung läßt sich das leider nicht sagen. Der erste Film, vom dänischen Regisseur Oplev gedreht, sorgte für zweieinhalb Stunden Hochspannung. Dieser zweite allerdings enttäuscht hier. Der schwedische Regisseur Daniel Alfredson (übrigens Sohn von Schwedens Komikerurgestein Hasse Alfredson, der wiederum im dritten Teil den Evert Gullberg spielt) hat in der Vergangenheit meist Fernsehproduktionen übernommen, genauso wie Drehbuchschreiber Jonas Frykberg. Tatsächlich wirkt der Film ein bißchen wie die Beck-Krimis, die Alfredson gedreht hat, und die spannungsgeladene Atmosphäre des ersten Teils stellt sich nie richtig ein. Die Kenntnis der Vorlage war im ersten Teil kein Problem, hier war dies eher eine Stütze, denn ich bezweifle, daß man ohne Vorkenntnisse die Handlung wirklich nachvollziehen kann. Zumindest der erste Teil sollte gesehen worden sein. Die Beziehung zwischen Lisbeths vorigem Vormund und Mentor Holger Palmgren etwa kommt nur sehr indirekt heraus. Warum man zudem auf die Festsetzung Niedermanns durch Blomkvist am Ende verzichtet hat, obwohl damit die problematische Rolle der Polizei gut verdeutlicht wird, habe ich ebenfalls nicht nachvollziehen können.

Trotzdem steht der Film leicht oberhalb gängiger schwedischer Fernsehkrimis, denn das höhere Budget, ermöglicht von einigen Sponsoren wie auch dem ZDF, erlaubt eine adäquate kinogerechte Umsetzung in Bild und Ton. Und nicht zu vergessen: Noomi Rapace verkörpert wiederum brillant Lisbeth Salander und rettet damit den Film, andere Schauspieler aber verblassen - Michael Nyqvist als Journalist Blomkvist scheint erlerntes Minenspiel dagegen irgendwie vergessen oder verdrängt zu haben und daß der Boxer Paolo Roberto sich selbst spielen durfte, kann auch nicht gerade als Glücksfall bezeichnet werden. Rezensenten wie Janne Ahlgren haben die schauspielerische Gesamtleistung deswegen auch recht treffend eine "One-Woman Show" genannt.


Bild (3,5/5):


Die Bildqualität entspricht schon eher dem Kinoanspruch, überwiegend von ordentlicher Schärfe mit lebendiger Farbgebung. Da kommt Lisbeths grandioses Rückentatoo schon prima zur Geltung:-) Allerdings gibt es auch durchaus deutliches Filmkorn, wo man das Gefühl hat, daß es dramaturgisch nicht unbedingt angezeigt ist.


Ton (4/5):

Der Ton ist sauber aufgenommen und es kracht ordentlich in allen Ecken der Surround-Anlage. Auch die Dialoge sind jederzeit klar und gut verständlich. Hier ist das Niveau erreicht, was man auch dem Film als Ganzes gönnt.
Wie leider oft bei nordischen Ausgaben üblich ist die nur die originale schwedische Sprachspur vorhanden plus Untertitel für die normalweise immer unterstützten Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Finnisch.


Extras (1/5):


Wie auch beim ersten Teil, eine Frechheit. Lediglich die Trailer für alle drei Teile werden angeboten (der dritte läuft seit dem 27.11. im schwedischen Kino). Für das Geld muß einfach mehr geboten werden, aber dies ist bei schwedischen Produktionen leider einfach die Regel.


BD-Kaufbewertung:
(*/***)

Diesmal ist ganz klar nur ein Stern gerechtfertigt. Zwar habe ich mich nicht gelangweilt, aber ich wurde nie gefesselt wie vom ersten Teil. Deswegen empfehle ich denjenigen, die auch den ersten schon gesehen haben, die Ausleihe. Kaufen kann man dann die irgendwann vielleicht erscheinende Box mit allen drei Filmen, wann auch immer das in Deutschland geschehen wird. (Der letzte Teil kommt in Schweden voraussichtlich am 17.03.2010 heraus.) Und vielleicht gibt es dann ja sogar Extras.


Trailer:





Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:

BD-Review #7: Pans Labyrinth

6. Dezember 2009
Jetzt, in der Adventszeit könnte man mal einen eher besinnlichen Film einlegen, denkt man. Aber Pans Labyrinth vom Hellboy-Regisseur Guillermo del Toro stellt sich eher als interessanter Gegensatz zwischen sinnlich und brutal heraus...
 
 
 

Details:
 
Originaltitel El Laberinto del Fauno
Sprachen Spanisch (DTS-HD MA 5.1, PCM 5.1), Deutsch (DTS-HD MA 6.1, PCM 6.1)
Untertitel Deutsch
Bildformat 1080p 1.85:1
Altersfreigabe ab 16
Länge 119 Minuten
Extramaterial
  • Making Of (45 Minuten)
  • Trailer

 

Film (5/5):
 
In der Nachkriegszeit des spanischen Bürgerkriegs 1936-1939 sind die Truppen des Generals Franco immer noch damit beschäftigt, die in unübersichtlichen Regionen Nordspaniens versteckten Partisanengruppen aufzuspüren und zu vernichten. Das Mädchen Ofélia (wunderbar von der elfjährigen Ivana Baquero gespielt) zieht mit seiner hochschwangeren Mutter Carmen (Ariadna Gil) zu ihrem Stiefvater, dem genauso brutalen wie scharfsinnigen Hauptmann Vidal (Sergi López) von Francos Armee. Erschreckt von dessen Unbarmherzigkeit flüchtet Ofélia in eine Phantasiewelt, in der der mystische Waldgott Faun (Doug Jones) in ihr die sterblich gewordene Prinzessin Moana erkennt. Er stellt ihr mehrere Aufgaben, damit sie wieder als Unsterbliche in das unterirdische Reich ihres Vaters eingehen kann, die aber Ofélia mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontieren. Dabei wird die Distanz zwischen Wirklichkeit und Phantasiewelt immer größer. Während der Kampf zwischen den Francotreuen um den Hauptmann und den Rebellen sich weiter zuspitzt, muß sich auch Ofélia ihrer letzten schwersten Aufgabe stellen und das Blut eines Unschuldigen vergießen.
 
Del Toro hat nach eigenem Drehbuch einen wunderschönen Film geschaffen, der mit opulenten Bildern die Mystik des Waldes und seiner phantastischen Bewohner heraufbeschwört. Dies wirkt um so intensiver im Gegensatz zur rücksichtslosen Brutalität des Hauptmanns, der auch vor Folter und Mord von eigener Hand nicht zurückschreckt. Gleichzeitig sind die Bezüge und Wechselwirkungen zwischen Wirklichkeit und Ofélias Phantasiewelt immer deutlich erkennbar, wie etwa in der Szene, als Ofélia bei ihrer zweiten Aufgabe von den Früchten einer reichhaltigen Tafel nascht, was ihr vom Faun ausdrücklich verboten wurde. Ihr Hunger war aber nur deswegen so groß, weil sie zur Strafe, daß sie ihr neues Kleid im Wald vollkommen eingesaut hatte, ohne Abendessen ins Bett geschickt wurde. 
 
Für sechs Oscars nominiert, u.a. als bester ausländischer Film, ist Pans Labyrinth 2007 in drei Kategorien ausgezeichnet worden: beste Kamera, beste Austattung und beste Maske. Er lief zuerst im offiziellen Wettbewerb von Cannes 2006 und hat außerdem zahlreiche weitere Auszeichnungen eingeheimst. Zu Recht, diese Fantasiewelt del Toros ist vollständig in großartiger Weise durch Kulisse und Make-up eigens hergestellt worden, Computeranimationen sind nur dort zum Einsatz gekommen, wo es unumgänglich ist.
 
 
Bild (4,5/5):
 
Der 2006 produzierte Film ist wunderbar fotografiert worden: die meist sehr erdigen Farben treten sehr akzentuiert auf, die Schärfe läßt etwa die Tiefe des Schachts, der zum Reich des Fauns führt, richtig erfühlen. Auch die Szenen, in denen Vidals Männer die Partisanen im Wald verfolgen, gewinnen durch den präzisen Transfer auf Blu-ray. Das wird auch unterstützt duch die voyeuristische Kameraführung, bei der sich die Kamera oft um die handelnden Personen herum bewegt. Allerdings erreicht die Qualität nicht ganz das absolute Referenzniveau, weswegen ich auch einen halben Punkt abziehe.
 
 
Ton (4/5):
 
Ähnlich verhält es sich mit der Tonqualität: sauber abgemischt, läßt einen der Surroundcharakter viele Tonquellen entsprechend verorten. So ist das Fahrgeräusch eines links unten ins Bild kommenden Autos auch anfangs hinten links zu vernehmen, bis es in der Bildmitte angekommen und der Sound entsprechend mitgewandert ist. So macht Surround Spaß, auch wenn es man bei diesem Film nicht in dem Maße erwarten würde. Wie fast immer habe ich aber den Film mit der Original-Tonspur gesehen, diesmal also den spanischen 5.1-Sound. Die deutsche Synchronfassung ist als 6.1 abgemischt, Kommentare hierzu von anderen erwünscht...
 
Untertitel sind leider nur in Deutsch verfügbar. Hier hätte ich mir auch spanische Untertitel gewünscht, obwohl man zur Ehrenrettung der Schauspieler sagen muß, daß sie allesamt sehr deutlich gesprochen haben und ich nur aufgrund meiner nur rudimentär vorhandenen Spanischkenntnisse (auch) auf deutsche Untertitel zwingend angewiesen bin. 
 
 
Extras (3,5/5):
 
Neben dem obligatorischen Trailer ist ein 45-minütiges Making Of beigepackt, das gut strukturiert in Interviews nicht nur den Regisseur und die wichtigen Schauspieler zu Wort kommen läßt, sondern auch die Verantwortlichen der Abteilungen, die einen Löwenanteil an der optischen Wirkung dieses Films haben: Kulissen und Make-up. Für die Vorbereitung des gesichtslosen Mannes, der wie auch der Faun von Doug Jones gespielt wird, müssen sich vier Leute fünf Stunden ins Zeug legen. Auch die Ganzkörperkostümierung des Faun, bei der keine einzige Stelle des Körpers sichtbar ist - nicht einmal die Augen! - stellte ganz neue Anforderungen. Ein sehr kurzweiliger wie informativer Blick hinter die Kulissen dieses herrlichen Films. Zwar wieder mal in Standardqualität sind aber hier auch Untertitel verfügbar. 
 
 
BD-Kaufbewertung: (***/***)
 
Ein Film, für den del Toro sehr lange Anlauf genommen hat und der als wirklich großer Wurf daherkommt. Optisch überaus beeindruckend (manchmal an Peter Greenaway erinnernd) taugt er auch zum mehrmaligen Gucken. Die Altersfreigabe ist übrigens absolut gerechtfertigt, beide Welten kommen mit sehr starken, teils brutalen Szenen, die eine Freigabe ab 12 auf jeden Fall zu Recht ausschließen.


 
Trailer (englisch):
 

 
 
Es gilt, mal wieder einen Importtitel näher zu begutachten, diesmal aus den USA. Der späte Abend ist für Filme wie diesen gemacht, auf daß sie einen noch in die Nacht (und darüber hinaus) begleiten können.

"They held each other and kissed
and pushed each others' darkness into the corner,
believing in each others' light, each others' dream."
Hubert Selby, jr.
 



Details:
 
Sprachen Englisch (DTS-HD MA 7.1)
Untertitel Englisch, Spanisch, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat 1080p HD-Widescreen, 1,85:1
Altersfreigabe Unrated (FSK ab 16)
Länge 102 Minuten
Extramaterial
  • Making Of (35 Minuten)
  • Entfallene Szenen
  • Audiokommentare von Darren Aronofsky und Matthew Libatique
  • "Memories, Dreams and Addictions": Ellen Burstyn im Gespräch mit Hubert Selby jr. (20 Minuten)
  • Trailer und TV-Werbung
 


Film (5/5):

Sara Goldfarb (großartig gespielt von Ellen Burstyn) ist eine einsame alte Witwe, die nur noch vorm Fernseher abhängt und lediglich Süßigkeiten als Gesellschaft hat. Ein Telefonanruf aber gibt ihr ein neues Ziel: sie sei ausgewählt, in einer Fernsehsendung als Kandidatin auftreten zu können. Sie beschließt, sich in ihr altes Traumkleid zu hungern, um darin auftreten zu können. Die normale Diät-Tour ist zu hart, sie greift zu wirksamen, aber abhängig machenden Appetitzüglern.
Derweil versucht ihr Sohn Harry (Jared Leto), effektiv zu Geld zu kommen, um für seine Freundin Marion (Jennifer Connelly) ihren Traum als selbständig arbeitende Modedesignerin zu erfüllen und um seiner Mutter einen neuen Fernseher anzuschaffen. Harry, Marion und deren bester Freund Ty (Marlon Wayans) koksen alle, Harry und Ty fangen an zu dealen, aber die Nachschubwege vertrocknen.

Alle vier hängen ihren Träumen nach, aber alle können sie nicht von den Drogen lassen. Ihre Wege führen unweigerlich in die Katastrophe, mehr und mehr begleitet von Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Bis zum Schluß glauben sie immer noch an die Erfüllung all ihrer Träume, obwohl sie schon geistig und körperlich verfallen.
 
Der Film enstand auf der Basis des gleichnamigen Buches von Hubert Selby jr aus dem Jahr 1978, in dem der Autor seine eigene Drogenvergangenheit aufarbeitete. Sein bekanntestes Werk ist sicher "Last Exit Brooklyn" (1957) - hier hat er bei der Verfilmung mitgewirkt, schrieb das Drehbuch und spielte auch selbst in einer Nebenrolle mit.
 
Die Bildsprache in Aronofskys zweitem Film von 2000 (nach seinem Erstling Pi) ist modern, innovativ und überwältigend. Techniken wie split screen werden massiv eingesetzt, wenn etwa Harry und Marion ihre Liebe zueinander erklären, aber durch den Bildschnitt selbst hier schon voneinander getrennt sind, oder aber der distanzierte Blick durch ein aufgesetztes Objektiv auf die drogengeschwängerte Ekstase der feiernden jungen Leute. Nicht zuletzt die immer hektischer werdenden Schnittfolgen bei der stetig unkontrollierter werdenden Drogeneinnahme bis hin zum Zusammenbruch. Auch mit der Geschwindigkeit spielt Aronofsky, Bildfolgen werden verlangsamt und manchmal fast gleichzeitig beschleunigt (Sarahs Besuch beim Arzt (Minute 54) ist ein herrliches Beispiel). Zum Vergleich: ein "normaler" 100-minütiger Film hat so um die 600 bis 700 Schnitte, "Requiem for a Dream" aber um die 2000.
 
Hier gibt es kein Happy End, der Film wird in seiner Handlung konsequent zu Ende getrieben, mit allen bösen Nebenwirkungen, die fortgesetzter und immer härterer Drogenkonsum nun mal leider mit sich bringt. Als Zuschauer kann man sich dem nicht entziehen, wird auf diesem verstörenden Trip mitgenommen, erleichternde Pinkelpausen gibt es nicht. 
Eine überzeugendere Botschaft gegen Drogen habe ich seit Christiane F. nicht wieder gesehen, Aronofskys Film ist für das 21. Jahrhundert geschnitten (obwohl die Vorlage aus der gleichen Zeit wie das Buch über Christiane F. stammt).
 
 
Bild (4/5):
 
Das Bild wechselt zwischen guter Schärfe und sanftem Filmkorn, abhängig auch von der Szenerie. Saras Wohnzimmer zeigt sich mit leichtem Korn, schafft so die gewünschte Behaglichkeit. Aber die Schnittsequenzen bei der Drogeneinnahme sind gnadenlos scharf, wie auch etwa die peinlich genau fotografierte Papierstruktur von Saras Diätbuch ("no sugar", "no meat", "no no"...).  Die Farben sind satt, aber nicht überbetont, nur der Schwarzwert scheint mir nicht immer optimal zu sein, manchmal sind Differenzierungen in dunklen Bildbereichen nur schwer auszumachen.
 
 
Ton (4/5):
 
Der Ton ist gut abgemischt. An vielen Stellen ist er eher leise, aber an manchen geht es richtig zur Sache, die Bässe krachen und räumen auch im hinteren Bereich ordentlich auf. Außerdem hat man das seltene Vergnügen, Filmmusik vom weltberühmten Kronos Quartett präsentiert zu bekommen. Allerdings wird die normalerweise eher warme Musik von Geigen hier scharf, pointiert und mit kurzem Strich gespielt, keine Linderung auch hier. Leider kann ich nur 5.1-Sound hören, ob die 7.1 DTS-MA Version noch mehr Details offenbart, müssen also andere beurteilen.
 
Es gibt nur die eine Original-Tonspur auf dieser US-amerikanischen Ausgabe, unterstützt durch die dort üblichen englischen und spanischen Untertitel.
 
 
Extras (3/5):
 
Das Bonusmaterial kommt eher lieblos daher, alles ohne Untertitel und in SD-Qualität, die oft aber auch diesen Anspruch nicht einlösen kann. Das 35-minütige Making Of hätte man durchaus noch etwas zusammenschneiden können, Aronofsky kommentiert dieses Material ad hoc. Schade, hier hätte man mehr draus machen können. Die Kommentierung des Films von Aronofsky und von Matthew Libatique, verantwortlich fürs Bild, habe ich mir gespart, das tue ich mir dann doch nicht an.
Ein Gespräch zwischen Ellen Burstyn, die für ihre Darstellung von Sara Goldfarb übrigens für den Oscar nominiert wurde, und Hubert Selby hätte auch kürzer ausfallen können. Wir wollten nicht wirklich wissen, daß Mr. Selby seine zeitlebens anhaltenden gesundheitlichen Probleme schon auf die Tatsache zurückführte, daß sich vor der Geburt die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hat. Selby wirkt viel älter als die 72 Jahre, die er zu dem Zeitpunkt ist; er starb dann vier Jahre später.
Eine Reihe entfallener Szenen sowie Trailer und TV-Spots vervollständigen das Angebot.
 
 
BD-Kaufbewertung: (***/***)
 
Ein absolut eindringlicher (Anti-)Drogenfilm moderner Machart, ganz klar eine Kaufempfehlung. Wer nach diesem Film noch freiwillig was einwirft, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Eine Mahnung an das sorglose jugendliche Publikum, sofern es denn wenigstens reif genug ist, um diesen Film zu verstehen und zu ertragen. In deutsch ist "Requiem for a dream" bislang leider nur auf DVD unter dem Originaltitel erschienen, das sollte man ändern. Aber dann bitte genauso ungeschnitten wie diese Ausgabe.
 
 
Trailer:
 

 
 
 
 
Ungewohnterweise hatte mich in der vergangenen Woche ein Virus niedergestreckt, was aber die Chance bot, den einen oder anderen Film endlich mal zu gucken. Unter anderem wollte ich nach einigen verpaßten Gelegenheiten Frankreichs erfolgreichste Komödie selbst in Augenschein nehmen. Bei solchen Erfolgen, wie etwa auch damals bei „Der Schuh des Manitu“ bin ich doch immer erst recht skeptisch, aber ich bin wirklich aufs Angenehmste unterhalten worden...

„Wer zu uns kommt, der weint zweimal: wenn er ankommt und wenn er geht.“
Sprichwort im Norden Frankreichs
 
 



Details:
 
Sprachen Französisch (DTS-HD MA 5.1), Deutsch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel Deutsch, Schwitzerhochdütsch
Bildformat 1080p HD-Widescreen, 2.35:1
Altersfreigabe ab 0
Länge 106 Minuten
Extramaterial
  • Making of (77 Minuten)
  • Interview mit Dany Boon (38 Minuten)
  • Interview mit Chr. M. Herbst (12 Minuten)
  • Reportage: "Bergues - eine Stadt im Ausnahmezustand" (5 Minuten)
Beiheft Das kleine Sch'ti-Wörterbuch (20 Seiten)



Film (5/5):

Für den südfranzösischen Postbeamten Philippe Abrams (Kad Merad) ist die Zeit gekommen, um durch eine Versetzung an die Côte d'Azur endgültig auf die Sonnenseite des Lebens zu gelangen. Zur Beschleunigung des Verfahrens verfällt er auf die Idee, den Antrag als Behinderter einzureichen, da diese bei den besonders begehrten Plätzen bevorzugt werden. Der Plan mißlingt und ihn erwartet eine schlimmere Bestrafung als die Entlassung: die Versetzung für zwei Jahre in den Norden, das kleine Städtchen Bergues im Nord-Pas-de-Calais. Grauenhaftes wird ihm vorab berichtet, und er beschließt, sein Martyrium in der Hölle des Nordens zunächst alleine zu durchleiden und seine eher depressiv veranlagte Frau plus Sohn im warmen Süden zu belassen.
Philippe taucht notgedrungen ein in diese völlig fremde Welt, in der die Eingeborenen zudem noch das Ch'ti sprechen, was mit dem normalen Französisch erstmal nicht viel zu tun zu haben scheint. Er akklimatisiert sich aber erstaunlich schnell und freundet sich bald mit dem Postboten Antoine (Dany Boon) an. Das birgt Konfliktstoff für die Fernbeziehung mit seiner Frau, die sich irgendwann entschließt, ihrem Mann beizustehen und mit Sack und Pack in den Norden nachzukommen...
 
Ich habe den Film nicht nur in die Kategorie Komödie einsortiert, sondern auch bei den Autorenfilmen. Denn der im Norden aufgewachsene Dany Boon spielt nicht nur hinreißend eine der Hauptrollen, sondern schrieb auch das Drehbuch und führte die Regie. Tatsächlich ist "Willkommen bei den Sch'tis" seine ganz persönliche Liebeserklärung an die Region Nord-Pas-de-Calais und überzeichnet dabei in schönster Manier die Vorurteile und Klischees über Land und Leute. Im Mittelpunkt steht dabei das Ch'ti, eine Variante des in der Region verbreiteten Dialekts Picard, das im Film stark stilisiert ist. Zentral sind neben dialekteigenen Wörtern die Lautverschiebungen gerade bei den Zischlauten, was zu haarsträubenden Dialogen führt, die man beim ersten Mal eigentlich kaum verstehen kann, selbst wenn man sich gerade nicht vor Lachen kugelt. In der deutschen Fassung ist dies künstlich mit ähnlichen Mechanismen nachgestellt worden, was aber vorzüglich gelungen ist (Beispiele: sicher → tschisser, regnen → pischen).

Ja, diese Komödie ist tatsächlich eine besondere ihrer Art und hat es sogar geschafft, in Frankreich das ramponierte Ansehen des Nordens gehörig aufzumöbeln. Dies liegt zum großen Teil an Dany Boon, der die Eigenheiten so liebenswürdig aufs Korn nimmt, daß auch die echten Bewohner nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden, sondern eben vielmehr Protagonisten einer Region sind, mit all ihren typischen Besonderheiten, vom garstigen Wetter über den Maroilles, den Käse, der so stinkt, daß man ihn besser auf Brot in den Kaffee tunkt, bis hin eben zum Ch'ti.


Bild (3/5):

Bei einer Produktion dieser Art erwartet man jetzt nicht gerade ein Bild von Blockbuster-Qualität, und das ist auch hier der Fall. Das Bild ist sauber, ohne durch Tiefenschärfe groß glänzen zu können. 
 


Ton (3,5/5):

Ähnliches gilt auch für den Ton. Eine nennenswerte Ausnutzung des Surround-Formats ist mir während des Films nicht aufgefallen. In gewisser Weise ist es aber auch hilfreich, bei den im Original extrem schwer verständlichen Dialogen gleichmäßig beschallt zu werden und nicht aus einer einzelnen Ecke mit einem Wortschwall Ch'ti konfrontiert zu werden.

Nach dem Interview mit Christoph Maria Herbst habe ich ausnahmsweise auch in die deutsche Fassung reingehört. Die Umsetzung ist sehr gut gelungen und sogar ich kann mir vorstellen, daß diese Synchronisation nichts von dem Reiz des Originals nimmt. 
 
Extras (4,5/5):

Das Bonusmaterial ist sehr reichhaltig und ergänzt den Film hervorragend.
Das Interview mit Dany Boon ist sehr aufschlußreich und man erfährt viel über seinen persönlichen Hintergrund und die Motivation, diesen Film zu machen. Seit 17 Jahren lebt er mittlerweile in Paris, aber dieser Film bot ihm auch die Gelegenheit, für circa ein Jahr wieder in seine alte Heimat zurückzukehren, in der als Sohn einer Arbeiterfamilie großgeworden ist. Auch nach diesem Wahnsinnerfolg ist er, das spürt man doch deutlich, nicht abgehoben und kann die Situation auch hinsichtlich seiner weiteren Arbeit gut einschätzen.
Das lange Making Of unterstreicht auch, was man schon im Interview merkt. Seine Art kommt auch bei der Arbeit am Set bei allen Kollegen und Mitarbeitern sehr gut an. Er ist unheimlich locker, fühlt sich wohl und macht jede Menge Späße am Rande, was einfach zu seinem Naturell gehört, ist aber auf den Punkt konzentriert, wenn es gilt, eine Szene zu drehen und gut umzusetzen. Zudem kommt man nebenbei in den Genuß einiger Szenen, die es nicht in den Film geschafft haben.
Das Interview mit Christoph Maria Herbst, der seine Stimme gerade dem durch Dany Boon verkörperten Briefträger Antoine leiht, ist weniger interessant wegen Herbsts Problemen, den Fünf-Tage-Synchronmarathon durchzustehen, sondern vielmehr hinsichtlich der Eigenheiten der deutschen Umsetzung.
Eine kurze Reportage über das Städtchen Bergues und den Hype, der dort nach dem Film eingesetzt hat, rundet dieses vielfältige Extraangebot ab. Nur die Tatsache, daß es wie oft üblich nur in SD-Qualität vorliegt, verhindert hier die volle Punktzahl.

Besonders erwähnenswert ist das 20-seitige Beiheft. Wenn überhaupt eins beigelegt wird, dann beschränkt es sich eher auf Werbung oder bestenfalls eine Kapitelübersicht. Aber nein, hier wird erstaunlich detailliert auf das Ch'ti eingegangen und wie es im Deutschen umgesetzt wurde. Absolut empfehlenswert, könnte den Synchronguckern die Motivation geben, es beim zweiten Mal auch mit dem Original zu probieren. Außerdem gibt es noch weitere Informationen zu Land und Leute. Großes Lob, sowas würde ich gerne auch woanders sehen!

BD-Kaufbewertung: (***/***)

Unter den französischen Komödien hat diese das Zeug, Kultcharakter zu entwickeln. Auch bei wiederholtem Gucken wird man sich nicht langweilen, sondern eher versuchen, nach und nach das Ch'ti noch besser zu verstehen, ganz ohne Schmerzen im Kiefer. Keine alberne Pierre-Richard-Klamotte, sondern erfrischend sympathisch, liebenswert und authentisch-komisch.


Trailer (deutsch):




...und hier liegt Bergues:
 
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.'); function CreateGMap20091029153132() { if(!GBrowserIsCompatible()) return; var allMapTypes = [G_NORMAL_MAP, G_SATELLITE_MAP, G_HYBRID_MAP, G_PHYSICAL_MAP] ; var map = new GMap2(document.getElementById("gmap20091029153132"), {mapTypes:allMapTypes}); map.setCenter(new GLatLng(50.03327,3.70571), 7); map.setMapType( allMapTypes[ 0 ] ); map.addControl(new GSmallMapControl()); map.addControl(new GMapTypeControl()); AddMarkers( map, [{lat:50.03327, lon:3.70571, text:'Bergues, Frankreich'}, {lat:50.03327, lon:3.70571, text:'Bergues, Frankreich'}] ) ; }





 
// FCK googlemapsEnd v1.97 function AddMarkers( map, aPoints ) { for (var i=0; i

BD-Review #4: Caché (Hidden)

14. November 2009
Und wieder wurde neulich ein UK-Import bei mir blau abgelasert, diesmal der französischsprachige Film Caché des deutsch-österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der eine wichtige Rolle im zeitgenössischen europäischen Autorenkino spielt. 1974 hatte er mit Fernsehfilmen begonnen, wechselte 1989 zum ersten Mal zum Kinofilm und ist mittlerweile mit seiner Art des Filmemachens stilbildend geworden. Kennzeichnend für seine Filme sind das oft offene Ende, der überaus spärliche Einsatz von Musik (nur dann, wenn sie in der Geschichte funktional ist), und die konsequente Ablehnung aller Kennzeichen eines "Industriefilms", der nur um der Unterhaltung willen gemacht wird.
 
"Alle Filme, die mich in meinem Leben betroffen haben und die mir wirklich etwas bedeutet haben, waren Autorenfilme. [...] Die sind nicht unter der Voraussetzung angetreten, Geld einzuspielen."
Michael Haneke, 1994
 


Details:
 
Sprachen Französisch (DTS HD MA, Dolby Digital 5.1)
Untertitel Englisch
Bildformat 1080p HD Widescreen 1.78:1
Altersfreigabe ab 12
Länge 109 Minuten (der FSK-Eintrag spricht von 119 Minuten!?)
Extramaterial
  • Making Of
  • Interview
  • Trailer


Film (5/5):

Georges, bravourös gespielt von Daniel Auteuil, moderiert eine Literatursendung im Fernsehen, seine Frau Anne (Juliette Binoche) ist in der Verlagsbranche tätig. Ein erfolgreiches, gut situiertes Intellektuellenpaar, das mit seinem zwöfjährigen Sohn Pierrot mitten in Paris lebt. Das Ehepaar erhält Videobänder, die ihr Haus zwei Stunden lang von außen zeigt, gefilmt irgendwo von der gegenüberliegenden Straßenseite. Das zweite Band zusammen mit einer kindlich gehaltenen Zeichnung, die ein Kind zeigt, aus dessen Mund Blut fließt. Weitere Bänder tauchen auf, es gibt anonyme Anrufe, Georges wird zunehmend gereizter, es wird ein Zusammenhang mit einer Episode aus seiner Kindheit erkennbar, in der seine Eltern in der Zeit des Algerienkriegs den Jungen Majid eigentlich adoptieren wollten. Dessen Eltern, algerische Immigranten, waren für Georges Eltern tätig und sind vermutlich bei dem Pariser Massaker 1961 umgebracht worden.
Georges ist auf der Suche nach dem Absender der Videobänder, während seine Ehe gleichzeitig in die Brüche zu gehen droht. Er macht Majid ausfindig, der aber jede Schuld ruhig und sachlich von sich weist, als ihn der hektische Georges mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Es ist die Schuld, die Georges sich als Kind aufgeladen hat und dafür damals sorgte, daß seine Eltern Majid doch nicht adoptierten. Von dieser Schuld erlöst ihn Majid nach all den Jahren aber nicht, ganz im Gegenteil...

Dieser Thriller funktioniert ganz anders als herkömmliche Vertreter des Genres: je weiter er andauert, desto mehr wird das Tempo zurückgenommen. Der vermeintliche Bösewicht ist ruhig, gelassen, ganz im Gegenteil zu demjenigen, der doch anfangs so subtil und unheimlich bedroht wird, Der Film findet keine Auflösung, nie wird klar, wer die Videobänder wirklich geschickt hat. Ganz am Ende eine Einstellung, mit der man als Zuschauer eher vor neue Rätsel gestellt wird, unabhängig davon, ob man zwei Protagonisten des Films dort entdeckt oder nicht. Aber der Film funktioniert hervorragend, jede Szene ist sorgsam durchdacht, die Handschrift Hanekes ist überall sichtbar, und der Zuschauer wird mit in diesen unheimlichen beklemmenden Sog gezogen, nur um hinterher alleingelassen zu werden, gezwungen, sich selber ein Urteil zu bilden.

Dies gilt nicht nur für das große Thema von Moral und Schuld, sondern auch in kleinen Details, etwa die Szene, in der Anne ihren Sohn zur Rede stellen will, als der unerlaubt bei einem Freund übernachtet hatte und dessen Mutter ihn am nächsten Tag wieder zu Hause abliefert. Pierrot macht eine Andeutung über die Art der Beziehung, die seine Mutter zum gemeinsamen Freund der Eltern, Pierre hat. Daß Pierrot mit Pierre mehr als nur phonetisch verwandt ist, wird einfach dem Zuschauer hingeworfen, ohne je aufgeklärt zu werden. Aber es funktioniert natürlich auch prächtig, um das schon rissig gewordene Bild vom Zusammenhalt zwischen den Eheleuten weiter zu untergraben. 
 
Wirklich großes Kino, zurecht mehrfach ausgezeichnet, ein Film, der aufwühlt, und den Zuschauer noch länger nach dem Abspann beschäftigt, ganz im Gegensatz zu Thrillern aus dem Reich des "Industriefilms". Trotzdem wirkt er nicht intellektuell überladen, sondern er nimmt einen sehr schnell gefangen und läßt ihn bis zum merkwürdigen Ende nicht mehr los.
 
Ich muß an dieser Stelle allerdings wieder vor dem diesbezüglichen Wikipedia-Artikel warnen, der eindeutig zuviel vorweg nimmt.
 

Bild (4/5):

Das Bild ist nicht auf Referenzniveau, aber es ist immer genau durchkomponiert, jede Szene ist hervorragend photographiert und läßt ein scharfes, detailreiches Bild immer dann zu, wenn es auch paßt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn aus recht großer Entfernung stehend eine Szene gefilmt wird, bei der der Zuschauer aufgrund der Entfernung gar nicht alles genau mitbekommt, was dort passiert. Aber es ist detailreich und brennt sich dadurch genauso dem Zuschauer ein, wie es das beim Protagonisten getan hat.
Verwirrung schafft der Regisseur aber auch durch andere Mittel: in der allerersten Einstellung des Films etwa sieht man eine Straße mitten im Pariser Wohnviertel, bevor nach einiger Zeit das typische Bildrollen beim Zurückspulen in VHS-Rekordern sichtbar wird.

 
Ton (3/5):

Der Ton kommt sauber, präzise herüber, funktioniert aber eher als Kammerspiel und verteilt nicht soviel etwa explizit auf den hinteren Bereich. Insofern genauso unauffällig wie passend.


Extras (4/5):

Die jeweils etwa halbstündigen Extras liefern manchem verwirrten Zuschauer etwas mehr Erklärung: das Making Of beleuchtet sehr schön die kompromißlose Arbeitsweise von Haneke, der "seinen" Film zielstrebig umgesetzt sehen möchte und von Schauspielern, Technikern und anderen Beteiligten einiges bei der Arbeit abverlangt. Eingebettete kleine Interviews etwa mit den Hauptdarstellern Auteuil und Binoche, aber auch Akteuren jenseits der Kamera geben manchen Aufschluß über die Art von Haneke und die Motivation und Wirkung seiner Filme.
Im Einzelinterview mit Haneke wird der Film genauer besprochen, auch, was Haneke beim Filmemachen antreibt und warum er gerade solche Filme inszeniert, die absichtlich eher mehr Fragen offenlassen als lösen. Witzig ist dabei sein stark wienerisch gefärbtes Französisch, das er aber wirklich sehr passabel spricht.
 

BD-Kaufbewertung: (***/***)

Für mich eine klare Kaufempfehlung, da man den Film auch mehrmals sehen kann und immer wieder was Neues entdeckt. Der Transfer nach HD ist aufgrund der Art des Films aber nicht überragend, so daß der Streifen auf Blu-ray sicher nicht zur Demoscheibe wird. Das hat Caché aber auch gar nicht nötig, er wirkt allein schon durch die Handschrift seines Regisseurs. Er ist aber auch ganz klar kein Kandidat für Unterhaltungskino, man will danach einfach diskutieren...


Trailer:

 
Heute hat die Firma Amex Digital vollmundig ein "Mac mini Blu-ray Drive Upgrade Kit" für 199 US-$ angekündigt, siehe Pressemitteilung. Dieses Upgrade-Kit besteht letztendlich aber nur aus dem Slot-in-Laufwerk an sich! Wer die Mitteilung genau liest, wird feststellen, daß im weiteren von Anforderungen gesprochen wird, damit man mit dem so umgebauten Mini dann Blu-ray-Filme sehen kann. Es kommt also keine weitere Software mit diesem "Kit", die man aber dazu unbedingt braucht! Das brachte auch schon den Blogger Thomas Ricker von Engadget auf die Palme, siehe seinen Eintrag.

Interessant ist höchstens noch die Frage, welches Laufwerk sich hinter diesem "Angebot" versteckt. Das in der Pressemitteilung abgebildete Laufwerk hat ein firmeneigenes Etikett angebracht. Von den technischen Daten her vermute ich, daß es sich eigentlich nur um das Panasonic UJ-135-A handeln kann. Vor drei Wochen hatte ich dafür einen Straßenpreis um 140 Euro ausgemacht.

Ich habe den Verdacht, daß sich diese Firma die Markteinführung des Panasonic-Laufwerks zunutze macht, um mit Tam-Tam jetzt ein Upgrade-Kit für die nach Blu-ray lechzende Gemeinde anzubieten und selber noch einen kleinen Zusatzgewinn enzustreichen. Now, this looks like a "bag of hurt", doesn't it?

Wie man seinem Mini ein Blu-ray-Laufwerk beibringt, habe ich bereits ausführlich in diesem Blog erklärt. Und das ganz ohne "Blu-ray Drive Upgrade Kit"!

Also aufpassen ist angesagt...

t.

Ein blaues Wochenende

9. November 2009
Ende letzter Woche traf nun die bestellte Hardware ein, mit deren Hilfe dann endlich der Technikblog fortgeschrieben werden kann. Diverse Basteleien und Probieraktionen sollten sich am Wochenende abwechseln mit dem dringend nötigen Anschauen einiger Blu-ray-Titel, die sich bei mir gestapelt haben. Dadurch wurde das Wochenende doch sehr viel blauer als noch Mitte der Woche angenommen.

Mac mini 2007: Into The Blue?

Am Freitag ist also der Atlona Converter eingetroffen, der es auch einem "nur" mit herkömmlichem DVI-Anschluß ausgestatteten Rechner die Anzeige auf Apples 24" Cinema Display ermöglicht, der ja bekanntermaßen Eingangssignale nur über den MiniDisplay Port akzeptiert. Damit wuchs das Mini-Ensemble auf dem Schreibtisch um eher artfremde Peripherie weiter an:



Unter den beiden Minis ist übrigens noch eine externe 750 GB-Festplatte im Mini-Design (Iomega), die gleich mehrere USB- und FireWire-Anschlüsse bereit stellt. Atlona ist eine kalifornische Firma, die sich seit 2003 (erst als Lenexpo Inc.) auf besondere Hardware in der Display-/Video-Technologie spezialisiert hat. Abgesehen von dem lästigen Umstand, daß der Konverter ein eigenes Netzteil benötigt, war die Inbetriebnahme idiotensicher: Das kurze, mitgelieferte DVI-Kabel vom Mac mini in die eine Seite des Konverters gesteckt und von der Kabelpeitsche des Cinema Displays den MiniDisplay Port versorgt und auch das USB-Kabel an den Mini selbst gesteckt, damit die am Bildschirm angeschlossene Tastatur plus Maus gleich am alten Mini funktioniert. Das Ergebnis ist genauso eindeutig wie erfreulich:



Da ist kein Wackeln, kein Zittern auf dem Display, sondern es sieht so aus, als ob auch der alte Mini schon immer sich auf diesem Display breitmachen wollte. Nun denn, auf zur Kür...
Der Rechner wurde nämlich nicht nur mit Snow Leopard neu herausgeputzt, sondern bekam auch noch ein neues altes Windows XP SP2 unter BootCamp-Anleitung verpaßt. Die mit Snow Leopard neu erschienene BootCamp-Version 3.0 funktionierte gleich anstandslos. Für die schwachbrüstige Chipsatzgraphik von Intel sind Originaltreiber aufgespielt worden, allerdings gibt es etwas neuere Treiber, die man von Intels Webseite herunterladen und problemlos aufspielen kann. Anschließend UDF-Treiber installiert, damit man in das Dateisystem der Blu-rays auch Einblick via Windows Explorer nehmen kann, das externe Plextor Blu-ray/HD-DVD-Laufwerk angeschlossen und dann der spannende erste Test mit einer aktuellen PowerDVD-Version...
Leider Fehlanzeige, die Disc wird eingelesen und die Software verweigert sich mit Hinweis auf die ungenügenden Fähigkeiten der Graphikabteilung. Dies wurde dann auch vom CyberLink BD Advisor noch mal sehr explizit durch rot statt grün signalisiert. In der Folge wurde dann verschiedenste Abspielsoftware getestet, mit der ich ein ums andere Mal den über zwei Jahre alten Rechner herausforderte: Power DVD 7.3, TotalMedia Theatre 3, die WinDVD-Versionen 8 und 9 sowie den aktuellen VLC-Player, der zumindest .m2ts-Dateien einzeln abspielen kann. Ergebnis: die Cyberlink-Software und Arcsofts TotalMedia quittierten den Dienst mit Hinweis auf Inkompatibilität (PowerDVD) oder fehlende Overlay-Fähigkeiten (TotalMedia Theatre), WinDVD und VLC störten sich aber nicht an der Graphikleistung, sondern probierten es trotzdem. WinDVD liest korrekt ein, Menü wird präsentiert und funktioniert, aber die Wiedergabe ist leider nicht praxistauglich: im Sekundenabstand ruckelt das Bild, zusammen mit Tonaussetzern. Das gleiche Phänomen mit einzeln per VLC abgespielten M2TS-Streams.
Wenig hoffnungsfroh habe ich das Blu-ray-Laufwerk dann noch via FireWire statt über USB angeschlossen, das Ergebnis wurde aber nicht besser. Wenn ich jetzt nicht noch relevante Software übersehen habe, kann ich leider nur feststellen: mit dem alten Mac mini 2007 kann man nicht wirklich Blu-ray gucken! Schade, schade....

Filmabend(e): Into the Blue!

Wenn also der alte Mini dann eben nicht über die gesamte Distanz eines Films als Blu-ray-Spieler herhalten kann, mußte der neue wieder Dienst schieben, um folgendes Material den geneigten Zuschauern zu präsentieren:



Da die Feuerzangenbowle vorher noch nicht bei mir vorhanden war, habe ich es mit der gerade erschienenen Blu-ray probiert. Dieses urdeutsche Filmgut mit Heinz Rühmann in Hochform und einer wunderbaren Geschichte, die als "Loblied auf die Schule" angekündigt wird, muß dem Nachwuchs einfach irgendwann verabreicht werden, auch wenn der natürlich bei Schwarz-Weiß-Filmen auf Blu-ray den Anachronismus schlechthin wittert. Drei Generationen auf der Couch ergötzten sich ein weiteres Mal an den didaktischen Glanzleistungen des Lehrkörpers an der höheren Lehranstalt und den nicht immer systemkonformen Schülerattacken auf höchstselbigen.
Die Qualität auf dem hochmodernen Medium konnte aber nicht so überzeugen wie der Film selbst: ein Transfer hat ja offenkundig stattgefunden, aber eine Restauration leider nicht: die Mängel, die das nunmehr 65 Jahre alte Filmmaterial notgedrungen chemisch wegstecken mußte, sind für den Zuschauer komplett nachvollziehbar. Auch der Ton im Dolby 2.0-Format schepperte vor sich hin und stellte heutzutage ungewohnte Anforderungen an die versammelten Hörorgane. Wir haben es hier also eindeutig mit einer historisch-kritischen Ausgabe zu tun, die wirklich etwas liebevoller hätte ediert werden können. Immerhin ist noch die 89-minütige Dokumentation "Kleiner Mann ganz groß" beigelegt. Dennoch konnte auch die gerade am Beginn der Pubertät stehende Jugend dem Film einiges abgewinnen, so daß zumindest dieses (film-)erzieherische Ziel leicht erreicht wurde.

Im Spätprogramm dann etwas modernere Kost, die dem inzwischen heimgekehrten älteren und verständigeren Sprößling munden sollte: Die "Ultimate Edition" von Léon, dem Profi, von 1994, mit der damals erst 13 Jahre alten Natalie Portman, dauerte zwar bis in den neuen Tag, verwöhnte dann aber Augen und Ohren wieder. Die Profis unter den Léon-Guckern wissen sicher zwischen Kinofassung und Director's Cut genau zu unterscheiden, nur nach mehr als zehn Jahren hatte ich daran eh' keine Erinnerung mehr. Diesen Film scharf, endlich in ganzer Länge und im Original zu erleben, war Freude genug, auch wenn man sich noch ein wenig mehr eigenständige Action im hinteren Boxenbereich gewünscht hätte.

Den nächsten Abend schließlich verbrachte ich dann allein mit Michael Hanekes Psycho-Thriller "Caché", der zumindest schon mal in England als Blu-ray bestellbar ist. Gerade noch seinen neuen, wieder wunderbaren und rätselhaften Film "Das weiße Band" im Kino gesehen, wollte ich Caché endlich im französischen Original sehen, obwohl ich allerdings wirklich dankbar für die englischen Untertitel war, da meine Sprachkenntnisse beim Alltagsfranzösisch oft genug versagen. Es gibt zu diesem Film jedoch so viel zu sagen, daß ich hierzu eine eigene Review folgen lasse...


Insgesamt also sehr blau, das Wochenende! Nach der Erfahrung auf dem alten Mini war ich aber doch ein wenig "in blue mood". Wer mich hier noch mit Anregungen aufrichten kann, nur zu, positive Erfahrung wandert natürlich noch in den Technikblog. Ansonsten wird dieser sich eher auf die aktuelle Mini-Generation konzentrieren (müssen)...

Blaue Grüße!
t.
Nachdem ich doch schon ein paar Reviews in den Blog gestellt habe, überkam mich schnell der Wunsch nach einer etwas besseren Kategorisierung. Chrisor hat da ja dankenswerterweise prima Vorarbeit geleistet, sowohl durch eigenes Tun als auch durch sein Tutorium. Dann zeige ich doch gerne, daß ich dabei was gelernt habe:) Den Kniff, zur Abgrenzung eine "Strichkategorie" einzuführen, auf der man zudem zu seiner Blogkategorisierung gelangt, finde ich ebenso einfach wie wirkungsvoll.
Insofern orientiere ich mich auch frech an seiner Einteilung, allerdings ist sie hier und da natürlich meinen Vorlieben etwas angepaßt. Zur Motivation und Chrisors Kategorisierung siehe seine diesbezüglichen Blog-Beiträge.

Unterschiede bestehen in der thematischen Kategorisierung, die zur Zeit so aussieht:

1) BD-Reviews: Filme mit dt. Ton
2) BD-Reviews: Filme o. dt. Ton
3) BD-Reviews (FSK 18): Filme o. Jugendfreigabe
4) Soundtrack Reviews
5) Blog allgemein
6) Technik > Macintosh
7) News > Macintosh

Dazu dann doch ein paar erläuternde Anmerkungen:
  • Ich konzentriere mich in den Reviews eher auf Filme abseits vom Mainstream. Natürlich gucke ich auch gerne mal Popcornkino und Blockbuster sind bei mir genauso zu finden; ich sehe aber recht wenig Sinn darin, die neunte Besprechung von Star Trek oder Pirates of the Caribbean beizusteuern.
  • Viele Mitglieder haben sehr viel bessere Heimkinoanlagen als ich, der ich meinen Mac mini für's Blu-ray-Gucken mißbrauche. Also sind meine Einschätzungen bezüglich Bild und Ton auch entsprechend subjektiv und wer aufgrund seiner Ausrüstung zu anderen Erkenntnissen gelangt, möge dies gerne kommentieren. Dann werde ich das bei erneutem Sehen des Films berücksichtigen und eher darauf achten.
  • Ich schaue Filme grundsätzlich nur im Originalton, egal was für eine exotische Sprache gequasselt wird - sofern Untertitel in einer mir halbwegs geläufigen Sprache vorliegen. Von dieser Regel gibt es eigentlich nur eine Ausnahme: wenn Besuch da ist, der auch nach längerer Bearbeitung meinerseits unbedingt die deutsche Tonspur meint brauchen zu müssen (kann sein, daß dann aus Boshaftigkeit etwa isländische Untertitel serviert werden...). Wer dann was zur deutschen Fassung sagen möchte, bitteschön, der Kommentarweg steht offen.
    Die Unterscheidung zwischen den Review-Kategorien "Filme mit dt. Ton" und "Filme o. dt. Ton" sagt also nur etwas über das Vorhandensein einer deutschen Tonspur aus.
  • Bei Filmen, die in irgendeiner Form ohne Jugendfreigabe daherkommen, landet die Review im FSK18-Bereich. Also nur FSK18-verifizierte Mitglieder können den Text einsehen! Für alle anderen ist nicht nur der Beitrag nicht sichtbar, auch die Kategorien sind entsprechend in der Anzahl reduziert oder auch gar nicht vorhanden. (Großes Lob an die Portalprogrammierer: sehr transparent und konsequent umgesetzt!!)
  • Es gibt einige weitere Review-Kategorien:
    M steht für Musik-Blu-rays (für reine Audio-Blu-rays ist ja Robert der Fachmann), sortiert nach Künstlern
    R steht für eine Sortierung der Filme nach Regisseur
    S wird benutzt für Soundtracks, sinnigerweise auch nach Filmnamen sortiert

Bei News werde ich mich eher zurückhalten, außer sie stehen in irgendeinem Zusammenhang mit Blu-ray und/oder Macs.

Wenn ich Änderungen an der Kategorisierung vornehme, werde ich einfach diesen Beitrag still überarbeiten.

Allen weiterhin möglichst viele blaue Stunden!
t.

Nachdem jetzt alle interessanten Informationen rund um die aktualisierten Apple Macs verfügbar sind, habe ich meinen Blog zu dem Thema ebenfalls aktualisiert, da sich doch ein paar neue Aspekte ergeben haben. Hier hat man direkten Zugriff auf die bisher erschienenen Teile:

Ich werde jetzt aber nicht alle Nase lang einen Beitrag verfassen, nur um darauf hinzuweisen, daß ich meinen Blog aktualisiert habe. Die Änderungen sind aber signifikant genug und eine kurze Update-Zeile weist jeweils auf die Abschnitte hin, die sich geändert haben, so daß man sich nicht komplett durch den recht langen Artikel wühlen muß.

Wer darüber hinaus noch weitere Informationen aufgeschnappt hat, nur her damit, ich baue es ein.



Apple hat heute abend wie erwartet neue iMacs, Mac minis und Consumer-MacBooks vorgestellt. Wie zuletzt spekuliert, leider überall ohne Blu-Ray-Laufwerk Wie schade, denn der iMac ist ganz klar mit einem 16:9-Format der ideale Kandidat, wahlweise in 21" oder als 27"-Monsterglotze, bei einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln (!). Damit ist weiterhin Selbsthilfe angesagt und mein Mini+Blu-Ray-Blog hat seine Berechtigung nicht verloren. Die Informationen dort sind im Hinblick auf die Produktvorstellungen überarbeitet worden.:
Update: Neue Laufwerksinformationen, Erfahrung mit Mini Baujahr 2007 (11.11.2009)
Update: Abschnitt zu Anschlußmöglichkeiten für Displays erweitert (22.10.2009)
Update: Informationen zu neuen Mac minis (late 2009) eingepflegt (20./22.10.2009)

Bisher erschienen:

In diesem ersten Teil geht es im wesentlichen um die Frage, mit welcher Hardwarekombination überhaupt ein Mac mini Blu-Ray-tauglich gemacht werden kann. Tauglichkeit heißt natürlich, daß man auch in der Lage ist, dann mit dem Gerät Blu-Ray-Filme abzuspielen und nicht nur einfach den Dateninhalt einer BD-Scheibe einzusehen oder eine Blu-Ray-Disc zu brennen. Demnach gibt es folgende Abschnitte:
  • Mac minis mit BD-Potential
  • Marktübersicht Blu-Ray-Laufwerke
  • Aufrüstung Mac mini mit internem Laufwerk
  • Anschlußmöglichkeiten (für Displays)
  • Meine Testausrüstung


Mac minis mit BD-Potential

Allgemein können wir nur die Minis in Betracht ziehen, die seit 2007 herausgekommen sind, und das heißt automatisch Macs mit Intel-Prozessor. Die erste Generation mit G4-Prozessoren aus dem Jahr 2005 kann somit völlig ausgeschlossen werden, genauso wie die erste Intel-Generation.

Blu-Ray-fähige Minis
Modell "mid 2007" "early 2009" "late 2009"
seit 7. Juli 2007 3. März 2009 20. Oktober 2009
Prozessor Intel Core 2 Duo ("Merom")
1,83 GHz (T5600) / 2,0 GHz (T7200)
Intel Core 2 Duo ("Penryn")
2,0 GHz (P7350) / 2,26 GHz (P8400)
 Intel Core 2 Duo 2,26 GHz / 2,53 GHz
RAM 1-3/4 GB DDR2 SDRAM (667 MHz) 1-8 GB DDR3 SDRAM (1066 MHz) 2-8 GB DDR3 SDRAM (1066 MHz)
Graphik-
prozessor
Intel GMA 750, 64 MB RAM
(unter Windows bis 224 MB)
nVidia GeForce 9400M, 128 MB
(bei 1 GB RAM), 256 MB RAM
nVidia GeForce 9400M, 256 MB RAM
Graphik-
ausgabe
DVI: 1920 x 1200
VGA: 1920 x 1080
MiniDP: 2560 x 1600
Mini-DVI: 1920 x 1200
MiniDP: 2560 x 1600
Mini-DVI: 1920 x 1200
Laufwerk Combo Drive: DVD-R, CD-RW oder
SuperDrive: DVD±RW, CD-RW
SuperDrive: DVD±RW, CD-RW  SuperDrive: DVD±RW, CD-RW
OS ab Mac OS X 10.4.10 /
Windows XP SP2
ab Mac OS X 10.5.6 /
Windows XP SP2
ab Mac OS X 10.6.1 (?) /
Windows XP SP3 (?)


Mac mini ("mid 2007")

Dieser Rechner ist eigentlich potent genug, wenn man sich die CPU-Leistung anschaut. Auch der verbaute Hauptspeicher ist ausreichend schnell. Für den gilt aber, daß maximal 3 GB auch bei verbauten 4 GB genutzt werden können. Offiziell wurden aber meiner Erinnerung von Apple nur maximal 2 GB angeboten.

Der Knackpunkt liegt in der Graphikleistung. Die Chipsatzgraphik von Intel ist nicht gerade leistungsfähig, auch wenn die machbare Auflösung für Blu-Ray ausreicht. Über VGA läßt sich eine Auflösung von 1920 x 1080 erzielen, der DVI-Ausgang liefert satte 1920 x 1200 Pixel. Es gab in der Vergangenheit Berichte, daß auch mit diesem mini unter Windows XP gerade so eben Blu-Ray-Scheiben abgespielt werden können. Nach meinen letzten Tests, die in diesem Wochenendblog nachgelesen werden können, reicht die Leistung aber für ein ruckelfreies Abspielen selbst unter Windows XP via BootCamp nicht aus.

Mac mini ("early 2009")

Auch dieser Mini ist mit einer Intel Core 2 Duo-CPU ausgestattet, allerdings aus der neueren Penryn-Generation und je nach Modell höher getaktet. Es sind jetzt 4 GB Hauptspeicher möglich, bei denen der Datenfluß zum Prozessor zudem etwas zügiger abgewickelt wird. Unter Windows (XP, Vista, 7) können aber bei der normalerweise eingesetzten 32bit-Version nur maximal 3 GB genutzt werden. Die langsame Chipsatzgraphik ist durch Nvidias GeForce 9400M ersetzt worden, bei dem zwar auch der Hauptspeicher von CPU und Graphikprozessor geteilt wird (bei 1 GB RAM sind dies 128 MB VRAM, ab 2GB RAM dann aber 256 MB VRAM), aber das Leistungsvermögen ist erheblich besser und erlaubt die BluRay-Wiedergabe genauso wie das Spielen aktueller Titel wie etwa Modern Warfare 2, sofern man nicht gerade in höchster Auflösung maximale Geschwindigkeit erwartet.
Mit dem letzten Firmware-Upgrade kann der Mac übrigens jetzt 8 GB Hauptspeicher adressieren, auch wenn dies nirgends bei Apple erwähnt wird.

Mac mini ("late 2009")

Apple hat die erwartete Produktpflege mit leicht höher getakteten Minis vorgenommen, zusammen mit einem Server-Modell, bei dem statt eines optischen Laufwerks eine zweite Festplatte verbaut ist. Wie man leider auch zuletzt erwarten konnte, gibt es auch weiterhin keinen Mac mit Blu-Ray-Laufwerk. Bis auf die geänderten Prozessorkonfigurationen gibt es also keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zur Gerätegeneration vom Frühjahr dieses Jahres. Die Fähigkeit, 8 GB Hauptspeicher anzusprechen, hat dieser Mac übrigens bereits ab Werk, die Firmware ist entsprechend aktuell. Bilder und weitere Informationen zu den neuen Minis mit besonderer Berücksichtigung der Server-Variante findet man bei macminicolo.net.



Marktübersicht Blu-Ray-Laufwerke

Mittlerweile gibt es reichlich Auswahl an BluRay-Laufwerken, die man auch an einen mini etwa über FireWire oder USB anschließen kann. Um den kompakten Mac mini nicht mit allzu viel Peripherie zuzustellen (im Wohnzimmer ist allerdings auch der WAF wichtig, der "woman's acceptance factor") Am liebsten also das eingebaute Laufwerk durch ein BluRay-Laufwerk ersetzen. Das bedeutet: ein Slot-in-Laufwerk für Notebooks, und hier ist die Auswahl noch ziemlich übersichtlich.

In den folgenden Tabellen finden sich Geräte für beide Anschlußarten, die althergebrachte parallele ATA-Schnittstelle (ATAPI) als auch die moderne serielle (SATA). Der Grund dafür liegt darin, daß der 2007er Mac mini zwar die Festplatte über SATA anschließt, für das optische Laufwerk aber noch ATAPI nutzt. Erst mit dem 2009er-Jahrgang wird SATA auch für das optische Laufwerk verwendet.

Außerdem kann keines der aufgeführten Geräte zusätzlich HD-DVDs lesen. Diese Eigenschaft findet man sonst bei manchen externen Laufwerken, etwa von Plextor und LG Electronics. Die Links führen zu den Informationen des jeweiligen Herstellers.


BD-ROM-Laufwerke

BD-ROM-Laufwerke (Slot-in)
Modell Optiarc BD-5500A Optiarc BC-5500S / BC-5600S Panasonic UJ-135-A Amex Digital BD-UG1
Anschluß ATAPI SATA SATA SATA
Transfer 2 x BD-R(E)(SL) /
1 x BD-R(E) (DL)
max. 4,8x BD-ROM/BD-R(E) 4 x BD-R max. 4x BD-ROM/BD-R(E)
Straßenpreis 180 € 180 € 140 € 199 US-$

Das Panasonic UJ-135-A kommt erst im November auf den Markt. Das vorher hier aufgeführte Laufwerk LG Electronics CT10N ist ein Schubladenmodell, kommt also nicht als internes Laufwerk in Frage. Zum Laufwerk von Amex Digital siehe neuesten Blog-Eintrag...

Ein Wort der Warnung: Das eingebaute Optiarc BC-5600S hat zumindest bei mir die unangenehme Eigenschaft, 5-10 Minuten nach jeglichem Zugriff auf das Laufwerk den eingelegten Datenträger nicht mehr auswerfen zu können. Das ist auch mit der neuen Firmware-Version 1.02 leider nicht behoben. Hier hilft dann nur noch ein Neustart mit gedrückter Maustaste, um das Auswerfen zu erzwingen. Trotzdem noch besser als ein externes 3,5"-Gehäuse daneben stehen zu haben.


Blu-Ray-Laufwerke mit Brennfunktion

Für den normalen Geldbeutel kaum erschwinglich, gibt es seit Frühjahr dieses Jahres auch erste Slot-in-Brenner. Nicht zum ersten Mal aber betätigt sich LG als Preisbrecher. Da jetzt auch die ersten Notebook-Hersteller Blu-Ray-Brenner verbauen, wird man nächstes Jahr einen weiteren Preisverfall beobachten können.

Blu-Ray-Laufwerke mit Brennfunktion (Slot-in)
Modell Panasonic UJ-225-B Panasonic UJ-230-A/UJ-235-A LG Electronics GBW-10N
Anschluß ATAPI SATA SATA
Transfer 2 x BD-R(E)(SL) /
1 x BD-R(E) (DL)
4xBD-R(SL) / 2xBD-R(DL) 4 x BD-R
Straßenpreis 290 € 400 € 260 €



Aufrüstung Mac Mini mit internem Laufwerk

Also ran ans Werk: schmeißen wir das alte DVD-Laufwerk aus dem Mini raus und packen das neue Blu-Ray-Laufwerk rein. Dazu braucht man:
  • Slot-in BD-Laufwerk
  • Spachtel, die spitz zuläuft
  • Kreuzschlitzschraubendreher 2,4mm, am besten magnetisch
  • etwas Geduld und Fingerspitzengefühl, vor allem beim ersten Mal...

Es ist natürlich klar, daß man den Garantieanspruch sehr schnell verwirken kann, wenn man sich etwas ungeschickt anstellt.

Hilfreich ist insbesondere die hervorragend bebilderte Anleitung bei iFixit, die die einzelnen Schritte sehr gut illustriert. Die dort häufig benutzten Vokabeln "carefully" und "gently" sind ernst zu nehmen. In der Anleitung dort ist eine recht biegsame Spachtel benutzt worden. Es geht aber auch ganz gut mit einem etwas starreren Exemplar, sofern es nur entsprechend spitz zuläuft, damit es auch in den schmalen Zwischenraum zwischen Außengehäuse und dem eigentlichen Geräteblock paßt. Man muß ein wenig Gefühl für das Öffnen des Minis entwickeln; der krachende Sound, mit dem dann die Kunststoffzapfen aus der Verankerung gelöst werden, ist normal und muß ertragen werden. Auch nicht zu tief mit der Spachtel stochern, da man sonst den verklebten Streifen an der Gehäuseinnenwand beschädigen könnte:



Nach dem Lösen der Antennen (siehe iFixit) ist der Ausbau des Standardlaufwerks eigentlich nicht weiter schwierig. Das Ganze wird von sechs Schrauben gehalten, vier an den Seiten, von denen eine fieserweise sehr tief versenkt ist (magnetische Schraubendreher, gell?!), und zwei an der Anschlußseite. Dann den schwarzen Klebestreifen vom Laufwerk lösen sowie die orangefarbene Verbindung zum Anschlußfeld abheben:


Anschließend die restlichen zwei Schrauben entfernen und danach kann man das Laufwerk am hinteren Ende leicht anheben und nach hinten abziehen. Einträchtig liegen altes und neues Laufwerk beieinander:



Hier sind bereits die silberfarbenen Klebepölsterchen vom alten aufs neue Laufwerk umgeklebt worden. Das neue Laufwerk einsetzen, die Schrauben reindrehen, korrekte Verbindung zum Anschlußfeld sicherstellen, die Antennen wieder fixieren, und, mit tiefem Einatmen, das Gehäuse mit etwas Druck und viel Krachen über den Geräteblock stülpen. Voilà!

Im System Profiler läßt sich der Erfolg ablesen:






Anschlußmöglichkeiten für Displays

HD-Fernseher


Für den Anschluß an die große Glotze gilt natürlich, daß man digital Bild und Ton übertragen wissen will. Normalerweise geht beides über ein HDMI-Kabel. Nur hat Apple aus unerfindlichen Gründen dafür gesorgt, daß der Mini DisplayPort im aktuellen Mini keinen Ton mit überträgt (obwohl die Spezifikation das zuläßt), so daß man zwei Kabel benötigt: Mini DisplayPort - HDMI und separates Audiokabel. Ich kenne mich nicht sehr gut mit HD-Fernsehern aus (mein aktueller ist noch eine Grundig-Röhre und stammt aus dem Jahre 1984...), aber ich habe festgestellt, daß manche Fernseher einen HDMI-Eingang und separatem, aber zu diesem Eingang gehörenden Audioeingang aufweisen. Wenn der noch mehrkanalfähig ist, hat man gewonnen. Abhilfe kommt aber in Form des neuen Adapterkabels von Kanex, das gleichzeitig den Audioausgang und den Mini DisplayPort abgreift und auf der anderen Seite im HDMI-Anschluß mündet. Damit lassen sich angeblich auch die Tonformate DTS-HD und Dolby True HD übertragen.

Apple 24" Cinema Display

Für den Anschluß an das aktuelle Cinema Display ist alles ganz simpel, wenn man den 2009er Mini hat, da das Display nun mal nur über Mini DisplayPort anschließbar ist. Beim alten Mini mit DVI-Ausgang geht das leider nicht so einfach. Es gibt zwar auch von Apple recht günstige Adapter von Mini DisplayPort nach DVI oder auch VGA, aber der umgekehrte Weg ist signaltechnisch sehr aufwendig. Erst in diesen Tagen kommt vom Spezialisten Atlona die erste Lösung auf den Markt, die das Signal vom DVI-Port auf den Mini DisplayPort zaubert. Leider kostet dieser Spaß hierzulande 180 Euro; ob's funktioniert, kann ich später berichten, da meine Bestellung bereits unterwegs ist.

Apple 27" iMac

Mit der Vorstellung der neuen iMac-Generation ist eine ebenso unerwartete wie willkommene Möglichkeit eröffnet worden. Dem 27" iMac hat Apple einen Mini DisplayPort spendiert, der nicht nur als Ausgang zum Anschluß weiterer Monitore an den iMac dient, sondern gleichzeitig auch als Eingang:

Anschlüsse am aktuellen iMac
Quelle: Apple Inc.

Damit läßt sich das Riesendisplay (Auflösung 2560 x 1440 Pixel) genauso als Monitor/Display verwenden wie etwa das 24" Display. Dazu bedarf es eines Kabels, das auf beiden Seiten einen Mini DisplayPort-Stecker hat. Das hat Apple aber (noch?) nicht in seinem Sortiment.
Man kann sich natürlich fragen, warum man für's blaue Gucken nicht gleich auch den sowieso potenteren iMac nimmt anstelle des Mac mini. Die Antwort dürfte in der Leistungsaufnahme liegen. Zwar hat Apple in seinem Environmental Report für den 27"er keine Extra-Angaben für den Betrieb als reines Display veröffentlicht, aber es liegt auf der Hand, daß Rechner, Graphikkarte und Festplatte im iMac leistungshungriger sind als im Mac mini.
Allerdings haben die Jungs bei iFixit in ihrem iMac-Teardown festgestellt, daß es keine direkte Signalverbindung zwischen LCD und Mini DisplayPort gibt. Das Signal geht also über die Hauptplatine, sprich, der iMac muß für den reinen Displaybetrieb angeschaltet sein. Ob dann die anderen Komponenten ruhiggestellt sind, muß erst die Praxis zeigen.

Mit Hilfe des Atlona Converters könnte ein Mac Mini Jahrgang 2009 demnach ein 24" Cinema Display und gleichzeitig einen 27"er iMac als Display betreiben, jeweils mit voller Auflösung! Aber genauso könnte man auch einen handelsüblichen Blu-Ray-Player an den iMac anschließen, entsprechende Kabel vorausgesetzt, die es jetzt noch nicht gibt.



Meine Testausrüstung
  • Apple Mac mini (mid 2007), 2 GHz, 2 GB RAM, DVD-Laufwerk
  • Apple Mac mini (early 2009), 2,26 GHz, 4 GB RAM, Optiarc BD-5600S Firmware 1.02
  • Plextor PX-920UF, externer BluRay-Brenner, liest auch HD-DVD, über FireWire 400, USB 2.0
  • Apple LED Cinema Display 24", Mini DisplayPort
  • Atlona Converter DP-200 DVI zu Mini DisplayPort (bald...)

Damit ist die Hardware-Basis gelegt. Im nächsten Teil geht es um das möglichst störungsfreie blaue Gucken unter Windows, bevor wir im letzten Teil die Wege erörtern, wie wir uns der Blu-Ray-Wiedergabe direkt unter Mac OS X nähern können...


Blaue Grüße an alle Mini-Enthusiasten!
Kurze Vorrede, da dies meine erste Rezension als Blogeintrag ist: Ich werde mich eher auf Filme konzentrieren, die etwas abseits vom Mainstream liegen oder sonstwo im Ausland herausgekommen sind und hier (vielleicht) gar nicht oder erst viel später herauskommen werden. Bei der Bewertung halte ich mich an Chrisors Punkteschema; ich hoffe mal, daß er trotzdem weiterbloggt, nachdem die Flutung von BluLife mit vielen, hmm, Nicht-Originalbeiträgen vernünftigerweise zurückgegangen ist. An dieser Stelle auch meinen Dank an viele Eindrücke, die ich durch das Lesen seines Blogs gewonnen habe. Ersetzen will ich Dich nicht, Chrisor, nur ergänzen

Die Milleniums-Trilogie von Stieg Larsson ist ja überall ein Bestseller geworden und die Verfilmung des ersten Teils ist nun vor knapp zwei Wochen auch in deutschen Kinos angelaufen. Die Veröffentlichung von DVD und Blu-Ray in Deutschland ist erst für den 30. April 2010 vorgesehen. Nachdem ich vor kurzem die Bücher verschlungen hatte und sah, daß es zumindest den ersten Teil bereits in Schweden zu kaufen gibt, mußte ich zuschlagen und mir den hochgelobten Film selber ansehen.

Wie das Buch wurde der Film in Deutschland "Verblendung" getauft, während er im Original "Män som hatar kvinnor" (Männer, die Frauen hassen) heißt. Eine typisch "nordische" Ausgabe, nur mit der Originalsprache Schwedisch versehen und untertitelt in den wichtigeren skandinavischen Sprachen. Schwedischkenntnisse sind also Pflicht bei dieser Fassung.



Details

Sprachen: Schwedisch (DTS HD MA 5.1 sowie Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch
Bildformat: 1080p HD Widescreen 2.53:1
Länge: 153 Minuten
Extras:
  • Trailer von "Flickan som lekte med elden"
  • "Teaser" von "Luftslottet som sprängdes"


Film (4/5):

Das Drehbuch hält sich eng an Larssons Vorlage, strafft zugleich aber die Handlung, ohne daß der Film deswegen weniger nachvollziehbar wäre. Beispielsweise wird der im Buch ausführlich geschilderte lange Aufenthalt von Michael Blomkvist und Lisbeth Salander in dessen Sommerhaus überhaupt nicht erwähnt. Auch das Verhältnis zwischen der Chefredakteurin der Zeitschrift Millenium, Erika Berger und Blomkvist, kommt nicht zur Sprache. Statt dessen konzentriert sich die Handlung im wesentlichen auf das abgelegene Örtchen Hederstad, in dem Blomkvist seine Recherchen mit Hilfe von Lisbeth vorantreibt und in dem es dann auch zu dem spannungsgeladenen Finale kommt. Heraus gekommen ist ein hochklassiger Thriller, der deutlich über dem Niveau von Verfilmungen schwedischer Krimis wie von Mankell oder dem der Krimiserie Beck liegt. In den zweieinhalb Stunden kommt nie Langeweile auf, es ist eine der Romanvorlage wirklich würdige Verfilmung. Auch wenn einige Spötter meinen, das liege nur daran, daß man einen dänischen Regisseur (Niels Arden Oplev) verpflichtet hatte...

Bild (3,5/5):

Das Bild ist sicher nicht auf Referenzniveau, aber zeigt gerade in den vorhandenen Landschaftsaufnahmen die Möglichkeiten des Blu-Ray-Formats. Die Schärfe ist gut, was bei Charakteren wie der kantigen und unnahbaren Lisbeth Salander sehr gut herüberkommt, ist aber insgesamt nicht atemberaubend; Filmkorn ist nur selten zu sehen. In jedem Fall aber eindeutig über DVD-Niveau.


Ton (3/5):

Mit meiner Mini-Surround-Anlage kann ich nur begrenzt gute Aussagen machen. Die Abmischung hat jedenfalls nicht das Zeug, um vorne zu landen. Hier und da läßt sich der Sound im hinteren Bereich verorten, bleibt aber meist homogen, ohne jedoch irgendwie dumpf oder muffig zu klingen. Man hätte mehr draus machen können, so daß ich es persönlich als ordentlichen Durchschnitt einordne.

Extras (1/5):

Für einen Kassenschlager und Film dieser Güte darf man wirklich mehr erwarten. Weder eine Kommentarspur (die ich allerdings eh höchst selten verfolge) noch sonstige über den reinen Film hinausgehende Extras sind zu finden. Lediglich der Trailer für den zweiten Teil "Flickan som lekte med elden" (dt. Titel: "Verdammnis"), seit Ende September im schwedischen Kino, und die ersten Bilder aus dem dritten und vorerst letzten Teil "Luftslottet som sprängdes" (dt. Titel: "Vergebung") als "Teaser" sind von dem dürren Menu aus erreichbar. Das Angebot somit genauso karg wie durchschnittliche skandinavische Krimi-DVDs etwa aus der Beck-Reihe, eigentlich indiskutabel.

BD-Kaufbewertung: (**/***)

Weil der Film einfach sehr gut ist, bekommt er letztendlich zwei Sterne, von der technischen Umsetzung und dem Umfang der Blu-Ray tendiere ich eher zu einem Stern. Wer nicht eine Sammelleidenschaft für skandinavische Krimiverfilmungen hegt, kann sich den Film auch ruhig erst mal ausleihen. Ich hoffe, daß für die deutsche Ausgabe noch ein wenig mehr geboten wird, Details gibt es allerdings noch nicht.


Trailer:

Trailer für die deutsche Fassung des Films:




Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
Update: Abschnitt mit Gerüchten über Blu-Ray im Mac überarbeitet (22.10.2009)

Wie vielen ja bekannt ist, eignet sich der Mac mini von Apple ganz vorzüglich als Medienzentrale im heimischen Wohnzimmer. Leise, mittlerweile auch mit genügend Leistung im Graphikbereich, ideal für's Filmegucken z.B. am 24" Cinema Display oder dem neuen 27"er iMac, wenn man sich denn bisher kein Heimkino im größeren Stil leisten konnte. Die gängigen Medien werden ja auch problemlos unter MacOS X abgespielt, nur die von uns allen geschätzten Blaustrahlscheiben leider nicht.

Ich hatte es aber nicht mehr eingesehen, warum ich His Steveness ("Blu-Ray is a bag of hurt") weiter Gehorsam leisten sollte und habe mein Gerät auf Blu-Ray-Betrieb umgerüstet. Mein 24"er Monitor mit seiner nativen Auflösung von 1920x1200 kann's ja schließlich auch, und das in wirklich guter Qualität. Seit einigen Monaten schaue ich jetzt Blu-Ray direkt mit meinem mini und bin mit dem Ding auch schon im Freundes- und Bekanntenkreis unterwegs gewesen, um dort in Sachen Blu-Ray zu missionieren (was übrigens schon sehr gut geklappt hat...).

Ich bin gebeten worden, meine Erfahrungen mit dieser (leider) noch sehr seltenen Kombination mal per Blog mitzuteilen und will das gerne tun. Um keinen irrsinnig langen Blogeintrag zu generieren, den ich dann letztendlich wahrscheinlich doch nicht schreiben würde, werde ich dies peu à peu machen:

Bevor jetzt jeder schon nach Teil 3 lechzt: ein vernünftiger Regelbetrieb mit Blu-Ray auf dem mini unter Mac OS X ist noch nicht zufriedenstellend möglich, aber es wird nach und nach besser und ich hoffe, in nicht allzu ferner Zukunft Windows deswegen nicht mehr starten zu müssen.

Leider hat Apple auch in der neuesten Runde von Produktvorstellungen am 20. Oktober keine Unterstützung für Blu-Ray in Hardware und Software eingebaut, obwohl das 16:9-Format der neuen iMacs ganz klar in diese Richtung zeigt. Dennoch hat gerade der 27"er iMac die Möglichkeiten etwas erweitert, siehe den Abschnitt Anschlußmöglichkeiten im ersten Teil.

Wer in diesem Zusammenhang bestimmte Aspekte behandelt sehen möchte oder Fragen hat, die in den Blogbeiträgen abgehandelt werden sollen, kann dies ja öffentlich in Kommentaren oder privat per PN gerne tun.

Allen weiterhin viel Spaß mit unserem blauen Hobby! (Lieber blau gucken als blau... ok, lassen wir das)

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