Blog von Schlumpfmaster

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Heute geht es mir um ein leidiges Thema. Ein derart leideiges sogar, dass es uns Heimkinofans bereits zu Zeiten der DVD ein Dorn im Auge war. Zwar hört man von Vertretern der Industrie wie toll sich der Blu-ray Markt mittlerweile auch in Deutschland entwickle usw. aber die Geschäftsgebaren sind komischerweise immernoch die gleichen.

Klar Profitmaximierung kann kaum einfacher sein, als wenn man ein und das gleiche Produkt mehrfach je Kunde verkaufen kann. In AUsnahmefällen kann ich sogar nachvollziehen, wenn eine Kioschnittfassung zuerst erscheint und eine Langfassung erst später auf DVD und BD erhältlich ist. Aber in keinster Weise ist es für mich gut zu heißen, dass eine Langfassung in einem Land von Anfang an erscheinen wird, während wir mal wieder in die Röhre schauen und uns mit einem verstümmelten Filmchen zufreiden zu geben, der laut Umrechnungskurs in Deutschland bereits teuer ist, als die Deluxe-Super-Duper-Extended-Director´s Cut-Final Ultiate Edition in den USA!!!

Letzten Endes gehört es je nach Genre ohnehin bereits zum guten Ton einen Film für die Kinoauswertung in erster Instanz bereits aufs übelste zu verstümmeln, nur um die Kundschaft im Heimkinosektor dann ein Jahr nach DVD-Release der Kinofassung als die heilige Kuh des Franchise neu zu vermarkten! Hier gibt es manche Studios die schlimmer sind als andere, und wiederum Genre, die hiervon ganz besonders betroffen sind.

Da wäre zum Beispiel der gemeine Fantasy-Film:
Herr der Ringe hatte es vorgemacht - klassische "High-Fantasy" muss nunmal episch sein und waren die Kinofassungen bereits atemberaubend schön fotographiert und detailreich, so veröffentlichte New Line bzw. WB mit den Extended-Editionen die Mutter alles Langfassungen.
Es folgten Filme wie Die Chroniken von Narnia, Eragon, Harry Potter um nur ein paar zu nennen. Ihnen allen gemein ist der Umstand, dass man die Filme für die Kinoverwurstung entweder massiv beschnitt (Harry Potter ab Teil 3) oder unnötige Szenen von 5 bis 10 Minuten nachträglich für die DVD-Auswertung zufügte (Narnia). Und dann gibt es freilich noch diese Filme, die dermaßen totgeschnitten wurden, dass der angedachte DC (die ursprüngliche Endfassung des Regiseurs bevor das Studio hand angelegt hat) erst garnicht veröffentlicht wurde (Eragon).
Aber auch die Bombastfilme a la Gladiator oder Königreich der Himmel liegen jeweils in einer längeren Fassung vor: waren es bei Gladiator nur vereinzelte Szenen, die auch bereits vom ersten DVD Release (die Deleted Scenes) bekannt waren, bekam Königreich der Himmel einen amtlichen Director´s Cut spendiert, der lange Zeit vom Studio vehemment dementiert wurde, obwohl sich der Regisseur bereits kurz nach Kinostart veriet. Diese Lügen machen das ganze dann letztlich noch schlimmer, als es ohnehin schon ist, doch nun in Zeiten der BD geschiet letztlich das gleiche.

Ein Schema ist dabei nicht einmal klar zu erkennen, denn das gleiche Studio, dass einen nachweislich existierenden DC bei Film A zurückhält und die Existenz dementiert, kann bei einem zweiten Film auf einmal direkt die von den Fans favorisierte Fassung releasen. Doch wenn nun bereits uralte Katalogtitel, die auf DVD bereits seit Jahren in einem vorallem auch besseren Director´s Cut oder eben Extended Cut vorliegen auf BD bei Erst-Release nur in der Kinofassung erscheinen, wird es richtig ärgerlich!

SCI-FI und Comicfilme:

So geschehen bei der aktuellen Start Trek Movie Box der Teile 1-6, also die Filme mit der klassischen Enterprise-Crew. Denn Teil eins, wie auch Teil zwei sind seiner Zeit in der sogenannten Special Edition-Serie als Doppel-DVD Set erscheinen, Teil eins bekam neben einem neuen Schnitt sogar teils neue Effekte spendiert. Die zusätzliche Szene mit Christian Slater in Star Trek 6 fällt hier natürlich weniger ins Gewicht, jedoch fragt man sich als ohnehin leidgeplagter Star Trek Fan, wie es Paramount immer wieder fertig bringt ihre wohl treueste Fangemeinde/Kundschaft dermaßen bescheiden zu behandeln, dass man nun sogar solch grundlegende Klassiker in einer bereits seit Jahren überholten Fassung auf dem Heimkinoformat der Neuzeit releast.
Ein weiteres Ärgerniss aus dem Hause Paramount ist derzeit sicherlich die Ankündigung, dass der DC des Comic-Krachers "Watchmen" nur in den USA erscheinen wird, während gesamt Europa sich mit einem ganz eindeutig komprimierten Erguss des eigentlichen Filmes begnügen soll. Zwar kann in diesem Fall unter Umständen Paramount/Viacom garnichts dafür (die Rechte in den USA liegen bei Warner), aber das Ergebnis für den europäischen bzw. deutschen Kunden ist nunmal das gleiche...

Auch bei anderen Filmen fällt dies natürlich auf und ein psotiives Beispiel ist die ebenfalls neue Ankündigung Disney "Sin City auch außerhalbb der USA im Recut, sowie in der Kinofassung auf BD in einem Set zu veröffentlichen.
Natürlich muss man bei solchen Titeln auch immer festhallten, dass länger und ausführlicher nicht immer gleich besser sein muss - Sin City gefällt mir in seiner Kinofassung beispielsweise besser als der linear zusammengeschnittene XXL-Cut des Streifens, da gerade der Schnitt und die episodisch ineinandergreifende Erzählung viel von Sin Citys Besonderheit ausmacht.

Natürlich wird auch dieser Blog an den Geschäftspraktiken der Studios reichlich wenig ändern, aber ab und an muss man sich dann doch einmal Luft machen.

Hier sollen im übrigen auch einmal vorbildliche Releases gerade im BD-Sektor genannt werden:

-Ironman
-Hulk
-Daredevil
-Königreich der Himmel
-King Kong
-Die unheimliche Begegnung der Dritten Art
-Blade Runner

all diese Filme sind bei ihrem ursprünglichen BD-Release bereits in einer längeren Fassung als im Kino erschienen oder sogar in mehreren Schnittfassungen enthalten.

Diese Aufstellung ist sicherlich alles andere als Vollständig, zeigen aber auf, dass es ebenn auch anders geht. Ich jedenfalls habe meine Rorschach-Edition gerade abbestellt und begebe mich auf die Suche nach jemandem, der mir vielleicht die Nighowl-Edition von "Watchmen" aus den USA bestellt...

In diesem Sinne
Der Schlumpfmaster
Ja ich weiß, überall geistert es durch die Medien und es war ein medialer Paukenschlag ohnegleichen, doch nachdem der erste Schock nun vorüber ist, will ich mich auf m

Ja ich weiß, überall geistert es durch die Medien und es war ein medialer Paukenschlag ohnegleichen, doch nachdem der erste Schock nun vorüber ist, will ich mich auf meine Art und Weise vom King of Pop verabschieden.

Michael Jackson hatte sicherlich keine schöne Kindheit und doch nahm man ihn gerade später als Erwachsenen als ein seltsames, weltentrücktes Kind wahr, das sich vollkommen der Wahrnehmung und Richtbarkeit der normalen Welt zu entziehen schien.  Doch auch wenn man nicht wirklich wissen kann, ob er ein Opfer des amerikanischen Rechtssystems und profitgieriger Eltern war, ganz zu schweigen das Opfer seines eigenen Vaters, oder ob er selbst auch Täter gewesen ist, so ist er ein Mensch der stets sehr zerbrechlich und verletzlich erschien, ja nach der Liebe anderer Menschen süchtig war.

 

Ob er ein guter Mensch gewesen ist wage ich nicht zu beurteilen, doch was ich beurteilen kann, ist die Tatsache, dass kaum ein anderer Künstler dermaßen viel erreicht hat, wie MJ.

 

Bereits von Kindesbeinen an, stand Michael auf der Bühne, tanzte und sang sich mit den Jackson Five an die Spitze der damaligen Motownszene und war eigentlich schon damals der Star der Familie. Sein erstes Soloalbum beinhaltete bereits bis heute geliebte Klassiker seines musikalischen Schaffens, bis er mit DEM Kultalbum der 80er Jahre endgültig unsterblich wurde. Thriller war ein makelloses, ja perfektes Popalbum, zwar verarbeitete Jackson auch auf diesem Album immer wieder die musikalischen Einflüsse seiner Kindheit. Der King of Pop war geboren und sollte Rekorde brechen.

 

Noch bevor mit BAD Jacksons vielleicht markantestes Werk erschien, sorgte er bei seinen gigantischen Konzerten, welche an Bombast, technischer Perfektion und optischer Darbietung durch nichts übertroffen werden konnte, für eine Massenhysterie, welche seit den Tagen der Beatles nicht mehr zu erleben war. Die Bilder der zusammenbrechenden Fans sind mir bis heute in Erinnerung geblieben und was einige Jahre später bei jeder erfolgreichen Boygroup zum guten Ton gehörte, war für mich seit diesem frühen Zeitpunkt untrennbar mit dem Alien der Popkultur verbunden. Die Ikone die niemand zu erreichen wagen konnte.

 

Sein Megadeal mit Sony war genauso unerreichbar für andere große Namen, wie sein äußerst lukratives Leben als Werbefigur. Pepsi, L.A. Gear, um nur einige zu nennen, aber vor allem sein musikalischer Background. Niemand verstand es dermaßen tiefgehende Popsongs zu schreiben und schreiben zu lassen – einem Musikstil, der vor allem für absolute Massenkompatibilität steht und somit meist an banalem musikalischem Kontext nur so trieft, wurde von Jackson und den musikalischen Wegbegleitern der damaligen Zeit auf ein Level gehoben, dass bis heute von kaum einem Künstler in der Welt der Popmusik erreicht wird.

 

Die Musiker mit denen Jackson im Studio, wie auch Live arbeitete waren stets die besten ihrer Zunft und dies nicht nur vom Namen her. Wer sich an die Gitarrensoli eines Edward Van Halen, Eric Clapton, Slash oder der Live in den 80er Jahren bemühten Gitarrenvirtuosin Jennifer Batten mit dem damals charakterlichen wasserstoffblondierten Langhaarirokesen erinnert weiß, sie holten das Beste aus sich heraus, wenn sie für den einzigen Popkünstler arbeiteten, der von all diesen Größen ihres Fach respektiert wurde.

 

Millionen von Menschen wurden während ihrer Kindheit und ihrer Jugend von der Musik Michael Jacksons beeinflusst und geprägt. Viele von uns haben wohl unzählige Stunden damit verbracht uns in den Klängen nieder zu betten, mit ihnen zu träumen, zu feiern, zu trauern, zu hoffen.

 

Michael Jackson hinterlässt drei Kinder und Millionen von Fans, die ihn wohl für immer in Erinnerung behalten. Denn ob er nun ein guter Mensch war oder nicht, ein Opfer oder ein Täter steht mir nicht zu zu beurteilen – ich kannte den Mann Michael Jackson nicht, aber seine Musik begleitet mich bereits seit vielen Jahren und bereichert mein Leben, wie nur wenig andere es vermocht haben und dafür wird er mir in Erinnerung bleiben.

 

Ruhe in Frieden Jacko
 
 
"The 4400" war ursprünglich eine Miniserie des früheren Star Trek- DS9-Showrunners Ira Stephen Behr, welche auf einer Idee von Rene Enchevaria (Next Generation, DS9…) basiert und als abgeschlossenes Projekt geplant war (Staffel 1) und Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugen konnte.
 
Die Grundhandlung ist recht schnell erzählt:
Nachdem ein Komet urplötzlich seinen Kurs ändert und anstatt an der Erde vorbei direkt über den USA in die Atmosphäre eintritt, ruft dies National-Security auf den Plan. Doch anstatt einer Naturkatastrophe entpuppt sich der Komet als ominöse Energiequelle die ein Paar Überraschungen bereithält.
 
Unter den Agenten befindet sich auch Tom Balwdin, dessen Sohn Kyle, der seit mehreren Jahren, nach einem mysteriösen Vorfall im Koma liegt. Kyles Cousin und bester Freund Shawn ist besagter Nacht spurlos verschwunden.
 
Als die Saatsdiener am Ziel der Energiequelle ankommen, machen sie eine überraschende Feststellung. Sie verschwidnet und hinterlässt 4.400 unbekannte Personen, die, wie sich bald herausstellt, über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entführt wurden und nun alle zur gleichen Zeit und um keinen Tag gealtert wieder zurückkehren. Ebenfalls mysteriös sind die augenscheinlichen Fähigkeiten, die von manchen 4400- so bald die offizielle Bezeichnung der Gruppe von Menschen- entwickelt werden. Anscheinend verfolgen die Entführer einen Plan in dem die 4400 rätselhafte Puzzleteile darstellen, die die Zukunft der Menschheit nachhaltig verändern soll.
 
Besonders pikant ist jedoch, dass auch Kyles Cousin Shawn unter den 4400 ist. Während Tom seinen Neffen für Kyles Zustand verantwortlich macht, versucht dieser nach anfänglicher Quarantäne, in sein altes Leben zurückzufinden. Doch dies scheint unmöglich, geht er aufgrund der nicht vorhandenen Alterung schließlich mit seinem jüngeren Bruder in eine Klasse und wird von allen als Freak angesehen, außer von der Freundin seines Bruders.
 
Die weiterführenden Staffeln:
 
Nach dem enormen Erfolg der Miniserie wurde von CBS schnell entschieden, die teils offene Handlung (was jedoch zum Handlungskonzept gehörte) weiterzuführen. Zwar war gerade die 2. Staffel noch aller Ehren wert, aber bereits hier zeigten sich erste Abnutzungserscheinungen. War die Herkunft der Entführer zwar noch unbekannt, konnte man schnell den Eindruck gewinnen, sich teilweise im Kreis zu drehen. Doch mit Staffel 3 war die mysteriöse Grundstimmung soweit verwässert, dass das Geschehen teils uninspiriert und langweilig wurde, sich zum Ende hin aber wieder stabilisieren konnte. Doch die Serie hatte längst mit heftigem Zuschauerschwund zu kämpfen. Nach langem Ringen der involvierten Star Trek-Veteranen bekam die Serie eine 4. Staffel, doch ein Jahr später war dann endgültig Schluss, wodurch die Handlung nicht abgeschlossen wurde.
 
Leider muss man sagen, dass der Sender der Serie mit dem unvermittelten Ende eigentlich keinen Gefallen getan hatte. Funktionierte das offene Ende der ursprünglichen Miniserie noch grandios, war man in den darauf folgenden Staffeln soweit in die Materie vorgedrungen, dass die Serie als Gesamtes letztlich gar kein richtiges Ende aufweist.
 
 
War die anfängliche Krux sehr vie versprechend, empfinde ich die weiteren Staffeln zwar nicht als schlecht, jedoch zogen diese deutlich den Kürzeren in direkter Konkurrenz zu anderen zu diesem Zeitpunkt laufenden Serien. Dabei kann man sich auch nicht dem Eindruck erwehren, dass die Verantwortlichen nach der Verlängerung um Inhalte ringen mussten, um die Episodenanzahl die vom Sender vorgegeben wurde zu erreichen. Was bleibt ist jedoch eine wirklich interessante erste Staffel, die meines Erachtens deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
 
Wer die Reihe also noch nicht gesehen hat, sollte zumindest Staffel 1 einmal eine Chance geben.
 
In diesem Sinne
Euer Schlumpfmaster


Ha!!
Endlich ist unser Fellverdrescher wieder aus dem hohen Norden zurück und so werden wir es morgen Abend endlich wieder ordentlich krachen lassen!!

In der kommenden Woche steht zudem unser Proberaumumzug an, welcher uns ebenfalls schon ganz zappelig werden lässt: Drei Räume, inklusive Trennscheibe zwischen dem Aufnahme/Probebereich und unserer zukünftigen Recordingzentrale. Also wird unser neuer Proberaum weit mehr sein, als nur ein Zimmer mit Eierkartons oder Schaumstoff an den Wänden in dem 6 Verrückte wagemütige Songs zusammenschrauben.

Zwar fehlen derzeit die vorzeigbaren Aufnahmen, da wir natürlich eins nach dem anderen regeln müssen, doch das Songmaterial reift und gedeiht prächtig. Ende des Jahres wird Vaganza wohl definitiv die ersten Gigs fahren und freut sich natürlich über jeden interessierten Besucher.

Wenn die ersten Termine spruchreif sind, werde ich das hier aber natürlich wie gewohnt kund tun!

Und sobald der Umzug fertig ist und wir das ein oder andere Eqipmentproblem endgültig behoben haben, werden auch die Aufnahmen mit Hochdruck weitergehen.

Als Erklärung: Wenn unser Proberaum fertig hergerichtet ist, sind wir in der Lage in einer sehr guten Klangqualität die Bandperformance Live mitzuschneiden. (für vage Eindrücke, wie das klingen könnte, darf man sich auf unserer Myspace-Seite natürlich gerne mal die zwei Probeaufnahmen anhören, welche ebenfalls unter ähnlichen Umständen Live eingespielt wurden- Der Link zur Seite gibt´s auf meinem Profil)

So rock on
Euer Schlumpfmaster

Vorweg sage ich gleich eines vorweg – ich liebe Film-Franchises!! Nichts treibt mir mehr Freudentränen ins Gesicht, als eine überbordende, epische Geschichte mit mächtig Action, Drama und keine Ahnung was noch. Auch hinsichtlich Remakes und Reinterpretationen bin ich kein genereller Gegner und so manche Neuverwurstung eines Hollywoodklassikers konnte mich begeistern, aber was man derzeit auf einschlägigen Film- bzw. Kinoseiten im Netz liest, lässt einem nur noch die Galle hochkommen.

 

Dies ist ein ganz großes Dilemma für mich, denn dabei erwischt es auch immer häufiger meine Alltimefavourites, welche nun wirklich kein Remake nötig hätten aber noch häufiger reden wir von Stoffen, bei denen im Vorfeld schon klar ist, dass man nur den Namen der Lizenz vergewohltätigt.

 

Der neuste Trend neben romantisch säuselnden Klatschromanvampiren im "Zwielicht" und den obligatorischen Fortsetzungen und Remakes klassischer Stoffe, sind die so genannten Reboots eines Franchise. Die Kuh wird als zweimal gemolken, einmal von hinten, wie es sich gehört und dann kommt alles nochmals "taufrisch" und fängt von vorne an. Wenn alles gut geht ist es eine Film und TV-Reihe, welche tatsächlich genug Potential bietet und ein Team sich des ganzen annimmt, dem das Original am Herzen liegt. Das besondere an einem  "Reboot" ist wohl in erster Linie der Umstand, dass es quasi neu gestartete Filmreihen betrifft. Gerade im Comicbereich trifft man immer häufiger auf neue Umsetzungen eines Stoffes der vor wenigen Jahren gerade einmal im Kino war!

 

-          Hulk

-          Punisher

-          Bald Daredevil

-          Definitiv Fantastic Four

 

Im Serienbereich Knight Rider, Beverly Hills 90210, Melrose Place, Bionic Woman etc…Neues kommt dabei doch eher selten zum Vorschein. Während BSG 2003 (Battlestar Galactica) auch nicht alle Fans der alten Serie zufrieden stellen konnte, war sich das Groh der einschlägigen Kritiker sich zumindest einig, dass es sich bei BSG 2003 um eine der ambitioniertesten Serien der Neuzeit handelt.

 

Ohnehin steht Hollywood derzeit verstärkt auf 80er Jahre Jungenspielzeug, Comics, Romane und eben 70er und 80er Fernsehserien.

 

Wurden in der Vergangenheit bereits solch Pflaumen wie Starsky & Hutch abgeliefert plant man in der Traumfabrik nach dem einigermaßen gelungenen Dukes of Hazzard Kinoumsetzungen von McGyver, A-Team, Avatar – Der letzte Airbender. Dabei interessiert mich zumindest letzterer.

 

Doch bereits umgesetzte Stoffe werden auch wieder groß aufgezogen und so plant Stephen Norrington, seinerzeit hoch gehandelt nach seinem grandiosen Blade Teil 1, Alex Proyas Kultklassiker "The Crow" neu zu verwursten - eine selten dämliche Idee, kann der Film an den Erwartungen letztlich nur scheitern. Aber dies ist nur der neuste bestätigte Schrott. Selbst ein Remake zu Highlander hält sich in der Gerüchteküche hartnäckig und man höre und staune, auch die 90er "Überserie" The Highwayman" soll seinen Weg auf die Leinwand finden .

 

Die neusten Entdeckungen der Traumfabrik sind jedoch Animestoffe, welche ins amerikanische transportiert werden und auch in Hollywood mit Hollywood-Schauspielern und Hollywood-Drehbuchautoren kreiert werden und damit wohl schon recht bald die Nachfolge des Hasbro-Mattel-Spielzeugfilms in der Hitliste der Hollywood-Macherei ablösen wird. Neben dem Last Airbender, will Warner eine amerikanisierte Realsfilmadaption des Mangaklassikers "Akira", Dreamworks versucht sich an "Ghost in the Shell" und "Keanu Reeves wird demnächst mit der Beebob durchs All düsen.

 

Ganz abzuschreiben sind die Spielzeugimperien unserer Kindheit aber natürlich auch noch nicht und so stellt sich natürlich die Frage, wann kommt "He-man", wird bei Erfolg auch "She-ra" nachgelegt? Wie sieht es denn mit "Marshall Bravestar, den Galaxy Rangers, Starcom, Mask und Barbie aus? Ganz ehrlich Barbie der Film: Am besten in einer Liveaction-CGI-Mischmaschform – wie sonst sollte man auch Kens makelloses Lächeln realistisch  umsetzen können, wenn nicht mit den neusten Errungenschaften von ILM und WETA??

 

Aber derzeit mögen sie auch das in Hollywood, Die Schlümpfe werden auf echte Schauspieler treffen, Garfield durfte auch noch ein zweites mal an die Lasagne, LOBO wird ab 12 und was bei "Thundercats" rauskommt wird wohl auch schon die ganze Welt in Erfurcht erstarren lassen. Um die Wartezeit bis dahin zu verkürzen, gönnen wir uns dann eben Transformers und G.I Joe, die xte Verwurstung des Mumie-Franchise, schmachtende Teenies, die entweder tanzend und hüpfend den Schuldalltag bestreiten und als Belohung sogar noch als Jack Sparrows Sohn in Fluch der Karibik 4 gehandelt werden. Und da man ja auch noch nicht genügend Remakes auf der Pfanne hat legt – schiebt man da noch ein paar zwischen rein. Ja genau – Superman ist zwar erst 4 Jahre alt, aber so mancher Storytwist hat den Verantwortlichen bei WB wohl nicht so zugesagt – neben dem Umstand, dass man das natürlich unmöglich feststellen kann, bevor man geschätzte 300 Millionen US-Dollar verbratet sich begeistert von Bryan Singers "Vision" zeigt um dann auf einmal alles doof zu finden.   Wetten bei einem Einspielergebnis von über 600 bzw. 700 Millionen wäre der Film ein Meisterwerk! Singer würde sich schnell verp…sen und keinen zweiten Teil mehr machen und "schwups" würde WB direkt einen Reeboot initiieren, denn ohne den Regisseur….vielleicht hätte man sich aber auch einfach mal nur mit den Fachleuten aus eigenem Hause unterhalten sollen – schließlich ist DC-Comics "A Time Warner Company" und somit Teil der Familie.

 

Nichts gegen Remakes, Reinterpretationen, Spielzeugverfilmungen, Serienadaptionen, Reboots, Fortsetzungen, Literaturverfilmungen etc. Auch nicht jeder Film der oben erwähnt wurde ist in meinen Augen schlecht, aber es stellt sich trotzdem die Frage, was kommt denn danach, wenn diese Trends nun bereits soweit gehen, dass man ganz offensichtlich ungeeignete Stoffe auf die Leinwand transportieren will und keinerlei Respekt gegenüber einem genialen und nicht zu übertreffenden Original hat?

 

Und genau dieser Umstand ist es der mich am meisten stört: Hollywood fällt einfach nichts mehr ein! Oder schlimmer noch, sie halten ihr Publikum für dermaßen anspruchslos, dass man keinerlei neuen Stoffe groß angelegt in Produktion schickt, außer man muss einen James Cameron dazu überreden doch bitte mal wieder einen Kinofilm zu drehen, dann bekommt man zwischendurch so etwas wie Avatar. Der dann in drei Jahren ein Reboot bekommt, weil Cameron nach dem 2. Teil erst einmal eine kreative Pause von 20 Jahren machen will und Teil 3 nach 20 Jahren mindestens 21 Jahre zu spät ins Kino kommen würde Nun ja es bleibt einem wohl kaum etwas anderes übrig, als abzuwarten, was als nächstes kommt, ich warte ja noch darauf, dass die Traumfabrik die Volkstümlichen Filmchen au der deutschen Nachkriegszeit für sich entdeckt. Mir fehlt die Adam Sandler Version der "Immenhof-Sendung" und sollte sich Rodriguez doch noch mit seiner frischen Ex-MCGowan zusammenraufen, schaffen sie es vielleicht auch endlich eine Neuinterpretation unser aller "Sissi" zu drehen am besten mit Stakkatoschnitten und Wackelkamera, wenn das verliebte Kaiserpaar über eine grüne Wiese traumwandelt, also dokumentarisch oder wie man dies heut zu tage auch nennt – übrigens soll ja auch Norringtons "The Crow" diese Elemente beinhalten, weniger Mythos, mehr "Realismus", wie geht die Grundstory von "The Crow" noch mal?!?!....

 

Wenn dies so weiter geht, empfehle ich den großen Filmstudios in Übersee dringend die Einstellung eines Stil- und Imageberaters! Fragt mal bei MTV nach, die haben die besten und da wird aus dem absoluten Highschool-Außenseiter der neue Quarterback mit Sportstipendium – nennt sich MTV Made um nur eines der unzähligen Verbrechen des so genannten "Musiksenders" zu erwähnen – andererseits freue ich mich schon auf die kommenden Castingshows – ich habe gehört als nächstes werden dreißig beste Freundinnen von Paris Hilton um den begehrten Job des Platzanweisers in ihrem privaten Pornokino kämpfen, dabei gibt es dann selbstverständlich, Lügen, Intrigen und flotte Dreier bei einer Spezialguest-Stippvisite im amerikanischen Big Brother Haus mit Paris aller aller bester Freundin 2009 (steht schließlich in ihrem Arbeitsvertrag?)als Wertungsrichterin, ach ne Hauptdarstellerin oder…ach egal auf jeden Fall können wir uns sicher sein, es wird ganz großes Kino.

 

In diesem Sinne

Euer Schlumpfmaster

 

Das Thema 3D ist bei Heimkino-, sowie Filmfreunden nun seit einigen Monaten ein zweischneidiges Schwert. Während das eine Lager begeistert von der Technik ist und am liebsten alle großen Blockbuster in 3D geniesen wollen, häufen sich nach und nach auch Stimmen, die eine schnelle Abnutzung des Phänomens für wahrscheinlich halten, andere wiederum sind generelle Gegner des 3D-Kinos.

 

Dabei gibt es sicherlich wie immer ein Für und ein Wider zu dieser Thematik. Meine bisherigen Erfahrungen mit 3D-Filmen erheben selbstverständlich nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder der Richtigkeit. Sie sollen einzig und allein meine Meinung und meinen Standpunkt zu dem Thema widerspiegeln.

 

Ich persönlich gehöre der Gruppe der 3D-Skeptiker an. Auf der einen Seite finde ich die Vorstellung fantastisch Filme in drei Dimensionen in atemberaubender Qualität zu sehen, andererseits hat mir meine Erfahrung mit Avatar 3D, auch durchaus ein paar Kritikpunkte durch mein nun vielleicht weich gekochtes Gehirn getrieben. Aber dazu später.

 

Frühere 3D-Filme wussten mich nicht vollends zu überzeugen. Diese waren oftmals kaum als 3D zu bezeichnen und unterscheiden sich in erster Linie dadurch, dass in der einen oder anderen Szene mal ein Objekt, sei es eine Tasse, oder sonst etwas, aus der Leinwand heraus stach und scheinbar frei im Raum schwebte. Leider kann ich als Cineast mit solchem Firlefanz wenig anfangen und so war für mich klar, dass Avatar für mich ein erster Gradmesser sein würde, ob das 3D-Kino der Neuzeit für mich ein Volltreffer oder doch eher ein Rohrkrepierer sein würde.

 

Nun bekam ich Avatar in unserem heimischen Kinopolis zusehen. In der Vorschau gab es zudem auch noch den 3D-Trailer zu Alice im Wunderland. Bereits hier vielen teils leichte Unschärfen auf, welche scheinbar die Proportionen minimal verzerrten bei entsprechenden Schwenks der Kamera. Was aber, wie sich herausstellte daran lag, dass sich mein Gehirn an die optische Täuschung noch feintunen musste. Trotzdem war das Erlebnis anfangs nicht schlecht und die Szene in der Alice mit der weißen Königin auf dem Balkon stand gefiel schon sehr. Der Film Avatar selbst war anfangs umwerfend in seiner Wirkung. Es ging nicht um vordergründige Effekte sondern vielmehr um eine nie gesehene Tiefenwirkung und damit eine beispielslose Räumlichkeit. So gesehen in der Sequenz in der Sam Worthington seine Stasiskammer in der Schwerelosigkeit verlässt. Oder die Szene in der die hundeähnlichen Kreaturen den Avatar nachts im Dschungel einkreisen. Doch bereits in dieser Szene und auch in der einen oder anderen Szene zuvor (die Displays in der Schaltzentrale der Menschen) zeigten sich unnatürliche Doppelkonturen, wie beim alten und technisch wenig ausgereiften 3D, welches man auch noch aus dem einen oder anderen Freizeitpark kennt. Diese Aspekte empfand ich als Blu-ray Fan nicht einfach nur als störend, sondern ärgerten mich sogar. Das Filmschauen, war durch immer wieder auftretende Unfeinheiten somit auf Dauer vor allem enorm anstrengend, aber es zerstörte mir darüber hinaus den eigentlichen Filmgenuss, denn man wurde durch die Anstrengung in körperlicher Hinsicht immer wieder vom eigentlichen Film abgelenkt.

 

Zudem bin ich der Meinung, dass solche Schwächen im Bild beim neuen stereoskopischen 3D nicht auftauchen dürfen.

 

Nun kann es natürlich sein, dass das Kinopolis keine vollständige digitale Projektion vornahm und somit eine suboptimale Lösung präsentiert wurde, dadurch können sich natürlich auch die Anstrengungen beim Filmgenuss für Augen und Gehirn maßgeblich steigern zudem bei einer Laufzeit des Hauptfilms von deutlich über 2 Stunden. Doch sollte dies ein bleibendes Phänomen des modernen 3D-Kinos sein, so weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass Blockbusterbesuche für mich im Lichtspielhaus demnächst der Vergangenheit angehören werden, denn selbst 2D-Filme, wie Kampf der Titanen und auch Harry Potter 7.1 werden wohl in unserem Kino ausschließlich in der 3D-Konvertierung laufen. Im Fall von Kampf der Titanen allein aufgrund der im Vorfeld bereits bekannten Schwächen des 3D-Transfers, war dies ein enormes Ärgernis.  Den Film habe ich daher bislang auch noch gar nicht gesehen. Auch ist dies eine Entwicklung, die mir aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nicht gefallen will, denn Kampf der Titanen ist ein klares zeichen dafür, dass man in Hollywood, für den schnellen Dollar offensichtlich auch bereit ist minderwertige Qualität zu produzieren – einen Trend den ich mit Nichten unterstützen werde!

 

Nun würde es mich aber natürlich interessieren, wie andere ihre Spielfilmerlebnisse in 3D erlebt haben und damit meine ich nicht die Stärken, denn diese sah ich selbst auch, sondern vielmehr würde mich eine ehrliche Antwort interessieren, ob die oben beschriebenen Schwächen auch anderen in dieser Form aufgefallen sind.

 

Ich bleibe daher vorerst weiterhin im Lager der 3D-Skeptiker und werde mir allein schon aufgrund des Brillentragenmüssens kein entsprechendes Heimkinoequipment zulegen.

 

Freundlichst der Schlumpfmaster


Ein Mann wacht in freiem Fall auf, schnell reagiert er und erfasst seine Situation, legt die Desorientierung ab, dann bricht er durch die Wolken und sieht mehrere hundert Meter unter ihm einen gigantischen Dschungel auf den er zustürzt. Nur knapp oberhalb der ersten Baumwipfel schafft er es seinen Fallschirm auszulösen und geht mit viel Getose leicht abgebremst von seinem Fallschrim und anschließend den Bäumen zu Boden.

 

Die erste Szene des neuen Predator-Films war ein Auftakt nach Maß. Schnell geschnitten, aber dadurch war der Zuschauer von Anfang an mitten im Geschehen. Allein hierfür bekommt der Regisseur einen Stilpunkt von mir. Nach dem Vorspann beginnt dann der eigentliche Film und der zuvor abgestürzte Soldat erforscht die ihm fremde Dschungellandschaft. Schnell stößt er dort auf allerlei andere Menschen. Alles gefährliche Individuen und die meisten mit militärischem Hintergrund.

 

Soweit so gut, denn Predators hält sich nicht mit umfangreichen Hintergrundgeschichten oder einem ausgeklügeltem Spannungsaufbau aus, sondern es geht fast sofort mit der ersten großen Actionsequenz los. Sei es eine ausgelöste Dschungelfalle, die alle Fallen dieser Art mühelos in den Schatten stellt oder die große Jagd der Bluthunde auf unsere "Helden" zu dem Zeitpunkt ist kaum mehr als 20 Minuten der Laufzeit vorbei.

 

In ähnlichem Tempo geht es weiter, nur lassen die Handlungsmotive der ausgesetzten menschlichen Jäger des öfteren zu wünschen übrig. Zwar schafft es Adrien Brody, einen charismatischen und grundsätzlich von seiner Darstellung überzeugenden Kriegsfachmann darzustellen, doch seine schnellen Wechsel vom Teamplayer zum Einzelgänger, nur um sich im Verlauf der Geschichte mit seinem Gewissen herumzuplagen wirkt leider zu aufgesetzt und wenig glaubwürdig.

 

Auch die übrigen Charaktere sind klischeehafte Abziehbilder des 80er-Jahre-Actionkinos, was sonst auch nicht weiter schlimm wäre, allerdings stören oftmals die Dialoge, welche weniger aus markanten und coolen Onlinern besteht, sondern schlicht und ergreifend aufzeigen, worum es den Machern bei diesem Film ging.

 

Da wäre die Scharfschützin, der Söldner, der afrikanische Gangschlachter und der vergewaltigende Messerstecher, ein Arzt und der irre Eremit und einziger Überlebende einer früheren Jagdsaison, das ganze abgerundet mit einem Klischeejakuza, der sich aber im Verlauf des Film einen zugegebener Maßen richtig guten Schwertkampf mit einem der Predatoren liefert.

 

Was als erstes störend auffällt ist die Einführung der Figuren. Als dann schließlich eine der Personen gegenüber Brodys Charakter aufzählt, woher die einzelnen Mitglieder ihrer zusammen gewürfelten Truppe kommen, nur um den nicht zu erwartenden Schwenk hin zu Brody macht und ihre Einschätzung abgibt. Vielleicht liegt dies auh teilweise an der Synchronisation des Films, was sich leider meiner Einschätzung entzieht, da ich den Film in englischer Sprache noch nicht gesehen habe.

 

Trotzdem unterstreichen die Dialoge die Einfachheit und Klischeebehaftung der Gruppe unnötig und trieb mir eher ein schales Grinsen ins Gesicht, als einen nostalgischen Schmunzler.

 

Positiv sind jedoch definitiv die zahlreichen Actionsequenzen zu erwähnen, die zu jeder Zeit zu überzeugen wissen. Die Atmosphäre auf dem fremden Dschungelplaneten schafft es, auch hervorragend unterstützt durch den starken Soundtrack, zu überzeugen und bietet der teils recht heftigen Action eine erstklassige Bühne.

 

Dass dabei zumindest keiner der Charaktere wirklich nervt zeigt, dass die Zusammenstellung eigentlich sehr gut funktioniert, wenn das Ensemble auch nicht die Klasse und Qualität der ersten beiden Teile erreicht. Auch hinsichtlich der Grundstimmung muss ich sagen, dass mir Teil 1 und 2 trotz ihres Alters deutlich mehr zusagen.

 

Teil drei mag auf der Actionseite zwar voll und ganz zu überzeugen und macht vieles richtig, aber eben wie bereits erwähnt auch einige Fehler, während ich bei anders gelösten Details des zweiten Teils nur dachte "anders als Teil eins" jedoch nie das Gefühl hatte "schlechter als Teil eins". Dieses Gefühl taucht auch bei Predators nicht unbedingt häufig auf und letztlich war es sicherlich auch die richtige Entscheidung, den Film als schnörkellosen Actionkracher anzugehen.

 

Aber eben dieser letzte Funke, um für mich in einem Atemzug mit seinen genialen Vorgängern genannt zu werden, will einfach nicht überspringen. Natürlich bieten auch die beiden ersten Filme ein klischeehafte Truppe, um den eigentlichen Hauptcharakter, jedoch wirkte diese Gruppe insgesamt trotzdem glaubhafter oder zumindest insgesamt cooler. Die Einführung der Figuren waren in Teil eins und zwei auch bei weitem nicht so plakativ und ich bin nun mal kein Fan von Filmen, die wenig Handlung aufweisen und trotzdem denken man müsste das offensichtliche in den Dialogen genau zerpflücken.

 

Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer Actionkracher, der dabei nicht zuviel will, aber vielleicht ein wenig mehr hätte wollen sollen, denn so bleibt Predators einmal abgesehen von seinen namensgebenden Widersachern ein solider aber leider nicht überdurchschnittlicher Actionfilm, der deutlich hinter seinen Vorgängern zurückbleibt.

 

Wer also mit wenig Erwartungen hinsichtlich dem sehen eines neuen Kultstreifens ins Kino geht wird unterm Strich das Kino zufrieden und gut unterhalten verlassen.

 

6,5 bis 7 von 10 Punkten


Inception - Die Kritik

6. August 2010

Nach dem ich diesen Dienstag mal wieder ins Kino gehen konnte, gab es für mich keine zweite Wahl. Der neue Film von Christopher Nolan musste es sein, neben Nolans hervorragenden Ruf und der erstklassigen Besetzung machten natürlich die überschwänglichen Kritiken in der Presse den Film zu einem absoluten Must-See-Movie. Und was soll ich sagen, der Film ist tatsächlich so gut, wie geschrieben wurde.

 Story

 Dom Cobb (Leonardo Di Caprio) hat einen außergewöhnlichen Job: er stielt Informationen, für die seine Klienten, übermächtige Großkonzerne, bereit sind entsprechenden Finderlohn zu zahlen. Dabei arbeitet Cobb nicht in dem er Computersysteme hackt oder empfindliche Akten stielt oder kopiert. Er besorgt die gewünschten Informationen direkt aus dem Unterbewusstsein der Geheimnisträger. Er ist der beste seines Fachs doch in letzter Zeit hat er zunehmend Probleme seiner Arbeit nachzugehen. Dieser Umstand wird bereits in den ersten Minuten des Films thematisiert. Denn Cobbs verstorbene Frau bevölkert das Unterbewusstsein des Traumagenten und entzieht sich zunehmend seiner Kontrolle.

 Da Cobb daher die Träume für die Zielpersonen nicht mehr bauen kann, ohne, dass seine Frau, die natürlich ein Produkt seines Unterbewusstseins ist, die Konstruktion kennt, benötigt Cobb endgültig einen Architekten, der die Traumwelten für ihn erschafft und ihn somit vor seinem eigenen Unterbewusstsein schützt.

Denn da ist ein letzter Job, ein Job, der es ihm ermöglichen soll, endlich wieder zu seinen Kindern zurückzukehren, ein Job, wie er noch nie jemandem gelungen ist. Dabei handelt es sich nicht um die Informationsbeschaffung, genant Extraction, sondern darum, der Zielperson eine Idee einzupflanzen, die nach dem Erwachen heranreift und somit zu seiner eigenen wird, eine so genannte Inception. Da eine solche Idee aber nicht einfach eingesetzt werden kann, da die einzige Möglichkeit darin besteht das Zielobjekt dazu zu bringen, selbst diese Idee zu entwickeln, wird die Inception zum wichtigsten und schwierigsten Job, den Cobb mit seinem Team jemals angenommen hat.

Regie und technische Umsetzung

 Nolan ist bekannt für einen wenig effekthascherischen Regiestil, der aber den Blick für das wesentliche niemals verliert und seine Figuren stets im Fokus der Erzählung hält. Auch Inception ist hier keine Ausnahme, trotz des Budgets von ca. 160 Millionen Dollar, wirkt der Film niemals wie ein gewöhnlicher Blockbuster. Der Regiestil ist eher ruhig gehalten, oftmals sogar unauffällig, wodurch der Filmmacher den Protagonisten seiner Erzählung immer den größtmöglichen Freiraum lässt, durch reines und meist ungefiltertes  Schauspiel die Szene  tragen und funktionieren zu lassen. Dabei kann Nolan durchaus auch anders, denn die Actionsequenzen sind beeindruckend und perfekt in Szene gesetzt, doch im Mittelpunkt steht stets die erdachte Geschichte um Inception und die grandiose Schauspielerriege, rund um Superstar Leonardo Di Caprio.

 Trotz dieser klaren Zielrichtung in Nolans Regie ist Inception weder langweilig, noch fehlt es dem Film am Tempo, da Regie- Kamera- und Schnittarbeit perfekt ineinander greifen und eine tatsächlich mitreißende Geschichte transportieren. Die Effekte sind allesamt State-Of-The-Art, doch sind sie trotz der Ausrichtung nicht Mittel zum Zweck sondern dienen ausschließlich dazu, die Geschichte packend, spannend und vor allem glaubhaft darzustellen.

Kritik zum Film

Inception nach dem ersten Ansehen endgültig zu bewerten ist gewagt. Zwar hat man nicht das Gefühl, dass der Film Details enthält, die dem Film bei der Einschätzung des Gesehenen auf Anhieb entgehen, doch ist dies bei der Grundkonzeption von Nolans neustem Film alles andere als ausgeschlossen. Trotzdem ist es ein Film, bei dem man aufpassen muss, um dem Geschehen eindeutig folgen zu können und aufgrund des Endes den Zuschauer mit der Frage zurückzulassen, was genau nun eigentlich passiert ist.

 Die Möglichkeiten sind jedoch “anscheinend“ offensichtlich zu erkennen, für den aufmerksamen Zuschauer, der dies aufgrund der Geschehnisse jedoch aufgrund zweier Facts einschätzt, die darüber bestimmen, welche tatsächliche Ausgangslage tatsächlich zugrunde liegt.

 Diese Facts werden jedoch nicht präzisiert, wodurch Nolan sehr geschickt mit seinen Elementen spielt und der Zuschauer schlussendlich entscheiden muss, was er gesehen hat.

Dabei wirkt Inception aber nicht wie ein klassisches Verwirrspiel, denn Verwirrung macht sich dabei eigentlich nie wirklich breit. Der Film spielt jedoch sehr geschickt mit der Traumwelt und den unterschiedlichen Ebenen und deren Gesetzmäßigkeiten, wodurch ein außergewöhnlicher Triller entsteht, der sich der anspruchsvollen Thematik geschickt annimmt, ohne sich in überbordender Intellektualität verliert, wodurch Inception ein Film geworden ist, der Mitdenken und aufmerksames Anschauen voraussetzt, jedoch genug Zugang bietet, um nicht nur für eine Randgruppe von Cineasten interessant zu sein und somit die Gradwanderung zwischen Anspruch und Mainstream nahezu perfekt meistert.

 

10 von 10 Sternen


Das A-Team (Kürzel für Alpha-Team) ist wohl eine der beliebtesten Actionserien der 80er Jahre. Zeitgenössischer Humor, Action für jedermann geeignet, gepaart mit immer wieder gleichem Plotaufbau, sind die allgegenwärtigen Zutaten für eine Serie, wie man sie nur in den 80ern hatte, inszenieren konnte. Das A-Team sind sie die Nachfolger Robin Hoods und seiner Männer im Sherwood Forrest, oder die Vorgänger des Ganoventrupps aus der aktuellen Privatsender-Reihe "Leverage", aber doch haftet der Besetzung rund um Hannibal Smith, der es liebt wenn ein Plan funktioniert, dem verrückten Murdock, einem genialen Pilot, der nur leider etwas exzentrisch ist und seine Kariere später bei Star Trek TNG und VOY fortsetzte, dem hübschen Faceman, der sein Charisma bereits ein paar Jahre zuvor als Starbuck auf dem Kampfstern Galactica versprühen durfte und dem unwiderstehlichen Mr. T als Kraftprotz und Chefmechanik B.A. Baracus etwas besonderes an. 

20 Jahre nach dem Original-A-Team wird aus Hollywood eine Neuauflage der Reihe fürs Kino präsentiert und muss sich zwangsläufig mit der Kultserie messen. 

Ob Das A-Team – Der Film etwas für Fans ist? Das kommt immer darauf an, wie hoch beim geneigten Zuschauer der Nostalgiefaktor ist und, inwiefern man sich generell mit Anpassungen anfreunden kann, denn das A-Team anno 2010 muss zwangsläufig auch neue gehen, die das Original so eben nicht abdeckt.

 

Die Story

Zu Beginn des Films befinden wir uns in Mittelamerika. Die Protagonisten werden auf witzige und rasante Art und Weise eingeführt, wobei sich die späteren Freunde und Leidensgenossen bis auf eine Ausnahme noch nicht persönlich kennen. Die Action ist zu jeder Zeit unterhaltsam, gut gefilmt und die Sprüche teils zu Anfang schon wirklich lustig. Wobei die ersten Minuten hierbei ganz klar Face gehören.

Letzten Endes führt es die Truppe zusammen, welche anschließend eine spezielle Eingreiftruppe der Rangers formt und auch im Irakkrieg entsprechend mitmischt. Doch bei einem geheimen Auftrag, der die Beschaffung von originalen Druckplatten von US-Dollarnoten beinhaltet, wird das Team aus den eigenen Reihen verraten. Unehrenhafte Entlassung und Militärgefängnis von bis zu 10 Jahren werden verhängt und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

 

Der Film


Der Film hält sich an eine der wichtigsten Grundregeln des Originals, nämlich witzige, actionreiche aber auch absolut unrealistische Unterhaltung zu bieten, dabei schafft es Regisseur Jo Carnahan mit seiner Besetzung durchaus, die lieb gewonnenen Charaktere größtenteils passend zu ersetzen und all die tragenden Elemente in ein zeitgemäßes Äußeres einzufügen. Die Action ist jederzeit rasant und immer wieder durch witzige Sprüche, von Face, Murdock und BA gespickt. Dabei legt man auf physikalische Grundgesetze genauso wenig Wert, wie es der Ton der Reihe einfach auch verlangt, oder dies in dieser Form zumindest 2010 tut. Egal ob die große Actionsequenz zu Beginn, beim Versuch die Druckplatten zu beschaffen, oder der spätere Ausbruch aus unterschiedlichen militärischen Einrichtungen, die in einer ausufernden und sehr witzigen, wenn auch total lächerlichen Actionsequenz gipfelt, in der zwei Drohnen und ein US-Panzer ein nicht geringe Rolle spielen. Auch die Flugsequenzen im Allgemeinen sind immer wieder mit haarsträubenden Manövern Murducks versehen und so bekommt man ein gutes Gefühl für die Truppe und fühlt sich jeder Zeit kurzweilig unterhalten.

Natürlich wird das Team nach seinem Ausbruch verfolgt, vom Verteidigungsministerium genau, wie auch vom CIA, wobei gerade der Gegenspieler auf Seiten des US-Geheimdienstes vor Klischees nur so strotz dies aber immer wieder herrlich überzogen herausstellt. So bleibt das Tempo den gesamten Film lang hoch und lässt auch nicht mehr merklich nach bis zum Ende.

 

 Fazit


Für mich sind gerade die Besetzungen von Face und Murdock perfekt gewählt, einzig Hannibal und BA fallen bei dieser Betrachtung etwas ab, doch funktionieren tun sie alle in ihren Rollen und erfüllen den Part, der ihnen nun mal zugedacht ist. Dabei empfand ich als alten A-Team-Fan den Film als gelungenen Neustart, der eben einige Jahre nach der Serie entstand. Das die Effekte fast vollständig am Computer entstanden sind trübt den Spaß auch nicht merklich und auch die kleinen, wie größeren Filmfehler, wie den Kölner Dom in Frankfurt und ähnliches sind wahrlich zu verkraften, da der Film sich auch gar nicht erst selbst versucht ernst zu nehmen.

 

Hannibal und sein Team treuer Ranger überzeugen auf breiter Flur und erzeugen einige nostalgische Momente und Augenblicke für den Fan. Aber auch Nichtfans der Serie, die nur auf der Suche nach anspruchslosem aber gut unterhaltendem Popcornkino ist, sollten mit diesem Streifen etwas anfangen können. Sicherlich ist der Film nicht perfekt und hinsichtlich des Spannungsbogens könnte man etwas mehr Raffinesse einfließen lassen, aber dann wäre es eben auch nicht mehr das A-Team.

 Filmisch ist der Weg für eine weiterführende Kinoreihe des Actionkults durchaus offen. Alles ist vorbereitet, die Vorgeschichte zu Serie passt ins Konzept und von nun an heißt es: "Rufen Sie das A-Team! Da werden Sie geholfen".

 Ob ein weiterer Film kommen wird dürfte derzeit leider eher fraglich sein, da der erste Teil im internationalen Boxoffice bislang noch nicht glänzen konnte, jedoch reicht es ja vielleicht doch noch, denn Spaß hat er alle mal gemacht.

 

7 von 10


Als 1999 der Sci-Fi-Actionfilm „The Matrix“ in die Kinos kam, überschlugen sich die Reaktionen der Zuschauer. Die bis dato eher unbekannten Andy und Larry Wachowski hatten einen Science Fiction Film geschaffen, der nicht einfach auf überbordende Effekte und eine Standard-Klischee-Story setzte, um die Zuschauer gemütlich zu berieseln, sondern lud diesen zum angeregten Mit- und Nachdenken ein.

 Dass auf der Gegenseite mit der damals für den Film entwickelten Bullet-Time-Technik gleichzeitig auch für das Auge etwas Neues und stil prägendes geboten wurde, soll hierbei aber nicht verschwiegen werden. Gerade die Bullet-Time wurde im Anschluss in einigen Filmen verwendet, sei es in dem Martial-Arts-Actioner „Romeo Must Die“ oder als kleine Anekdote in Dreamworks „Shrek“.

 Dass der Film jedoch über viele Jahre seinen Status weiter ausbauen konnte und nichts an Faszination einbüßte, ist der Geschichte und den mannigfaltigen philosophischen Ansätzen geschuldet.

 Das Konzept

 Matrix bedient sich im Storyaufbau bewährter Storyelemente und Stilmittel. Da ist zum einen der Ansatz der weltentrückten Realitätswahrnehmung der Bevölkerung, der einem jeden Menschen mehr oder minder bekannt ist und mit dem Versuch des Unterbewusstseins zusammenhängt, in seinem Leben eine tiefere Bedeutung zu finden und aus seiner eigenen Realität auszubrechen. Mit diesem Grundgefühl wird eine Grundkonstellation etabliert, welche sich aus genretypischer dystopischer Vision und unterschiedlichen Bezügen zu Literatur, Popkultur und Spiritualität zusammensetzt.

 Nachdem Thomas Anderson seinem Instinkt immer weiter nachgibt um zu ergründen, was die Matrix ist, wir das Momentum des Storytransports über die essentielle Grundkonzeption von Carrolls „Alice im Wunderland“ vorangetrieben. Hierbei wird bereits schnell deutlich, dass man es bei der Matrix, welche anfangs als paradoxe, tief empfundene Isolation des Ichs von der Realität wahrgenommen wird, mit einem Konzept zu tun hat, welches in seinem grundlegendem Gedankengut vielerlei Bezug zu Klassikern der Sci-Fi Literatur und in der Neuzeit der dystopisch-postpokaliptischen Manga und Animekultur Japans aufweist. Hierbei werden die Erklärungen in erster Linie durch die Erläuterungen Morpheus’ sowie der Demonstration der Möglichkeiten innerhalb der Matrix in Form ungewöhnlicher Actionsequenzen geliefert. Während Morpheus in seinen Monologen die philosophischen und wissenschaftlichen Aspekte ergründet, arbeitet vielerlei der dargebotenen Effektsequenzen innerhalb der Matrix auf die Vorbereitung der spirituellen Komponente hin oder transportiert direkte Botschaften durch das gezeigte. Bereits hier wird dem aufmerksamen Zuschauer der Ansatz des Geschichtenerzählens durch optische Symbolkraft nahe gebracht, welcher vor allem in der ambitionierten Fortsetzung „Matrix Reloaded“ von 2003 stark in den Vordergrund gerückt wird – immer noch eingebettet in die Grunddynamik, welche „Alice im Wunderland“ entnommen wurde.

 Dabei werden ab Teil 2 die Bezüge zur Animekunst gesteigert, die klaren wissenschaftlichen Aspekte vertieft und doch ein wenig an den Rand geschoben, während die philosophischen und spirituellen Konzepte an gewicht gewinnen und eine Erzählstruktur und Storyvermittlung aufbauen, welche im Mainstreamkino modernen Mainstreamkino ein Absurdum darstellt, welches sich herkömmlichen Bewertungskriterien, objektiv betrachtet, fast zur Gänze entzieht. Dass dieser gewagte Schritt der Vertiefung und Umkehrung der Erzählformel zum einen sehr mutig war ist unbestreitbar, jedoch wurde diese von vielen Zuschauern nicht als solche angenommen, weshalb der Film filmhistorisch betrachtet heute leider nicht den besten Ruf geniest. Der im gleichen Jahr angelaufene dritte Teil der Saga “Matrix Evolution“ schließt die Geschichte um den Auserwählten Neo und seine Mitmenschen vorerst ab, wobei dies vor allem auf den Kreislauf des Lebens bezogen werden muss und somit wiederum, unterschiedlichen realen Glaubensphilosophien, sowie der geschichtlich bedingten  Wiederkehr der Menschheitsgeschichte zugeschrieben werden kann. 

Da der Autor davon ausgeht, dass geneigte Leser die Filme gesehen haben, werde ich nicht auf jeden Film einzeln eingehen, sondern die Geschichte in seiner Gesamtheit betrachten und auch SPOLIER nicht axtra kenntlich machen.
 

Interpretation der Saga

 Die Matrix Saga vereint verschiedenste Elemente und Denkansätze sowie theologische und metaphysische Versatzstücke zu einem ausufernden Ganzen. Zum einen ist hier die Zentrale Figur des Erlösers, wie man ihn in unserer westlichen Hemisphäre vornehmlich aus der Bibel kennt, genauer, dem Neuen Testament.

 

Neo und Smith

 

Neo – Der Auserwählte:

 Neo ist nach dem Ansatz der Matrix-bezogenen Philosophie die Funktion des Individuums Thomas Anderson und deshalb gemäß der Bestimmung bzw. der Vorsehung sein wahrer Name. Es macht also Sinn sich den Namen der Hauptfigur näher zu Gemüte zu führen.

 Der Begriff Neo kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Neu“, gleichzeitig gibt es diesen Begriff in Form von Akronymen und Anagrammen, welche unterschiedliche Bedeutungen haben. Ein interessantes Anagramm des Begriffs Neo ist One – selbst P.O.D (Payable On Death), verwendeten diesen „verdeckten“ Symbolismus des Namens in Ihrem Videoclip zu „Sleeping Awake“ vom Offiziellen Motion Picture Soundtrack zu „Matrix Reloaded“, um die Gleichsetzung Neos in der Welt der Matrix mit „The One“, dem Auserwählten oder dem Erlöser gleichzusetzen; also Gottes Sohn.

Über die lateinische Bedeutung ist die Brücke zur Erneuerung ebenfalls schnell geschlagen. Das erklärte Ziel des Widerstands der Menschen, sowie Teil der Entwicklung Neos, welche zum Ende des ersten Films erstmals sichtbares Gewicht erhält und sich auf Neo selbst bezieht ist die Erneuerung.

 Eng verbunden ist der Prozess der Selbsterneuerung hierbei mit dem im Film auftauchenden Orakel. Es geht hierbei um den Glauben an sich selbst und die Rolle, die das Schicksal einem vorherbestimmt hat, aber auch die Macht des freien Willens, welches zentrale Themen der Filme darstellen. So wird Neo bei seinem ersten Besuch beim Orakel, entgegen den Behauptungen und Überzeugungen Morpheus’, mitgeteilt, er sei nicht der Auserwählte. Essentiell für diese Szene und die damit verbundene Bedeutung ist der Umstand, dass es nicht das Orakel ist, die es ausspricht, sondern Neo selbst – ergo – solange er nicht selbst die Entscheidung trifft, der Auserwählte zu sein, ist er es auch nicht, der Prozess der Selbstfindung ist nicht abgeschlossen und somit der Start der Selbsterneuerung nicht möglich. Neo selbst spricht es aus und offenbart damit seinen Unglauben in Bezug auf die ihm vorbestimmte (?) Funktion. (Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch das Schild über der Tür des Orakels mit der Aufschrift „Temet Nosce“, welche soviel bedeutet, wie „Erkenne Dich selbst“)
Diese Funktion ist jedoch Teil seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten, die aufgrund seines Geistes, welcher sich über herkömmliche Grenzen der Physik und Wissenschaft in einem Maße hinwegsetzen kann, dass er innerhalb der Matrix bei voll ausgeschöpften Potential nahezu allmächtig sein würde.

In diesem Zusammenhang ist ein in der modernen Psychologie bekanntes Akronym recht faszinierend. Zwar im Detail unzutreffend, der jedoch augenscheinlichste und prägnanteste Punkt bezieht sich auf den Punkt der „Offenheit für Erfahrungen“ des 5-Faktoren Modells zur Persönlichkeitsbestimmung. Das NEO-Modell steht hierbei im Detail für „Neuotizismus“, „Extraversion“ und eben der besagten „Offenheit für Erfahrungen“. Durch die individuelle Namensgebung Neos, kann man also interpretieren, dass das Pseudonym, welches sich der Hauptcharakter noch während seines Lebens innerhalb der Matrix gegeben hat Ausdruck seines Charakters und seiner Funktion ist, noch bevor er diese Funktion bewusst angenommen hat, denn erst durch die besagte Offenheit verfügt Neo innerhalb der Matrix über die Macht diese nach seinen Vorstellungen zu biegen und zu benutzen. Dies führt einen unweigerlich zu der Hauptfragestellung des zweiten Films „Matrix Reloaded“, die Hinterfragung des freien Willens und dem Zwiegespräch Neos mit dem Architekten. 

Agent Smith/Mr. Smith:

 Die Agenten sind in den Filmen „Antiviren-Programme“, welche die Stabilität der Matrix und somit der Maschinen schützen. Die zu vernichtenden Viren, sind die Menschen, welche nicht an der Matrix im üblichen Sinne angeschlossen sind, sondern diese freiwillig infiltrieren und somit nicht nur klare Kenntnisse der Matrix haben, sondern die dort herrschende Stabilität bedrohen. Die klare Definition der Aufgabe dieser Programme ist natürlich offensichtlich, nur wird im Falle des Agenten Smith, eine Verkettung von Zufällen dazu führen, dass er ein Negativ des „Einen“ wird. Durch die Vernichtung des Agenten am Ende von Teil eins erschafft sich dieser durch die Überschreibung seiner Programmcodes durch Neo selbst ebenfalls neu und erhält eine neue Bestimmung, welche in Grundzügen mit seiner vorherigen Funktionen einhergeht. Er ist die Gegenseite der Münze. Da Neo, von den Maschinen auch als Anomalie bezeichnet, aber nicht nur bezüglich der menschlichen Hoffnungen eine Funktion bedient, sondern auch für die Matrix selbst, denn die Matrix selbst erzeugt diese Ungleichnis im ansonsten perfekten mathematischen System der Maschinen, um somit die Konstante Abweisung der emotionalen, irrationalen Menscheit auf die maschinelle Perfektion auszugleichen, wird Mr. Smith nach dessen Selbsterneuerung zur Gegenseite der Gleichung des Auserwählten und durchbricht somit den Kreislauf, der durch die bisherigen Anomalien oder Reinkarnationen des Auserwählten erst möglich wurde – das kalkulierte Ungleichgewicht wird unerwartet ausgeglichen, die Maschinen verlieren die Kontrolle und sind so gezwungen, der Situation erst Rechnung zu tragen. Diese Thematik der mathematischen Gleichung deren Bestandteil die Anomalie in Form Neos ist wird gegen Ende des Films „Matrix Reloaded“ im Monolog des Architekten deutlich.

 Bildsprache und Symbolismus sind tragende Pfeiler der Geschichte

 Bereits in Teil eins wird wichtige Faktoren verbildlicht, dies offengründig in den Actionsequenzen, jedoch auch in ruhigeren Szenen. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Einstellung in der Neo beschliest seine Wohnung zu verlassen und im Club zum ersten mal auf Trinity trifft („Follow The White Rabbit“), ab in den Kaninchenbau, eine Redewendung, die auch von Morpheus später wieder Verwendung findet und sich in Form vieler Details in den späteren Teilen wieder findet. Der Kampf David gegen Goliath (Neo gegen Smith) am Ende von Teil eins zeigt den Tod Andersons und die Geburt des Erlösers, sie zeigt aber auch die Erschaffung seines Gegenstücks (Agent Smith) und beschleunigt den vorbestimmten Kreislauf durch die anscheinende freie Entscheidung Neos, sich seiner Bestimmung zu stellen, diese Anzunehmen und den Kampf fortzuführen, ausgelöst durch die Liebe, welche Trinity vorausgesagt wurde und somit sich bereits hier das Paradoxon andeutet, wo freier Wille endet und Schicksal und Karma beginnt.

 Dieser Aspekt wird vornehmlich in der Kampfsequenz Neo gegen die 100 Smiths deutlich, welche voller Symbolkraft steckt. Neo nimmt den kampf gegen sein eigenes Negativ auf (The One= der einzelne, ergo ist das Negativ die anonyme Masse, gegen die er ankämpft und die sich gegen ihn stellt), dass der Kampf von keiner der Seiten gewonnen werden kann, kommt hierbei nicht von ungefähr und beschleunigt direkt den Zerfll der Matrix, denn in Neo sieht das nun (un)freie radikale Programm Smith seine einzige Bestimmung, den Grund seiner Existenz und bringt ihn dazu seine Funktionen einzusetzen, um dieses Gleichgewicht zu seinen Gunsten zu verschieben, indem er noch mehr Funktionen der Matrix übernimmt und seinen Code kopiert um weiter an Macht zu gewinnen und seine Bestimmung erfüllen zu können. 

Dieser Umstand führt soweit bis die Matrix voll unter seiner Kontrolle ist und ihn und Neo aufgrund der Hilflosigkeit der Maschinen und deren Unfähigkeit dem Programm Smith Herr zu werden zusammenführt in der unausweichlichen Climax in „Matrix Revolution“ Hierbei gibt es natürlich auch den Aspekt der weltlichen Funktion zu betrachten, welche wiederum zum Ende von Teil 2 auftritt und die Brücke zum Finale in Teil 3 schlägt. Aber auch die Autobahn-Sequenz oder die Rettungs-Seuenz Trinitys verdeutlicht die Allmacht des Auserwählten und die vom Architekten thematisierte konkrete Fixierung aus der Neo seine Macht bezieht (die Liebe), aufgrund dieser er alles außer Acht lässt, um diese zu retten und (die aufgewühlten Autos in der Flugsequenz= mögliche Vernichtung vieler Leben) rücksichtslos mögliche Folgen ausblendet.

 Zu Neos Fähigkeiten außerhalb der Matrix habe ich bereits verschiedene Versionen gehört. Zum einen, dass Neo aufgrund seiner Macht eine art W-Lan-Verbindung in die Matrix hat und somit direkt auf die Wächter Einfluss nehmen kann, kombiniert mit einer gewissen metaphysischer Betrachtung kann man jedoch auch interpretieren, das Neo selbst ein fester Bestandteil der Matrix ist. Das Orakel selbst sagt, er war noch nicht soweit und sei deshalb in einer Zwischenwelt zwischen der Welt der Maschinen und der der Menschen gefangen. Dies könnte man also als eine Art Ungleichgewicht deuten, innerhalb der Erneuerung Neos. Während seine Fähigkeiten, seine Vergeistigung, zunehmend expandieren ist die Entwicklung seiner stofflichen Hülle weniger weit fortgeschritten. Durch den Angriff auf die Sucher wird sein Körper überlastet und Neo lädt ein Backup seines Geistes über diese Drahtlosverbindung in die Matrix, wobei er in der Zwischenstation des Trainman strandet. 

Die Auflösung am Ende von „Matrix Revolution“ ist die unausweichliche Auflösung der Gleichung, welche durch die Veränderung Smiths unausweichlich wird und erst durch die Assimilation des Orakles, in dieser Form endgültig ermöglicht wird. Die Opferung Neos für das übergeordnete Ganze, sprich das Überleben der Menschheit und dem erstmaligen Nichtauftretens der Vernichtung Zions, werden die bisherigen Voraussetzungen des ewigen Kreislaufs des Schicksal der Menschheit unwiederbringlich verändert und Neo bringt somit die Erlösung für beide Welten, von denen er selbst gleichermaßen Teil ist - die Welt der Menschen, sowie der Maschinen und entspricht somit dem ewigen Kreislauf der Erneuerung und Widergeburt, welche in allen großen Weltreligionen thematisiert ist.

 Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet sind also auch die Matrix-Fortsetzungen an sich keine flachen Action-dominierten Fortsetzungen des viel gepriesenen Erstlings, sondern mutige und intelligente, weil hoch komplexe Fortführungen der zugrunde liegenden Idee.

 In diesem Sinne verabschiede ich mich, denn ich habe zuviel Wein getrunken, also muss ich jetzt p….n gehen

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