Blog von Michael Speier

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Als Kind war ich ein begeisterter Zuschauer der Augsburger Puppenkiste.
Halt, dass ist nicht richtig. Richtig müßte es heißen: Ich bin, seit meiner Kindheit, ein begeisterter Zuschauer der Augsburger Puppenkiste!



Ach, wie habe ich es geliebt, wenn die Tore der Kiste aufgingen, und die wunderschönen Melodien erklangen, während die Titel auf Pappschildern umklappten.
Und dann ging es los! Eine halbe Stunde lang, war alles in Ordnung. 
Die Katze mit Hut mit ihrem Zappageck, mit Marianne dem Dudelhuhn, dem Lama, Käptn Knaak... da fühlte man sich wohl, da fühlte man sich zuhause.
Aber auch die eher kritischen Geschichten von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer, aus der Feder von Michael Ende oder Die Mumins (beides Serien, die jetzt als Zeichentrickserien ein jüngeres, moderneres Publikum ansprechen), oder Schlupp vom Grünen Stern, Der Löwe, Das Urmel... alles Helden meiner Kindheit.
Schon im Kindergarten habe ich mit meiner Bande "Bill Bo und seine Kumpane" gespielt, und ich habe "Die vergessene Tür" gesucht, und jede Woche, die nach Schema F ablief, habe ich auf "Das Sams" gewartet!
Und dann gab es ein Jahr, da waren all meine Helden zusammen in einem Zug, und haben bei "Wir warten aufs Christkind" die unendlichen Stunden bis zur Bescherung versüßt.

 Warum ich das schreibe?

Weil ich seit 4 1/2 Monaten selbst Vater bin, und mir das aktuelle Kinderprogramm ein Dorn im Auge ist.
Da gibt es Spongebob - der zwar cool ist, aber dann doch nicht ganz für das richtige für Kinder ist, es sei denn, sie haben ADHS (übrigens meiner Meinung nach auch eine Krankheit, die durch mangelndes Austoben entsteht. Das hat es damals nicht gegeben!)
Da gibt es jede Menge Japanische Anime Serien, die vom Prinzip her schon für Erwachsene oder zumindest Teenager konzipiert sind, allerdings im Kinderprogramm laufen. Zuviel Gewalt, zuviel Action, zuviel von allem.
Das liegt auch daran, dass es bei der heutigen Programmvielfalt immer und überall irgendwas fürs Kind gibt. Zumindest nach Meinung der Sender.

 
Damals gab es ARD, ZDF, die Dritten und später RTL. Da liefen Nachmittags um halb drei Sachen wie "Die Märchenbraut", und um drei gings dann raus vor die Tür. 
Heute wird umgeschaltet, wenn es überhaupt sein muss. Irgendwo läuft immer was, meistens pädagogischer Müll.
Sorry, ich mag ja spießig klingen, aber damals war Kinderfernsehen noch schön. Es gab "Spass am Dienstag" mit Danger Mouse und Herr Rossi, aber eben nur Dienstags, und nicht jeden Tag. Wir wussten uns auch so die Zeit zu vertreiben.

 
Was ist aus Metti und dem Li-La-Launebär geworden?
Wo sind die schönen Hanna-Barbera Zeichentricksendungen wie Jogie Bear und Scooby-Doo?
Wo sind die Muppets, die Fraggles, die Schnorchel, He-Man und all die anderen Helden meiner Kindheit?


Zum Glück bin ich auf den Sender Anixe gestoßen. Da laufen Nachmittags die Serien aus meiner Kindheit. Da gibt es He-Man, She-Ra (ich weiß, ich weiß... Action, Brutalität... aber schaut mal hin, da wurde nie jemand verletzt!), Anne mit den roten Haaren... eben die Sachen, die man seinen Kindern bedenkenlos zeigen kann.
Natürlich nicht mit 4 Monaten, dass ist mir auch klar, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass das in ein paar Jahren auch noch so sein wird.
 

Und dann gibt es ja auch noch "Die Sendung mit der Maus" "Die Sesamstraße" und "Löwenzahn", auch, wenn Peter Lustig nicht mehr dabei ist. Die gibt es zwar nur im Bezahlfernsehen, aber das ist schon okay. Für solche Sendungen zahle ich gerne meine Rundfunkgebühren, die sind ihr Geld wert, und machen auch Erwachsenen Spaß.


Es wäre wirklich schön, wenn sich auch die anderen Privatsender dazu bequemen würden, wieder mehr richtige Kinderserien zu zeigen. Ich weiß, dass dies etwas merkwürdig klingt, zumal ich der Meinung bin, dass Kinder zuviel Zeit vor der Flimmerkiste verbringen. Aber wenn, dann sollten sie doch wenigstens etwas ordentliches ansehen.


Ich würde mich auch sehr freuen, wenn die öffentlich rechtlichen an den Adventssonntagen die 4 Teiler der Augsburger wieder ausstrahlen würden. Und damit bin ich sicherlich nicht allein!

Serien-Tod

18. Januar 2011
Ich habe heute zwar schon geblogt, aber mir ist da eben noch ein Thema eingefallen, dass ich nicht bis morgen bei mir behalten kann.

Wie einige von euch wissen, bin ich nicht nur ein Film- sondern auch ein Serienjunkie. Und umso schlimmer finde ich es, wenn wirklich gute Serien einfach so abgesetzt werden, und so ein Rotz wie "ICH BIN EIN STAR...", "GZSZ" und Konsorten weiter über unsere Bildschirme flimmern. Das waren jetzt zwar blöde Beispiele, da es sich bei den Serien, die ich meine, um ausländische Produktionen ganz anderen Kalibers handeln, aber trotzdem.


FALL 1: REAPER
EIN TEUFLISCHER JOB

 
Hier ist dieser Arme Kerl Sam, dessen Eltern seine Seele schon vor seiner Geburt an den Teufel verkauft haben. Jetzt, an seinem 18. Geburtstag, kommt Belzebub vorbei, und fordert, dass der Protagonist fortan entflohene Seelen zurück in die Hölle befördert. Und zwar mittels äußerst außergewöhnlicher Werkzeuge, wie einem Toaster, einem Staubsauger, einer Höhensonne etc. etc.
Ganz nebenbei hat er natürlich auch noch einen Job, eine Freundin - der das Merkwürdige Verhalten ihres Freundes auch schon aufgefallen ist, und allerlei Probleme mit schwulen Dämonen, bösen Geistern und dem Leben an und für sich. Zum Glück hat er seinen Kumpel Sock, aber der hat mehr als nur eine Schraube locker.
Diese geniale Serie wurde schon nach 1 1/2 Staffeln abgesetzt! Und es gibt die Serie weder auf DVD noch auf Blu-Ray!
WARUM?

FALL 2: MY NAME IS EARL

 
Ebenfalls eine supergeile Comedy, die man nach 4 Staffeln abgesetzt hat.
Es geht um einen Taugenichts, der immer nur Mist baut und andere über den Tisch zieht. Bis zu dem Tag, an dem er mit einem Rubbellos viel Geld gewinnt, dieses allerdings durch einen Autounfall wieder verliert. Als er aus der Narkose erwacht sieht er im Fernsehen eine Show, in der über das Karma geredet wird. Er erkennt, warum ihm immer nur schlechtes widerfährt, beschließt sein Leben zu ändern und fortan gutes zu tun. Natürlich ist das viel schwerer, als man denkt. Und viel Lustiger!
Am Unverständlichsten ist für mich, dass die letzte Folge einen üblen Cliffhanger zu der nächsten Staffel schlägt, die leider - laut Produzenten - nicht mehr kommen wird.

FALL 3: DOCTOR WHO

Bildquelle: bbc.co.uk

Das ist der wahrscheinlich unverständlichste Fall von allen. Der Doctor läuft seit 1963 im Britischen Fernsehen, und dort erfreut er sich größter Beliebtheit. Seit 2005 gibt es jetzt den "neuen" Doctor, und die ersten beiden Staffeln wurden auch auf Deutsch übersetzt und von Pro7 ausgestrahlt. Die Serie TORCHWOOD ist übrigens ein Ableger vom Doctor.
Es stellt sich die Frage, warum man in Deutschland nach 2 Staffeln aufgehört hat, den Doctor zu synchronisieren und auszustrahlen? Hat denn keiner ein Interesse daran, was weiter mit dem Doctor passiert? Captain Jack Harkness hat jedenfalls Interesse daran, schließlich verschwindet er zwischen der ersten und der zweiten Staffel von TORCHWOOD, um den Doctor bei seiner Reise zu begleiten.
Schade, schade, schade!


FALL 4: ALIENS IN AMERICA
 
Hier geht es darum, das ein muslimischer Austauschschüler nach Amerika kommt, und dort bei seiner Gastfamilie allerlei Multi-Kulti-Problemchen zu bewältigen hat.
Ich finde, da ist wesentlich mehr Potential drin gewesen, als nach nur einer Staffel mit gerade einmal 18 Folgen diese wirklich gelungene Sitcom einzustellen. Vielleicht hatte Scott Patterson zuviel mit Jigsaw zu tun, um sich einer Sitcom widmen zu können, wer weiß?


Ich könnte an dieser Stelle noch endlos weitermachen, und vielleicht tue ich das in einem späteren Blog auch noch. An dieser Stelle höre ich aber erstmal auf, und lege mich schlafen, damit ich heute in der Nachtschicht wieder für Jack Bauer da sein kann. 
Bei seinem letzten Einsatz bei 24.

Die Schnellkasse

14. Januar 2011

In fast jedem größeren Supermarkt gibt es sogenannte Schnellkassen. Das sind Kassen, an denen man sich nur anstellen und bezahlen darf, wenn man nicht mehr als eine bestimmte Anzahl von Teilen hat (in der Regel 8 oder 10).

Jetzt ist es mir in letzter Zeit immer häufiger passiert, dass ich mich Freitagabend mit meinem vollen Einkaufswagen ganz hinten, noch hinter den Getränken, in eine der wirklich übervollen Kassen anstelle, während an der sogenannten Schnellkasse kein Arsch ansteht.

Es ist also so: 10 Kassen, alle Besetzt, an 9 von den 10 Kassen steht eine Schlange bis nach Jerusalem, und an der 10. Kasse, der Schnellkasse, sitzt die Kassiererin und feilt sich die Fingernägel. Kein Scheiß – Sie saß wirklich da und feilte sich die Nägel.

Das sich mir bei so was die Fußnägel aufstellen ist klar.

 

Jetzt hatte ich zuletzt nur wenig einzukaufen, wirklich wenig. Um genau zu sein: Ein paar TK-Pizzen, eine Flasche Shampoo, eine Flasche Wein, Zahncreme... eben ein paar Sachen des alltäglichen Lebens.

Jetzt habe ich vor der Kasse noch eine Flasche Cola und ein Raider genommen (ich sage immer noch Raider, auch wenn das Ding schon seit Jahren Twix heißt – interessiert mich nicht), und stellte mich an die Schnellkasse.

Unglücklicherweise hatte ich mit dem Raider insgesamt 11 Teile, aber hey... wird ja wohl egal sein, oder?

Nein – war es nicht. Die Kassiererin warf einen kurzen Blick auf das Band, zählte rasch durch und sagte dann: Das hier ist die Schnellkasse.

Ich weiß, sagte ich.

Sie sagte: Hier dürfen sie nur 10 Teile haben.

Hatte ich ja, sagte ich, das elfte habe ich gerade erst aus dem Regal genommen.

Egal, sagte sie mir. Hier dürfte sie nur 10 Teile abrechnen.

Ich hätte ja jetzt das Raider zurücklegen können, aber das wollte ich nicht.

Ich war mit einem Kumpel da. Also habe ich nach 5 Teilen einen Warentrenner auf das Band gelegt.

Das geht so aber nicht, sagte die Kassiererin.

Doch, sagte ich, das geht. Weil diese 5 Teile sind mir, und die nächsten 6 Teile sind meinem Kumpel. Keiner hat hier mehr als 10 Teile, sie brauchte also keine Angst zu haben entlassen zu werden, sagte ich ihr.

Sie weigerte sich, die Waren abzurechnen.

Also habe ich meine Sachen genommen und mich in eine andere Schlange eingereiht. Es war zum Glück nicht so voll wie sonst.

Vor mir stand eine Oma, die das ganze Theater mitbekommen hatte.

Und schon fing sie an, mit sich selbst zu zetern.

„Nein, diese Jungen Leute heutzutage. Können nicht mal bis 10 zählen.“

Jetzt bin ich ein ruhiger und friedliebender Mensch, aber manchmal...

„Haben einfach keine Zeit mehr, diese jungen Leute...“, sagte die Oma weiter. Sie hatte übrigens einen Wagen, der mehr Konserven enthielt, als sie in dem kurzen Rest ihres Lebens brauchen würde.

„Verzeihung“, sagte ich zur Oma, „würde es ihnen etwas ausmachen, mich vorzulassen. Ich habe nur wenig mehr als 10 Teile.“

Die Oma ignorierte mich. Sie drehte sich nicht einmal um.

„Es ist nur so“, sagte ich, „dass ich bald wieder zurück in meiner Anstalt sein muß. Das ist so eine Art offener Vollzug.“ Die Oma wurde merklich nervöser. Mein Kumpel legte schon einen Arm um mich. „Nicht aufregen, nicht aufregen. Wir wollen doch nicht, dass ich dich ruhigstellen muß, oder? Hast du eigentlich deine Tabletten genommen?“

Die Oma drehte jetzt bereits nervös den Kopf hin und her.

„Ich weiß es ja nicht“, sagte ich, und begann mit dem Kopf zu zucken.

„Sie können auch bei mir auflegen“, tönte es von der übernächsten Kasse, die gerade aufmachte. Ich brauche nicht rüberzugehen, weil die Oma es gemacht hat. Warum auch nicht, vor ihr stand schließlich noch eine Mutter mit Kinderwagen und paar Jugendliche mit Red-Bull-Dosen (warum standen die eingentlich nicht an der Schnellkasse?).

Nein, nein, diese Rentner von heute – haben einfach keine Zeit mehr.

 

Belgien sehen, und sterben?

13. Januar 2011

Vor einiger Zeit habe ich mit meiner Frau mal Urlaub im Ausland gemacht. Na ja, Belgien, ist nicht wirklich exotisch, aber immerhin. Sonst fahre ich immer nur in den Westerwald, da gibt es gutes Essen, gutes Bier, und man spricht meine Sprache. Außerdem weiß ich, was ein Anruf zuhause kostet.

Aber dann sind wir über Rewe-Reisen auf ein Angebot gestoßen, da konnte man gar nicht Nein sagen.

4 Tage, 3 Nächte in einer Centerpark-ähnlichen Ferienanlage, inklusive Frühstücksbuffet und Schwimmbadnutzung, 99 Euro pro Person, wobei man pro Buchung einen 50 Euro Einkaufsgutschein für Rewe, macht einen Grundpreis von gerade mal 49 Euro pro Person.

Die Schwimmbadnutzung kostete regulär um die 10 Euro Eintritt, das Frühstücksbuffet pro Person 12 Euro, da war der Urlaub nicht nur umsonst, man bekam noch was geschenkt!

Klingt zu schön um wahr zu sein, nicht wahr? War es auch.

Abgesehen davon, dass man in der Parkanlage außer spazieren gehen nicht viel machen konnte, außer man hatte einen ganzen Sack voller Geld dabei, stelle ich mal dahin. Im Westerwald ist es auch nicht anders.

Und dass das Schwimmbad von kleinen, kreischenden Kindern überrannt wurde, war irgendwie auch klar.

Nicht klar war, dass die Hotelanlage, in der wir einquartiert waren, mehr als renovierungsbedürftig war.

Wir hatten den Fehler gemacht, uns kurz vor der Abreise im Internet Bewertungen von der Anlage anzusehen. Hätten wir besser mal vor der Buchung gemacht. Aber da war es schon zu spät. Na gut, dachten wir uns, wie schlimm kann es schon werden?

Es wurde sehr schlimm.

Der Teppich hatte sicher mal eine ganz annehmbare Farbe, und möglicherweise auch ein schönes Muster, nur war von beidem nichts mehr zu erkennen. Dort, wo der Teppich nicht komplett durchgelaufen war, war er so verdreckt, dass man weder Farbe noch Muster erkennen konnte. Die Zimmer waren in einem ähnlichen Zustand. Das Bett fraß Menschen. Im Ernst! Kaum hatte man sich auf die Matratze gesetzt oder gelegt – schwupps, weg war man.

Überall blätterte die Farbe ab, das Personal sprach kein Deutsch, aber ich dachte mir, na gut, es hat nicht viel gekostet, also erwartete ich nicht viel. Allerdings: Für den regulären Preis von 380 Euro, die der Kurztrip normalerweise gekostet hätte, da wäre ich echt angepisst gewesen.

 

Aber jetzt kommt das Schlimmste!

In Belgien gibt es kein Bier!

Nein, im Ernst. Das, was die da Bier nennen, kann man keinem Esel ins Ohr kippen. Vermutlich hat es deshalb einen so hohen Alkoholgehalt, da ist einem der Geschmack nach der dritten Flasche egal. Falls nicht, wird das Zeug mit allem möglichen gepanscht: Mit Orangenlimonade, mit Ingwer, mit verschiedenen Säften... macht man hier in Deutschland mittlerweile auch, und auch hier finde ich es einen unverzeihlichen Stilbruch. Wofür gibt es eigentlich das deutsche Reinheitsgebot?

 

Jedenfalls habe ich, als wir wieder daheim waren, den Film BRÜGGE SEHEN, UND STERBEN? Besser verstanden. Auch ich liebäugelte während meines Aufenthalts mit dem Suizid.

 

Demnächst fahren wir wieder in den Westerwald, und da trinken wir wieder richtiges Bier.

 

 

Nur mit Zubehör

12. Januar 2011

Ich bin (mehr oder minder) stolzer Besitzer einer Senseo-Kaffemaschine. Das ist ganz gut so, denn ich trinke fast gar keinen Kaffe, aber am Morgen, nach dem Aufstehen, freue ich mich, wenn dann doch eine Tasse da steht. Mit der Senseo kann man eben eine einzelne Tasse zubereiten, ohne gleich eine ganze Kanne schmutzig machen zu müssen.

Vor einiger Zeit habe ich dann die freudige Kunde vernommen, dass es für Senseo jetzt auch Kakao gibt. Ich meine jetzt nicht den Schoko-Capuccino, den gibt es schon eine ganze Weile (und er schmeckt besser als man annehmen sollte), sondern richtigen Kakao.

Na gut, so richtig, wie Kakao ohne Milch eben sein kann. Aber trotzdem!

Natürlich braucht man für den Senseo-Kakao einen neuen Padhalter, sonst würde Senseo sich ja nur dumm verdienen, und nicht dumm und dämlich.

Also bin ich in den Supermarkt, aber da gab es den Kakao natürlich nicht.

Wo habe ich den Kakao dann letztendlich gefunden? Natürlich beim Saturn! Wo sonst? Immerhin bekomme ich da ja auch das Bier für meine Zapfanlage, dass man im Real oder im Marktkauf nicht bekommt. Liegt doch auch auf der Hand, nicht wahr?

Den Kakao gab es natürlich nur im Bundle mit einem entsprechenden Padhalter. War mir natürlich egal, denn den brauchte ich ja sowieso.

Also hab ich das Zeug gekauft, ab nach Hause, und einen Kakao aufgebrüht (oder „gedrückt“, was meint Ihr?)

Das Zeug schmeckte gar nicht mal so übel, nachdem ich Sahne und Zucker reingetan habe. Schade ist nur, dass in so einem Paket nur 8 Pads drin sind.

Also bin ich nach einiger Zeit wieder los, um mir Nachschub zu holen, nach wie vor nur im Saturn erhältlich.

Und nach wie vor nur im Bundle mit einem Padhalter.

Den hatte ich aber schon.

Habe ich dann auch der freundlichen Fachverkäuferin gesagt, aber die meinte nur, ohne könne sie mir den Kakao nicht verkaufen.

So geht das jetzt schon seit einiger Zeit. Den Kakao bekomme ich nur in Verbindung mit dem dazugehörigen Padhalter, und den muß ich natürlich bezahlen.

Aber das Prinzip scheint zu funktionieren, immerhin werden 3D Blu-Rays ja auf die gleiche Art vermarktet. Viele Titel (Monsters vs. Aliens, Ice Age 3 etc.) gibt es nur in Verbindung mit entsprechender Hardware, also 3D Fernseher, Brillen und so weiter. Und wenn man den ganzen Kram dann hat, dann bekommt man nur noch eine handvoll Filme im Solo-Verkauf.

Sind wir eigentlich alle bescheuert, dass wir immer wieder auf so was reinfallen?

Letzte Woche bin ich dann auf die Idee gekommen, mal bei Amazon zu suchen. Und siehe da, da gibt es den Kakao, auch ohne Padhalter.

Hab mir gleich mal 10 Pakete bestellt. 80 Kakaopads. Für gerade einmal 30 Euro. Kann man nix sagen.

Verdammte Halsabschneider!

Will nicht, gibts nicht!

11. Januar 2011
Letztens habe ich mir bei ATU meine Winterreifen aufziehen lassen, weil ich eben nur einen Satz Felgen habe (sonst würde ich das selbst tun, ist doch klar, öhhm).

Als mein Wagen dann nach gerade einmal 4 Stunden fertig war – ich war zwar um 7 Uhr, als der Laden aufmachte, schon da, aber vor mir stand schon eine Schlange mit ähnlich cleveren Mitmenschen – wollte der Mann hinter der Kasse meinen Personalausweis sehen.

Na gut, dachte ich mir, ich zahle hier mit EC-Karte, möglicherweise will der überprüfen, ob ich die Karte auch nicht geklaut habe. Machen ja manche Läden so.

Als er mir meinen Ausweis zurückgab, und mich frage, ob ich verheiratet wäre, da wurde ich allerdings stutzig.

OK, ich sehe ganz gut aus, und er war auch nicht gerade hässlich, aber wer will denn da gleich heiraten?

Ich antwortete also wahrheitsgemäß, dass ich verheiratet sei, und zwar glücklich – ich wollte dem armen Kerl nicht seine Illusionen nehmen, aber er sollte wissen, dass er Chancenlos war.

Er tippte irgendwas auf seinem Computer, und fragte dann, ob ich Kinder hätte.

Also das, finde ich, geht ihn nun wirklich nichts an. Aber es interessierte mich dann doch, warum er dass wissen wollte.

Für die ATU-Karte, sagte er mir.

Was denn für eine ATU-Karte?

Damit bekomme ich viele tolle Vergünstigungen, sagte er mir.

Brauche ich aber nicht, sagte ich.

Damit könnte ich beim nächsten Mal sogar hier bezahlen, sagte er.

Ja, aber, dass wollte ich ja gar nicht.

Wäre aber gut, versicherte der Mann mir. Nur müsste er halt wissen, wie viele Kinder ich hätte, wegen irgendwelcher Kreditauflagen, oder so.

Ich sagte dem freundlich grinsenden Mann, ich hätte 17 Kinder.

Der Mann sah mich fragend an, und ich sagte mit einem traurigen Kopfschütteln: Ich weiß, was sie denken. Und ja, ich fühle mich wie ein Stück Fleisch.

Der Mann tippte meine Aussage in seinen Rechner und fragte, wie viel ich im Monat verdiene.

Schwer zu sagen, irgendwas zwischen Zehntausend und Vierzigtausend. Erstaunlicherweise war diese Aussage für ihn kein Problem.

Dann fragte er mich, wo ich arbeiten würde. Tja, dass würde ich bei den Gehaltssummen auch wissen wollen. Ich sagte es ihm. Dann wollte er wissen, wie lange ich schon dort beschäftigt sei.

Als ich dann sagte, dass ich seit 28 Jahren dort arbeiten würde (Ich bin 32), sah er mich schief an und sagte, dass mein Antrag auf die ATU Karte bei Falschaussagen abgelehnt werden könnte.

Ach! Is ja’n Ding.

Ich bezahlte und verließ kopfschüttelnd den Laden. Ob der Kerl Provision auf abgeschlossene ATU-Karten bekommt?

 

Ach so, letzte Woche lag die Karte übrigens im Briefkasten.

Toll, oder?

Gute Vorsätze

10. Januar 2011
Alle Jahre wieder... 
ich höre mit dem rauchen auf, ich werde mich mehr bewegen, mehr auf meine Ernährung achten... so und ähnlich hört sich das am 1. Januar eines jeden Jahres an. Oder vielmehr am 31.Dezember, kurz, bevor die erste Zigarette, das erste Bier des Jahres... ihr wisst bescheid.

Ich dachte ja jahrelang "immer, wenn ich Musik höre" wäre ein guter Vorsatz, weil man da ganz doll viele Hauptsätze draus machen kann. Aber jetzt bin ich groß und weiß, Gute Vorsätze sind Dinge, die man sich für das neue Jahr vornimmt, und möglichst noch vor dem 1. Februar total über den Haufen wirft.

Letztes Jahr wollte ich mich selbst motivieren, in dem ich meine guten Vorsätze in einen verschlossenen Briefumschlag gesteckt habe, der erst am Sylvester des nächsten Jahres geöffnet werden sollte. Natürlich vor all meinen Freunden. 
Das war nicht motivierend, das war peinlich!

Deshalb war ich dieses Jahr mal clever.
Hier sind meine Vorsätze für 2011:
1. Ich will mehr Fleisch essen, vor allem rotes und blutiges.
2. Ich will häufiger zu McDonalds, BurgerKing etc. gehen, um die deutsche Infrastruktur zu stärken.
3. Ich will jede Woche mindestens einen Kasten Bier trinken, um die deutschen Brauereien wieder zu stärken.
4. Ich will jeden Tag mindestens eine Tafel Schokolade oder 3 Schokoriegel essen.
5. Ich will mich weniger an der frischen Luft bewegen, und mehr Zeit vor dem Rechner verbringen.

Zugegeben, das sind nicht wirklich gute Vorsätze. Und genau das ist der Knackpunkt.
Entweder, ich erfülle alle diese Vorsätze, dann kann ich am Jahresende sagen: JAAH, ICH HABE ES DURCHGEZOGEN!
Oder: Ich erfülle die Vorsätze nicht, wie es zu erwarten ist. In dem Fall habe ich etwas gutes für mich und meinen Körper getan.

Im Endeffekt kann ich mit dieser Art von Vorsätzen nur gewinnen.

Also: Versucht es doch auch einmal mit schlechten Vorsätzen!
 
Und diese Nachricht traf mich wie ein Schlag. Pete Postlethwaite, der ewige Nebendarsteller - wie die Presse ihn nannte - ist am 2. Januar im Alter von nur 65 Jahren an Krebs gestorben. 
Ich mochte diesen großartigen Schauspieler schon, bevor ich überhaupt wusste, wer er ist. Klingt komisch? Ich erklärs: Terry Pratchett hatte bei einer seiner Hauptfiguren, nämlich die des Kommandanten Mumm (engl. Vimes) von der Stadtwache immer an Pete gedacht, und die Figur in den Romanen an ihn angepasst. Da Mumm einer meiner Lieblings Scheibenweltcharaktere war, mochte ich natürlich auch Postlethwaite.

Bei imdb.de sind 94 Filmrollen verzeichnet, und auch wenn ich nur die wenigsten Filme von ihm gesehen habe, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass der Mann wirklich großartig war.
Zum ersten Mal sah ich ihn in dem Fantasyfilm DRAGONHEARTH, wo er den etwas trotteligen Kompagnon des Helden spielte. Aber meistens war er der Bösewicht: In JURASSIC PARK 2 spielte er zum Beispiel den Großwildjäger, und in einer meiner Lieblings-Filmserie, DIE SCHARFSCHÜTZEN, spielte er gar den ärgsten Unsymphaten der ganzen Reihe, den hinterhältigen Hakeswille, der Richard Sharpe mehr als einmal übel mitspielt.
Allerdings machte er auch auf der anderen Seite eine gute Figur, wie etwa als Priester, den er sowohl im Remake von DAS OMEN als auch in ROMEO & JULIA verkörperte.
Diese Rolle passte meiner Meinung nach auch wesentlich besser zu dem sympathischen Engländer, da er vor seiner Filmkarriere Lehrer an einer Klosterschule gewesen war.

Laut Wikipedia bezeichnete "Steven Spielberg, der mit Postlethwaite bei zwei seiner Filme zusammenarbeitete, ihn als „besten Schauspieler der Welt“."
Selbst in mittelmäßigen Filmen, wie dem Remake von KAMPF DER TITANEN spielte Pete in seinen wenigen Screen-Minuten großartig, bis er, wie auch in SOLOMON KANE einen -wie im wahren Leben- viel zu schnellen Tod starb.
Zuletzt war Pete als sterbender Vater Robert Fisher in INCEPTION zu sehen.

Die Welt des Films hat einen großartigen Schauspieler verloren.


Ich bin Krank!

5. Januar 2011
Jetzt werden sicher einige, die mich kennen, laut ausrufen: NA KLAR! Aber ich meine es Ernst. Ich bin richtig fies erkältet. Ich! Der ich selbst mit Fieber und dem Kopf unterm Arm noch zur Arbeit gehe, brav meine Medis einschmeiße und weitermache... mich hat es voll erwischt. Und zwar im Urlaub - war ja klar.

In den letzten Monaten hatte ich, wie jedes Jahr, die üblichen kleinen Erkältungs-Weh-Wehchen... Schnpfen, Husten, Halskratzen... kennt man ja alles. Ein paar ASS +C, vielleicht ein Ibuprofen oder ein Paracetamol... und der Käs is gegessen.
Gerne rücke ich der Erkältung auch mit harten Geschützen zu Leibe: Kurz vorm Schlafengehen einen Ordentlichen Schuß Rum in den Tee, dann warm einpacken und den ganzen Mist rausschwitzen.
Hat aber diesmal alles nix gebracht. Nicht mal mein Allerweltsmittel Gripostat konnte diesmal helfen.
Am Montag war es dann ganz aus mit mir. Ich konnte mich kaum bewegen, mir tat alles weh, die Nase zu, Muskelkater im Bauch vom vielen Husten... also - ab ins Bett. Natürlich mit viel Rum. Aber: Pustekuchen!
Dienstag wars dann ganz zu Ende. Also habe ich mir mal was ganz neues besorgt: Das vielversprechende Wick Medinait, das zumindest für einen guten Schlaf sorgen soll, und der ist ja schließlich wichtig.
Aber, was soll ich sagen, das Zeug schmeckt zwar erstaunlich gut, und die größten Schmerzen waren auch schnell weg (vermutlich, weil in einer Dosis Medinait 600mg Paracetamol enthalten sind), aber ich konnte nicht schlafen! Und das, obwohl in dem Zeug ein ziemlich gutes Schlafmittel drin ist. Statt dessen habe ich geschwitzt wie sonst was (was ja auch ganz gut ist) und hatte sehr intensive Träume im Dämmerzustand. Immerhin: Da ist genug Material für eine meiner nächsten Kurzgeschichten drin (die ihr übrigens auf www.die-grube.de nachlesen könnt, öhhm...).
Heute morgen hab ich dann endlich das richtige gemacht: Ich bin zum Arzt gegangen! Der hat mir dann auch gleich ein Hammermäßiges Antibioticum verordnet... ich hoffe, dass es jetzt bald besser wird. Ich fühle mich jedenfalls einigermaßen, auch wenn ich noch ziemlich schlapp bin. Aber, es muß ja irgendwie weitergehen....

Bond. James Bond.

4. Januar 2011
Eines Vorneweg: Ich bin James Bond Fan solange ich denken kann. Ich habe alle Filme gesehen, alle Bücher gelesen, alles was es über Bond zu lesen gibt habe ich mir besorgt. 
Und meine Frau hasst Bond. Zumindest alle, bis auf den Neuen. Sean Connery von allen am Meisten. Ich denke, Frauen können einfach nichts damit anfangen. Zumindest die meisten.
Ich habe jedenfalls mit allen meinen Freundinnen die Erfahrung gemacht, dass sie Bond nicht mochten. Oder es lag daran, dass ich sie mit meinem "Fachwissen" genervt habe.
Kann sein.

Wenn man Fans die Frage stellt, wer denn der beste Bond-Darsteller ist, dann hört man am häufigsten Connery oder Moore. Zu Sean Connery kann ich nur sagen, er IST Bond. Der ganze Charme, der Witz, dir Ironie... für mich ist Connery der Inbegriff von Bond. 
Moore hingegen kann ich nicht so recht leiden. Das mag daran liegen, dass er mit seiner Aalglatten Art und seiner Witzigkeit zu Wenig Ernst in den Mann legt, der so oft die Welt gerettet hat. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei gute Moore Filme: DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT, was aber zum Großteil an seinem Gegenspieler Christopher Lee liegt, und LEBEN UND STERBEN LASSEN, der Film ist einfach genial.

Auf der anderen Seite finde ich zwar, dass Connery der beste Bond ist (mit Ausnahme von DIAMANTENFIEBER und SAG NIEMALS NIE, der strenggenommen kein richtiger Bond-Film ist, zumal es sich um ein Remake von FEUERBALL handelt), aber mein Lieblings-Bond-Film ist einer, mit einem Bond, der bei allen auf Missgunst gestoßen ist: IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT. 
Nicht nur, dass IGIM als einziger Bond-Film nahezu 1:1 die Romanvorlage beachtet (auch hier gibt es keinen Q, der Bond mit Gimmicks ausstattet, wie bei dem Aktuellen Bond auch nicht), er ist darüber hinaus spannend, hat atemberaubende Kulissen, einen Großartigen Bösewicht (Telly Savallas) und eine ganze Wagenladung von Bond-Girls. Darüber hinaus ist Bond zum ersten Mal richtig verliebt, er zeigt zum ersten Mal richtige Gefühle, und alles in allem ist der Film einfach klasse. 
Allein der selbstironische Spruch von Bond-Darsteller Lazenby, als ihm am Anfang die Frau wegläuft ("Das wär dem anderen nie passiert."), einfach klasse.
Auch die Filme mit Timothy Dalton sind meiner Meinung nach besser als ihr Ruf. Timothy Dalton kommt rein äußerlich und auch vom Charakter näher an den Roman-Bond heran als all seine Vorgänger.
Im Gegensatz dazu weicht Brosnan mehr von der Vorlage ab als gut für ihn war. Keine Frage, die Brosnan Filme sind gute Action-Filme, aber Brosnan ist zu galant, zu schön und vor allem zu gut ausgestattet (Technisch) um auch nur im geringsten Realistisch rüber zu kommen.
Umso erfreuter war ich, als ich den ersten Craig-Bond sah. Hier haben die Macher sich besonnen, und sind zu den alten Werten zurückgekehrt. Bond ist ein gebrochener, gewissenloser Killer (etwas anderes ist er schließlich nicht - er spioniert nicht, er tötet, denn er hat ja die "Lizenz zum Töten"), ganz ohne Schnick-Schnack (ich meine Gimmicks, nicht den kleinwüchsigen Butler von Scaramanga), dafür mit umso mehr Ecken und Kanten. 

Nicht unerwähnt soll die Parodie "Casino Royale" von 1967 bleiben, in der unter anderem David Niven, Woody Allen, Peter Sellers und Ursula Andress (ohne Badeanzug) in die Rolle des Agenten schlüpfen. 
Der Soundtrack ist übrigens von Burt Bacharach, der Lieblingskomponist von Austin Powers - der ebenfalls eine wunderbare Bond-Parodie ist.
 
Und egal, was uns die Zukunft bringt, auch, wenn der neue Bond verschoben, verschoben und verschoben wird... Bond ist für die Ewigkeit. Es gab ihn immer, und es wird ihn immer geben.
Und das ist gut so, denn dann wissen wir, dass die Welt in guten Händen ist.

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