Blog von Michael Speier

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Die Welt ist eine Scheibe...

12. Dezember 2010
... und diese Scheibe ruht auf dem Rücken von 4 Elefanten, die ihrerseits von einer riesigen Schildkröte durch das All getragen werden. Soweit die Theorie von Terry Pratchett, dem ultimativen Autoren von humorvoller Fantasy. Die Bücher werde in einem Atemzug mit den Werken von Douglas Adams (Per Anhalter durchs All) genannt, und das zu Recht. Es gibt kaum einen Autoren, der so gute und lustige Romane schreibt wie PTerry, wie er von Fans genannt wird.

Nun ist bereits die dritte Verfilmung von einem seiner Werke auf Blu-Ray rausgekommen, und mit GOING POSTAL haben sich die Macher der Scheibenweltfilme wieder einmal selbst übertroffen. Aber fangen wir vorne an:

Die erste Verfilmung war HOGFATHER nach dem Roman Schweinsgalopp.
  
Eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art, denn der Weihnachtsmann, oder das Scheibenwelt-Äquivalent davon, wurde von einem Fiesen Schurken entführt. Warum, das wird an dieser Stelle nicht verraten, aber es ist wichtig, dass die Kinder ihr Weihnachtsfest bekommen, und so schlüpft kurzerhand Gevatter Tod in den roten Mantel, während seine Enkelin mit Hilfe des "O"-Gotts des Katzenjammers, nach dem verschwundenen Dicken sucht... Auch wenn das hier etwas merkwürdig klingt, es ist noch viel, viel besser! 
Die erste Verfilmung war schon sehr gelungen, hatte aber ihre Schwächen. So zum Beispiel die Lauflänge von knappen 3 Stunden, und die nicht immer aufrecht zu erhaltende Spannung. Aber alles in allem ist es ein gelungener Weihnachtsfilm, der fast die ganze Familie begeistern dürfte (die ganz kleinen könnten möglicherweise Angst vor einigen Figuren bekommen).

Im Jahr darauf folgte dann mit COLOR OF MAGIC die nächste Verfilmung, diesmal wurden gleich 2 Bücher (Farbe der Magie & Licht der Fantasie) zu einem Film zusammengefasst, wobei die beiden Bücher eine einzige große Geschichte ergeben.

 
Es geht um den unbegabten Zauberer Rincewind, der gerade aus der Universität geschmissen wurde, und in dem Touristen Zweiblum (Sean Austin aus HERR DER RINGE) eine Einnahmequelle wittert. Während er den Touristen quer über die Scheibenwelt führt, und dabei Drachen, alternden Barbaren und Dämonen davonläuft, plant ein skrupelloser Zauberer (Tim Curry aus der ROCKY HORROR PICTURE SHOW) sich selbst an die Spitze des Zauberkollegiums und nicht zuletzt als Herrscher der Welt einzusetzen.
Die beiden Romane sind die Ersten aus der Reihe der Scheibenwelt, und dass merkt man ihnen auch an. Viele Fans mögen sie, ich mag sie auch, aber sie haben noch  nicht den Witz und den Esprit der späteren Werke, und auch wenn mit RINCEWIND eine der Hauptfiguren der Scheibenwelt (Es gibt mehrer, unabhängig voneinander agierende Personengruppen, so z.B. Die Zauberer von Ankh-Morpor, Die Nachtwächter, Die Hexen von Lancre, Tod und so weiter und so fort) eingeführt wird, ist der Film zwar ein farbenprächtiges Fantasy-Epos, aber leider kein richtiger Scheibenwelt-Film (auch wenn Fans sicherlich etwas anderes behaupten werden).

Filmisch sind diese beiden Werke gut, die Discs leisten sich keine Fehler, die Farben sind schön, der Ton und das Bild sind für eine Fernsehproduktion angemessen bis sehr gut, und die Extras der Scheiben lassen sich ebenfalls sehen.


Nun kommen wir zur aktuellen Verfilmung GOING POSTAL.
 
Dieser Roman ist relativ neu, es wurden neue Figuren eingeführt, und schon alleine deshalb eignete er sich hervorragend für eine Verfilmung. Und hervorragend ist dieser Film dann auch geworden. Er fängt den Flair von Ankh-Morpork ein, präsentiert einen wundervoll-diabolischen Patrizier (der Allein-Herrscher von Ankh-Morpork, ein Tyrann und Despot), einen genial-verschlagenen Gauner und alles, was das Fantasy Herz begehrt, inklusive einer spannenden Story. 
Diese dritte Verfilmung schafft es erstmals, über komplette 3 Stunden den Spannungsbogen konstant aufzubauen und zu halten, ohne dass sich auch nur eine Minute Langeweile einschleicht.
Darüber hinaus wurde mit Richard Coyle (Britcom Fans als Jeff aus COUPLING, Blockbuster-Junkies als König aus PRINCE OF PERSIA bekannt) ein hervorragender Schauspieler in die Hauptrolle gesteckt.
Es geht um den Gauner Feucht von Lippwick, der, vom Galgen gerettet, zum Postminister von Ankh-Morpork gemacht wird. Leider ist das Postamt mehr als Marode, die Konkurrenz der sogenannten "Klacker" haben die Post vom Markt verdrängt und treiben ihr boshaftes Spiel mit der Stadt. Zuerst versucht Feucht natürlich zu entkommen, doch schon bald setzt er alles daran, die Post wieder zu reanimieren - nicht nur, um sein Leben zu retten, sondern auch um bei der Frau seines Herzens Eindruck zu schinden.

Es bleibt zu hoffen, dass die BBC und SKY die Gewohnheit beibehalten, den Fans jedes Jahr einen neuen Scheibenwelt-Film zu schenken, und hoffentlich setzt sich der Trend fort, denn die Qualität der Filme wurde von Jahr zu Jahr besser. Romane gibt es ja genug, und hoffentlich werden weder die Bücher noch die Verfilmungen ein vorzeitiges Ende finden...


Der Sohn des Lichts!

28. Dezember 2010
Dämonen nannten ihn den Sohn des Lichts. Seine Freunde nannten ihn den Geisterjäger. Sein Name war  John Sinclair!

Seit Jahren, ach was, seit Jahrzehnten begleitet mich John Sinclair, der Geisterjäger aus dem Bastei-Verlag. In letzer Zeit nicht mehr so, zumindest nicht mehr in schriftlicher Form. Aber das Interesse ist nach wie vor da, nicht zuletzt wegen der wirklich guten Hörspielserie...

Damals gab es diese Groschenhefte, und jede Geschichte war mehr oder weniger in sich abgeschlossen. Die gibt es natürlich immer noch, und sie ist genauso schlecht wie damals. Machen wir uns mal nichts vor. Selbst der hartgesottenste Fan muß einsehen, dass die Serie Trash ist. Das ist aber auch gut so.

Vor einiger Zeit gab es da schon mal eine Hörspielserie, und zwar vom Tonstudio Braun. Diese Serie wurde der Heftserie mehr als gerecht. Schlechte Sprecher, nervige Orgelmusik - ein Fest für Trash-Fans.
Die heutige Serie, die sogenannte "Edition 2000", wartet mit hochkarätigen Sprechern auf. Da wird die Geschichte von Joachim Kerzel erzählt, der deutschen Stimme von Jack Nicholson. John wird von Frank "Kevin Costner" Kerzel gesprochen, seine Freundin Jane hat die Stimme  von Scully aus Akte X, und auch sonst hört man Hollywood-Stimmen in der kleinsten Nebenrolle. Dazu gute Musik, tolle Soundeffekte - fertig ist das Kopfkino. Die Story ist zwar immer noch Trash - aber das muß, wie gesagt, so sein.

Am trashigsten war natürlich die Sonderfolge "John Sinclair - Die Comedy"! Hier hat sich die Serie hervoragend selbst auf die Schippe genommen, und zwar mit der Origninal-Hörspielbesetzung der sogenannten "Edition 2000". Ein Schmankerl für Fans der Serie und für Comedyfans gleichermaßen. Hier bleibt nichts heilig, alles wird durch den Kakao gezogen und verarsch, wie es besser nicht geht.


Als alter Fan habe ich mich damals wie bekloppt gefreut, als es hieß, RTL macht eine Fernsehserie! Den Anfang machte der Film "Die Dämonenhochzeit", wo mal eben der Kölner Dom in die Luft gesprengt wurde. Und zwar von einem von Johns Hauptgegnern, dem "schwarzen Tod". Das passiert in der Heftserie zwar nicht, ist aber nicht schlimm. Jedenfalls nicht so schlimm wie die filmische Umsetzung.
Der Film war, gelinde gesagt, totale Scheiße! Die Darsteller passten kein bisschen, Johns Hauptwaffe, das silberne Kreuz (im Heft ein dünnes Silberkreuz, dass er an einer Kette um den Hals trägt - Im Film ein Totschläger!), war eine Frechheit, und alles in allem war der Film so schlecht, dass die Serie lange Jahre auf sich warten ließ.


Die Serie, die von RTL dann einige Zeit später produziert wurde, hatte gänzlich andere Schauspieler, und RTL hat geschafft, was niemand für möglich hielt: Die neuen Darsteller waren sogar noch schlechter!  Sie waren sogar so schlecht, dass dadurch Serien wie "Familien im Brennpunkt" und "Verdachtsfälle" aufgewertet werden.
Was hab ich mich geärgert, als ich die Serie ansah. Da wurden Folgen wie DER SENSENMANN ALS HOCHZEITSGAST und ANRUF AUS DEM JENSEITS (beides Klassiker der Serie) zusammenhangslos umgeschrieben und ausser dem Titel war von der Vorlage nichts mehr übrig. Was für ein Armutszeugnis!
Und das ist wirklich schade. Denn die Hörspielserie hat gezeigt, dass JOHN SINCLAIR auch heute noch Potenzial hat. Allerdings wäre es da nötig, ein wenig zu investieren. Man bräuchte ein paar gute Darsteller, ein gutes SF-Team, und am besten orientiert man sich an der Heftserie, so wie die Hörspiele es machen.
Wo waren in der Fernsehserie die Bösen? Kein Doktor Tod, keine Asmodina, kein Spuk, kein schwarzer Tod... nix.
Dafür fehlten auch von Sinclairs Freunden fast alle. Keine Jane, kein Suko, kein Myxin... dafür eine Sexgeile Glenda Perkins und ein John Sinclair, der dämlich grinsend durch Bulgarische Kulissen stapft.

 Nachdem Serien wie BUFFY, ANGEL, AKTE X, FRINGE und SUPERNATURAL einen solchen Kommerziellen Erfolg verzeichneten, frage ich mich nur noch: Warum gibt man dem Deutschen Geisterjäger keine neue Chance?
Bitte, macht es! Aber diesmal: Macht es richtig!

Persischer Prinz vs. USA

12. Januar 2011

Letzte Woche habe ich mir PRINCE OF PERSIA angesehen, eine Computerspiel-Verfilmung aus dem Hause Disney (und Uwe Boll hat nicht Regie geführt – Schade!).

Abgesehen davon, dass Persien von einem Schar und nicht von einem König regiert wurde (aber woher sollen die Amerikaner dass wissen, schließlich liegt Persien nicht in Amerika), handelt es sich dabei um eine astrein recherchierte Geschichte, zumindest, soweit ich das beurteilen kann.

Am besten hat mir der typisch amerikanische Einschlag gefallen: Da ist diese heilige Stadt, und eigentlich wollen wir die ja haben, denn dort gibt es etwas, das wir haben wollen (Sand, kein Öl, aber immerhin)... Leider haben wir keinen vernünftigen Grund, aber hey, wie wäre es, wenn wir dort nach Massenvernichtungswaffen (in der damaligen Zeit: besonders gute Schwerter) suchen? Und wenn wir schon mal da sind, dann können wir uns auch gleich die Dinge mitnehmen, die wir wirklich wollen.

Hat woanders ja auch geklappt.

Ist doch schon merkwürdig, wie sehr die Politik in das allgemeine Denken übergeht, selbst bei Abenteuerfilmen aus dem Hause Disney.

 

Besonders hat mir Ben Kingsley in seiner Rolle gefallen. Er spielt, wie fast immer, den üblen Schurken. Den Bösewicht eben, der den Machthabenden in die Suppe spuckt.

Die Rolle hat er ja schon in Spielbergs SCHINDLERS LISTE gespielt. Denkt mal drüber nach.

Überhaupt hängt Kingsley in der Rolle des Bösen fest, was vermutlich an seinem rattenartigen Gesicht liegt. Tilo Sarazzin (habe ich ihn überhaupt richtig geschrieben? Warum heißt so ein Mann nicht einfach Hans Müller?) hätte sicher auch das ein oder andere dazu zu sagen, aber das gehört nicht hierher.

 

Am Ende siegt natürlich das Gute über das Böse, zumindest hier hat Hollywood noch die Schönwetter-Brille an. Man dreht die Zeit zurück und – schwupps – macht es noch mal, aber diesmal richtig.

Wäre schön, wenn das so einfach wäre.

Rosemaries Baby

17. Januar 2011
So, ab heute habe ich wieder eine Woche Nachtschicht - das bedeutet, dass ich jede Nacht mit Filmen und Serien rumkriegen muß, und daher wird hier in den nächsten Tagen der ein oder andere Film von mir vorgestellt, bzw. besprochen.

Den Anfang macht ROSEMARIES BABY von Roman Polanski. Den hatte ich, obwohl ich ein Filmfreak bin, bislang noch nicht gesehen, aber die Story hielt ich bisher für ausgesprochen langweilig, zumal ich bereits wusste, dass man dort keinerlei Horrorszenen zu sehen bekommt, und das Baby leider auch nicht. Außerdem hatte ich schon schlechte Erfahrungen mit Polanski-Filmen (wie z.B. Tanz der Vampire) gemacht. Die fand ich zwar recht gut, sind allerdings suboptimal für eine Nachtschicht, da sie nicht gerade über Hallo-Wach-Potential verfügen.

Was soll ich sagen, der Film war klasse. Er war spannend, obwohl fast nix passiert. Er war gruselig, obwohl er keinerlei Schock-Momente besitzt. Und er bekommt von 9 von 10 Möglichen Punkten. 

Anschließend habe ich mir dann die ersten 4 Folgen der letzten 24 Staffel reingetan. Gut wie immer, und eine absoluter Wachmacher.

Wer mir Tips geben kann, bei welchen Film ich garantiert wach bleibe, dem bin ich sehr dankbar dafür.

Ich denke, dass ich mir heute Nacht BITCH SLAP ansehen werde. Den habe ich zu Weihnachten von meinem Bruder bekommen, und bisher hatte ich noch keine Gelegenheit ihn mir anzusehen.

Und natürlich werde ich Jack Bauer weiter begleiten.

Bis dahin. Gute Nacht, ich geh jetzt schlafen.

Shutter Island

18. Januar 2011
Ich weiß, ich weiß, gestern hab ich noch gesagt, dass hier an dieser Stelle meine Meinung zu BITCH SLAP stehen würde, aber - was soll ich sagen - Jack Bauer hatte noch soviel zu tun, da konnte ich mich nicht den Damen widmen. Wird aber diese Woche definitiv noch kommen.

An dieser Stelle möchte ich statt dessen ein Review von SHUTTER ISLAND zum Besten geben. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst nachholen, und an dieser Stelle nicht weiterlesen. Es könnten Spoiler im Text versteckt sein, und diesen Film sieht man sich am besten an, wenn man so garnichts über den Film weiß.

Zunächst einmal: Die Bildqualität der Blu-Ray ist hervorragend, der Ton ist ebenfalls klasse, und rein Qualitativ gibt es an der Blu-Ray nicht das Geringste auszusetzen. Das Bonusmaterial kann sich auch sehen lassen, allerdings erst, nachdem man sich den Film angesehen hat, denn auch hier wimmelt es von Spoilern. Fairerweise wird eine Texttafel eingeblendet, die den Zuschauer davor warnt, sich die Extras vor dem Film anzusehen. Finde ich schon mal gut.

Der Film selbst hat mir so gut gefallen, dass ich ihn bereits bestellt hatte, bevor ich die Disc in die Videothek zurückgebracht habe (Ich leihe mir Filme, von denen ich nichts weiß, gerne vorher aus, bevor ich viel Geld für Mist ausgebe).
Das der Film mir so gut gefallen hat lag zum einen daran, dass ich die Kombination Scorsese/DiCaprio sehr mag, zum anderen daran, dass dieser Film schon von der ersten Minute an ein Feeling verbreitete, dass man heute nur noch ganz selten in Filmen findet.
Schon vom ersten Moment an weiß man, da kann nix gutes auf dieser Insel sein. Und so ist es dann ja auch.
Es ist zwar relativ schnell klar, dass hier nur zwei Mögliche Szenarien vorzufinden sein können. Entweder, es handelt sich alles um eine böse Verschwörung und Vertuschungsaktion, oder aber DiCaprio ist selbst ein Insasse besagter Anstalt. Und so ist es dann ja auch.
Vom Feeling her verbreitet der Film eine angenehme Schaueratmosphäre - ähnlich einem Guten Hitchcock-Film oder zuletzt IDENTITÄT, der sich dann ja auch mit der menschlichen Psyche auseinandersetzt. Die düstere Musik tut ihr Übriges.
Am Ende bleibt der Zuschauer möglicherweise ein wenig geschockt zurück, vielleicht hat er aber auch schon erwartet was kommt. Auf jeden Fall kann man sich den Film gleich im Anschluss nochmal ansehen und entdeckt, wie gut alles zusammenpasst. Sowas habe ich zuletzt erst bei PRESTIGE gesehen, ebenfalls ein großartiger Film, den man gesehen haben sollte.

Nur eine Frage bleibt ungeklärt: Warum hat DiCaprio dieses Pflaster auf der Stirn? Für mich war diese Kleinigkeit von Anfang an ein Punkt zum Grübeln. Vielleicht sollte es einen auf eine andere Fährte locken (Gehirn-OP?), vielleicht ist es auch nur ganz zufällig da, das wäre für Scorsese allerdings mal was neues. 
Vielleicht ist es wirklich nur da, um den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Bei mir hat es funktioniert.

Also, Leute, die ihr diesen Block gelesen habt und den Film noch nicht kennt: Selbst Schuld, wenn ihr jetzt zuviel wisst. Und los, ab in die Videothek - und Shutter Island ausleihen!
Es lohnt sich.

Bitch Slap

20. Januar 2011
So, gestern Nacht hat Jack Bauer seinen Achten und letzten Einsatz beendet, und ich konnte mich endlich dem Film widmen, den ich schon die ganze Woche ansehen wollte.
Es handelt sich um BITCH SLAP, den ich von meinem Bruder zu Weihnachten bekommen hatte. 


Nach dem ich den Trailer gesehen hatte, dachte ich mir: Das ist genau das richtige für mich!
Und als ich dann auf dem Cover gesehen habe, dass es sich bei dem Titel laut der Beschreibung unter der Rubrik "Genre" um einen "Männerfilm" handelt (ein Genre, das mir als solches bislang gänzlich unbekannt war) war meine Neugierde noch größer.
Und hat sich das warten gelohnt?

NEIN!

Das Beste an dem Film ist die Bild- und Tonqualität, die ist wirklich gut, und für einen Film, der mit Gewalt auf Explotation und Grindhouse macht, ist das einfach falsch. Tarantino und Rodrigues haben es doch so schön vorgemacht: Planet Terror und Death Proof wurden absichtlich mit Störungen und Verunreinigungen versehen, und sind trotzdem qualitativ hochwertig. Allerdings wäre dieses zusätzliche Stilmittel bei mir auch auf Gegenwehr gestoßen, denn der Film ist auch so schon zu cool um jemals Kult zu werden.
Ich meine das keineswegs freundlich! 
Der ganze Film versucht auf Gedeih und Verderb einen auf Kultfilm zu machen, und scheitert dabei schon im Ansatz.
Hier werden permanent Titten und Ärsche ins Bild gehalten (stets bekleidet, versteht sich) und hin und hergeschwenkt, bis man einfach genug davon hat. Und dann machen sie noch ein bisschen weiter.
Eine Story ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen und auf den zweiten Blick vollkommen überflüssig. Natürlich gibt es eine (irgendwo hat jemand Diamanten in der Wüste vergraben. Tusch!), aber die ist Genretypisch eher Nebensache.


Dazu kommen noch zahlreiche Cameo-Auftritte, die den Film aber auch nicht retten.
Der Film hat mich zwar wach gehalten, aber wie er das geschafft hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat der Kaffee, den ich dabei getrunken habe, an meiner Wachheit eine größere Rolle gespielt.


SPOILER :

Und als sich dann auch noch herausstellt, dass die eine der drei Damen eine Geheimagentin ist, und die unschuldige Striperin, die immer so naiv und verletzlich rüberkommt die allseits gefürchtete Unterweltkönigin ist... da war für mich dann endgültig Ende. Aber das muss man nicht so eng sehen, das geht bei so einem Film sicherlich okay.
SPOILER ENDE


Alles in allem ist der Film sicherlich gut geeignet, um mit ein paar Kumpels und einer Kiste Bier einen netten Abend zu haben, vor allem, wenn der Film nur nebenbei läuft und nicht wirklich angesehen wird. 
Allerdings würde ich da eher zu Titeln wie CRANK oder DEATH RACE greifen, die haben auch die oben genannten Vorzüge, verfügen darüber hinaus aber auch noch über schnelle, laute Autos und coole Typen, die Dinge in die Luft sprengen.

Mal sehen, was ich mir heute Nacht ansehe, ich hoffe, es ist besser als Bitch Slap. Aber da bin ich eigentlich ziemlich zuversichtlich.
 
 
 

Serienhit: Dexter

28. Januar 2011
Hallo, liebe Leser,

Als erklärter Serienjunkie bin ich immer froh, wenn ich mal eine Serie in die Finger bekomme, die sich vom allgemeinen Allerlei abhebt. Unlängst empfahl mein Bruder mir die Serie DEXTER, und war gleich mal so frei, mir die ersten beiden Staffeln mitzubringen.



Da ich gerade Spätschicht hatte, passte das ganz gut.

Dexter Morgan ist ein Spurensicherungsspezialist bei der Polizei von Miami. Sein Spezialgebiet sind Blutspritzer, anhand derer er in der Lage ist, festzustellen wie der Mord vonstatten gegangen ist.
Nebenbei hat er allerdings ein paar kleine Problemchen. Er ist absolut gefühlskalt und emotionslos, was ihm allerdings bei seinem zweiten Problem zugute kommt. Er ist nämlich, ganz nebenbei, ein zwanghafter Serienkiller.
Allerdings einer, der nach einem strengen Kodex vorgeht: Er tötet nur die, die es auch verdient haben. 
Sein Vater war Polizist, und hat bereits früh die Macke seines Jungen erkannt. Da er es nicht ändern könnte, brachte er ihm ein paar Regeln bei, die ihm dabei helfen sollten, nicht erwischt zu werden. Da er selbst bei der Spurensicherung arbeitet, kennt er sich auch bestens mit den Ermittlungsmethoden der Polizei aus.


Eines Tages bekommt der sympathische Serienkiller allerdings ein weiteres Problem. Ein anderer Serienkiller, der seine Leichen zerstückelt und ohne Blut am Tatort zurücklässt, fordert Dexter zu einem Spiel heraus. Er versteckt Hinweise auf Dexters eigene Leidenschaft am Tatort, und nun ist Dexter in der Zwickmühle.

Bei DEXTER handelt es sich um die Verfilmung des Romans DES TODES DUNKLER BRUDER, und schon da erkennt man, dass es sich um eine Serie handelt, die einen fortlaufende Handlung hat, wie etwa 24, TRUE BLOOD oder ähnliche Serien. Man kann also nicht mittendrin einsteigen, oder die Folgen durcheinander ansehen, wie Sitcoms oder CSI irgendwas.

Dexter wird übrigens von Michael C.Hall gespielt, der schon in dem Film GAMER beweisen konnte, was er für ein emotionsloser Drecksack sein kann. Dabei ist Dexter, obwohl er ein Serienkiller ist, super-sympathisch.

Es lohnt sich also, sich Zeit für die 12 Folgen pro Staffel zu nehmen, denn man bekommt eine sauspannende Geschichte, einen symathischen Serienkiller und eine bitterböse, tiefschwarze Gesellschaftssatire geboten. Eben all das, was AMERICAN PSYCHO auch sein könnte, wäre da nicht der Upper-Class-Langeweilefaktor (ich rede vom Buch AMERICAN PSYCHO, nicht von dem grandiosen Film).
Dexter hat keine Emotionen, und genau dass sorgt für den ein oder anderen Lacher. Selbst seine Morde sind nachvollziehbar und letztendlich das i-Tüpfelchen der Serie. 


Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn jeder weitere Hinweis wäre einer zuviel. Die ersten zwei Staffeln der Serie sind im Handel (allerdings nur auf DVD) erhältlich und die Anschaffung lohnt sich.




In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,
Euer Michi


 

1.Nacht: Gruesome

7. Februar 2011
So, endlich wieder Nachtschicht, endlich wieder ein paar ruhige Stunden ;-)

Die Nacht habe ich, nach getaner arbeit, versteht sich, mit ein paar Folgen Dexter angefangen. Die dritte Staffel ist nicht mehr ganz so gut wie die beiden Vorgänger, wobei ich mich schon auf die vierte Staffel freue, von der mir bisher jeder gesagt hat, dass es die beste Staffel ist. Ich lasse mich mal überraschen.

 
Ein Filmchen habe ich mir dann natürlich auch noch gegönnt. Und zwar GRUESOME, der war als Gratisbeilage in der Aktuellen DVD-Vision, die ich im Abo hab. Tja, was soll ich sagen...

GRUESOME bedeutet auf Deutsch ja soviel wie "Schrecklich" oder "Grausam", und selten war ein Titel ausschlaggebender. Allerdings nicht ganz in der Hinsicht, in der ich es mir gewünscht hätte.

 
Der Film fängt ziemlich langweilig an, und hällt diese nicht vorhandene Spannung auch konstant aufrecht. Irgendwie hat man das Gefühl, alles schon mal irgendwo gesehen zu haben. Und zwar besser.

Die Geschichte handelt von einem jungen Mädchen, das von einem Anhalter mitgenommen wird, der sich als Psychopat rausstellt und sie abschlachtet. Als das dann passiert ist, wacht sie auf... alles nur ein Traum? Vor allem, als sie herausfindet, dass der Mörder, der sie da jede Nacht umbringt, eigentlich schon tot ist, fängt sie an, an ihrem Verstand zu zweifeln.
Das Problem ist nur, dieser Traum wiederholt sich.
Und wiederholt sich.
Und wiederholt sich.

Was hier schon langweilig klingt, ist im Film sogar noch langweiliger. Dazu kommen ganz tolle Laiendarsteller, die von Laiensprechern synchronisiert worden sind. Auch das gesamte Erscheinungbild des Films wirkt eher billig, aber das ist häufig ein Problem bei den Gratisfilmen von DVD Vision.

Dann, ganz plötzlich, in der 60. Minute, bekommt der Film eine sauinteressante Wendung, und ist auf einmal dann doch spannend. Leider beträgt die Gesamtlaufzeit gerade einmal 82 Minuten, und wenn ein Film erst eine Viertelstunde vor Schluss interessant wird, dann kommt bei dem ein oder anderen schon mal die Frage auf, was man sich da eigentlich ansieht.
 
Positiv bemerken möchte ich dann noch, dass das Ende dann tatsächlich gut ist. Die Auflösung, der Clou des Films, ist echt klasse und relativ überraschend. Aber ob es sich lohnt, dafür den Rest durchzuhalten? Eher nein!

Letzte Woche habe ich mir einen Rechner gekauft (ich hatte bisher immer nur so alte Teile, mein letzter war 12 Jahre alt!), und ein Spiel gleich dazu. Ich wollte irgendwas, wo man richtig denken muß, gefordert wird, knifflige Rätsel und eine tolle Story. 
Tja, ich habe dann aber doch LEFT 4 DEAD 2 geholt. Ein Zombie-Ego-Shooter ohne Sinn und Verstand. Einfach nur losrennen und alles abknallen was sich bewegt.
 
 
Jetzt bin ich natürlich wieder voll im Zombie-Fieber - egal, ich habe ja noch 5 Tage Nachtschicht, und jede Menge Zombie-Filme. Diese Woche wird also auf jeden Fall noch mindestens eine Zombie-Nacht dabei sein.

Morgen (bzw. heute Abend) werde ich, aller Voraussicht nach, Blut, Blei Bullen und Benzin ansehen. Und natürlich Dexter, denn man möchte ja schon wissen, wie es weitergeht.

Jetzt knalle ich noch ein paar Zombies ab - das entspannt so schön - und dann lege ich mich hin.

Bis dann,

Euer Micha

100 gr. Rodrigues mit 50 gr. Tarantino und einer Prise Oliver Stone!
So steht es jedenfalls auf dem Cover des Films, den ich mir in der letzten Nachschicht zu Gemüte geführt habe.


Meine Beurteilung sieht etwas anders aus.

Der Independentfilm von Regieseur Joe Carnahan, der uns zuletzt mit dem A-TEAM Film beglückte, und in dem Film eine der Hauptrollen übernahm, ist eine schlechte Kopie von allem, was oben genannte Regieseure so an Werken abgeliefert haben. Es wäre an und für sich kein Problem, denn: Besser gut kopiert als schlecht erfunden. Leider trifft beides nicht wirklich zu.



Das man dem Film sein nicht vorhandenes Budget deutlich ansieht, kann ich noch verschmerzen. Filme wie EL MARIACHI haben das Gleiche Problem, können es aber durch eine interessante Story, tolle Schauspieler und ambitionierte Regiearbeit gut kaschieren. 
Hier gelingt das, meines Erachtens, nicht.

Die Story handelt von zwei Autohändlern, die eine Unsumme dafür kassieren sollen, dass sie einen alten Pontiac auf ihrem Hof abstellen und ihn nicht anrühren sollen. So weit, so gut. Man fragt sich natürlich, warum das so ist... aber eigentlich interessiert es einen nicht wirklich.

Auch die Einblendung von Zwischentiteln, wie beispielsweise bei den KILL BILL Filmen, tun sich, schon wegen der Häufigkeit dieser Einblendungen, keinen Gefallen.

Dazwischen gibt es "coole" Dialoge, die durchaus aus einem Tarantino Film stammen könnten, dann allerdings pointierter geschrieben und besser vorgetragen wären.
Was hier noch nicht ganz kaputt ist, wird durch die grottenschlechte Synchronisation erledigt, hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet.

Die Action-Szenen sind leider auch total misslungen, was einem "Action"-Film dann den Todesstoß versetzt.

Zum Glück hatte ich ja noch ein paar Folgen DEXTER, um mich über den Rest der Nacht zu retten.

Mal sehen, was ich mir heute Nacht ansehe. Für Vorschläge bin ich, wie immer, sehr dankbar und empfänglich.

Bis dann,

Euer Micha

3. Nacht - Drogenrausch

9. Februar 2011
Ja, Leute, ich habe jetzt die Hälfte der Woche rum. Mit DEXTER bin ich durch, und nun kann ich mich voll und ganz den Filmen widmen.

Letzte Nacht habe ich einem Film nochmals eine Chance gegeben, der mir beim ersten Ansehen nicht gefallen hat. Manchmal ist es ja so, dass einem ein Film beim zweiten Ansehen besser gefällt, vermutlich, weil die Erwartungshaltung entsprechend gering ist.

Der Film, von dem ich hier rede, ist
BLUEBERRY UND DER FLUCH DER DÄMONEN.
 

Bei dem Film handelt es sich um eine Comicverfilmung aus Frankreich, die ich, wie ich zugeben muß, wegen dem Cover gekauft hab (sieht aber auch cool aus, oder?).
Dabei weicht der Film erheblich von den Comics ab, was weder gut noch schlecht sein muß, immerhin ist ein Film ja ein völlig anderes Medium.




Leider tue ich mir mit französischen Filmen in der Regel sehr schwer. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, vor allem aus dem Comedy und Slapstick Sektor (z.B. OSS 117 und Lauberge Rouge), kann ich mit den FIlmen aus unserem Nachbarland nicht viel anfangen. PAKT DER WÖLFE mal ausgeschlossen.

Leider hat mir BLUEBERRY UND DER FLUCH DER DÄMONEN auch beim zweiten Ansehen nicht gefallen. 
Dabei hat er wirklich tolle Bilder, gute Darsteller (Vincent Cassel in der Hauptrolle, Michael Madson als Bösewicht und Juliette Lewis als weibliches Hingucker), aber irgendwie ist die Story doch sehr verworren.




Alles wird dadurch verschlimmbessert, dass Blueberry mehr als einmal in einen Indianischen Drogenrausch versetzt wird. Diese Bilder sind zwar äußerst eindrucksvoll in Szene gesetzt, entsprachen aber in keinster Weise den Erwartungen, die ich in einen modernen Action-Western gesetzt hätte.

Dazu kommt noch, dass die Story nicht so richtig in Fahrt kommt, was unter anderem an den ständigen Rückblenden liegt.

Alles in allem muß ich leider sagen, dass der FIlm sich auch beim zweiten Ansehen nicht gelohnt hat. Zum Glück hab ich die DVD in der Videothek gebrauch für 4 Euro erstanden, so dass der Schaden sich in Grenzen hält.

Zumindest die Bilder sind es wert, gesehen zu werden. Phantastische Landschaftsaufnahmen! Aber leider wars das dann auch schon.



Morgen werde ich wohl eine DEXTER-Ersatzdroge brauchen. Vermutlich wird es auf MR.BROOKS oder AMERICAN PSYCHO herauslaufen.
Andererseits wollte ich mir auch noch ein paar Zombie-Streifen reinziehen, und auf SIEBEN habe ich auch schon länger mal wieder Bock.
Und ich habe die ganze Woche noch nichts richtiges zu lachen gehabt. Vielleicht werde ich mit einem Bud Spencer und Terence Hill Film am Freitag das Wochenende einläuten. Fragt sich nur, mit welchem Film.

So, das wär's dann für heute mal wieder,
bis dann,

Euer Micha

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