Blog von Jason-X

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Band: MEGADETH
Titel: The System has failed
Label: Sanctuary Records
Stil: Metal
VÖ: 13.09.04 
Spieldauer: 12 Tracks / 48.26 min. 
 
Anno 2002 war es schon eine traurige Nachricht, als man hörte, dass sich MEGADETH Aufgrund einer Armverletzung Dave Mustaine´s aufgelöst haben. Zwar waren Alben wie "Risk" oder "Cryptic Writings" nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber nun hat der Rotschopf mit "The System has failed" ein Album abgeliefert, dass sich wieder mehr an Erfolgsalben wie "Rust in Peace", "Countdown to Extinction" und "Youthanasia" orientiert.
Los geht es mit "Blackmail the Universe", was auch ursprünglich mal als Albumtitel im Gespräch war, einer Nummer die auch problemlos auf "Rust in Peace" hätte stehen können. Sehr treibender Track mit reichlich Doublebass.
Mit "Die dead enough" kommt auch schon die erste Singleauskopplung und wohl zugleich einer der besten und melodischsten Songs überhaupt aus der Feder von Mr.Mustaine. Vor allem der Refrain und der Mittelteil sind hier sehr genial ausgefallen! Aber auch der Gesang klingt hier so gut wie bisher noch nie zuvor. Absolut geil!
"Kick the Chair" dürfte schon einigen bekannt sein, da dieser Song bereits seit geraumer Zeit als MP3 zum Download bereit stand, so dass einige sich ein Bild von MEGADETH im Jahre 2004 machen konnten. Ebenfalls eine sehr treibende Nummer, die sich an den alten Werken wie "Rust in Peace" und "So far so good so what" orientiert.
Mit "The Scorpion" wären wir dann wohl um die "Countdown to Extinction" Ära angelangt, wobei dieser Track eine sehr bedrückende Atmosphäre aufbaut und stellenweise sogar recht episch klingt! Irgendwie meine ich sogar Keyboards zu hören, was auch sehr gut passt, da sie nicht zu aufdringlich eingesetzt wurden. Coole Nummer, die vor allem durch sein Abwechslungsreichtum besticht.
Leider ist "Tears in a Vail" nicht besonders sensationell ausgefallen. Zwar ist der Song nicht schlecht, kann aber nicht wirklich begeistern. Solide Nummer die hervorragend zum nebenher hören geeignet ist, mehr aber auch nicht.
"I know Jack" ist nur ein kurzes Instrumental Intermezzo, weswegen es auch gleich mit dem nächsten Stück weiter geht.
"Back in the Day" erinnert mich irgendwie an das Kultstück "Vic Rattlehead" vom kultigen Debut "Killing is my Business", hat aber auch unleugbare Einflüsse von IRON MAIDEN und klingt dabei stark nach "Back in the Village" von "Powerslave" Album. Im Mittelteil kommen sogar noch ganz frühe IRON MAIDEN Einflüsse a la "Phantom of the Opera" zum Vorschein. Sehr klassische Heavy Metal Nummer, die ich unter dem Banner MEGADETH niemals erwartet hätte.
Eher als normaler Stampfer entpuppt sich "Something I´m not", der sich eher an den aktuelleren Werken orientiert und vor allem im Mittelpart seine Qualitäten zeigt.
"Truth to be told" ist sehr abwechslungsreich ausgefallen und pendelt zwischen ruhigen und auch verspielteren Parts hin und her. Passt auch sehr gut in die "Rust in Peace" Ära rein. Cool!
Mit "Of Mice and Men" werden auch die "Youthanasia" Fans zufrieden gestellt, wobei hier die Strophe besser als der Refrain klingt, der mir nicht so ganz gefallen will. Klingt aber dennoch für die breite Masse irgendwie hitverdächtig, was vor allem an der ausgezeichneten Gitarren-Arbeit liegt!
Wer braucht eigentlich 2 Instrumentals auf einem Album?? Naja, ist es ja nicht wirklich, da labert ja noch einer im Hintergrund von "Shadow of Death" - was für ein plakativer Titel. Naja, davon abgesehen ist hier musikalisch dennoch alles erste Sahne und vor allem wieder sehr melodisch ausgefallen.
Als letztes ist dann auch schon "My Kingdom come" an der Reihe. Dieses Stück ist anfangs eher langsamer ausgefallen, entwickelt sich dann aber doch noch zu einer treibenden Nummer, die stark an eine Mischung aus "Peace sells...", "Youthanasia" und "Rust in Peace" klingt. Geiler, abwechslungsreicher Track, der leider nur viel zu kurz fertig ist.
Die knapp 50 Minuten vergehen hier wirklich wie im Fluge, was ein qualitativ hochwertiges und kurzweiliges Album verspricht. Schade nur, dass mit "Tears in the Veil", "Of Mice and Men" und "Something I´m not" auch 3 weniger starke Songs auf "The System has failed" enthalten sind. Dennoch gehört diese Scheibe eindeutig zu den besseren MEGADETH Releases und ist somit das beste Album der letzten 10 Jahre geworden, wobei "Youthanasia" hier natürlich nicht mitgezählt wurde, da würde das ganze schon wieder anders ausschauen, hehehe. MEGADETH Fans dürfen aufatmen: Dave Mustaine ist wieder zurück und für die anstehende Tour wurde mit Nick Menza auch wieder ein alter Bekannter für die Drums verpflichtet. Nur schade, dass es nicht auch mit Dave Ellefson und Marty Friedmann geklappt hat.
 
Die Songs:
01. Blackmail The Universe
02. Die Dead Enough
03. Kick The Chair
04. The Scorpion
05. Tears In A Vail
06. I Know Jack
07. Back In The Day
08. Something I`m Not
09. Truth To Be Told
10. Of Mice And Men
11. Shadow Of Death
12. My Kingdom Come
Band:     NAGLFAR
Titel:     Pariah

Label:     Century Media
Stil:     Melodic Black Metal     
VÖ:      20.06.05
Spieldauer:     9 Tracks / 39:09 min.
Ja, hoppla, gerade mal 2 Jahre nach ihrem letzten Album “Sheol” veröffentlichen die Schweden von NAGLFAR mittlerweile schon wieder eine neue Scheibe? Ist ja echt ungewohnt zumal man bisher immer mehrere Jahre auf einen Nachfolger warten musste. Leider ist diesmal der charismatische Frontmann Jens Ryden nicht von der Partie, da er sich zurzeit vermehrt auf sein Studium konzentrieren möchte. Dafür gibt nun Basser Kristoffer W.Olivius (heißt der eigentlich wirklich so?) sein Bestes und eigentlich merkt man auch keinen großen Unterschied, da er ebenso fies ins Mikro keift, wie sein Vorgänger. Zwar steht im Infoblatt, dass „Pariah“ die Melodie von „Vittra“, die Brutalität von „Diabolical“ und die musikalische Erfahrung von „Sheol“ vereinen würde, aber das ist meines Erachtens nach pathetisches Geschwätz! Fakt ist: „Vittra“-Fans werden wieder mal enttäuscht sein, aber ich denke, hier auf einen würdigen Nachfolger zu warten wäre utopisch, zumal NAGLFAR auch so ihre Arbeit gut machen. Fakt ist aber, dass „Pariah“ melodischer als „Sheol“ ausgefallen ist, ohne dabei aber an Aggression einzubüßen, was gleich der Opener „A Swarm of Plagues“ verdeutlicht, der in bester NAGLFAR Manier aus den Boxen brettert und dank des klareren Sounds die Finessen des Songs besser zur Geltung kommen lässt. Irgendwie erinnern mich einige Songs stellenweise an DISSECTION zu „Storm of the Light´s Bane“-Zeiten, ohne dabei die eigene Identität zu vernachlässigen. Um es aber noch mal zu verdeutlichen: Die Songs sind deutlich melodischer, eigentlich kommt es schon an das Level von „Vittra“ heran, allerdings erreicht es dabei nie die Atmosphäre und vor allem nicht die Art der Melodik, wie sie damals eben „Vittra“ unsterblich werden ließ. Nichtsdestotrotz, wird jeder NAGLFAR Fan mit „Pariah“ glücklich werden, wobei man bei einigen Songs stellenweise etwas Geduld aufbringen muss, da sie nicht sofort zünden.  

Die Songs:
1.     Proclamation (Intro)
2.     A Swarm Of Plagues
3.     Spoken Words of Venom
4.     The Murder Manifesto
5.     Revelations Carved In Flesh
6.     None shall be spared
7.     And The World Shall Be Your Grave
8.     The Perpetual Horrors
9.     Carnal Scorn & Spiritual Malice



Band:     NAGLFAR
Titel:     Vittra

Label:     Regain Records
Stil:     Melodic Black Metal    
VÖ:      18.03.02
Spieldauer:     12 Tracks / 59:18 min.
Oh yezz, ich bekomme nochmal eine zweite Chance um dieses Meisterwerk der melodischen Schwarz Wurzel Kunst zu besprechen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals zum ersten Mal in Kontakt getreten bin mit dem NAGLFAR Debut-Album "Vittra": Joe hatte gerade 2 CDs von Wrong Against Records für unser 1.Ausgabe des Printmagazines erhalten, eine war "Voice of Harmony", welche Joe behalten hat und die andere war "Vittra" von NAGLFAR, welche ich schon damals verehrte! Seither sind 7 Jahre vergangen und ich habe mir dieses Scheibchen ungelogen mindestens 600 - 700 mal angehört (wenn´s überhaupt reicht!) und ich finde dieses Album immer noch so genial wie beim ersten Mal hören. Die Genialität beginnt schon beim Intro von "As the Twilight gave Birth to the Night". Hier wird schon die unheilsame Atmosphäre langsam aber sicher angekündigt, bevor die Jungs auch gleich mit rasenden Gitarren loslegen. Der Oberhammer ist hier allerdings die Hookline, die nach 2 - 3 Durchgängen nicht mehr aus dem Kopf will. Sehr majestätisch beginnt kurz darauf "Enslave the Astral Fortress", wobei man hier zugleich weniger aggressiv wie beim Opener zugange ist. Doch dies ändert sich wieder mit "Through the Mignight Spheres". Spätestens hier wird man wohl bemerkt haben, dass NAGLFAR ein Gespür für geniale Melodien haben. Diese haben irgendwie etwas mystisches an sich, ich kann es nicht richtig beschreiben, vielleicht hängt dies auch mit der sehr düsteren Produktion zusammen, welche mich ein wenig an "In the Nightside Eclipse" von EMPEROR erinnert. Erneut einen majestätischen Charakter hat "The Eclipse of infernal Storm", welches allerdings gleichermaßen rasend ausgefallen ist. Der Schrei im Mittelpart geht einem wirklich durch Mark und Bein, wobei sich der Gesang von Jens Ryden wirklich ins frenetische steigert. Mit "Emerging from her Weepings" folgt dann zugleich ein heimlicher Hit von NAGLFAR. Alleine schon der Beginn - Doublebass Drums mit Akustikklampfe - ist Weltklasse! Doch dann kommt nach kurzer Einleitung die Killerstrophe schlechthin: "The Formation was set, an enormous Storm arose, as the thirteenth Night ablazed with it´s web of obscurity. Oh you glorious Blackened, infernal screaming Belle. Reveal the Name, unleash the Path of Bereavement". Wie oft habe ich diesen Text schon mitgesungen, wobei der Mystizismus nie verloren gegangen ist, alleine schon nicht wegen der genialen Musik dazu, seien es die verträumten Gitarren oder das düstere Keyboard. "Failing Wings" ist hingegen wiederum sehr aggressiv ausgefallen. Die Drums rattern nur so über einen hinweg - das ist für mich einfach das Black Metal Non Plus Ultra! Doch der wahre Höhepunkt folgt nun mit dem Titelstück "Vittra"! Ich habe bisher noch kein Lied gehört, das so viel Atmosphäre, Aggression, Bombast, Verzweiflung und Trauer zugleich enthält und das in nicht einmal 3 Minuten. Alleine der Text dazu ist einfach nur phantastisch: "And then she came forth, the Forest Goddess. Her crying hymns were calling for me! I followed her through the eternal vast forest and so, so I found myself lost there in...!" und dann kommt der Schrei, der Gänsehaut pur garantiert! Dieser Song muss definitiv an meiner Beerdigung laufen! Nach diesem musikalischen  Meisterwerk geht es wieder rasend mit "Sunless Dawn" weiter. Wem das zweite Album "Diabolical" von NAGLFAR gut gefällt, wird auch hier seine wahre Freude dran haben, da dieses Stück eindeutig in die jetzige Kerbe schlägt! Das offiziell letzte Stück auf "Vittra" stellt dann das sehr  abwechslungsreiche "Exalted above Thrones" dar. Hier gibt man nochmal alles, seien es schneidende Black Metal Gitarren, verträumte Gitarren oder sphärisch, düstere Keyboards.
Als Bonus für diesen Re-Release hat man nochmal das "Maiden Slaughter" Promotape von 1996 mit drauf gepackt, was mittlerweile auch eine gesuchte Rarität darstellt und einige sehr seltene Stück enthält. Los geht es mit dem auch auf "Diabolical" vertretenen "12th Rising", ein Song der deutlich Black Metal lastiger klingt, als man es vom Gros auf "Vittra" gewohnt war. Weiter geht es mit dem IRON MAIDEN Coversong "The Evil that Men do". Dieses Stück war bisher nur auf dem japanischen Tributsampler "Made in Tribute" vertreten und für den europäischen Markt bisher unerhältlich. Als Rausschmeißer bietet man mit "Pleasure to Kill" von KREATOR noch einen weiteren Coversong an, welcher allerdings nicht gerade bahnbrechend ausgefallen ist. Doch das fällt aufgrund der übergenialen Songs nicht so sehr ins Gewicht. Zum Schluss bleibt nur noch eins zusagen: Wer "Vittra" bisher noch nicht besessen hat, sollte sich dieses Album endlich zulegen, da hier die Prädikate: "Genial", "Preis-Leistungs-Verhältnis: Perfekt!" und "Wertvoll" allesamt zutreffen! Wer dieses Album nicht besitzt, verpasst ein Stück musikalische Geschichte!

Die Songs:
1.     As The Twilight Gave Birth To The Night
2.     Enslave The Astral Fortress
3.     Through The Midnight Spheres
4.     The Eclipse Of Infernal Storms
5.     Emerging From Her Weepings
6.     Failing Wings
7.     Vittra
8.     Sunless Dawn
9.     Exalted Above Thrones
10.     12th Rising
11.     The Evil that Men do (IRON MAIDEN)
12.     Pleasure to Kill (KREATOR)



Band:     NAGLFAR
Titel:     Sheol

Label:     New Haven / Century Media
Stil:     Melodic Black Metal    
VÖ:      24.03.03
Spieldauer:     9 Tracks / 43:42 min.

Wer von uns hat nicht auch bereits sehnsüchtigst auf das neue NAGLFAR Album gewartet, liegt der Vorgänger "Diabolical" doch bereits 5 Jahre zurück. Deswegen war wohl auch jeder gespannt, wie das Drittwerk der Schweden klingen würde. Ich muss zugeben, dass ich tief innen von Herzen gehofft habe, dass sie wieder in Richtung des "Vittra" Albums gehen würden, aber ich denke, da ist es wohl wahrscheinlicher, dass Rob Halford zu JUDAS PRIEST zurück kehrt oder SLAYER "Reign in Blood Pt.2" aufnehmen. Aber dennoch haben die 5 Satansbraten ein erstaunliches Album abgeliefert, dass im Black Metal Bereich sich nicht verstecken muss. Bereits der Opener "I am Vengeance" trifft dabei voll auf die 12 und zeigt, dass NAGLFAR noch immer ohne jeden Kompromiss am Werke sind. Sehr erwähnenswert ist hier vor allem die geniale und Band typische Melodieführung, die ich bisher noch bei keiner anderen Band gehört habe. Beim nächsten Stück "Black God Aftermath" merkt man, dass Frontmann Jens Ryden scheinbar wieder mehr Einfluss auf das Songwriting hatte, da mich der Track doch etwas an sein Nebenprojekt DEAD SILENT SLUMBER erinnert, natürlich nur etwas aggressiver. Nicht minder gewaltig kommt "Wrath of the Fallen" aus den Boxen gebrettert. Dieser Track hätte auch problemlos auf der "Diabolical" Scheibe stehen können. Sehr erstaunt bin ich hier doch, als ich nun zum ersten Mal ein Solo bei einem NAGLFAR Song höre... ja spinn ich, oder hab ich die Vorgängerscheiben so schlecht in Erinnerung? Auf alle Fälle klingt´s cool, und das ist die Hauptsache. Damit man mal von den ewigen Knüppelorgien sich ausruhen kann, wird mit "Abysnak Descent" ein etwas ruhigerer Song eingeschoben, dessen dämonische Atmosphäre aber dennoch äußerst bedrohlich wirkt und der Song eine sehr bedrückende und düstere Atmosphäre entwickelt.  Ich nehme mal schwer an, dass "Devoured by Naglfar" wohl meinem Kollegen Hage sehr gut gefallen dürfte, da er zum einen eingängige Melodien hat und zum anderen mit den typischen walzenden Doublebass Parts genau den Nerv trifft. Das darauf folgende "Of Gorgons spawned through Witchcraft" kennen vielleicht schon einige durch die letztjährige EP "Ex Inferis", wo dieser Track schon als Opener enthalten war und wie auch das darauf folgende "Unleash Hell" ein wenig nach DIMMU BORGIR in ihrer mittleren Phase klingt. Dafür hat man dich bei "Force of Pandemonium" ein wenig nach MARDUK und DARK FUNERAL orientiert, dies aber mit den eigenen Trademarks kombiniert, so dass der Song auch nicht zu unoriginell wirkt. Das Outro "The infernal Ceremony" beendet dann schließlich die Hölle besser in hebräisch gesagt "Sheol" und lässt uns wissen, dass die Wartezeit von 5 Jahren nicht umsonst war. Doch ich hoffe, dass wir nicht wieder solange warten müssen, bis der nächste Nachfolger kommt.

Die Songs:
1.     I Am Vengeance
2.     Black God Aftermath
3.     Wrath of the Fallen
4.     Abysmal Descent
5.     Devoured by Naglfar
6.     Of Gorgons Spawned through Witchcraft
7.     Unleash Hell
8.     Force Of Pandemonium
9.     The Infernal Ceremony



Band:     NAGLFAR
Titel:     Harvest

Label:     Century Media
Stil:     Melodic Black Metal      
VÖ:      26.02.07
Spieldauer:     9 Tracks / 45:24 min.
Album Nummero Zwo nach Jens Ryden - offensichtlich können wir uns definitiv endgültig von dem charismatischen ehemaligen NAGLFAR Sänger verabschieden. Somit singt zum zweiten Mal der ehemalige Bassist Kristoffer W.Olivius, zumal auch Morgan Lie ihn würdig an seinem alten Posten vertritt. "Harvest" nennt sich übrigens die neue Scheibe und ist wie auch "Pariah" sehr gut ausgefallen. Nostalgie Schwenks in Richtung "Vittra" erspar ich mir jetzt an dieser Stelle, denn diese Zeiten sind ebenso vorbei - leider. Auch wenn man aber nicht mal an "Sheol" heranreicht, zeigen die Schweden, dass sie mittlerweile einen neuen Weg eingeschlagen haben, den man bereits mit "Pariah" geebnet hat. Man zeigt sich mittlerweile deutlich Black Metallischer denn je. Vor allem "Breathe through me" klingt wie ein fieser Bastard aus MARDUK und DISSECTION, wobei auch "Odium Generis Humani" deutlich in diese Richtung tendiert. Dass man aber nicht nur voll aufs Gas tritt beweisen NAGLFAR sehr gut mit langsameren Stücken wie dem sehr genialen "The Mirrors of my Soul", dem sehr melodischen "Way of the Rope" (mit sehr majestätischem Schluss!) oder das treibende "Feeding Moloch". Einen besonderen Stellenwert hat jedoch das abschließende 7 minütige Titelstück "Harvest", dass vor allem durch seine leicht melancholische Atmosphäre besticht. Zur Abwechslung kommt man hier völlig ohne Blasts oder Hyperspeed Doublebass aus, sondern legt sehr viel Wert auf Harmonie und griffige Melodien - sehr geil!! Fans von melodischem Black Metal sollten nicht lange zögern sondern sofort zugreifen!

Die Songs:
1. Into the Black
2. Breathe Through Me
3. The Mirrors of My Soul
4. Odium Generis Humani
5. The Darkest Road
6. Way of the Rope
7. Plutonium Reveries
8. Feeding Moloch
9. Harvest

Band: NIGHTWISH
Titel: Dark Passion Play
Label: Nuclear Blast
Stil: Symphonic Metal 
VÖ:  18.10.2004
Spieldauer: 13 Tracks / 75:38 min. 
 

Was war es doch für viele eine Schocknachtricht, als Tarja Turunen aus der Band NIGHTWISH "gebeten" wurde, schließlich hatte man zuvor mit "Once" ein herausragendes Album veröffentlicht und erfolgreich lange und oft dazu getourt. Tuomas und seine Mannen ließen sich daraufhin ausgiebig Zeit eine Nachfolgerin zu suchen, die man letztendlich in Anette Olzon gefunden hat. Bereits der erste Höreindruck bei der sehr ruhigen Ballade "Eva" ließ viele positive Eindrücke zu und auch bei der ersten Singleauskopplung "Amaranth", welche wie erwartet einen weiteren Hit darstellt, wurde deutlich, dass man keine falsche Wahl getroffen hatte. Doch wie schaut es mit einem kompletten Album aus? Haben NIGHTIWISH noch das Feuer? Oh ja, und wie! Auf "Dark Passion Play" zeigt man sich frischer denn je zuvor. An Abwechslungsreichtum mangelt es auf keinem Fall! Bester Beispiel ist bereits der viertelstündige Opener "The Poet and the Pendulum", das vor allem durch ein bombastisch arrangiertes Orchester besticht. Doch auch Anette´s Stimme kommt hier bereits sehr gut zur Geltung. Erfreulich ist auch, das Marco weiterhin seine kraftvolle Stimme einsetzen darf; bei "Bye bye Beautiful" und "Master Passion Greed" erhält er sogar den Gesangs-Löwenanteil! Weiter Hits stellen übrigens auch die Stücke "Cadence of Her Last Breath", das sehr geniale "Sahara" (erinnert mich ein wenig an die "Wishmaster"-Scheibe!), "Whoever Brings the Night" (sehr treibende Nummer), das sehr gefühlvolle "For the Heart I Once Had", die weitere Ballade "Islander" (mit indianischem Touch featuring  John Two-Hawks), das sau-geile Instrumental "Last of the Wilds" (mit hyper-genialen Violinen) oder das mächtige "7 Days to the Wolves". Lediglich der Rausschmeißer "Meadows of Heaven" will mir nicht so ganz rein laufen, ist an sich aber auch nicht wirklich schlecht - andere Bands würden sich für solche Nummern ein Bein ausreißen! Schade nur, dass man die überirdisch geniale "Amaranth" B-Seite "While your Lips are still red" nicht mit auf die Scheibe gepackt hat. Auf alle Fälle dürfen alle NIGHTWISH Fans (mal abgesehen von den Tarja-Trällerelsen-Puristen) aufatmen, denn "Dark Passion Play" ist ein durchaus herausragendes Album geworden, das sicherlich nicht viele alte Fans verkraulen aber dafür neue Fans hinzugewinnen wird!

Die Songs:
01. The Poet and the Pendulum
02. Bye Bye Beautiful
03. Amaranth
04. Cadence of Her Last Breath
05. Master Passion Greed
06. Eva
07. Sahara
08. Whoever Brings the Night
09. For the Heart I Once Had
10. Islander
11. Last of the Wilds
12. 7 Days to the Wolves
13. Meadows of Heaven

Band:  NIGHTWISH
Titel:  Century Child
Label: Drakkar Records
Stil: Power Metal 
VÖ:  24.06.02
Spieldauer:  10 Tracks / 50:10 min. 

Genau ein Jahr nach dem letzten Werk "Over the Hills and far away" beehren uns die finnischen Metal Helden von NIGHTWISH mit ihrem 4ten Album genannt "Century Child", welches mittlerweile in Finnland zu Platinehren kam und dort sämtliche Rekorde bricht.  Dabei waren selbstverständlich die Erwartungen der Presse und der Fans gleichermaßen hoch, ob wohl das Level des Vorgängeralbums "Wishmaster" überboten wird. Leider wurde dies meines Erachtens nicht gleich zu Beginn geschafft, wenn gleich das Album dennoch sehr gut und vor allem abwechslungsreicher ausgefallen ist. Dennoch gibt es auf "Century Child" Momente die mir nicht gleich so ganz gefallen haben, allerdings nur von minderem Ausmaß. Es bedurfte da schon mehrere Durchgänge, bis ich erst so richtig Gefallen an "Century Child" gefunden habe, aber bei SENTENCED "The cold white Light" war dies ja auch nicht anders. Mir fehlte halt der typische Oberhammersong wie "Come cover me", wobei "Ever Dream" da sehr nahekommt. Doch der Reihe nach: Eröffnet wird das Album mit dem kraftvollen "Bless the Child", das mit dem typischen NIGHTWISH Stakkato dem Hörer sofort zeigt, dass die Finnen wieder zurück sind. Schon hier merkt man, dass die Band eher majestätisch als bombastisch wirkt und man versucht mehr Intensität in die Songs mit einzubinden, als man es auf den vorigen Werken getan hat. Sehr positiv fällt dabei das echt Orchester, der "normalere" Gesang von Tarja und die flexiblere Gitarrenarbeit auf.  Nahtlos geht es dann nach 6 Minuten in das kraftvolle "End of all Hope" über, das wieder an das "Oceanborn" bzw. "Wishmaster"-Album erinnert (vor allem an den Song "Wishmaster"). Jedoch zeigt man sich hier beim Gesang wesentlich abwechslungsreicher, doch natürlich darf Tarja hier wieder ihre kraftvolle Stimme zur Geltung bringen. Als wahre Neuerung zeigt sich das dritte Stück "Dead to the World" (mein persönlicher Lieblingssong neben "Slaying the Dreamer"!), da hier der neue Bassist Marco (spielte zuvor in Bands wie TAROT oder SYNERGY) einen Großteils der Vocals übernimmt und dies sehr gut erledigt (mehr stellenweise sogar besser gefällt als Tarja, aber nur stellenweise!). Ich hoffe, dass man hiervon in Zukunft mehr Gebrauch macht. Mit "Ever Dream" folgt dann die finnische Singleauskopplung, die dort auch schon auf Platz 1 der hiesigen Charts landete. Kein Wunder, denn der Song bietet einiges, wie u.a. auch facettenreiche Melodien, abwechslungsreicher Gesang (mit Marco an den Backing Vocals) sowie grandiose Hooklines. Wieso NIGHTWISH immer noch Singleauskopplungen in ihrem Heimatland brachen, verstehe ich eh nicht, da sie dort sowieso schon Metalgötter sind! "Slaying the Dreams" dürfte das wohl bislang aggressivste Stück von NIGHTWISH darstellen, was schon am Anfang bei den sehr rotzigen Gitarren bemerkbar wird. Tarja´s Gesang klingt hier zugleich auch wieder sehr normal sprich die Töne befinden sich noch in Gefilden, die nicht gleich Glas zum Bersten bringen. Emppu´s Gitarren klingen hier übrigens aufgrund der hohen Anzahl an Obertönen stark nach Zakk Wylde. Gänzlich in eine andere Richtung tendiert "Forever yours", das mich ein wenig an den "Titanic" Soundtrack erinnert hat (bzw. den Song mit Celine Dion). Hier wird der Song vor allem durch die genialen Streicher-Elemente hervorgehoben. Ich würde sogar fast behaupten, dass die Gitarren hier ein wenig deplaziert sind. Sehr atmosphärisch ist hingegen "Ocean Soul" ausgefallen und erinnert vom Refrain her sehr stark an den Opener des AS DIVINE GRACE Albums "Lumo". Mit sehr coolen Bassläufen beginnt das NIGHTWISH typische "Feel for you", wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dieser Song vor allem live sehr gut ankommen dürfte. Auch darf Marco wieder beweisen, was für ein genialer Metal Sänger er doch ist und dass er bisher deutlich unterbewertet in der Szene unentdeckt war. Dies zeigt er letztendlich beim Andrew Lloyd Webber Coverstück von "The Phantom of the Opera" wo er im Duett mit Tarja glänzt, die hier ihre Stimme auch sehr gut zur Geltung bringen kann. Was DREAMS OF SANITY damals bei ihrem zweiten Album "Masquerade" nicht schaffen konnten, ist NIGHTWISH hier geglückt: die perfekte Adaption eines Musicalstückes im Metalbereich, einfach sagenhaft. Apropos: Ebenso einzustufen ist der über 10 minütige Rausschmeißer "Beauty of the Beast", das nochmal das komplette Album Revue passieren lässt. Sehr bemerkenswert ist hier bei die Mischung aus den typischen NIGHTWISH Trademarks und den eher unüblichen Elementen in Bereichen der Streicher und des Arrangements.  Wer erwartet hat, dass "Century Child" quasi die Fortsetzung zu "Wishmaster" darstellt hat sich gewaltig geirrt, da man mit dem 4ten Album deutlich weiterentwickelt hat, was vor allem Tarja´s Gesang und die Bassarbeit betrifft, aber auch in allen anderen Bereichen bemerkbar ist! Man wird mit etlichen Neuerungen konfrontiert, u.a. auch die dominanteren Backingvocals von Neuzugang Marco, der sich somit als wahre Bereicherung für NIGHTWISH herausstellt! Zwar benötigt man ca. 4 - 5 Durchgänge bis man sich warm gehört hat, aber spätestens dann findet man "Century Child" genau so genial wie "Oceanborn" oder "Wishmaster". Wer NIGHTWISH bisher noch nicht gekannt hat, sollte dies unnötig nicht noch länger heraus zögern!

Die Songs:
1. Bless the Child 
2. End of all Hope
3. Dead to the World
4. Ever Dream
5. Slaying the Dreamer
6. Forever yours
7. Ocean Soul
8. Feel for you
9. The Phantom of the Opera 
10. Beauty of the Beast
 

Bildquelle: selbst fotografiert
 

Band:  NIGHTWISH 
Titel:  Wishmaster  
Label: Drakkar Records   
Stil: Power Metal  
VÖ:  2000
Spieldauer:  11 Tracks / 53:39 min. 

Viele warteten sehr gespannt auf dieses Album, welches quasi den Entscheidungspunkt ein jeder Band darstellt, nämlich das dritte. Doch im Falle von NIGHTWISH sollte dies kein allzu großes Problem darstellen, denn die Finnen lieferten mit „Wishmaster“ ein weiteres Meisterwerk ab. Die Songs klingen allesamt frischer als auf „Oceanborn“, aber dennoch ist die bandeigene Linie erkennbar. Auch weiterhin dürfen wir uns über den klassisch beeinflussten Power Metal erfreuen, uns von der hypnotisch lieblichen Stimme von Tarja bezaubern und von den sanft süßen Melodien die Gehörgänge liebkosen lassen. Ich finde es einfach nur faszinierend, wie der Finnen-Fünfer innerhalb eines so kurzen Zeitraumes, ein dermaßen anspruchsvolles Album aus den Hemdärmeln schütteln, ohne dabei eine einzige Schwachstelle vorzuweisen. Dabei bleiben die Songs sehr abwechslungsreich, wie z.B. der gewohnt starke Opener „She is my Sin“, das kraftvolle „Wanderlust“, das bezaubernd schöne „Come cover me“, das atmosphärisch-romantische „Two for Tragedy“, der bombastische Titelsong „Wishmaster“, das eher midtempolastige rockige „Bare grace Misery“, das mehr im Up-tempo-Bereich angesiedelte „Crownless“ oder das experimentelle 8 ½ minütige „Fantasmic“, die 11 Songs auf „Wishmaster“ lassen nicht einmal ansatzweise Langeweile aufkommen. Zwar sind auf der nun mittlerweile dritten Scheibe keine Songs des Kalibers „Sacrament of Wilderness“ wie auf deren Zweitling „Oceanborn“ vorhanden, aber dafür haben die neuen Stücke andere Qualitäten, die darüber locker hinweg trösten. „Wishmaster“ ist, wie auch „Oceanborn“, ein Album, welches man einfach in seiner Sammlung haben muss, sonst ist sie einfach nicht komplett. Ein weiterer Klassiker voller zeitlos schöner Musik.

1.  She is my Sin 
2.  The Kinslayer
3.  Come cover me
4.  Wanderlust
5.  Two for Tragedy
6.  Wishmaster
7.  Bare grace Misery
8.  Crownless
9.  Deep silent complete
10. Dead Boy´s Poem
11. FantasMic

Band:  NIGHTWISH  
Titel:  Oceanborn 
Label: Drakkar / Spinefarm Records 
Stil: Power Metal 
VÖ:  1998
Spieldauer:  10 Tracks / 49:09 min.  

Zu den Topsellern Finnlands gehören die 4 Mannen exklusive einer Frau von NIGHTWISH, die es in ihrer Heimat sogar schon zu Platin-Ehren gebracht haben. Ehrlich gesagt verwundert mich das nicht mal so sehr, da die Musik der 5 Elchfreunde wirklich unbeschreiblich schön und sanftfühlig ist. Mittlerweile liegt dem Hörer schon der zweite Longplayer namens "Oceanborn" vor, welcher noch gefühlvoller und atmosphärischer als das Debut "Angels fall first" ausgefallen ist. Doch soll das nicht bedeuten, dass uns hier nur schmalziges Geplänkel geboten wird, denn eröffnet wird das Album mit dem sehr kraftvollen und Power Metal lastigem "Stargazers". Der darauf folgende Song "Gethsemane" erinnert ein wenig an CHILDREN OF BODOM und Gerüchten zufolge sollen auch STRATOVARIUS-Anleihen erkennbar sein. Sehr heftig ist der Song "Devil & the deep dark Ocean", der neben der klassischen Stimme von Sängerin Tarja, noch zusätzlich von dem mir unbekannten Wilska, der hier die Teufelrolle übernimmt und ihr sehr viel düstere Atmosphäre verleiht. Sehr gefühlvoll klingt Song Nummero 6, "Swanheart" genannt, welcher nur mit Keyboards, Klavier und Tarjas elfenhafter Stimme beginnt, wobei im Laufe des Songs sich der Höhepunkt mit dem Einsteigen von Drums und Gitarren entwickelt und mit einem sehr genialen Gitarrensolo endet. Traumhaft schön! Nicht ganz in das Konzept passt meiner Meinung nach, das nach russischer Polka klingende "Moondance". Der Song hat zwar einen sehr ruhigen und andächtigen Mittelpart, mit wunderbaren zweistimmigen Panflöten, aber die Stimmung ist mir grundlegend zu fröhlich. Aber dafür sind die anderen Songs, der Gesamtzahl 10, überdurchschnittlich gut und abwechslungsreich. Ich denke mal, dass alle Fans von CHILDREN OF BODOM, STRATOVARIUS, etc... von dem klassisch angehauchten und atmosphärischen Power Metal auf NIGHTWISH´s aktuellem Album "Oceanborn" begeistert sein dürften

Stargazers
Gethsemane
Devil & the deep dark Ocean
Sacrament of Wilderness
Passion and the Opera
Swanheart
Moondance
The Riddler
The Pharaoh sails to Orion
Walking in the Air

Nach 8 Jahren Pause meldet sich die gebürtige New Yorkerin Sophie B. Hawkins mit ihrem neuen Studioalbum „The Crossing“ zurück.  20 Jahre sind seit ihrem Debut „Tails & Tongues“ vergangen, doch dennoch stellt „The Crossing“ erst das fünfte Album dar. Gerade mit ihren ersten beiden Alben feierte Sophie B. Hawkins mit Songs wie Damn I Wish I Was Your Lover, California Here I Come, Don´t don´t tell me no, Right Beside You, As I Lay Me Down oder Ballad of Sleeping Beauty in den frühen 90ern große Erfolge. Nach „Timbre“ wurde es um die kleine New Yorkerin stiller, nicht nur, da sie sich vom Majorlabel Columbia Records trennte und ihr eigenes Label Trumpet Swan zu gründen. Ihr letztes Album „Wilderness“ dürften schließlich nur die eingefleischten Fans von ihr kennen. Mittlerweile hat sich Sophie B. Hawkins vom Stil ihrer Frühwerke stark gewandelt. Waren damals noch Pop und Rock im im Adult Contemporary Style im Vordergrund gestanden, legt die Musikerin mehr wert auf stimmungsvolle Musik, die sich häufig im Soul und Jazz Bereich bedient, wie etwa beim Song „Gone Baby" oder beim Opener „Betchya Got A Cure For Me“. „Sinnerman" klingt beinahe schon nach Gospel, Sophie klingt hier wesentlich rauchiger in ihrer Stimme. „Georgia“, „Missing“, „Life is a river“ und „Miles Away“ bestechen hingegen durch sanfte Melodien und der unvergleichlichen Stimme von Sophie B. Hawkins, die wieder einmal nahezu sämtliche Instrumente selbst eingespielt hat. Besonders empfehlenswert ist das Stück „The Land The Sea And The Sky”, das bereits 2010 vorab als Single erschienen ist. Nicht unerwähnt bleiben sollten die beiden neuen Versionen von „Damn, I Wish I Was Your Lover“ und „As I lay me down“, die hier in speziellen Akustik Versionen mit Klavier und Gesang (bzw. Orgel und Gesang) neu interpretiert wurden.

Wichtig ist, dass Fans der ersten Stunde, die mit dem neueren Material von Sophie B. Hawkins noch keine Berührung hatten, unbedingt vorher probehören sollten, denn:

„The Crossing“ ist gewiss nicht schlecht, geht aber in eine komplett andere musikalische Richtung. Man merkt, dass Sophie B. Hawkins mittlerweile erwachsener und reifer geworden ist und somit auch ihr Stil Songs zu schreiben. Man könnte behaupten, dass sie erst mit dem dritten Album „Timbre“ langsam angefangen hat ihren eigenen Stil zu entwickeln. Dumm ist dabei nur, dass gerade ihre ersten beiden Alben die erfolgreichsten waren und am meisten Anspruch beim Publikum fand.

Zudem mangelt es „The Crossing“ an besonderen Akzenten. Wahre Hits sind definitiv keine dabei, auch wenn alle Songs an sich wirklich nicht schlecht oder mitunter wirklich sehr gut klingen. Hier ist definitiv zuerst Probe hören empfohlen.

Übrigens: „The Crossing“ ist bereits seit einigen Jahren geplant und hätte ursprünglich „Dream Street and Chance“ heißen sollen, wie der gleichnamige Song auf dem Album.

01. Betchya Got A Cure For Me
02. Sinner Man
03. The Land The Sea And The Sky
04. Georgia
05. Missing
06. Heart And Soul Of A Woman
07. Life Is A River 
08. Miles Away
09. I Don't Need You   
10. Gone Baby

11. A Child
12. Dream Street And Chance
13. Red Bird
14. Betchya Got A Cure For Me (Long Version)
15. Damn, I Wish I Was Your Lover (Acoustic)
16. Missing (Original Demo)
17. As I Lay Me Down (Acoustic)

CD Review Sodom "Sodom"

23. August 2012
Band: Sodom - Titel: Sodom
Label: Steamhammer / SPV
Stil: Thrash Metal 
VÖ: 21.04.06
Spieldauer: 11 Tracks / 57:09 min.
 
SODOM waren in meiner Jungend-Zeit ein bedeutender Faktor für meine musikalische Weiterentwicklung. Es dürfte mittlerweile ca. 14 - 15 Jahre her sein, seit ich das erste Mal Kontakt mit Tom Angelripper und Co. hatte und ich zum ersten Mal ich mir die "Better off Dead" Scheibe anhörte. Leider konnte mich das musikalische Schaffen des Gelsenkirchen Trios ab Mitte der 90er nicht mehr so sehr begeistern, da spätestens ab "Masquerade in Blood" mir die Sache zu punkig und uninspiriert wurde. Während man aber bei "M-16" wieder bemerken konnte, dass man wieder an Kraft gewinnt, hat man nun mit "Sodom" spätestens wieder zu alten Glanzleistungen aufgeschlossen. Meine Damen und Herren, diese Scheibe hier ist würdig zusammen mit "Persecution Mania", "Agent Orange", "Better off Dead" und "Tapping the Vein" in ein Regal gestellt zu werden! SODOM sind besser denn je, das ist auf alle Fälle sicher. Es hat mich allerdings auch ziemlich verwundert, dass das Trio so ein saustarkes Album abgeliefert hat, denn damit hätte ich nie mehr im Leben gerechnet, auch wenn die DVD "Lords of Depravity" wirklich genial geworden ist und seinesgleichen sucht! Lediglich "Axis of Evil" erreicht nicht ganz die Qualitäten der übrigen Songs, aber dafür folgt danach mit "Lords of Depravity" einer der brachialsten SODOM Songs der letzten Jahre! Das erstaunlichste ist aber, dass "Sodom" so abwechslungsreich ausgefallen ist. Bereits der Opener "Blood on your Lips" zeigt alleine Tom´s Gesang vielseitiger denn je und gleich im Anschluss hat man mit "Wanted Dead" einen der technischsten Songs überhaupt in der Geschichte der Band abgeliefert, während "Buried in the Justice Ground" dafür um so rockiger ausgefallen ist. Mit "City of God" ist SODOM allerdings das Paradestück schlechthin gelungen, vor allem die Gitarren im Refrain sind wirklich nur noch genial! Was für ein geiles Riff, das auch aus den Glanzzeiten des Melodic Death Metals stammen könnte. Auch der sehr abwechslungsreiche Rausschmeißer "The Enmy inside" ist verdammt geil ausgefallen. Das Beste an "Sodom" ist allerdings die sehr authentische Atmosphäre und der mehr als passende Sound, der einer Thrash Scheibe einfach gerecht wird, denn so muss es klingen. Dies heißt nicht glatt polierte Sounds und getriggerte Drums, sondern einfach 100%iger Metal, wie in glücklicherweise wieder mehr Bands für sich entdecken. Fakt ist: Das hier war bis zum Erscheinen des Albums "In War and Pieces" die beste SODOM Scheibe in dieser Besetzung, da besteht kein Zweifel! Fans von wahrem Thrash sollten sich dieses Album auf alle Fälle zulegen.
 
Die Songs:
01. Blood on your lips
02. Wanted dead
03. Buried in the justice ground
04. City of god
05. Bibles and guns
06. Axis of Evil
07. Lords of depravity
08. No captures
09. Lay down the law
10. Nothing to regret
11. The enemy inside
 
Band:     HELLOWEEN
Titel:     Gambling with the Devil

Label:     SPV / Steamhammer
Stil:     Power Metal     
VÖ:      26.10.2007
Spieldauer:     12 Tracks / 57:33 Min.

Die Kürbisköpfe von HELLOWEEN melden sich gerade mal 2 Jahre nach ihrem letzten Album „Keeper of the seven Keys – The Legacy“ mit ihrem neuen Studiowerk „Gambling with the Devil“ zurück. Zwar war der Vorgänger an sich nicht schlecht, ließ aber letztendlich mit einigen halbgaren Nummern doch einen faden Beigeschmack zurück. Mit der neuen Langrille schaut dies aber anders aus, denn die Jungs um Andi Deris und Michael Weikath haben ordentlich rangeklotzt und eines der stärksten Alben der letzten 10 Jahre eingetrümmert. Könnte mitunter vielleicht auch daran liegen, dass sich die Fischköppe mit den beiden nicht mehr so frischen Neuzugängen Dani Löble an den Drums und Sascha Gerstner an der zweiten Gitarre mittlerweile perfekt aufeinander eingespielt haben.
Das wirkt sich somit auch merklich auf die Songs aus. Nach dem Intro „Crack the Riddle“, bei dem kein Geringerer als Biff Byford von SAXON als Gastsprecher verpflichtet werden konnte geht es auch gleich mit der Brachialnummer „Kill it“ weiter, bei der zunächst vor allem Sänger Andi Deris positiv in Erscheinung tritt, da er hier die enorme Variabilität seiner Stimme sowie das ganze Volumen präsentiert. Musikalisch erinnert die Nummer etwas an „Push“ vom „Better than raw“ Album. Weiter geht es mit dem sehr melodischen „The Saints“, dass mich ein wenig an das „Master of the Rings“ Album und zugleich auch an „March of Time“ von „Keeper of the seven Keys Pt.2“ erinnert. Sehr geil mit coolem Mitsing Refrain und noch genialerem Instrumental Mittelpart, der massig geile Melodien, furiose Soli und Twin-Leads enthält. Der absolute Megahammer! Als nächstes folgt mit „As long as I fall“ die erste Singleauskopplung, zu der übrigens auch ein Videoclip gedreht wurde! Wenn es um Parallelen geht, würde hier am ehesten „If I could fly“ vom „The Dark Ride“-album passen, allerdings nicht ganz so düster, aber doch so eingängig, mit einem relativ sehr modernen Touch. Ein weiteres Highlight ist „Paint of a new World“, eine von der Basis her relativ old schoolige Nummer mit brachialem Riffing und geradlinigem Arrangement, das mehr auf den Punkt geht, als die vorigen Songs und somit auch für mehr Abwechslung sorgt. Als weitere Single Auskopplung würde sich auch „Final Fortune“ eignen. Dieser Track fängt meiner Meinung nach hervorragend die Atmosphäre der alten HELLOWEEN (Kiske Ära) sowie auch der neuen HELLOWEEN (Deris Ära) ein und kombiniert sie zu etwas neuem, fast sogar noch besseren. Geil!
„The Bells of the 7 Hells“ eröffnet ein dreiteiliges Epos, welches das Hauptthema des Albums – „Gambling with the Devil“ – zusammenfasst. Diese Nummer enthält einige recht thrashige Elemente, die mich in wenig an ANNIHILATOR erinnern, schlägt aber einen guten Bogen zu sehr ruhigen Passagen, was vor allem im Mittelpart am besten zur Geltung kommt. „Fallen to Pieces“ präsentiert sich von einer sehr symphonischen Seite, die im Kontrast zur eher modernen, balladesken Strophe steht. Im Refrain kommt einem dann von der Instrumentierung her irgendwie NIGHTWISH oder auch WITHIN TEMPTATION in den Sinn. Beendet wird die Trilogie mit „I.M.E.“ (was auch immer das heißen mag), einer coolen Mid-Tempo Nummer, die ebenfalls einen leichten modernen Touch innehat.
 
„Gambling with the Devil“ wäre eigentlich nahezu perfekt, wäre da nicht „Can do it“, einer absolut cheesy Schmalz-Fun-Nummer, die vor allem durch das Klavier und die Synthie-Streicher sich selbst zum absoluten No Go degradiert. Songs wie „Rise and Fall“, „Perfect Gentleman“ oder “Livin' Ain't No Crime” mutieren dazu plötzlich zu Übernummern! Glücklicherweise wird mit „Dreambound“ eine astreine HELLOWEEN Nummer geboten, die wieder das Ganze ins Lot bringt. Vor allem die Soli sind hier wieder absolut sagenhaft und man merkt, dass das Loch, das Roland Grapow hinterlassen hat mehr als würdig gestopft wurde! Abgeschlossen wird das Album von „Heaven tells no Lies“, was sich als ebenfalls sehr flotte Melodic Nummer herausstellt.
Die Produktion aus dem eigenen Mi Sueno-Tonstudio auf Teneriffa ist ebenso amtlich ausgefallen, kein Wunder, saß schließlich Charlie Bauerfeind erneut hinter den Reglern. Das Cover wurde, wie auch schon bei „Keeper Of The Seven Keys - The Legacy & Live On 3 Continents” von Martin Häusler entworfen, weswegen das Artwork leicht futuristisch ausgefallen ist.
 
Klar ist, HELLOWEEN manifestieren immer mehr den Ruf, dass auch nach etlichen Jahren noch immer mit den Kürbisküpfen zu rechnen ist und nachdem sich die „Konkurrenz“ wie z.B. RUINNING WILD (Angelo Sasso ist kaputt gegangen), BLIND GUARDIAN (irgendwo far beyond verloren), RAGE (nur noch halbgare Veröffentlichungen) oder EDGUY (ab ins Kommerz Lager) massenhaft selbst ausknockt steht der Rückkehr zurück an die Spitze des deutschen Power Metals, wo sie dann bald zusammen mit GAMMA RAY und BRAINSTORM die heilige Dreifaltigkeit bilden, nichts mehr im Weg!
 
Die Songs:
  1.     Crack The Riddle
  2.     Kill it
  3.     The Saints
  4.     As long as I fall
  5.     Paint Of A New World
  6.     Final Fortune
  7.     The Bells of the 7 Hells
  8.     Fallen to Pieces
  9.     I.M.E.
  10.     Can Do It
  11.     Dreambound
  12.     Heaven Tells No Lies
Bilder selbstaufgenommen im Januar 2008 in Karlsruhe

Band: CHIMAIRA
Titel:    Resurrection

Label: Nuclear Blast
Stil:     Thrashcore       
VÖ:     02.03.2005
Spieldauer:      13 Tracks / 59:00 min.

Die Amis von CHIMAIRA melden sich nach anderthalb Jahren mit neuem Label (Nuclear Blast) und neuem Album ("Resurrection") zurück. Dass sich in dieser Zeit viel getan hat, hört man der Langrille hierbei deutlich an, denn das Quintett zeigt sich hier noch mal um einiges vielseitiger als schon bei ihrer letzten Scheibe "Chimaira", ohne ihren ureigenen Still zu veruntreuen. Fakt ist aber, dass die Thrashcoreler hier dem Hörer mehr Abwechslung denn je zuvor bieten. Sei es bei dem Opener und Titelsong "Resurrection" in dem sogar einige blastbeats eingefügt wurden, dem treibenden "Wortless" mit genialem Gitarrensolo, dem fast 10 minütigen "Six" (mit herausragendem Mittelpart), dem brachialen, genialen "No Reason to live", dem zügig thrashigen "End it all" oder dem hyper schnellen "Empire", CHIMAIRA beweisen ein Händchen für hervorstechend-markante Songs die bereits nach wenigen Durchgängen hängen bleiben, jedoch aber die nötige Essenz besitzen, auch nicht zu schnell zu langweiligen. Fans der letzten Scheibe können auf alle Fälle blind zugreifen!

Die Songs:
01. Resurrection
02. Pleasure in pain
03. Worthless
04. Six
05. No reason to live
06. Killing the beast
07. The flame
08. End it all
09. Black heart
10. Needle
11. Empire
12. Kingdom of Heartache
13. Paralyzed

Band: CHIMAIRA
Titel:    Chimaira

Label: Roadrunner
Stil:     Thrashcore   
VÖ:     08.08.2005
Spieldauer:      10 Tracks / 58:27 min.

2 lange Jahre mussten die CHIMAIRA Fans auf ein neues Album der Thrashcore-ler aus den Staaten warten, aber nun gibt es Grund genug sich auf das selbstbetitelte neue Album "Chimaira" zu freuen, den die Jungs haben es geschafft wirklich nur geiles Material auf der Langrille zu verbraten, von Schwachstellen ist wirklich nirgendwo eine Spur. Dazu schafft man es mit viel Kurzweile 10 abwechslungsreiche Songs zu präsentieren, die zwar den eigenen typischen CHIMAIRA Stil manifestieren, aber dennoch genug Abwechslung bieten, so dass sie sich ausreichend voneinander unterscheiden. Am prägnantesten bleiben hierbei die überbrachialen, SLAYER angehauchten Riffs, gepaart mit sehr harmonischen Leadgitarren, das megapräzise Drumming, das sowohl vor ultraschnellen walzenden Doublebass, als auch Blastbeats (z.B. das mit genialen Leadgitarren abschließende "Pray for all") nicht abschreckt und die fiesen Vocals von Mark Hunter. Leider bleiben die Synth-Einsätze von Chris leider größtenteils unbemerkt, aber oftmals ist weniger einfach mehr. Songs hervorzuheben wäre sinnlos, den alle sind wirklich gleichermaßen genial, ohne Ausnahme. Hier heißt es lediglich nicht länger zu zögern, sondern sofort zu zu greifen!

Die Songs:
01. Nothing remains
02. Save ourselves
03. Inside the Horror
04. Salvation
05. Comatose
06. Left for dead
07. Everything you love
08. Bloodlust
09. Pray for all
10. Lazarus

 

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