Blog von Dr. Rock

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Liebe Leserinnen und Leser! Der 6. Film Marathon hat letztes Wochenende stattgefunden. In der Zeit vom 29.11. (15.30) bis 01.12. (2.00 Uhr) liefen 17 Filme. Wir kamen in dieser Zeit wieder in den Genuss eines abwechslungsreichen Filmprogramms, dessen  Gesamtlaufzeit sich auf  33,33 Stunden belief, womit der Rekord, welcher bei 29,63 Stunden stand, gebrochen wurde. Hier nun ein Abriss der ersten Sitzung.

Die drei Teilnehmer aus Köln waren dieses Mal äußerst früh angereist. Der Zug sollte um 14.06 Uhr eintreffen und war tatsächlich pünktlich da. Ich hatte mich vorsorglich schon um 11.15 Uhr ins Wochenende gestempelt, um noch ein wenig Luft vor der Zusammenkunft zu haben. So hatte ich  Zeit für ein wenig Augenpflege, die Nahrungsmittel für diesen Tag aufzubauen und eine Runde mit unserem Hund zu drehen. Als ich nach Hause kam saßen die Herren schon im Kino und riefen mir zu: "Alte Plätze... wie beim letzten Mal!" Wunderbar... ich sprang unter die Dusche, Tasse Kaffee eine Runde quatschen und schon um 15.30 Uhr ging es los mit

THE HOMESMAN (123 Minuten), welchen ich an den Anfang gesetzt habe, weil es sich um einen sehr ruhigen Film handelt. Ein aufgrund des Themas doch sehr ungewöhnlicher Western, soll doch der Homesman, welcher genial von Tommy Lee Jones verkörpert wird, als Gegenleistung für sein gerettetes Leben mit der frommen Mary Bee, welche von Hillary Swank gegeben wird, drei verrückte Frauen in einem Karren zurück zur Verwandtschaft in den Osten bringen. Der Film hat etliche Szenen, die zu gefallen wissen. Mir hat besonders die surreale Szene mit dem blauen Hotel gefallen. Sehr aussagekräftig mit toller Bildersprache! Wir haben diesen Film, welcher auch von Tommy Lee Jones inszeniert wurde, im Original mit Untertiteln geschaut und da gab es am Bild und am Ton der 5.1 DTS HD Master Tonspur nichts zu meckern.

The Homesman : Bild Hilary Swank, Tommy Lee Jones
Quelle: filmstarts.de

Meine Frau war von der Arbeit zurück und wollte sich die nächsten Filme nicht entgehen lassen. Nach einer kurzen Pause zum Lüften und dem Bereitstellen von an der frischen Luft gekühlter Biere begleiteten wir Bruce Lee in ENTER THE DRAGON (Der Mann mit der Todeskralle, 102 Minuten) auf seiner Mission, das Treiben des gemeinen Opiumschmugglers Han auf dessen Insel während eines von ihm veranstalteten Martial Arts Turniers zu beenden. Hierbei rächt er auch seine Schwester und stellt die Ehre des Shaolin Tempels wieder her. Wir haben diesen Klassiker in der Originalfassung geschaut. Die durch die Bank weg sehr gute Bildqualität rutschte hin und wieder ab und der Ton der 5.1 DTS HD Master Tonspur klang über weite Strecken mehr wie aus einer Blechdose. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Mr. Lee mal wieder schreien zu hören und ich werde auf alle Fälle in den nächsten Tagen einen Blick in das Bonusmaterial werfen.

Immer wieder kam mir beim Schauen die Parodie aus KENTUCKY FRIED MOVIE in den Sinn... WAS WAL DENN DAS? DAS IST KEIN VELGNÜGUNGSPIELCHEN... ES ELFOLDELT TOTALE KONZENTLATION. Oder die "verlorenen Säufer, die nicht wissen, wo sie sind und es auch nicht wissen wollen".

Enter the Dragon - bruce-lee ScreencapQuelle: fanpop.com

Nach dem Durchlüften ging es weiter mit DER UNBEUGSAME (Cool Hand Luke, 126 Minuten). Paul Newman spielt in diesem Streifen aus dem Jahr 1967 den zur Zwangsarbeit verknackten Luke, welcher sich auch im Straflager der Autorität nicht beugen will. Auch aus heutiger Sicht immer noch ein sehr interessanter und aufschlussreicher Film, da, wie im wirklichen Leben, auch in diesem Straflager für alles gesorgt ist, so lange man die Regeln befolgt und der Boss eben nur seine Ruhe haben will. In kleineren Rollen gibt es Harry Dean Stanton und Dennis Hopper zu sehen… ja, auch der Papa der Waltons, Ralph Waite, hat hier einen Auftritt. Die Szene mit dem Verzehr der Eier überzeugt immer noch! Die Mono Tonspur der deutschen Fassung ist wirklich sehr gut und auch die Bildqualität konnte überzeugen.


Quelle: blu-ray.com

Der nächste Titel der über die Leinwand flimmerte war ein indizierter Titel (92 Minuten). Daher werde ich ihn hier nicht erwähnen, denn sonst muss der Blog ab 18 Jahren freigegeben werden. Der Titel bekommt daher in den nächsten Tagen einen gesonderten Blog spendiert!

Damit komme ich schon zum letzten Film des ersten Tages: THE WORLD`S END von Edgar Wright. Eine ehemalige Clique aus fünf Freunden will eine vor 20 Jahren abgebrochene Kneipentour beenden… bis zum letzten von 12 Pubs: dem „The Worlds End“. Diese Komödie bietet Action, Aliens und Wortwitz, welcher am Besten in der Originalfassung genossen wird. Nicht immer kommen die Untertitel hier mit. Ich habe den Eindruck, dass wesentlich mehr aus der Tour über die Goldene Meile hätten werden können/müssen. Irgendwie ist die Inszenierung gegenüber den Vorgängern der „Cornetto Trilogie“ zu zahm und zu kommerziell ausgefallen. Die 5.1 DTS Master Tonspur der Originalfassung erzeugt Druck an den richtigen Stellen und die Bildqualität ist hervorragend.


Quelle: cinemaforever.blog.de

Um 2.00 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Eine gute Zeit, um noch ein wenig Schlaf für den zweiten Teil zu bekommen… sofern der Geist zur Ruhe kommt.

Es gab natürlich wieder eine Reihenfolge für die Filme und die war für den ersten Tag so gut gewählt, dass sie eingehalten wurde.


Hier nun die zweite Rutsche Filme… eine kurze Nacht ist eine erstklassige Voraussetzung für einen langen Tag mit vielen Filmen... das haben die letzten Dauersitzungen bewiesen. Die Realität verschwindet dann schneller... nachdem so um 3.00 Uhr Ruhe eingekehrte, war schon um 8.30 Uhr wieder Bewegung angesagt. So habe ich mich mit einem der Kölner aufgemacht, um Brötchen zu holen, wobei der Hund auch gleich Auslauf bekam... und ich im Endeffekt auch, da meine Fahrradkette dauernd absprang und ich schließlich ein Laufrad hatte. Wieder zurück, lag der Rest noch danieder... Leergut abräumen, im Kino die Krümel absaugen, einen Star Trek Soundtrack auflegen... das war genug Lärm, um sie alle wach zu bekommen und dann gemeinsam zu frühstücken. Die Brötchen aus unserer Bäckerei sind wirklich sehr gut! Die Gespräche kannten wieder nur zwei Themen: Filme und Spiele.

Die geplante Reihenfolge sah als Starter LE MANS vor, was wir jedoch aus praktischen Gründen verworfen haben. Die 16:9 Rahmenleinwand hätte dann nach diesem Film für DER CLOU, welcher im Format 1.85:1 kommt, dran gemusst. Also gleich diese Leinwand an die Wand und dann um 11.30 Uhr den Beamer eingeschaltet. Die Biere auf den Tisch und los ging mit DER CLOU (The Sting, 129 Minuten) welcher mit Paul Newman, Robert Redford und dem genialen Robert Shaw in den Titelrollen besetzt ist und im Jahr 1973 glatt sieben Oscars abräumte. Zwei Trickbetrüger ziehen einen Gangsterboss in großem Stil ab. Ein toller Film und immer wieder sehenswert. Hier haben wir der deutschen Fassung den Vorzug gegeben. Die alten Synchros haben ihren ganzen eigenen Charme. Das Bild war bis auf einige Nahaufnahmen wirklich erstklassig.


Quelle: blu-ray.com

Als ich die Terrassentür zum Lüften aufmachte, musste ich feststellen, dass bestes Herbstwetter angesagt war. Blauer Himmel und richtig hell... schnell die Tür wieder zu und den nächsten Streifen in den Oppo, welcher ebenfalls mit seinem Format perfekt in die kleine Leinwand passt. Zu diesem indizierten Titel (142 Minuten) habe ich bereits am 30.04.2014 einen Blog verfasst. Bei Interesse bitte dort schauen!

Ein weiterer Titel für die kleine Leinwand war TOTAL RECALL (113 Minuten), welchen ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Arnold "Konsiddä sät ä dieworß" Schwarzengger geht nur im Original und so gab es diesen Streifen im Original mit Untertiteln. Das Bild vom Ausflug auf den Mars im Jahr 2084 der Ultimate Rekall Edition ist hervorragend geworden, leider enttäuschte die 5.1 DTS HD Master Tonspur auf ganzer Linie. Da fehlten Druck und Räumlichkeit. Auch hier wird es sich lohnen, einen Blick in die umfangreichen Extras zu werfen. Total dämlich, dass Sharon Stone nicht die Rolle der Melina bekommen hat. Rachel Ticotin ist so was von langweilig… null Ausstrahlung.

http://33.media.tumblr.com/tumblr_m86wo4apiZ1rwacdio5_500.gif
Quelle: tumblr.com  OPEN YOUR MIND

Gegen 18.00 Uhr waren wir durch mit TOTAL RECALL und legten eine Pause ein. Ich begab mich die Küche um einen großen Pott Dahl an den Start zu bringen. Trotz solider Basisschärfe wurde am Tisch die Herausforderung gesucht und ordentlich nachgeschärft... Chili Köpfe unter sich... mir klebte das Unterhemd dank einer scharfen Sauce mit Red Savina Habanero, welcher im Guinessbuch als heißestes Gewürz vermerkt ist. Der Name der Sauce „Ignite“ ist Programm! Das Dahl wurde bis zur letzten roten Linse verputzt. Anschließend habe ich mir noch kurz die Beine vertreten, geduscht und war bereit für den zweiten Teil des Tages, welcher um 20.30 Uhr fortgesetzt wurde mit

APOCALYPTO (138 Minuten), einem weiteren Film für die 16:9 Rahmenleinwand. Im Format 1.85:1 erwachen der Dschungel und die Maya Kultur auf der Leinwand zum Leben. Ein fantastisches Bild. Das dichte Grün scheint aus der Leinwand zu hängen, die Kostüme und der Schmuck schillern in allen möglichen Farben und die Details der vielfältigen Tätowierungen sind genau zu erkennen. Die  Akustik der verlustfreien Tonspur ist hervorragend. Das ist Raumklang! Das Schicksal des Stammes von Jaguar Paw ist kein Film für zarte Seelen… Mel Gibson wandelte hier eindeutig auf den Spuren von Sam Peckinpah.

http://www.bigfanboy.com/pages/reviews/filmreviews/2006/apocalypto/apocalypto-gibson.jpg
Quelle: bigfanboy.com

Von der Endzeit, wo die Natur noch in Ordnung war, ins postapokalyptische Ödland, mit MAD MAX 2 aka THE ROAD WARRIOR (95 Minuten) von George Miller.  Mel Gibson nun vor der Kamera als Max Rockatansky im Überlebenskampf, welchen ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. So war die Idee geboren, zunächst diesen Teil zu sichten und hinterher das neue Opus. Dafür musste zunächst wieder die Cinemascope Leinwand angebracht werden. Der Kampf um die letzten Sprit Reserven, mit denen sich Hoffnung auf ein besseres Leben verbindet, bildet die Grundlage für krasse Action… Action, wie sie heute nicht mehr gedreht wird. Vernon Wells als Wez, der Kettenhund von Bandenführer Humungus, zieht eine grandiose Show ab und der Endkampf kann sich immer wieder sehen lassen. Wir haben uns für die Originalfassung entschieden, welche vom Ton her etwas kraftlos daherkam. Das Bild machte allerdings einen sehr guten Eindruck.

http://nerdist.com/wp-content/uploads/2015/05/Feral-Kid-05192015-615x254.png
Quelle: nerdist.com

Den Abend beschließen sollte dann MAD MAX: FURY ROAD (120 Minuten) als akustischer und optischer Overkill. Statt Humungus nun Immortan Joe (unter dessen infernalischer Maske  Hugh Keays-Byrne steckt), der Hüter der Aqua-Cola und Anführer der Warboys. Gasolin, Muttermilch, Kugeln und Wasser… Kampf ums Überleben, Hoffnung, Verzweiflung und wieder Hoffnung. Max und Furiosa vs. Immortan Joe. Die Dialoge sind auf ein Minimum reduziert. Die Bilder sprechen deutlicher. Ein Trip! Ein Action Film reduziert auf das, was einen Action Film ausmacht: die Bewegung. Danke, Mr. Miller! In grenzwertiger Lautstärke mit dem Regler auf 11 haben wir den ganzen Film geschaut. Im Original, denn die deutsche Fassung hinkt trotz Dolby True HD 7.1 gegenüber dem O-Ton hinterher. Diese Akustik macht süchtig. Da sollten die Nachbarn auch was von haben! Das Bild ist ebenfalls erstklassig. Ich werde ihn dieses Wochenende noch mal in den Player werfen.


Quelle: blu-ray.com

Um 03.15 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Die beiden Max Filme waren eine sehr gute Wahl für den Abschluss des zweiten Tages. Guarana für Augen und Ohren!


Hier nun die ditte Rutsche Filme… um 4.00 Uhr kehrte Ruhe ein und diese Nacht sollte dann sehr kurz werden, denn wieder war um 8.30 Uhr Bewegung angesagt. Wieder Brötchen holen... mit Hund und mit Kette am Fahrrad! Meine Frau rückte schon vor dem Frühstück mit dem Hund ab für eine Übernachtung bei einer Freundin. Einer der Kölner kam nicht aus dem Bett und verpasste damit

DER SCHATZ IM SILBERSEE (106 Minuten), dessen Vorspann um 11.30 Uhr über die Leinwand flimmerte und im weiteren Verlauf angesichts der hervorragenden Bildqualität für Erstaunen sorgte (natürlich gab es hier und da einige optisch nicht so tolle Szenen). Einige Aufnahmen boten sogar räumliche Tiefe, wobei das Bild kein digital überschärften Eindruck machte. Götz George brannte förmlich und sorgte für einige tolle Einlagen/Stunts, welche wir uns nach dem Film noch einmal in Einzelbildfortschaltung angesehen haben. Ebenso mussten wir Winnetous Schleichtaktiken mehrmals beobachten, die Szene "Kräftemessen mit dem Pappfelsen" noch einmal sehen  und haben uns den hervorragend gemachten deutschen Trailer aus dem Bonusmaterial angeschaut.

http://www.lichtspielkino.de/binary_data/8564_derschatzimsilbersee-4.jpg
Quelle: lichtspielkino.de

Für Marathon Nr. 7 sind schon Winnetou I – III vorgemerkt. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur reisst natürlich keine Bäume aus, geht aber voll in Ordnung und war nach MAD MAX: FURY ROAD auch sehr erholsam auf ihre Art. Am Morgen ein Winnetou
und der Tag ist Dein Freund!

Der Schatz im Silbersee
Quelle: pierrebrice.de

Für LE MANS (109 Minuten) war der Langschläfer dann auch wieder auf dem Sofa und war überrascht, dass wir ihn für DER SCHATZ IM SILBERSEE nicht aus dem Bett getreten haben. Steve McQueen und Siegfried Rauch spielen die Hauptrollen in diesem im Dokumentarfilmstil angelegten Rennfilm aus dem Jahr 1971. LE MANS wurde an Originalschauplätzen in Frankreich gedreht und auf dem Cover steht zu lesen, dass der Film Motorsportfans nervenaufreibende Szenen aus der Welt des Rennsports bietet. Genau da lag anscheinend das Problem, denn dieser Film hat uns nicht erreicht und wirkte irgendwie seltsam. Ich bin nämlich kein Rennsportfan... ich stehe überhaupt nicht auf Sport, denn das ist jeder Sport nur Werbung für üble Produkte, die mir nichts ins Haus kommen. Die Rennwagen (hier noch mit sehr wenig Werbung) fahren Stunden über Stunden eine 8,5 Meilen lange Strecke... nur die letzten 8 Minuten ließen ein wenig Spannung aufkommen... Porsche vs. Ferrari! Die Wahl fiel auf den Film wegen Steve McQueen, aber der schaut die ganze Zeit nur verkniffen und gesprochen wird nur sehr wenig. Das Bild ging in Ordnung. Die 7.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung konnte uns nicht begeistern.

http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01847/McQueen-3_1847936i.jpg
Quelle: telegraph.co.uk

Der nächste Streifen war THE UNFORGIVEN (Yurusarezarumono/Unforgiven, 135 Minuten), welcher die selbe Rahmenhandlung hat wie Eastwoods UNFORGIVEN, diese allerdings ins Jahr 1880 auf die japanische Insel Ezo (heute Hokkaido) verlegt. Leider bietet Schrottwarner keine Originaltonspur und die deutsche Fassung hat nur eine DD 5.1 Tonspur. Die Synchro geht in Ordnung, das Bild war mir stellenweise zu dunkel, zu abgesoffen. Ich hatte nicht den Eindruck , dass es dem Regisseur Lee Sang-Il darum ging, sich mit Eastwoods Film zu messen oder ihn gar zu übertreffen. Die Geschichte mit Ken Watanabe in der Hauptrolle wird einfach in einer anderen Kultur in Zusammenhang mit einem geschichtlichen Umbruch, dem Ende des Shogunats, erzählt, was sehr gut umgesetzt wurde. Insbesondere die Nebenhandlung mit der Unterdrückung/Umerziehung der Ureinwohner fand ich sehr interessant und hätte gerne mehr davon gesehen/erfahren. THE UNFORGIVEN hat uns trotz der Warner Defizite sehr gut gefallen. Ich würde ihn gerne mal in der Originalfassung sehen.

http://www.cinema-quadrat.de/fileadmin/images/movies/2015-03/the-unforgiven.jpg

Quelle: cinema-quadrat.de

Wir waren hervorragend im Rhythmus und konnten gegen 18.00 Uhr eine Pause
einlegen. Die Carnivoren haben sich aufgemacht zum Imbiss und ich habe mir ein paar abgelaufene Tofuteile in Pfanne gehauen. Als die Kölner zurück waren, kam raus, dass sie bei der vor einigen Wochen aufgemachten Pizzaria waren. Die Menükarte lag bei uns im Briefkasten und ist gleich ins Altpapier gewandert.  Ich gehe nicht in Imbissbuden oder Restaurants. Wie hat den Kölnern nun das Essen geschmeckt? Drei Menschen, drei Meinungen: - Das Essen war Scheiße!, - Mehr konnte man für das Geld nicht verlangen., - Das Essen war lecker!

Gegen 20.30 Uhr ging es weiter mit dem neuen Eastwood AMERICAN SNIPER (132 Minuten), welcher ein Novum in der Hinsicht darstellte, dass ich der Einzige war, der den Film noch nicht gesehen hatte, denn die Kölner hatten ihn schon im Kino gesehen, wo die Akustik ganz übel gewesen sein soll.  Das habe ich auch von einem Arbeitskollegen gehört, der ebenfalls sehr enttäuscht von dem Ton im Kino war, obwohl der Film doch einen Oscar für den besten Ton bekommen hat... der Oscar ging aber an die Originalfassung!

http://cult-mag.de/wp-content/uploads/2015/03/anatomy_of_american_sniper1_bts.jpg
Quelle: cult-mag.de

Chris Kyle (Bradley Cooper) tötet bei seinen Einsätzen als Navy SEAL etliche Feinde Amerikas aus dem Hinterhalt, denn er ist ein Scharfschütze. Wir haben die deutsche Tonspur eingeschaltet, die in 7.1 Dolby Digital Plus vorliegt und zwar Druck erzeugt, aber recht leblos klingt. Das Bild ist flach und langweilig. Der Film selbst ist schon bei der ersten Tötung von Kyle für mich dahin gewesen. Wo bleibt der Realismus bei der Nachstellung einer wahren Geschichten bei Verwendung von billigstem CGI Tötungsplatter à la THE EXPENDABLES? Und diese Baby Born Puppen, die andauernd bei den Szenen im Heimatland durch die Gegend getragen wurden, sorgten für entliche Lacher. Eine Sichtung der Originalfassung wird in den nächsten Tagen auf jeden Fall noch erfolgen. Der mit Sicherheit dann bessere Ton wird den Film aber wohl nicht retten können.

http://www.chriskyleamericansniper.info/images/chris-kyle8.jpg
Chris Kyle 1974 - 2013
Quelle: thepreparedninja.com
 

Der amerikanische Scharfschütze hat es zumindest geschafft, uns in Stimmung zu versetzen für eine weitere Verfilmung einer wahren Geschichte aus einem der zahllosen Kriege dieser Welt, die zu fesseln weiß und auch optisch und akustisch überzeugen kann. Drei Eigenschaften, die AMERICAN SNIPER, zumindest in der deutschen Fassung, leider völlig abgehen. LONE SURVIVOR (121 Minuten) lief schon auf Film Marathon Nr. 5 und durfte nun zwei der Kölner, die ihn noch nicht kannten und von AMERICAN SNIPER schon im Kino total  enttäuscht waren, von seinen Qualitäten überzeugen.

LONE SURVIVOR ist ein erstklassiger Kriegs- und Actionfilm von Peter Berg aus dem Jahr 2013. Vier Navy SEALS geraten in einen erbarmungslosen Kampf mit Taliban Kämpfern. In den Hauptrollen sind Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Ben Foster und Emile Hirsch zu sehen.

Hier musste die deutsche Tonspur ran, weil nur deutsche Untertitel für Hörgeschädigte geboten werden und die sind unerträglich. Diese 5.1 DTS HD Master Tonspur liefert defintiv ab und ich würde sagen, dies ist weiterhin eine der besten deutschen Tonspuren, die verfügbar ist. Das Bild steht mit der Tonspur auf einer Linie. Referenzmaterial durch und durch. Mehr gibt dazu nicht zu schreiben.

http://static.guim.co.uk/sys-images/Film/Pix/pictures/2014/1/29/1391013027697/Lone-Survivor-007.jpg
Quelle: guim.co.uk

Einer ging dann noch und die Entscheidung viel spontan auf einen weiteren Titel, welcher ebenfalls schon auf Film Marathon Nr. 5 und ebenfalls von zweien der Kölner noch nicht gesichtet wurde. Der  Titel THE LAST STAND (108 Minuten) war irgendwie passend für den letzten Film des Marathons, welchem wir im Original mit deutschen UT geschaut haben, denn es spielt ja unser aller Freund Mr. Schwarzenegger mit.

Arnold als Sheriff Owens  und seine Deputies nehmen in dem von Kim Jee-Won inszenierten Film den Kampf gegen einen Drogenboss namens Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) und seine Schergen auf. Der Film ist Western, Actionfilm und Actionkomödie zugleich und hat einige Härten zu bieten.  Hier trifft Action alter Schule auf moderne Effekte, erstklassige Optik und perfekte Akustik. 

http://www.filmofilia.com/wp-content/uploads/2012/07/Last_Stand_ComicCon_Poster-Copy.jpg
Quelle: filmofilia.com

Um 2.30 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Erstaunlich, dass die erste Birne mit über 3.6000 Stunden Laufzeit immer noch durchhält und auch erstaunlich, dass der Beamer diese langen Zeiten immer noch schafft.

Am Sonntag sind die Kölner mit dem Zug um 11.06 Uhr zurück in die reale Welt gereist.

Soweit der Report vom Film Marathon Nr. 6. Film Marathon Nr. 7 wird kommen und sofern es diese Seite dann noch gibt, werde ich wieder berichten.


 

Liebe Leserinnen und Leser! Der 9. Film Marathon hat über Pfingsten stattgefunden. In der Zeit vom 02.06. (20.45 Uhr) bis 05.06. (00.15Uhr) liefen 12 Filme. Ich wurde ausdrücklich gebeten, dass Programm nicht ausufern zu lassen. Ein neuer Rekord hinsichtlich der Gesamtspielzeit war damit natürlich nicht drin. Das Programm war mal wieder sehr abwechslungsreich. Der 2. Tag beinhaltete den Themenschwerpunkt ZÜGE. Für Marathon Nr. 7 und 8, welche letztes Jahr stattgefunden haben, fand ich einfach nicht die Muse etwas zu schreiben. Hier nun ein Abriss der ersten Sitzung:

Der Zweitkühlschrank war schon seit Dienstag mit Bier gefüllt.

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Der Tisch fürs Abendessen war eingedeckt (Quelle: eigene Bilder)

Ein Teilnehmer kam aus Oldenburg wollte zum ersten Mal die drei Tage durchhalten. Die zwei Teilnehmer aus Köln reisten mit Verspätung an und waren erst gegen 19:30 Uhr da, so dass es erst recht spät losgehen konnte und die für den ersten Abend angesetzten drei Filme bei den insgesamt fünf Teilnehmern für eine kurze Nacht sorgen sollten.

Den Auftakt machte THE SHALLOWS (86 Minuten) in welchem Blake Lively als Nancy sich gegen die Attacken eines weißen Hais behaupten muss. Ist der Anfang noch recht überzeugend, driftet der Streifen zum Ende hin leider in trashige Gewässer und erreicht in einigen Szenen nahezu SHARKNADO Format. Ja, der Haifisch, der hat Zähne und die trägt er im Gesicht! Die Originalfassung hat eine tolle 5.1 DTS HD Master Tonspur und das Bild ist erstklassig.

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Quelle: cinemacafe.net

Leider werden die Aufnahmen des schönen Strandes am Anfang immer wieder von Textnachrichten Einblendungen des Handys verschandelt. Welcher Depp ist denn auf diese Idee gekommen? Gut, dass ich diesen Streifen an den Anfang gepackt habe. Dies war defintiv nicht "JAWS for the next Generation".

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit SWISS ARMY MAN (97 Minuten), welcher auf ausdrücklichen Wunsch eines der Kölner Teilnehmer ins Programm musste. Paul Dano mimt Hank und Daniel Radcliff ist in der wundersamen Rolle der furzenden Leiche Manny zu sehen. Hank, der auf einer einsamen Insel gestrandet ist, entdeckt in der Brandung eines Tages die besagte Leiche, welche sich als hervorragendes Mulitfunktionswerkzeug eignet. Mehr zu verraten, hieße spoilern. Eine absurde zwei Mann Show, welche von Dano und Radcliff überzeugend rübergebracht wird. alt text

Quelle: theartoftravis.com

Das Bild ist erstklassig und die 7.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung hat gerade wegen all ihrer Subtilität eine hervorragende Qualität. Auch wenn die Vorstellung von einer furzenden Leiche auf Euch vielleicht eine abschreckende Wirkung hat, solltet Ihr dem Film unbedingt eine Chance geben, denn die Entscheidung, ob Manny bzw. dem Film das Gas irgendwann ausgeht und ob der Film etwas zu sagen hat, liegt allein bei Euch. SWISS ARMY MAN sorgte in der Pause jedenfalls für ordentlich Gesprächsstoff.

Der letzten Film des ersten Abends war DIE GLORREICHEN SIEBEN (The Magnificent Seven, 133 Minuten) von 2016, welchen wir in der deutschen Fassung geschaut haben. In dem Remake des Klassikers von 1960 muss eine Stadt von einem Bösewicht, der eine ganze Armee hinter sich hat, befreit werden. Der Streifen ist leider nur ein guter Western mit einigen recht ausufernden Schießereien geworden, die sich schnell abnutzen, weil sie eben zu lang und repetitiv inszeniert sind. Weniger ist manchmal viel, viel mehr. Es erinnerte mich an DER SCHATZ IM SILBERSEE... der Angriff auf Butlers Farm. So viele, wie da abgeknallt wurden sind, kamen gar nicht angeritten. Und es kamen schon sehr, sehr viele Handlanger angeritten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Charaktere der glorreichen Sieben allesamt recht blass bleiben und die schauspielerischen Leistungen mich nicht überzeugen konnten (was natürlich der Synchro geschuldet sein kann).

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ETHAN HAWKE war authentisch (die anderen sechs steckten nur in Kostümen!) Quelle: welt.de

Die deutsche Tonspur liegt in 5.1 DTS HD Master Audio vor und bringt ordentlich Druck bei den Schießeren und Explosionen, hat aber keinerlei Abwechslung oder Überraschungen parat. Ich gehe davon aus, dass die 7.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung wesentlich besser ausfallen wird aber natürlich auch ohne Abweschlung daherkommt. Die Bildqualität war auf alle Fälle so erstklassig wie die Landschaftsaufahmen. DIE GLORREICHEN SIEBEN hat sich für mich nach der ersten Sichtung schon abgenutzt. Schade!

Um 2.45 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Morgen folgt der Bericht vom ZUG TAG mit THE TRAIN, SEOUL STATION, TRAIN TO BUSAN, EIN ZUG FÜR ZWEI HALUNKEN und einem indzierten Titel (welcher nicht in dem Blog erscheinen wird, da sonst der Blog wohl ab 18 freigegeben werden muss).

 

 

 

 

 

Wie immer bei dieser Veranstaltung bleibt für Schlaf nicht wirklich viel Zeit. Um 8.00 Uhr war ich mit unserem Hund schon wieder zurück von einer kleinen Runde, habe klar Schiff gemacht und den Frühstückstisch eingedeckt. Es sollte selbstgebackene Dinkel-Hanfmehl Brötchen (mit Hanfsamen verfeinert ) geben (THC frei!). Den Teig dafür hatte ich gestern schon angesetzt.

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Quelle: eigenes Bild

Allerdings brauchen diese Brötchen noch eine kurze Knetbehandlung, müssen dann auf kleiner Stufe angewärmt werden und können dann erst durchgebacken werden. Dies wurde von Martina übernommen. Sie ist die Meisterin. Ich wurde in dieser Zeit sehr hungrig.

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Quelle: eigenes Bild

Beim Frühstück drehten sich die Gespräche natürlich nahezu ausschließlich um Filme, wobei der SWISS ARMY MAN immer wieder aufkam.

Nachdem die 16:9 Rahmenleinwand aufgehängt war, konnten wir uns gegen 10.00 Uhr mit THE TRAIN (133 Minuten) auf die erste Zugfahrt begeben. In diesem Kriegsfilm von John Frankenheimer aus dem Jahr 1964 gibt Burt Lancaster den Bahninspektor Labiche, der im August 1944 alles daran setzt, einen Zug mit einer Sammlung von Gemälden zu stoppen. Die Kunstwerke wurden nämlich von den Nazis aus einem französischen Museum eingesackt und sollen nach Berlin transportiert werden. Um den Zug aufzuhalten, wird vom Widerstandt sabotiert und mit allen Tricks gearbeitet, um die Nazis zu überlisten. Etliche Menschen bezahlen dies mit ihrem Leben.

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Quelle: pinterest.de

Die Bildqualität des S/W Films ist hervorragend. Wir haben die deutsche Fassung geschaut, in welcher Burt Lancaster von Arnold Marquis gesprochen wird. Nach einer Weile habe ich mich daran gewöhnt und hatte nicht mehr den Duke im Sinn. Die DTS HD Master Audio 2.0 Tonspur machte ihre Sache sehr gut. Die  Nazis waren extrem nervig und der Film ziemlich deprimierend. War nicht alles sinnlos? Sollten Menschen ihr Leben für Kunst hergeben? Warum ist dieser Film FSK 18?

Der nächste Film war SEOUL STATION (93 Minuten), welcher uns für TRAIN TO BUSAN, der quasi die Fortsetzung darstellt, aufwärmen sollte. In diesem Anime bricht im Untergrund des Bahnhofs von Seoul, dort, wo die Obdachlosen hausen und – so machte es den Anschein – geduldet werden. eine Seuche aus, welche die Menschen in rasende Bestien verwandelt.  Der Film spart nicht mit Kritik an sozialen Missständen, zeigt sexuelle Ausbeutung, Polizeigewalt und Unterdrückung.

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Quelle: birthmoviesdeath.com

Wir haben der deutschen Fassung den Vorzug gegeben, welche eine 5.1 DTS HD Master Tonspur hat aber leider sehr schlecht synchronisiert wurde. Die Sprecherinnen und Sprecher haben sich nicht viel Mühe gegeben und bei einem Vergleich einiger Szenen mit der OF ist mir aufgefallen, dass viele Hintergrundgeräsuche unterdrückt sind, so dass die Atmosphäre der DF ziemlich steril ausfällt Bei einigen Heulszenen nahm die Synchro nervige Ausmaße an. Auch dieser Streifen war nicht unbedingt ein Stimmungsaufheller aber wir wußten ja, worauf wir uns eingelassen haben.

Vom Bahnhof nun ab in einen schnellen Zug. Somit haben wir den TRAIN TO BUSAN (118 Minuten) genommen und es erwies sich als die richtige Entscheidung, SEOUL STATION davor gesehen zu haben, denn sonst hätte uns der Zug nach Busan wohl überrollt. Ein Vater und seine kleine Tochter sehen sich plötzlich mit infizierten Passagieren konfrontiert, die über andere Reisenden gnadenlos herfallen und diesen nach Beissattacken ebenfalls in rasenden Bestien verwandeln. Dieser Film hat kein langes Vorspiel und hält das einmal aufgenommene hohe Tempo bis zum Ende durch. Es gibt keine billige Infizierten Massenware aus dem Rechner a là WORLD WAR Z. Splatter und Gore halten sich sehr in Grenzen, was auch Sinn macht, da Passagiere in einem Zug nicht unbedingt mit Messern, Äxten oder Schusswaffen bewaffnet sind. Stumpfe Waffen sind angesagt!  Das Szenario entpricht dem eines Katastrophenfilms und hält dementsprechend die Klischees bereit, um die Protagonisten vorzustellen, die dann gemeinsam in der Katastrophe ums Überleben kämpfen müssen.

 

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Dass die deutsche Titelschmiede darauf nicht gekommen ist!

Quelle: filmweb.pl

Die Bildqualität ist sehr gut.Die Tonspur der Originalfassung liegt in 5.1 DTS HD Master Audio vor und rockt ungemein. Es war so laut im Heimkino, dass wir nicht mitbekommen haben, dass einer der Teilnehmer, der sich ausgesperrt hatte, wie wild an die Außenjalousien gedonnert hat, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Das ist mit dem Zombie- und Entgleisungsmassaker verschmolzen. So hat er leider die letzte halbe Stunde verpasst.  Uns hat diese Zugfahrt besonders gut gefallen. Ich werde mir bei Gelegeneheit den Film noch einmal in der deutschen Fassung anschaun.

Es war geplant, dass wir mit den ersten drei Streifen zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr durch sind, um eine Pause einzulegen. 17.30 Uhr war dann Schluss mit und ich konnte den Beamer erstmal ausschalten und habe mich dran gemacht, eine Rutsche Nudeln mit rattenscharfer Tomatensauce an den Start zu bringen. Die Kölner sind in ihre Zimmer verschwunden und so habe ich mit dem Teilnehmer aus Oldenburg gegessen und anschließend mit ihm und seinem Hund, den er heute morgen aus Oldenburg geholt hat, einen Spaziergang gemacht. Als wir zurück waren, pellten sich die beiden Kölner von ihren Matratzen. Für den nächsten Film erschien aus Westerstede NX-01, welcher die Pünktlichkeit in Person ist, so dass wir gegen 20.00 Uhr den nächsten Zug nehmen konnten.

In EIN ZUG FÜR ZWEI HALUNKEN (Emperor of the North, 121 Minuten) von Robert Aldrich aus dem Jahr 1973 reisen die Hobos Ass Nr. 1 (A-No.-1, Lee Marvin) und Cigaret (Keith Carradine) auf Güterzügen durch das Amerika der 30er Jahre. Hobos waren zu dieser Zeit quasi obdachlose Wanderarbeiter, die verbotenerweise auf der Suche nach Arbeit auf Güterzügen durch die USA reisten. Der Lokführer Shack (Ernest Borgnine) hasst die Hobos und greift unbarmherzig durch, wenn es sich jemand auf seinem Zug bequem macht. Dafür hat er immer Stahlhammer und Eisenkette parat. Als Ass Nr. 1 ankündigt, dass er als erster auf Shacks Zug bis nach Portland mitfahren will, fangen die Wetten an zu laufen. Cigaret beschließt, Ass Nr. 1 zu folgen. Ein erbitterter Kampf um das Bleiben auf dem Zug entbrennt. Die Handlung und auch die Charaktere geben nicht viel her. Trotzdem macht der Film wegen seiner Ansammlung von Showdowns zwischen den Charakteren bis zum endgültigen Showdown ungemein viel Spaß. Ernest Borgnines cartoonhafte Darstellung des Shack ist immer wieder beeindruckend. Diese hasserfüllte Fratze, der die Augen aus dem Kopf quellen, war auf der Leinwand ein besonderer optischer Genuss.

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Quelle: super8rezensionen.de

Die deutsche Tonspur bringt hin und wieder eine leichte Blechakustik rüber. Anscheinend hat sich ein Tonfehler eingeschlichen, denn der Subwoofer, der noch angeschlossen war, kam plötzlich in Vibrationen und auch nach der Trennung vom Netz war ein ganz leise Fremdgeräusch im Hintergrund zu hören, was sich jedoch nach einer Weile verflüchtigte. Das Bild ist auf jeden Fall erstklassig (nur die Nebelsequenz nervt). Ich habe den Film noch nie im Original gesehen und werde dies demnächst natürlich nachholen. Zudem interessiert mich der Audiokommentar dieses sogenannten Filmhistorikers und ich werde hinsichtlich des vermeintlichen Tonfehlers ein Ohr bereithalten.

 

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Quelle: streamline.filmstruck.com

In der Pause musste die Cinemascope Leinwand wieder aufgehängt werden, um die letzte Zugfahrt zu nehmen. Ein Mitternachtszug, ein indizierter Zug, ein Film, der eine hervorragende Bildquailtät besitzt, ein Film der für die Originalfassung eine  5.1 DTS HD Master Tonspur beinhaltet, ein Film der eine Spieldauer von 103 Minuten hat, ein Film, der hier nicht erwähnt wird, weil ich den Blog dafür nicht FSK 18 schalten will. Zensur von Kunst, Indizierung von Kunst und FSK 18 gehören abgeschafft!

Um 00.30 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. NX-01 macht sich auf den Weg nach Hause (mit TRAIN TO BUSAN und SWISS ARMY MAN im Gepäck).

Morgen folgt der Bericht vom dritten Tag mit DEAD POOL, THE SURVIVALIST, THE PURGE: ELECTION YEAR und DEEPWATER HORIZON

Um 10.30 Uhr ging es weiter mit DEADPOOL (108 Minuten), welcher von Tim Miller inszeniert wurde und Ryan Reynolds als Deadpool bereithält, welcher verbal voll in seiner Rolle aufgeht. Deadpool wendet nicht nur gerne Gewalt an sondern ist auch äußerst eloquent, so dass er hin und wieder auch direkt an das Publikum anspricht. Seine Gegener werden gnadenlos dichtgetextet. Deadpool hat keinen Aus-Schalter!

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Quelle: pinterest.de

Der Originalfassung sollte daher unbedingt der Vorzug gegeben werden, denn wer will schon einen Synchronsprecher nicht synchronisierbare Gags in mieser 5.1 DTS Akustik (durch eine Maske?) nuscheln hören? DEADPOOL, der doch etwas andere Superheld, kämpft sich in bester Bild- und Tonqualität durch die klischeehafte Story bis zum klischeehaften Ende und greift zwischendurch immer wieder die lahmen FSK 12 Superhelden verbal an. Die 7.1 Dolby True HD Tonspur macht mit all ihren eingestreuten Effekten und dem perfekten Bass viel Spaß. Das war genau der richtige Filme für den Auftakt des dritten Tagen. DEADPOOL 2 kann kommen!

Hiernach kam THE SURVIVALIST (106 Minuten) auf die Leinwand, in welchem der Überlebenskünstler, ich nenne ihn einfach mal so, welcher gegeben wird von Martin McCann, in einer längeren Eröffnungssequenz bei seiner täglichen Routine in einer der vielen möglichen Arten der Endzeit gezeigt wird: arbeiten innerhalben und außerhalb seiner Hütte, welche in einem dichtem Wald steht. Eines Tages wird diese Routine durch zwei Frauen, die vor seiner Hütte stehen und um Nahrung betteln, arg ins Schleudern gebraucht. Mehr zu verraten, wäre spoilern. Keine leichte Kost, so viel steht fest. Eher richtig was zu beißen. Vollkornbrot statt weißem Toast. Entschleunigte psychologische Erosion.

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Quelle: horror-news.com

Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originafassung dieses Kammerspiels ist unauffällig, da der Film überwiegend Dialoge bzw. am Anfang nur Bilder bereit hält. Die Bildqualität ist sehr gut. Die üppige Vegetation des Waldes ist regelrecht erdrückend und bei Sonne bekommt das ganze Bild einen leichen grünen Schimmer.

Hiernach haben wir eine große Pause eingelegt und haben bei schönem Wetter einen Gang zur Howieker Wassermühle gemacht. Dort findet vom Heimatverein zu Pfingsten immer einer Veranstaltung statt. Gegen 20.15 Uhr waren wir bereit für die letzten beiden Kanditaten.

Der vorletzte Film war THE PURGE: ELECTION YEAR (109 Minuten). In THE PURGE bekamen wir die Ansicht von innen nach außen innerhalb der zwölf Stunden der Säuberung. Ein Haus, eine Festung, eine Familie, eine Belagerung, das Eindringen der Purger und schließlich der Kampf der Familie ums Überleben. In THE PURGE: ANARCHY sind wir mit den Protagonisten fast die gesamte Zeit der auf der Straße unterwegs… mittendrin IN der Säuberung und auf der Flucht vor vielen Gefahren. Hinzu gesellte sich eine sozialkritische Komponente. In THE PURGE: ELECTION YEAR bekommen wir nun die politische Seite und eine religiöse Komponente serviert. Die Säuberung selbst ist in diesem Teil nur noch eine Randerscheinung. Wie im letzten Teil habe ich auch hier die Menschen vermisst, die das Biest rauslassen. Sollten dies etwa die Mordtouisten gewesen sein? Die waren guter Dinge und WOLLTEN das Biest rauslassen. Diese Säuberung ist noch steriler ausgefallen als in THE PURGE: ANARCHY.

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Quelle: ComingSoon.net

Das Bild hatte eine sehr gute Qualität. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung hatte keine Höhepunkte zu bieten und bot lediglich Standardkost (und war mir zu basslastig). Wer säubern will bzw. subtil Sozialkritk üben, muss erstmal seinen Geist säubern und von Klischees befreien. Dieses Franchise sollte genug Potenzial bieten für Überraschungen und Kompromisslosigkeit. Zudem sollten für den nächsten Teil besser richtige Schauspieler verpflichtet werden. Ich warte auf THE PURGE: BACK TO THE ROOTS.

Der letzte Film sollte ein richtiger Kracher sein. Gespannt war ich somit auf DEEPWATER HORIZON (107 Minuten) von Peter Berg mit Mark Wahlberg, John Malkovich und Kurt Russell, in welchem der Untergang der Bohranlage "Deepwater Horizon" am 20.04. 2010 im Mittelpunkt steht. Zunächst werden dem Publikum einige technische Details beigebracht. Ja, auch für die ganz Kleinen wird erklärt, wie das so alles funktioniert auf einer Bohrplattformn (es ist schließlich ein PG 13 Film). Die Charakterentwicklung ist gleich Null. Nach dem Blowout geht nur noch ums nackte Überleben zwischen Feuer, Explosionen, Schlamm, Rauch und umherfliegenden Teilen.

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Die echte DEEPWATER HORIZON kurz von ihrem Abgang (Quelle:nytimes.com)

Die Akustik der Originalfassung in 7.1 Dolby True HD ist dabei brachial und aggressiv LAUT, dass wirklich das Gefühl vermittelt wird, mittendrin zu sein. Es kracht aus allen Ecken und Enden, Teile fliegen an den Ohren vorbei, der Boden vibriert und das Sofa wackelt. Ein Top Tonspur, ja, ein akustischer Overkill! Trotzdem ist der Teilnehmer aus Oldenburg während des Film ins Koma gefallen (war wohl ein Korn zu viel an der Wassermühle). Das Bild ist ebenfalls erstklassig, Visuelle Einschränkungen gibt es nach dem Blowout in einigen Szenen, wo doch viele Details in der Dunkelheit verschluckt werden. Ohne die Akustik wäre dieser Film allerdings die totale Graupe!

Um 00.15 Uhr habe ich den Beamer mit klingelnden Ohren ausgestellt.

Soweit die Eindrücke vom 9. Film Marathon. Für die 10. Auflage, welche noch dieses Jahr stattfinden soll, haben wir vier Tage angesetzt. Da muss ein Spezialprogramm her. Dafür habe ich schon einige Filme auf meinem Merkzettel.

 

Liebe Leserinnen und Leser! Hier nun schon der vierte Blog meinerseits, welcher sich um den Graf Zaroff des australischen Outbacks dreht. Nach WOLF CREEK (2005) und WOLF CREEK 2 (2013), welche beide von Greg McLean inszeniert wurden, darf Mick Taylor dieses Mal in einer sechsteiligen Mini Serie sein Unwesen treiben.

John Jarratt schlüpfte wieder in die Rolle des sadistischen Menschenjägers. Touristen sind für Mick Taylor Pest und Pest gehört ausgerottet (nicht die Pest als Krankheit wohlgemerkt. Als Pest werden in Australien nämlich Esel, Kamele u.s.w. angesehen). Kürzlich hat eine Zeitschrift eine Übersicht über die 20 größten Filmbösewichte veröffentlicht. Bei dieser Auswahl fehlte leider Mick Taylor. Ich gehe davon aus, dass der gute Mann weiterhin unter dem Radar operiert, was mit Zensur und Indizierung in Zusammenhang stehen kann. Allerdings gehört Mick Taylor mittlerweile schon zur australischen Folklore und sorgt somit dafür, dass Touristen neugierig werden auf das australische Outback und diese eher anlockt als abschreckt. So ist es kein Wunder, dass die australische Regierung die Finanzierung der Mini Serie unterstützt hat. Ich halte Mick Taylor schon jetzt für eine Ikone des australischen Films.

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Quelle: pinterest.de

Ich möchte und darf hier nicht zu viel von der Handlung wieder geben. Eve (Lucy Fry), eine Touristin aus Amerika, überlebt den Angriff von Mick auf ihre Familie und macht sich auf die Suche nach dem Killer. Getrieben von dem Gedanken auf Rache führt sie die Fährte durch das Outback, wobei sie auf etliche skurille Typen trifft, die nicht alle freundlich gesinnt sind. Die Serie ist überlanges Road Movie mit Anleihen an einen modernen Western geworden und für mich eine tolle Ergänzung zu den Filmen. Das australische Outback wurde wieder hervorragend in Szene gesetzt und fotografiert. Die Hitze ist in jeder Eintellung gegenwärtig und wird regelrecht spürbar. Als eine Karte eingeblendet wurde, die Micks potentielles Jagdgebiet zeigt, haben wir auf Standbild gestellt, um zu schauen, wo wir damals gewesen sind. Die Serie spielt in Darwin, im Northern Territory und in West Australien, welches allein schon eine Fläche hat, die ungefähr halb so groß ist wie Europa. Wer hier verschwindet, ist für immer verschwunden. Gedreht wurde allerdings im Outback in der Nähe von Adelaide.

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Quelle:express.co.uk

Die Serie bietet nicht das Gewalt- und Splatterpotenzial der Spielfilme. Das ist auch gar nicht nötig und hätte meines Erachtens auch nicht gepasst, da ja schließlich Eves Suche nach Mick im Mittelpunkt steht. Insofern ist ein schönes Gleichgewicht zu den Filmen hergestellt und es ist auch eine sehr gute Entscheindung gewesen, eine Frau auf Taylor anzusetzten. Es macht definitiv keinen Sinn, sich die Serie anzusehen ohne die Spielfilme zu kennen und wer die Filme nicht mag, wird mit der Serie auch nichts anfangen können. Die Serie ist in sich geschlossen und alle Handlungsfäden (es gibt etliche!) werden tatsächlich zu einem Abschluss gebracht. Abgesehen von dem auch für die Filme typischen schwarzen Humor ist der Ton der Serie äußerst ernst.

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Quelle: pinterest.de

Die sechs Episoden verteilen sich auf zwei Scheiben und haben Spieldauern von 43 – 60 Minuten, so dass die Angabe der Laufzeit auf der Hülle mit 6 x 56 Minuten nicht korrekt ist. Der Showdown, welcher von Greg McLean inszeniert wurde, hat eine Laufzeit von 60 Minuten.

Das Bildformat liegt in 2:1 und zeigte sich auf meiner Leinwand äußerst scharf und äußerst farbenprächtig. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur bietet wunderbaren Ramklang, hat allerdings nicht die Durchschlagskraft der Akustik von WOLF CREEK 2. An einigen Stellen war es hilfreich, die englischen Untertitel zuzuschalten, denn dem australischen Slang mit all seinen Abkürzungen, die schon fast einer Geheimsprache gleichkommen, war nicht immer leicht zu folgen. Die Extras sind leider sehr dünn ausgefallen.

Wann die deutsche Version von Mick Taylor auf Blu-ray in Serie geht, ist fraglich.

Liebe Leserinnen und Leser! Der 10. Film Marathon hat vom 29.09 – 03.10.17 stattgefunden und erstreckte sich wegen des Jubiläums über vier Tage. Ich wurde wieder ausdrücklich gebeten, das Programm nicht ausufern zu lassen. Hier nun ein Abriss der ersten Sitzung:

Ein Teilnehmer reiste aus Köln mit dem Zug an, ein anderer Teilnehmer aus Lüneburg mit dem Auto. Wegen Verspätung des Zuges kam es zu einem verzögerten Start, so dass es auch dieses Mal erst recht spät losgehen konnte und für eine kurze Nacht gesorgt war. Der Zweitkühlschrank war seit Donnerstag mit Bier gefüllt, ein veganer Apfelkuchen und veganer Bananenkuchen waren vorbereitet und sämtliche Nahrungsmittel für vier Tage an Bord.

Den Auftakt machte CAPTAIN FANTASTIC (119 Minuten) in der Originalfassung mit UT. Die Handlung, die auf der Hülle der Scheibe steht, ist so nicht ganz korrekt wiedergegeben, kommt dem Inhalt aber bis auf ein wichtiges und entscheidendes Detail sehr nahe (welches ich hier nicht spoilern werde). Viggo Mortensen gibt Ben, der mit seinen Kindern in der Wildnis lebt und durch einen tragischen Vorfall gezwungen wird, in die krude Zivilisation zurückzukehren. Der Film zeigt einen interessanten Aspekt der Kommunikation im Umgang mit sog. Kindern. Zudem geht es um Erziehung, welche ja in den meisten Fällen dem sich entfaltenden Lebensprinzip keinen Weg öffnet sondern autoritär festgelegt wird (sonst wäre es wohl Begleitung). Nicht umsonst wird daher Noam Chomsky erwähnt und zitiert. Sogar einen Noam Chomsky Tag gibt es! Vor 26 Jahren habe ich mir mal ein Buch über Chomsky gekauft. In diesem geht es um die Medien und die Fabrikation von Konsens in einer sog. Demokratie. Das habe ich natürlich gleich aus dem Karton vom Dachboden geholt und mir mal wieder zu Gemüte geführt. Es hat seinen Grund, dass ich vor 18 Jahren mit dem TV abgeschlossen habe. Chomsky, der im Dezember 90 wird und kürzlich noch ein Buch über die Prinzipien der Konzentration von Reichtum und Macht veröffentlich hat, wäre einen Blog wert. Ich schweife ab... ja, schaut mal nach, wer dieser Chomsky ist. Das Bild der Blu-ray bietet solide Qualtität. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur ist sehr gut. Die Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler sind beachtlich.

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Quelle: concrete-online.co.uk

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit DIE KLAPPERSCHLANGE (Escape from New York, 99 Minuten). Über Carpenters Klassiker brauche ich wohl nichts zu schreiben. Der Film gehört zur cineastischen Grundausbildung. Ich habe Snake und Co. jedenfalls damals im Kino gesehen und wir wollten danach alle so cool sein wie Snake. Musik, Atmosphäre und die Leistungen der Darsteller sind auch heute noch sehr stimmig und eindrucksvoll. Wir haben aus nostalgischen Gründen der deutschen 2.0 Surround Kinofassung den Vorzug gegeben und wurden nicht enttäuscht. Das Bild hat nur beim Zweikampf größere Ausfälle in Sachen unscharf und hält sich ansonsten sehr gut (es handelte sich bei der Blu-ray um die Neuauflage).

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Cabbie (1917 - 2012) Quelle: snakeplissken.de

Eine weitere kurze Pause, um den Mief aus dem Kino zu treiben. Es folgte der Auftritt von Mr. Wick in JOHN WICK: KAPITEL 2 (John Wick: Chapter 2, 123 Minuten), welcher wieder von Chad Stahelski inszeniert wurde. Keanu Reeves schießt sich als John Wick erneut reichlich aggressiv durch Horden von Gegnern. Der Bodycount ist enorm und nutzt sich daher auch nach einiger Zeit ab, denn Steigerungen sind ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Tödliche Killer überall! Ich bin gespannt, was Kapitel 3 bringen wird. Die Weichen dafür sind gestellt.

Die Blu-ray hat eine enorm gute deutsche 7.1 Dolby True HD Tonspur. Sehr ausgewogen, mit ordentlich Druck und sehr guter Dynamik sowie tollen Effekten aus allen Lautsprechern. Das ist Raumklang! Eine so tolle Akustik habe ich von einer Synchro Tonspur schon lange nicht mehr gehört. Das Bild ist ebenfalls erstklassig.

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Quelle: blogbusters.ch

Für diesen Programmplatz war NATURAL BORN KILLERS im unrated Director`s Cut geplant, welcher aber leider nicht mehr lieferbar war. Ich denke, John Wick hat weit mehr Leute umgebracht als Mickey und Mallory Knox und war daher ein adäquater Lückenbüßer.

Um 2.30 Uhr habe ich den Beamer ausgestellt. Um 03.30 Uhr war ich im Bett. Der Kölner und der Lüneburger fanden kein Ende... die haben noch bis 6.00 Uhr Bierchen geschlabbert und geredet.

Durch den späten Abgang in den Morgenstunden kam es natürlich zu einem verzögerten Start. Ich war allerdings sehr überrascht, dass die beiden Nachteulen schon um kurz nach 10.00 Uhr aus ihren Zimmern kamen. Zum Frühstück gab es wieder selbstgebackene Dinkel-Hanfmehl Brötchen und es wurde über alle möglichen Filme gesprochen. Ich hatte Kaffeebecher mit Film Motiven anfertigen lassen, welche zum Frühstück auf den Tische kamen und welche ich leider nicht für den Blog abgelichtet habe. Ich hoffe, ich bekomme die Aufnahmen noch aus Köln und Lüneburg und kann Euch die Becher später präsentieren.

Vor dem ersten Film musste noch die 16:9 Rahmenleinwand an die Wand. Nachdem das erledigt war, konnte es gegen 11.30 Uhr losgehen mit GOLDFINGER (109 Minuten), welcher im Format 1.66: 1 daherkommt. Auch zu diesem Film brauche ich wohl nichts weiter zu schreiben, denn GOLDGFINGER gehört meines Erachtens ebenfalls zur cineastischen Grundausbildung. Da Gert Fröbe wegen seines miesen Englischs damals synchronisiert wurde, haben wir von der Originalfassung Abstand genommen. So war Gert Fröbe zwar auch synchronisiert aber immerhin von sich selber ("Ich erwarte, dass Sie sterben, Mr. Bond!"). Die deutsche 5.1 DTS Tonspur ist ausgesprochen gut. Die Bildqualität war beeindruckend. Ich habe auch nichts anderes erwartet, denn die DVD hatte schon eine spitzenmäßiges Bild.

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Quelle: glenonfilm.com

Der nächste Film war THE GIRL WITH ALL THE GIFTS (112 Minuten), welcher nach dem gleichnamigen Roman von M.R. Carey entanden ist (deutscher Titel "Die Berufene"). Ich möchte hier keine Details spoilern. Wer auf Endzeit, Apokalypse und das Ende der Menschheit als Filmthema steht und eine gewisse Zombieaffinität mitbringt, darf bedenklos zugreifen, hat doch in nicht allzu ferner Zukunft in Großbritannien ein Parasit die Menschheit befallen, Millionen sind bereits infiziert und es wird verzweifelt nach einem Heilmittel gesucht.

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Quelle: mundodvd.com

Das altbackene Klischee bekommt hier reichlich frischen Wind in die Segel gepustet. Da Mr. Carey auch für das Drehbuch verantwortlich war, ist der Film wohl ziemlich nah an seinem Buch, welches ich nach Sichtung des Films gelesen habe, was eine gute Entscheidung gewesen ist, denn sonst hätte ich keine Überraschungen mehr gehabt. Ich denke, dass aus Kostengründen einige Handlungsstränge nicht in den Film kamen und auch von der kleinen Hauptdarstellerin gewisse Sachen nicht verlangt werden durften. Die Stärke des Buches liegt natürlich darin, dass man an dem Innenleben der Figuren teilhaben kann, was natürlich besonders bei Melanie äußerst interessant ist und viele Einsichten gewährt.

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Quelle: mundodvd.com

Das Bild kommt im außergewöhnlichen Format 2.00:1 und ist von schwankender Qualität, wobei ich allerdings davon ausgehe, dass die Aufnahmen am Anfang innerhalb des Komplexes absichtlich soft geschossen wurden oder hinterher entsprechend bearbeitet wurden, um weicher rüberzukommen. In hellen Außenbereichen ist die Bildqualität vom Feinsten, wobei die Farbpalette allerdings ziemlich runtergefahren wurde.

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Quelle: geekinsider.com

Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung bietet besonders am Anfang dröhnenden Bass, klare Dialoge und einen manchmal doch sehr anstrengenden Soundtrack. Sennia Manua liefert als Melanie eine äußerst beeindruckende Vorstellung ab. Ihr Sprechrhythmus und die gesamte Ausdrucksweise in Verbindung mit der Körpersprache sind einfach phänomenal. Dies kann die deutsche Fassung natürlich nicht bieten.

Nach einer längeren "Pause", in welcher wir in DOOM die Dämonen auf dem Mars niedergemacht und im strömenden Regen einen Spaziergang zur Erweckung der Sinne vollzogen haben, konnte es weitergehen. Das von mir eingeplante warme Abendessen musste wegen des verzögerten Starts am Morgen leider ausfallen (und ich hatte auch keine wahre Lust Gemüse zu schnippeln). Verhungert ist deswegen keiner!

Die Cinemascope Leinwand musste wieder an Wand, denn 13 HOURS: THE SECRET SOLDIERS OF BENGHAZI (144 Minuten) kommt im Format 2.40:1 daher. Der von Michael Bay inszenierte Streifen beruht auf einer wahren Begebenheit und schildert den Kampf von sechs ehemaligen Angehörigen von Spezialeinheiten, die allesamt bärtige Muskelpakete sind, gegen eine Übermacht sog. Rebellen bei einem Angriff auf ein Konsulat im libyschen Bengasi im September 2012. Bei Bay wurde natülich ein Heldenepos und Hohelied auf militärische Tugenden draus, welches die reale Dimension der Ereignisse kaum nachvollziehbar macht, was der Durschlagskraft und dem Unterhaltungswert des Film jedoch keinerlei Abbruch getan hat. Wir wussten bei dem Regisseur ja, worauf wir uns einlassen.

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Quelle: blu-ray.com

Die 7.1 Dolby True HD Tonspur der Orginalfassung entpuppte sich als Killer! Schüsse, Einschläge von Granaten und Explosionen brachten wahrlich Druck ins Heimkino. Der Receiver musste jetzt mal richtig arbeiten, um alle sieben Lautsprecher im Gefecht zu beschicken. Die Vernichtungskraft des Waffenarsenals beider Seiten kam erschreckend realistisch rüber. Menschen, die zu Klumpen zerschossen werden und Fahrzeuge, die durch die Einschüsse zusammenklappen wie Pappkartons. Was ein gepanzertes Fahrzeug aushalten kann ist mehr als erstaunlich. Der Angriff auf diesen Wagen war defintiv ein akustischer Höhepunkt.

Das Bild zeigte keine Ausfälle und natürlich gab es auch einige wunderschöne Zeitlupenaufnahmen wie sie nur Mr. Bay inszenieren kann und immer wieder die toll eingestreuten Aufnahmen der amerikanischen Flagge. Für den ersten von vier Kriegsfilmen des Marathons war dies ein sehr guter Auftakt.

Als die Credits flimmerten, war es nach 22.00 Uhr. Zeit, NX-01 anzurufen, da er den letzten Film des Abends sehen wollte und um Benachrichtung gebeten hatte. Er steckte gerade im Finale von FIRST CONTACT, machte sich jedoch sofort auf den Weg und stand ein paar Minuten später in der Tür. Es konnte also weitergehen mit KONG: SKULL ISLAND (118 Minuten).

Viel Action, viel Krawall, viele Monster und ganz viel Kong! Leider mit schlechter deutscher 7.1 True HD Tonspur, die über das Niveau einer DD Tonspur nicht hinauskommt. Dumpf, kraftlos, verhalten und mit immer wieder schwer verständlichen Dialogen, die zudem immer wieder den Anflug von Blechklang haben. Das bekommt dem Film überhaupt nicht und meinen Ohren erst recht nicht. Daher ist KONG: SKULL ISLAND bei mir nicht angekommen. Wer nicht Dolby Atmos fähig ist, bekommt von Warner für die Originalfassung lediglich eine DD + Tonspur serviert. Wahrscheinlich ist die besser als die angeblich verlustfreie deutsche Tonspur. Wer in den Staaten nicht Dolby Atmos fähig ist, bekommt eine 7.1 Dolby True HD Tonspur spendiert, welche den Film sicher auf ein ganz anderes Level heben wird. Wo ist Warner damit für Deutschland hin?

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Quelle:syfy.com

Das Bild hat Referenzqualität: außergewöhnlich scharf und realistisch. Die tollen Aufnahmen des vietnamesischen Dschungels verschmelzen perfekt mit den CGI Aufnahmen. Kameramann Larry Fong hat es eben drauf!

Nachdem NX-01 mit der Kong Blu-ray im Gepäck entschwunden war, haben wir noch eine ganze Weile zusammen gesessen. Ich bin allerings wieder vor den beiden Nachteulen ins Bett gefallen.

 

 

 

 

 

Gegen 10.30 Uhr ging es weiter mit THE THIN RED LINE (Der schmale Grat, 171 Minuten), welchen ich schon lange in einem Marathon platzieren wollte. Ich konnte jedoch nie den richtigen Platz finden (was der Laufzeit und der hevorragenden Bild- und Tonqualität geschuldet ist). Diesen Platz innerhalb der vier Tag fand ich sehr passend.

In diesem Becher wird der Kaffee zu flüssigem GOLD:

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Kriegsfilme gibt es viele, Anti-Kriegsfilme gibt es viele, doch THIN RED LINE von Terence Malick aus dem Jahr 1998 entzieht sich geschickt immer wieder den Klischees, die in anderen Produktionen dieser Art vorkommen und vielleicht auch erwartet werden. Es dauert eine Weile, bis der erste Schuss fällt, noch länger dauert es, bis der Feind ein Gesicht bekommt. In keinem Moment ist das Gezeigte wirklich spannend und doch durch den Realismus – der besonders durch die wie bei einer Dokumentation eingesetzte Kamera entsteht – mitreißend. Die Kamera und damit die Zuschauer begleiten die Männer bei ihren Aktionen hautnah. Wenn die Soldaten, die nicht als Kampfmaschinen sondern als Menschen porträtiert werden, durch das hohe Gras schleichen, schleicht die Kamera mit und das Grün scheint aus der Leinwand zu hängen. Die Musik ist äußerst effektiv eingesetzt, da sie auf eine Art eine bedrohende Atmosphäre erzeugt, aber bei den Kampfhandlungen von Mann zu Mann nie zu einem wuchtigen Actionsoundtrack anschwillt, sondern sanft dahinplätschert. Immer wieder unterbrechen erstklassige Aufnahmen von Fauna und Flora sowie Bilder von Erinnerungen der Männer an ihr zu Hause das Geschehen. Die Figuren geben durch innere Monologe einen Teil dessen Preis, was sie antreibt, was sie bewegt, ja, worüber sie nachdenken.

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Quelle: blu-ray.com

Perfektes Bild, perfekter Ton in der Originalfassung, hervorragende Besetzung mit Jim Caviezel, Sean Penn, Nick Nolte, Elias Koteas, John Cusack, Woody Harrelson, John Travolta; erstklassige Leistungen der Schauspieler, perfekter Film – berauschend! Ein Meisterwerk – unbedingt anschauen!

Der Streifen musste durchsacken. Mittlerweile war noch ein Teilnehmer aus Oldenburg eingetroffen, welcher eigentlich schon zu THIN RED LINE da sein wollte aber von Formel 1 verhindert wurde.

Nach einer längeren kurzen Pause stand BOSTON (Patriots Day, 133 Minuten) auf dem Programm. Mark Wahlberg nach DEEPWATER HORIZON in einem weiteren Film von Peter Berg und wieder in einer Geschichte nach wahren Ereignissen: am 15. April 2013 explodierten während des Bostoner Marathons an der Zielgraden zwei Bomben. Der Film rekonstruiert die Ereignisse und richtet dabei den Fokus auf die Arbeit der Polizei. Dies kommt alles sehr überzeugend und real rüber. Allerdings wurden fiktive Charaktere mit Beteiligten und Betroffenen der wahren Vorgänge  vermengt. Besonders der fiktive Charakter von Tommy, welcher gegeben wird von Wahlberg, sticht dabei natürlich heraus und es ist schon seltsam, dass er immer an den "Brennpunkten" zur Stelle ist. Wer sich die Frage stellen möchte, welche Botschaft der Film vermitteln soll, kann dies gerne tun und kommt sicher auch zu einem Ergebnis. Vielleicht hätte Berg ja auch eine Doku über die Ereignisse drehen können (zumal er anscheinend echte Aufnahmen von diversen Überwachungskameras äußerst effektiv in seinen Film geschnitten hat). Mir hat BOSTON sehr gut gefallen, meine Stimmung hat er allerdings gedämpft.

Da Bild war mir bei den Innenaufnahmen zu dunkel und auch zu weich. Die deutsche 5.1 DTS -HD Master Tonspur ist fantastisch in den leisen Details und erschreckend bombig, wenn es laut wird. Auch bei den Dialogen leistete sich die Tonspur keine Ausfälle.

Nun war eine große Pause mit einem großen Spaziergang bei Sonnenschein angesagt. Anschließend kam das Abendessen auf den Tisch. Hiernach musste wieder die 16:9 Rahmenleinwand aufgehängt werden und es konnte weitergehen im Programm mit BARFLY (96 Minuten) aus dem Jahr 1987 von Barbet Schroeder mit Mickey Rourke und Faye Dunaway in den Hauprollen.

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Quelle: bukowskiquotes.com

Gezeigt wird ein Ausschnitt aus dem Leben von Charles Bukowski, welcher hier unter dem Namen seines literarischen Alter Egos Henry unterwegs ist und von Mickey Rourke genial verköpert wird. Bukowski war nämlich nicht nur ein Säufer sondern ebenfalls ein genialer Schriftsteller und Dichter. So prügelt und säuft Henry sich durch den Film und gibt immer wieder geniale Kommentare und Anekdoten von sich. Für mich hat der Streifen Kultcharakter. Die deutsche Synchro ist eine Nummer für sich und sorgt für einen Zitatenschatz ohnegleichen. Bukowski ist einer Szene kurz an der Bar zu erblicken. Er war auch am Drehbuch beteiligt.

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Charles Bukowski (1920 - 1994); Quelle: mittelsaechsischen-theater.de

Der Ton der deutschen Fassung ist ausgeprochen gut und das Bild der Blu-ray ist wesentlich besser als das der DVD. Klar, scharf und mit tollen Farben. In seiner Stammkneipe zeigten sich etliche Details, die vorher nie da waren und die stimmige Beleuchtung des Ladens kam wunderbar rüber.

Nach einer weitern kurzen Pause stand der letzte Film des Tages an: THE BLUES BROTHERS in der Langfassung (148 Minuten) in der Orignalfassung mit Untertiteln. Jeden Tag ein Film der zur cineastischen Grundausbildug gehört. Wenn ein Film ein Kultfilm ist, dann dieser. Daher erspare ich mir auch hier weitere Einzelheiten bezüglich des Inhalts.

Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung ist ein Knüller. So toll hat der Film und so fein haben insbesondere die musikalischen Einlagen noch nie geklungen. Ich kann nicht beurteilen, wie die deutsche Dolby Atmos Akustik ist aber die deutsche DTS HD Master Tonspur ist im Vergleich zu Originalakustik völlig daneben und wirklich mies. Hinzu kommt die Sycnhro, die dafür sorgt, dass die Blues Brüder der Musik entrissen werden, ja, der Rhythmus des Films verloren geht.

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Quelle: blu-ray.com

Das Bild ist TOP (auch der Bild der DVD war ja schon spitze). Allerdings fallen einige der Szenen, die für die Langfassung hinzugefügt wurden, durch einen leichen Rotschimmer auf.

Damit hatten wir schon wieder den nächsten Tag erreicht und uns war wieder nicht viel Schlaf beschert. Der Neuzugang aus Oldenburg hat schon nach der Eröffnungssequenz der Blues Brothers die Horizontale vorgezogen. Wer spät kommt, darf sich auch früher hinlegen.

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Quelle: thumbpress.com

 

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