9. Film Marathon im Formwandler Kino: Dritter Teil mit DEADPOOL, THE SURVIVALIST, THE PURGE: ELECTION YEAR und DEEPWATER HORIZON
Um 10.30 Uhr ging es weiter mit DEADPOOL (108 Minuten), welcher von Tim Miller inszeniert wurde und Ryan Reynolds als Deadpool bereithält, welcher verbal voll in seiner Rolle aufgeht. Deadpool wendet nicht nur gerne Gewalt an sondern ist auch äußerst eloquent, so dass er hin und wieder auch direkt an das Publikum anspricht. Seine Gegener werden gnadenlos dichtgetextet. Deadpool hat keinen Aus-Schalter!
Quelle: pinterest.de
Der Originalfassung sollte daher unbedingt der Vorzug gegeben werden, denn wer will schon einen Synchronsprecher nicht synchronisierbare Gags in mieser 5.1 DTS Akustik (durch eine Maske?) nuscheln hören? DEADPOOL, der doch etwas andere Superheld, kämpft sich in bester Bild- und Tonqualität durch die klischeehafte Story bis zum klischeehaften Ende und greift zwischendurch immer wieder die lahmen FSK 12 Superhelden verbal an. Die 7.1 Dolby True HD Tonspur macht mit all ihren eingestreuten Effekten und dem perfekten Bass viel Spaß. Das war genau der richtige Filme für den Auftakt des dritten Tagen. DEADPOOL 2 kann kommen!
Hiernach kam THE SURVIVALIST (106 Minuten) auf die Leinwand, in welchem der Überlebenskünstler, ich nenne ihn einfach mal so, welcher gegeben wird von Martin McCann, in einer längeren Eröffnungssequenz bei seiner täglichen Routine in einer der vielen möglichen Arten der Endzeit gezeigt wird: arbeiten innerhalben und außerhalb seiner Hütte, welche in einem dichtem Wald steht. Eines Tages wird diese Routine durch zwei Frauen, die vor seiner Hütte stehen und um Nahrung betteln, arg ins Schleudern gebraucht. Mehr zu verraten, wäre spoilern. Keine leichte Kost, so viel steht fest. Eher richtig was zu beißen. Vollkornbrot statt weißem Toast. Entschleunigte psychologische Erosion.
Quelle: horror-news.com
Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originafassung dieses Kammerspiels ist unauffällig, da der Film überwiegend Dialoge bzw. am Anfang nur Bilder bereit hält. Die Bildqualität ist sehr gut. Die üppige Vegetation des Waldes ist regelrecht erdrückend und bei Sonne bekommt das ganze Bild einen leichen grünen Schimmer.
Hiernach haben wir eine große Pause eingelegt und haben bei schönem Wetter einen Gang zur Howieker Wassermühle gemacht. Dort findet vom Heimatverein zu Pfingsten immer einer Veranstaltung statt. Gegen 20.15 Uhr waren wir bereit für die letzten beiden Kanditaten.
Der vorletzte Film war THE PURGE: ELECTION YEAR (109 Minuten). In THE PURGE bekamen wir die Ansicht von innen nach außen innerhalb der zwölf Stunden der Säuberung. Ein Haus, eine Festung, eine Familie, eine Belagerung, das Eindringen der Purger und schließlich der Kampf der Familie ums Überleben. In THE PURGE: ANARCHY sind wir mit den Protagonisten fast die gesamte Zeit der auf der Straße unterwegs… mittendrin IN der Säuberung und auf der Flucht vor vielen Gefahren. Hinzu gesellte sich eine sozialkritische Komponente. In THE PURGE: ELECTION YEAR bekommen wir nun die politische Seite und eine religiöse Komponente serviert. Die Säuberung selbst ist in diesem Teil nur noch eine Randerscheinung. Wie im letzten Teil habe ich auch hier die Menschen vermisst, die das Biest rauslassen. Sollten dies etwa die Mordtouisten gewesen sein? Die waren guter Dinge und WOLLTEN das Biest rauslassen. Diese Säuberung ist noch steriler ausgefallen als in THE PURGE: ANARCHY.
Quelle: ComingSoon.net
Das Bild hatte eine sehr gute Qualität. Die 5.1 DTS HD Master Tonspur der Originalfassung hatte keine Höhepunkte zu bieten und bot lediglich Standardkost (und war mir zu basslastig). Wer säubern will bzw. subtil Sozialkritk üben, muss erstmal seinen Geist säubern und von Klischees befreien. Dieses Franchise sollte genug Potenzial bieten für Überraschungen und Kompromisslosigkeit. Zudem sollten für den nächsten Teil besser richtige Schauspieler verpflichtet werden. Ich warte auf THE PURGE: BACK TO THE ROOTS.
Der letzte Film sollte ein richtiger Kracher sein. Gespannt war ich somit auf DEEPWATER HORIZON (107 Minuten) von Peter Berg mit Mark Wahlberg, John Malkovich und Kurt Russell, in welchem der Untergang der Bohranlage "Deepwater Horizon" am 20.04. 2010 im Mittelpunkt steht. Zunächst werden dem Publikum einige technische Details beigebracht. Ja, auch für die ganz Kleinen wird erklärt, wie das so alles funktioniert auf einer Bohrplattformn (es ist schließlich ein PG 13 Film). Die Charakterentwicklung ist gleich Null. Nach dem Blowout geht nur noch ums nackte Überleben zwischen Feuer, Explosionen, Schlamm, Rauch und umherfliegenden Teilen.
Die echte DEEPWATER HORIZON kurz von ihrem Abgang (Quelle:nytimes.com)
Die Akustik der Originalfassung in 7.1 Dolby True HD ist dabei brachial und aggressiv LAUT, dass wirklich das Gefühl vermittelt wird, mittendrin zu sein. Es kracht aus allen Ecken und Enden, Teile fliegen an den Ohren vorbei, der Boden vibriert und das Sofa wackelt. Ein Top Tonspur, ja, ein akustischer Overkill! Trotzdem ist der Teilnehmer aus Oldenburg während des Film ins Koma gefallen (war wohl ein Korn zu viel an der Wassermühle). Das Bild ist ebenfalls erstklassig, Visuelle Einschränkungen gibt es nach dem Blowout in einigen Szenen, wo doch viele Details in der Dunkelheit verschluckt werden. Ohne die Akustik wäre dieser Film allerdings die totale Graupe!
Um 00.15 Uhr habe ich den Beamer mit klingelnden Ohren ausgestellt.
Soweit die Eindrücke vom 9. Film Marathon. Für die 10. Auflage, welche noch dieses Jahr stattfinden soll, haben wir vier Tage angesetzt. Da muss ein Spezialprogramm her. Dafür habe ich schon einige Filme auf meinem Merkzettel.
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Kommentare
Das mit den Themen werde ich für Auflage 10 wohl so machen... vier Tage, vier Themen und mindestens 16 - 20 Filme.
Das mit dem Zwischenausflug klingt sympathisch. Das reale Bild der Horizon ist echt brachial - WOW!
Hahaha... aber wie kann man bei der Tonspur ins Koma fallen? Euer Pfingst-Korn-Ausflug war wohl tatsächlich stark sedierend. *hahaha*
Das mit den Themen (im zweiten Blog) find ich sowieso klasse, leg mir selbst oftmals Themen zurecht. So Thementage einzubauen is ne coole Idee, Abwechslung is natürlich auch was feines.
Ein ganz großes DANKE für deinen Marathon-Berichte!! Echt super! Freu mich schon auf eure nächsten Abenteuer. ;)
Hehe und zum Schluss, da kriegt wohl Koma gucken ne ganz andere Bedeutung ;-)