Blog von Dr. Rock

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Wie viele Filme passen in drei Tage?

Zum zweiten Mal hat dieses Jahr der dreitätige Filmmarathon im Formwandler Kino (unter Freunden auch bekannt als die Ocholter Lustspiele) stattgefunden. Der Beamer lief von Donnerstagabend (ca. 19.00 Uhr) bis Sonntagmorgen (ca. 2.00 Uhr) mit Unterbrechungen zum Schlafen 33 Stunden, die Spielzeit der Filme belief sich nach meiner Rechnung auf 25,3 Stunden…  warum diese Diskrepanz? Zur Entspannung gab es vor jeder Filmsitzung noch eine Runde Max Payne 3.

Zwischendurch habe ich sogar noch Zeit gefunden, ein rattenscharfes Dahl an den Start zu bringen und für Essen war auch noch Zeit. Zwei ausgedehnte Spaziergänge waren Pflicht. Schlaf war äußerst dünn gesät, gab es doch nach den Filmen noch was Plattenteller. Wie bei LA GRANDE BOUFFE  gilt bei so einer Zusammenkunft die Regel, dass immer wieder aufgeräumt wird, bevor es weiter geht… da kommen nämlich eine Menge Leergut und Krümel zusammen.

Die Filme 1 - 4 liefen über die Cinemascope Leinwand, dann am nächsten Tag die Filme 5 - 7 über die 16:9 Leinwand, am Samstag dann die Filme 8 - 10 auch noch über die 16:9 Leinwand, dann nochmal umhängen für die Titel 11 -12 über die Cinemascope Leinwand.

Die Filmtitel in Reihenfolge:

1.       The Thin Red Line (Der schmale Grat) in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln

2.       Jaws (Der weiße Hai) mit der Original Kino Synchro

3.       The Expendables (deutsche Fassung)

4.       Death Proof (Orignalfassung vom Grindhouse Double Feature)

5.       Sleeping Beauty (Orignalfassung mit deutschen Untertiteln

6.       The Horse Soldiers (Der letzte Befehl) in der deutschen Fassung

7.       Das Boot

8.       Children of Men (Originalfassung mit deutschen Untertiteln)

9.       Predator (Erstauflage) in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln

10.   Starship Troopers (Originalfassung mit deutschen Untertiteln)

11.   Star Trek VIII – First Contact (Originalfassung mit deutschen Untertiteln)

12.   Super 8 (Originalfassung mit deutschen Untertiteln)

Damit konnte kein neuer Rekord hinsichtlich der Anzahl der Titel aufgestellt werden, wohl allerdings in Sachen Laufzeit durch die beiden langen Filmen THE THIN RED LINE und DAS BOOT.

Bereits auf VHS gab es immer mal wieder längere Sitzungen. Legendär ist hier die Sitzung mit 15 Folgen „Ein Herz und eine Seele“ am Stück. Na ja, und den LORD OF THE RINGS Marathon mit den Extended Cuts am Stück haben ja wohl etliche mitgemacht, oder?

Nach diesen drei Tagen war ich jedenfalls reizüberflutet und bin in ein tiefes Loch gefallen… vielleicht gibt es nächstes Jahr ja mehr als 12 Filme.


Anlässlich des Erscheinens des legendären Adventsvierteilers DER SEEWOLF mit Raimund Harmstorf als Wolf Larsen und Edward Meeks als Humphrey van Weyden auf Blu-ray geht es hier um einen Vergleich zwischen dem Roman Jack Londons und den Inhalten der vier Teile der Verfilmung.
Ich gehe davon aus, dass jeder, der Interesse an diesem Blog hat, die vier Teile gesehen hat. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, darf es gerne mal aufschlagen. Ich habe es nach dem ersten Teil angefangen und kurz nach dem vierten Teil beendet. Wie gut, dass es so viele Bücherkartons auf dem Dachboden gibt. Jack London gehört in jeden gut sortierten Haushalt.

jack london
Jack London (1876 - 1916) Quelle: theguardian.com
Zwischen dem Inhalt des Buches DER SEEWOLF und der gleichnamigen Verfilmung aus dem Jahre 1971 gibt es signifikante Unterschiede. Daher steht im Vorspann auch wohlweislich „Ein Fernsehfilm in vier Teilen nach dem gleichnamigen Roman und anderen Erzählungen von Jack London“. Der Roman allein hätte wahrscheinlich vier Teile Film zu je 90 Minuten nicht füllen können und ohne vier Teile gibt es keinen Adventsvierteiler. Zudem gehe ich davon aus, dass die ganzen sadistischen Grausamkeiten, die auf der „Ghost“ an der Tagesordnung sind, wenn sie ohne die Rückblenden in Wolf Larsens und Humphrey van Weydens  Jugend (einiges an Sadismus wurde ausgelassen oder verkürzt) am Stück gezeigt worden wären, dem Publikum die Freude auf Weihnachten verdorben hätte.

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Der junge van Weyden (Quelle: ytimg.com)
Im Buch haben der Kapitän der „Ghost“  und der Schriftsteller Humphrey van Weyden keine gemeinsame Vergangenheit. Die Rückblenden, die zeigen wo und wie die beiden sich kennengelernt haben, sind für die Geschichte von DER SEEWOLF nicht nötig. Wir erfahren ja schließlich auch in der Verfilmung durch die Ereignisse an Bord, dass van Weyden aus einer reichen Familie stammt,  sein Leben bislang hinter Büchern verbracht und vom Geld seines Vaters lebt, während Larsen, der Autodidakt, sich Wissen angeeignet hat und ohne je eine Schule besucht zu haben, sich auf seine jetzige Position gekämpft hat. Zudem bleibt das Kennen bzw. Erkennen in der Verfilmung ohnehin eine einseitige Sache, da nur van Weyden anhand der Literatur in der Kajüte des Kapitäns merkt, um wen sich handelt, sich aber hütet, sein Wissen preiszugeben.

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Autodidakt Larsen als Junge beim Büffeln (Quelle: ytimg.com)
Van Weyden, der Schiffbrüchige, der gegen seinen Willen an Bord der „Ghost“ festgehalten wird und nun mit auf Robbenjagd muss, steigt in der Hierarchie der „Ghost“ rasch auf. Vom Kombüsen Jungen wird er schnell zum Steuermann befördert, auch wenn er von den mit Stelle verbundenen Aufgaben nichts versteht. Im Buch wird van Weyden gar noch zum Arzt und Chirurgen, bei all den Wunden, die zu versorgen zu sind. Doch weit mehr wird sich seine Persönlichkeit entwickeln.

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Das Alphatier Larsen (Quelle: imageshack.us)
Der Charakter von Wolf Larsen ist der eines Mannes ohne jegliche Moral, der Auflehnung gegen seine Autorität sofort mit roher Gewalt straft, der einen Unbewaffneten ebenso leicht töten würde, wie er eine Zigarre raucht. Das Leben hat für ihn keinen Wert.
„Leben? Pah! Es hat keinen Wert. Von allem, was billig ist, ist Leben das Billigste. Überall geht es betteln. Die Natur streut es verschwenderisch aus. Wo Raum für ein Leben ist, sät sie tausend, und Leben frisst Leben, bist nur das stärkste und gemeinste übrigbleibt“. (Wolf Larsen)
Humphrey van Weyden dagegen ist ein Mann mit Moral und misst dem Leben Wert bei, jedoch kommen ihm im Laufe seiner Odyssee angesichts „der maßlosen Vernichtung menschlicher Seelen“, deren er Zeuge wird und den psychischen und physischen Grausamkeiten, denen auch er ausgesetzt ist, immer wieder Zweifel an seiner Einstellung und schließlich ist er sogar selbst bereit, zu töten.
So zeigt uns die erste blaue Scheibe die Folgen „Ein seltsames Schiff“ und „Kurs auf Uma“. Für diese Folgen wurden die immer wieder äußerst philosophisch angehauchten Dialoge zwischen Larsen und van Weyden, durch die London seine harsche Gesellschaftskritik schimmern lässt,  häufig  1:1 aus dem Buch übernommen. Ebenso verhält es sich mit den Geschehnissen an Bord der „Ghost“. Erstklassig in der Verfilmung ist der innere Monolog van Weydens, der einen richtig am Gefühlsleben der Figur teilhaben lässt. Die Rückblenden in die Jugendzeit der beiden Protagonisten, die übrigens perfekt in die Erzählung eingefügt wurden,  stammen zum Teil aus dem Buch „Abenteurer des Schienenstranges“, in denen Jack London seine Erlebnisse als Hobo verarbeitet hat. Ich schreibe „zum Teil“, da ich nicht alle Werke Londons kenne und es durchaus sein kann, dass die Autoren noch in andere Bücher gegriffen haben.

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Der Mann mit Moral (Quelle: ytimg.com)
Bei der zweiten blauen Scheibe wird es dann nicht nur ein wenig holprig, sondern auch ein wenig zäh. Folge 3, die den Titel „Das Land der kleinen Zweige“ trägt, wollte gar nicht enden… dauerte ungefähr gefühlte sechs Stunden, was allerdings auch daran gelegen haben kann, dass ich die Folge  fiebrig, unter drei Decken gehüllt, genossen habe. Hier kommen fünf Schiffbrüchige an Bord, unter ihnen einen Frau. Die Robbenjagd, die im Buch ausführlich geschildert wird, fällt bei der Verfilmung aus… vermutlich aus Kostengründen geschehen. Die Erklärung: die „Macedonia“, ein Dampfer mit großer Jagdbesatzung, hat die Fanggründe mehr oder weniger leergeschossen. In der Verfilmung ist der Kapitän der „Macedonia“ nicht der Bruder Wolf Larsens, Tod Larsen. Die Verfilmung zieht mit dem Roman dann wieder nahezu gleich, als Kapitän Larsen eine Nebelbank ausnutzt, um die Boote der „Macedonia“ samt Besatzung „einzusammeln“ und die Robbenjäger mit Waffengewalt an Bord zwingt. Larsen lässt reichlich Schnaps ausschenken, um die Jäger der „Macedonia“ gefügig zu machen. In der Nacht fällt Larsen über die Schiffbrüchige, Maud Brewster, her… doch van Weyden kann noch dazwischen gehen. Er ist bereits zu töten, als Larsen plötzlich einen Anfall von rasenden Kopfschmerzen bekommt und hilflos ist. Als der Wolf in seiner Kajüte daniederliegt, nutzen van Weyden und Maud Brewster die Gelegenheit zur Flucht… sie packen Wasser, Decken und Proviant in eines der Boote und verlassen die „Ghost“. 
Nach einer tagelangen Irrfahrt und von schwerer See gebeutelt, erreichen Maud und Humphrey eine Insel. So, hier holpert es nun kräftig in der Verfilmung, denn Humphrey wacht alleine im Boot auf der Insel auf – Maud ist weg… ertrunken? Dafür sitzt am nächsten Morgen Wolf Larsen neben ihm an einem Lagerfeuer! Wer hätte das gedacht? Die „Ghost“ wurde von der „Macedonia“ gekapert und er wurde auf dieser Insel ausgesetzt. Die beiden machen sich auf den Weg über die Insel, denn auf der anderen Seite soll eine meteorologische Station sein… van Weyden verstaucht sich den Fuß und Larsen, der Mann ohne Moral, das Alphatier, der Kaliban, der Höhepunkt aller Barbarei, geht einfach weiter. Was uns die Verfilmung nun zeigt, ist die pure Agonie eines Mannes aus der Kurzgeschichte „Der Lebenswille“, der von seinem Partner aus demselben Grund im Stich gelassen wird. Diese Kurzgeschichte hat es nahezu komplett in DER SEEWOLF geschafft. Nach all den Grausamkeiten, die van Weyden ertragen musste, nun auch noch Todeskampf. Für die Entwicklung der Figur nicht im Geringsten von Bedeutung. Nur wichtig, um nach dem krassen Bruch mit dem Roman van Weyden wieder nach San Francisco zu kriegen.

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Überleben (Quelle: ytimg.com)
Der vierte Teil mit dem Titel „Die Suche nach der verlorenen Insel“ hat nun bis auf den Schluss nichts mit dem Roman „Der Seewolf“ gemeinsam. Zudem halte ich diesen Teil für äußerst zäh inszeniert – auch ohne Fieber! Nach dem van Weyden die andere Seite der Insel erreicht hat und in einer letzten Kraftanstrengung den Wolf, der ihn seit Tagen verfolgte, getötet hat (in der Verfilmung sieht mir das aus wie ein niedlicher Schäferhund), finden ihn Männer der Mannschaft des Walfängers „Bedford“ und es geht zurück nach San Franzisco für ihn. Keine philosophischen Diskussionen über die Unsterblichkeit der Seele, keine sadistischen Grausamkeiten, stattdessen ein van Weyden, der ein eigenes Schiff besitzt und Wind davon bekommt, dass Larsen noch am Leben ist, sich auf die Suche nach ihm macht und schließlich die „Ghost“ auf einer Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist, findet – mit Larsen an Bord. Was dazwischen so passiert, ist wirklich belanglos und künstlich gestreckt, um das Ende des Romans hinauszuzögern. Welche Teile von Büchern  hier zugrunde gelegt wurden, ist mir nicht bekannt bzw. falls ich sie gelesen habe, erinnere ich mich nicht mehr daran. Im Gegensatz zu den anderen Einfügungen sind diese hier misslungen.  
Tja… und im Buch bauen sich Maud und Humphrey eine Hütte auf der Insel. Gerade als sie an die Vorbereitungen gehen, um den Winter überstehen zu können,  liegt die „Ghost“ am Strand. Wolf Larsen ist noch an Bord – blind! Sein Bruder hat es schließlich geschafft,  die „Ghost“ zu kapern. Er wurde auf seinem eigenen Schiff ausgesetzt. Was jetzt folgt ist die minuziös geschilderte Instandsetzung der „Ghost“ mit der vollen Ladung Fachbegriffe für die Teile vom Schiff, wobei Larsen trotz seiner Blindheit ein größerer Sabotageakt gelingt, der die Arbeit von Tagen vernichtet. Ebenso präzise wird der Todeskampf Larsens geschildert, der vermutet: „Irgendetwas ist mit meinem Gehirn los. Ein Geschwür, ein Tumor oder etwas Derartiges – etwas, dass frisst und zerstört.“ Trotzdem kommt der Wolf nochmal nach vorne und schafft es beinahe, van Weyden umzubringen. Sein Würgegriff löst sich erst, als Maud ihm einen Robbenknüppel über den Kopf zieht. Er wird halbseitig gelähmt, taub auf einem Ohr und kann schließlich nicht mehr sprechen. Kurz nach der Abreise verstirbt Wolf Larsen und wird von van Weyden der See übergeben.

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Der kranke Wolf (Quelle: ytimg.com)
Rund sind beide Geschichten dennoch, denn ohne Wolf Larsen wäre van Weyden in beiden Fällen nicht zu dem Mann geworden, den die Umstände aus ihm gemacht haben. In der Verfilmung hat es einen romantischen Touch, dass van Weyden ein eigenes Segelschiff hat und die Liebe zum Meer entdeckt hat, zum Südseevagabunden wurde. Die Worte, die er im Roman spricht, als Larsens Leiche ins Meer kommt, lassen keine Romantik zu: „Ich erinnere mich nur an eine Stelle im Gottesdienst“, sagte ich, „nämlich: Und dein Leib soll in die See geworfen werden.“  Mit diesen Worten hat Larsen nämlich seinen Steuermann der See übergeben.
Dies ist das Ende von Wolf Larsen, der für sich sowohl im Film als auch im Roman feststellt, dass es sein größter Fehler gewesen ist, jemals ein Buch aufgeschlagen zu haben.
Die Bildqualität mögen sicher viele Leute sehr gut finden, weil das Bild rasiermesserscharf ist. Mir ist es jedoch zu digital aufpoliert worden, was immer wieder zu unnatürlichen Gesichtern führt, deren Haut aussieht wie poliertes Wachs. Mir wäre ein filmischer, analoger Look lieber gewesen. Erstaunt hat mich die in einigen Szenen vorhandene räumliche Tiefe des Bildes. Das hat wirklich Freude gemacht. Die Farben gehen in Ordnung, wenn man ein paar Punkte Farbe rausnimmt. Geschaut habe ich auf einer 16:9 Rahmenleinwand.
Die DTS-HD Master Audio 1.0 Tonspur ist nun nicht der Bringer, aber was will man bei so einem alten TV- Film, der dazu größtenteils dialoglastig ist, schon ausrichten. Schön wäre es gewesen, wenn die Atmosphäre an Bord mit See und Wetter akustisch ein wenig eindringlicher rübergekommen wäre. Der innere Monolog aus dem Center ist auf jeden Fall pure Magie!
Die Verpackung und das Booklet sind sehr schön aufgemacht, das Bonusmaterial sehr spärlich ausgefallen.
Meine letzte Sichtung von DER SEEWOLF liegt über 30 Jahre zurück. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, noch einmal mit van Weyden an Bord der „Ghost“ zu gehen, um dort Wolf Larsen und den schmierigen Koch zu treffen und ich kann die Edition von diesem Stück Fernsehgeschichte auf jeden Fall empfehlen.
Vielleicht kommt ja irgendwann mal eine Auflage mit der Originalstimme von Raimund Harmstorf. Er wurde ja leider synchronisiert. Es gibt ja genug Minen auf dieser Welt und wie wir alle wissen, lagern „verschollene Masterbänder“ meistens dort. Würde mich sehr interessieren, wie Wolf Larsen dann wirkt.
Jack London wurde am 12.01.1876 als John Griffith in San Franzisco geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er schlägt sich als Fabrikarbeiter, Landstreicher und Seemann durch, holt das Abitur nach und beginnt zu studieren, geht dann als Goldsucher nach Alaska, lebt monatelang im Elendsviertel von London, gerät als Korrespondent im russisch-japanischen Krieg in Gefangenschaft und bereist die ganze Welt. Am 22.11.1916 setzt der berühmte Schriftsteller auf seiner Farm in Kalifornien seinem zuletzt von Alkohol, Erfolg und Extravaganz geprägten Leben eine Ende. London hat hervorragende Tiergeschichten verfasst, Kurzgeschichten, naturalistisch-romantische Abenteuerromane und Romane, denen zumeist eigene Erlebnisse zugrunde liegen.

Jack London in 1916
Jack London 1916 (Quelle: lrb.co.uk)
Die Geschichte aus dem Elendsviertel in London ist übrigens wahrlich krass… da wird einem speiübel! Auf was der Mann sich alles eingelassen hat. Empfohlen sei hier noch eindringlich „Der Ruf der Wildnis“ zu lesen und danach „Into the Wild“ in den Player zu schieben!
In 2007 setzte ich nach einem sechsmonatigen Australien Aufenthalt nach Tasmanien über. Das Eiland schlug mich derart in seinen Bann, dass ich erst nach drei Monate wieder nach Australien zurückkehrte (Ende Januar 2008). In dieser Zeit hatte ich Gelegenheit, nicht nur die Einwohner kennen zu lernen, sondern auch die Wildnis auf ausgedehnten Hiking Touren fernab der Zivilisation. Die Kilometer summierten sich auf nahezu 400. Stilecht habe ich auf Tassie keine einzige Nacht in einer festen kommerziellen Unterkunft verbracht. Die nun folgende Rezension der Blu-ray von THE HUNTER, dessen Schauplatz Tasmanien ist, soll Euch nicht nur neugierig auf den Film und auf die Insel machen, sondern auch näher beleuchten, was bezüglich der Kontroversen zwischen Umweltschützern und Holzfällern (hinter denen als Arbeitgeber die „Forest Industry“ steht) gezeigt wird. Die Bilder, die ich eingestellt habe, stammen nicht aus dem Film, sondern von meinen eigenen Ausflügen in die Wildnis.



THE HUNTER zeigt uns Willem Dafoe als Martin David, einen von einer militärischen Biotechnologie Firma beauftragten „Jäger“, der eine Kreatur finden und erlegen soll, die als ausgestorben gilt: den tasmanischen Tiger, von dem er biologische Proben sicherstellen soll. Der perfekt durchorganisierte Einzelgänger bekommt im Laufe seiner Mission Schwierigkeiten, sein Ziel im Fokus zu halten, lässt er sich doch von einer Frau und zwei Kindern, bei denen er sich von seinen Ausflügen in die Wildnis erholt, mehr und mehr in Beschlag nehmen. Zunächst widerwillig, findet er später Gefallen an ihrer Gesellschaft. In diese zwei Handlungsstränge wurde ein dritter eingeflochten: der Kampf von Umweltschützern, die die Urwälder Tasmaniens vor der Abholzung schützen wollen bzw. der Kampf der Leute, die von dem Abholzen der Bäume leben, ihre Jobs zu erhalten. Die Handlungsstränge sind durchaus gleichberechtigt und perfekt zusammengefügt.

Der Vorspann ist mit Aufnahmen eines tasmanischen Tigers unterlegt, jenem gestreiften Beuteltier mit Hundekopf, dem unglaublich weit aufklappbaren Maul und einem Schwanz, der dem eines Kängurus ähnelt. Es handelt sich um exakt die Bilder, die ich auf einem kleinen Fernseher im tasmanischen Museum, das sich in der tasmanischen Hauptstadt Hobart befindet und den Namen „Tasman Museum & Art Gallery“ trägt, gesehen habe: schwarz/weiß Aufnahmen eines Tigers in Gefangenschaft, welcher eindeutig einen Käfigkoller hat. Die Tiger wurden zu Tode gejagt, um die Schafe der Siedler zu schützen.  Von der Regierung wurde für tote Tiere ein Kopfgeld gezahlt und wo es ein Kopfgeld gibt, sind die Bounty Hunter natürlich sofort zur Stelle. Das letzte gefangene Exemplar starb 1936 im Zoo von Hobart. Der Beutelwolf, wie er auch genannt wird,  gilt heute offiziell als ausgestorben. Es gibt jedoch immer wieder Sichtungen und so hält sich bei vielen Leuten hartnäckig der Glaube, dass irgendwo in der Wildnis einige Exemplare überlebt haben.






Angekommen in Hobart macht sich Martin auf den Weg zu seiner Unterkunft. Da diese und deren Bewohner so gar nicht nach seinem Geschmack sind, rückt wieder ab. In einer abgelegenen Bar, wo er die Toilette benutzt, fragt er nach einem Zimmer und macht gleich die unangenehme Bekanntschaft mit einigen Holzfällern, die ihn für einen Umweltschützer halten. Man achte auf den Aufkleber, der sich in der Toilette befindet: „Save our native forest“ wurde mit Filzstift verbessert in „Save our jobs“. Als ich in Tasmanien war, gab es kontroverse Diskussionen um den Bau eines riesigen Sägewerkers im Tasman Valley, die verbunden waren mit einer großen Demonstration in Hobart gegen dessen Errichtung. Es handelte sich um ein 1,9 Billionen Dollar Projekt. 10.000 Menschen waren auf der Straße. Es wurde zum Boykott der Einrichtungen der Geldgeber aufgerufen. Nur für die Errichtung des Sägewerkes sollten schon 2.000 km² Wald platt gemacht werden. Danach braucht das Sägewerk natürlich Nahrung. „Die Grünen“ sahen außerdem eine Verschwendung von Billionen von Litern an Frischwasser und die Verschmutzung der Ozeane sowie der Luft. Überall bin ich daher auf „No Pulp Mill“ Sticker gestoßen, doch es gab auch diese gewissen Holzfäller Typen, die in ihren Geländewagen weiße Aufkleber mit roter Schrift hatten: „Pulp Mill – our future, our jobs“. Eine sehr kurzfristige Sichtweise, denn sind die Urwälder abgeholzt, werden nicht mal mehr Touristen kommen. Ich bin jedenfalls nie derart bedroht worden. Es kann natürlich sein, dass sich die Situation im Laufe Zeit ziemlich zugspitzt hat. Wer weiß, wie viel Urwald mittlerweile täglich abgeholzt wird. Als ich am Meadowbank Lake gezeltet habe, fuhren dort dauernd „Logging Trucks“ entlang und was die auf den Hängern hatten, waren keine Bäume von Plantagen, sondern Bäume aus dem Urwald.





Also kein Zimmer für Martin! Der Einzelgänger muss sich daher doch bei der für ihn vorgesehenen Unterkunft im Outback einrichten und macht Bekanntschaft mit Lucy und ihren zwei Kindern, die sich Sass und Bike nennen. Lucys Mann ist von einem Marsch in die Berge (noch) nicht zurückgekehrt. Unter der Vorgabe, nach tasmanischen Teufeln zu suchen, macht Martin sich von diesem Basislager immer wieder auf den Weg in die tasmanische Wildnis, stellt Schlag- und Schlingfallen auf und verfolgt Spuren. Dafoe muss in diesen Szenen den Film alleine tragen und bringt eine erstklassige Performance. Seine Ruhe, seine Mimik, die Präzision seiner Bewegungen und seine ganze physische Präsens werden von der Kamera höchst effektiv eingefangen und verschmelzen immer wieder perfekt mit den tollen Aufnahmen von der tasmanischen Landschaft. Schön, dass es auch Tieraufnahmen von einem Wombat, einem Pademelon („kleines Känguru“) und „Teufeln“, die ebenfalls Beuteltiere sind,  gibt. Gerade letztere scheinen mittlerweile sehr rar zu sein, denn auf meinen Wanderungen durch die Wildnis ist mir nicht ein Devil begegnet. Zu Ohren gekommen ist mir ihr Gekreische jedoch – allerdings nur ein einziges Mal.



Was mich dazu bringt, einzufügen, dass nicht nur die Wälder Tasmaniens in Gefahr sind, sondern natürlich auch die Tiere unter den Menschen zu leiden haben. Ihre Habitate werden mehr und mehr degradiert und einige von ihnen entwickeln Krankheiten. Es sollte also nicht verwundern, wenn es bald weiteren Tieren so geht, wie dem tasmanischen Tiger. Als Martin von seinem ersten 12 tätigen Ausflug zurückgekehrt, fragt ihn Jack Mindy, der ein Freund von Lucy ist und hervorragend von Sam Neill dargestellt wird, ob er „Teufel“, gesehen hat und ob diese gesund waren. Diese Frage bezieht sich auf die tödliche Krankheit, die als „devil facial tumor disease“ bezeichnet wird. Infizierte Tiere sterben innerhalb von sechs Monaten nach dem Auftauchen der ersten „Wunden“. Die Seuche wurde 1996 entdeckt und trat nur im Nordosten Tasmaniens auf. Mittlerweile hat sie sich ausgebreitet. Es wird geschätzt, dass 50.000 „Teufel“ bislang daran gestorben sind (Stand 2006). Ich könnte noch mehr betroffene Tiere anführen…




Weitere Abstecher in die Wildnis folgen und bald hat Martin das Gefühl, selbst verfolgt zu werden. Lucy und die Kinder ziehen ihn bei seinen Aufenthalten im Basislager immer mehr in ihren Bann, was Jack Mindy gar nicht gefällt. Hinzu kommen Entdeckungen in Bezug auf seinen Auftrag, die Martin zu denken geben. Ganz klar, dass sich die Lage nach einiger Zeit zuspitzt. Es kommt zu einem Zwischenfall, der den Hunter dazu bringt, seine Mission abzuschließen und einen neuen Abschnitt in seinem Leben zu betreten. 











Das Bild zeigte sich auf meiner Cinemascope Leinwand mit einer Lage feinen Filmkorns durchzogen und war bis auf wenige softe Aufnahmen äußerst scharf. Farben werden toll wiedergegeben und ich kann behaupten, die Wildnis Tasmaniens kommt wahrlich lebensecht rüber. Es sieht tatsächlich so aus, als ob man durch ein großes Fenster Martin David bei der Spurensuche und dem Legen der „Trap Line“ beobachtet. Ich wäre gerne sofort zum Hunter reingestiegen.  




Da viele Aufnahmen in der Natur spielen, lebt das Sounddesign von Wind, Regen, Insektenbrummen, Vogelgezwitscher und Tiergeräuschen. Der 5.1 DTS HD Master Audiotrack der Originalfassung bringt all dies sehr realistisch rüber. Hin und wieder gibt es musikalische Unterstützung und auch der Subwoofer fängt bedrohlich an zu brodeln. Eine über weite Strecken angenehm ruhige Akustik, die die Bilder optimal begleitet. Die Dialoge lassen sich leicht verfolgen. Ich mag diese leicht näselnde Stimme von Dafoe und die ganzen Nuancen seiner Sprechweise, die er in dieser Rolle rüberbringt. Besonders schön ist der Akzent von Bass, die zudem einen witzigen Sprechrhythmus hat. Wegen akuter Akzentverluste ist die deutsche Tonspur eine sterile Angelegenheit. Der Synchronsprecher von Dafoe gibt sich alle Mühe, aber Mühe allein genügt nicht. 



Wer sich abseits des Mainstream orientiert oder die Schnauze voll hat von dieser seelenlosen, aus Rechnern gezogenen PG-13 Gülle, mit der wir aus Hollywood zugemüllt werden, sollte einen Blick riskieren. In der Ruhe liegt die Kraft!




Tasmanien, quo vadis? Wird sich der negative Prozess, der vor langer Zeit in Gang gesetzt wurde, noch stoppen lassen? Werden Besucher bald nur noch über Straßen, die durch Nutzwälder führen, von Nationalpark zu Nationalpark fahren? Das nenne ich den „Korridoreffekt“ (in Neuseeland zum Teil schon Realität!). Gibt es tatsächlich in der Wildnis noch irgendwo Beutelwölfe? Wird es irgendwann geklonte Exemplare geben?  Wird sich die Natur irgendwann an den Menschen rächen für das, was ihr wegen Geld angetan wurde und immer noch angetan wird?

Nach langwieriger Suche und enervierendem Probehören haben im Formwandler Kino die Magnat Vector 77 ausgedient und wurden durch die Magnat Quantum 807 ersetzt.

27,8 kg purer Klang

 
In diesem Blog will ich gar nicht so auf die Qualitäten der 807er eingehen, sondern vielmehr wie sich die Suche nach diesen Lautsprechern gestaltete… hatte ich doch vor diesen Klangmöbeln sechs weitere Lautsprecherpaare zum Probe hören im Heimkino, welche von mir allesamt aus dem Internet bestellt wurden. Dabei habe ich mein ganzes Vertrauen auf eine Klausel in den allgemeinen Geschäftsbedingungen gesetzt, welche in den meisten Fällen lautet:
 
„Widerrufsrecht
Verbraucher im Sinne § 13 BGB können Ihre Vertragserklärung ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Ware widerrufen. Die Frist beginnt frühestens mit Erhalt der Ware und dieser Belehrung. Zur Wahrung dieser Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Ware. Der Widerruf oder die Rücksendung der Ware sind zu richten an: XXX
 
Widerrufsfolgen
Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und gegebenenfalls gezogene Nutzung (z.B. Gebrauchsvorteile) herauszugeben. Können Sie uns die empfangene Ware ganz oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren, müssen Sie uns insoweit gegebenenfalls Wertersatz leisten. Bei der Überlassung von Sachen gilt dies nicht, wenn die Verschlechterung der Ware ausschließlich auf deren Prüfung - wie Sie Ihnen etwa im Ladengeschäft möglich gewesen wäre - zurückzuführen ist. Im Übrigen können Sie die Wertersatzpflicht vermeiden, indem Sie die Sachen nicht wie Ihr Eigentum in Gebrauch nehmen und alles unterlassen, was deren Wert beeinträchtigt.

Paketversandfähige Sachen sind zurückzusenden. Nicht paketversandfähige Sachen werden bei Ihnen abgeholt. Sie haben die Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn die gelieferte Ware der bestellten entspricht und wenn der Preis der zurückzusenden Sache einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt oder wenn Sie bei einem höheren Preis der Sache zum Zeitpunkt des Widerrufs noch nicht die Gegenleistung oder eine vertraglich vereinbarte Teilzahlung erbracht haben. Andernfalls ist die Rücksendung für Sie kostenfrei.“
 
Die Entscheidung wäre viel schneller gefallen, wenn ich neue Akustikgewächse nur für den digitalen Bereich benötigt hätte. Aber nein, die Lautsprecher sollen bei mir auch den analogen Bereich über einen Stereoverstärker abdecken – und mit dieser Abdeckung bin ich noch nicht ganz zufrieden. Wer hätte gedacht, dass sich der Austausch von Frontlautsprechern unter diesen Voraussetzungen als dermaßen aufwendig gestalten würde? Ich mit Sicherheit nicht!
 
Auf dem Höhepunkt der Suche waren etliche tausend Euro in den Weiten des Internets auf den Konten irgendwelcher Händler. Die Suche und das ausgiebige Hören zogen sich so schon Monate hin, es hätte noch länger gedauert, wenn ich jedes Mal vor einer Neubestellung auf die Erstattung des Kaufpreises aus der jeweiligen Rücksendung gewartet hätte. Ich bin nicht enttäuscht worden: alle Händler haben sich an das Widerrufsrecht gehalten und den Kaufpreis erstattet… ein leichtes Knurren war bei zwei Händlern jedoch zu vernehmen.
 
Bestellt hatte ich die Wharfdale Diamond 10.7 bei „Ton Dose-Dortmund“, die Nubert nuLine 264 bei der „Nubert Speaker Factory“, die Magnat Quantum 675 bei „HifiShop24.de“, die Magnat Quantum 805 bei „d-living.de“, die Magnat Quantum 677 bei „elektrowelt24.de“ und die T 500 Mk 2 von der „Lautsprecher Teufel GmbH“. Die 807er kommen von „004.de“.
 
Die bestverpackten Lautsprecher lieferte die „Nubert Speaker Factory“. Diese Kartons waren wahrlich STABIL und kamen als einzige ohne Löcher oder Ratscher an! Ebenso war ihr Klang hervorragend für die 7.1 Anlage, aber leider nicht für Vinyl in meiner Kette. Die anderen Verpackungen waren dagegen nur durchschnittlich, doch wundersamer Weise war trotz „diverser Einschläge“ in der Pappe kein Artikel beschädigt.

Leichter Einschlag:



Pack it out:




Pack it in:



Erwähnen muss ich noch, das die Fa. Teufel und die Fa. Nubert ein wesentlich längeres Rückgaberecht einräumen – man also richtig Zeit hat, um sich in die Lautsprecher reinzuhören und eventuell noch die Raumakustik zu verändern… wie Günther Nubert es schön in einem Beiblatt schreibt „Lassen Sie sich Zeit“ und „Lassen Sie sich Zeit für jeden Musikstil“. Hinzu kommt, dass diese Unternehmen nicht nur den Kaufpreis erstattet haben, sondern auch die Portokosten! Ich war sehr überrascht. Sämtliche andere Lieferungen waren portofrei.
 
Ich habe die Speaker nicht nur sorgfältig ausgepackt, sondern natürlich auch äußerst sorgfältig behandelt und ebenso sorgfältig wieder eingepackt. Bei dem Gewicht dieser Brecher keine einfache Angelegenheit. Geliefert und abgeholt wurde durch verschiedene Unternehmen: DHL, Spedition und UPS. Besonders die DHL Botin musste leiden. Zitat: „Sind das schon wieder neue Lautsprecher?“ Die Frau hatte mit den Kilos beim Ausladen zu kämpfen und mit zwei Kartons bei einer Rücksendung war die Ladefläche ihres kleinen Autos voll.
 
Also, liebe Leute, scheut Euch nicht, Lautsprecher zum Probehören im Netz zu bestellen. Denn nur beim Hören zu Hause ist sichergestellt, dass die Speaker zur Akustik des Raumes passen und dann auch so klingen, wie Ihr Euch das vorstellt. Wahrscheinlich werdet Ihr schneller fündig als ich, wenn Ihr  nicht auch Vinyl über die Teile hören wollt, denn im digitalen Betrieb klangen die Lautsprecher durch die Bank weg alle sehr gut. Die Nase vorn hatten dabei übrigens die nuLine 264.
                                                          
So, wie klingen nun die Magnat Quantum 807?
 
Diese Lautsprecher schaffen es im Gegensatz zu den 13 Jahre alten Vector 77 bereits im Stereobetrieb eine Bühne zu erzeugen und die Instrumente entsprechend abzubilden. Die Musik löst von den Boxen und steht irgendwie hinter ihnen. Ich habe daher die Quantum auch für den Heimkinobetrieb ein ganzes Stück nach vorne gezogen und habe nun den tollen Effekt, dass der Sound direkt aus der Leinwand kommt, welcher natürlich bei Filmen durch den Betrieb des Center Lautsprechers direkt vor der Leinwand noch verstärkt wird. Bis das Zusammenspiel mit den vier Dipollautprechern perfektioniert war, mussten diverse Einstellungen verändert werden. Hören, hören, hören! Jetzt feinster Sound: brachiale akustischen Elemente werden gnadenlos optimal rübergebracht und auch die winzigsten Details werden aus der Tonspur gekitzelt. Geradezu perfekt für Originaltonspuren, denn nur dort sind diese sehr leisen Töne und Hintergrundgeräusche in den meisten Fällen zu vernehmen. Deutsche Tonspuren – auch die mit DTS HD Master – sind bis auf wenige Ausnahmen eine totale Enttäuschung. Das Klangbild bricht beim direkten Umschalten vom O-Ton zur Synchrofassung buchstäblich in sich zusammen. Wer also noch nicht den Geschmack gekommen ist: O-Ton einschalten – sonst wird das Potenzial einer guten Anlage nicht ausgeschöpft und es klingt wie eine getunte DVD!  Es gibt schließlich Untertitel und nebenbei trainiert/erweitert man auch seinen Sprachschatz.

Nachtrag 17.02.2014: Mittlerweile habe ich die Lautsprecher mit den mitgelieferten Spikes auf Mamorplatten gestellt. Die Platten selbst ruhen auf Eishockeypuks. Nennt sich die "Sandwichmethode"... feste Ankopplung, weiche Entkopplung.
 
Hier nun Bilder von den Speakern und der Front des Formwandler Kinos mit Cinemascope Leinwand und 16:9 Rahmenleinwand (denn bei mir kommen zwei Leinwände zum Einsatz):

Vesuvio 304 cm x 137 cm:



AV Stumfpl Decoframe (2,80 m x 1,58 m)




Je nach Format des Films wird die Cinemascope Leinwand oder die 16:9 Rahmenleinwand eingesetzt. Für Fotos und Spiele ist die 16:9 Leinwand natürlich besser geeignet. Die Maskierungen der Cinemascope Leinwand lassen sich schnell abnehmen. Der Austausch der Leinwände ist mittlerweile Routine und eine Sache von wenigen Minuten. Bei einem längeren Kinoabend oder einem Kinowochenende wird die Reihenfolge der Filme nach Möglichkeit so geplant, dass nur ein Austausch der Leinwände stattfinden muss.
 
Nachtrag 10.03.2014: Bilder mit den Mamorplatten





 

Auf vier Blu-rays verteilen sich beim GB-Import zehn mit fantastischen Bildern und aufschlussreichen Einsichten versehene Dokumentationen über Tiere, Pflanzen und Insekten aller Kontinente.

Quelle: blu-ray.com

Die Bildqualität, die ich auf der Leinwand zu sehen bekam, war durch die Bank von hervorragender Qualität. Lediglich bei dem Anhängsel einer jeden Folge, die sich „On location“ nennt und das Life Team bei den Dreharbeiten zeigt, fällt die Qualität ab. Macht jedoch gar nichts! Schön, dass die Filmemacher Einblicke gewähren in die Aufnahmetechniken und zeigen, dass nur wenige Minuten Film oft tagelangen Einsatz bedeuteten. Besonders krass sticht hier die Verfolgung eines Tieres vor, welches von einem Waran vergiftet wurde und – langsam verendend – von den Filmemacher über Tage bis zu seinem Tod verfolgt werden musste, um zu zeigen, wie die Warane Beute machen.

Quelle: blu-ray.com

Der Tenor der einzelnen Folgen ist im Grunde immer derselbe: nur die Starken dürfen sich fortpflanzen, um die Evolution voranzutreiben. Dies gilt für Insekten genauso wie für Raubtiere. In dieser Hinsicht musste ich an den Ausspruch von Wolf Larsen, dem Alpha-Tier,  dem Mann ohne Moral, dem Kaliban, dem Höhepunkt aller Barbarei und dabei doch nur der Kapitän der „Ghost“ in Jack Londons „Der Seewolf“ denken, der da lautet:
„Leben? Pah! Es hat keinen Wert. Von allem, was billig ist, ist Leben das Billigste. Überall geht es betteln. Die Natur streut es verschwenderisch aus. Wo Raum für ein Leben ist, sät sie tausend, und Leben frisst Leben, bist nur das stärkste und gemeinste übrigbleibt“.
Und tatsächlich streut die Natur in vieler Hinsicht Leben auf den ersten Blick verschwenderisch aus, dienen doch die meisten geborenen Lebewesen nur als Futter für andere Lebewesen… solange bis sie sich über ihre Fressfeinde vielleicht irgendwann erheben.  Irgendwann kommt ein Wurf, der ein wenig schlauer ist als der vorherige oder dem etwas gewachsen ist, das einen Vorteil bringt.
Die Fressgier des Menschen hat die Pelikane schon dazu gebracht sich gegen ihre Natur zu ernähren. Anpassung bedeutet zu überleben. Es scheint, als handeln die Pelikane nach dem Motto von Wolf Larsen – sie sind „stark und gemein“  geworden – und es war erschreckend zu sehen, was sie machen: Schon mal Pelikane gesehen, die sich mit anderen Vögeln den Bauch vollschlagen, weil die Fischgründe sich erschöpfen? Nein? Dann einschalten und keine Fische mehr konsumieren! Perverse Welt? Oder ist Leben wirklich das billigste von allem was billig ist? Für die Mehrheit der Menschen ist das Leben der Tiere leider wirklich das billigste von dem was billig ist.

Quelle: blu-ray.com

Der Erzähler, Richard Attenborough, macht seine Sache sehr gut. Immer locker flockig und humorvoll kommentiert er das Geschehen mit einem Englisch, welches hervorragend zu verstehen ist. Die Musikuntermalung finde ich auch sehr gelungen.
Einziges Manko ist, dass es die Filmemacher nicht nach Neuseeland geschafft hat. Wer auf Dokus aus der Tier- und Pflanzenwelt steht, darf hier auf alle Fälle zugreifen.

Quelle: blu-ray.com
Der Streifen IP MAN (2008) handelt von Ip Man (oder Yip Man oder auch Yip Kai-man, 1893 – 1972), dem Mann, der laut Wikipedia sein Leben dem Kampf gewidmet hat. Dargestellt wird der Kämpfer von Donnie Yen, der sich für diese Rolle und der glaubwürdigen Darstellung der Wing Chun Technik einem intensiven physischen und mentalen Training unterzog. Die Handlung spielt in der chinesischen Stadt Foshan, dem Geburtsort Ip Mans,  kurz vor dem zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg, welcher von 1937 – 1945 andauerte.



Donnie Yen gibt eine exzellente Darbietung (Quelle: blu-ray.com)
Der wohlhabende, elegante und vornehme Ip Man scheint in den Tag zu leben, widmet sich seiner Familie, Tee, gutem Essen, trainiert seinen Kampfsport und wird hin und wieder von Leuten mit verschiedenen Kampfstilen herausgefordert, was mehr oder weniger ein friedlicher Wettbewerb  ist, da in Foshan diverse Martial Arts Schulen von verschiedenen Großmeistern betrieben werden. Auch die Herausforderung eines „wilden Kämpfers“ aus dem Norden ist keine echte Herausforderung für Ip Man.
 
Im Jahr 1937 fallen die Japaner in China ein und Foshan wird belagert.  Die reiche Familie Ip Mans wird ruiniert und die Kämpfernatur muss jede Arbeit annehmen, um sich und seine Familie am Leben zu erhalten. Als er in einer Kohlen Mine schuftet, bekommt er mit, dass die Japaner Chinesen suchen, um gegen sie zu kämpfen. Wer gewinnt, soll einen Sack Reis bekommen, was natürlich angesichts der herrschenden Not viele in Versuchung führt, einen Kampf zu wagen. Der japanische General, dessen Aufmerksamkeit der Kampfstil von Ip Man erregt, ist ein Experte in Karate und fest davon überzeugt, dass Karate jeder Form der chinesischen Kampfkunst überlegen ist. Es kommt wie es kommen muss: Ip Man tritt gegen den General an…


Quelle: blu-ray.com

Diesen Streifen kann ich auf jeden Fall für Leute empfehlen, die sich für Martial Arts Filme interessieren, auch wenn der Fokus von IP MAN nicht unbedingt auf den Kämpfen liegt, welche – bis auf einige „Drahtseilakte“ (so sah es mir zumindest aus; sollten da keine Drähte im Spiel gewesen sein, sorry!) – nicht übertrieben und äußerst effektiv choreografiert sind, aber relativ blutleer daherkommen und die physischen Konsequenzen der Schläge arg verharmlosen. Wer einen knallharten Schlag mit einer Bambusstange an den Kopf beim Ohr bekommt, wird sicherlich mehr Schaden davontragen als ein wenig Ohrenbluten. Insofern ist die Freigabe ab 18 Jahre völlig Sinn frei (sofern Freigaben ab 18 Jahren bei Spielfilmen überhaupt Sinn machen. Klasse ist auf jeden Fall, dass es keine Stehaufmännchen gibt und auch der Schlusskampf keinerlei Länge aufweist.
Das Bild, welches sich auf meiner Cinemascope Leinwand zeigte, war trotz der Schärfe irgendwie kein wahrer Augenschmaus, was sicherlich der zum Teil der kulissenhaften und polierten Inszenierung geschuldet ist, die ebenso gewöhnungsbedürftig ist, wie die dick aufgetragene Schminke der Darsteller.  An vielen Stellen ist die Kulisse derart steril, dass die Szenen wie aus einem Theaterstück wirken, was wahrscheinlich auch so gewollt ist. Die Kostüme sehen aus wie Kostüme, was den Gesamteindruck abrundet. Nach dem Einfall der Japaner driftet das Bild hin und wieder in Sepiatöne ab und wird manchmal sogar nahezu schwarzweiß, was mir sehr gut gefallen hat.

Quelle: blu-ray.com

Den Lautstärkeregler musste ich gleich zu Beginn des Films ein Stück weiter nach rechts drehen. Ich habe der Originalfassung in kantonesischer Sprache mit deutschen Untertiteln (welche immer einen winzigen Augenblick zu früh eingeblendet wurden) den Vorzug gegeben und hier ist die Abmischung der Dialoge doch reichlich dünn geraten. Von Raumklang kann kaum die Rede sein. Die Akustik ist über weite Strecken sehr zurückhaltend, was hinsichtlich der Inszenierung konsequent ist und daher eine frontlastige Angelegenheit. Bei jedem Kampf jedoch kamen die Frontboxen und der Subwoofer in Wallungen, wobei zahlreiche nette Effekte über die Surroundboxen eingestreut wurden.  Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass bei den Kämpfen die Akustik nicht so brachial nach vorne kommt. Jedes Mal dieser wummernde Bass und nahezu das gleiche Thema sind nun wahrlich nicht sehr einfallsreich. Die laut Cover vorhandene 5.1 DTS HD Master Tonspur wurde von meinem Oppo übrigens als DTS-HD HR Tonspur identifiziert.
Um auch etwas über die deutsche Tonspur schreiben zu können, welche ebenfalls in 5.1 DTS-HD HR vorliegt, habe ich mir einige Szenen der deutschen Fassung angeschaut. Die große Mehrheit wird sich wohl lieber den deutschen Ip Man ansehen wollen. Diese Fassung scheint sowohl vom Sound als auch von der Synchronisation sehr gut geworden zu sein. Ich war jedenfalls von dieser Präsentation angenehm überrascht, wird sich doch gerade bei dieser Art von Filmen in dieser Hinsicht in der Mehrzahl der Fälle nicht viel Mühe gegeben. Doch auch hier gilt: gleich ein paar Striche über Zimmerlautstärke einsteigen!
Leider lassen sich über das Menü die einzelnen Kämpfe nicht direkt ansteuern und auch bei der Auswahl einzelner Szenen kommt man nicht gerade in die Nähe der Kämpfe und muss ordentlich „vorspulen“.
Als Bonusmaterial gibt es ein Making of, Am Set von IP MAN, Interviews mit Cast und Crew sowie Deleted Scenes.
Ip Man war Großmeister in der Kampfsportart Wing Chun, welche er an Kampfschulen unterrichtete. Einer seiner Schüler war Bruce Lee, der aus der ihm beigebrachten Technik einen eigenen Kampfstil, Jeet Kune Do, entwickelte.


Ip Man (Quelle: wikipedia)
Das Interesse an der Person des Ip Man scheint recht groß zu sein, denn nach IP MAN folgten IP MAN 2 (Yip Man 2/Legend of the Grand Master, wieder mit Donnie Yen in der Titelrolle), IP MAN ZERO  und IP MAN: THE FINAL FIGHT. Die komplette Reihe gibt es in der Box „Ip Man Anthology“ und das wirklich günstig.
Ich hatte lange keinen Martial Arts Streifen mehr gesehen und habe nun Lust bekommen, Bruce Lee  mal wieder in ENTER THE DRAGON in Aktion zu sehen und schreien zu hören. KENTUCKY FRIED MOVIE muss auch dann auch mal wieder sein („Das ist kein Velgnügungspielchen… es elfoldelt totale Konzentlation“).
Kanada 1931: Der Trapper Johnson (Charles Bronson) rettet einen schwer verletzten Hund aus einem Hundekampf, was eine folgenschwere Kette von Ereignissen in Gang setzt, denn der Hundebesitzer, der den Hund gezwungener Maßen an Johnson verkauft und von diesem mehr als üppig bezahlt wird, will seinen Hund zurück und macht sich mit ein paar Schergen auf zu Johnsons Hütte, um diesen zurück zu holen und um es Johnson heimzuzahlen. Es fließt Blut… dies ruft den Mountie Edgar Millen (Lee Marvin) auf den Plan, um die Angelegenheit zu regeln, obwohl dieser eher seiner Lieblingsbeschäftigung in seiner Stammkneipe nachgegangen wäre. Erneut wird Johnsons Hütte aufgesucht. Millen bittet ihn mitzukommen, um die Sache zu klären. Doch Johnson, der in Notwehr gehandelt hat, sieht sich im Recht und will sich nicht in die Hände des Gesetzes geben. Es kommt zu einem erbitterten Feuergefecht… die Jagd auf den Trapper ist eröffnet. Ein Kopfgeld wird auf Johnson ausgesetzt und der Wahnsinn durch die verschneite Wildnis nimmt seinen Lauf. Etliche Menschen werden getötet, wo von einige auf das Konto des mysteriösen und gefürchteten „Mad Trappers“ (in der deutsche Fassung „Trapper Killer") gehen, der es auf Goldzähne abgesehen hat. 

Die Augen des Johnson... Bronson! (Quelle: blu-ray.com)

DEATH HUNT aus dem Jahre 1981 ist nun wahrlich kein Klassiker, doch wer ein Faible für die Stars Bronson (1921 – 2003) und Marvin (1924 – 1987) hat, die eine schöne Vorstellung liefern, sollte sich diesen Streifen nicht entgehen lassen. Zudem gibt es noch Angie Dickinson und Carl Weathers zu sehen (mit erstklassigem Schnurrbart (kein Airbrush wie in der Predator Ultimate Hunter Edition) und grauen Schläfen!). Inszeniert wurde der Streifen von Peter Hunt, der die kanadische Wildnis toll in Szene gesetzt hat. Das Bild kommt im Format 1.85:1 und bei einigen Szenen habe ich auf der Rahmenleinwand nicht das Geschehen im Vordergrund verfolgt, sondern die majestätischen Outdoors im Hintergrund bewundert.

Ein frischer Lee Marvin (Quelle: blu-ray.com)

Die Bildqualität kann sich durchaus sehen lassen. Ist der Vorspann noch von sehr schlechter Qualität, klart das Bild hiernach merklich auf und erreicht an einigen Stellen tatsächlich räumliche Tiefe. Besonders die Nahaufnahmen beeindrucken durch die Sichtbarkeit kleiner Details. Manchmal wirkt das Bild jedoch leider schon unnatürlich scharf. Interessant war auf jeden Fall die Feststellung, dass Marvin in einigen Szenen recht frisch wirkte, in anderen Szenen sah er ganz schön verkatert und versoffen aus. Ist mir vorher nie so aufgefallen. Da hatte er wohl am Abend zuvor zu tief in Glas geschaut. Der Mann hatte den großen Durst!
Der Ton der Originalfassung DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Ich habe mir diese Fassung über PLIIx Movie angesehen, um die Dialoge aus dem Center zu bekommen. Für das Alter Films und dafür, dass sich sicher niemand große Mühe mit einer Restaurierung gegeben hat, eine sehr gute Tonspur. Der Film lebt sicher nicht von seinen Dialogen oder Soundeffekten. Bronson ist den ganzen Film über nahezu stumm. Er belebt seinen Charakter mit Mimik und Körpersprache. Es ist Marvin, der sich mit seinen Gefährten und dem Gesindel verbal auseinandersetzen muss. Schade ist, dass Bronson und Marvin nur eine gemeinsame Szene haben, bei welcher sie sich dann noch nicht mal richtig von Angesicht zu Angesicht treffen. Deutsche Untertitel liefert Koch Media leider nicht. Der Ton der deutschen Fassung liegt ebenfalls in DTS-HD Master Audio 2.0 vor und bietet eine gelungene Synchronisation.

Grimmige Schergen (Quelle: blu-ray.com)

Das Bonusmaterial fällt spärlich aus: ein Radiointerview mit Marvin und Bronson (hier können deutsche UT zugeschaltet werden), Trailer und eine Bildergalerie. Hallo Koch Media! Warum wurde der Audiokommentar von der US Blu-ray nicht übernommen? Schwaches Bild!
Entscheidet selbst: Ist der Film nur ein„Mäßig spannender Abenteuerfilm, der ganz auf seine Stars zugeschnitten ist. In der sentimentalen Huldigung eines überholten Männlichkeitsideals höchst unzeitgemäß.“, so das Lexikon des internationalen Films, oder könnt Ihr ihm mehr abgewinnen?

Fast wie ein Eskimo! (Quelle: blu-ray.com)

Anfügen möchte ich unbedingt noch meine Favoriten unter den zahlreichen Filmen mit Charles Bronson und Lee Marvin:
Bronson: THE MAGNIFICENT SEVEN (1960), THE GREAT ESCAPE (1963), THE DIRTY DOZEN (1967), C'ERA UNA VOLTA IL WEST (1968), CHATO´S LAND (1971), MR. MAJESTYK (1974),   DEATH WISH (1974) &  MURPHY`S LAW (1986),
Marvin: THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE (1961), THE COMANCHEROS (1961), CAT BALLOU (1964), THE PROFESSIONALS (1966), THE DIRTY DOZEN (1967), PAINT YOUR WAGON (1969), EMPORER OF THE NORTH POLE (1973) & THE BIG RED ONE (1979)
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Der Fokus dieses Blogs richtet sich auf die Tonspuren der Originalfassungen dreier Filme mit „Superhelden“ aus dem Marvel Universum, welche ich Euch  näher an Eure Ohren bringen möchte. Nach Sichtung von THE WOLVERINE (Wolverine:  Der Weg des Kriegers) vor einigen Tagen sehe ich mich dazu veranlasst, diese Tonspuren „anzuprangern“ und Euch aufzufordern, Eure Meinung kundzutun, denn wozu gibt es das Format Blu-ray mit all seinen vielfältigen Möglichkeiten, wenn diese nicht in vollem Umfang genutzt werden?  
THE AVENGERS
Die Tonspur der Originalfassung liegt in 7.1 DTS HD Master vor. Die Tonspur an sich ist sehr gut und alle Lautsprecher sind während der Laufzeit des Films schwer beschäftigt. Auch bei enormer Lautstärke und in all den Zerstörungsorgien lassen sich die Stimmen klar orten und verstehen und manchmal erfüllt der Bass den ganzen Raum. Trotzdem klingt der Ton künstlich gedämpft und es fehlt mir daher ganz klar das packende Element… nämlich eine Akustik, die aus den Lautsprechern kommt und mich packt, mich durchschüttelt, sich innerhalb in der Szenen in einer Kurve steigert bis zu einem Höhepunkt und dann wieder fällt. Nein, gedämpfter Gleichklang ist angesagt und das in jeder Actionsequenz. Es fehlen diese gewissen Speerspitzen akustischer Gewalt, die hervorstechen und das visuelle Erlebnis perfektionieren. Dies ist ein Einheitsbrei!  Es ist keine Szene dabei, die es sich lohnt, mehrmals anzuschauen oder jemandem zu zeigen, um die erstklassige Akustik einer Blu-ray  vorzuführen oder gar das Heimkino zu präsentieren. Die deutsche Tonspur, die in 7.1 DTS HR vorliegt, habe ich mir nicht angetan.
IRON MAN 3
Die Tonspur der Originalfassung liegt hier ebenfalls 7.1 DTS HD Master vor. Leider klingt der Ton wie auch schon bei THE AVENGERS künstlich gedämpft und es fehlte mir daher bei den wenigen Actionsequenzen wieder ganz klar das packende Element… nämlich eine Akustik, die aus den Lautsprechern kommt und mich packt, mich durchschüttelt, sich innerhalb der Szene in einer Kurve steigert bis zu einem Höhepunkt und dann wieder fällt. Auch den Lautstärkeregler weiter nach rechts drehen, brachte keine Steigerung dieses gedämpften Gleichklangs. Es ist auch hier keine Szene dabei, die es sich lohnt, mehrmals anzuschauen oder jemandem zu zeigen, um das Heimkino vorzuführen. Die deutsche Tonspur, die ebenfalls in 7.1 DTS HD Master Audio vorliegt, habe ich mir nicht angetan.
THE WOLVERINE
Auch hier eine 7.1 DTS HD Master Tonspur für die Originalfassung. Die Detonation der Bombe in der Eröffnungssequenz hätte das Heimkino zum Beben bringen lassen müssen… doch da kommt rein gar nichts rüber. Keine Soundwogen, kein saugen, kein beben… nur Verpuffung. Das ist eine Knallerbse! Also wieder den Lautstärkeregler nach rechts… bis auf – 14db, was bei anderen Tonspuren schon ordentlich Dampf erzeugt und in einem Mietshaus sicherlich alle Nachbarn in Mitleidenschaft ziehen wird. Bringt nichts… eine weitere weichgespülte Tonspur. Was habe ich auch erwartet? Fakt ist, ich habe nicht mehr an THE AVENGERS und IRON MAN 3 gedacht, doch als die Bombe fiel, kam die Erinnerung an die „Wolldeckenakustik“ wieder.  Der Zweikampf auf dem Zug ist akustisch so effektvoll wie ein Furz aus einem feigen Arsch. Wenn ich eine Akustik haben möchte, die klingt als ob Wolldecken über den Lautsprechern hängen, dann hänge ich selbst welche drüber. Das ist wie MOTÖRHEAD mit Ohrenstöpselzwang! Die deutsche Tonspur liegt leider nur in DTS 5.1 vor und mir kein Ohr Wert.
Die Zielgruppe Kleinkinder darf heutzutage weder mit Pixelblut noch mit akustischer Gewalt verschreckt werden, daher sind diese Verfilmungen für PG 13 akustisch abgemildert. Wer nur auf Zimmerlautstärke hören kann/darf, wir dies vielleicht gar nicht bemerken.  
Krachende Tonspuren wie bei zum Beispiel von STAR TREK – INTO DARKNESS,  dem US-Import von  RAMBO (John Rambo) oder von SUPER 8, die unerbittlichen Gebrauch macht von allen sieben Lautsprechern und dem Subwoofer machen und dabei mit den Bildern harmonieren, wird es bei diesen Marvel Verfilmungen wohl nie (mehr) geben. Warum werden die Tonspuren für Blu-ray nicht „aufgebohrt“? Oder es können für Blu-ray vielleicht auch beide Tonspuren angeboten werden… eine für die großen Ohren und eine für die kleinen Ohren. Ich will jedenfalls IRON MAN und WOLVERINE  in meinem Heimkino UNLEASHED genießen!  Doch wie laut ist noch gesund bzw. hört sich noch gut an? Hierzu möchte ich die Originaltonspuren der drei Gegenentwürfe näher an Eure Ohren bringen:
Beispiel RAMBO (John Rambo):
Die US-Fassung kommt mit einer 7.1 DTS HD Master Tonspur und bietet nach wie vor die aggressivste Tonspur, die ich kenne. Auch bei enormer Lautstärke bleibt der Sound kristallklar und auch die Stimmen passen sich hervorragend an. Dieser Sound ist eine akustische Attacke auf höchstem Niveau! Die Detonation dieser Bombe (ab „Fire of a shot!“) bekommt nach wie vor jeder „Heimkino Neuling“ mit Einstellung 0,0 dB auf die Ohren gedrückt. Dabei stieg bei mehreren Zuschauern/Zuschauerinnen bei diesem Pegel nicht nur der Adrenalinspiegel, sondern ließ sogar mal bei der Explosion ein Baby Fon, welches sich im 1. Stock befand, aufgrund der Erschütterung eine Meldung von sich geben. Das Kind ist nicht aus dem Bett gefallen und auch nicht wach geworden. Guter Schlaf! 
Beispiel SUPER 8:
Die 7.1 Dolby True HD Originaltonspur bewegt sich auf Referenzniveau. Der Sound ist bei den lauten Passagen von unglaublicher Intensität. Da wackelt das Sofa! Aber auch die leiseren akustischen Effekte klingen einfach unglaublich gut. Das ist Raumklang! Meine Mutter (72), die den Film im Original mit Untertiteln mit uns geschaut hat, hat mehrmals kräftig gezuckt und meinte, dass die Tonspur gut wäre, um zu testen, ob das Mauerwerk des Hauses noch gut wäre. So ist es sehr schade, dass dem Film in der deutschen Fassung keine Dolby True 7.1 Tonspur spendiert wurde und es stattdessen nur eine Dolby Digital 5.1 Tonspur gibt. Da rappelt es zwar auch ordentlich im Karton, aber lange nicht so brachial und auch lange nicht so feinfühlig wie im Original. Auch bei Erweiterung der 5.1 Tonspur auf 7.1 Kanäle bleibt das tolle Raumklangerlebnis der Originalfassung leider aus.
Beispiel STAR TREK – INTO DARKNESS in 7.1 Dolby True HD:
Feinste akustische Details und immer wieder brachiale Akustik aus allen sieben Lautsprechern . Nicht nur, dass Raum und Sofa von den Basswogen regelrecht erschüttert werden, ich war überrascht, was für Klangwogen die Surroundlautsprecher in den Raum schleudern. Da kommt Freude auf. Die perfekte Begleitung für die gezeigte Action.  Hier ist auch die deutsche Tonspur, welche ebenfalls ist in 7.1 Dolby True HD vorliegt, sehr gut abgemischt.  Wer darf, sollte den Lautstärkeregler also schön weit nach rechts drehen.
Letztlich sollten Filmfans selbst entscheiden können, welche Lautstärke und welche akustischen Spitzen sie ertragen/vertragen. Wer meint, dies ist zu viel für seine Ohren, braucht ja nicht den Regler weit nach rechts drehen oder aktiviert vielleicht den Nachtmodus am Receiver, um die Spitzen rauszunehmen. Für mich muss die Akustik zum Geschehen passen und dies ist bei den o.g. Marvel Verfilmungen definitiv nicht der Fall. Hier herrscht zwischen Bildern und Tönen Disharmonie.
 
 
 
 
 
Der Presse war gestern zu entnehmen, dass der mächtigste Drogenbaron der Welt gefasst und im Gefängnis sitz. Es handelt sich um Joaquín Guzmán, der als Sohn einer armen Familie als Jugendlicher Orangen verkaufte, sich in den 1980er Jahren einer Drogenbande anschloss und nach der Festnahme des Chefs dieser Bande das Sinola-Kartell gründete, welches laut der amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA ein multinationaler Großkonzern des organisierten Verbrechens ist. 

Joaquín Guzmán Loera, aka El Chapo Guzmán.jpg
Joaquín Guzmán (Quelle: Wikipedia)

Eine ähnliche Karriere legt Tony Montana in Brian de Palmas SCARFACE (nach einem Drehbuch von Oliver Stone) aus dem Jahr 1983 hin. Al Pacino gibt hier den besagten Tony, der Mitte der 80er aus dem kubanischen Knast in die USA abgeschoben wird, dort vom Tellerwäscher zum Drogenbaron aufsteigt und sich in ein paranoides und zugleich Mitleid erregendes Arschloch verwandelt. Meines Erachtens eine der besten schauspielerischen Leistungen Pacinos. An seiner Seite agieren Michelle Pfeiffer als Elvira, Steven Bauer als sein Freund Manny, Mary Elizabeth Mastrantonia als seine Schwester Gina, Robert Loggia als sein Boss Frank Lopèz und  F. Murray Abraham als Omar Súarez, die allesamt sehenswert sind. Sympathisch sind mir nur Manny und Gina, dabei in ihrer Naivität  auch gleichzeitig Mitleid erregend.  

Tony Montana (Quelle: blu-ray.com)

Guzman konnte seine Geschäfte ausweiten, weil  er  die Kriege, die sich sein Syndikat mit konkurrierenden Banden lieferte, überlebte und wahrscheinlich ein besonnener Kopf gewesen ist. Tony Montana bringt es in SACARFACE auf Grund seiner Mentalität nicht so weit…
Es war tatsächlich so, dass Fidel Castro 1980 einige seiner Landsleute aus Kuba „entließ“, damit sich Verwandten in den Staaten anschließen könne. Womit keiner rechnete: Castro schickte auf die Boote, die von den USA zur Aufnahme der Kubaner geschickt wurden, auch etliche Kriminelle. Schneller und besser kann man diese Leute ja nicht loswerden. Wahrscheinlich wollte er nur die Knäste wieder einigermaßen leer kriegen und die Verwandtenaktion war nur ein Vorwand. Wie dem auch sein: Unter den 125.000 Flüchtlinge, die in Florida landeten, sollen ca. 25.000 eine kriminelle Vergangenheit gehabt haben.
Ja… und JEDER KANN es schaffen in Amerika zu Reichtum und Glückseligkeit zu kommen. Der amerikanische Traum! Nur Rücksichtslosigkeit muss dafür mitgebracht werden. Das  McDonalds Prinzip! Tony sieht seine Chance im Drogengeschäft. Er will nicht mehrere Jahrzehnte (in Deutschland sind es ja gut 45 Jahre)  am Strick hängen und zappeln. Die Nachfrage nach illegalen Drogen ist groß und wo Nachfrage ist, da ist auch jemand, der dieser Nachfrage mit einem entsprechenden Angebot nachkommt. Doch es gibt Konkurrenten und die sind im Weg… Tony kapiert dies sehr schnell und steigt voll ein, riskiert viel, wird immer skrupelloser, geht über Leichen und steigt daher in diesem Geschäft so schnell auf wie eine Leuchtrakete. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Elvira (Quelle: blu-ray.com)

Durchaus provozierend, aber wohl wahr in der Aussage, dass auch beim Geschäft mit illegalen Drogen die Banken und das Gesetz mit drin stecken und sich reichlich Dollars auf die Seite schaffen können. Dabei sei angemerkt, dass bei dem Geschäft mit legalen Drogen (den Begriff „legale Drogen“ bitte sehr weit fassen) auch reichlich Kohle gemacht wird. Der einzige Unterschied ist, das Tony keine Steuern auf seine Gewinne zahlt. Doch halt, zahlen die Kapitalfaschisten heutzutage wirklich Steuern? Eigentum verpflichtet schließlich… zu nichts! Wir müssen bis 67 arbeiten, weil sich diese Typen Luxusyachten, Villen, Schlösser, dutzende Luxuskarossen, Pelzmäntel, Flugzeuge etc. von unserem Geld leisten. Nur dafür sind die vielen Lebensarbeitsstunden erforderlich. Wohlstand für ALLE geht mir wesentlich weniger Lebensarbeitszeit.
Tony sackt die Kohle ein. Säckeweise – buchstäblich! Das Geld muss gewaschen werden und die Banken jubeln bei all dem Profit, den sie durch die Geldwäsche machen. Tony lässt sich von sauberer  Knete seinen Kapitalisten Palast bauen. Der amerikanische Traum ist wahr geworden… er hat es geschafft und ist mit seinem Geld dort angekommen, wo er hinwollte. Sein Motto lautet „THE WORLD IS YOURS“. Leider beachtet er die goldene Regel „Don´t get high on your own supply!“ nicht und wird durch den Konsum von reichlich Schnee ziemlich paranoid und dreht ab. Die Konkurrenz ist auf der Hut… so schnell wie Tony aufgestiegen ist, fällt er auch wieder. Wie in der freien Marktwirtschaft eben…

Bargeld lacht! (Quelle: blu-ray.com)

Ein Film mit etlichen Szenen, die sich mir ins Filmgehirn gebrannt haben (Spoiler Alarm!): einfach herrlich,  die Szene mit dem fluchenden, Zigarre qualmenden und schimpfenden Pacino in der Wanne in diesem riesigen Zimmer. Klasse die Szenen in seinem Arbeitszimmer, wo sich ein Berg weißes Puder auf dem Schreibtisch befindet. Immer wieder traurig ist die Begegnung mit seiner Mutter. Immer wieder unglaublich traurig ist die Szene, in der er seinen besten Freund Manny umlegt. Immer wieder krass ist die Szene, in der Tony seinen Boss ins Jenseits befördert und Ernie einen Job anbietet. Immer wieder beeindruckend ist der Drogenkauf, bei dem die Säge zum Einsatz kommt. Immer wieder äußerst intensiv ist der Untergang des Tony Montana.

Tony, Mama und Gina (Quelle: blu-ray.com)

Ja, ich habe den Film tatsächlich schon öfter gesehen. SCARFACE lief irgendwann auch mal im holländischen Fernsehen… muss über 20 Jahre her sein. Natürlich unzensiert und zur besten Sendezeit, da habe ich ihn gleich auf Band gebannt. VHS R.I.P.!  Die Sichtung über Blu-ray und auf Cinemascope Leinwand war durchaus beeindruckend.  Wenn der Film nur nicht so deprimierend wäre! Nicht nur, dass er wochenlang im Regal lag, bis ich bereit für diese Tour de Force war, habe ich die Blu-ray mittlerweile auch schon wieder verkauft.  
Die Bildqualität ist durchweg gut. Leider gibt es immer wieder unscharfe Szenen und Gesichter im Hintergrund verschmieren. Da hätte sicher mehr aus dem Ausgangsmaterial herausgeholt werden können und auch müssen.  Ich gehe davon aus, dass SCARFACE erneut und mit besserer Bildqualität aufgelegt werden wird.  
Ich habe mir den Film in der Originalfassung mit der 7.1 DTS HD Master Tonspur angeschaut, was doch zu viel des Guten für diesen Film ist, denn die Musik wallt förmlich von hinten rüber und das ist auch schon beinahe alles, was aus den hinteren Surroundlautsprechern kommt. Diese zwei zusätzlichen Kanäle bringen keinen akustischen Vorteil. Erwartet keinen Raumklang und keine besondere akustischen Effekte, denn der der Film hat bis auf den Showdown schließlich keine Actionszenen.
Dann doch besser die 2.0 Stereo Tonspur für die Originalfassung nutzen, die als Alternative zur HD Master Tonspur auf die Scheibe gepackt wurde. Für die deutsche Fassung gibt es ebenfalls eine 2.0 Stereo Tonspur, aber die sollte besser nicht eingeschaltet werden, denn da klingt Al Pacino wie ein lahmarschiger Tatort Kommissar. Einfach lächerlich, denn der Charakter Tony Montana lebt von seiner äußerst harschen Ausdrucksweise und wird durch diese in Verbindung mit dem harten Akzent erst authentisch. Diese Synchro vernichtet, obwohl sie von Pacinos Stammsprecher kommt, dessen  Darbietung total!  Irgendwann kommt jeder Synchronsprecher an seine Grenze. SCARFACE ist daher nur legal in der Originalfassung und für die deutsche Version gilt, wie bei einer Notbremse auch: nur im absoluten Notfall benutzen. Untertitel können bei Bedarf zugeschaltet werden, denn auch wer der englischen Sprache mächtig ist, wird bei diesem Akzent eventuell an seine Grenzen stoßen.

 Quelle: blu-ray.com

In den 2,5 Stunden Spielzeit der Blu-ray gibt es einen erstklassigen Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Galapagos Inseln. In tollen Bildern werden das marine Leben, die Fauna und Flora, die dort zufällig „angelandet“ ist, sich der Umgebung angepasst und sich spezialisiert hat und sich in einer ständigen Weiterentwicklung befindet, vorgestellt.  Es befinden sich drei Dokumentation von gut 50 Minuten Länge auf dieser Scheibe. Auch diesen Blog habe ich mit meinen persönlichen Reiseerfahrungen verbunden. Wem ich da zu weit abschweife (obwohl ich dies m.E. kurz gehalten habe) kann ja von da rüber zur Analyse der Bild- und Tonqualität springen. 
BORN OF FIRE erklärt die Entstehung der Inseln, welche ca. 1.000 Kilometer westlich der ecuadorianischen Küsten (Südamerika) isoliert am Äquator im Einzugsgebiet von vier Meeresströmungen liegen. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und werden daher buchstäblich aus Feuer geboren. Die tektonische Platte auf der die Inseln liegen, ist in Bewegung und daher machen die Inseln eine regelrechte Entwicklung durch, bis sie schließlich als Ödland wieder im Meer verschwinden. Natürlich werden in dieser Folge werden auch einige der tierischen Bewohner näher vorgestellt. Die bekanntesten Tiere dürften wohl die riesigen Schildkröten und die See Iguana sein.

Quelle: blu-ray.com
THE ENCHANTED ISLANDS schildert die zufällige Entdeckung der Galapagos Inseln durch
 den Spanier Tomás de Berlanga im Jahre 1535. Natürlich kann auch schon vorher ein Mensch da gewesen sein, aber darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Ausführlich wird auf den Besuch des Naturforschers Charles Darwin eingegangen, welcher während seiner fast fünfjährigen Reise mit der HMS Beagle der Inselgruppe im Jahr 1835 einen Besuch abstatte. Auch in dieser Folge gibt es viele sehr schöne Bilder der Tier- und Pflanzenwelt zu sehen.

Quelle: blu-ray.com
FORCES OF CHANGE beschäftigt sich mit dem Brutverhalten der Land Iguana und dem einiger Vogelarten. Zudem wird ausführlich auf das Leben unter Wasser eingegangen. Die Auswirkungen der Meeresströmungen werden erläutert, denn diesen stehen in Zusammenhang mit der Brutzeit einiger Tiere, denn es gibt Strömungen, die bringen für einige Spezies Nahrung im Überfluss mit sich. Die Tiere haben sich auch daran angepasst. In den El-Niño-Jahren verändern sich die Strömungen und die Nahrung aus dem Meer bleibt für gewisse Arten aus, was unter Umständen zu einer großen Dezimierung dieser Tiere führen kann.

Quelle:blu-ray.com
In dieser Folge wird auch auf die Auswirkungen des Galapagos Tourismus und das damit zusammen hängende Bevölkerungswachstum auf den größeren Inseln eingegangen. Tourismus und Natur sind leider nicht kompatibel und die Folgen sind, dass durch eingeschleppte Tierarten den heimischen Tierarten das Futter wegfressen wird (wie zum Beispiel durch Ziegen). Hinzu kommen natürlich die üblichen Verdächtigen wie Ratten, Katzen und Hunde, die als „Raubtiere“ den Bestand einiger Tierarten direkt bedrohen. Es wird gezeigt, dass gegen die Ziegen mit Abschuss vorgegangen wird… sie werden per Helikopter gejagt und abgeknallt. Tausende wurden bereits abgeschossen.
Hier muss ich mal wieder Erfahrungen aus meinen Reisen einschieben. So sind in Neuseeland etliche vom Menschen eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten als Pest eingestuft und zur Ausrottung freigegeben: zum Beispiel Possums, Ratten, Ziegen, Wildschweine, Wespen, Wiesel, streunende Katzen, Rehe, Hirsche und Ginster, um nur einige zu nennen. Bei meinen Wanderungen durch die Urwälder bin ich allen möglichen Arten von Pest begegnet und ich habe auch die Leute getroffen, die daraus Kapital schlagen oder ihre Freizeit mit dem Töten dieser Pest verbringen.


Giftwarnung in Neuseeland...



... und der entsprechende Köder dazu. Die Tiere sterben einen grausamen Tod!

Ich habe zwei Nächte mit Maori in einer Hütte am Whirinaki River verbracht, wo diese mit zwölf Hunden auf Schweinejagd waren. Pferde und Gewehre hatten sie auch dabei. Das hatte was von Wilder Westen. Ich habe etliche Nächte in Hütten mit Jägern verbracht, die auf Rehe/Hirsche aus waren und ich habe eine Nacht mit einem Fallensteller verbracht, der auf Possum Jagd war. Der Mann wollte 10 Wochen im Urwald bleiben und hatte sich per Helikopter einfliegen lassen. In der Hütte hatte er auch dementsprechend viele Vorräte verstaut. Der Kurs für eine Kilo Fell lag zu dieser bei 9,-- $. Über den Daumen gerechnet, musste er dann schon hunderte von Possums klar machen, nur um den Flug mit dem Helikopter wieder drin zu haben. Ich hätte ihm gerne beim Aufstellen seiner Trapline zugeschaut, doch ich war schon zwölf Tage unterwegs und war ziemlich am Ende meiner Kräfte. Ich habe Ziegen gesehen, Hirsche, Rehe, Wiesel, Marder, Ratten und Possums in rauen Mengen, nicht nur lebendige Possums nachts in den Bäumen, sondern auch „gepflückte“ Possums und gehäutete Possums – Berge stinkenden rosa Fleisches mitten im Busch! Auch über vom Helikopter aus abgeschossene Rehe mitten in Flüssen bin ich „gestolpert“. Immer, wenn der Fleischpreis für Deer hoch ist, steigen die kommerziellen Jäger in Neuseeland auf und knallen alles ab, was ihnen vor die Flinte kommt. Eine Schonzeit gibt es für Pest nicht. In Netzen werden die Tiere rausgeflogen. Etliche Wälder sind von Wespen verseucht… ein einziger Brummton! Gegen die Possums werden Giftköder abgeworfen. Das Zeug heißt 1080 und eines der grausamsten und giftigsten Gifte der Welt. Tonnen davon schleudert die neuseeländische Umweltbehörde DOC (Department of Conservation) davon jährlich in die Wälder. Zudem gibt es Schlagfallen, Köder Spender an Bäumen und die neueste Erfindung ist eine Falle, die die Tiere tötet, und sich dann selbst wieder scharf macht. Doch der Possum Plage ist nicht beizukommen. Nach wie vor fressen sie die Urwälder kahl. Jede Tag verschwinden so etliche Tonnen an Grünzeug. Wer bei LORD OF THE RINGS mal genau hinschaut, kann die „Entlaubung“ sehen.



Possum in Neuseeland... soll ausgerottet werden!



Was dann unter Umständen so für die Tiere endet... "plugged Possum"!

In Australien gibt es an einigen Stellen innerhalb des Landes Kontrollen wegen Fruchtfliegen. In diese Zonen dürfen dann bestimmte Lebensmittel aus einer anderen Zone nicht mitgebracht werden. Also muss man alles aufessen, was man hat, oder man muss es wegschmeißen: dafür sind Container aufgestellt. Bei meiner Fahrt vom Northern Territory nach West Australien gab es eine Kontrolle, ob Kröten im Auto sind und eine Kontrolle auf bestimmte Nahrungsmittel. Die Cane Toad ist bekannt dafür, dass sie sich gerne in Campingausrüstung versteckt oder – wie Max Cady – unter dem Fahrzeug reist. Sie ist eine Bedrohung für das gesamte Ökosystems Australiens und sie breitet sich immer weiter aus… die Kröten an der Front haben sich schon weiter entwickelt: längere Beine lassen sie noch schneller vorankommen und das australische Ökosystem noch schneller zerstören. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern, Spinnen und Schnecken sowie kleinen Säugetieren wie Mäusen und kleinen Amphibienarten. Auch vor Aas macht sie nicht halt. Die Kröte ist extrem giftig! Sogar ein Krokodil kann durch die Giftdrüsen sterben, wenn es eine Kröte frisst. Die Einwohner werden aufgefordert, die Tiere lebend in Fallen zu fangen, dann in einen Beutel zu packen und sie im Eisfach zu Tode zu frieren („Help us fight an alien invasion“). Dabei muss natürlich äußerste Vorsicht walten, um Kontakt mit den Giftdrüsen zu vermeiden. Auf diese Weise wird Splatter vermieden und die steifgefrorenen Kröten können kompostiert werden. Sie sollen einen hervorragenden Dünger abgeben. Besonders krass: aus den toten Kröten werden Souvenirs hergestellt. Da gibt es zum Beispiel konservierte Cane Toads als Flaschenöffner oder präparierte Köpfe und Beine wurden zu Schlüsselanhängern verarbeitet. Kamele werde in Australien abgeschossen und wer gut bezahlt, darf mit großkalibrigen Flinten auf Esel Jagd gehen… da geht ordentlich Blei rein. Blutsport, bei dem auch noch was Gutes für Australien getan wird.
Was bei alledem schnell vergessen wird: der Mensch ist die größte Pest für das Ökosystem! Die Tier- und Pflanzenwelt befindet sich in einer permanenten Weiterentwicklung, nur der Mensch kommt nicht voran. Wo bleibt die Intelligenz? Eine Studie der NASA prognostizierte letzte Woche den nicht mehr aufzuhaltenden Untergang der Zivilisation. Endlich! Freies Leben für freie Tiere und freie Menschen!!
Doch nun noch zur Bild- und Tonqualität der Blu-ray: Das Bild liegt in 1080i und im Format 1.85:1 vor. Auf meiner Rahmenleinwand  sind die Nahaufnahmen wahrlich gelungen und noch besser die extremen Nahaufnahmen der Tiere und Pflanzen geworden. Der Detailreichtum, ob nun beim Gefieder oder den Schuppen, der sich da auf meiner Leinwand zeigte, ist einfach fantastisch. Hin und wieder punktet das Bild mit schöner räumlicher Tiefe. Durch die Bank weg wunderbar sind die Unterwasser Aufnahmen. Leider gibt es immer wieder mal verschwommene und weiche Aufnahmen, was vielleicht auf einem TV nicht so auffallen wird.
Der Ton liegt in leider nur LCPM Stereo vor. Das ist mehr als schade. Der Ton ist zwar gut, aber kommt akustisch leider nicht viel rüber. Bei einigen Aufnahmen, zum Beispiel den Brandungsszenen, wäre etwas mehr Schub schön gewesen. Zumindest einen Dolby Digital 5.1 Track hätte dieser Auflage spendiert werden können. Die Sprecherin, Tilda Swinton, macht ihre Sache gut, klingt jedoch für meine Begriffe ein wenig steif und verhalten. Das hatte Richard Attenborough mit seinem locker- flockigen Ton und einer Prise Humor in der Doku LIFE besser drauf.
Für die deutsche Ausgabe der Blu-ray gibt es erstaunlicher Weise eine DTS-HR 5.1 Tonspur. Doch wie ich in den Rezensionen zu dieser Scheibe gelesen haben, soll dieser Ton blechern ausgefallen sein. Sprecher ist hier Norbert Langer und wer in Sachen Synchronsprecher nicht so bewandert ist, dem sei hier vermittelt, dass es sich um die Stimme von Tom Selleck aus der Serie MAGNUM handelt. Kennt die Serie überhaupt noch jemand?
Diese Doku kann ich allen Leserinnen und Lesern empfehlen, die sich für Tiere, Pflanzen und die Evolution interessieren. Die Einsichten in diese einmalige Inselwelt tragen zum Verständnis der großen Zusammenhänge bei. Leider ist die deutsche Ausgabe nicht sehr günstig. Wer auch nur ein wenig der englischen Sprache mächtig ist, kann daher auf diesen günstigen Import zurückgreifen.
Und wer ist 1805 auf den Galapagos Inseln angelandet? Na, na? Richtig – Kapitän Jack Aubrey mit der HMS Surprise nachdem sein Schiffsarzt, Freund und Berater Stephen Maturin, der auch Naturwissenschaftler ist, versehentlich angeschossen wurde. Der gute Mann muss sich selbst operieren und braucht dann Zeit um sich zu erholen. Während sich die Besatzung aus Kakteen Schnaps brennt und sich bei Spielen erholt, wandert der verletzte Maturin mit zwei Besatzungsmitgliedern über die Inseln, um Pflanzen und Tiere für Forschungszwecke zu sammeln. Diese Erkundungstour steht unter keinem guten Stern, denn der Krieg ruft und für Forschung bleibt keine Zeit. Wie dumm! Die Fahrt der HMS Surprise hätte eine große Entdeckungsreise werden können… Blick durchs Fernglas auf unbekannte Kreaturen. Wie der Blick durch ein Mikroskop. Aus dem Makrokosmos in den Mikrokosmos. Doch leider heißt es immer wieder BEAT TO QUARTERS!

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