Cine-Man auf Abwegen - Der Hörbuchblog
Ich will endlich mal wieder meinen Hörbuchblog wiederbeleben. Ich hatte in den letzten Monaten mehr Musik und verschiede Podcast gehört, aber seit Mai ist dann wieder das ein oder andere durch meine Ohren gesaust.
Wie immer sind alle Bilder und Inhaltsangaben von audilbe oder amazon.
Sprecher: Tobias Kluckert
Laufzeit: 50:35 h
Inhalt:
England im Jahre 1327. Es ist der Tag nach Allerheiligen. In der Stadt Kingsbridge trifft sich im Schatten der Kathedrale das Volk. Vier Kinder flüchten vor dem Trubel in den nahe gelegenen Wald. Dort werden sie Zeugen eines Kampfes und eines tödlichen Geheimnisses. Merthin, ein Nachfahre von Jack Builder, dem Erbauer der Kathedrale, hat dessen Genie und rebellische Natur geerbt. Sein starker Bruder Ralph strebt den Aufstieg in die Ritterschaft an. Caris, Tochter eines Wollhändlers, hat den Traum, Arzt zu werden. Gwenda, Kind eines Taglöhners, will nur ihrer Liebe folgen. Und da ist noch Godwyn, Caris' Vetter, ein junger Mönch, der entschlossen ist, Prior von Kingsbridge zu werden. Koste es, was es wolle.
Meine Meinung:
Ich hatte das Buch schon mal in der gekürzten Version von Joachim Kerzel gehört und wollte nach Jahren mir die ungekürzte Version mal zu Gemüte führen. Und es hat sich leider nur teilweise gelohnt. Einerseits kommt Tobias Kluckert nicht an die Lesung von Joachim Kerzel heran. Es liest sehr, sehr gleichmäßig und ruhig und arbeitet nur wenig mit Tempo. Auch in spannenden Szenen schafft er es nur wenig mit seiner Stimme zu arbeiten. Gerade zum Ende hin ist das ganze doch noch mal mehr ermüdend. Was natürlich auch am Buch liegt. Ein guter Sprecher kann noch so gut lesen, wenn der Inhalt nicht ausreicht, wird er das Buch nicht in ungeahnte Höhen katapulieren. Gerade zum Ende zieht sich das Buch ganz schön, mir einfach zu vorhersehbar und, wenn man die gesamte Geschichte zu Grunde legt, einfach zu positiv. Was aber nicht heißen soll, dass das Buch schlecht ist. Vor allem die ersten zwei Drittel sind hervorragend und es gab Tage, an denen ich freiwillig geputzt habe, nur um weiterzuhören ;-) Nur die letzten zehn Stunden waren etwas zäh. Was ich ganz gut fand, waren die detailierten Beschreibung von Schlachtszenen. Diese waren manchmal zwar sehr explizit, aber das gehört zu diesem Zeitalten nun mal dazu.
Sprecher: Rufus Beck
Laufzeit: 10:24 h
Inhalt:
Die Mars-Chroniken‹ über eine Folge von Reisen, die Erdbewohner zum Mars bringen – erst Raumfahrer, dann Pioniere, dann Außenseiter und schließlich die Überlebenden des letzten Weltkriegs auf der Erde –, sind längst ein Klassiker der Sciencefiction.
Meine Meinung:
Ein nicht unwichtiger Punkt ist, dass das Buch in die "heutige Zukunft" geschrieben wurde. Bradbury hat das im Jahr 1950 geschrieben und es spielt aus damaliger Sicht in den 90er Jahren. Damit es heute noch "funktioniert" hat man es einfach ins Jahr 2030 geschrieben. Ist irgendwie etwas doof, da die Vorstellungen, die Bradbury 1950 erzeugt hat, immer noch recht antiquiert sind, auch sprachlich. Und trotzdem ist es interessant. Wie der Mensch auf dem Mars einfällt und alles dort unterjocht und aus dem Mars eine zweite Erde macht. Und dabei geht er halt vor, wie er halt vor geht. Rücksichtslos. Das Ende hat mir dann doch gut gefallen, dass will ich hier aber nicht spoilern, auch wenn ich nicht verstehe, warum die Menschen zur Erde zurückkehren wollen, da es dort zu einem Atomkrieg kommt. Aber damals war man mit dem Wissen über die verherrende Wirkungen von Atomenergie noch nicht so weit, zumindest erkläre ich mir das so. Alles in allem ein tolles Buch und ich habe schon das nächste Buch von ihm auf dem Schirm.
Sprecher: Ulrich Noethen
Laufzeit: 9:34 h (leider gekürzt)
Inhalt:
Als Markus Westermann die Bekanntschaft eines Mannes macht, der von sich behauptet, Erdöl finden zu können, wo andere keines finden, glaubt er seine Karriere gesichert. Kurz darauf kommt es zu einer Katastrophe: Das größte Ölfeld der Welt in Saudi-Arabien versiegt. Ein Unfall, oder steckt mehr dahinter? Der amerikanische Präsident gibt den Befehl, die saudische Ölindustrie militärisch zu sichern, was islamistische Fundamentalisten auf den Plan ruft. Die Folge: Unruhen, Kämpfe und eine Wirtschaftskrise ohne Beispiel. Doch da ist ja noch Markus. Lange Zeit sieht es so aus, als könne er das Ruder mit Hilfe des mysteriösen Ölsuchverfahrens noch einmal in letzter Minute herumwerfen, ganz wie ein klassischer Filmheld. Doch dann muss Markus feststellen, dass die Dinge in der Wirklichkeit leider nicht ganz so laufen wie im Film...
Meine Meinung:
Sau geiles Buch. Die knapp 10 h habe ich in nur vier Tagen durchgehört, auch wenn die ersten zwei Stunden ein wenig irre sind. Das fängt damit an, dass das Springen zwischen Vergangenheit, früherer Vergangenheit und Gegenwart und das dann noch mit verschiedenen Handlungssträngen, ein wenig anstrengend ist, sich so reinzuhören. Aber dann ist das Ganze super. Wie schnell alles geht, wie unglaublich abhängig die Welt vom Öl ist, irre. Man macht sich das immer gar nicht so bewusst. Jeder scheiß Kuli, der aus Plastik besteht, benötigt Erdöl. Ich finde die Buchideen, die aufgezeigt werden, wenn das Öl zur Neige geht bzw. auf mehrere 100$/ Barrell ansteigen, super umgesetzt. Und da entsteht leider das erste Problem mit dem Buch, was es leider nur gekürzt gibt. Viel zu schnell wird alles abgehandelt und es gibt einige Zeit- und Szenensprünge, wo man den Schniit im Buch deutlich spürt. Gerade die Story um den Ölingenieur Bloch ist nach seiner Entführung einfach vorbei, ohne das es eine nachvollziehbare Erklärung wird bzw. diese nur kurz abgehandelt wird, in einem Nebensatz. Schon schade! Und trotz dieser Kritik, bin ich vom Buch erfreut, da die Figuren durchaus nachvollziehbar handeln. Ich würde mich sehr freuen, wenn es noch eine ungekürzte Variante des Hörbuchs gäbe.
Das nächste Hörbuch ist schon wieder runtergeladen und wartet darauf, dass ich es höre. Und es ist absoluter Klassiker aus dem Hause Stephen King. Und ich hoffe mal wieder auf ein richtiges Highlight. Diesmal waren alle drei Bücher okay, nicht schlecht und ganz gut, aber keines war herausragend.
bis zum nächsten Blog
Cine-Man (auf Abwegen)
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Kommentare
Da kann man sich schon eher Gedanken zur echten Mars-Besiedelung machen, aber ich glaub das Projekt mit dem One-Way-Ticket verschwand eh schon wieder in der Versenkung. Ach! Ich find sowas immer interessant.
Hab DANK für deine Lesereise. :)
Bin gespannt auf deinen King.