Black Panther in 3D - Kinoreview
#105
Es sollte mal wieder in das örtliche Lichtspielhaus gehen. Und ich war, wie bei vielen Superheldenverfilmungen in letzter Zeit ein wenig skeptisch. Allerdings überzeugten mich die Kritiken und da ich das Ganze noch mit einem Abendessen mit einem guten Kumpel verbinden konnte, hatte alles perfekt gepasst. Eingestellt hatte ich mich auf einen typischen Marvelfilm, der mich nicht soviel fordert. Aber ich sollte mich dann doch wohl ein wenig irren.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=pxgLR99TWAk
Inhalt:
Hmmm, eigentlich kann man das ganz kurz umschreiben. Wir lernen das Königreich Wakanda kennen, mit all seiner Kultur, seinen Rohstoffen und seinen Möglichkeiten. Und wir erleben, wir erleben, wie T'Challa aka Black Panther zum König gekrönt wird. Und selbstverständlich gibt es dann noch einen weiteren Herausforderer auf den Königsthron. Das ist mehr oder weniger schon alles.
filmische Umsetzung:
Und auch wenn das inhaltlich nicht so toll klingt, ist der Film super. Denn der 18 Marvelfilm macht einfach sehr viel richtig. Wo fange ich da an.
Da wäre schon mal das unglaublich gute Setdesign. Die einzelnen Kulturen in Wakanda werden sehr schön dargestellt, sind sehr farbenfroh. Die Nasörener sind der Hammer gewesen, vor allem als sie noch in den Endkampf eingreifen. Auch gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne. Denn durch den Rohstoff Vibranium ist Wakanda sehr, sehr reich und wohl das fortschrittlichste Land der Erde. Die gezeigte Stadt ist einfach der Hammer. Die technischen Spielereien fand ich ebenfalls sehr gut und ein klein wenig Iron-Man-mäßig. Und die Möglichkeit ein Flugzeg drohnenmäßig zu steuern hat mir ebenfalls gut gefallen und Martin Freeman kam hier gut zur Geltung.
Die Story war ebenfalls sehr gut inszeniert, natürlich nur wenn man es auf einen Marvel-/Superheldenfilm bezieht. Der Storytwist hat durchaus Sinn gemacht und war von mir nicht so erwartet worden. Und es ist einfach eine gute Idee, wie die beiden Anführer an die Lösungen der Probleme der Welt herangehen. Und über allem steht die Frage, ob sich ein Volk wie das aus Wakanda, was so viele Möglichkeiten hat, sich einmischen kann, sollte oder muss. Und wenn ja, dann wie? Mit Waffengewalt oder Unterstützung auf anderen Wegen. Und natürlich sind das keine "neuen" Gedanken, aber mit so einem Storyplot hatte ich in einem Marvelfilm nicht gerechnet. Und dadurch ergab es sich auch, dass wir nach dem Film über dieses Thema gesprochen haben. Denn, und das ist das für mich tolle an dem Thema, der Film schafft es, dass beide Standpunkte nachvollziehbar sind.
Desweiteren hat mit das Mass an Action gefallen. Die Kämpfe waren nicht zu ausufernd und die 1 gegen 1 Szenen gut choregrafiert. Auch der Kampf zwischen Killmonger und unserem Black Panther hat mir gut gefallen, zumal der Antagonist nicht megaarrogant war und endlich mal das gemacht hat, was ein Bösewicht machen sollte. Die Verfolgungsjagd in Südkorea war eine der besten Verfolgungsjagden die ich seit langem im Kino oder in einem Film gesehen habe. Das hat sogar der Fast & Fourios Reihe Konkurrenz gemacht. Und auch fand ich es sehr gut, dass sich die Endschlacht nicht ausgeufert ist. Gut gemacht.
Stark war der Film auch in seinen Nebenbesetzungen. Vor allem Andy Serkis als Klaue hat mir megagut in seiner Preformance gefallen. Der war so durchgedreht. Krass gespielt. Das dieser Mann noch nie etwas gewonnen hat, unverständlich für mich.
Weiterhin fand ich es gut, dass der Film deutlich (!) ernster ist, als die meisten Marvelfilme. Es ist wohl auch der am wenigsten humorigste des Cinematic Universe. Und das hat mir verdammt noch mal gut gefallen. Eigentlich hatte nur die Schwester von T'Challa einige lustige Szenen, sowie der König der Jabari. Okay, Martin Freeman als CIA Agent hatte noch den ein oder anderen Schmunzler auf seiner Seite. Und das hat auch gereicht.
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich aber. Allerdings ist der erste kein wirklicher. Denn wenn man einfach eine gewisse Filmerfahrung hat, erahnt man den ein oder anderen Verlauf der Geschichte, was einem mit 14 noch nicht gelingt. So war natürlich klar, dass Killmonger unseren Held nicht tötet und er irgendwann wieder auftaucht. Und auch war klar, dass der Stammesälteste ihn findet, den T'Challa vorher verschont hatte. das nur als kleines Beispiel. Es gab noch ein paar weitere solcher Szenen, die einen "alten Hasen" nicht mehr überraschen können.
Ein weitere Kritikpunkt ist der fehlende Goregehalt. Keine Sorge, ich will hier keine Splatterszenen alà The Walking Dead oder irgendwelche Kannibalenfilme. Aber bei der Endschlacht, in der mit Schwerten und Nashörnern gekämpft wird, hätte es doch ein paar Tote geben können und ein wenig Blut hätte fließen können. Auch ist mir insgesamt unser Held ein wenig zu glatt gebügelt dargestellt. aber das alles soll nur jammern auf hohem Niveau sein.
schauspielerische Leistung?
Und die hat mal an allen Ecken und Enden gestimmt. Ich hatte ja schon geschrieben, dass mir Andy Serkis gut gefallen hat. Aber auch der Rest des Castes war sehr gut. Allen vorran Michael B. Jordan der als Bösewicht glänzen kann. Er hat einfach superaufgespielt und entwickelt sich langsam zu einem meiner Lieblingsschauspieler (nach Creed und Chronicle). Desweiteren ist Danai Gurira als Kommandantin perfekt besetzt. Lupita N'yong'o hat mir wieder mal sehr gut gefallen, ebenso wie schon erwähnter Martin Freeman. Forest Whitaker hat es bei mir immer schwer, auch wenn es hier mal wieder gut gepasst hatte. Fragt mich bitte nicht, warum ich ihn nicht so gern mag, ich kann es nicht wirklich begründen.
Fazit:
Tja, ich bin seit Ewigkeiten mal wieder hocherfreut aus einem Superheldenfilm gegangen und wurde nicht nur unterhalten. Echt toll. damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich habe erst im Nachhinein mitbekommen, dass es eine Hautfarbendiskussion um den Film gab, weil es irgendwie zu viele Schwarze in dem Film gab. Das ging an mir vollkommen vorbei. Ich kann damit nix anfangen. Der Film war gut, die Hautfarbe der Schauspieler ist dezimär.
Krass finde ich, dass der Film bereits mehr als 1,1 Mrd. US $ eingespielt hat und sich langsam auf den Weg macht, der finanziell erfolgreiste Film des MCU zu werden.
bis zum nächsten Blog
man liest sich
Cine-Man
P.S. Moe, du musst deinen Stan Lee Blog erweiteren bzw. vielleicht mal einen zweiten Teil anfangen :-P
P.P.S. Und auch wenn ich den Film gut fand, bin ich immer noch nicht wirklich angefixt, was den dritten Avengers Film betrifft.
P.P.P.S. Ich hoffe das Ganze liest sich gut. Aufgrund der wenigen mir zur Verfügung stehenden Zeit hatte ich selbige nicht, um den Blog noch mal Korrektur zu lesen.
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Kommentare
CT:
Yep, Chadwick macht einen guten, glaubhaften Job. War auch im schon starken Civil War eine Bereicherung.
@Moe:
fantastic 4 sind nicht meins. ich konnte mich nach den vernichtenden Kritiken nicht wirklich vorstellen, dass das was ist. Dein Blog geht ja heftig auf diei 20000 Klicks zu. War also keine schlechte Idee.
Klingt echt gut deine Kritik! Schön wenn er sich in Sachen Plausibilität mal leicht vom Rest abhebt - zumindest innerhalb des Rahmens. Die Einsatzfrage abseits von Waffengewalt klingt ebenfalls gut.
Ich freu mich drauf. Das Weekend muss aber erstmal Thor 3 ran.
Michael B. Jordan hätte im F4-Reboot ja auch die FACKEL gespielt, der Film ging aber allerseits unter. Schade, fand ich gar nicht übel.
Und DANKE für die Erwähnung! :D
Hatte es schon nachgetragen bevor du fragtest. ;) Mach ich eigentlich regelmäßig, hink aber gelegentlich hinterher und spar manch Bilder aus.
Aber meine Marvelthon-Liste soll ich mal erweitern.
Demnach, ab nach ASGARD und dann nach WAKANDA! :D
Dank Dir!
Mir hatte Chadwick Bosemans bereits in Civil War gut gefallen und so bin ich gespannt, ob er auch bei mir so gut funktioniert, wie bei Dir. Nur werde ich sehr wahrscheinlich nicht mehr ins Kino schaffen und muss auf die Blu Ray Disc, natürlich in 3D warten.
Aber trotzdem danke für den informativen Blog!