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Kinoreview - Die Augen des Engels
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#64
Sie: "Was, den Film kennst du nicht?"
Ich: "Um was geht es denn?"
Sie: "Um einen Mord. Und Daniel Brühl spielt mit."
Ich: "Okay, ich schau mir mal den Trailer an."
So oder so ähnlich wurde ich auf den Film "Die Augen des Engels" aufmerksam. Und da er mir noch gar nix sagte, schaffte er es auch nicht in meine Monatsvorrausschau. Daniel Brühl ist ja immer für eine kleine Überraschung gut und hat ein paar richtig gute Filme gemacht. Ich mag ihn schon sehr. Und der Trailer war auch recht vielversprechend.
Inhalt:
Thomas Lang (Daniel Brühl) ist ein Filmregisseur, bei dem es nicht so läuft. Zudem ist er noch geschieden, erlebt in London, seine Ex-Frau in LA und der Kontakt zu seiner Tochter ist ausbaufähig und läuft fast nur über Skype. Darunter leidet er natürlich und so entsteht auch ein Drogenproblem (legale und illegale Drogen). Und er ist beauftragt, ein Drehbuch über einen Mordfall in Italien zu schreiben. Also macht er sich auf und versucht es mit dem Schreiben, was aber nicht so gelingt und er es am Ende auch nicht schafft, da er nicht das klassisch geforderte Drehbuch schreiben will.
schauspielerische Leistung:
Daniel Brühl überzeugt mich einmal mehr. Ich mag ihn sehr, mag die meisten seiner Filme und auch hier spielt er wieder sehr, sehr ordentlich. Er ist der Dreh- und Angelpunkt des Films.
Kate Beckinsale spielt im Film eine Journalisten, die mit Mann auch ein paar mal schläft, ist aber, bis auf die Tatsache, dass sie Mann in die journalistischen Kreise in Sienna einführt, nicht weiter wichtig.
Große Auffälligkeiten (weder nach oben, noch nach unten) gab es in dem Film nicht.
filmische Umsetzung:
Der Film basiert auf dem wahren Fall der "Amanda Knox". Diese soll Meridith Kercher ermordet haben. Wer sich für den Fall interssiert, dem empfehle ich Wikipedia.
Und das muss man wissen, sonst macht der Film keinen Sinn oder ist nur schwer zu fassen.
Es gibt ein paar Punkte, die ich an dem Film richtig, richtig gut finde. Einerseits hätten wir da die deutlich hervortretende Medienkritik. Der Film zeigt, wenn auch vielleicht ein wenig zu oberflächlich, sehr schön, wie die Medien funktionieren und welche Macht sie haben, dass sie Prozesse steuern bzw. beieinflussen können. Es gibt eine Aussage im Film, dass sich Sex und Mord nunmal am besten verkaufen. Das ist nun mal so. Und es zeigt auch, wie weit einige Journalisten gehen um diese beiden Themen anzubieten (Stichwort Tagebuch). Und damit hat Thomas Lang ein Problem, da niemand mehr an dem Fall interssiert ist und den Journalisten auch das Ergebnis ziemlich schnuppe ist. Deswegen hat er auch so große Probleme mit dem Schreiben.
Zum anderem zeigt es auch, wie die Filmindustrie funktioniert. Die Filmfirma, die Lang mit dem Schreiben beauftragt hat, will unbedingt einen Film über den Fall drehen, solang der Fall noch aktuell und in den Medien ist. Auch sie wollen ein klassisches Schwarz-Weiß Bild haben und am Ende auch eine/ einen Schuldigen. Beides liefert Lang im Film und auch der Film an sich nicht und darin liegt sicher eine Stärke des Films. Er urteilt einfach nicht über den Fall sondern betrachtet ihn "nur".
blogbusters.ch
Ein weiterer guter Punkt im Film war, was halt auch in der Realität vorkam, dass das eigentliche Opfer völlig vergessen wurde. Es ist einfach nicht interessant, wie es der Familie geht und was für eine unglaubliche Tragödie dies für eine Familie sein muss. Das dieser Bezug hergestellt wurde, war unglaublich wichtig. Und es ist am Ende nur konsequent, dass dieser Film dem realen Opfer Meredith Kercher gewidmet wurde.
Was mir gut gefallen hat, war das Einbringen der Augen von Elisabeth (dem Opfer) im Film. Immer wieder hatte sie Szenen und Auftritte (in Lang seinen Träumen und Visionen) und wurde somit in den Film gebracht, was natürlich auch ein guter Bezug zum vorherigen Abschnitt ist, da das Opfer somit nicht im Film vergessen wurde.
Zwei Sachen will ich noch erwähnen.
Es gibt wirklich wunder-, wunderschöne Landschaftsaufnahmen von der Toscana und der Stadt Sienna. Da kann man es sicher gut aushalten.
Und "Dantes Göttliche Komödie" ist ein immer wieder kehrendes Thema im Film, was aber (leider) nicht konsequent genug rausgearbeitet wird.
Einziger Kritikpunkt, was irgendwie nicht so ganz in den Film gepassst hat, war die Story um die Tochter herum. Die Story war gar nicht so groß, ist vielleicht ein wichtiger Baustein um den Charakter von Lang zu zeichnen, aber es musste dann am Ende doch nicht sein, dass es um die fünf Skype Telefonate gab. Aber gut. Das kann ich verschmerzen.
Ach so....und die Drogen "Kommt-Ein-Monster-Vorbei" Vision war ein wenig fehl am Platz und wirkte wie ein Fremdkörper im Film.
Fazit:
Also....irgendwie gar nicht so leicht. Der Film hat ein paar richtig gute Stärken, bleibt mir aber etwas zu oberflächlich. Es werden einfach zuviele Themen angeschnitten (Dantes göttliche Komödie, Medienkritik, Verlustängste) aber keines, bis auf vielleicht das Madienthema, nee, eigentlich auch nicht, wird zu Ende gebracht oder ernsthaft vertieft. Und daran krankt irgendwie der Film. Von den Schauspielern, der Athmosphäre, den Bildern her ist alles okay. Aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen.
Am Ende wird mir der Film nicht wirklich im Gedächtnis bleiben. Aber er hat dafür gesorgt, dass ich mit der göttlichen Komödie von Dante eine Bildungslücke (die ich vorher noch nicht hatte) geschlossen habe.
bis zum nächsten Blog
man liest sich
Cine-Man
Sie: "Was, den Film kennst du nicht?"
Ich: "Um was geht es denn?"
Sie: "Um einen Mord. Und Daniel Brühl spielt mit."
Ich: "Okay, ich schau mir mal den Trailer an."
So oder so ähnlich wurde ich auf den Film "Die Augen des Engels" aufmerksam. Und da er mir noch gar nix sagte, schaffte er es auch nicht in meine Monatsvorrausschau. Daniel Brühl ist ja immer für eine kleine Überraschung gut und hat ein paar richtig gute Filme gemacht. Ich mag ihn schon sehr. Und der Trailer war auch recht vielversprechend.
Inhalt:
Thomas Lang (Daniel Brühl) ist ein Filmregisseur, bei dem es nicht so läuft. Zudem ist er noch geschieden, erlebt in London, seine Ex-Frau in LA und der Kontakt zu seiner Tochter ist ausbaufähig und läuft fast nur über Skype. Darunter leidet er natürlich und so entsteht auch ein Drogenproblem (legale und illegale Drogen). Und er ist beauftragt, ein Drehbuch über einen Mordfall in Italien zu schreiben. Also macht er sich auf und versucht es mit dem Schreiben, was aber nicht so gelingt und er es am Ende auch nicht schafft, da er nicht das klassisch geforderte Drehbuch schreiben will.
schauspielerische Leistung:
Daniel Brühl überzeugt mich einmal mehr. Ich mag ihn sehr, mag die meisten seiner Filme und auch hier spielt er wieder sehr, sehr ordentlich. Er ist der Dreh- und Angelpunkt des Films.
Kate Beckinsale spielt im Film eine Journalisten, die mit Mann auch ein paar mal schläft, ist aber, bis auf die Tatsache, dass sie Mann in die journalistischen Kreise in Sienna einführt, nicht weiter wichtig.
Große Auffälligkeiten (weder nach oben, noch nach unten) gab es in dem Film nicht.
filmische Umsetzung:
Der Film basiert auf dem wahren Fall der "Amanda Knox". Diese soll Meridith Kercher ermordet haben. Wer sich für den Fall interssiert, dem empfehle ich Wikipedia.
Und das muss man wissen, sonst macht der Film keinen Sinn oder ist nur schwer zu fassen.
Es gibt ein paar Punkte, die ich an dem Film richtig, richtig gut finde. Einerseits hätten wir da die deutlich hervortretende Medienkritik. Der Film zeigt, wenn auch vielleicht ein wenig zu oberflächlich, sehr schön, wie die Medien funktionieren und welche Macht sie haben, dass sie Prozesse steuern bzw. beieinflussen können. Es gibt eine Aussage im Film, dass sich Sex und Mord nunmal am besten verkaufen. Das ist nun mal so. Und es zeigt auch, wie weit einige Journalisten gehen um diese beiden Themen anzubieten (Stichwort Tagebuch). Und damit hat Thomas Lang ein Problem, da niemand mehr an dem Fall interssiert ist und den Journalisten auch das Ergebnis ziemlich schnuppe ist. Deswegen hat er auch so große Probleme mit dem Schreiben.
Zum anderem zeigt es auch, wie die Filmindustrie funktioniert. Die Filmfirma, die Lang mit dem Schreiben beauftragt hat, will unbedingt einen Film über den Fall drehen, solang der Fall noch aktuell und in den Medien ist. Auch sie wollen ein klassisches Schwarz-Weiß Bild haben und am Ende auch eine/ einen Schuldigen. Beides liefert Lang im Film und auch der Film an sich nicht und darin liegt sicher eine Stärke des Films. Er urteilt einfach nicht über den Fall sondern betrachtet ihn "nur".
blogbusters.ch
Ein weiterer guter Punkt im Film war, was halt auch in der Realität vorkam, dass das eigentliche Opfer völlig vergessen wurde. Es ist einfach nicht interessant, wie es der Familie geht und was für eine unglaubliche Tragödie dies für eine Familie sein muss. Das dieser Bezug hergestellt wurde, war unglaublich wichtig. Und es ist am Ende nur konsequent, dass dieser Film dem realen Opfer Meredith Kercher gewidmet wurde.
Was mir gut gefallen hat, war das Einbringen der Augen von Elisabeth (dem Opfer) im Film. Immer wieder hatte sie Szenen und Auftritte (in Lang seinen Träumen und Visionen) und wurde somit in den Film gebracht, was natürlich auch ein guter Bezug zum vorherigen Abschnitt ist, da das Opfer somit nicht im Film vergessen wurde.
Zwei Sachen will ich noch erwähnen.
Es gibt wirklich wunder-, wunderschöne Landschaftsaufnahmen von der Toscana und der Stadt Sienna. Da kann man es sicher gut aushalten.
Und "Dantes Göttliche Komödie" ist ein immer wieder kehrendes Thema im Film, was aber (leider) nicht konsequent genug rausgearbeitet wird.
Einziger Kritikpunkt, was irgendwie nicht so ganz in den Film gepassst hat, war die Story um die Tochter herum. Die Story war gar nicht so groß, ist vielleicht ein wichtiger Baustein um den Charakter von Lang zu zeichnen, aber es musste dann am Ende doch nicht sein, dass es um die fünf Skype Telefonate gab. Aber gut. Das kann ich verschmerzen.
Ach so....und die Drogen "Kommt-Ein-Monster-Vorbei" Vision war ein wenig fehl am Platz und wirkte wie ein Fremdkörper im Film.
Fazit:
Also....irgendwie gar nicht so leicht. Der Film hat ein paar richtig gute Stärken, bleibt mir aber etwas zu oberflächlich. Es werden einfach zuviele Themen angeschnitten (Dantes göttliche Komödie, Medienkritik, Verlustängste) aber keines, bis auf vielleicht das Madienthema, nee, eigentlich auch nicht, wird zu Ende gebracht oder ernsthaft vertieft. Und daran krankt irgendwie der Film. Von den Schauspielern, der Athmosphäre, den Bildern her ist alles okay. Aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen.
Am Ende wird mir der Film nicht wirklich im Gedächtnis bleiben. Aber er hat dafür gesorgt, dass ich mit der göttlichen Komödie von Dante eine Bildungslücke (die ich vorher noch nicht hatte) geschlossen habe.
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Klingt ganz gut, sieht auch nicht schlecht aus, aber weniger mein Genre!
Mit der schicken Delevingne freu ich mich schon enorm auf "Margos Spuren"! Der Feel-Good Bereich is mehr mein Ding :) DANKE!