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Kinoreview - Die Jagd
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#21
Hmmm, es fällt mir irgendwie schwer, eine Einleitung zu schreiben, da ich in einer Kindertagesstätte arbeite und man sich als männlicher Erzieher mit dem, im Film angesprochenen Thema, zwangsweise beschäftigt. Ich hatte auch lange überlegt, ob ich mir diesen Film anschaue, mich dann aber letztlich doch dazu durchgerungen.
Ich habe den Blog sieben Mal angefangen und geändert, wieder gelöscht, neu geschrieben und wieder gelöscht. Am Ende habe ich mir vorgenommen, alles nach "Plan" zu machen. Meine persönliche Meinung versucht rauszulassen, da ich irgendwie das Gefühl hatte, mich dazu nicht unbedingt äußern zu sollen.
Inhalt:
Lucas ist Lehrer, da seine Schule aber geschlossen wurde, arbeitet er seit kurzem in der hiesigen Kindertagesstätte. Dort gibt es ein Kind, Klara, dass ihn anhimmelt und die Tochter seines besten Freundes ist. Lucas weist sie aber deutlich ab, nachdem sie ihn im Spiel auf den Mund geküsst hat und er lehnt auch ihr Geschenk ab. Und da setzt sie ein Gerücht in die Welt, wo sie Sachen erzählt, die sie auf einem pornografischen Bild bei ihrem Bruder gesehen hat. Und dann nimmt das Ganze seinen Lauf.
Das Entsetzen ist natürlich groß, die Kitaleitung reagiert mit Informationen an die Eltern, Behörden usw. und entlässt Lucas natürlich. Auch sein bester Freund, der Vater von Klara, wendet sich von ihm ab und im Dorf beginnt eine Hetzjagd, die darin gipfelt, dass Lucas vor/ im Supermarkt verprügelt wird und in der Kirche zu Heilig Abend seinem ehemaligen Freud und den vater Klara gegenüber tritt.
schauspielerische Leistung:
Das Niveau ist ganzzeitig sehr hoch.
Mads Mikkelsen (bekannt als der Gegenspieler Le Chiffre von James Bond in "Casino Royal") nimmt man seine Verzweiflung jederzeit ab. Auch die sich daraus entwickelnde Aggressivität spielt er hervorragend. Am beieindruckensten war wohl die Szene im/ vor dem Supermarkt. Da musste ich ganz gut schlucken.
Ebenfalls sehr beeindruckend ist die Leistung von Thomas Bo Larsen, der Vater von Clara. Er schafft es, die ganze Zeit rüberzubringen, dass er es sich nicht wirklich vorstellen kann, dass Lucas es getan hat.
Auch die kleineren Rollen sind schauspielerisch gut besetzt, sei es die Kitaleitung oder der "Freund" Johannsson. Alles in allem sehr zufriedenstellend.
Fazit:
Der Film hat mich schon sehr aufgewühlt. Ist ja nicht ganz verwunderlich...
Viele Fehler werden von den Beteiligten gemacht. So ignoriert Klaras Mutter eine deutliche Aussage ihrer Tochter, wo sie sagt das sie etwas "dummes" gemacht hat. Oder die Kitaleitung, die anfänglich keine professionellen Psychologen hinzuzieht, sondern nur einen Bekannten, der Klara dann befragt. Sicherlich nachvollziehbar, ist die Leitung mit dieser Situation doch sichtlich überfordert.
Der Film ist sehr gut, denn ich glaube, genau so würde eine Dorfgemeinschaft reagieren. Ausschluss, Morddrohungen, Gewalt, all das kommt im Film vor und ist meiner Meinung nach sehr nah an der Realität. Trotz der Tatsache, dass es keinen Beweis gegen Lucas gibt. Das Thema "Pädophilie" ist einfach zu sensibel. Sicherlich zurecht, da es sich um eins der widerlichsten Verbrechen handelt.
Um was ich nicht richtig herumkomme. Ich kann allen Eltern nur empfehlen, mit ihren Kindern über das Thema Sexualität und der Umgang mit derer, vor allem im Internet, zu sprechen. ich glaube nicht daran, dass irgendwelche Internetsperren o. ä. etwas bringen, dazu sind die Jugendlichen zu gut vernetzt. Aber sie müssen lernen, was sie da zu sehen bekommen. Nur dann können sie lernen, mit diesem Thema umzugehen und in entsprechenden Situationen "richtig" zu handeln. Zum Thema gibt es ein paar ganz gute Bücher: "Deutschlands sexuelle Tragödie" ist sicher eines der bekanntesten, was mich sehr schockiert hat. Und um den Bezug zum Film nicht zu verlieren, kann man fragen, hätte Klara vielleicht irgendwas anderes über Lucas erzählt, wenn sie nicht das Bild eines Pornos auf dem Tablet PC ihres Bruders gesehen hätte und noch ein paar dumme Kommentare gehört hätte?
Blu Ray Kauf?
Ja, auf jeden Fall. Begründung lasse ich diesmal weg, der Film hat mich einfach zu viel beschäftigt und tut es immer noch.
bis zum nächsten Blog
man liest sich
hightower
Quelle: imbd.com
Hmmm, es fällt mir irgendwie schwer, eine Einleitung zu schreiben, da ich in einer Kindertagesstätte arbeite und man sich als männlicher Erzieher mit dem, im Film angesprochenen Thema, zwangsweise beschäftigt. Ich hatte auch lange überlegt, ob ich mir diesen Film anschaue, mich dann aber letztlich doch dazu durchgerungen.
Ich habe den Blog sieben Mal angefangen und geändert, wieder gelöscht, neu geschrieben und wieder gelöscht. Am Ende habe ich mir vorgenommen, alles nach "Plan" zu machen. Meine persönliche Meinung versucht rauszulassen, da ich irgendwie das Gefühl hatte, mich dazu nicht unbedingt äußern zu sollen.
Inhalt:
Lucas ist Lehrer, da seine Schule aber geschlossen wurde, arbeitet er seit kurzem in der hiesigen Kindertagesstätte. Dort gibt es ein Kind, Klara, dass ihn anhimmelt und die Tochter seines besten Freundes ist. Lucas weist sie aber deutlich ab, nachdem sie ihn im Spiel auf den Mund geküsst hat und er lehnt auch ihr Geschenk ab. Und da setzt sie ein Gerücht in die Welt, wo sie Sachen erzählt, die sie auf einem pornografischen Bild bei ihrem Bruder gesehen hat. Und dann nimmt das Ganze seinen Lauf.
Das Entsetzen ist natürlich groß, die Kitaleitung reagiert mit Informationen an die Eltern, Behörden usw. und entlässt Lucas natürlich. Auch sein bester Freund, der Vater von Klara, wendet sich von ihm ab und im Dorf beginnt eine Hetzjagd, die darin gipfelt, dass Lucas vor/ im Supermarkt verprügelt wird und in der Kirche zu Heilig Abend seinem ehemaligen Freud und den vater Klara gegenüber tritt.
schauspielerische Leistung:
Das Niveau ist ganzzeitig sehr hoch.
Mads Mikkelsen (bekannt als der Gegenspieler Le Chiffre von James Bond in "Casino Royal") nimmt man seine Verzweiflung jederzeit ab. Auch die sich daraus entwickelnde Aggressivität spielt er hervorragend. Am beieindruckensten war wohl die Szene im/ vor dem Supermarkt. Da musste ich ganz gut schlucken.
Ebenfalls sehr beeindruckend ist die Leistung von Thomas Bo Larsen, der Vater von Clara. Er schafft es, die ganze Zeit rüberzubringen, dass er es sich nicht wirklich vorstellen kann, dass Lucas es getan hat.
Auch die kleineren Rollen sind schauspielerisch gut besetzt, sei es die Kitaleitung oder der "Freund" Johannsson. Alles in allem sehr zufriedenstellend.
Fazit:
Der Film hat mich schon sehr aufgewühlt. Ist ja nicht ganz verwunderlich...
Viele Fehler werden von den Beteiligten gemacht. So ignoriert Klaras Mutter eine deutliche Aussage ihrer Tochter, wo sie sagt das sie etwas "dummes" gemacht hat. Oder die Kitaleitung, die anfänglich keine professionellen Psychologen hinzuzieht, sondern nur einen Bekannten, der Klara dann befragt. Sicherlich nachvollziehbar, ist die Leitung mit dieser Situation doch sichtlich überfordert.
Der Film ist sehr gut, denn ich glaube, genau so würde eine Dorfgemeinschaft reagieren. Ausschluss, Morddrohungen, Gewalt, all das kommt im Film vor und ist meiner Meinung nach sehr nah an der Realität. Trotz der Tatsache, dass es keinen Beweis gegen Lucas gibt. Das Thema "Pädophilie" ist einfach zu sensibel. Sicherlich zurecht, da es sich um eins der widerlichsten Verbrechen handelt.
Um was ich nicht richtig herumkomme. Ich kann allen Eltern nur empfehlen, mit ihren Kindern über das Thema Sexualität und der Umgang mit derer, vor allem im Internet, zu sprechen. ich glaube nicht daran, dass irgendwelche Internetsperren o. ä. etwas bringen, dazu sind die Jugendlichen zu gut vernetzt. Aber sie müssen lernen, was sie da zu sehen bekommen. Nur dann können sie lernen, mit diesem Thema umzugehen und in entsprechenden Situationen "richtig" zu handeln. Zum Thema gibt es ein paar ganz gute Bücher: "Deutschlands sexuelle Tragödie" ist sicher eines der bekanntesten, was mich sehr schockiert hat. Und um den Bezug zum Film nicht zu verlieren, kann man fragen, hätte Klara vielleicht irgendwas anderes über Lucas erzählt, wenn sie nicht das Bild eines Pornos auf dem Tablet PC ihres Bruders gesehen hätte und noch ein paar dumme Kommentare gehört hätte?
Blu Ray Kauf?
Ja, auf jeden Fall. Begründung lasse ich diesmal weg, der Film hat mich einfach zu viel beschäftigt und tut es immer noch.
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Tja, dank des schlechten Kinoangebotes (ich geh aus Prinzip nicht in den Tom Cruise Film), entdeckt man immer mal das ein oder andere Highlight abseits von Mainstream.
@Harry, moements und Cineast:
Ja, das Thema ist schwierig und ich will mir einige Sachen gar nicht ausmalen. Wie cineast schon schreibt, die Emotionalität überwiegt jede Sachlage. Was es halt so schwirig macht. Eine "normale" Diskussion ist nicht möglich.
@Olorin:
Ich glaube auch nicht, dass es so ein Film ist, den man genießen kann oder zig mal sieht. Es ist halt kein Unterhaltungsfilm. Ähnlich wie man sich "Schindlers Liste" nicht mal nebenbei anschaut.
Es ist oft schlimm, wie behaftet wir Menschen in Reaktionen auf bestimmte "Erzählungen" sind.
Fast blind, vor Emotionen !
Wobei es manchen gar nicht mehr um eine Wahrheit geht ... ?
Der Film zeigt wohl mal die Seite eines Unschuldigen, wobei es eben auch anders rum sein kann ... das eventuell einem Kind nicht geglaubt wird.
Echt sehr schwieriges Thema !
Danke für Deinen Blog und die damit verbundene Inhaltsangabe und Bewertung!
Aufgrund des "heiklen" Themas ist dieser Film wohl nichts für meine Sammlung (also zum öfter ansehen), aber dennoch hast Du mich neugierig gemacht und ich sehe mal, ob ich den Titel dann irgendwo zum leihen finde.
Bis zum nächsten Blog... Schöne Grüße... NX-01 aka Kai ;-)
Der Film selbst sollte hier ohnehin zur Sammlung kommen - Deine profunde Review bestätigt dies nochmals.
Das Thema ist wirklich sehr speziell - in aller Regel ist eine echte Diskussion über Pädophilie praktisch nicht möglich, da die Emotionen alles überdecken - als Vater versteh ich dies nur zu gut - als Strafverteidiger, der vielfach auch Beschuldigte verteidigt, die sich einem derartigen Vorwurf ausgesetzt sehen, versuche ich professionelle Distanz zu wahren.
Dabei ist der hier behandelte Fall durchaus nicht so fernliegend, wie die meisten emotionsbedingt denken würden.
Es ist in der Tat gar nicht so selten, dass Kinder aus verschiedensten Gründen einen derartigen Vorwurf erheben, der objektiv letztlich gar nicht berechtigt ist. Für den Betroffenen ist dies indes der "gesellschaftliche Tod", denn obgleich im Strafrecht die Unschuldsvermutung gilt, wird diese gemeinhin im privaten Bereich nicht ins Kalkül gezogen, sondern direkt "verurteilt".
Deshalb ist es nur konsequent und folgerichtig, dass sexuelle Übergriffe an Kindern dezidiert und vielfach auch gutachterlich im Rahmen einer Strafverhandlung "durchleuchtet" werden - zumal es gilt, echte Übergriffe, die fraglos auch stattfinden und selbst mich bei aller beruflicher Distanz privat beschäftigen, zu ermitteln und gebührend zu sanktionieren.
Allerdings weiß ich nicht, wie ich als Privatmensch bei aller Professionalität reagieren würde, ginge es um meinen Sohn - rationale Gesichtspunkte würden wohl überblendet - nicht auszudenken...
Ich kenne diesen Film "Die Jagd" nicht. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass DU mit dieser Thematik ganz besonders verbunden bist.
Kindes Erziehung, stellt ein hohes Mass, mit Empfindungen, Beispielen, Zuneigungen, aber auch im ganz Besonderen, wo erforderlich, Zurückhaltung voraus.
Die kindliche Sexualität, ist nicht die eines Erwachsenen und man sollte mit dieser ganz behutsam umgehen. Die Kinder sind nicht nur kleine Engelchen. Ihre Aussagen können viel Verwirrungen auslösen. Es geht dabei nicht um Lügen, Glauben. Nein es geht vielmehr um das Verstehen der kindlichen Seele und des Geistes. Vielen Dank für deinen Blog.