Als raffiniert gezeichnete Persiflage, mit einer glänzend aufgelegten Darstellerriege, entpuppt sich BAR als dezente Knallerbse mit Identifikationskrise. Mehr überdreht als abgefahren starten die Coenbrothers zäh wie Honig, hangeln sich von Fez zu Fez und verlieren sich dabei in Oberflächlichkeit.
Bildtechn isch bestenfalls Durchnitt, soundmässig auch nur Mittelmass wird die Bandbreite des blauen Mediums zu keinem Moment genutzt.
Wer nach publizierten Vergleichen so ne fette Kiste wie „Fargo“ erwartet, ist hier leider im falschen Kino. Auch als überzeugter Coen-Fan findet BAR in meiner Filmsammlung keinen Platz.
Fernando Meirelles zeichnet mit „Die Stadt der Blinden“ ein erschreckendes und düsteres –Was wäre Wenn-Szenario. In ungeschönten und realistischen Bildern zeigt er die Abgründe menschlichen Handelns wenn Anarchie und das Recht des Stärkeren die Oberhand gewinnt. Weit am Mainstream vorbei, wird dem Zuschauer in aller Deutlichkeit der "Spiegel" vorgehalten.
Sicher nicht ein Film für Jedermann, aber garantiert ein unbequemer Geheimtipp !!
So soll ein Klassiker auf BD aussehen: Tadelloses Bild, hervorragender Sound und jede Menge Extras !!
EVENT HORIZON ist ein Science Fiction mit starker Anlehnung an Alien (ohne Aliens) und an Solaris. Der Film bietet von Anfang an eine unglaublich dichte und beängstigende Atmosphäre. Natürlich sind einige Dialoge und auch die Logik des Films nicht immer nachvollziehbar. Es gibt unzählige Schockmomente, die durch jede Menge Blut und durch die Soundkulisse verstärkt werden. Die CGI-Effekten erinnern zeitweise sehr stark an Alien. Gegen Ende fällt der Plot aber deutlich ab und die Umsetzung der leeren und blutigen Augen wirkt doch etwas überzogen bis kitschig. Der Astronaut, der in seinem Wahn in die Luftschleuse geht - warum schwillen die Adern an seinen Armen, aber nicht im Gesicht? Woher kommt der gewaltige Strom Blut, der unmotiviert auf einmal das Schiff überflutet? Wie kann jemand an einem Seil in ein Schwarzes Loch fliegen und einfach wieder rausgezogen werden, seit wann sind Schwarze Löcher überhaupt eine Art ölige Masse?
Fazit: EVENT HORIZON ist dank der ungeheuren Spannung und der dichten Atmosphäre ein empfehlenswerter Science Fiction !!!
Weil ich schon einen eigenen Kopf habe (nein - keinen silberfarbenen mit roten Augen) habe ich mir aus ideologischen Gründen (Abzockermentalität) diese Version in meine Sammlung gelegt.
Dieses Evergreen ist auf Blu-Ray der blanke Hammer. Inhaltich ist der Film mit aktuellen Blockbustern absolut auf Augenhöhe oder besser. Bildtechnisch ist diese runde Ding absolut mit Neuerscheinungen vergleichbar aber keine Referenz.
Bis von der Neuauflage eine preisangepasste Version auf dem Markt ist, behält diese Scheibe bei mir einen Ehrenplatz !!
Liebevoll und perfekt ins Bild gesetzte Schlaftablette, die weder mein Patenkind, noch meine Frau und mich schon gar nicht zu fesseln vermochte. Bei aller bildtechnischen Brillanz und einem noch so putzig dreinschauenden Wall-E, sollte Pixar zukünftig doch etwas mehr auf den Inhalt und nicht nur auf die grandiose Verpackung achten.
Wo bleiben die sprudelnden Spässe und Sprüche aus Shrek ??
Also ich bin von der Umsetzung von AMADEUS auf Blu-Ray schlichtweg begeistert. In Anbetracht der 25 Jahre die dieser immer noch junge Film bereits schon auf dem Buckel hat, ist die Bildqualität einfach fabelhaft. Unbedingte Kaufempfehlung!!!
Es ist schon ärgerlich, dass dieser skurile Klassiker genauso wie Sleepy Hollow nur im Bildformat 1,85:1 vorliegt. Bildtechnisch auf klar besserem Niveau wie die DVD, kann aber auch diese Blu-Ray dem Film nicht gerecht werden.
Stuck ist eine verflixte Aneinanderkettung widrigster Umstände. Mit einem Budget von weniger als 5 Mio. Dollar zeichnet Stuart Gordon eine wahre Begebenheit nach, die er allerdings (zu) stark aufgepimpt hat.
Stuck startet zu Beginn zäh wie Schuhsohle. Bildqualität und Soundtrack nerven gehörig und Mena Suvari kann mit ihrer Performance nicht mal ansatzweise an SPUN anknüpfen.
Dank unerwarteten Twists, Stephen Reas starker Darstellung des bedauernswerten Underdogs und einem hervorragenden Maskenbild erfüllt Stuck im Verlauf jedoch alle Erwartungen an pechschwarzes Spartenkino.
Den Erwerb der DVD kann ich insgesamt wärmstens empfehlen.
Es fällt mir wirklich schwer Departed gerecht zu beurteilen. Neben Good Fellas, Casion und Anderen sicher nicht Scorseses Bester, aber gut genug um sich damit auseinanderzusetzen.
Der Cast ist glänzend besetzt, die Umsetzung des Remakes durchaus gelungen und dennoch kann ich mit dem Film auf seltsame Weise wenig anfangen. Nicht nur, weil für mich ist die Verkörperung des Bryce Dignam durch „Marky" Mark Wahlberg Knackpunkt des nervlich erträglichen ist.
Trotzt der liebevollen Umsetzung der BD konnte mich die dummdreiste Geschichte nicht so wie Shrek oder Ratatouille überzeugen. Bietet für mich ausschliesslich Kinderprogramm.
Martin Scorseses GOOD FELLAS ist ein anspruchsvolles „Gangster-Epos“, das für Filmfans zum Pflichtprogramm gehört.
Die Geschichte ist glaubwürdig, authentisch und mitreissend. Einfach ein Meisterwerk, welches auch beim zehnten Mal sehen noch immer fasziniert. Martin Scorsese selber behauptet, er hätte nie Kontakt zur Mafia gehabt. Wer GOOD FELLAS gesehen hat, ist wahrscheinlich der Meinung, dass das schwer zu glauben ist. Denn: nach 130 Minuten bestem Kino beschleicht einem das Gefühl, selbst ein Gangster gewesen zu sein.
"SEIT ICH DENKEN KANN,WOLLTE ICH GANGSTER WERDEN"
-Henry Hill,Brooklyn New York 1955-
Intraoperative Wahrnehmung oder Unintended Intra-Operative Awareness, nennt man den Zustand, wenn Patienten trotz Vollnarkose während der Operation hören und sogar Schmerzen wahrnehmen können. Dieser Zustand kommt bei weniger als zwei Patienten von 1000 vor, und nur schon die Vorstellung ist bereits der reinste Alptraum.
Es ist schon traurig, was Joby Harold, Regisseur und Drehbuchautor, aus diesem Stoff (nicht) gemacht hat. Awake ist ein wenig unterhaltsamer, mit Logikfehlern bestückter, spannungsloser Pseudothriller der nicht richtig weiss, in welche Richtung die Dramatik gelenkt werden soll.
Hayden Christensen wirkt bemüht, Jessica Alba verfügt nur über eingeschränkte Möglichkeiten und Terrence Howard bleibt erstaunlich blass.
AWAKE verschleudert zu viele Möglichkeiten – schade drum.
Die Schizophrenie des Krieges: Stanley Kubricks meisterhafte Bearbeitung des Vietnamtraumas zählt neben "Apocalypse Now" ,"Platoon" und "Der schmale Grat" zu den eindrucksvollsten Filmen zum Thema.
Die Darstellung von Krieg und Tod im Häuserkampf gegen einen unsichtbaren Gegner entfaltet hier die Wucht eines Stahlmantelgeschosses.
Klei ne Uncut-Kostprobe von Lee Ermeys Sprüchen gefällig:
„Sie sind doch garantiert diese Art von Typ, der fickt jemanden in den Arsch und hat dann nicht einmal das bisschen Anstand, dem wenigstens auch einen runterzuholen!“
Nachdem die BDs der örtlichen Videothek von mir fast leergefischt sind, habe auch ich mir diesen unglaublichen Hulk angetan.
Storytechnisch hat dieses Machwerk natürlich kaum etwas zu bieten. Louis Leterrier hat die Chause aber stringent und kurzweilig umgesetzt und mit Norton/Roth ist ein ausgewiesenes und bemühtes Duo am Start. (Wieso tun die sowas?)
Absolut eindrucksvoll ist der Sound: unglaublich wie der Subwoofer am Sofa zerrt, wenn der grosse grüne Mann zu brüllen beginnt.
Bildtechnisch wird hier Überzeugendes geboten: gute Schärfe, kaum Griesslen bei Nachtszenen und der verwendete Grünfilter ist mal wieder dem viel strapazierten Begriff Stilmittel (Hulkgrün) geschuldet.
Den unglaublichen Hulk kann man sich ansehen, muss man aber nicht !!
In stilvollen Bildern greift Anthony Minghella Themen auf, die nicht unbedingt zum Interessengebiet der Mehrheit gehört: Entfremdung, die Belastung eines autistischen Kindes und Probleme Jugendlicher mit Migrationshintergrund.
Mir haben die ruhige Erzählweise und die schön fotografierten Bilder sehr gut gefallen. Einzig Robin Wright Penn in der Rolle der Liv hat mich einiges an Nerven gekostet. Jude Law und Juliette Binoche haben dem Film durch ihre Darstellung sehr viel Tiefe verliehen.
Teil 2 ist vom gleichen Virus befallen wie schon Teil 1: massenhaft Bilder in Standardqualität, bescheidene Nettozeit der traumhaften Naturaufnahmen, laberndes Voice-Over bis zum Abwinken, und ein permanent mahnender Zeigfinger bis zum Erbrechen.
Grundsätzlich muss ich mich der Message natürlich anschliessen, aber weniger wäre hier viel mehr gewesen!!
Dies ist die schonungslose Geschichte einer Einheit nordafrikanischer Soldaten in der französischen Armee während des 2. Weltkriegs. Eindringlich und unaufgeregt, beschreibt der Film den Rassismus gegenüber den Soldaten aus den damaligen Kolonien Frankreichs, die unter französischer Flagge ihren Dienst verrichteten: sinnlos verheizt und als blosses Menschenmaterial ausgebeutet, werden sie bei der Ausrüstung, beim Essen und bei den Beförderungen benachteiligt.
Bild- und tontechnisch präsentiert sich hier eine Blu-ray aus französischer Produktion, die im Vergleich mit Hollywoodfilmen in jeder Beziehung ebenbürtig ist.
Weil ich diesen Film mag, ist diese BD für mich doch eine Enttäuschung. Die bescheidenen Schwarzwerte, die fehlende Detailschärfe und die öfter mal unnatürlich wirkenden Farben (Stilmittel?) sind für eine erst knapp 10 Jahre alte produktion nicht befriedigend. Inhaltlich ist natürlich alles frisch und CB zeigte sich damals schon von seiner besten Seite. Mary Harron hätte sich gerne stärker an die literarische Vorlage angelehnt; die Studiobosse machten diesem Ansinnen jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Verhaltene Kaufempfehlung an alle die die DVD noch nicht besitzen !!
Obwohl LOLA RENNT bis heute ein gewisser Trendsetter-Status anhaftet, ist und bleibt Tykwers Film Geschmackssache.
Manni hat ein Problem, aber auch der geneigte Filmfreund. Die enervierenden Techno-Stampf-Ichhaltdasnichtm ehraus-Beats. Dass es auch anders, musikalisch dichter geht, zeigt Tykwer wenn Lola zum ditten Mal rennt.
Denn dreimal muss Lola rennen, um ihrem Freund Manni aus der Patsche zu helfen. Tykwer gibt in allen drei Anläufen ein mörderisches Tempo vor, dem Zuschauer bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen. Experimentierfreudig spielt er mit Szenenübergängen, schnellen Schnitten, visuellen Verfremdungen und Splitscreens.
Allerdings kennt der Film fast nur Extreme (Lottogewinn, Konvertierung zu den Zeugen Jehovas) und es ist schon sehr absurd, dass nur die Frage, ob und wie jemand z.B. angerempelt wird, so entscheidend ist.
"Höhepunkt" der Pseudokomik sind jedoch die Szenen, in denen die verzweifelte Lola mit ihrem Schrei wie dereinst Oscar Mazerath Glas zerspringen lässt
Man nehme eine Frank Miller Graphic-Novel, mische es mit einem kräftigen Schuss Gladiator, füge eine Portion Herr der Ringe hinzu und schmecke es unter Verwendung modernster Bluescreen-Technik mit Sin City ab. Frisch serviert ist dieses Menu ein betörender Augenschmaus, aber Zack Snyders 300 ist dennoch kein Leckerbissen.
Dem historischen Gemetzel mit liebevoll gezeigtem Abhacken von Gliedmassen fehlen Spannung und Identifikationsmöglichkeit. Es ist und bleibt nur ein Plagiat der genannten Inkredienzen und kann die grossen Erwartungen nicht erfüllen. Die brachialen Bilder in trockenen Sepiafarben, hüllen die Kämpfe in eine beeindruckende Atmosphäre. Das Gezeigte ist auf das Wesentliche reduziert und in manchen Szenen wirkt 300 wie ein Theaterstück: perfekt gestylt, unglaublich gut fotografiert, und trotzdem ist das Auge nach einiger Zeit müde.
Intellektuelle Angriffe prallen schon an der Inhaltsleere von Snyders Film ab und eine historisch akkurate Aufarbeitung der Thermopylenschlacht sucht man hier vergebens.
Ein zwiespältiges Kinoerlebnis: ein visueller Bilderrausch, aber Story und Dramaturgie sind der ganz grosse Knackpunkt.