Filmbewertungen von plo

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Der Piratenkapitän, leider in seiner Berufssparte ein Komplettversager, noch dazu gesegnet mit einer Crew von Losern (mit Ausnahme seines 1. Offiziers) hat einen großen Traum: ein Mal möchte er von der Berufsgenossenschaft zum Piraten des Jahres gewählt werden. Als er bei einer Entertour Charles Darwin "kennenlernt", rückt er seinem großen Traum ein ganzes Stück näher. Aber alles läuft anders als geplant..
Aardman, die Produktionsfirma, die auch die genialen "Wallace & Gromit" hervorbrachten und noch bringen, bringt hier eine wunderbare Piraten-Persiflage auf die Leinwand. Wie für ihr Schaffen typisch, werden hier sämtliche Figuren liebevoll aus Knetmasse mit allerlei Details geformt und mit Stop Motion-Technik zum Leben erweckt. Erstaunlich, wie aus den Knetgesichtern selbst Emotionen heraus gelesen werden können. Auch sämtliche Kulissen und Hintergründe sind bis in die kleinste Kleinigkeit ausgearbeitet und verblüffen mit ihrer akribischen Durchzeichnung. Die Story selbst ist voller genialer und saukomischer Ideen kombiniert mit witziger Action. Perfekte Unterhaltung für jung und alt.
Die Technik dieser Veröffentlichung ist ohne Fehl und Tadel. Schon das 2D-Bild weiß zu begeistern, in 3D jedoch erhält das Erlebnis nochmals zusätzlichen Drive. Die räumliche Illusion ist perfekt; es treten keinerlei Bildfehler wie Ghosting, Doppelkonturen oder Unschärfen auf. Kontrast, Schwarzwert sind stets perfekt. Allererste Sahne.
Auf meiner Technik präsentierte sich auch die Tonspur auf höchstem Niveau. Obwohl "nur" in Dolby Digital vorliegend, überzeugt der Sound mit Räumlichkeit; in den Actionszenen auch mit ordentlich Dynamik und ab und an mit prägnantem Bass. Lediglich direktionale Effekte treten in der Abmischung wenige auf.
Die Extras geben sehr schöne Einblicke in den unglaublich aufwändigen Herstellungsprozess von Filmen dieser Art und zeigen deutlich, mit wieviel Herzblut die Macher am Werk waren.
Mein persönliches Fazit: wie auch die "Wallace & Gromit"-Filme ist diese Aardman-Produktion wunderbar leichtfüssige und nie bösartig persiflierende Unterhaltung, die durch 3D einen enormen Zugewinn erfährt. Kaufen! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 08.10.12 um 18:46
/image/movie/rapunzel---neu-verfoehnt-3d-2-disc-set-blu-ray-3d-und-blu-ray-neu_klein.jpg
Neulich, in Disneyland: ein Tropfen Sonnenlicht gebiert eine Pflanze, die heilt und ewig jung hält. Statt das Wunderding der Menschheit zugänglich zu machen, versteckt es eine eitle Dame, um es ganz allein nutzen zu können. Doch als die Tochter des Königspaares schwer erkrankt, wird die Pflanze gefunden und ihre Kräfte gehen in das Haar über. Besagte eitle Dame versucht nun, das Haar zu ernten, aber: die Tricks funktionieren nur am lebenden Objekt. Und so wird Rapunzel entführt und in einem Turm eingesperrt, und der Rest steht im Märchenbuch.
"Rapunzel - Neu verföhnt" ist ein typischer Disney-Film mit allerlei witzigen Figuren, mit denen sich vor allem junge und jugendliche Zuschauer identifizieren können. Das ganze wird untermalt mit ein paar (dankenswerterweise nicht zu vielen) Songs, ein bisschen Action und einigen duchaus gelungenen Gags, die meist auf das Konto von Maximus, dem Gaul, gehen. Wie gesagt, ist der Film typisch Disney, will jedem gefallem, niemanden wehtun und mündet deshalb in das obligatorisch unvermeidliche Happy End.
Die Technik dieser Scheibe ist ebenfalls disney-typisch ein Volltreffer: die Umsetzung auf 3D ist der Knaller. Was der Vorposter mit Balken links und rechts meint weiß ich nicht; das Vollbild ist auch in 3D fast perfekt. Lediglich bei Szenen mit dem weißen Pferd vor dunklen Hintergründen kommt es zu leichten Auren, hier muss man etwas mit dem Kontrast jonglieren. Ansonsten sind Schärfe, Farben und Schwarzwert beispielhaft.
Auch tonal ist die Veröffentlichung über jeden Zweifel erhaben. Besonders bei den Musikstücken kann die Tonspur mit Luftigkeit und toller Surroundkulisse punkten; in einigen Szenen wie z. B. dem Dammbruch kommt der Subwoofer sehr schön zum Einsatz.
Da dies die Leihversion von Lovefilm war, kann ich zu den Extras nicht viel sagen und schliesse mich dem Durchschnitt an.
Mein persönliches Fazit: als 3D-Demo ist die Scheibe mehr als geeignet, der Film ist für die ganze Familie geeignet, wenn man noch kleine und kleinste Kinder hat. Rein als Erwachsenenunterhaltung dient "Rapunzel - neu verföhnt" für mich nicht. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 08.10.12 um 08:18
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"Unstoppable" von Actionspezialist Tony Scott, dem Bruder Ridley Scotts, ist bereits die fünfte Zusammenarbeit des Regisseurs mit seinem Lieblingsschauspieler Denzel Washington nach einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 2001, der allerdings in einem anderen Bundesstaat stattfand. In "Unstoppable" wird ein 4500 Tonnen schwerer Güterzug durch unglaublichen Leichtsinn eines Bahnbediensteten in Gang gesetzt und rast führerlos mit 120 km/h durch Pennsylvania. Besonders pikant: durch weiteren Leichtsinn wurde die Druckluftbremsanlage nicht angeschlossen; somit funktionieren auch automatisierte Bremssysteme nicht. Zu allem Überfluß ist der Güterzug auch noch mit Gefahrgut beladen, das hochgiftig und -entzündlich ist. So droht die Entgleisung des Zuges in einem dichtbesiedelten Gebiet mit Explosion und Vergiftung von Tausenden. Ein Bremsmanöver mit einer vor dem Zug positionierten Lok scheitert, nun ruhen alle Hoffnungen auf den Schultern von Barnes und Colson.. Scott gelang hier das Kunststück, ein Drehbuch mit bekanntem Ausgang zu einem spannenden Thriller zu verarbeiten. Das besondere an "Unstoppable" ist der Verkehrsweg Gleis, der große Alternativrouten unmöglich macht. Eigentlich eine Ausgangsbasis, die überraschende Wendungen ausschließt; trotz der Überraschungs- und Twistarmut weiß der Film gehörig Spannung aufzubauen und über die gesamte Länge zu halten. Natürlich muss über das eine oder andere Logikloch hinweg gesehen werden, aber das ist wohl bei den meisten Actionfilmen der Fall.
Bildtechnisch hat Tony Scott wie gewohnt sehr viel mit Stilmitteln gearbeitet; so ist das Bild farblich verfremdet und ab und an minimal unscharf. Als Bildfehler tritt anfangs dezentes Rauschen auf. Im Vergleich zu anderen seiner Filme wie "Domino" hält sich Scott hier aber angenehm zurück, obwohl der Anfang schlimmes befürchten ließ. Der Sound ist, obwohl "nur" DTS, unglaublich: direktionale Effekte en masse, ein über die Maßen eindrucksvoller Basseinsatz und höchste Dynamik. Lediglich die Dialoge wurden im direkten Vergleich etwas zu leise abgemischt. An Extras gibt es das übliche; das Gespräch zwischen Regisseur und Hauptdarstellern ist recht interessant.
Mein persönliches Fazit: ein weiterer routiniert inszenierter Thriller von Scott. Ankreiden kann man dem Film allenfalls seine Vorhersehbarkeit. Dennoch ist der Film äußerst spannend und unterhält auch mehrfach. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 07.10.12 um 18:08
/image/movie/ziemlich-beste-freunde--neu_klein.jpg
Mit "Ziemlich beste Freunde" gelang den beiden Regisseuren Eric Toledano und Olivier Nakache das Kunststück, ein so sensibles Thema wie die schwierige und komplizierte Pflege von Behinderten so leichtfüssig zu inszenieren, dass das Gesehen immer menschlich, dabei nie peinlich und abwertend wirkt. Die Geschichte des Immigranten Driss, der eigentlich nur die dritte von drei Unterschriften abholen will, um Stütze zu beziehen und den an den Rollstuhl gefesselten, vom Hals abwärts gelähmte Philip mit seiner Unverfrorenheit so amüsiert, dass er; ohne Ausbildung und Ahnung von Pflege, auf Probe angestellt wird ist anrührend menschlich und komisch zugleich: seine rührendsten Momente hat der Film, wenn Driss sein großes Herz offenbart und Philip ein Stück Lebensfreude zurück gibt, seine komischsten Momente zeigt er, wenn Driss quasi mit dem Holzhammer erlernt, welche Begleiterscheinungen die Behinderung mit sich bringt oder er sich darüber lustig macht (was zum Teil zwar makaber, aber dennoch saukomisch ist). Der Film ist zu Recht ein Hit geworden und hat die hohen Zuschauerzahlen definitiv nicht umsonst erzielt.
Nicht nur der Film ist ein Knaller, die Technik ist es auch. Das Bild ist grandios: die Schärfe ist klasse, so dass jedes einzelne Haar und jede Pore erkennbar ist. Die Farben sind natürlich, der Kontrast ist hoch und der Schwarzwert perfekt, außerdem ist das Bild schön plastisch.
Beim Sound darf man schon genrebedingt keine Wunder erwarten. Die Dialoge sind stets verständlich, zudem verfügt die Tonspur über eine angenehme, stets präsente Surroundkulisse. Der Bass kommt selten zum Einsatz, und Dynamiksprünge kommen auch kaum vor. In einem Film wie diesem wären Soundeffekte auch deplaziert.
Die schlichteste der Veröffentlichungen ist mit sehr wenigen Extras ausgestattet, wer mehr zum Film sehen will muss tiefer in die Tasche greifen und die Special oder Limited Edition kaufen. Die Scheibe hat ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein absoluter Volltreffer. Menschlich, leichtfüssig, ein wenig schwarzhumorig, dabei wirklich witzig und nie verletzend. Ein Must have. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 07.10.12 um 14:57
/image/movie/snow-white-and-the-huntsman-limited-steelbook-edition-extended-cut-blu-ray---digital-copy-neu_klein.jpg
Es war einmal, irgendwann im Mittelalter: die Mutter der Prinzessin Snow White stirbt, und unter seltsamen Umständen nimmt ziemlich schnell eine neue Frau ihren Platz ein. Gleich in der Hochzeitsnacht legt sie den König um, denn nur um den Thron ging es ihr; und die Prinzessin wird eingekerkert. Man weiß ja nie, ob man sie noch braucht. Doch als Erwachsene kommt Snow White frei und wird daraufhin permanent gejagt, denn sie ist Teil einer Prophezeiung.. Und der Rest ist (Märchen-) Geschichte.
Rupert Sanders brachte das schon häufig verfilmte Märchen der Gebrüder Grimm von Schneewittchen und den sieben Zwergen zeitgemäss aufgepeppt auf die Leinwand. Die erstaunlich düster gehaltene Mär beeindruckt durch tolle Kulissen, phantasievolle Kostüme und Effekte und ein paar nicht ganz so packende Schlachten. Der Look des Filmes ist hervorragend gelungen, lediglich die Feenwelt hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen. Getragen wird der Streifen eindeutig durch die unglaubliche Präsenz von Charlize Theron, gegen die sich eine etwas blutarm wirkende Krisen Stewart nur schwer behaupten kann. "Thor" Chris Hemsworth macht seine Sache ordentlich und muss langsam darauf achten nicht nur auf ähnliche Rollen festgelegt zu werden und Stereotypen zu entwickeln.
Technisch präsentiert sich die Scheibe hervorragend. Auf meiner Technik zeigte sich nicht der kleinste Bildfehler; vor allem waren Schwarzwert und Kontrast endlich mal wieder perfekt gewählt, so dass auch in dunklen Szenen jedes noch so kleine Detail erkennbar bleibt. Zudem ist das Bild außergewöhnlich plastisch. "Snow White and the Huntsman" bietet einen nahezu perfekten Transfer.
Auch tonal kann die Veröffentlichung überzeugen: auch ohne das Kürzel HD oder HR ist der Sound bombastisch. Eine stete Surroundkulisse ertönt aus den Rears, sehr schöne Wirkung erzielend bei Szenen in der Kirche oder in der Burg, aber auch bei den vielen Special Effects. Hinzu kommt noch ein außerordentlich präziser und nachdrücklicher Bass, der auch schon mal wie in der Rabenszene die Hosenbeine flattern lässt. Klasse.
Die Extras mit einer nicht allzu langen Lauflänge geben tiefere Einblicke in die Entstehung des Films, und das sehr gelungene Artwork des auch innen bedruckten Steelbooks rundet das Gesamtpaket ab.
Mein persönliches Fazit: ich für meinen Fall fand "Snow White and the Huntsman" recht gelungen. Der Film hätte vielleicht sogar noch ein Viertelstündchen länger sein können, um Ravenna und ihre Geschichte besser einzuführen. Und eins noch zum Thema Kristen Stewart (wohlgemerkt: ich habe noch nicht mal einen "Twilight"-Film gesehen): Gott, was wurde auf das Mädel eingeprügelt. Ok, sie hat mit dem Regisseur fremdgevögelt, na und? Milla Jovovich schmiss sich auch jedem ihrer Regisseure an den Hals bzw. ins Bett; und Kate Beckinsale ist am Set von "Underworld" auch mit fliegenden Fahnen von Michael Sheen zu Len Wiseman übergelaufen. So what!? Bemängeln kann man vielleicht, dass sie hier als "Schönste im ganzen Land" gelten soll. Hm, Ansichtssache, da hätte ich auch andere vorgezogen, aber das liegt im Auge des Betrachters. Darstellerisch allerdings macht sie ihre Sache ordentlich. Leider nicht mehr in dieser tragenden Rolle, aber sicher nicht weniger. "Snow White and the Huntsman" ist gelungen und technisch ein Sahnestückchen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 07.10.12 um 13:54
/image/movie/rest.jpg
Irgendwann, in der Zukunft: die Regierung eines fiktiven Staates ist zu dem Schluss gekommen, dass Emotionen die Wurzel allen Übels sind und die Menschheit durch Kriege bereits an den Rand der völligen Vernichtung gebracht haben. Und so wird die Einnahme eines Medikaments namens Prozium zur Pflicht, das zeitweise alle Gefühle unterdrückt. Zugleich werden alle Handlungen, Gegenstände und Kunstwerke verboten, die Emotionen auslösen können (ein kleiner geschichtlicher Vorgriff auf die späteren Machenschaften der Taliban), dies wird überwacht durch eine Spezialtruppe namens Kleriker. Doch es gibt im Untergrund eine Widerstandsbewegung..
"Equili brium" zeigt die Welt in der Zukunft im Rahmen einer düsteren Dystopie: die Überwachung durch den Staat ist allgegenwärtig, das Individuum dient lediglich dazu, sich in die Gemeinschaft einzubringen. Der Einzelne hat nur zu funktionieren, und aus Angst, die Macht zu verlieren unterdrückt der faschistoide Staat jegliche Persönlichkeitsentfaltung. Das ganze wurde eingebettet in faszinierende Kulissen und gewürzt mit sehenswerten "Gunkata"-Actionszenen, die seinerzeit wegweisend waren und immer noch faszinierend anzusehen sind. Christian Bales Wandel vom gefühllosen Killer zum Menschen mit Gewissen ist sehenswert; neben seiner darstellerischen Leistung überzeugen vor allem wie immer die von Sean Bean, Emily Watson und Taye Diggs.
"Equilibrium" wurde seinerzeit bei Indidern zum Geheimtipp und hat mittlerweile schon fast Kultstatus erlangt, ganz im Gegensatz zu Kurt Wimmers Folgegurke "Ultraviolet".
Wie Gonzo71 schon feststellte, ist zwar eine Steigerung zur DVD festzustellen, aber die bildliche Umsetzung ist nicht völlig gelungen und stellt somit nicht restlos zufrieden. Tatsächlich leidet die Schärfe ab und an, und vor allem in Hintergründen sind Details etwas schwammig und verwaschen. Da wäre wohl mehr gegangen. Dennoch ist der Transfer nicht schlecht.
Tonal wurde gegenüber der DVD nochmal ordentlich eine Schippe draufgelegt. Der Bass hat ordentlich Bums, die Dynamik passt und Surroundeffekte gibt es permanent. Insgesamt eine sehr gelungene Abmischung.
Die Extras wurden etwas stiefmütterlich behandelt, das dürfte an Bonusmaterial interessierten sauer aufstossen. Die Veröffentlichung hat ein Wendecover (Gott sei Dank mit dem alten DVD-Motiv).
Mein persönliches Fazit: "Equilibrium" ist schon jetzt, trotz oder vielleicht gerade wegen des seinerzeit geringen Budgets ein kleiner Klassiker. Den Film sollte man mindestens gesehen haben, für Genrefans ist der Besitz Pflicht. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 05.10.12 um 08:42
/image/movie/Cleanskin-Bis-zum-Anschlag_klein.jpg
Bei einem Attentat auf britische Offizielle werden nicht nur einige Agenten getötet, sondern auch Semtex gestohlen, mit dem anschließend weitere Anschläge mit vielen Opfern verübt werden. Der Agent Ewan, der selbst als Bodyguard das Attentat nicht verhindern konnte soll nun mit einem "Freibrief", d. h. mit Unterstützung, aber ohne Rückendeckung durch offizielle Stellen nicht nur weitere Anschläge verhindern, sondern gleichzeitig alle Spuren vom Semtex zurück zur Regierung verwischen. Koste es, was es wolle..
"Cleanskin" erzählt zwei parallel verlaufende Handlungsstränge: zum Einen den des im Afghanistan-Einsatz, aber auch im Zivilleben traumatisierten Agenten Ewan, patriotisch überzeugt von "seiner" Sache, die gleichzeitig Sache des Vaterlandes ist. Zum Anderen wird der Werdegang des politisch und ideologisch leicht manipulierbaren Ash vom Studenten zum radikal-islamistischen Terroristen gezeigt. "Cleanskin" zeigt zwar neutral, deshalb aber nicht weniger nachdrücklich und eindringlich, verurteilt indes nicht. Beide Seiten werden gleichermassen brutal und schuldig dargestellt, die Frage nach der Schuld wird weder gestellt noch beantwortet.
Alle Schauspieler zeigen hervorragende Leistungen, wobei drei Protagonisten herausragen: von Sean Beans Gesicht ist die Desillusioniertheit und innere Zerrissenheit stets abzulesen. Ebenfalls sehr überzeugend ist der Darsteller von Beans Gegner Ash, Abhin Galeya, der den zögerlichen, dennoch überzeugten islamistischen Eiferer toll mimt; unauffällig, aber nicht weniger einprägsam spielt Tuppence Middleton.
Technisch ist die Scheibe auf der Höhe der Zeit. Die vielen Totalen von London aus der Vogelperspektive sind schön scharf und perfekt kontrastiert. Die Farben wurden dem Klischee englischen Wetters entsprechend eher trist gehalten, so dominieren Grau- und Brauntöne. Die Grundschärfe ist weitestgehend auf hohem Niveau, und auch in dunklen Szenen bleiben Details sichtbar.
Tonal bleibt die Abmischung trotz DTS HD MA eher unauffällig, ohne große Mängel aufzuweisen. Dynamik und Bass sind ok in den Actionsequenzen, und eine dezente Räumlichkeit ist stets gegeben. Dennoch wirkt das ganze etwas unaufdringlich und unspektakulär.
Die Extras dieser Veröffentlichung sind lächerlich: lediglich ein Making of und ein Trailer sind grotesk wenig in der heutigen Zeit. Ein Wendecover hat meine Version nicht, dafür aber einen Pappschuber, allerdings mit FSK-Logo.
Mein persönliches Fazit: entgegen der Ansicht eines Kommentators ragt "Cleanskin" für mich deutlich aus der Masse der Post-9/11-Thriller heraus, denn er ergreift nicht Partei in einem Konflikt, der eigentlich gar keine Schuldigen oder Unschuldigen kennt, sondern nur Opfer. "Cleanskin" ist für mich nicht nur Empfehlung, sondern schon fast Geheimtipp. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 03.10.12 um 13:29
/image/movie/sherlock-holmes-2-spiel-im-schatten-neu_klein.jpg
Im Leben von Holmes und Watson hat sich einiges verändert: Watson steht kurz vor der Hochzeit und Holmes hat sich zurück gezogen, um allerlei obskure Tüfteleien und Selbstversuche vorzunehmen wie beispielsweise die Entwicklung eines "urbanen" Tarnanzuges, die Wirkungen von Formaldehyd als Getränk und von Schlafmangel als Folge des Kauens von Koka-Blättern. Doch schon bald sind die detektivischen Fähigkeiten beider wieder gefragt, denn der diabolische Professor Moriarty plant eine perfide Reihe von Attentaten und Sabotageakten, die die ganze Welt in den Abgrund zu reissen droht..
Guy Ritchie setzt in "Spiel im Schatten" da an, wo er im ersten Teil aufhörte: Sherlock Holmes wird erneut als skurriler Exzentriker mit Hang zu Drogen und Alkohol geschildert, kongenial ergänzt durch seinen etwas normaleren Partner Watson. Wieder wird der Zuschauer visuell auf die schnell ablaufenden, hervorragend choreographierten Kampfszenen vorbereitet, indem sie Holmes gedanklich "vorbereitet". Actionmässig wurde noch ordentlich draufgepackt, und gerade die Wechsel zwischen Echtzeit- und Slow Motion-Action fand ich visuell ungemein packend, vor allem die Verfolgung im Wald bei Heilbronn.
Bei der Technik dieser Bluray kann ich die eine oder andere Abwertung nicht ganz nachvollziehen. Natürlich ist das Bild relativ stark stilistisch verfremdet, aber das wirkt sich lediglich in den dunklen Szenen aus. Durch die kräftige Farbuntersaturierung fällt auch der Schwarzwert recht stark aus, dadurch gibt es oft nur geringe Detailzeichnung und wenig sichtbare Strukturen. Die Schärfe ist an sich fast immer hervorragend, in einigen wenigen Szenen sind Hintergründe unscharf. In hellen Szenen ist das Bild ungemein plastisch.
Die Tonspur spielt relativ unauffällig auf. Der DTS-Track ist zwar einigermassen räumlich, der Score luftig und den Action-Szenen rummst es ordentlich, aber den Höhen fehlt es etwas an Brillanz und ein wenig mehr Bass hätte es sein dürfen, aber das lässt sich am Subwoofer selbst regeln.
Als relativ uninteressiert an Extras schliesse ich mich der Masse an, die Veröffentlichung hat kein Wendecover verpasst bekommen.
Mein persönliches Fazit: "Spiel im Schatten" ist ein würdiger Nachfolger des ersten Filmes. Robert Downey Jr. verleiht seiner Figur erneut die vielen Skurrilitäten, die den Charakter so interessant und sehenswert machen. Perfekt ergänz durch Jude Law, macht schon das Schauspiel der beiden allein mit ihren Zwisten wie denen eines alten Ehepaares den Film sehenswert. Hinzu kommt noch gute Action mit kaum Leerlauf. Auf jeden Fall ein sehenswerter Film. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 29.09.12 um 12:08
/image/movie/men-in-black-3-3d---steelbook-blu-ray-3d-neu_klein.jpg
Boris, "die Bestie" (will nicht so genannt werden); Angehöriger einer Alien-Rasse mit Hang zu Gewalt und Völkermord; 1969 von K festgenommen und in einem Gefängnis auf dem Mond eingebuchtet, kommt frei. Immer noch etwas ungehalten ob der Tatsache, dass K ihm bei der Festnahme den Arm abschoß, will er Rache. Und so wird von allen Seiten etwas an der Zeit gedreht, was wiederum J in die Vergangenheit zwingt, um einiges zu verhindern und anderes zu verändern, um so die Zukunft in der erlebten Weise geschehen zu lassen..
Barry Sonnenfelds dritter MIB-Streich verfolgt das gleiche Erfolgsrezept wie die ersten beiden Filme: den ewig mürrischen K, den ewig labernden J, jede Menge abgefahrener Aliens und natürlich Action. Das drohte im Vorfeld natürlich, etwas ermüdend zu werden; dies konnte jedoch durch die 3D-Inszenierung besonders in den Action-Sequenzen kompensiert werden. Insgesamt ist "MIB 3" wieder ein kurzweiliger Spaß geworden, der mit dem einen oder anderen Brüller aufwartet (herrlich: die Obama-Anspielung "Mama, der Präsident hat meine Schoko-Milch getrunken!" Was hab´ ich gelacht.)
Technisch ist die Veröffentlichung mehr als in Ordnung. Für einen konvertierten 3D-Film sieht die räumliche Tiefenstaffelung in den meisten Szenen hervorragend aus, und einige Pop Outs sind wirklich gelungen (mein persönliches Highlight: die Spitze des Chrysler-Buildings während der Kamerafahrt nach oben). Dennoch tritt ab und an Ghosting auf, und den dunklen Anzügen der namensgebenden "Men in Black" fehlt oftmals jede erkennbare Struktur. Die Schärfe passt fast immer, lediglich in einigen eingefügten Green- und Bluescreen-Takes kommt es zu Schärfeunterschieden. Kontrast und Farbgebung sind tadellos.
Tonal ist die Scheibe in Ordnung, ohne Maßstäbe zu setzen. Gemessen an Ansprüchen, die man einen Blockbuster dieser Größenordnung haben darf, sind Bass, Dynamik und direktionalität "normal", ohne außerordentlich bemerkenswertes abzuliefern. An eine Abmischung wie die von "The Avengers" kommt die Tonspur von "MIB 3" nicht heran, kann aber mehr als zufriedenstellen.
Extras gibt es haufenweise; wie fast immer gefiel mir die Gag Reel am Besten. Die 2D-Fassung liegt mit bei. Das Steel sieht ein wenig gewöhnungsbedürftig aus: mit "MIB"-Schriftzügen mosaikartig gestaltet, erscheint es auf den ersten Blick nicht besonders ansehnlich; hält man es etwas weiter weg sieht es deutlich besser aus.
Mein persönliches Fazit: mit einem "Men in Black"-Film macht man kaum etwas falsch. Natürlich wird der Charme des ersten Filmes nicht mehr erreicht, aber bei welcher Filmserie gibt es keine Abnutzungserscheinungen? Der Film tut, was er soll und will: er unterhält. Und das tut er ohne Längen und teils saukomisch. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 27.09.12 um 07:38
/image/movie/mission-impossible---phantom-protokoll-blu-ray---dvd---digital-copy-neu_klein.jpg
Ethan Hunt rettet die Welt. Zum dritten Mal (in "Mission: Impossible", dem ersten Film musste er bekanntlich einen Maulwurf identifizieren) in Folge, und die Umstände sind immer gefährlicher geworden: im zweiten Film musste die Bedrohung durch chemische Kampfstoffe neutralisiert werden, im dritten die hochgefährliche "Hasenpfote" (weiß eigentlich jemand, was das sein sollte?) und jetzt will ein durchgeknallter Wissenschaftler einen Atomkrieg anzetteln (ich bin mal gespannt, wie man da bedrohungstechnisch im nächsten Teil noch eins draufsetzen will). Und so muss die amerikanische Antwort auf 007 nun mit einem winzigen Team und allerlei technischen Gimmicks, aber auch ohne Rückendeckung durch die eigene Regierung mit den Russen auf den Fersen (ich dachte, dieses Feindbild wäre passé?) wieder ´ran..
Auch bei "Ghost Protocol" wurde auf das bewährte Rezept gesetzt: Tom Cruise zeigt jede Menge atemberaubender Stunts an genialen Locations, dabei werden haufenweise faszinierende Gadgets eingesetzt und das alles wird gepaart mit jeder Menge spektakulärer Action. Ein Rezept, das auch dieses Mal aufgeht und 2 Stunden perfekte Popcorn-Unterhaltung bietet. Des weiteren wurde noch ein Eye Candy der besonderen Art eingesetzt: nein, nicht das Burj Khalifa, sondern Paula Patton. Schauspielerisch haut sie einen in diesem Film nicht gerade vom Hocker, aber das übersieht man gern und leicht..
Diese Bluray wurde vom Bluray-Magazin nicht umsonst als "Premium Bluray" eingestuft. Das Bild zeigt nicht die kleinste Schwäche. Die Schärfe ist stets überragend, das Bild ist ungemein plastisch, der Schwarzwert endlich mal wieder so gewählt, dass man im Dunklen auch kleine Muster gut erkennen kann. Der Kontrast ist ebenfalls super; das Bild gehört mit zum Besten, was momentan neu auf dem Markt ist.
Auf dieser Bluray liegt mal wieder (hört man nicht so oft) eine Dolby TrueHD-Tonspur vor, die exzellent abgemischt wurde. Jedes noch so kleine Geräusch wird präzise auf einzelnen Lautsprechern abgebildet und lässt sich genau orten. Der Score schwebt luftig im Raum, und das ganze wird untermalt von einem knorrigen Bass, der beispielsweise bei der Kreml-Szene das Wohnzimmer ordentlich durchschüttelt. Klasse!
Die Extras liegen allesamt in HD vor, besonders erwähnenswert finde ich die Dokumentation des Dubai-Stunts. Der Veröffentlichung wurde leider kein Wendecover verpasst.
Mein persönliches Fazit: der Name ist Programm. In der Reihe werden unmögliche Stories mit unmöglicher Action gezeigt. Popcorn-Actionkino at its best. Ich bin mal gespannt, ob Ethan irgendwann mal mit dem MI 6 zusammenarbeiten muss. Das wär doch mal was. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 23.09.12 um 12:34
/image/movie/contraband-2012-limited-steelbook-edition-blu-ray-und-digital-copy-neu_klein.jpg
Der Schwager von Chris verbockt einen Drogendeal, sein Leben wird durch die Auftraggeber bedroht: nun muss Chris, ehemals einer der gewieftesten Schmuggler New Orleans´ und mit Frau und Kindern glücklich im "Ruhestand", doch noch einen Coup landen, um seinem Bruder aus der Patsche zu helfen. Doch so einiges geht schief und die Zeit wird knapp, denn: Chris´ Familie gerät nun ins Visier der Gangster..
Baltasar Kormákur, einer der Hauptdarsteller des Thrillers "Reykjavik - Rotterdam", hat kurz entschlossen ein Remake seines eigenen Filmes für den amerikanischen Markt gedreht und durchaus einen respektablen Treffer gelandet. Ein wenig erinnert das Grundgerüst der Story an "Nur 60 Sekunden", verzichtet aber dankenswerterweise auf übermässigen Hollywood-Hochglanzschnickschn ack und besinnt sich auf das Wesentliche: die gelungen eindringliche Schilderung der Situation, in die die Familie gerät und die durchaus sehr spannend inszenierten Heist-Situationen. Im Gegensatz zu einigen Rezensenten empfand ich den Film sehr wohl als spannend, packend und fesselnd. Sieht man sich diesen Film an, wundert man sich dass Wahlberg bereits einen Oscar hat; Ribisi aber und Foster noch darauf warten.
An der Technik dieser Bluray gibt es kaum etwas auszusetzen. Das Bild ist die meiste Zeit sehr scharf und schön plastisch. Nur der Schwarzwert richtet ein wenig zuviel des Guten an, dadurch ist in den vielen dunklen Szenen ab und an wenig zu erkennen. Das allerdings ist gewollt und trägt viel zur düsteren Stimmung bei. Selten rauscht und körnt es im Dunklen.
Der Sound ist tadellos, vor allem während des Scores zu Beginn hat man einen Eindruck, als befände sich die Musik unter der Zimmerdecke, während der Rest der Geräuschkulisse deutlich darunter aus allen Surrounds tönt. Sehr schön, dazu kommt noch ordentlich Dynamik und Bass während der Actionszenen.
Die Extras sind eher gering im Umfang und auch nicht von besonderem Interesse. Das Steel ist geprägt; das Motiv sieht recht gut aus.
Mein persönliches Fazit: "Contraband" erzählt keine neue oder innovative Geschichte, variiert aber Bekanntes so geschickt, dass keinerlei Leerlauf und viel Spannung entsteht. Hat mir gut gefallen und landet sicher, mit zeitlichen Abständen, wieder mal im Player. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 22.09.12 um 13:18
/image/movie/texas-killing-fields---schreiendes-land-neu_klein.jpg
"Texas Killing Fields" handelt von zwei Cops und einer Polizistin, die mit einem der beiden einst verheiratet war. Alle drei versehen ihren Dienst in Texas, in dicht beeinander liegenden Distrikten. Als einer der Männer von der Ex-Frau des anderen um Unterstützung bei einem Mordfall gebeten wird, kommen die drei einer Mordserie auf die Spur, die bereits viele Opfer gefordert hat, und alle wurden in den namensgebenden "Texas Killing Fields" gefunden..
Mit diesem Film gibt Amy Canaan Mann, die Tochter des wohlbekannten und weltberühmten Regisseurs, ihren Einstand als Regisseurin und siehe da: sie hat das Zeug, das Erbe des Vaters anzutreten, wenngleich diese Fußstapfen noch einige Nummern zu groß sind. "Texas Killing fields" kann während der gesamten Laufzeit mit einer stets vage im Hintergrund dräuenden düsteren Atmosphäre punkten, im Storyverlauf allerdings verliert sich der Film etwas in der Schilderung von zwei parallelen Fällen, die nur wenig miteinander zu tun haben und so den Spannungsaufbau eher hindern. Der Cast ist gut gewählt; Sam Worthington und Jessica Chastain liefern eine gewohnt souveräne Performance ab, herausragend ist aber neben "Hit Girl" Chloe Grace Moretz vor allem Jeffrey Dean Morgan. Die Provinz von Texas wird hier, scheinbar fast ausnahmslos von sozial schwachen, primitiven, meist bewaffneten und trinkenden Hillbillies bevölkert, nicht eben lebenswert geschildert.
Wie die geschilderten Lebensumstände, so das Bild: triste Farben dominieren, hinzu kommt eine eigenwillige Kontrastierung. Wirklich scharf ist das Bild selten, dazu körnt und rauscht es in dunklen Szenen zum Teil sehr stark. Erstaunlich ist hingegen ab und an die wirklich beeindruckende Plastizität. Insgesamt betrachtet also Licht und Schatten.
Die Abmischung der Tonspur ist recht unauffällig, da kaum Actionszenen vorkommen. Die Dialoge sind stets gut verständlich und der Score ertönt schön räumlich aus allen Lautsprechern.
Die Extras fand ich etwas gering im Umfang, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: ein vielversprechender Debütfilm der Tochter von Michael Mann, allerdings noch mit deutlich Luft nach oben. Kann man sehen, muss man aber nicht. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 21.09.12 um 08:14
/image/movie/der-weisse-hai-limited-steelbook-edition-blu-ray-und-digital-copy-neu_klein.jpg
Amerikas Ostküste, in den 70ern: Sheriff Brody wird zum Fundort einer Frauenleiche gerufen, oder besser zu einem Teil einer Frauenleiche. Nach einer Weile erhärtet sich der Verdacht, dass die Frau einem Hai zum Opfer gefallen ist. Es kommt zu weiteren Opfern, doch um die Besucher des Badeortes nicht zu vergraulen negiert die Stadtverwaltung, dass ein menschenfressender Hai die Gewässer unsicher macht. Erst nach einer Weile erhält Chief Brody den Auftrag, sich mit dem Haijäger Quint und dem Meeresbiologen Hooper auf die Jagd zu machen, doch das Biest ist clever..
"Jaws", die Verfilmung eines Romans von Peter Benchley und einer der frühen Filme von Steven Spielberg, gilt als erster Blockbuster überhaupt und ist auch nach fast vierzig Jahren immer noch ein ungemein spannender Tierhorror-Thriller, der in seiner Inszenierung kein bisschen angestaubt ist. Die Tatsache, dass der Hai erst spät zu sehen ist in Verbindung mit einem der einprägsamsten Scores der Filmgeschichte mit ungeheurem Wiedererkennungswert erhöht die Spannungskurve erheblich.
Bei der Restaurierung des Bildes wurde erstaunliches geleistet. Der Transfer leistet sich kaum Schwächen und muss sich hinter aktuellen Produktionen kaum verstecken. Im Gegenteil: da Spielberg kaum mit Stilmitteln arbeitete, ist das Bild vollkommen frei von jeglicher Unnatürlichkeit und erstrahlt in vollem Glanze und mit natürlichen Farben. Einige Spuren hat die Zeit dennoch hinterlassen: die eine oder andere Szene wirkt minimal milchig; und Szenen in der Dämmerung wirken unscharf. All das ist jedoch verschwindend gering und schmälert den insgesamt hervorragenden Bildeindruck kaum.
Auch tonal wurde bei dieser Veröffentlichung ganze Arbeit geleistet. Die Tonspuren sind allesamt annähernd auf der Höhe der Zeit, besonders zu erwähnen ist die DTS HD MA-Tonspur im Originalton. Hier passt alles: Räumlichkeit, Dynamik und Bassdruck sind mehr als zufriedenstellend.
Sehr gelungen und umfangreich finde ich die Extras, besonders interessant war für mich die Dokumentation des Aufwandes, der bei der Restaurierung betrieben wurde.
Für mich unverständlich ist, dass das Steel; vorne mit einem der Motive der Original-Filmplakate bedruckt, hinten leer bleibt; das wirkt ein wenig lieb- und schmucklos. Komischerweise wird die Schlichtheit hier gelobt, während auf ein ähnlich schlichtes (bzw. noch schlichteres) Steel bei "The Avengers" nicht wenig eingeprügelt wird.
Mein persönliches Fazit: "Jaws" hat (leider, muss man sagen) nicht unerheblich zum schlechten Ruf von Haien, besonders natürlich zum Ruf des Großen Weissen, beigetragen und ihm das Klischee des mordgierigen und blutrünstigen Killers nachhaltig angeheftet. Mittlerweile vom Aussterben bedroht, hat der Film nicht eben dazu beigetragen, dass der Mensch allzu sehr auf den Arterhalt erpicht ist. Mich hat der Film immerhin so glaubwürdig und nachhaltig beeinflußt, dass ich erst wieder mit 25 weiter als bis Knöcheltiefe ins Meer gegangen bin. "Der weiße Hai" ist ein zeitloser Klassiker, der als Thriller Maßstäbe setzt und auch in weiteren 40 Jahren keinerlei Wirkung einbüßen wird. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 18.09.12 um 10:37
/image/movie/hell---die-sonne-wird-euch-verbrennen-neu_klein.jpg
2016: der Klimawandel ist ein wenig schneller eingetreten als von den Wissenschaftler voraus gesehen, und Deutschland ist eine Wüste. Durch die extrem verstärkte Sonnenstrahlung ist die Vegetation verdorrt, Trinkwasser rar und Menschen und Nutzvieh größtenteils gestorben. Angeblich aber regnet es über der Baumgrenze in den Bergen, und so sind Marie, ihre Schwester Leonie und Philipp auf dem Weg dorthin, um zu überleben. Unterwegs gabeln sie noch Tom auf, der zunächst versucht, sie auszurauben. Doch auf ihrer Reise müssen sie erfahren, dass der Mensch auch nur ein Tier ist, wenn es um seine Existenz geht..
Tim Fehlbaum (bei dessen jugendlichem Aussehen man sich fragt, ob seine Mutter überhaupt weiß, was der Kerl so treibt) legt einen deutschen Genre-Vertreter vor, der sich vor seiner internationalen Konkurrenz in keinster Weise verstecken muss. "Hell" baut eine intensive Atmosphäre auf, die von Anbeginn packt und auch ohne große Action ungemein fesselt. Obwohl der Film kaum eingeleitet wird, stellen sich Fragen zum Hintergrund nicht, denn schnell wird klar, welche Art von Geschichte hier erzählt wird; das Endzeit-Szenario ist nur das Grundgerüst. Zudem bietet "Hell" schon ob seiner Lauflänge kaum Längen.
Beim Bild täuschen die angewandten Stilmittel ein wenig darüber hinweg, dass das Bild eigentlich hervorragend ist. Erst am Schluss treten einige Takes auf, die die volle Schärfe und die Plastizität zeigen; vorher wird zur Betonung der ständigen Helligkeit und als Gegensatz der Nacht stark mit dem Kontrast gespielt.
Auch der Ton kann restlos überzeugen. In den wenigen Action-Sequenzen ist die Dynamik und der Bass mehr als ordentlich; und auch die direktionalen Effekte können überzeugen. Die Dialoge sind stets einwandfrei verständlich.
Die Extras sind nicht nur wenig umfangreich, sondern auch noch dominiert von Eigenlob. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: also, ich fand den ziemlich gut. Am Ehesten ist "Hell" mit "The Book of Eli" vergleichbar und macht das, was "The Book of Eli" falsch macht richtig: eine glaubwürdige "Heldin" statt einem Super-Blinden, ebenfalls eine glaubwürdige Story und kein Stück religiöses, pseudo-intellektuelles Geschwafel. Ich kann den Film nur empfehlen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 15.09.12 um 11:50
/image/movie/lockout-2012-neu_klein.jpg
2079: CIA-Agent Snow wird gelinkt, er soll seinen Partner erschossen haben. Er wird ohne große Verhandlung zu 30 Jahren verknackt, und zwar in MS 1, einem Versuchsgefängnis in einem erdnahen Orbit, in dem zur Zeit 500 Versuchsgefangene einsitzen. Zeitgleich besucht die Tochter des Präsidenten die Anstalt, um die Folgen der Haft mit den kälteschlafähnlichen Bedingungen für eine humanitäre Gesellschaft zu eroieren. Es kommt, was kommen muss: die Häftlinge brechen aus, die Tochter sitzt fest und nur einer kann sie retten: Snow..
Klingt bekannt, nicht wahr? Ist es auch: "Lockout" orientiert sich relativ genau am Grundplot von "Escape from New York", besser bekannt als "Die Klapperschlange", dem legendären Thriller von John Carpenter mit Kurt Russels genialster Rolle. Das ganze wurde zeitgemäss aufgepeppt und ins All verlegt, statt des Präsidenten muss seine Tochter gerettet werden, der Held ist nicht nur ein wenig muskulöser und noch viel cooler, sondern deutlich gesprächiger als Snake Plissken. Im Gegensatz zu "Die Klapperschlange" wurde viel mit zynischen Onelinern gearbeitet, die; vor allem durch Snow geäußert; immer wieder für Lacher sorgen.
Das Bild dieser französischen Produktion ist wie bei fast allen jüngeren französischen Produktionen tadellos. Sehr selten stellen sich Unachtsamkeiten beim Fokussieren ein, was zu dezenten Unschärfen in Bildhintergründen führt. Der Schwarzwert ist super und führt mit dem starken Kontrast ab und an dazu, dass Details in schwarzen Flächen untergehen. Dennoch ein tolles, HD-würdiges Bild. Einige Special Effects wie die Verfolgungsjagd zu Beginn und die eine oder andere Szene im All wirken etwas billig, hier wirkt sich wohl das begrenzte Budget aus. Das gibt gerade noch so 5 Punkte.
Der Sound ist ohne Fehl und Tadel; die Surroundkulisse ist hervorragend. Sehr schön abgestimmt beispielsweise werden die Warnungen innerhalb der Raumstation schön auf die Backsurrounds projiziert. Der Bass ist etwas schlank, hier wäre ein bisschen mehr Nachdruck bei Schüssen wünschenswert gewesen.
Die Extras beinhalten das übliche. Die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Lockout" ist tatsächlich wie "Die Klapperschlange" im All. Allerdings fehlt dem Film jener pessimistische Tenor, der "Die Klapperschlange" zum Ende hin zu etwas besonderem macht, denn im Gegensatz zu Snow ist Plissken ein desillusionierter, gebrochener Held, dem Schicksale außer dem eigenen gleichgültig sind. Snow hingegen ist einer von den Guten. "Lockout" ist kein düsterer Action-Thriller wie sein Vorbild, sondern ein reiner Spaß-Actioner. Über das eine oder andere Logikloch, vor allem zum Ende hin, kann wohlwollend hinweg gesehen werden, denn eins ist sicher: der Film macht tatsächlich einen Heidenspaß. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 09.09.12 um 17:20
/image/movie/the-tree-of-life-neu_klein.jpg
Terrence Malicks "The Tree of Life", ob zu Recht oder zu Unrecht in Cannes mit der goldenen Palme geehrt sei dahingestellt, hat mich sehr gefordert. Normalerweise beginne ich meine Bewertungen mit einer kurzen Schilderung der Story, das allein ist hier schon schwierig. Vordergründig das Leiden eines Sohnes unter seinem strengen Vater darstellend zeigt "The Tree of Life" Werden und Vergehen, Geburt und Dahinscheiden, eben den Gang des Lebens und die Auswirkungen auf die weiterlebenden.
Die erste Hälfte des Films schien mir wie ein Potpourri aus "Planet Erde" und "Life", allerdings mit für mich oft nervigem Tenor aus dem Off, der für mich in "The Thin Red Line" wesentlich passender war untermalt mit ähnlichen orchestralen Sphärenklängen oder auch klassischer Opernmusik. Das wäre für einen Kurs in transzendentaler Mediation und Hypnosetechniken perfekt, in der Klangmuschel sitzend; für einen Film war es mir schlicht zu betäubend. Als ab der Mitte dann wieder Handlung einsetzte und ich aus der Trance erwachte, war bei mir der Point of no return bereits überschritten und es hieß: Augen zu (oder vielmehr: angestrengt geöffnet lassend)und durch..
Technisch lässt sich wie wie bei Malicks "The Thin Red Line" kaum etwas aussetzen.
Das Bild zeigt fast keine Fehler, alle Parameter stimmen.
Auch tonal wurden alle Register gezogen, vor allem der fast permanent ertönende Score dringt von allen Seiten in die Gehörgänge ein.
Man möge mir verzeihen, dass mir zum Ansehen der Extras bereits die Puste ausgegangen war.
Mein persönliches Fazit: ich gucke mir durchaus auch mal gern sehr anspruchsvolles Kino an. Hier hat der Anspruch wohl zu etwas Überambitioniertheit geführt. Alle Filmkunstliebhaber und Cineasten mögen mich von mir aus mit roten Daumen zuhauf abstrafen, aber hierfür bin ich wahrscheinlich zu stumpf und fand kaum Zugang. Die Bildsprache ist zwar unglaublich stark und erzeugt eine beinahe schon meditative Sogwirkung, sowas allerdings kann ich auch in den guten genannten Dokumentationen sehen; dazu muss ich mir keinen Spielfilm antun. Zudem wurde durch den philosophisch-religiös angehauchten Off-Kommentar einiges wieder zerstört, was vielen möglicherweise gänzlich gegenteilig vorgekommen sein mag. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 08.09.12 um 11:38
/image/movie/the-grey---unter-woelfen-neu_klein.jpg
John Ottway, als Jäger einer Ölbohrgesellschaft in Alaska angestellt, fliegt mit anderen Arbeitern aus der Wildnis zurück nach Anchorage, als das undenkbare passiert: das Flugzeug stürzt mitten in den Weiten Alaskas ab, weitab von jeder Zivilisation. Nur sieben überleben den Absturz, und fortan hat die kleine Gruppe nicht nur permanent gegen die Widrigkeiten der rauhen Natur zu kämpfen mit waagerechtem Schneefall, Temperaturen um 30 Grad unter Null und dem Mangel an Nahrung. Denn das Flugzeug ist direkt vor die Haustür des Jagdreviers eines Wolfsrudels gestürzt, und besagte Wölfe machen sich nun auf die Jagd..
Joe Carnahan ("Narc", hierzulande leider noch nicht auf BD erschienen, glaube ich) hat mit "The Grey" das Genre gewechselt: der Regisseur legt hier einen packenden Survival-Thriller vor, der trotz bisweilen kurzzeitig verlangsamter Erzählweise ungemein packt und gehörig Atmosphäre aufzubauen versteht. Die Spannung ergibt sich nicht ausschließlich aus der Bedrohung durch die Wölfe, die man selten wirklich sieht und mit denen einige ordentlich überraschende und schockierende Effekte gelingen, sondern auch aus den manchmal unverständlichen, aus der Verzweiflung heraus geborenen Verhaltensweisen einzelner Protagonisten.
Technisch war ich die erste Hälfte des Films über vom Bild ziemlich enttäuscht. Neben omnipräsentem Korn und permanenten Rauschen fiel vor allem die ständige leichte Unschärfe auf, die ungemein störte. Auch der Kontrast ließ im ersten Drittel zu wünschen übrig. Da gerade in der ersten Hälfte vieles in Schlechtwetterperioden spielte, war das aber zu verschmerzen. Ab etwa der Mitte des Films besserte sich das Bld deutlich und zeigte in einigen Einstellungen, dass das Quellmaterial eigentlich tadellos gewesen wäre. Das gibt gerade noch so vier Punkte.
Tonal kann die Abmischung vor allem beim unheimlichen Geheul der Wölfe mit ordentlich Räumlichkeit punkten; hier werden sehr schön alle Lautsprecher angesteuert. Dass die Wölfe an der Lautstärke gemessen etwa vier Meter lang und 600 kg schwer sein hätten müssen, ist einerlei, es unterstützt den Effekt nachhaltig. Auch beim Sauwetter ist man mittendrin statt nur dabei. Insgesamt eine tolle Tonspur.
An Extras gibt es da normale Mass in Umfang und Ausstattung, die BD verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: da kann Jack London nicht gegen anstinken. Spannend, atmosphärisch und ein bisschen brutal, da lässt sich das eine oder andere Logikloch verschmerzen. Hier kann ich eine vorbehaltlose Kaufempfehlung aussprechen. Hat mir sehr gut gefallen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 08.09.12 um 11:33
/image/movie/the-avengers-3d-limited-steelbook-edition-blu-ray-3d---blu-ray---bonus-blu-ray-blu-ray-de_klein.jpg
Der Tesseract, eine schier unerschöpfliche, von den Nazis seinerzeit genutzte okkulte oder auch paranormale Energiequelle war mit Captain America bei der Vernichtung von Red Skull verschwunden. Nachdem beide von Iron Man aka Tony Stark geborgen wurden, versuchen nun Wissenschaftler, das Artefakt zur alternativen Energiegewinnung zu nutzen. Doch Loki, Thors Bruder hat andere Pläne: gegen den Tesseract als Preis wird er durch die Chitauri unterstützt und will die Erde unterwerfen. Und so muss das auf Eis gelegte "Avengers"-Programm reaktivert werden, um den Planeten vor der Invasion zu schützen ...

Joss Whedon hatte seinerzeit mit "Serenity" bereits bewiesen, dass er nicht nur tolle Science Fiction-Actioner inszenieren kann, sondern diese mit augenzwinkerndem Witz zu würzen versteht. Und so war wohl kaum ein besserer Regisseur als er für die von Fans lang erwartete Verfilmung der Marvel-Comics zu finden, allenfalls noch John Favreau, den Regisseur von "Iron Man" oder Gore Verbinski hätte ich mir vorstellen können. "The Avengers" hat wirklich alles, was man von einem Action-Blockbuster erwartet: schillernde Persönlichkeiten, Dialoge, die manchmal schon fast an Screwball-Komödien erinnern, enorme Schauwerte mit teils atemberaubenden visuellen Effekten und nahezu pausenlose, aber nie unübersichtliche Action. Tatsächlich ist für mich persönlich "The Avengers" eine der besten Comic-Verfilmungen überhaupt und in einer Reihe mit "Iron Man".
Eine Tiefe wie "The Dark Knight", oder "Watchmen" indes erreicht der Film nie. Das macht aber nichts, denn der Zweck ist ein anderer: Unterhaltung auf höchstem, wenn auch anderem Niveau. "The Avengers" ist Blockbuster-Popcornkino at its Best.

Audiovisuell wird mit dieser Veröffentlichung feinstes Augen- und Ohrenfutter geboten, wobei bei der 3D-Fassung Abstriche gemacht werden müssen. Während wie von anderen Rezensenten beschrieben die 2D-Fassung ohne Fehl und Tadel ist, wirkt sich in der 3D-Fassung der phantastische Schwarzwert zuweilen negativ aus: so werden Strukturen in dunklen Flächen oftmals verschluckt. Durch die Regelung des Kontrastes träte eigentlich Besserung ein, dann allerdings leidet naturgemäss wiederum der Schwarzwert. Den Rest erledigt dann die Abdunkelung durch die Shutterbrillen. All das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn die 3D-Fassung liefert ein Bild, dass höchste Weihen verdient: keinerlei Ghosting, keine Doppelkonturen, alle Bildhintergründe sind stets perfekt scharf. Das Bild bietet bis auf ein Mal keine Pop Outs, sondern eine hervorragende Tiefenstaffelung. Diese Scheibe straft all diejenigen Lügen, die konvertiertes 3D per se ablehnen. An "Avatar" kommt diese Verfilmung aus den genannten Gründen nicht ganz heran, deshalb vier Punkte. Stünde eine Bewertungsmöglichkeit mit einer feineren Skalierung zur Verfügung, würde ich 4,5 geben.

Der Sound steht dem Bild qualitativ in nichts nach. Die verlustbehaftete DTS HD HR 7.1-Tonspur ist perfekt abgemischt und beliefert alle Surrounds permanent mit Signalen, so dass man auch in ruhigeren Szenen stets von Geräuschen umgeben ist. Die Dialoge sind auch im größten Gewühl immer verständlich; Stimmen und Geräusche sind genau ortbar und das ganze wird begleitet von einem enorm druckvollen, aber stets konturierten Bass, der immer ordentlich Bums hat und dennoch nie aufdringlich wirkt.

Die etwa 120 Minuten Extras reichen mir persönlich völlig, besonders gelungen finde ich die Pannen beim Dreh. Zusätzlich befindet sich noch der Film als 2D-Fassung in der Box. Das Steel finde ich in seiner Schlichtheit äußerst gelungen; es ist geprägt, hochglänzend und innen ebenfalls mit Bildern versehen.
Mein persönliches Fazit: "The Avengers" ist, vor allem in 3D, ein Oberknaller und zu Recht bereits im Vorfeld als eines der Blu-ray-Highlights des Jahres 2012 erwartet worden. Neben einem wirklich höchst unterhaltsamen, vergnüglichen Film erwartet den Filmfreund zudem ein audiovisuelles Vergnügen der Extraklasse. Ob "The Avengers" nun geschnitten ist, ist mir bei der angegebenen Schnittlänge von 2 Sekunden völlig gleichgültig, ebenfalls ist mir egal, ob ich nun Blut an einer Speerspitze zu sehen bekomme oder nicht. Dieses Schnittchen ist verschmerzbar; und Prinzipienreitern entgeht wirklich etwas, wenn sie wegen dieser Marginalie den Film auslassen. Ich hoffe, dass alle User im Besitz von 3D-Equipment mit dieser Bewertung ein wenig mehr anfangen können als mit Statements aus vorangegangenen Bewertungen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 07.09.12 um 19:38
/image/movie/Crazy-Stupid-Love_klein.jpg
Cal, Mittvierziger, wird für ihn völlig überraschend von seiner Ehefrau abserviert. Als er sich die folgenden Tage in einer Bar betrinkt und jeden, besonders aber den Womanizer Jacob mit seiner Leidensgeschichte nervt, nimmt dieser sich seiner an und krempelt sein Leben gehörig um. Und so reisst Cal nun selbst wie Jacob Frauen am laufenden Band auf, während Jacob sich in die andere Richtung entwickelt..
Glen Ficarra und John Requa legen eine Erwachsenenkomödie vor, mit der wohl alle Grown ups jenseits der vierzig in irgendeiner Form konform gehen: da gibt es die ehemüden Gatten und Gattinen, lebensältere Männer, die den zweiten Frühling erleben (wollen) und den jungen, wilden Coolen hinterher streben, liebestolle Teenager usw., und jeder ist in jemanden der anderen Familie teils unglücklich verliebt. "Crazy, stupid, love" ist völlig natürlich ohne überzogenen Humor gehalten und bietet jede Menge witzige Dialoge, vor allem natürlich zwischen Steve Carell und Ryan Gosling, der wieder mit seiner ungeheuren Ausstrahlung überzeugt.
Das Bild der Bluray bietet über weite Strecken ein mehr als ordentliches HD-Bild mit guter Plastizität. Der Kontrast ist zumindest in den Barszenen zu stark, so dass nicht alle Details sichtbar sind; und die Schärfe könnte besser sein. Insgesamt betrachtet ist das Bild noch gut.
Der Sound der Bluray ist wie in den meisten Komödien ohne Krawall eher unauffällig. Der Score erfüllt das Wohnzimmer schön räumlich und voluminös; während der Rest der Soundkulisse hauptsächlich aus Dialogen besteht und relativ verhalten bleibt. Auf den Rears spielt sich naturgemäss eher wenig ab; und Dynamik und Bass bleiben unterfordert.
Extras liegen auf dieser Veröffentlichung recht umfangreich vor, besonders zu erwähnen sind die Specials und Interviews mit Carell und Gosling. Beide zeigen, dass die Chemie zwischen ihnen passt, was ungemein zur Atmosphäre und Stimmung im Film beiträgt. Die BD hat kein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: "Crazy, stupid, love" ist ein stargespicktes Feelgood-Movie in bester Tradition. Besonders Publikum jenseits der dreissig wird sein Vergnügen daran finden, bei mir wird die Scheibe des öfteren im Player landen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 04.09.12 um 17:36
/image/movie/die-tribute-von-panem---the-hunger-games-special-edition-neu_klein.jpg
In gar nicht so ferner Zukunft: das uns bekannte Amerika wurde durch Kriege zerstört, und aus den Trümmern wurde Panem erschaffen, ein totalitärer, faschistoider Staat mit Capitol als Mittelpunkt und zwölf Distrikten, von denen jeder auf einen bestimmten Rohstoff oder ein Produkt spezialisiert ist. Vor über 70 Jahren kam es zu einem Aufstand gegen das Regime, der blutig niedergeschlagen wurde, seitdem müssen die Distrikte jedes Jahr zwei "Tribute" stellen, je einen Jungen und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren, um sie in einem abgegrenzten Gelände bis zum Tod gegeneinander kämpfen zu lassen. Und nur einer darf überleben..
Mit "Die Tribute von Panem" verfilmte Gary Ross das erste Buch der Trilogie von Suzanne Collins. Die gar nicht so weit hergeholte Dystopie spinnt verschiedene Fäden zusammen und lässt das Ergebnis durch die Unterhaltungen zwischen Donald Sutherland und Wes Bentley in ihrer verqueren Logik durchaus nachvollziehbar erscheinen: ähnlich wie in Beispielen historischer Staaten mit totalitären Systemen (das III. Reich mit seinen Veranstaltungen, Rom mit seinen Spielen) wird das ausgebeutete Volk durch Entertainment manipuliert, um es von Missständen abzulenken. Auch Medienschelte ist nicht nur unterschwellig spürbar, sondern allgegenwärtig. Gleichsam Gleichnis wie auch Action-Film, vermag "Die Tribute von Panem" intelligent zu unterhalten; wer allerdings die Bücher nicht kennt, wird zu Beginn nur dürftig über einige Texttafeln in das Wesentliche eingeführt, vieles ergibt sich später aus dem Verlauf der Handlung. Parallelen zu "The Running Man" vermag ich nicht zu erkennen, erst recht nicht zu "Die Truman Show"; recht deutlich wurde hier der Grundplot von "Battle Royale" variiert.
Das Bild der Bluray ist schlicht und ergreifend fehlerfrei und hervorragend, wie es sich für eine moderne Blockbuster-Produktion gehört. Die Schärfe ist stets phantastisch, der Kontrast ist stets perfekt gewählt, und auch in den wenigen stilistisch verfremdeten Szenen bleiben alle Details sichtbar. Während in den Distrikten Grau-, Grün- und Brauntöne dominieren, wird die Abgrenzung zum Kapitol und zur gelangweilten Elite durch die lebhafte Farbgebung, die außergewöhnliche Architektur und die phantasievolle Kostümierung betont.
Auch tonal kann die Veröffentlichung punkten: die DTS-HD MA-Spur ist wunderbar räumlich, verfügt über wohldosierten Bass an den richtigen Stellen und zeigt perfekte Dynamiksprünge.
Extras liegen überdurchschnittlich viele vor, die Veröffentlichung verfügt über einen Pappschuber und ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: na also. Blockbuster- bzw. Popcorn-Kino und Anspruch schliessen sich per se nicht von Vornherein aus. "Die Tribute von Panem" ist intelligentes Unterhaltungskino, das nach dem Sehen nicht sofort wieder in Vergessenheit gerät, sondern in Erinnerung bleibt. Bitte mehr davon. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 01.09.12 um 12:18
/image/movie/metropia-2009-limited-steelbook-edition-neu_klein.jpg
2024: der Konzern "Trexx" hat Europas U-Bahnen zusammengeführt, verbunden und so ein den ganzen Kontinent verbindendes Verkehrsnetz geschaffen. Call Center-Mitarbeiter Roger, einer der wenigen, der die U-Bahn nicht nutzt und statt dessen Fahrrad fährt, hört eines Tages Stimmen in seinem Kopf und glaubt zunächst, den Verstand zu verlieren. Erst als er seine Traumfrau Nina, eine Darstellerin der Shampoo-Werbung für "Dangst" mehr oder minder stalkt, finden sich immer mehr passende Puzzleteilchen, und Nina, Dangst und die Stimmen in seinem Kopf gehören dazu..
Tarik Saleh legt mit "Metropia" tatsächlich, wie Ares schon feststellte, einen äußerst speziellen Animationsfilm vor, der so ganz und gar aus der Art schlägt. Im Prinzip stellt der Film eine interessante Variante des Orwell´schen "1984"-Themas dar und präsentiert die Gleichschaltung der Masse und die Überwachung des Einzelnen auf einem anderen Level. In seiner Optik wie auch inszenatorisch ist "Metropia" gewöhnungsbedürftig und sicher nichts für die breite Masse, als Werk in seiner visuellen Gestaltung jedoch nahezu einzigartig und schon aus diesem Grund sehenswert.
Das Bild fordert, wie Masterbiji schon feststellte, auch modernen und hochwertigen Fernsehern einiges ab. Zunächst soffen durch den enormen Schwarzwert in Verbindung mit dem etwas eigenartig gewählten Kontrast einige Details ab; erst durch Anwahl des Modus "Dynamik" konnte die Bluray unter Beweis stellen, dass das Bild an sich hervorragend ist. Gelegentliche Unschärfen, vor allem in Hintergründen sind allesamt bewusst eingesetzte Stilmittel und sollten deshalb nicht zu einer Abwertung führen. Die Farbgebung ist dem Zukunftsszenario entsprechend trist, hier dominieren Grau- und Brauntöne; lediglich in der Unterhaltungsshow werden lebendige Farben zum Vortäuschen der heilen Welt verwendet.
Die Abmischung der Tonspur ist bemerkenswert: hier wird oft mit verschiedenen Lautstärken jongliert, die dem Geschehen auf dem Bildschirm immer überraschende Impulse hinzufügen. Zudem werden immer wieder beeindruckende Soundeffekte beigemischt, die Räumlichkeit ist ebenfalls überdurchschnittlich.
Die Extras umfassen das übliche, der Umfang geht in Ordnung.
Das Steelbook sieht schick und hochwertig aus, außerdem ist es auf der Innenseite mit weiteren Motiven versehen.
Mein persönliches Fazit: big brother is watching you.. "Metropia" kann durchaus als positive Überraschung angesehen werden. Die düstere Dystopie lässt den Zuschauer zu Beginn in völliger Unklarheit über das weitere Geschehen, erst nach und nach kommt es zu einer unvermuteten Auflösung. Jedoch muss erwähnt werden, dass die sperrige, etwas strange und ziemlich abgefahrene Inszenierung sicher nicht jedermanns Sache ist; Zweifler sollten sich den Film erstmal leihen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 31.08.12 um 15:08
/image/movie/I-saw-the-Devil_klein.jpg
Der Serienmörder Kyung-chul, der mit Vorliebe junge, hübsche Frauen auf bestialische Art und Weise ermordet, macht einen Fehler: er tötet die Tochter des Polizeipräsidenten. Ihr Verlobter, der Geheimagent Soo-hyun, schwört Rache und gelobt, den Mörder auf die gleiche Art und Weise umzubringen. Soo-hyun "arbeitet" zunächst alle in Frage kommenden Verdächtigen ab, und als Kyung-chul mehr und mehr in die Enge getrieben wird, tötet er nicht nur wahllos, sondern zeigt auch, dass er mehr als ein As im Ärmel hat..
Kim Ji-Woon (" A Bittersweet Life") vereint in "I saw the devil" zwei der erfolgreichsten Schauspieler Südkoreas und inszeniert die beiden als erbitterte und ebenbürtige Gegner in einem perfiden Psycho-Spiel. Die Frage, die am Ende unbeantwortet bleibt ist: wer ist der größere Psychopath? Der brutale, skrupellose Serienkiller ohne Gewissen oder der Rächer, dessen einzige Emotion neben der Trauer noch Hass ist?
Vielfach wurde "I saw the devil" mit anderen Genre-Größen wie "Se7en" verglichen; diesem Vergleich hält der Film meines Erachtens nicht stand. Obschon sich der Regisseur gleich zu Beginn ein wenig zynisch vor "Se7en" verneigt, gelingt es ihm nicht, ähnlich Atmosphäre aufzubauen. Zudem nutzt der Film explizite Gewaltdarstellungen oft um ihrer selbst willen und verhüllt dabei manchmal, manchmal zeigt er zuviel. Das Duell zwischen Choi Min-Sik und Lee Byeong-Hyeon ist dennoch äußerst sehenswert.
Technisch ist die Veröffentlichung wie zuletzt "The Man from Nowhere" absolute Spitzenklasse.
Das Bild weist keinerlei Fehler auf, es ist plastisch, jederzeit scharf und perfekt kontrastiert. Ohne Wenn und Aber Referenz.
Auch der Sound ist über jeden Zweifel erhaben: die DTS HD-MA Tonspur ist wunderbar räumlich und an den richtigen Stellen dynamisch und bassstark. Klasse.
Die Extras sind ein wenig spärlich.
Mein persönliches Fazit: in manchen Foren wird "I saw the devil" ein wenig zu sehr in den Himmel gehoben. Gut ist der Film allemal, allerdings fehlt mir ein wenig die atmosphärische Grundstimmung, die gerade Filme wie "Se7en" so außerordentlich macht. Dennoch ein mehr als würdiger Vertreter im Genre der Serienkiller-Thriller und wieder ein sehr guter Film aus Südkorea. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 29.08.12 um 18:09
/image/movie/the-hunter-2011-neu_klein.jpg
Martin David; mindestens ein professioneller Jäger, vielleicht aber auch Söldner, wird von dem Biotechnologie-Konzern RedLeaf angeheuert, um einen legendären, vermutlich ausgestorbenen tasmanischen Tiger zu finden: das Tier sondert ein Gift ab, an dem der Konzern interessiert ist; und so soll David Proben von Haut und Gewebe überbringen. Vor Ort stellt er fest, dass der Ehemann seiner Wirtin ebenfalls nach dem Tiger suchte und spurlos verschwand. Bei seiner eigenen Suche kommt er nach und nach einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur..
Daniel Nettheim legt mit "The Hunter" ein Werk vor, dass in seiner Machart tatsächlich, wie Kyle Hanson feststellte, ein wenig an Filme Peter Weirs erinnert. Neben der spärlichen Kameraarbeit nimmt einen die trügerische Ruhe des Films vollständig ein, die die unterschwellig dräuende Bedrohung dennoch nie unterdrückt, sondern stets fühlbar lässt. Gleichzeitig schildert der Film im Hintergrund den moralischen Konflikt zwischen Umwelt-Aktivisten und den Individuen, die sich durch den Umweltschutz in ihrer Existenz bedroht sehen. "The Hunter" ist ein Film der leisen Töne, deshalb aber beileibe nicht langweilig. Der Regisseur versteht es, auch mit der ihm eigenen gemächlichen Erzählweise zu fesseln; die langen Einstellungen, die von Beobachtungen des Jägers dominiert werden und ihn beobachten erzeugen eine ganz eigene, fast hypnotische Wirkung.
Technisch kann die Veröffentlichung leider nur bedingt überzeugen. Auf meiner Technik wirkt sich der oftmals angesprochene mangelhafte Schwarzwert zwar nicht ganz so dramatisch aus; ein Ärgernis war für mich vielmehr die permanente Unschärfe, vor allem in der ersten Hälfte des Films. Der Film ist über weite Strecken ungemein plastisch, vor allem in den Totalen der Landschaftsaufnahmen; wirklich scharf indes ist das Bild nie. Zudem rauscht das Bild in kleingemusterten Hintergründen wie Wäldern nahezu ständig. Schade, gerade die Aufnahmen der Landschaften Tasmaniens hätten wirklich grandios werden können. Wie schon so oft ist die Bewertungsskala mit 5 Punkten zu wenig dosierbar, hier wären 7 von 10, also 3,5 angebracht. Ich gebe 4.
Tonal ist die Scheibe völlig unauffällig. Sehr kurz, als Martin die Lautsprecher im Garten wieder anschließt, kommt mal so etwas wie Volumen auf; ansonsten ist die Tonspur wie auch der Film ein Meister der leisen Töne. DTS HD-MA wäre hier gar nicht nötig gewesen, für die Dialogverständlichkeit reicht auch Dolby Digital.
An Extras gibt es leider sehr wenig, die Veröffentlichung weist lediglich eine ganze Menge Trailer auf.
Mein persönliches Fazit: "Adrenalin-Thriller, der einen einzelnen Jäger und eine unbezähmbare Wildnis in einen atemberaubenden Zweikampf schickt. Permanente Hochspannung garantiert!" und "Treibt Dich an die Sesselkante" steht auf dem Cover. Hm. "Ein fesselnder und schön gemachter Film." steht auch drauf. Passt schon eher. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 29.08.12 um 11:19
/image/movie/dame-koenig-as-spion--neu_klein.jpg
1973: während des kalten Krieges wird Smiley, kurz vorher aus dem britischen Geheimdienst geschasst, reaktiviert, um einen Maulwurf zu identifizieren..
Das ist schon alles, was es zur Story zu schildern gibt. Tomas Alfredson ("So finster die Nacht") schildert das Agenten-Dasein so ganz anders als in den Ian Fleming-Romanen und deren Verfilmungen gezeigt: zumindest in der Teppich-Etage werden die Geheimdienste von Bürokraten gelenkt, die ein Heer von Aktenverschiebern befehligen. "Dame, König, As, Spion" zeigt das gewohnte und erwartete Agentenleben nur in Ansätzen, wenn zur Vertiefung des Storyverlaufs Szenen des "Aussendienstes" eingewoben werden. So, wie die Arbeit der Führung des britischen Geheimdienstes gezeigt wird, zeigt sich auch die Inszenierung: trocken, recht eintönig und ziemlich angestaubt. Ein Spionage- oder Agententhriller muss beileibe nicht mit Action-Szenen gespickt sein, um kurzweilig und unterhaltsam zu sein, hier allerdings gelang es selbst dem erlesenen Cast nicht, die Langeweile zu vertreiben. Lediglich der Geniesser, der sich am Schauspiel einzelner erfreuen kann, könnte hier möglicherweise auf seine Kosten kommen, wer allerdings auf eine kurzweilige, straffe Inszenierung hofft, hofft vergebens. Wer einen hochspannenden Agenten-Thriller erwartet, der sei gewarnt.
Technisch kann die Scheibe weitestgehend überzeugen. Das überwiegend farbentsättigte Bild ist scharf und plastisch, verfügt aber auch über einen unruhigen Bildstand mit Rauschen in Totalen und körnt ab und an ordentlich. Der Kontrast ist teils überzogen; da saufen schon mal Details in dunklen Szenen ab, von denen es eine ganze Menge gibt. Vier Punkte sind eigentlich zuviel, drei allerdings auch zuwenig. Mit einem zugedrückten Auge gebe ich dennoch vier.
Diese Scheibe ist das beste Beispiel für eine vergeudete DTS HD-MA-Tonspur: die Story bringt leider überhaupt nichts mit, was Dynamik, Bass und Räumlichkeit erfordern würde. Der beste (!) Soundeffekt war, als ein abgehörtes Telephonat sehr schön abwechselnd auf den linken und rechten Surround-Kanal projiziert wurde. Das alles kann man aber der Abmischung nicht in die Schuhe schieben, die das maximale herausholt: mehr lässt die Inszenierung einfach nicht zu.
Die Extras liegen im üblichen Umfang vor, die Veröffentlichung verfügt über ein Wendecover.
Mein persönliches Fazit: das Dasein eines Beamten beim Finanzamt scheint abwechslungsreicher und aufregender zu sein als das Berufsleben beim MI 6, jedenfalls, wenn man im Innendienst eingesetzt ist. Eine vertane Möglichkeit, denn das Buch von John le Carré liest sich viel besser. Bei diesem Cast hätte ein anderer Regisseur mit einem anderen Drehbuchautoren wohl mehr herausgeholt. Zudem wurde verpasst, den Film mit einem passenderen Score zusätzlich (um nicht zu sagen überhaupt) Spannung zu verleihen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 26.08.12 um 19:41
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Der wortkarge und zurückgezogen lebende Tae-Sik ist Pfandleiher in einem heruntergekommenen Viertel Seouls. Im gleichen Haus lebt die kleine So-Mi mit ihrer drogenabhängigen Mutter. Als die Mutter das bei einem Überfall ergatterte Rauschgift in Tae-Siks Pfandleihe versteckt und daraufhin ermordet wird, gerät Tae-Sik zwischen die Fronten der Polizei und der Dealer. Doch Tae-Sik weiß sich zu wehren, denn er birgt ein unerwartetes Geheimnis..
Boah! Was für ein Film. Ähnlich wie in "A Bittersweet Life" (natürlich von einem anderen Regisseur und mit einem anderen Hauptdarsteller) wird hier im Prinzip eine Rachestory erzählt. Der Hauptdarsteller sieht sich mit der traurigen (hoffentlich größtenteils fiktiven ) Realität in Südkoreas Großstadtmoloch und seinem kriminellen Untergrundmilieu konfrontiert: Drogen- und Organhandel sowie skrupellose Kinderarbeit bis zum Tod. Als seine kleine Nachbarin entführt wird, startet er einen erbarmungslosen Feldzug, um sie wieder zu befreien. "The Man from Nowhere" glänzt durch tiefgehende Charakterschilderung, die jederzeit die Identifikation besonders mit Won Bins Charakter leicht macht. Der Hauptdarsteller versteht es, durch kleinste Gesten und minimalistische mimische Veränderungen Emotionen wie Trauer, Wut und Freude zu übertragen, ohne je in typisch asiatisches Overacting zu verfallen. Die wenigen Actionszenen habe es in sich und überzeugen restlos durch Härte, aber auch Realismus; besonders der Messerkampf zum Ende hin ist der Hammer.
Technisch ist die Veröffentlichung herausragend: das Bild ist vollkommen fehlerfrei. Schwarzwert, Schärfe, Kontrast und Plastizität sind hervorragend. Bemerkenswert ist, dass jeder Bildhintergrund auf meiner Technik absolut scharf war.
Ebenso der Sound: die DTS HD MA-Tonspur ist räumlich, der Bass konturiert, aber nie aufdringlich; die Dynamik beispielhaft. Besonders zu Beginn während der Szenen im Club wird die herausragende Direktionalität deutlich, als die gleiche Musik in verschiedenen Räumen des Clubs auch aus verschiedenen Lautsprechern dringt.
Extras gibt es zwar zuhauf, aber leider nur in SD.
Mein persönliches Fazit: ein weiteres koreanisches Kleinod. Ich kann kaum Gemeinsamkeiten mit "96 hrs" entdecken und nur wenige mit "Léon - Der Profi". "The Man from Nowhere" besteht locker als eigenständiger Film und hat diesen Vergleich auch gar nicht nötig, denn er ist besser als "96 hrs" und wenigstens genauso gut wie "Leon - Der Profi".
Der Film ist ein absoluter Geheimtipp von mir für alle, die auf anspruchsvolle Thriller-Dramen stehen. Südkorea, schon seit Jahren Lieferant herausragender Filme von Ausnahmeregisseuren wie Park Chan-Wook, hat mal wieder einen Volltreffer gelandet. "The Man from Nowhere" ist dramatisch und berührend; dennoch gleichzeitig hart, blutig und spannend; eine Kombination, die man in dieser Qualität sehr selten sieht.
By the way: den Film gibt´s für knapp 9 Euro bei Müller. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 23.08.12 um 18:10

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