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Lange hat es gedauert bis ich von "Blu"-Virus infiziert wurde - so richtig haben mich die blauen Scheiben bisher nicht überzeugt. Tja, kaum hat man einen "richtigen" Fernseher, schon sieht's anders aus. Aber mein erster Blogeintrag befasst sich mit einer Serie, die es bisher leider nicht auf Blu-Ray gibt. Zumindest noch nicht: Akte X
Die erste Staffel habe ich nun aktuell geschaut (keine Angst, nicht zum ersten mal) und ich bin wirklich beeindruckt. Weniger von der Qualität der DVD-Veröffentlichung, vielmehr vom Inhalt. 

Welch eine starke erste Staffel. Zu Akte X muss ich keine Worte verlieren denke ich, denn jeder wird vermutlich davon schonmal gehört haben, wer es noch nicht gesehen hat, hat definitiv ein Highlight der TV-Geschichte verpasst. 
In Staffel 1 steht die übergreifende Story noch im Hintergrund und wird nur sporadisch weiter erzählt, wird aber auch nie ganz aus den Augen verloren. Ein Grossteil der Folgen drehen sich um das "Monster of the Week" (oder "Day" - ganz wie man will). Und sind alle für sich ein kleiner Psycho/Mystery-Thriller. Hervorragend inszieniert, auch und gerade aus heutiger Sicht eine ersfrischend originelle Kamaraführung: Heutzutage ist "draufhalten" und "alles zeigen" sehr in Mode gekommen; es geht auch anders und das funktioniert immer noch hervorragend. Weniger ist halt manchmal mehr - wenn es sich auch noch so abgedroschen anhört, es stimmt trotzdem. 
Die sehr gelungenen Stories, werden von ein sehr überzeugenden Darstellern gespielt. David Duchovny und Gillian Anderson spielen vom Start weg ihr Rolle perfekt, und auch die Nebendarsteller wie z.B. Mitch Pileggi oder William B. Davis (um nur 2 zu nennen) spielen ohne Makel. Die Dialoge sind, sehr interessant, intelligent und auch humorvoll (ich liebe Mulders trockene Sprüche). Die grossen Stärken der Serie sind gleichzeitig auch ihre Schwäche: Es ist fast unmöglich diese Serie "nebenbei" zu schauen, ohne das man in einem abgelenkten Moment die Gefahr läuft etwas wichtiges zu verpassen. Da einem nicht alles vorgekaut wird, ist man gezwungen viele Dinge selber zu interpretieren ansonsten läuft man gefahr die Handlungen der Darsteller nicht zu verstehen und sie wohlmöglich als unverständlich zu betrachen. 

Die rausragenden Folgen der Staffel sind für mich "Ghost in the Machine", "Ice", "Fallen Angel", "E.B.E." und das extrem starke Staffel-Finale "The Erlenmeyer flask". 

Die Qualität der DVD-Edition ist nicht besonders gelungen: Das Bild ist auf dem Niveau von guten VHS Kassetten (abgesehen davon dass das Bild auf DVDs nicht "altert"), der Ton ist lediglich Stereo. Staffel 1 (bis Staffel 4) sind noch im damals üblichen 4:3 - was mich jetzt nicht so stört, aber 16:9 ist natürlich schöner. Deswegen bin ich sehr gespannt auf die Blu-Ray Edition, die ja Gerüchteweise Ende dieses Jahr erscheinen könnte. Ich hoffe das da auch etwas wahres dran ist. 

Zitat der Staffel: "Bevor jemand ein Urteil fällt, darf ich Sie daran erinnern, dass wir in der Arktis sind." (Folge 7, Ice)
Mit der 50-Jahre-Bond Edition ist der Blu-Ray Virus bei mir erst so richtig durchgezündet. Das mag sicherlich auch an meiner technischen Austattung gelegen haben (BD & FullHD hab ich schon lange, aber so richtig Spass macht's doch erst wenn's was grösser ist und man die Möglichkeit hat Surround-Sound zu geniessen) aber die Bond 50 Box ist schon was ganz feines. Und deswegen nehme ich diese zum Anlass die Bond Filme zu schauen. Einen nach dem anderen und in der richtigen Reihenfolge.
Da das kein Projekt für einen Abend ist, "blogge" ich für jeden Bond Darsteller einen Beitrag. Der Vater aller Bond-Darsteller, Sean Connery, macht den Anfang. 

Sean Connery gilt bei vielen als "der Bond" überhaupt. Auch ich mag Sean Connery; sowohl als Bond wie auch z.B. als Highlander oder Indiana Jones Vater. Wenn er's will, kann er's. Nur will er nicht immer. Von 1962 bis 1971 gab es 6 mal Sean Connery als 007. Mit der Eintagsfliege von 1969 beschäftige ich mich in meinem nächsten Bond-Blog. 

Zuerst ein paar Worte zur Qualität der Blu-Rays: Ich bin wirklich sehr angetan, was aus dem Bildmaterial herraus geholt wurde, vorallem wenn man bedenkt das "Dr. No" vor mehr als 50 Jahren in die Kinos gekommen ist. Wirklich sehr ordentlich und meine Erwartungen wurden weit übertroffen. Nicht ganz so beeindruckt bin ich vom Ton, aber auch der kann sich hören lassen. Der ist zwar durchweg gut, und die DTS 5.1 Abmischung des originalen Mono bzw. Stereo-Tons ist für mich recht gut gelungen. 

Connery hat Bond sicherlich geprägt. Als charmanter Frauenheld, der auch in den brenzligsten Situationen einen kühlen Kopf behält und immer einen lockeren, zweideutigen Spruch auf den Lippen, hat er dem Film-Character wohl wie kein zweiter sienen Stempel aufgedrückt. In Dr. No und Liebesgrüsse aus Moskau spielt er seine Rolle glänzend. In Man Lebt nur Zweimal sieht man aber wie es ist, wenn Connery nicht so grosse Lust hat. Nicht das es wirklich schlecht wäre, aber er kann es besser - viel besser. In Diamantenfieber macht er es nach seiner "Pause" wieder besser, allerdings überzieht man es hier mit dem Humor auf Kosten der Glaubwürdigkeit, zumal er sichtbar älter geworden ist, was zusätzlich an der Glaubwürdigkeit der Action-Szenen rüttelt - so ist der Kampf zwischen Bond, "Bambi" und "Klopfer" für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen, das es fast lächerlich wirkt. Goldfinger und Feuerball halten dagegen das Niveau der Vorgänger ohne sich allerdings von diesen abzusetzen.
Alle 6 Streifen mit Connery als Bond machen Spass, ganz klar. Sehenswerte Drehorte, klassische "Bond-Stories", tolle Bond-Girls (sowohl optisch wie auch Schauspielerisch) und eine gehörige Portion Bond-Humor sowie "echte" Actionsszenen (nicht aus dem Computer) ist der Stoff aus dem ein guter Bond-Film ist. Und gut sind alle 6.

Sean Connerys "bester Bond" ist sicherlich Liebesgrüsse aus Moskau, mir gefällt Dr. No jedoch ein klein wenig besser, was sicherlich auch Ursula Andress geschuldet ist, die als erstes Bond-Girl einfach umwerfend ist.

Schlussendlich kann man sagen, das Sean Connery  wohl ein riesen Glücksgriff für Eon gewesen ist. Wer weiss ob ein anderer "Vater" so viele erfolgreiche Kinder gehabt hätte? - Nun, wir werden es niemals rausfinden und erfreuen uns einfach an  grossartigem Kino.

Ja, Sean Connery hat einen siebten "Bond" gedreht. Aber nicht so richtig. Sag niemals Nie von 1983 ist nicht offiziell Teil der Bond-Reihe und somit auch nicht Bestandteil der Bond 50 Edition. Und auf BD gibt es den zudem auch nicht. Und so läuft, ein eigentlich richtig guter Bond, vollkommen ausser Konkurenz und wird erstmal nicht weiter von mir beleuchtet. (Vieleicht wenn er als BD raus kommt, falls das jemals passieren sollte)

1969 durfte George Lazenby einmalig als James Bond auftreten, und natürlich gehört auch dieser Bond in die Bond 50 Box. Im Geheimdienst ihrer Majestät ist für sich gesehen ein guter Bond, allerdings ein unpopulärer; sogar so unpopulär das nach ihm Sean Connery für eine, für damalige Verhältnisse, unverschämte Gage in Diamantenfieber wieder zurück kehrte, bevor sich mit Roger Moore der nächste "grosse" Bonddarsteller etablierte.
George Lazenby ist als Bond Darsteller seiner Zeit vorraus gewesen: Härter, weniger "lustig" und realistischer. Es war wohl einfach noch nicht an der Zeit oder Sean Connery war einfach zu prägend. Vieleich war es auch die Tatsache das George Lazenby überhaupt kein Schauspieler war, sondern er als Model recht bekannt war, und wer möchte schon den "Big-Fry-Man" als 007 sehen?
Das es sich um eine andere Interpretation  des britischen super-Agenten handelt, wird einem aber beim schauen recht schnell klar. So quittiert er in der Titelszene den Umstand dass das gerade von ihm gerettete Bond-Girl (hervorragend gespielt von Diana Rigg) einfach verschwindet mit dem Satz "Das wäre dem anderen nie passiert". Anstatt eines humorvollen, zweideutigen, ober-coolen Frauenheld ist George Lazenby eher ein harter Spezialagent, der aber durchaus den grade der Bedrohung erkennt und sogar Gefühle zeigt. So ist ein einer Szene pures entsetzen im Gesicht zu erkennen, während am Ende die abgrundtiefe Traurigkeit über den Tod seiner Frau ungewöhnlich gefühlvoll und überzeugend ist. 
In den Action-Szenen verkauft sich George Lazenby ohne Zweifel besser als Sean Connery. Das liegt sicher zum einen daran das Lazenby viele Stunts selber gemacht hat. Connery hat gerne das Double in anspruch genommen, Lazenby hat oft darauf bestanden die Stunts selber zu drehen und er hat auf Doubles so weit es ihm möglich war verzichtet. Nun, letztendlich ist der einzige Lazenby-Bond-Film auch viel Action-lastiger als Connerys Bond-Filme.

Die Blu-Ray des einzigen Lazenby-Bonds ist sehr gemischt. An sich ist das Bildmaterial hervorragend aufbereitet und auch der Ton ist in der neuen Abmischung i.d.R. sehr gut. Allerdings gibt es einzelne kurze Szenen wo Bild und/oder Ton verrauscht bzw. sehr dumpf sind. Ich denke das sind die für die DVD Fassung nachträglich eingeschnittenen Szenen. Da wechselt dann auch in der Dt. Syncro die Bond-Stimme - da hätte man sich wirklich ein wenig mehr Mühe geben können.

Soweit zum erstmal ernsthaftigsten Bond-Darsteller, mit Roger Moore wird es wieder lockerer bis zur Grenze der Albernheit.  Aber bis zu diesem Blog wird es eine weile dauern, denn ganze sieben Bond-Filme stehen mit Roger Moore auf dem Programm.
Akte X gibt es nicht auf Blu-Ray, zumindest nicht die TV-Staffeln (die beiden Kinofilme hingegen schon), - das ist aber kein Grund die Serie zum alten Eisen zu legen. Ganz und gar nicht, wie auch die 2te Staffel beweist. Nach der Schliessung der X-Akten am Ende der ersten Staffel, fängt die 2te gleich mit einer bärenstarken Eröffnungssequenz an, die erahnen lässt, dass die Mythologie der Serie langsam Form annimmt. Kaum Schwächen sind in der Staffel zu finden, ein sehr gelungener Mix aus "Monster of the Week"-Folgen und Folgen die den "roten Faden" weiterführen und auch beides. Die Entwicklung der Charaktere wird nicht vernachlässigt, sondern wird sehr detailliert gezeichnet und wird unterhaltsam und überzeugend inszeniert. Was mir aufgefallen ist, ist das die 40 Minuten-Folgen eine ungewöhnlich hohe Storydichte haben, ohne dabei gehetzt zu wirken. In der kurzen Zeit werden die Storys besser rüber gebracht als so mancher Blockbuster mit dünnerer Story. Wie man mit guter Kameraführung, guten Schauspielern, intelligenten Schnitten, feinen Dialogen und ideenreichen Effekten fast ohne Actionszenen auskommt (die ja schonmal einen Grossteil eines Films einnehmen), das kann man hier nachschauen. Die wenigen "Action"-Szenen wirken dadurch um so überzeugender (was natürlich auch daran liegt, das die Szenen fast alle genau so gedreht wurden wie man sie sieht).
Staffel 2 beherbergt zahlreiche ausgezeichnete Folgen, das man sich bald schwer tut eine als herausragend zu nennen. Für mich ist es die Folge "Duane Berry" (dt. Unter Kontrolle), mit einem grossartig agierenden Steve Rallsback. Das breite Portfolio an "Mysterien" der Serie zeigt sich zudem z.B. mit "Humbug" (dt. Der Zirkus), "Satan" (dt. Die Hand die verletzt) oder "Dod Kalm" (dt. Totenstille). Spannung, Humor und Horror in Serie ohne das es sich abnutzt. Und dann das Staffelfinale … 
Qualität des Bildes der DVD Box ist ein wenig besser als die der 1ten Staffel, aber nicht wirklich gut. Der Sound Stereo geht vollkommen in Ordnung. Über einen BD Release würde ich mich allerdings riesig freuen, aber das Bild müsste wohl ziemlich überarbeitet werden und ob sich FOX die Arbeit macht?
Tragisch wäre es nicht, denn Akte X definiert sich nicht durch die Bild oder Tonqualität, aber schade fände ich es schon, wenn es kein BD Release geben wird. Immerhin kann die Serie, welche vor gut 20 Jahren ausgestrahlt wurde, in vielen Bereichen locker mit heutigen Produktionen mithalten, ja übertrifft diese sogar auch heute noch. Wenn FOX eine Serie restauriert, welche denn sonst?

Bleibt nur noch das Zitat der Staffel (es gibt so viele die in Frage kommen): "Mulder diese Frösche sind gerade vom Himmel gefallen!" - "Ihre Fallschirme sind nicht aufgegangen." (2x14, Die Hand die verletzt)
 
 
 
Gestern gab es einen Heimkinoabend und ich will euch nun nicht mit Filmkorn, Artefakte, räumliche Sounddynamik und Abkürzungen wie DTS HD-MA 5.1, PCM oder CIA langweilen. Die Filmauswahl hat mich dazu gebracht über neue Bewertungsmaßstäbe nachzudenken. Ich persönlich kann mich dem Technik-gefasel nicht so richtig was anfangen. Das sagt doch überhaupt nichts über den Film aus. 
 
Der erste Film des Abends war The Raid. Ich hatte schon viel über den Film gelesen und die sehr guten und euphorischen Reviews haben den Film in meiner "virtuellen Wunschliste" von Platz 7,3x10^17 auf Platz 1 befördert. Ich bin kein richtiger Genre-Fan, d.h. ich bin keiner der alles von einem Genre schauen oder haben muss. Natürlich habe ich meine Präferenzen, aber welchem Genre ein Film zuzuordnen ist, hat nicht wirklich eine Relevanz. "Action" z.B. ist ein Genre (wenn man das so überhaupt als Genre  kann) was i.d.R. wenig Aufmerksamkeit von mir bekommt.  Und wenn dann doch mal einer dieser Filme im Heimkino landet, dann wird meine interner Algorithmus Actionfilme zu ignorieren in aller Regel bestätigt. Deswegen auch der Platz "rel." weit unten in meiner Wunschliste. The Raid ist die Ausnahme die die Regel bestätigt. Die Story ist wirklich sehr überschaubar, aber die atemberaubende Actionszenen in wahnwitzigem Tempo machen das locker wett. Ich bin kein Fan von Martial Arts, genaugenommen kann ich dem sogar nix abgewinnen. Das ist so wie das amerikanische Wrestling: Zum schenkelklopfen lächerlich. Es mag seine Anhänger haben, aber ich gehöre nicht dazu. Aber sogar ich als Martial Arts "Hasser" war von dem was hier geboten wird echt sprachlos begeistert. Ein Film aus Indonesien mit (zumindest mir und allen meinen Mit-Guckern) völlig unbekannten Schauspielern kann da punkten wo alle Hollywood-Streifen versagen: Vorhersehbarkeit und Glaubwürdigkeit. 
Für keinen in unserer Runde war der Film so richtig vorhersagbar. Natürlich ist klar wohin die Reise geht, aber der ein oder andere Filmtod ist doch ziemlich überraschend und immer wenn man denkt "so, mehr Action geht ja nicht mehr" geht die Post noch ein Stückchen mehr ab. Wie kommt das? - Ich denke es liegt daran, das man bei einem Hollywood-Blockbuster mit Starbesetzung nunmal einfach Hauptcharaktere nicht vor kurz vor Schluss nicht sterben lassen darf. Das ist einfach ein Hollywood-NoGo. Das möchten die amerikanischen Filmemacher den Zuschauern einfach nicht zumuten. Jeder gute Hollywoodblockbuster braucht einen unsterblichen Helden der in die bedrohlichsten denkbare Situationen kommt, aber niemals stirbt. Das macht speziell Actionszenen in denen der Held involviert ist vorhersagbar. Und die in denen er das nicht ist, belanglos. Bei The Raid fehlte mir die Zuordnung wer der Held ist vollständig. Das liegt zum einen halt daran das man die Schauspieler allesamt nicht kennt und zum anderen das es nunmal kein Hollywoodfilm ist. Der ein oder andere "liebgewonnene Held" darf vorzeitig Duschen gehen. 
Auch in Sachen Glaubwürdigkeit ist für mich wenig auszusetzen. Erstmal muss ich klarstellen was ich mit Glaubwürdigkeit meine. Für mich ist es wichtig wie Glaubwürdig die Handlung innerhalb des "Filmuniversums" ist. Innerhalb des "Filmuniversums" gelten ja eigene Regeln, und für mich ist es für die Glaubwürdigkeit wichtig das man die Handlungen der Charaktere innerhalb ihres Universums nachvollziehen kann. Für viele ist die Glaubwürdigkeit wie realistisch ein Film ist, das ist mir völlig egal, denn ich bin bereit mich für 2 Stunden gedanklich in eine Welt zu versetzen die ihre eigene Naturgesetze hat. Diese Welt muss halt nur konsistent und in sich logisch sein. Wer das nicht kann wird gewisse Probleme mit dem Film haben, denn die Jungens stecken hier Sachen weg … mein lieber Scholli. Deswegen denke ich ist der Begriff "Nachvollziehbarkeit" besser als "Glaubwürdigkeit". Und diese ist wirklich sehr hoch. Bei im Grunde allen "klassischen" Actionfilmen habe ich den gewissen "Häh?"-Effekt. Also eine Szene wo irgendjemand (meistens ein Böser) sich total bescheuert anstellt und so quasi dem Held aus der Patsche hilft. Das ist hier erfreulich schwach ausgeprägt (und führt zu erhöhtem versterben vermeintlicher Hauptcharakteren). Ich habe mir leider nur die "normale" Edition geholt, wo das "Making of …" nicht enthalten ist. Das könnte höchst interessant sein.  Manche Stunts schmerzen echt nur vom Zuschauen.
Da fragt man sich wie lange an manchen Szenen gedreht wurde bis die so im Kasten waren. Sicher Tage oder gar Wochen. Wahnsinnsteil und wer härterer Action nicht völlig abgeneigt ist, für den ist es einfach Pflicht diesen Film zu schauen. Aber bitte, sorgt dafür das die Kinder nicht im Hause sind, am besten nicht in der Stadt. 
 
Nach diesem Höchst-Tempo-Streifen wurde Tron: Legacy auf die Leinwand gezaubert. Und dieser ist quasi das Gegenteil von The Raid in Bezug auf Vorhersagbarkeit und Nachvollziehbarkeit. Kein richtig schlechter Film, aber unteres Mittelmass für meinen Geschmack. Das "Filmuniversum" ist an sich sehr willkürlich. Es wird immer so verbogen wie es gerade die vorhersagbare Story erfordert (wobei es schwer vorhersagbar ist was verbogen wird). Die Handlungen sind aufgrund der sporadisch ändernden "Naturgesetze" schwer nachvollziehbar. Und das hinterlässt bei mir den schalen Geschmack der Beliebigkeit und das ist total unspannend zu schauen. Das einzige was mir bei Tron gut gefallen hat ist Olivia Wilde, die zwar nur eine wichtigere Nebenrolle spielt, aber das tut sie besser als die Hauptrollen. 
 
Als letzter Film stand The Wrestler und Memento zur Auswahl. The Wrestler ist es geworden. Ich mag kein Wrestling das sind für mich lächerliche Showkämpfe. Ich mag Mickey Rourke nicht. Aber ich bin durchaus beeindruckt von dem Film. Erstaunlich gelungene Charakerzeichnung. Ruhig, überzeugen, realistisch (meiner Meinung nach) und bedrückend inszeniert. Richtig gute Schauspielerei (ja, auch Mickey Rourke) und wenig aber realistische Action (wenn man das überhaupt so bezeichnen kann). Als unterstützendes Stilmittel wird oft die "Wackelkamera" und ein künstlich verrauschtes Bild eingesetzt. Beides hätte für meinen Geschmack zwar etwas dezenter ausfallen können, aber es erfüllt durchaus seinen Zweck. Sehr gut gefallen hat mir der realistische, nicht beschönigte Ton. Bei Schlägereien wird ja gerne der Ton so abgemischt das jeder Schlag mit einem "Wumm" und "Kawumm" begleitet wird. Wenn jemand auf den Boden fällt gibt es ein lautes, hallendes "Kabummmmmm". Das empfinde ich in Actionkrachern durchaus als angebracht, wäre in einem Film der ein realistisches Bild zeichnen will aber völlig unangebracht. Der extrem natürliche Ton ist zwar für den bassverwöhnten Kinogänger ungewöhnlich, aber dadurch auch sehr ausdrucksstark. 
 
The Raid: 9/10 (Vorhersagbarkeit: 4/10, Nachvollziehbarkeit: 8/10)
Tron: Legacy: 5/10 (Vorhersagbarkeit: 9/10, Nachvollziehbarkeit: 3/10)
The Wrestler: 7/10 (Vorhersagbarkeit: 2/10, Nachvollziehbarkeit: 10/10)
 

Akte X - Staffel 5

4. Mai 2013
Die 5te Staffel von Akte X ist eine Staffel mit einigen Höhen und Tiefen. Einerseits steht "die Mythologie" im Mittelpunkt und wird zu einem unerwarteten Ende geführt (die letzte Folge heist deswegen auch "Das Ende"/"The End"), andererseits sind immer mal wieder "Lückenfüller-Folgen" eingestreut welche nicht immer überzeugend sind. Die mit Abstand schwächste aller Akte X Folgen ist "Vom Erdboden verschluckt"/"Detour" welche nach einem starken Staffelstart ein ziemliches Tief darstellt. Zwar geht es mit einer Frankenstein-Hommage (Der Grosse Mutato/Post-modern Prometheus) dann ordentlich weiter, aber erst mit der Doppelfolge "Emily" findet sich Akte X wieder auf gewohntem Niveau ein. Eine gute Mischung aus "der Mythologie" und Monster-of-the-Week Folgen folgt dann. 
Das Ende ist, wie schon angedeutet, unerwartet und war ein ziemlicher Schock für die Fans. Zumindest für die Fans die noch nicht wussten das es eine 6te Staffel geben wird. (Und einen Kinofilm) - Das war zu dem Zeitpunkt schon klar, aber nicht unbedingt jedem bekannt. Der Folgentitel ("The End") deutet im Grunde an was man erwarten kann. Für mich ein sehr starkes Staffelfinale, welches kein Cliffhanger ist. Da klar war das ein Kinofilm die Pause zwischen Staffel 5 und 6 überbrückt, hat man sich etwas ganz besonderes einfallen lassen. Leute die beim schauen der Serie nach dem Ende von Staffel 5 gleich den Anfang der Staffel 6 anschauen müssen im Grunde zwangsläufig ein "Häh?!"-Effekt haben. Es werden zwar weitesgehend die wichtigen Erkenntnisse aus dem Film in Dialogen erwähnt, aber das ist recht knapp gehalten. 
Staffel 5 hatte aufgrund des Kinofilms "nur" 20 Folgen. Ob man ihn nun als Staffel-Finale der 5ten oder Staffelstart der 6ten ansieht, darüber kann man sich trefflich streiten. Für mich gehört er zur 6ten - weswegen ich hier an dieser Stelle auch nicht näher auf ihn eingehe. 
Insgesamt eine durchweg höchst interessante Staffel aber ohne die ganz grossen Highlights mit einem schockierenden Finale. Rundum eine gelungene Staffel die das bisher hohe Niveau der Serie halten kann. Erwähnenswert ist noch das nun in 16:9 gedreht wurde. Gleichzeitig wird die Bildqualität der DVDs signifikant besser. So gibt es z.B. nicht mehr die weissen Ränder links und rechts, welche in den Staffel 1-4 im 4:3 Bild häufig sichtbar waren - das hat zumindest mich ziemlich gestört und ich bin dankbar über die nun ganz gute Bildqualität.

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