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DC-Relaunch. Ein Jahr danach

29. September 2012
Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Vor etwa einem Jahr habe ich an dieser stelle über den großen Relaunch bei DC-Comics berichtet. Die Erwartungen waren groß. Heute möchte ich ein kleines Fazit ziehen.

zunächst in eigener Sache: Ich habe damals begonnen, einzelne Serien zu rezensieren, damit aber recht schnell wieder aufgehört. Das lag keineswegs daran, dass ich nichts mehr gelesen habe oder keine Lust hatte zu bloggen. Grund war vielmehr, dass in meinem Leben  in diesem Jahr einige große Veränderungen zu bewältigen waren auf Grund derer ich schlicht kaum Zeit für die Bloggereoi hier hatte. Das wird sich aber wieder ändern. Dieser Beitrag kann somit als Startschuss für eine reihe weiterer Beiträge zum Thema betrachtet werden. ...sofern denn das Interesse der Leser noch da ist ;) 

Der erste Jahrgang von DCs New 52, dem neuen DC-Universum ist abgeschlossen. Derzeit läuft der Zero-Month, in dem alle Heftserien mit der #0 nummeriert werden. Die Älteren werden sich erinnern, sowas gab es in den Neunzigern schon einmal. Inhalt dieser Nullnummern sind jeweils in der Vergangenheit der Protagonisten liegende Ereignisse. Der Verlag reagiert damit auf Fragen und Diskussionen in Fankreisen, welche alten Geschichten denn für die neue Kontinuität Relevanz besitzen. Wir erinnern uns: Ziel des Relaunchs war es, das fiktionale Superheldenuniversum von seiner jahrzehnteschweren Geschichte zu befreien und die verjüngten Figuren wieder an den beginn ihrer Karrieren zu versetzen. Dennoch beharrte man darauf, dass zentrale Geschichten weiterhin in continuity sind. Superman wurde Doomsday getötet; Batgirl war gelähmt; Hal Jordan ist durchgedreht; etc. Unter Fans führte dies schnell zu Spekulationen, welche alten Geschichten denn nun weiterhin Gültigkeit besitzen und wie sich diese in die neue Kontinuität einfügen. Schnell wurde klar, dass es an vielen Ecken Probleme und Unklarheiten gibt. Der Zero-Month ist nun ein erster Anlauf diese aufzulösen.

Doch kommen wir zum eigentlichen Thema und damit zur Frage, wie ist der Relaunch denn bis zu diesem Zeitpunkt gelaufen?

1. Echt klasse ist, dass …


… es im letzten Jahr einfach verdammt gute Geschichten gab.  Ohne übertreiben zu wollen muss ich sagen, dass ich wirklich seit vielen Jahren nicht mehr so viel Spaß hatte Comics zu lesen. Allein dafür hat es sich gelohnt.

… man viele bekannte Figuren vollkommen neu entdecken kann. Gerade dieses Neuenddecken bekannter Figuren macht riesigen Spaß. Wenn ich allein an den neuen Aquaman denke. Man hat diese Figur vollkommen umgekrempelt und sie aus ihrem Schattendasein befreit. (Review kommt in Kürze!) Und Aquaman ist da nur ein Beispiel von vielen.

… man endlich Mut bewiesen hat, auch Denkmäler wie den doch leicht angestaubten Superman zu verändern. Wer die ersten Storylines von Action Comics gelesen hat wird mir beipflichten: So will man Superman sehen. Dieser neue Mann aus Stahl schlägt auch über die Strenge und ist in genau diesen Momenten so viel menschlicher als es diese Figur je war. Das Klischee des fliegenden Pfadfinders dürfte damit ein für alle Male aus der Welt sein.

… erfolgreiche Reihen stärkt, bei schwächeren hingegen rechtzeitig die Reißleine zieht. Hat man früher schlechte Reihen oftmals in der blanken Hoffnung auf Besserung weitergeführt, wird heute schnell eingegriffen. Das muss nicht zwangsläufig das aus für eine Serie bedeuten, sondern führt oft zu einer Veränderung im Kreativteam. Durch Wechsel von Autoren und Zeichnern hat man etwa bei Green Arrow einiges bewirkt. Und wenn es gar nicht läuft, wird eine Serie halt abgesetzt, wie bereits nach der #8 und #12 bei einigen Serien geschehen. Auch das muss nicht schlecht sein, schafft es doch Platz für neues. Gleichzeitig werden gute Serien ausgebaut. Angekündigt ist bereits eine neue Justice league-Serie. Außerdem soll auch Superman im kommenden Jahr eine weitere Reihe bekommen (angeblich 'Man of Steel', geschrieben vom unglaublichen Scott Snyder!)

DC Comics- The New 52 FCBD Special Edition cover

2. Gar nicht mal so gut ist, dass …

… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Wir erinnern uns: Man wollte Neuleser gewinnen, die nicht durch ausufernde Crossover abgeschreckt werden. Jetzt hat man es aber trotzdem geschafft, im ersten Jahr in fast jedem Block große Crossover oder punktuelle Überschneidungen einzubauen. So etwa 'Court of Owls', das sich über die Batmanhefte und seine Spinoffs ausbreitete (und zugegeben: ziemlich gut war.) Aber es geht ums Prinzip: das wollte man nicht machen und man hts doch gemacht. Versprechen gebrochen! Und wenn ich lese, dass man mit 'Trinity War' für nächsten Sommer bereits ein Event ankündigt, das das gesamte Universum erschüttert, kann ich nur mit dem Kopf schütteln...

… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Mit Earth2 hat man nun eine neue Parrallelwelt geschaffen, in der hauptsächlich ältere Figuren wie die Helden der Justice Society auftreten. Daneben gibt es dort aber auch alternative Versionen der Earth1-Helden. Wir erinnern uns, Ziel war es, Neuleser nicht zu verwirren, Nunja...

… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. Dieses ewige Heldensterben und (nach einer angemessenen Zeitspanne) -Wiederauferstehe hat schon immer genervt. Jetzt geht das schon wieder los. Ich will ja nicht zu viel spoilern, aber sein Kinofilm lief im letzten Jahr nicht so richtig gut.

… man beginnt, alte Fehler zu wiederholen. DC wollte also Klarheit und Übersichtlichkeit in die Kontinuität bringen. Aber wie erklären sie sich dann, dass es Batman gelungen ist, in etwa fünf Jahren Heldendasein vier Robin auszubilden und auch noch einen Sohn zu zeugen, der inzwischen auch schon etwa zehn Jahre alt ist. Ich lass das hier mit den verwirrten Neulesern, die Altleser sind nämlich nicht minder verwirrt...

 



3. Fazit.
Insgesamt gesehen ist der Relaunch ein Erfolg. Ökonomisch ist DC wieder auf den ersten Platz der Comicverlage vorgerückt und auch kreativ hat man einiges ins Rollen gebracht. Dennoch begibt man sich schon wieder auf die schiefe Bahn und macht zu viele Fehler, die schon in der Vergangenheit nicht gut gingen. Schade, da sollte dringend eingelenkt werden. Dennoch bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem letzten Jahr. Und mal schauen, was der Zeromonth bringt. Vielleicht werden da ja schon einige Probleme gelöst.

alle Grafiken (c) DC Comics - http://www.dccomics.com/blog
 
Es ist gerade einmal zehn Jahre her, dass Sam Raimi seine Spider-Man Reihe startete und damit nicht unwesentlich zu dem Superheldenboom beitrug, der in den Folgejahren im Kino ausbrach. Jetzt beginnt die Geschichte von vorn. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!

Ich muss gestehen, ich war skeptisch als ich davon hörte, dass Spideys Geschichte einen Reboot erfahren soll. Als bekennder Fan der Raimi-Filme hielt ich dies schlicht für unnötig. So viel vorweg: Der 'neue' Spider-Man hat ohne zweifel seine Daseinsberechtigung. Denn der neue Regisseur Marc Webb (fame of (500) Days of Summer) erzählt die Geschichte auf eine vollkommen neue Art und Weise.

Man merkt dem Film durchaus an, dass sein Regisseur aus dem Indiebereich stammt. So
nimmt sich der Streifen sehr viel Zeit dafür, seinen Protagonisten einzuführen und er tut meines Erachtens nach gut daran. Insbesondere weil uns der Peter Parker aus den Raimi-Filmen noch so präsent ist, halte ich es für eine wirklich gute Sache, dass man der Figur hier mehr Platz für ihre Charakterisierung einräumt. Eine komplette Stunde verwendet Webb darauf, Parker in seinem Highschool-Alltag zu zeigen, auf seinen familiären Background einzugehen und uns die Figur von allen Seiten vorzustellen. Gerade in dieser Grauzone aus Teenieromanze und Selbstfindung eines depressiven Jugendlichen fühlt er sich wohl und zeigt was er kann.



Wir sehen in Rückblenden, wie der junge Peter von seinen Eltern getrennt wurde, wie diese ihr Leben verloren und er in der Folge von seiner Tante May und seinem Onkel Ben aufgezogen wurde.   Wir folgen Parker durch seinen Schulalltag, in dem der Außenseiter häufig auf die Nase fällt. Und so ist der Grundton  des Streifens ist in der Tat deutlich düsterer als man es womöglich von Spidey erwarten würde.Tatsächlich dachte ich in den ersten Minuten, ohje, das wird hier eine todernste Angelegenheit. Aber weit gefehlt: Der Humor passt und wirkt in keinem Moment gestellt. Insbesondere wenn Peter seine Maske überstreift, gibt er sich regelrecht extrovertiert, scherzt nicht nur mit Polizisten, sondern macht sich gar über die Schurken lustig, die er gerade zur Strecke bringt.

Was die Darsteller betrifft bin ich geteilter Meinung. Emma Stone ist bezaubernd und souverän wie immer. Da gibt es nichts zu deuteln. Andrew Garfield ist da eher ambivalent zu sehen. Von seiner Erscheinung, seinem Look her ist er definitiv eine Traumbesetzung. Nur ist er halt kein wirklich guter Schauspieler. Irgendwie neigt er fast die gesamte Spieldauer über zum Overacting, seine Mimik erinnert streckenweise ans Schultheater. Ich will seine Leistung jetzt nicht komplett schlecht reden, aber ich sehe hier tatsächlich die größte Schwäche des Films.



Die Geschichte als solche bietet nicht viel Neues und folgt im Wesentlichen dem Schema, wie wir es von anderen Superheldenfilmen her kennen. Was mir gut gefallen hat, ist jedoch dass  hier einige offene Fragen gestellt und allenfalls diskrete Fährten gestreut wurden, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Aber genau das ist das tolle: Als Zuschauer merkt man, dass der Film einem Plan folgt und dieser Streifen erst der Anfang einer Geschichte ist. Genau das war es damals auch, was Raimis Filme ausgezeichnet hat. Die Figuren entwickelten sich über die Filme hinweg, Webb geht gar noch einen Schritt weiter und lässt uns über viele Hintergründe seiner Geschichte im Dunkeln. Das beweist Mut und wird hoffentlich belohnt.

Marc Webbs Film passt perfekt in unsere Zeit, genau wie Raimis Filme vor zehn Jahren gepasst  … hätten. Raimi konzipierte seine Reihe 2000/01, vor 9/11 und so ist es kein Zufall dass seine Filme bunt wurden und vor Optimismus strotzten. Webb hingegen erzählt seine Geschichte vor dem Hintergrund der Krise. Wenn sich Spidey bei ihm durch die Häuserschlichten schwingt, erinnern die Straßenzüge unter ihm eher an Nolans Gotham, als an Raimis New York. Nein, den Vergleich mit den Raimi-Filmen muss the Amazing Spider-Man nicht scheuen. Wir haben es hier schlicht mit einer neuen Interpretation zu tun, die schlicht Ausdruck ihrer Zeit ist. Und so können beide Reihen wunderbar nebeneinander stehen. Ich freue mich schon jetzt auf Teil zwei.


Bilder: (c)http://www.facebook.com/spidermanfilm

Before Watchmen

18. März 2012
Gerüchte kursierten schon seit Längerem. Nun hat DC offiziell angekündigt, dass man sich seinem klassischen Stoff Watchmen neu annehmen will. In acht Miniserien wird in diesem Sommer die Vorgeschichte zu Alan Moores Comic, respektive Zack Snyders Film erzählt.

Prinzipiell bin ich gegenüber solchen Prequels/Sequels/whatever ja immer eher skeptisch. Zu sehr drängt sich doch der Eindruck auf, man wolle hier aus einem populären Stoff schlicht noch ein paar Taler mehr heraus pressen. Wenn ich jedoch lese, was für kreative Leute an diesem Projekt arbeiten, werde ich doch neugierig. Da wäre zum Beispiel Brian Azzarello, der mit einigen großartigen Hellblazer- und Batmanstories auf sich aufmerksam machte und auch sonst viele spannende Geschichten geschrieben hat. Da wären Joe Kubert, Zeichner von the Spirit, und sein Sohn Andy, fame of Batman: what happened to the caped Crusader? Nicht zuletzt auch Joe Michael Straczynski, (Co-)Autor des letztjährigen Thorfilms und von Babylon 5 und Len Wein, Autor der grandiosen Swamp Thing Comikreihe. Klingt alles nicht schlecht und ist sicher einen Blick wert. Hier die Cover der Erstausgaben:

 



Watchmen-Schöpfer Moore ist im Übrigen nicht sonderlich erfreut. “I tend to take this latest development as a kind of eager confirmation that they (DC) are still apparently dependent on ideas that I had 25 years ago.”

Bilder: (C) the Source http://www.dccomics.com/blog/2012/02/01/the-covers-for-before-watchmen
Verdammt nochmal. Es ist eine Menge liegen geblieben, dabei wollte ich doch ungefähr einmal pro Woche ein paar neue Hefte vorstellen. Ich verspreche, ich werde den Rückstand aufholen. Heute direkt mit drei mal purer Begeisterung.

Justice League #2


"Justice League, part two"

Autor: Geoff Johns
Zeichner: Jim Lee
Inker: Scott Williams
Cover: Jim Lee, Scott Williams, Alex Sinclair


Story: OK, wo waren wir stehen geblieben? - Batman und Green Lantern wollten Supes zur Rede stellen, ob er etwas mit dem Alienattentäter zu tun hat. Es deutete sich ein Kampf zwischen de Dreien an. Und genau mit dem geht es hier auch weiter. Superman macht hier ziemlich schnell klar, wer der Boss ist. Green Lantern wirkt angesichts dieser Überlegenheit bereits etwas kleinlauter als noch beim letzten mal. Zur Unterstützung ruft er seinen Kumpel Flash/ Barry Allen herbei, mit dem offensichtlich schon zusammengearbeitet hat. Nachdem dieser dank kühlem Kopf die Gemüter etwas beruhigt, kommt Supes auch dazu zu berichten, dass ihn ein ähnlicher Attentäter attackiert hat. Unterdessen wird in den S.T.A.R.-Labs ein Würfel untersucht, wie ihn bislang jeder der Aliens mit sich getragen hat. Am Ende explodiert der Würfel und ihm entsteigen weitere Aliens, unablässig „For Darkseid“ brabbelnd. Vom Oberschurken ist noch immer nichts zu sehen, doch die Lage spitzt sich zu...

Kritik: Tja, Johns macht actionreich weiter und kann so auch im zweiten Teil seiner Justice League-Saga perfekt unterhalten. Was mir sehr gut gefallen hat ist, wie man hier diffuse Spuren auf in der Vergangenheit liegende Geschichten gelegt hat, über die wir uns sicher bald freuen können. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, insbesondere in den Green Lantern-Szenen, der in der neuen Interpretation nicht unbedingt die hellste Leuchte zu sein scheint. So spricht er den Flash etwa permanent mit seinem bürgerlichen Namen an, der ist darüber natürlich gar nicht erfreut. Über die Zeichnungen lässt sich fast nur Gutes sagen, wäre da nicht dieser grobe Schnitzer auf der ersten Seite: Barry steht dem Anschein nach halb im Schatten, zumindest soll ein teil seines Gesichtes im Schatten liegen. Hier sieht es jedoch aus, als hätten Zeichner oder Tuscher schlicht vergessen, das rechte Auge zu zeichnen. Schade, ansonsten ein grandioses Heft.



the Flash #1

"The Flash"

Autor: Francis Manapul, Brian Buccellato
Zeichner: Francis Manapul
Inker: Brian Buccellato
Cover: Tom Townsend


Story: Barry ist mit seiner Kollegin Patty (süüüß!) auf einem Wissenschaftsempfang, als dieser plötzlich von einem eigenartigen Einsatztrupp überfallen wird. Als Flash kann er einen der Angreifer gefangen nehmen, dieser verstirbt jedoch ohne seine Schuld. Schockiert ist er, als er sieht, dass es sich bei dem Typen um seinen alten Freud Manuel handelt. Als ebendieser Manuel ihn später in seiner Wohnung aufsucht und sich kurz darauf heraus stellt, dass es scheinbar eine ganze Reihe von Manuels gibt, wird die Sache verzwickt...

Kritik: nein, die Story ist es nicht, die mich zu Begeisterungsstürmen hin reisst, die ist nämlich tatsächlich überschaubar. Es sind die unglaublichen Zeichnungen. Manapul und Buccellato, die hier beide sowohl als Autoren, als auch Zeichner zu Werke gehen, fahren einen sehr eigenen Stil, den ich so bislang nur selten gesehen habe. Einerseits wirken die Bilder sehr cartoony, worauf ich eigentlich nicht unbedingt stehe. Dadurch, dass man sich aber einer tuscheartigen Colorierung bedient, worauf ich absolut stehe, wird das ganze auf einen völlig anderen Level gehoben. Die Hintergründe verschwimmen geradezu, je weiter im Vordergrund ein Element jedoch steht, desto detaillierter wird es. Die Figuren sind perfekt charakterisiert und das obwohl sie so einfach aussehen ...ich könnte noch ewig von den wahnsinnig schönen Zeichnungen schwärmen, höre hier aber auf. Das sollte schlicht jeder sehen.

Green Lantern: New Guardians #1

"Green Lantern - New Guardians, Part One"

Autor: Tony Bedard
Zeichner: Tyler Kirkham
Inker: Matt Banning
Cover: Tyler Kirkham, Matt Banning


Story: Zunächst eine Rückblende. Der Wächter Ganthet reist zur Erde um in New York den einen Ring an den Comiczeichner Kyle Raynor zu übergeben. Wechsel in die Gegenwart: Überall im Universum verlassen die Ringe von einzelnen Mitgliedern der verschiedenen Farb-Corps' ihre Träger. Für diejenigen, die sich gerade in einem Kampf befanden, endet dies natürlich, um ihre Kräfte beraubt, äußerst tragisch. Die Ringe machen sich auf den Weg in Richtung Erde, suchen die mächtige Green Lantern Kyle Raynor auf. Dieser wird in der Folge von Mitgliedern der anderen Corps' des Diebstahls bezichtigt...

Kritik: Da lernen wir dann wohl bald die erste Rainbow-Lantern kennen. Oder so ...Bedard erzählt hier eine unglaublich temporeiche Geschichte und ich kann es wirklich kaum erwarten zu esen wie es weiter geht. Auch der Humor stimmt, insbesondere eine Szene bleibt im Gedächtnis: nachdem Kyle ein paar Leute gerettet hat meint ein kleiner Junge im Flash-Shirt zu ihm, er wäre ja ganz ok, aber die Green Lantern aus Coast City, die ist richtig cool. Die Zeichnungen von Kirkham sind absolut klasse, sehr detailreich, lassen aber etwas den eigen Charakter vermissen. Vielleicht schreibe ich das aber auch nur unter dem Eindruck, den the Flash auf mich ausgeübt hat...

Bilder: (c) dccomics.com
Und hier sind die Reviews zu den nächsten drei Heften aus der großen Relaunchwelle von DC. Darunter eine große Enttäuschung, eine positive Überraschung und ganz viel Potential für tolle Geschichten!

Green Lantern #1


"Sinestro, Part One"

Autor: Geoff Johns
Zeichner: Doug Mahnke
Inker: Christian Alamy


Story: WTF! Hal Jordan ist seinen Ring los, kommt in seinem Privatleben mal wieder nicht so richtig klar und verscherzt es sich auch noch mit seinem Langzeit Love-Interest Carrol Ferris. Unterdessen versucht die neue Green Lantern des Sektors 2814, Sinestro, aus der Situation das beste zu machen. Er hat keine sonderlich große Lust auf das Dasein als GL, muss obendrein mit ansehen, wie sein eigenes Corps in seiner Abwesenheit beginnt Amok zu laufen. Am Ende sucht er Hal auf und verspricht ihm dass er seinen Ring zurück bekommt. Wenn er denn macht, was Sinestro sagt!

Kritik: Ja, auf diesen Titel hatte ich mich richtig gefreut. Und auch wenn Green Lantern #1 kein Überheft ist, so konnte es doch richtig gut unterhalten. Die nächsten Hefte werden sicher spannend, denn die Konstellation mit Sinestro als GL und Hal in dessen Abhängigkeit hat ein riesiges Potential. Johns baut mit diesem Heft eine große Geschichte auf, deshalb ist es wohl unfair es alleinstehend zu bewerten. Die Zeichnungen sind absolut solide, hauen mich nicht vom Hocker, fallen jedoch nicht negativ auf. Nur eines gibt mir zu denken: Angenommen, da kommt jetzt der ambitionierte Kinogänger aus dem Kinofilm und kauft sich dieses heft: ich befürchte, der wird ziemlich verwirrt sein.

Justice League International #1

"The Signal Masters, Part One"

Autor: Dan Jurgens
Zeichner: Aaron Lopresti
Inker: Matt Ryan


Story: Die Vereinten Nationen möchten ein eigenes Superheldenteam aufstellen, weil ihnen die 'große' Justice League zu autark agiert. Chef des Teams soll Booster Gold werden, das wiederum missfällt Green Lantern/ Guy Gardner der viel lieber mit den großen Jungens spielen möchte. Die anderen Mitglieder sind unbekannte Helden aus anderen Weltgegenden die unglaublich öde und klischeebeladen agieren. Gardner verlässt das Team, dies bricht unterdessen zu seinem ersten Einsatz auf und bekommt dort schnell Probleme. Der Cliffhanger am Ende ist eigentlich keiner, weil man genau weiß, wer sich im nächsten Heft 'überraschend' besinnen wird und als großer Retter erscheint...

Kritik: Nein, sorry aber das war mit Abstand das schwächste Heft aus den bisher von mir gelesenen Relaunchtiteln. Werde ich definitiv nicht weiter lesen, mehr möchte da fast gar nicht  schreiben, denn ein einziges Wort sagt da schon alles: LANGWEILIG!

Red Lanterns #1

"With Blood And Rage"

Autor: Peter Milligan
Zeichner: Ed Benes
Inker: Rob Hunter


Story: In der ersten Szene sehen wir, wie eine Gruppe fieser Aliens einen Typen nur so zum Spaß foltern, bevor die Red Lantern-Mietzekatze Dex-Starr eingreift. Während sich das Kätzchen im Kampf schnell unterlegen zeigt, wird sie von ihrem Herrchen Atrocitus gerettet. Dieser ist Anführer der Red Lanterns, sein Führungsanspruch wird jedoch von den anderen Mitgliedern des Corps in Frage gestellt. Im Weiteren Verlauf erleben wir eine längere Rückblende, die erklärt, wie Atrocitus zu dem wurde, was er ist. Daneben spielt ein Teil des Heftes auf der Erde: Ein alter Mann wird von einem Hooligan verprügelt, erliegt später seinen Verletzungen. Darüber geraten seine Enkelsöhne in einen heftigen Streit...

Kritik: Gleich zu Beginn sehen wir hier, in welche Richtung diese Serie wohl gehen wird: Red Lanterns dürfte wohl eine härtere, um nicht zu sagen brutalere Version des Green Lantern Corps werden. Und das erstaunt, empfand ich doch selbst dieses Heft schon als verhältnismäßig hart. Ich habe von diesem Heft ehrlich gesagt nicht sonderlich viel erwartet, wurde schließlich dennoch gut unterhalten. Für die kommenden Ausgaben ist bereits Potential gesät: Wir werden wohl bald die erste menschliche Red Lantern sehen, Atrocitus wird sich behaupten müssen ...das könnte durchaus spannend werden!

Neben der Geschichte können auch die Zeichnungen überzeugen. Sehr detailreich, die freakigen Aliens wurden richtig gut in Szene gesetzt. Das Heft macht damit insgesamt vieles richtig, was ich beim Green Lantern Corps vermisst habe.

Bilder: (c) DC Comics
Und wie verlangt, hier die nächsten drei Hefte aus DCs Relaunchwelle und das, was ich über sie denke. Ich habe im Übrigen gerade ein Problem. Es ist mir wirklich gelungen, meine ersten neun Hefte gut zu rationieren, noch immer habe ich zwei Hefte, auf die ich mich freuen kann. Doch die Zeit bis zur nächsten Lieferung meines Dealers ist noch lang. ich werde bald unter Entzugserscheinungen leiden, denn bislang bin ich mit der Qualität des Relaunchs sehr zufrieden. Da fällt das warten schwer...

Batman #1


"Knife Trick"
Autor: Scott Snyder
Zeichner: Greg Capullo
Inker: Jonathan Glapion
Cover: Greg Capullo


Story: Zu Beginn Action. In Arkham schlägt Batman Seite an Seite mit einem überraschenden Verbündeten einen Aufstand nieder.  Dann Ortswechsel: Bruce Wayne stellt auf einem Empfang seine Vision für das neue Gotham vor. Am Ende sehen wir den Dunklen Ritter am Tatort eines Mordes. Der Täter hinterließ eine Botschaft, nach der sein nächstes Opfer Bruce Wayne sein wird. Unter den Nägeln des letzten opfers findet Bats DNA-Spuren, nach deren Analyse wird einer seiner engsten Vertrauten zum Hauptverdächtigen...

Kritik: Scott Snyder ist wohl der derzeit am meißten gehypte Autor, den DC zu bieten hat. Nachdem er zuletzt Detective Comics auf hohem Niveau geschrieben hat, mach er genau dort nun in  Batman weiter. Der Kniff, die Geschichte vor dem Hintergrund einer Rede von Bruce Wayne zu erzählen ist durchaus innovativ, der Cliffhanger am Ende macht durchaus neugierig. Die Zeichnungen von Greg Capullo sind, wie immer möchte man sagen, ziemlich gut. 'Ziemlich' weil ich seinen mangaartigen Stil bei Batman nachwievor nicht zu 100% passend finde. Die Zeichnungen sehen sehr gut aus, sind mir aber stellenweise zu 'niedlich'. Das ist aber letztlich natürlich Geschmackssache...

Catwoman #1

"...And Most Of The Costumes Stay On.."
Autor: Judd Winick
Zeichner: Guillem March
Inker: Tomeu Morey
Cover: Guillem March


Story: Für Catwoman läuft gerade nicht alles rund. Nach einem Brandanschlag auf ihre Wohnung nimmt sie Zuflucht bei ihrer Freundin Lola. Diese vermittelt ihr nicht nur ein Penthouse, in dem sie vorübergehend leben kann, sondern gibt ihr den Tip, eine Party eines russischen Clans zu 'besuchen'. Nachdem die Party geringfügig eskaliert ist, sucht Catwoman Zuflucht in besagtem Penthouse, bleibt dort jedoch nicht lang allein...

Kritik: Dieses Heft hat in den USA für einen kleinen Skandal gesorgt, denn nicht nur dass die Protagonistin über das ganze hinweg ziemlich viel nackte Haut zeigt. Nein, am Ende erleben wir gar eine für amerikanische Verhältnisse erstaunlich explizite Szene, in der Batman und Catwoman ihre Körperlichkeit ausleben, wie es die Fanboys bislang kaum zu träumen gewagt haben. (War das jetzt zu diplomatisch formuliert? Die beiden haben Sex und das, wenn man Catwoan Glauben schenken will, nicht zum ersten Mal!) ich bin ganz ehrlich: Die Zeichnungen von Guillem March sind wirklich schön anzusehen. Judd Winnicks Geschichte wirkt alles in allem aber zu stringent auf den kalkulierten Skandal am Ende hin geschrieben. Dass Sex zum Stressabbau durchaus beitragen kann, wissen wir alle. Hier wirkt das Ganze aber doch etwas zu sehr gewollt. Dafür wurde das Kürzel T&A* einst erfunden, eine Serie kann das auf Dauern nicht tragen.

Green Lantern Corps #1

"I Fought The Law and Kicked Its Butt!"
Autor: Scott Lobdell
Zeichner:Fernando Pasarin
Inker: Scott Hanna
Cover: Kenneth Rocafort


Story: Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Backup Lanterns John Stewart und Guy Gardner, die hier in problematischen Situationen gezeigt werden. Beide haben sich bewusst dazu entschieden, ihr bürgerlichen Identitäten nicht zu schützen. Ihre Berufung als Green Lantern fällt ihnen nun jedoch im Privatleben auf die Füße. Beide düsen kurzerhand nach Oa um den Kopf frei zu kriegen, wo sie eine Einheit von Lanterns an die Seite gestellt bekommen, mit der sie brutale Ermordung anderer Ringträger aufklären sollen.

Kritik: Dieses Heft hat Spaß gemacht! Action und Story sind wohl dosiert. Bei gleichzeitig erstaunlich expliziter Gewaltdarstellung schreibt Tomasi hier eine richtig gute Auftaktgeschichte, deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann. Einziger Wermutstropfen: Keine einzige neue Figur. Insbesondere beim Green Lantern Corps haben die eher schrägen Aliens immer Spaß gemacht. Davon wünsche ich mir zukünftig mehr. Dennoch kann dieses Heft jedem empfohlen werden.

*Tits & Asses

Bilder: (c) dccomics.com
Weihnachten und Ostern an einem Tag. Am Mittwoch hat mich der Comicdealer meines Vertrauens mit dem ersten Schwung von DCs Relaunchtiteln versorgt. Hier einige kurze Reviews.


Justice League #1
"Justice League, Part One"

Autor: Geoff Johns
Zeichner: Jim Lee
Inker: Scott Williams
Cover: Jim Lee
Variant Cover: David Finch


Story: Gotham vor fünf Jahren. Batman Jagd ein Alien über die Dächer der Stadt, wird dabei seinerseits von Polizeihubschraubern verfolgt, die nicht zögern, das Feuer auf den Dunklen Ritter zu eröffnen. Während des Kampfes taucht plötzlich Green Lantern (Hal Jordan) auf, und stellt erstaunt fest, dass Batman offenbar doch kein Mythos ist, wie er bislang angenommen hat. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen den Helden entpuppt sich das Alien als Selbstmordattentäter. Bats und GL beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen, in dem sie einen anderen Ausserirdischen aufsuchen, der kürzlich auf der Erde aufgetaucht ist. In Metropolis treffen sie somit auf Superman...

Kritik: Geoff Johns Geschichte beginnt actionlastig, bevor sie schließlich einen etwas ruhigeren Ton anschlägt. Für eine Erstausgabe genau richtig wie ich finde. Sehr gut finde ich auch die Idee, hier zunächst lediglich die großen Drei einzuführen, hätte man das gesamte Team direkt in einem Heft zusammen gestellt, wäre es möglicherweise etwas zu viel geworden. So erleben wir hier stattdessen das erste Aufeinandertreffen der Helden hautnah, sehen wie ihre vollkommen unterschiedlichen Charaktere aufeinander prallen. Highlight Bats stiehlt dem überheblichen („Note to self Batman: Green Lantern can handle this.“) Hal Jordan in einem unkonzentrierten Moment seinen Ring und zeigt ihm so, dass er nicht auf Superkräfte angewiesen ist. Die Zeichnungen von Jim Lee sind grandios. Eilte ihm bislang der Ruf voraus, lediglich Spezialist für Babes und Muskelberge zu sein, muss man konstatieren dass sein Stil, die Figuren überlebensgroß darzustellen hier perfekt ist. Die Justice League vereint die größten Helden der Welt. Diese Typen Larger than Life darzustellen ist deshalb absolut sinnvoll.
Meine Erwartungen an dieses Heft waren riesig. Doch das Heft hat sie erfüllt.

Action Comics #1

"Superman versus the City of Tomorrow"
Autor:
Grant Morrison
Zeichner: Rags Morales
Inker: Rick Bryant
Cover: Rags Morales
Variant Cover: Jim Lee


Story: Metropolis vor fünfeinhalb Jahren. Superman lässt eine Unterredung von zwielichtigen Geschäftsleuten um den korrupten Mr. Glennmorgan hochgehen. Als die Polizei eintrifft unterzieht er Glennmorgan einer Schocktherapie um ihn zu einer Aussage zu zwingen. Clark Kent hat wenig später eine Unterhaltung mit seiner Vermieterin, aus der hervorgeht, dass er große Schwierigkeiten hat, seine Miete pünktlich zu begleichen. Unterdessen sehen wir Lex Luthor, der im Auftrag der Regierung das vermeintlich gefährliche Alien stellen soll, in einer Diskussion mit General Lane. Luthor scheut nicht davor zurück, Menschneleben zu opfern, um Superman zu stellen. Am Ende scheint sein Plan tatäschlich aufzugehen...

Kritik: Es eine radikalen Neuinterpretation des Supermanmythos. Der (junge) Mann aus Stahl begegnet uns hier in Jeans und T-Shirt, setzt sich für die Belange der einfachen Menschen ein und entpuppt als regelrechter Workng Class Hero. Leider scheint Starautor Grant Morrison in letzter Zeit zu viele Spidermancomics gelesen zu haben. Das bürgerliche AlterEgo des Helden mit den finanziellen Problemen kennt man schon und dass sich die Menschen der Stadt schützend vor ihren Helden stellen hat man sogra schon auf der großen Leinwand gesehen. Schade, hier wäre viel mehr drin gewesen. Die Zeichnungen von Rags Morales sind absolut OK, mehr leider auch nicht. Ich möchte diese aber nicht schlecht reden, ich kann nur einfach nicht sonderlich viel mit seinem Stil anfangen.

Supergirl #1
"Last Daughter Of Krypton"

Autor: Michael Green, Mike Johnson
Zeichner: Mahmud Asrar
Inker: Dan Green, Mahmud Asrar
Cover: Mahmud Asrar, Dave McCaig


Story: Sibirien in der Gegenwart. Nach einem Meteoritenschauer wacht Kara Zor-El in der verschneiten Eiswüste auf. Kara denkt sie befindet sich in einem schrägen Traum, muss aber schnell feststellen, dass dem nicht so ist. Militärs greifen sie an, Kara wehrt sich, ist letztlich aufgrund ihrer Orientierungslosigkeit unterlegen. Am Ende erscheint ihr Cousin Kal El um die Situation aufzuklären.

Kritik: Michael Green schreibt hier eine typische, handlungsarme Auftaktgeschichte, wie man es von Supergirl bereits aus der Vergangenheit kennt. Es zeichnet sich ab, dass Green stark von der letzten, stark mädchenhaften Interpretation abweicht. Schade, ich möchte das naive Supergirl der letzten Serie recht gern. In welche Richtung Green die Figur entwickeln wird, lässt sich aus diesem Heft kaum erkennen. Man darf also gespannt sein. Die Zeichnungen von Mahmud Asrar gefallen durchweg. Er bedient sich hier eines sehr tuschehaften Stils, der in der Superheldenwelt nicht allzu häufig anzutreffen ist. Diese machen wirklich Lust auf mehr. In die nächsten Ausgaben werde ich sicher hinenschauen, ob die Serie dauerhaft auf meiner Liste bleibt, wird sich zeigen. Positiv: Die bei Supergirl stets berechtigten Befürchtungen, die Serie würde sich auf einer langweiligen T&A-Ebene bewegen, schienen hier mehr als unbegründet.

Bilder: (c) http://www.dccomics.com/dccomics/
In diesen Tagen ist es wirklich geil, ein Nerd zu sein. Während heute in den USA das neue Zeitalter der Superhelden anbricht, überschlagen sich die Nachrichten und geben den Fanboys Futter. Wie versprochen: Hier nun die letzten Infos zum Relaunch.

Eines muss man DC Comics ja lassen. Die Marketingkampagne hat voll eingeschlagen, auch bei mir (dem ein oder anderen dürfte es aufgefallen sein). In DCs Hausblog the Source wurden in den letzten Tagen beinahe stündlich neue Eintragungen vorgenommen, im TV liefen die Werbespots und nahezu jede relevante Zeitung hat über mehrere Seiten berichtet. Man kann zusammenfassen: Der Relaunch ist in aller Munde.



Hype! Hype! Hype!
Wie nervös  man im Hause DC Comics gerade ist, zeigt folgende Anekdote, die Autor Geoff Johns gestern gepostet hat: Beim Check-In vor seinem Flug nach New York war er so durcheinander, dass er sein Gepäck aufgegeben  hat, obwohl dies als Handgepäck durchgegangen wäre. In NY eingetroffen, ist natürlich sein Koffer verschollen. Panik bricht aus. Auf seinem Laptop liegt schließlich das Script für den zweiten Storyarc seiner Justice League-Serie. Tiefes Durchatmen, dann Erleichterung. Der Laptop ist Im Rucksack, der auf seinem Rücken. Alles wird gut.

In New York hatte Johns einen wichtigen Termin. Um Mitternacht öffnete heute schlie8lich ein großer Comicshop am Broadway (über 50 andere taten es ihm gleich) um das erste Heft der neuen Justice League an die Leser zu bringen. Dort müssen Zustände geherrscht haben, wie man sie in Deutschland lediglich bei der Veröffentlichung eines neuen Harry Potter-Bandes kennt. Die Bilder auf DCs Facebook-Seite sprechen Bände.

Inhaltliche Weichenstellungen

Einen echten Scoop landete dieser Tage die New York ost als sie die ersten sechs Seiten der neuen Batgirlserie veröffentlichte. Während ich im letzten Blog noch spekuliert habe, dass alte Storys, die weiter zur Kontinuität gehören sicher per Rückblenden eingebunden werden, sehen wir hier nun dass man es im Falle von ‚a killing Joke‘ tatsächlich genau so löst...aber wie auch sonst. Wer die Serie noch lesen möchte und sich nicht die Spannung verderben will, sollte folgenden Link geflissentlich meiden.

Das Fanboyherz geht sicher nicht nur mir auf, wenn er Zeichnungen wie die folgende sieht, die sicherlich bald in die Geschichte des Superheldengenres eingeht. Ladys an Gentlemen, Sie sehen hier das erste Aufeinandertreffen von Superman und Batman in Justice League #1.


Quelle the Source (http://dcu.blog.dccomics.com/)


Bei der Übersicht über die neuen Serien die ich im letzten Blog vorgestellt habe, hat manch einer sicher einige alte Bekannte vermisst: Die Justice Society of America hat bislang keine neue Serie erhalten. Dies wird sich zeitnah wohl auch ändern, könnte aber zu leichten Problemen führen. Zum Hintergrund: Die alte Justice Society versammelte die alte Garde der Superhelden. Jene die in den Vierziger Jahren des 20. Jahrhundert den GIs im Krieg den Rücken gestärkt haben. Das dies zu Problemen mit der neuen Kontinuität im DC-Universum führt, dürfte jedem klar sein, der meine letzten Blogs gelesen hat. Superhelden gib es demnach erst seit wenigen Jahren, deutlich nach 9/11 auf der Erde. Wie kann es dann schon eine Heldengeneration während des zweiten Weltkriegs gegeben haben? - DC löst dieses Problem durch die Einführung einer zweiten Realität. Auch das gab es schon einmal unter dem Namen „Erde 2“. Mit etwas zeitlicher Verzögerung soll diese Erde einen Relaunch erfahren. Damit wäre auch das gute alte Multiversum (sollte das unklar sein, kann ich das gern in einem weiteren Blog weiter ausführen) wieder da.

Kommerzieller Erfolg

Dass der Relaunch kommerziell ein Erfolg zu werden scheint, belegen die Vorbestellzahlen. Kurz vor Ende der Vorbestellfrist hat Justice League #1 die Marke von 200.000 verkauften Exemplaren überschritten und dürfte damit zum erfolgreichsten Superheldencomic des Jahres werden. Sechs weitere Titel (Action Comics, Green Lantern, Superman, Flash, Detective Comics und Batman) hatten zu diesem Zeitpunkt, Mitte letzter Woche, die 100.000er-Grenze überschritten, Aquaman lag knapp davor. Man darf gespannt sein, wie die endgültigen Zahlen aussehen werden. Fakt ist jedoch jetzt schon, dass es für den ewige Konkurrenten Marvel Comics in diesem Monat eng werden könnte, überhaupt einen Titel in den Top10 zu platzieren. Denn selbst eher randständige DC-Serien sollen ihre Verkaufszahlen mehr als verdoppelt haben. Und während ich diese Zeilen schreibe habe ich nun auch tatsächlich die offizielle Nachricht gelesen, dass Justice League #1 ausverkauft ist und es eine zweite Auflage geben wird.

Es bleibt abzuwarten, wie lange dieser Erfolg anhält.Ich wünsche DC alles Gute und freue mich derweil auf meine Lieferung von #1-Heften zum Ende des Monats :-)


Nach meinem letzten Comic-Blog sind einige Fragen aufgetreten. Hier möchte ich versuchen einige davon zu beantworten und für etwas Durchblick bei den 52 neuen Serien zu sorgen.

Die 52 neuen Serien gliedern sich in sieben Blöcke, die sich jeweils um einzelne Figuren oder Sub-Genres drehen. Inwiefern diese im Nachhinein auch inhaltlich zueinander gehören, ist bislang unklar. Nach bisherigen Informationen soll jede Serie für sich stehen, bei den Blöcken die sich um einzelne Figuren drehen (Batman; Superman; Green Lantern) halte ich Serien-übergreifende Geschichten und Querverweise mittelfristig jedoch nicht für unwahrscheinlich. Im Folgenden werde ich das Programm in seinen Grundzügen grob besprechen.

Superman

    
Action Comics #1            Superman #1                  Superboy #1
  

Supergirl #1

Der Superman-Block umfasst vier Serien, von denen sich zwei mit dem Stählernen selbst befassen, während zwei weitere die Spin-Offs Supergirl und Superboy zum Inhalt haben. In diesem Block findet sich denn auch direkt der erste Flagship-Title des Verlags, „Action Comics“. Dieses Heft beleuchtet die ersten Schritte des Man of Steel. Die Serie spielt zunächst fünf Jahre in der Vergangenheit, Superman ist erst Anfang 20, bei weitem noch nicht so mächtig wie man ihn bislang kannte und sammelt hier nun seine ersten Erfahrungen als Superheld. Dabei wird er von den Menschen keineswegs wohlwollend aufgenommen. Insbesondere auf diese Serie bin ich sehr gespannt. Nicht zuletzt wegen des grandiosen Kreativteams aus Grant Morrison, Rags Morales und Rick Bryant ist das ein absoluter Mus-Have-Titel!

Der zweite wichtige Titel in diesem Block ist „Superman“. Die Story spielt in der Gegenwart undbeschreibt somit die Abenteuer des erwachsenen Supes. Neben dem Kostüm gibt es hier jedoch einige Änderungen im Vergleich zum bisherigen Status Quo. So ist Clark Kent wieder Junggeselle, die Hochzeit Lois Lane hat nie stattgefunden. Außerdem sind Jonathan und Martha Kent tot. Welche weiteren Änderungen es gibt, wird sich zeigen. Sonderlich viel ist hier noch nicht bekannt.


Batman

     
Batman #1                       Detective Comics #1      Batman: The Dark Knight #1


 
Batman and Robin #1
Der Batman-Block ist mit seinen elf Titeln ausgesprochen umfangreich, was beim Blick auf die Verkaufszahlen der letzten Jahre nicht sonderlich verwundert. So waren die Batman-Serien neben denen aus dem Green Lantern-Umfeld diejenigen, die sich konstant gut bis sehr gut verkauft haben. Was das neue Line-Up angeht, bin jedoch zum teil etwas skeptisch. Insgesamt sieben (!) Serien drehen sich um zum Teil doch recht obskure Spin Offs. Ob sich tatsächlich alles am Markt bewähren kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Bei guter Qualität bin ich aber natürlich der letzte, der über  die hohe Zahl der Serien meckern wird.

Im Zentrum stehen hier aber selbstverständlich die vier Serien, die den dunklen Ritter als Titelhelden haben. Das wären „Detective Comics“, „Batman“, „Batman und Robin“ und „Batman: The Dark Knight“. Interessant wird bei all diesen  Serien, wie weit reichend der Neustart hier ausfallen wird. Dem Vernehmen nach sollen zentrale Batmangeschichten wie etwa „A Killing Joke“ auch weiterhin  Teil der Kontinuität sein. Wie „Superman“, spielen auch die Batmanserien in der Gegenwart. Batman ist ebenfalls seit etwa fünf Jahren im Dienst. Was in diesem Zeitraum passiert ist, wird vermutlich über Rückblenden erzählt. So erfahren wir dann vermutlich auch, welche alten Batmanstorys weiterhin Bestand haben. Highlight verspricht die Serie „Batman“ zu werden, die mit dem herausragenden Kreativteam Scott Snyder, Greg Capulla und Jonatham Glapion aufwartet.

     
Batwing #1                      Batwoman #1                 Batgirl #1


     
Nightwing #1                   Catwoman #1                 Birds of Prey #1



Red Hood & The Outlaws #1

Daneben gibt es dann wie gesagt sieben Spin Offs. Darunter finden sich einerseits etablierte Serien wie „Nightwing“ und „Birds of Prey“, auf der anderen aber auch die Serie „Batwing“, die die Geschichten eines schwarzen Fledermausmannes erzählt, der in Afrika für Recht und Ordnung sorgt. Sicher eine interessante Idee, ob sich das tatsächlich durchsetzen wird, zeigt dann die Zukunft.

Green Lantern

     
Green Lantern #1         Green Lantern Corpse #1 New Guardians #1

Red Lanterns #1


Der dritte Block hat das große, weite Green Lantern-Universum zum Thema. Zentral hier selbstverständlich der Titel „Green Lantern“ in dem (Überraschung!) Hal Jordan zu Beginn seinen Ring an Sinestro abtreten muss. Verspricht spannend zu werden. Da die Serie auch weiterhin von Geoff Johns geschrieben wird, ist auch hier Qualität zu erwarten. Mein Most-Wanted-Titel hier ist jedoch “New Guardians“. Darin formiert sich ein Team, bestehend aus Ringträgern des gesamten emotionalen Spektrums und die 90er Jahre-Lantern Kyle Raynor. Daneben erhält das „Green Lantern Corpse“ eine Neuauflage und das Spin Off „Red Lanterns“ bekommt ebenfalls eine eigene Reihe.

Justice League


     
Justice League #1           Justice League Int. #1    Aquaman #1

     
Wonder Woman #1          The Flash #1                  Captain Atom #1


     
The Fury of Firestorm #1 Green Arrow #1           The Savage Hawkman #1

    
Mister Terrific #1           DC Universe Presents #1


Der heterogenste Block im klassischen Heldensegment ist schließlich Justice League. Neben dem Flagship-Title um die Gerechtigkeitsliga finden  sich hier die Reihen um die vielen anderen großen Helden, die DC zu bieten hat: Flash, Wonder Woman, Aquaman und Green Arrow. Daneben finden sich hier auch  andere iguren, die eher in der dritten Reihe stehen. Interessant dürfte aber die Reihe „DC Universe Presents“ werden. In dieser Serie sollen in kurzen Miniserien von vier bis sechs Ausgaben  Figuren vorgestellt, bzw. getestet werden, die es bislang nicht zu eigenen Reihen geschafft haben. Den Anfang macht dabei Deadman. Dieser soll im Übrigen in naher Zukunft eine eigene TV-Show bekommen. Dass er hier nun der erste Held in dieser Spotlight-Reihe wird, ist insofern sicher kein Zufall.

Die Serie „Justice League“ soll die Fundamente des neuen DC.Universums abstecken. In der ersten Storyline wird in Rückblenden auf die Anfangstage der Helden erzählt, wie Batman das Team einst zusammengestellt hat. An diese Serie hat man mit Geoff Johns den derzeit wohl besten Autor gesetzt, den DC zu bieten hat. Da dieser aber zugleich auch noch „Green Lantern“ und „Aquaman“ schreibt und kürzlich zum Chief Creative Officer bei DC befördert wurde, mache ich mir etwas Sorgen, dass der Gute sich vielleicht etwas zu viel zumutet. Apropos „Aquaman“: Mit Johns und Ivan Reis arbeiten hier zwei alte Bekannte zusammen, die bereits bei „Green Lantern“ hervorragend harmoniert haben. Auch diese Reihe sollte man im Auge behalten!

The Dark

     
Justice League Dark #1 Swamp Thing #1             Animal Man #1

     
Frankenstein: Agent        I, Vampire #1                  Resurrection Man #1
of S.H.A.D.E. #1


Demon Knights #1



Mit  „The Dark“ verlassen wir das klassische Superheldensegment und nähern uns Titeln, die sich eher an der Grenzlinie von Horror, Mystery und Superhelden bewegen. Hier finden sich auch einige Figuren wider, die man bislang eher vom Label Vertigo kannte. So gibt es hier etwa John Constantine und Swamp Thing. Verspicht interessant zu werden, werde hier einige Titel im Auge behalten, auch wenn ich daraus bislang nicht bonniert habe.

The Edge

     
Stormwatch #1               Voodoo #1                       Grifter #1

     
Deathstroke #1               Suicide Squad #1           O.M.A.C. #1

     
Blackhawks #1               Men of War #1                All-Star Western #1


Hier finden sich Figuren des Labels Wildstorm wider, das einst zu Image Comics gehörte, dann jedoch von DC gekauft wurde. Titel wie „Stormwatch“, „Grifter“ oder „Voodoo“ werden hier nun ins reguläre DC-Universum überführt. Interessant: Mit dem Martian Manhunter findet sich ein klassischer  DC-Charakter in der ehemaligen Wildstorm-Serie „Stormwatch“ wider. Außerdem öffnet man sich mit „Allstar Western“ auch einem völlig anderem Genre.

Young Justice


     
Teen Titans #1                Static Shock #1              Hawk & Dove #1

     
Blue Beetle #1                Legion of Super Heroes #1 Legion Lost #1


Mit Young Justice sind wir dann wieder im klassischen DC-Bereich angekommen. Hier finden sich vor allem die Nachwuchshelden wieder. Die „Teen Titans“ und die Legion der Superhelden dürften bekannt sein. Im Auge behalten werde ich hier auf jeden Fall auch „Blue Beetle“. Wirklich Großartiges erwarte ich in diesem Block aber ehrlich gesagt nicht.

Soviel zu der Titelübersicht, wie sie sich bislang gestaltet. In den nächsten Tagen werde ich noch einen zweiten Nachtrag-Blog schreiben, der dann neue Infos enthält, die geradezu fließbandartig über uns hereinbrechen. Aber es ist ja auch nicht mehr lange, bis die ersten neuen Titel erscheinen. Auf die ersten Reviews darf man gespannt sein.

Alle Grafiken (c) the Source (http://dcu.blog.dccomics.com)
Wer sich auch nur ein wenig für Superheldencomics interessiert, dürfte mitbekommen haben dass ein Beben in der Heimat von Batman und Co. bevorsteht, wie es die Comicwelt noch nicht erlebt hat. DC stellt alle seine Serien ein, nur um 52 davon nach einer Frischzellenkur im nächsten Monat neu zu starten. Und ich freue mich drauf, wie schon lange auf kein Comicbuch mehr.

Als ich das erste mal davon las, irgendwann in der komischen Zeit zwischen Frühlingsende und Sommerbeginn diesen Jahres, hielt ich es ja für den typischen Werbespruch den man jedes Jahr liest, wenn das große Sommercrossover der Superhelden ansteht. Nach diesem Event wird nichts mehr so sein, wie es war! Als ich weiter las wurde mir jedoch schnell klar, dass es diesmal scheinbar nicht bei der leeren Floskel bleiben würde. Anscheinend hat der  altehrwürdige DC-Verlag wirklich großes vor.

Worum gehts?

Der Idee ist ein gewisser Charme nicht abzusprechen. Durch eine Verjüngung und das Redesign der Figuren, eine Entschlackung ihrer Geschichte und einer Modernisierung des gesamten Settings soll das Medium Superheldencomic (mit zehn Jahren Verspätung) fit für das 21. Jahrhundert gemacht werden. Doch wie geht ein solches Vorhaben an? Mit vorsichtigen Änderungen, die über einen längeren Zeitraum sukzessive vorgenommen werden? -Wurde häufig versucht, ist meist gescheitert und hat eher zu Verwirrung geführt. Durch ein großes Event, das alles auf den Kopf stellt? - Wurde noch häufiger versucht, ist noch öfter gescheitert und hat zu kompletter Verwirrung geführt. Dann also jetzt ein vollständiger Neustart. Alle Uhren im DC-Universum werden auf Null gestellt, jedes Heft kann vollkommen ohne Vorwissen gelesen (und verstanden!) werden. Klingt doch gut.

Und auch die inhaltliche Dimension klingt dabei absolut spannend. Das DC-Universum ist in der Gegenwart angesiedelt. Superhelden gibt es erst seit wenigen Jahren, sie stehen relativ am Anfang ihrer Karrieren, die Menschen begegnen ihnen noch mit einer gewissen Skepsis. Was da mitschwingt in ein gewisser Realismus, Anleihen an die Welten der Nolan-Filme, sowie der Supermanshow „Smallville“ sind dabei sicher alles andere als zufällig.

In diesem Sinne knüpft Action Comics #1 mehr oder weniger direkt  an das Ende von „Smallville“ an: Die Kräfte des jungen Superman sind noch nicht voll ausgeprägt, er kann  noch nicht fliegen und besitzt  auch noch nicht nicht das bekannte Kostüm. Statt dessen trägt Supes in seinen ersten Auftritten im neuen DC-Universum (DCnU) lediglich Jeans und T-Shirt. Er ist der erste Held, der sich mit seinen Superkräften in der Öffentlichkeit zeigt. Im fernen Gotham geistert unterdessen die Legende eines dunklen Rächers umher, der nachts für Recht und Ordnung sorgt. In ihrem Fahrwasser wagen sich zunehmend auch andere Helen aus der Deckung...

Alles auf Anfang
Dass man es bei DC diesmal wirklich ernst meint, beweist die Konsequenz mit der man tatsächlich jede der 52 Serien mit einer neuen #1 starten lässt. Bei dem  Wörtchen ‚jede‘ dürfte jeder Comicfan hellhörig werden. Schließt das auch die Flagschiffe „Action Comics“ und „Detective Comics“ (immerhin Namensgeber des Verlags) mit ein? - Tut es. „Action Comics“ ist die älteste Comicserie der Welt. Seit 1938 läuft die Serie ununterbrochen unter der gleichen Nummerierung, im April diesen Jahres erschien #900. Und nun im September  erneut #1.

Für Nostalgiker stellt dies sicher einen Wermutstropfen dar und auch ich habe mich schon heimlich auf Heft #1000 im Jahr 2019 gefreut. Doch hätte man einen Neustart bei #905 tatsächlich ernst genommen? Vermutlich nicht, man hätte es als eine von vielen Neuausrichtungen der Figur abgetan. Hier soll es aber tatsächlich um mehr gehen.

Hintergrund

Natürlich hat dieser Schritt primär ökonomische Gründe. Dass es kaum noch Helden gibt, deren Abenteuer sich wirklich gut verkaufen, habe ich bereits in meinem Beitrag zum Green Lantern-Film erwähnt. Wie schlecht es um das Genre tatsächlich steht, zeigen die Verkaufszahlen vom Mai diesen Jahres. Kein einziges Heldencomic, auch keines von der Konkurrenz bei Marvel, konnte noch 100.000 Exemplare absetzen. Bislang ein absolutes Novum. Doch was tun, um diese Abwärtsspirale, in der man sich befindet aufzuhalten?

DC hat als Ziel ausgegeben, Neuleser zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, nun also diese radikale Maßnahme. Man nimmt sich vor, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Im Klartext heißt das, der Leser soll künftig in der Lage sein nur eine einzige Serie zu lesen, ohne dass er dabei Verständnisprobleme bekommt, weil er eine andere nicht verfolgt. Genau daran krankte die Comicwelt in der Vergangenheit, und genau das hat viele treue Leser in der Vergangenheit vergrault. Auch ich bin vor Jahren aus diesem Grund aus den monatlichen Heften ausgestiegen und habe fortan lediglich sporadisch die Sammelbände gelesen. Sicher bin ich nicht der einzige Alt-Leser, der unter den neuen Voraussetzungen gern wieder einsteigt. Wenn zudem durch die Frischzellenkur die Helden auch für jüngere, neue Leser attraktiv werden, kann der Relaunch zum Erfolg werden. Ich bin optimistisch.



Das neue DC-Flagschiff Justice League #1 erscheint am 31. August. Ich habe mich seit mehr als zehn Jahren auf keinen Comic mehr so sehr gefreut.


Alle Grafiken (c) the Source (http://dcu.blog.dccomics.com)


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