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Gerade gesehen: the Amazing Spider-Man
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Es ist gerade einmal zehn Jahre her, dass Sam Raimi seine Spider-Man Reihe startete und damit nicht unwesentlich zu dem Superheldenboom beitrug, der in den Folgejahren im Kino ausbrach. Jetzt beginnt die Geschichte von vorn. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Ich muss gestehen, ich war skeptisch als ich davon hörte, dass Spideys Geschichte einen Reboot erfahren soll. Als bekennder Fan der Raimi-Filme hielt ich dies schlicht für unnötig. So viel vorweg: Der 'neue' Spider-Man hat ohne zweifel seine Daseinsberechtigung. Denn der neue Regisseur Marc Webb (fame of (500) Days of Summer) erzählt die Geschichte auf eine vollkommen neue Art und Weise.
Man merkt dem Film durchaus an, dass sein Regisseur aus dem Indiebereich stammt. So
nimmt sich der Streifen sehr viel Zeit dafür, seinen Protagonisten einzuführen und er tut meines Erachtens nach gut daran. Insbesondere weil uns der Peter Parker aus den Raimi-Filmen noch so präsent ist, halte ich es für eine wirklich gute Sache, dass man der Figur hier mehr Platz für ihre Charakterisierung einräumt. Eine komplette Stunde verwendet Webb darauf, Parker in seinem Highschool-Alltag zu zeigen, auf seinen familiären Background einzugehen und uns die Figur von allen Seiten vorzustellen. Gerade in dieser Grauzone aus Teenieromanze und Selbstfindung eines depressiven Jugendlichen fühlt er sich wohl und zeigt was er kann.
Wir sehen in Rückblenden, wie der junge Peter von seinen Eltern getrennt wurde, wie diese ihr Leben verloren und er in der Folge von seiner Tante May und seinem Onkel Ben aufgezogen wurde. Wir folgen Parker durch seinen Schulalltag, in dem der Außenseiter häufig auf die Nase fällt. Und so ist der Grundton des Streifens ist in der Tat deutlich düsterer als man es womöglich von Spidey erwarten würde.Tatsächlich dachte ich in den ersten Minuten, ohje, das wird hier eine todernste Angelegenheit. Aber weit gefehlt: Der Humor passt und wirkt in keinem Moment gestellt. Insbesondere wenn Peter seine Maske überstreift, gibt er sich regelrecht extrovertiert, scherzt nicht nur mit Polizisten, sondern macht sich gar über die Schurken lustig, die er gerade zur Strecke bringt.
Was die Darsteller betrifft bin ich geteilter Meinung. Emma Stone ist bezaubernd und souverän wie immer. Da gibt es nichts zu deuteln. Andrew Garfield ist da eher ambivalent zu sehen. Von seiner Erscheinung, seinem Look her ist er definitiv eine Traumbesetzung. Nur ist er halt kein wirklich guter Schauspieler. Irgendwie neigt er fast die gesamte Spieldauer über zum Overacting, seine Mimik erinnert streckenweise ans Schultheater. Ich will seine Leistung jetzt nicht komplett schlecht reden, aber ich sehe hier tatsächlich die größte Schwäche des Films.
Die Geschichte als solche bietet nicht viel Neues und folgt im Wesentlichen dem Schema, wie wir es von anderen Superheldenfilmen her kennen. Was mir gut gefallen hat, ist jedoch dass hier einige offene Fragen gestellt und allenfalls diskrete Fährten gestreut wurden, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Aber genau das ist das tolle: Als Zuschauer merkt man, dass der Film einem Plan folgt und dieser Streifen erst der Anfang einer Geschichte ist. Genau das war es damals auch, was Raimis Filme ausgezeichnet hat. Die Figuren entwickelten sich über die Filme hinweg, Webb geht gar noch einen Schritt weiter und lässt uns über viele Hintergründe seiner Geschichte im Dunkeln. Das beweist Mut und wird hoffentlich belohnt.
Marc Webbs Film passt perfekt in unsere Zeit, genau wie Raimis Filme vor zehn Jahren gepasst … hätten. Raimi konzipierte seine Reihe 2000/01, vor 9/11 und so ist es kein Zufall dass seine Filme bunt wurden und vor Optimismus strotzten. Webb hingegen erzählt seine Geschichte vor dem Hintergrund der Krise. Wenn sich Spidey bei ihm durch die Häuserschlichten schwingt, erinnern die Straßenzüge unter ihm eher an Nolans Gotham, als an Raimis New York. Nein, den Vergleich mit den Raimi-Filmen muss the Amazing Spider-Man nicht scheuen. Wir haben es hier schlicht mit einer neuen Interpretation zu tun, die schlicht Ausdruck ihrer Zeit ist. Und so können beide Reihen wunderbar nebeneinander stehen. Ich freue mich schon jetzt auf Teil zwei.
Bilder: (c)http://www.facebook.com/spidermanfilm
Ich muss gestehen, ich war skeptisch als ich davon hörte, dass Spideys Geschichte einen Reboot erfahren soll. Als bekennder Fan der Raimi-Filme hielt ich dies schlicht für unnötig. So viel vorweg: Der 'neue' Spider-Man hat ohne zweifel seine Daseinsberechtigung. Denn der neue Regisseur Marc Webb (fame of (500) Days of Summer) erzählt die Geschichte auf eine vollkommen neue Art und Weise.
Man merkt dem Film durchaus an, dass sein Regisseur aus dem Indiebereich stammt. So
nimmt sich der Streifen sehr viel Zeit dafür, seinen Protagonisten einzuführen und er tut meines Erachtens nach gut daran. Insbesondere weil uns der Peter Parker aus den Raimi-Filmen noch so präsent ist, halte ich es für eine wirklich gute Sache, dass man der Figur hier mehr Platz für ihre Charakterisierung einräumt. Eine komplette Stunde verwendet Webb darauf, Parker in seinem Highschool-Alltag zu zeigen, auf seinen familiären Background einzugehen und uns die Figur von allen Seiten vorzustellen. Gerade in dieser Grauzone aus Teenieromanze und Selbstfindung eines depressiven Jugendlichen fühlt er sich wohl und zeigt was er kann.
Wir sehen in Rückblenden, wie der junge Peter von seinen Eltern getrennt wurde, wie diese ihr Leben verloren und er in der Folge von seiner Tante May und seinem Onkel Ben aufgezogen wurde. Wir folgen Parker durch seinen Schulalltag, in dem der Außenseiter häufig auf die Nase fällt. Und so ist der Grundton des Streifens ist in der Tat deutlich düsterer als man es womöglich von Spidey erwarten würde.Tatsächlich dachte ich in den ersten Minuten, ohje, das wird hier eine todernste Angelegenheit. Aber weit gefehlt: Der Humor passt und wirkt in keinem Moment gestellt. Insbesondere wenn Peter seine Maske überstreift, gibt er sich regelrecht extrovertiert, scherzt nicht nur mit Polizisten, sondern macht sich gar über die Schurken lustig, die er gerade zur Strecke bringt.
Was die Darsteller betrifft bin ich geteilter Meinung. Emma Stone ist bezaubernd und souverän wie immer. Da gibt es nichts zu deuteln. Andrew Garfield ist da eher ambivalent zu sehen. Von seiner Erscheinung, seinem Look her ist er definitiv eine Traumbesetzung. Nur ist er halt kein wirklich guter Schauspieler. Irgendwie neigt er fast die gesamte Spieldauer über zum Overacting, seine Mimik erinnert streckenweise ans Schultheater. Ich will seine Leistung jetzt nicht komplett schlecht reden, aber ich sehe hier tatsächlich die größte Schwäche des Films.
Die Geschichte als solche bietet nicht viel Neues und folgt im Wesentlichen dem Schema, wie wir es von anderen Superheldenfilmen her kennen. Was mir gut gefallen hat, ist jedoch dass hier einige offene Fragen gestellt und allenfalls diskrete Fährten gestreut wurden, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Aber genau das ist das tolle: Als Zuschauer merkt man, dass der Film einem Plan folgt und dieser Streifen erst der Anfang einer Geschichte ist. Genau das war es damals auch, was Raimis Filme ausgezeichnet hat. Die Figuren entwickelten sich über die Filme hinweg, Webb geht gar noch einen Schritt weiter und lässt uns über viele Hintergründe seiner Geschichte im Dunkeln. Das beweist Mut und wird hoffentlich belohnt.
Marc Webbs Film passt perfekt in unsere Zeit, genau wie Raimis Filme vor zehn Jahren gepasst … hätten. Raimi konzipierte seine Reihe 2000/01, vor 9/11 und so ist es kein Zufall dass seine Filme bunt wurden und vor Optimismus strotzten. Webb hingegen erzählt seine Geschichte vor dem Hintergrund der Krise. Wenn sich Spidey bei ihm durch die Häuserschlichten schwingt, erinnern die Straßenzüge unter ihm eher an Nolans Gotham, als an Raimis New York. Nein, den Vergleich mit den Raimi-Filmen muss the Amazing Spider-Man nicht scheuen. Wir haben es hier schlicht mit einer neuen Interpretation zu tun, die schlicht Ausdruck ihrer Zeit ist. Und so können beide Reihen wunderbar nebeneinander stehen. Ich freue mich schon jetzt auf Teil zwei.
Bilder: (c)http://www.facebook.com/spidermanfilm
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Übrigens, sehr schöner Blog ! :)
Insbesondere, die von meine wenigkeit angesprochene Düsternis des Beitrages dürfte mir gefallen - empfand ich die Raimi-REihe doch schlichtweg als zu "quitschbunt" und zu "positiv", weshalb ich mit selbiger, obgleich ich ein überzeugter Fan Raimis Schaffens bin, nie richtig "warm" geworden bin.
Mithin werde ich nun eingedenk der vorliegenden positiven Kritik eine Sichtung "wagen" - Danke dafür :-)